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Ungleichgewicht in Poly- Beziehungen

Ungleichgewicht in Poly- Beziehungen
Hallo,

ich habe ein Problem: Seitdem wir uns eingestanden haben, dass wir polyamor fühlen, versuchen wir dies auch in unserer Beziehung umzusetzen. Seitdem hat unsere Sie auch einige Männer kennengelernt, was bisher zwar nicht zu längeren Beziehungen, aber zumindest zu netten Abenteuern geführt hat. Mir ist das Gefühl der Mitfreude nicht fremd, ich habe aber das Gefühl, dass es zu einem Ungleichgewicht in unserer Beziehung führt, weil es für mich als Mann ungleich schwerer ist, Frauen kennen zu lernen. (Dabei muss auch ich mich nicht im Keller verstecken)
Kennt ihr dieses Problem auch und wenn ja, wie geht ihr damit um????

lg

Marc
Ich mal ganz natürlich.
****Art Mann
1.587 Beiträge
Für Männer ist es immer schwerer ....
... eine Frau kennen zu lernen die mitmacht wenn man schon vergeben ist.
Für Frauen ist es wohl leichter Männer zu finden, da Männer wohl weniger Probleme damit haben sich auf vergebene Frauen ein zu lassen.

Dies musste ich schon oft fest stellen.

Es ist schon schwer eine Hauptpartnerin zu finden wenn man Poly ist, denn die wenigsten Frauen können ihren Mann mit anderen teilen. Anscheinend ist es umgekehrt leichter, ich weis nicht so recht.

Noch ein Problem ist jede Frau will die Nummer eins sein,
nur wie soll das gehen, es kann nur eine geben die die nummer eins ist nämlich die Hauptpartnerin, Nebenpartnerinnnen können keine nummer eins sein, da schrecken sich viele FRauen dann zurück.

Frau sagt dann: Wenn ich nicht Nummer ein bin dann mag ich gar keine Beziehzung.
Quantität und Qualität
Hallo ihr 2,

natürlich ist es für eine Frau leichter, erotische Kontakte zu Männern zu bekommen, als umgekehrt. Männer reagieren einfach schneller auf ein sich ihnen bietendes erotisches Angebot als Frauen, die da meist doch etwas zurückhaltender agieren. Kann also sein, dass Marc durchaus Frauen begegnet ist, die zwar nicht uninteressiert waren, den letzten Schritt dann aber doch nicht getan haben.

Außerdem sagt die Menge nichts über die Wertigkeit aus. Ihr schriebt ja selber, dass sich bei ihr keine längeren Beziehungen, sondern eher kurze Affären ergeben haben. Wenn ihr diese Begegnungen mal nicht nach Menge, sondern nach Tiefgang beurteilt: Wie sieht es dann aus?

Also nicht ungeduldig werden, Marc - das wird schon. Und wenn du es unbedingt anders haben willst: Im nächsten Leben als Frau auf die Welt kommen. *gg*
Hallo Marc,
die Frage nach dem Ziel der Suche bestimmt über die Schwierigkeitsgrad des Weges und aus diesem Grund denke ich nicht, dass es einen Unterschied gibt, zwischen Männern und Frauen die einen Partner suchen.

Wenn es um kurze Abenteuer geht oder um kleine Affären nebenbei, so könnte ich als Mann zwischen vielen Frauen wählen und dabei hilft es sogar vergeben zu sein.

Ich halte es einfach für ein Ergebnis der moralische Zwangsjacke, dass Frauen es leichter haben einen Mann zu erobern, als umgekehrt.
Dieses Denken geht immer noch auf den Unsinn zurück, dass Frauen grundsätzlich ein geringeres Interesse an Sex hätten als der Mann und sie deshalb wählen könnten.

Meine Erfahrungen haben mir gezeigt, dass Frauen die sich sicher fühlen und wissen dass sie ihre Wünsche und träume frei ausleben könnten, genau ticken wie Männer. Oft ist es einfach nur ihre Scham vor dem eigenen Ich, die sie vorsichtig und leiser auftreten lässt.
Die tatsächlichen Wünsche sind wohl nie die , die offen eingestanden werden.


Deine Frau wird genau die selben Probleme haben eine Beziehung zu einem zweiten Mann zu finden, der dich akzeptiert, wie du Probleme haben wirst eine Frau zu finden die diesen Beziehungsstil leben möchte.

LG
Brian
Und wenn man dann noch ...
.. den Wunsch hegt eine "Beständigkeit" in die zweit Beziehung einfließen zu lassen, wirds noch mal so schwer.
Sobald nämlich ein weiterer Mensch egal zu wem in die Beziehung kommt, legt man gewöhnlicher Weise nicht immer alle Karten sofort auf den Tisch.
Will man doch erst einmal das Gegenüber beschnuppern und schauen wieviel Potential man mit dem evt. "Neupaner" gemeinsam da ist.
Ist dieser dann Moralisch Gesellschaftlich so geprägt, daß nur eine Liebe in sein Leben paßt, weil man sonst ja mit dem Finger auf ihn zeigen könnte, rennt man schnell in eine Situation, in der man sich zu entscheiden hat.
Denn leider ist Sex mit mehreren heute kein wirkliches Moralthema mehr wenn es gemeinsam geschieht, aber die Liebe zu mehr als einen Menschen, scheint immer noch Unmoralisch und Gesellschaftlich für viele nicht tragbar.
Ausnahmen bestätigen zum glück immer wieder die Regeln.

Meiner Meinung nach ist es einfacher "heimliche affären " zu leben und zu lieben, als offen damit umzugehen.

Diese Form der "Zweitliebe" wird zwar immer noch kretisiert, aber ja durchaus häufig genug gelebt, wenn man den Statistiken glauben kann.
Und da ist es eben auf einmal gar nicht mehr so "Ungleichgewichtig", als wenn man es offen leben würde.

LG YOYO
****jut Mann
340 Beiträge
mich würde mal . . .
als zuallererst interessieren, wie ihr darauf gekommen seid, polyamor zu sein . . .?

denn es gibt ja eine ziemlich klare definition von polyamory . . .
Polyamory (griech. πολύς polýs „viel, mehrere“ und lat. amor „Liebe“) ist ein Oberbegriff für die Praxis, Liebesbeziehungen zu mehr als einem Menschen zur gleichen Zeit zu haben, mit vollem Wissen und Einverständnis aller beteiligten Partner.[1]

Die angestrebten Beziehungen sind langfristig und vertrauensvoll angelegt und schließen normalerweise (aber nicht notwendigerweise) Verliebtheit, Zärtlichkeit und Sexualität mit ein.

was für mich bedeutet, das ich nicht jemand suche um eine zweite beziehung zu haben, vielmehr besteht für mich die möglichkeit, durch zufall jemand kennenzulernen und zu dem ich dann mehr empfinde als freundschaft und somit auch nicht mehr missen möchte . . .
und trotzdem für meinen bereits vorhandenen partner nicht weniger empfinde als vorher . . .
dann würde ich von mir selber behaupten polyamorisch veranlagt zu sein . . .

ich denke, ich wäre auch nicht begeistert, wenn meine frau oder partnerin auf der suche nach männern ist und ständig wechselnde sexuelle bekanntschaften hat . . .

aber dafür gibs ja die heilige regel der kommunikation, die in der polyamory den wichtigsten faktor einnimmt . . .
wo man vielleicht gerade am anfang klare regeln aufstellen sollte, die man ja im laufe der erfahrungen, die man macht, durchaus wieder streichen kann, erweitern kann oder so lassen kann . . .
  • Hier sind einige Grundregeln, die Leute aufgestellt haben, bevor sie ihre Beziehung öffneten:

    1.
    Ich muss Deinen neuen Partner kennenlernen.
    2.
    Ich will, dass Mittwoch, Freitag und Sonntagnacht mir gehören, egal was passiert.
    3.
    Ich will, wenn du einen Liebhaber nimmst, dass dieser unser beider Liebhaber ist.
    4.
    Ich will deine neuen Liebhaber nicht treffen oder sonstwie über sie Bescheid wissen.
    5.
    Wir einigen uns darauf, immer Safer Sex zu praktizieren.
    6.
    Ich muss deinen neuen Partner akzeptieren.
    7.
    Ich will überhaupt keine Regeln.
    8.
    Kein Sex mit anderen Partnern in unseren eigenen Betten.
    9.
    Kein Sex mit anderen Partnern in Hörweite voneinander.
    10.
    Nur Sex mit anderen Partnern, wenn wir beide anwesend sind.
    11.
    Spezielle Sexpraktiken reservieren wir uns für uns beide.
    12.
    Ich will dein erster Partner sein und alle anderen die zweiten.
    13.
    Alle Partner in unseren verschiedenen Beziehungen sollen gleichwertig sein.
    14.
    Ich will andere Partner haben, aber ich will nicht, dass du welche hast.
    15.
    Alle potentiellen Liebhaber sollen wissen, was eine Beziehung mit dir nach sich zieht, am besten, bevor ihr Liebhaber werdet, und das bedeutet, ihnen mitzuteilen, welche anderen es noch gibt und dass die anderen Liebhaber auch über sie Kenntnis haben. Ich will alle treffen und mich möglichst mich mit ihnen anfreunden, und wenn das nicht akzeptabel ist, dann spielt sich eben nichts ab.
    16.
    Lüge deine (Ehe-)/Partner nicht an.
    17.
    Verliebe dich nur in mich und in niemanden sonst.


und ich denke, wenn einer sich nicht wohlfühlt, dann müsst ihr darüber sprechen . . .
sonst kann es durchaus verheerende folgen haben bis hin zur trennung . . .
deswegen KOMMUNIKATION . . .

das hier habe ich auch im net gefunden, ist sehr amüsant und hat mir persönlich eine klarere ansicht vermittelt . . .
ist etwas länger, aber wirklich klasse . . .
Was heisst „Polyamory“ eigentlich?

„Polyamory“ ist griechisch-lateinisch und bedeutet „viele Liebende.“ Eine polyamouröse Beziehung ist eine romantische Beziehung, in die mehr als zwei Personen involviert sind.

Du meinst 'Swinger'?

Nein. Swinger sind ausgerichtet auf unbeschwerten Sex, obwohl sich Freundschaften und engere Bindungen entwickeln können. Bei Polyamory liegt der Schwerpunkt auf engen, dauerhaften Beziehungen, doch Sex macht natürlich auch dort viel Spass.

Ach so, ich verstehe, was du meinst. Es geht darum, noch was nebenher laufen zu haben.

Nein. Auch das ist was anderes. Das nennt man „fremdgehen“.

Quatsch! Das ist doch genau dasselbe! Nein, ganz und gar nicht. Bei polyamourösen Beziehungen wissen alle Involvierten Bescheid und müssen mit der Beziehung des anderen einverstanden sein.

Nehmen wir an, du bist verheiratet und hast eine Freundin, von der deine Frau entweder nichts weiss oder aber vielleicht einen Verdacht hat oder aber sogar von der Freundin weiss, aber nicht glücklich über diese Tatsache ist, dann bist du nicht etwa poly, sondern ein Fremdgänger, so einfach ist das. Und wenn du's mit dem Milchmann treibst, während dein Mann nicht in der Stadt ist, dann gilt dasselbe: Du hintergehst deinen Mann, und mit polyamourös hat das rein gar nichts zu tun.

Polyamory zeichnet sich dadurch aus, dass alle Beteiligten informiert und einverstanden sind. Sonst ist die Beziehung nicht poly. Wenn man den Geliebten oder die Geliebte nicht zum gemeinsamen Weihnachtsfest mit der Familie einladen kann, weil man diese Beziehung vor der Familie verheimlichen will, dann ist auch das keinesfalls eine polyamouröse Beziehung.

Ach was, quatsch poly. Es geht hier doch um nichts anderes, als dass der Partner mindestens ein Auge fest zudrückt, damit du fremdgehen kannst.

Nein. Fremdgehen heisst die Regeln brechen. Wenn man die Regeln einer Beziehungen nicht bricht, handelt es sich auch nicht um Fremdgehen.

Die Regeln brauchen nicht einmal so klar und deutlich definiert zu sein, denn auch das Brechen von stillschweigenden Regeln ist nichts anderes als Fremdgehen. Sobald man etwas tut, das man dem Partner lieber verheimlichen würde oder von dem man weiss, dass es den Partner verletzen würde, dann ist das schlicht und einfach Betrügen.

Polyamory ist eine ganz andere Definition einer Beziehung. Polyamory entsteht aus der Tatsache heraus, dass Beziehungen kein Serienprodukt sind, mit dem jede/r in der vorgegebenen Form glücklich ist. In einer polyamourösen Beziehung…

Ja, ja, ist ja schon gut. Poly ist also für diejenigen, die sich nicht festlegen wollen!

Nein, das stimmt überhaupt nicht. Genau das Gegenteil trifft zu. Wenn sich jemand nicht zu einer Person bekennen will, dann schafft der- oder diejenige es auch ganz bestimmt nicht, sich zu zwei Personen zu bekennen!

Ich habe erlebt, dass Leute, die sich selbst als monogam bezeichnen, eine sogenannte „serielle Monogamie“ betreiben, d.h. sie hüpfen einfach vom einen Lover zum nächsten und behaupten, sie wären in jeder dieser Affären oder Beziehungen monogam. Klar geht man normalerweise nicht davon aus, dass eine Beziehung auf ewig hält, doch die seriellen Monogamisten betrachten ihre Partner als ersetzbar oder behandeln sie schlimmstenfalls als Ware, die man wegwerfen kann, sobald was Besseres des Weges kommt. Daher finde ich, dass Polyamory immer noch wesentlich moralischer ist als serielle Monogamie, denn jemand, der poly ist, will seinen Lover nicht los werden, nur weil eine neue interessante Person auftaucht. Diejenigen, die sich nicht festlegen oder zu jemandem bekennen wollen, zeichnen sich meiner Meinung nach durch serielle Monogamie aus, und nicht etwa durch Polyamory.

Aber wenn man jemanden liebt, dann will man doch niemand anders.

Das entspricht der allgemeinen Vorstellung, die sich aber im wirklichen Leben nicht durchsetzen kann.

Polyamory bedeutet in den Köpfen vieler Menschen, man sei unfähig, sich voll und ganz auf eine Person einzulassen. Das basiert auf der „Sparmodell-Idee“: Man glaubt, man habe nur eine bestimmte Menge an Liebe zur Verfügung, und wenn man seine Liebe einer bestimmten Person zuteil werden lässt, dann habe man nicht mehr genügend Liebe für eine zweite Person. Wenn man sich also in eine andere Person verliebt, muss man diesen Wechsel damit „bezahlen“, dass man seine Liebe der ersten Person entzieht.

Aber Liebe ist nicht gleich Geld. Man hat eine bestimmte Summe Geld, und wenn man davon einer Person was abgibt, bleibt weniger für die andere. Aber mit der wunderbaren Liebe verhält es sich anders: Sie taucht plötzlich auf und lässt sich nicht mit Intuition lenken. Wenn man mehr als eine Person liebt, merkt man schnell, dass die „Menge“ an Liebe, die man zu geben hat, wächst und wächst, je mehr man davon „abgibt“. Ja, man KANN sich tatsächlich voll und ganz auf mehr als eine Person einlassen, und es ist einfach überwältigend schön.

Man sollte den Inhalt seines Herzens nicht mit dem Inhalt seiner Brieftasche vergleichen; die Rechnung geht nicht auf. Also, wie ich bereits erwähnte, ist es in einer polyamourösen Beziehungen äusserst wichtig –- vielleicht sogar wichtiger als in einer monogamen Beziehung –- dass alle die Regeln der Beziehung kennen, verstehen und sich daran halten. Eine erfolgreiche Poly-Beziehung erfordert gegenseitiges Vertrauen und ein Gefühl der Sicherheit. Wenn man sich nicht an diese Regeln hält, kann man auch nicht erwarten, dass eine polyamouröse Beziehung funktioniert.

Regeln? Was für welche denn? Du willst doch einfach mit jemand anderem ins Bett, stimmt's?

Nein, so läuft das nicht.

Es gibt so viele verschiedene Arten von Polyamory wie es verschiedene Menschen gibt. Es gibt nicht einen einzigen richtigen Weg, eine polyamouröse Beziehung zu führen. Aber eins ist sicher: Eine moralisch richtige Beziehung lässt sich nur mit Ehrlichkeit, Respekt und Feingefühl verwirklichen. Polyamory ist nicht etwa ein Freibrief, um es wie die Karnickel zu treiben!

Eine Poly-Beziehung dreht sich nicht nur um Sex; es geht darum, gleichzeitig eine romantische Beziehung mit mehr als einer Person aufzubauen.

Und: Ja, es gibt ein paar Regeln.

Tatsächlich? Und was für welche?

Nun, das hängt von der Beziehung ab.

Einige polyamouröse Beziehungen, sog. „Polyfidelity“-Beziehungen (Partnerschaften mit Verpflichtung zur Treue), sehen Regeln vor, die von denen einer traditionellen monogamen Partnerschaft kaum abweichen, ausser eben, dass mehr als zwei Personen involviert sind. Bei einem solchen Dreiergespann, bei dem sich die Partner Treue versprechen, kann entweder eine Person mit den anderen zwei eine sexuelle Beziehung haben - oder aber auch jeder mit jedem. Allerdings darf sich keiner der drei mit einem aussenstehenden Lover einlassen, ebenso wenig wie jemand, der in einer monogamen Partnerschaft lebt, sonst betrügt er seinen Partner, seine Partnerin. Wenn jemand in einer Poly-Beziehung fremdgeht, ist das wesentlich schlimmer als in einer monogamen – weil das Vertrauen nicht nur einer Person missbraucht wird.

In anderen Poly-Beziehungen wiederum mag es gestattet sein, sich unter bestimmten Bedingungen mit einem aussenstehenden Lover zu treffen - beispielsweise häufig dann, wenn jede an der Poly-Beziehung beteiligte Person vorher sein Einverständnis geben kann und nur dann, wenn die aussenstehende Person über die Art der Partnerschaft in Kenntnis gesetzt wird.

Auch die Beziehungen untereinander innerhalb einer polyamourösen Gemeinschaft können sehr kompliziert sein. Häufig gibt es ein „primäres“ Paar - beispielsweise Frau und Mann. Einer davon oder beide können aussenstehende Lover haben, aber die Beziehungen mit diesen Dritten sind dann „sekundär“, weil diese weniger am Alltagsleben eines Paares beteiligt sind als dies beispielsweise in einer Ehe der Fall ist.

Wichtige Anmerkung: Das bedeutet allerdings nichts, dass diese Beziehungen von zweitrangiger Bedeutung sind oder dass die Personen, die in einer sekundären Beziehung sind, weniger beitragen oder gar weniger wert sind. Es bedeutet lediglich, dass diese Partnerschaften unterschiedliche Zielsetzungen und Rahmenbedingungen haben als die primäre Beziehung.

Oder aber eine polyamouröse Beziehung kann auch aus einem echten Dreier- oder gar Vierergespann (oder mehr) bestehen, wo jede einzelne Beziehung gleich wichtig ist und wo es keine primären Paare gibt.

Soso. Und wer sagt das? Und überhaupt: Wer stellt diese Regeln auf?

Alle Beteiligten.

Bei Polyamory geht es nicht darum, dass man rummachen will und es einem dabei schnuppe ist, ob's dem Partner passt oder nicht.

Jeder Beteiligte darf erwarten, dass er bei den laufenden Partnerschaften ein Mitsprachrecht hat. Es leuchtet ein, dass Grenzen zu definieren sind, und es ist wichtig und nötig, dass Rahmenbedingungen abgemacht werden, welche die Gefühle aller direkt und indirekt an der Beziehung Beteiligten schützen.

Man muss klare, unverhüllte und unmissverständliche Bedingungen aushandeln, welche die Entwicklung einer Beziehung lenken und einen Rahmen schaffen helfen, innerhalb dessen die Bedürfnisse aller erfüllt und Gefühle nicht missachtet werden.

Es ist ebenso wichtig, dass jede Verletzung dieser Bedingungen eine sehr ernste Angelegenheit ist - und ebenso schlimm wie das Fremdgehen in einer traditionellen monogamen Beziehung! Nur mit Hilfe eines solchen Rahmens und der Bereitschaft aller Beteiligten, sich an dieses gemeinsam errichtete Regelwerk zu halten, kann die Art von Vertrauen entstehen, die in einer polyamourösen Beziehung unabdingbar ist. Ein Mangel an Vertrauen wird wahrscheinlich zum Unglücklichsein eines oder mehrerer Beteiligten führen.

Ist die „freie Liebe“ nicht schon in den Sechzigern ausgestorben?

Es hat sie überhaupt nie wirklich gegeben, nicht mal in den Sechzigern.

Aber das ist auch nicht wichtig, denn Polyamory ist nicht gleichbedeutend mit freier Liebe. Zwar haben die verschiedenen Typen von Polyamory alle eine eigene Dynamik, aber letztlich geht es darum, eine Beziehung aufzubauen, und nicht um Sex.

Nun, es geht natürlich auch um Sex. Wenn es nicht um Sex geht, dann hat man eine monogame Partnerschaft und eine paar Freunde. Tatsächlich unterscheidet sich eine polyamouröse Beziehung von einer monogamen Beziehung am ehesten dadurch, dass es auch um Sex mit anderen als nur mit dem einen Partner geht. Aber es ist wichtig einzusehen, dass es nicht NUR um Sex geht.

Und ausserdem ist die Idee von Polyamory nicht erst in den Sechzigern aufgekommen. Eigentlich gibt es sie schon seit Menschengedenken. Beispiele von nichtmonogamen Beziehungen finden sich seit jeher auf der ganzen Welt.

Okay, aber ist das nicht alles etwas sexistisch und frauenfeindlich, so eine Art fundamentalistisches Mormonentum?

Wenn sie Polyamory hören, denken viele zuerst an Polygamie, also an einen Mann, der mehrere Frauen hat, wie in einem Harem. In denjenigen Gesellschaften, wo Polygamie praktiziert wird, werden Frauen mehr oder weniger als Eigentum betrachtet. Und weil eben Polyamory irrtümlicherweise mit Polygamie gleichgesetzt wird, herrscht die allgemeine - natürlich ebenfalls falsche - Vorstellung, dass Polyamory Inbegriff für Respektlosigkeit gegenüber Frauen ist.

Aber Polyamory ist nicht Polygamie. Jeder und jede kann nach Polyamory leben. In einer ethisch korrekten polyamourösen Partnerschaft haben alle Beteiligten dieselben Möglichkeiten, unabhängig vom Geschlecht. Bei Polyamory geht es nicht darum, sich ein Harem zu halten. Es geht darum, einen Lebensabschnitt oder Lebensbereich mit Personen zu teilen, die man liebt, und zwar – wohlgemerkt – mit mehr als nur einer Person. Und die Personen, die man liebt, teilen wiederum ihr Leben und ihre Liebe mit mehr als einer Person. Bei Polyamory geht es nicht darum, die geliebten Personen zu besitzen und alles zu tun um zu verhindern, dass sie fremdgehen.

Nochmals zurück zum Sex. Wie entscheidet sich, wer mit wem schläft?

Das hängt ganz von der Art der Beziehung ab. Wenn es ein primäres Paar und sekundäre Partnerschaften gibt, dann stellt üblicherweise das primäre Paar ein paar Grundregeln auf, die bestimmen, wer's mit wem wann tun darf.

In einer Treue orientierten „Polyfidelity“-Gruppe entscheiden jeweils die beteiligten Personengruppen selbst über die Dynamik untereinander. Und wenn man ein extragrosses Bett hat, wer weiss? Vielleicht kommt man auf den Geschmack und möchte ein paar extra Füße im Bett haben!

Doch die Frage, wer mit wem schläft ist nicht unbedingt der interessanteste Aspekt in einer Poly-Beziehung. Vergessen wir nicht, dass es bei Polyamory vor allem darum geht, dass man mehr als eine romantische Beziehung haben möchte, und nicht darum, dass man mehrere Sexpartner hat. Die soziale Dynamik kann sehr kompliziert sein und geht weit über die Frage hinaus, wer mit wem schläft.

Ja, sicher. Und wie soll man verhindern, dass man eifersüchtig wird?

In der Tat eine gute Frage!

Natürlich ist niemand vor Eifersucht sicher. Ebenso wenig wie vor Angst, Hunger oder Wut. Manche sind eifersüchtiger als andere, aber jeder kann Eifersuchtsgefühlen erliegen. Eifersucht ist - wie Angst oder Hunger -– eben auch nur ein Gefühl.

Eifersucht entsteht allerdings nicht dann, wenn man seinen Partner mit jemand anderem sieht. Eifersucht ist eine Reaktion auf die eigenen Gefühle und sagt mehr über die eigene Sicherheit oder Unsicherheit aus als über die Aktivitäten des Partners.

Eifersucht tritt häufig auf, wenn man sich in einer Beziehung unsicher, schlecht behandelt, bedroht oder verwundbar fühlt. Wenn man sich in einer Beziehung sicher fühlt, dann wird man auch nicht eifersüchtig. Die Eifersucht selbst ist nicht das Problem; sie ist lediglich ein Symptom. Man muss erst die Unsicherheit angehen oder die Dinge, welche die Verwundbarkeit verursachen, und erst dann kann man die Eifersucht bekämpfen. Damit also eine polyamouröse Beziehung funktionieren kann, müssen sich alle Beteiligten sicher, wertvoll, geschätzt und geliebt fühlen.

Eine Poly-Beziehung hängt viel starker vom gegenseitigen Vertrauen und dem Sicherheitsgefühl ab als eine traditionelle Beziehung. Schon das kleinste Anzeichen von Unsicherheit in einer Poly-Beziehung kann sich so dramatisch entwickeln, dass es letztlich das Ende der Beziehung bedeutet.

Die Probleme werden noch starker aufgebauscht, wenn man seine Ängste und Gefühle unterdrückt. Die Beziehung kann nur erfolgreich sein, wenn man auch über seine Ängste offen spricht, und zwar sobald diese auftauchen, AUCH WENN MAN MEINT, SO SCHLIMM SEI ES NICHT. Wenn man Ängste ausspricht und diese beleuchtet, dann nimmt man ihnen häufig die Macht.

Viele meinen verständlicherweise, die Partner in einer polyamourösen Beziehungen seien immun gegenüber Eifersuchtsgefühlen. Aber ich glaube nicht, dass das stimmt. Ich glaube eher, dass Eifersucht als Symptom eines anderen Problems auftritt - als Symptom dafür, dass sich jemand unsicher fühlt. Welches Problem auch immer dahinter steckt, man sollte es angehen, und damit verschwindet auch die Eifersucht.

Eifersucht entsteht nicht einfach so, ebenso wenig wie andere Gefühle. Sie entsteht, weil jemandes Bedürfnisse nicht erfüllt werden oder sich jemand bedroht fühlt. Wer sich nicht bedroht fühlt, spürt auch keine Eifersucht.

Also, wie gesagt, wenn man Eifersucht bekämpfen will, dann muss man sich mit den eigentlichen Problemen auseinander setzen - nach Möglichkeit, bevor sie entstehen. Man sollte den Partner spüren lassen, dass er oder sie etwas Besonderes ist, gebraucht und geliebt wird. Dann wird weder Angst aufkommen noch das Gefühl einer Bedrohung.

Aber wenn jemand eifersüchtig ist, dann ist das doch nicht mein Problem.

Nein, es betrifft alle, und wenn man das Problem lösen will, dann muss man herausfinden, warum der- oder diejenige eifersüchtig ist.

Wenn man seinen Lover behandelt, als sei er oder sie ersetzbar, dann provoziert man Eifersucht. Wenn es einem egal ist, ob der Partner sich begehrt fühlt, und ihm oder ihr nicht das Gefühl vermittelt gebraucht zu werden, dann provoziert man ebenfalls Eifersucht. Wenn man es seinen Partnern nicht klar und glaubhaft vermittelt, dass man sie wertschätzt, dann sind diese Beziehungen schnell wieder zu Ende.

Manchmal neigt man dazu, den (primären) Partner gerade ob einer neuen Bekanntschaft und der damit einhergehenden Auf- und Erregung schlichtweg zu vergessen. Gerade dann steigt das Risiko, dass einer der Beteiligten eifersüchtig wird. Es gibt kein Allheilmittel, welches eine Eifersucht des Partner zu jeder Zeit verhindert, aber es ist schon sehr hilfreich, allen die gebührende Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme zu erweisen und alle in möglichst viele Aktivitäten einzubinden.

„Wenn der Partner sich nach jemand anderem umdreht, dann genüge ich ihm oder ihr nicht mehr.“ Wenn du mit diesem Glaubenssatz aufgewachsen bist, dann wirst du in einer polyamourösen Beziehung vermutlich nicht sehr glücklich, ausser du schaffst es, denn Irrtum dieser Idee zu erkennen und dich von ihr abzuwenden.

Wir Menschen können mehr als nur einen anderen Menschen lieben; es ist ja nicht so, dass uns eine unbekannte innere Kraft gebietet, ja nicht mehr als eine Person zu lieben. Alle Mehrfach-Eltern wissen, dass man mehr als ein Kind lieben kann.

Aber das heisst noch lange nicht, dass diese Menschen entbehrlich oder gar ersetzbar sind. Mehrfach-Eltern wissen, dass ihre Liebe für jedes ihrer Kinder einzigartig und unersetzbar ist. Genauso wissen die Partner innerhalb einer gesunden Poly-Beziehung, dass ihre Liebe für jedes einzelne Beziehungsmitglied einzigartig und unersetzbar ist – dieses Wissen trägt ebenfalls zur Vermeidung von Eifersucht bei.

Mmhh, so einfach ist das also… Okay, aber dann erklär mir doch mal, warum es mein Partner dann mit jemand anderem treiben will, wenn ich doch vollauf genüge?

Es geht doch nicht darum, ob du genügst oder nicht.

Viele wachsen im Glauben auf, dass der Partner einem nicht genügt, wenn man das Bedürfnis hat, mit jemand anderem zu schlafen. Aber das ist ein Mythos, den es schon seit Urzeiten gibt -– wie zum Beispiel den Weihnachtsmann. Wir Menschen funktionieren nicht so; wir wurden nicht so konstruiert, dass sich unser Gehirn bei der Begegnung mit einer anziehenden Person sofort abstellt, nur weil wir eigentlich in jemand anderen verliebt sind.

Jemand fragte mich mal: „Wie hältst du es aus, wenn du weisst, dass dein Partner gerade mit einem anderen zusammen ist? Fragst du dich dann nicht auch, ob der andere möglicherweise besser im Bett ist?“

Die eine Version der Antwort ist lange und sehr kompliziert. Die andere ist kurz und einfach, und zwar: Es ist egal, es ist ja kein Wettbewerb.

Es gibt so viele Menschen auf der Welt. Wenn man lange genug sucht, dann findet man immer irgendjemanden, der in irgend etwas besser ist als man selbst. Solche, die besser kochen, besser im Bett sind, besser lesen, schreiben und fahren können, was auch immer. Man kann nicht in allem am besten sein. Damit muss man sich abfinden.

Und weisst du was? Es spielt auch wirklich keine Rolle.

Wenn man wirklich glaubt, dass der Partner einem fallen lässt, sobald jemand auftaucht, der im Bett mehr draufhat, dann sollte man vielleicht monogam sein - aber dann wiederum sollte man sich vielleicht mit der Beziehung auseinandersetzen, solange sie noch besteht.

Aus demselben Grund ist es auch nicht wichtig, wenn der Partner auf jemanden trifft, der besser kochen kann als man selbst.

Wenn man zusammen im Restaurant isst, fragt man sich ja auch nicht: „Mein Gott, was ist, wenn die Gerichte hier besser sind als meine?“ Fragt man sich ängstlich, ob die eigene Kochkunst im Vergleich abfällt? Nicht wirklich, wenn man noch bei Trost ist.

Und mit Sex ist es genau dasselbe.

Sex ist erlernbar. Wer weiss… Wenn der Lover einen Trick rausfindet, den man selbst noch nicht kennt, dann kann das auch mit dem (primären) Partner Spass machen und verhilft einem vielleicht sogar dazu, ein (noch) besserer Liebhaber zu werden…

Aber wie gesagt, es ist ja kein Wettbewerb. Es geht nicht darum, dass man sein Leben lang der Frage nachrennt, wie gut man im Vergleich mit anderen im Bett ist.

Sonst wird man ja verrückt. Und es geht auch nicht um Sex, sondern darum, dass man sich der Möglichkeit öffnet, mehr als eine Liebesbeziehung führen zu können.

Und vielleicht ist es ja DEIN neuer Lover, der dir ein paar Tricks beibringt!

Ja, aber warum? Was bringt es dir denn eigentlich? Ausser, dass du's mit anderen treiben kannst?

Also erstens: Poly sein heisst nicht, es einfach nur mit anderen „treiben zu wollen“. Es kann heissen, dass man einen zusätzlichen Partner hat.

Aber darum geht es ja gar nicht.

Diese Frage lässt sich mit einer Gegenfrage beantworten: Wie ist der Mensch überhaupt beschaffen? Warum gehen wir überhaupt eine Beziehung ein? Warum verliebt man sich in jemanden? Die Antwort variiert natürlich von Mensch zu Mensch, aber es läuft alles darauf hinaus, dass wir Gesellschaft brauchen. Wir Menschen sind glücklicher, wenn wir verliebt sind. Intimität erhöht die Lebensqualität.

Gut und recht. Aber warum genügt eine Person nicht?

Nehmen wir an, du hast ein Kind und möchtest ein zweites, aber das erste fragt dich: „Aber genüge ich denn nicht?“ Diese Frage ergibt keinen Sinn mehr, sobald man verstanden hat, dass das Ganze sich nicht um „genügen oder nicht genügen“ dreht.

Beginnen wir mal mit der Tatsache, dass die Mehrheit der Menschen nicht nur mit einer Person intim ist. Sie sind zwar -– zumindest theoretisch - intim mit jeweils einer Person, was aber so auch nicht stimmt, wenn wir uns eine Statistik über Gesellschaftsstudien anschauen: Gemäss dieser sind nämlich 34% der Männer im Alter von 50 bis 64 nach eigener Aussage mindestens einmal fremdgegangen.

Ja, aber das ist was anderes. Das ist Fremdgehen.

Ja, genau. Wenn man mehr als einen Lover will - was die meisten wollen, entgegen dem Mythos der Romantik, der einem 'anerzogen' wurde - dann verlangt die Moral und Integrität von einem, dass man auch ehrlich und direkt in diesem Punkt ist.

Viele Frauen, die mit mir anbändeln wollen, fragen mich gerade heraus: „Würdest du deine Frau betrügen?“, worauf ich jeweils antworte: „Ich bin zwar offen für andere Geliebte, aber ich würde meine Frau niemals betrügen - ich kann mich nur auf dich einlassen, wenn meine Frau damit einverstanden ist.“ Die meisten Frauen finden das total schräg. Es scheint also viele zu geben, denen es überhaupt nichts ausmacht, ihren Partner anzulügen und fremdzugehen und sich nicht einmal etwas dabei denken - sie haben kein Verständnis für das Prinzip von Integrität und Ehrlichkeit.

Solche Frauen würde ich nicht als Geliebte haben wollen. Denn alle, die ihren Partner betrügen, sind auch fähig mich zu betrügen, und solche Menschen haben keinen Platz in meinem Leben.

Also ist man entweder polyamourös oder geht fremd?

Nein. Es gibt Menschen, die für die Monogamie bestimmt sind. Sie können in einer monogamen Beziehung und dabei absolut glücklich sein, sie schauen sich nie nach einer anderen Person um. Das ist toll. Aber nicht jeder ist so; ganz im Gegenteil, wir haben genügend Beweise dafür, dass die meisten wohl anders sind.

Aber auch das ist nicht wirklich wichtig. Es geht nicht darum, ob jemand „genügt“. Viele polyamouröse Menschen könnten auch in einer monogamen Beziehung leben, wenn sie wollten. Es ist sogar so, dass Menschen, die mit Erfolg eine polyamouröse Beziehung führen, grundsätzlich besser darin sind als monogame Menschen, sich an die Regeln einer Beziehung zu halten und nicht fremdzugehen. Aber polyamouröse Menschen wollen eben keine monogamen Beziehungen.

Aber was ist denn falsch an Monogamie?

Nichts.

Und warum willst du sie dann nicht?

Weil mir eine polyamouröse Beziehung mehr bietet.

Wenn sich mehr als zwei Menschen in derselben Beziehung finden, dann ergeben sich daraus auch mehr Ressourcen und Perspektiven als in einer monogamen Partnerschaft. Wenn eine Person daraus beispielsweise deprimiert ist oder ein Problem hat, dann kann sie auf zwei oder mehr Menschen zurückgreifen, um sich Hilfe und Unterstützung zu holen. Manchmal lässt sich eine Lösung einfacher und schneller finden, wenn sich mehr als zwei Menschen damit beschäftigen. Und es bereichert dein Sexleben.

Im Bett bin ich kreativ. Nun, zumindest glaube ich das in guten Momenten. Aber Tatsache ist, dass kein einziger Mensch nicht mal annähernd alles gesehen oder getan hat, was für tolle Sachen sich im Bett machen lassen. Es gibt zur Zeit sechs Milliarden Menschen auf der Erde, und seit mindestens 30'000 Jahren sind wir da. Bestimmt hat irgendjemand irgendwo etwas entdeckt, dass dir ebenfalls grossen Spass machen, aber nie selbst einfallen würde.

Ich habe viel von meinen Partnern gelernt, sowohl im Bett wie auch ausserhalb, was mir in der Beziehung zu meiner Frau viel gebracht hat. Es geht nicht nur um Techniken, sondern auch um neue Sichtweisen. Sie haben meine Beziehung zu meiner Frau und mein Leben definitiv bereichert.

Aber es ist nicht so, wie du vielleicht denkst. Nicht alle polyamourösen Menschen stehen automatisch auf Gruppensex. Es gibt solche, die noch nie einen Dreier hatten. Und nur weil man polyamourös ist, ist man auch nicht gleich abartig oder feiert Orgien oder ist promisk oder will jeden, der einem über den Weg läuft, ins Bett zerren. Für Menschen in einer 'Polyfidelity'-Beziehung ist polyamourös sein nicht viel anders als monogam sein. Polyamory heisst auch nicht, dass man bisexuell ist. In einer polyamourösen Beziehung zu sein heisst nicht automatisch, dass jeder mit jedem schläft. (Und die Vorstellung eines Mannes inmitten einer heissen Nummer zwischen zwei Girls ist ein uraltes Klischee. Vergiss es, wenn du glaubst, dass dir eine Poly-Beziehung eine solche Lage beschert.)

Und was ist der Haken

Dass mehr als zwei Personen in die Beziehung involviert sind.

Das ist zwar ein Geschenk, kann aber gleichzeitig auch Stress bedeuten. Eine gewisse Spannung steckt in jeder romantischen Beziehung. Ich hab noch nie von einer Beziehung gehört, in der es kein einziges Mal zu einer Auseinandersetzung gekommen wäre.

Und wenn jetzt noch eine weitere Person dazukommt, dann steigt damit auch das Potenzial für Unstimmigkeiten und Streit, womit die Spannung ebenfalls ansteigt. Und zwar massiv. Kommen zwei Personen dazu, dann steigt sie noch mehr. Je mehr Menschen in derselben Partnerschaft vereint sind, umso grösser das Potenzial für Schwierigkeiten.

Aber das ist nicht zwangsläufig alles schlecht. Manchmal ist es ein Segen, dass man sich an jemanden wenden kann, gerade wenn man Probleme hat. Aber insgesamt ist es bestimmt schwieriger, eine Liebesbeziehung zu leben, an der mehr als zwei Personen beteiligt sind.

Alle an einer Poly-Beziehung Beteiligten müssen unbedingt die Regeln einhalten und darauf achten, dass die Bedürfnisse aller erfüllt werden. Andernfalls wird sie nicht funktionieren - genauso wenig wie eine monogame Beziehung.

Ein weiterer heikler Punkt in einer polyamourösen Beziehung ist das emotionale Risiko: Es ist grösser als in einer monogamen Beziehung. Je mehr Menschen man sein Herz öffnet, desto grösser die Gefahr, dass es gebrochen wird.

Aber wie kommt es dann, dass KEINE der nichtmonogamen Beziehungen, von denen ich je gehört habe, funktioniert hat? Das beweist doch, dass Monogamie besser ist!

Es ist doch allgemein so, dass Beziehungen nicht auf ewig dauern. Wie viele Menschen sind noch immer mit ihrem ersten Lover zusammen? Okay, ein paar, aber nicht sehr viele.

Hast du je beobachtet, dass eine monogame Beziehung in die Brüche gegangen ist? Beweist das etwa, dass Monogamie nicht funktioniert? Interessanterweise wird das Monogamiekonzept nicht in Frage gestellt, wenn eine monogame Beziehung scheitert. Aber wenn mal eine nichtmonogame Beziehung scheitert, heisst es gleich, dass Nichtmonogamie halt nicht funktioniert!

Und es ist ja nicht so, dass die Beziehungen, die nicht auf ewig halten, automatisch „gescheitert“ sind. Tatsächlich herrscht die allgemeine Vorstellung, dass sie gescheitert sind, aber das muss nicht zwangsläufig der Fall sein, denn jede Beziehung, in der man etwas über sich selbst oder sein Umfeld lernt, ist doch schon irgendwie ein Erfolg.

Also nehmen wir mal an, ich nehme dir das so ab. Wie schaffe ich es, dass es funktioniert?

Die Frage sollte lauten: „Wie schafft man es, dass Polyamory NICHT funktioniert?“.

Wie in jeder Beziehung ist es auch hier kein Einfaches, die Partnerschaft erfolgreich zu gestalten. Scheitern ist immer der einfachere Weg. Wenn man sicher gehen will, dass die Beziehung schief läuft, braucht man einfach nur zu lügen. Schafft man es nicht, ehrlich zum Partner zu sein – und zwar in jeder Hinsicht – dann sollte man die Finger von Polyamory lassen. Kannst du dich nicht an die Regeln einer polyamourösen Beziehung halten, dann funktioniert sie nicht. Und wenn man fremdgeht, ebenso wenig.

Eine weitere Garantie zum Scheitern einer Beziehung hat man, wenn man den Partner zwingt oder dazu drängt, einer polyamourösen Beziehung zuzustimmen. Sie funktioniert nämlich nicht, wenn eine/r der Beteiligten nur widerwillig zustimmt; es muss für alle Seiten ein Bereicherung sein.

Gut, soweit alles klar. Keine Lügen, nichts erzwingen. Und dann?

Das hängt von dir ab und vom Partner ab. Ist man nicht ganz sicher, ob man's mit einer polyamourösen Beziehung versuchen will, dann sollte man nichts überstürzen. Zuerst sollte man sich davon überzeugen, dass beide wissen, was sie tun. Ausserdem sollte man ob der ganzen Begeisterung nicht die Bedürfnisse des Partners vergessen. Das geschieht leider sehr schnell, auch wenn man meint, besonders darauf geachtet zu haben.

Wenn man bereits eine Beziehung hat, muss man unbedingt überprüfen, ob sie wirklich solide und stabil genug ist, bevor man sich ans Experimentieren mit einer nichtmonogamen Beziehung macht. Eine bereits kränkelnde Partnerschaft wird noch mehr darunter leiden, wenn man versucht am Fundament herumzubasteln.

Also nochmals: keine Lügen, nichts erzwingen. Vergiss nicht die Bedürfnisse deines oder deiner Partner. Die Bedürfnisse aller müssen erfüllt sein, und alle Beteiligten sollen glücklich sein. Andernfalls kannst du Gift drauf nehmen, dass es keiner ist. Schenk deinen Partnern Aufmerksamkeit. Lass dich nicht zu fest ablenken.

Vergiss ein für alle Mal, dass Polyamory dich zu Promiskuität berechtigt. Tut sie nicht. Polyamourös zu sein heisst nicht, dass man mit jedem/r ins Bett steigen kann. Es heisst ebenso wenig, dass das Leben fortan aus wilden Orgien bestehen wird. Von solchen Vorstellungen muss man sich erst lösen, denn darum geht es bei Polyamory nicht.

Eine polyamouröse Beziehung funktioniert nur, wenn alle Beteiligten glücklich sind. Man kann zwar nicht erwarten (übrigens auch in einer monogamen Beziehung nicht), dass der Partner wirklich immer für einen da ist, und doch ist es keine Schande, den Partner direkt heraus wissen zu lassen: „Hör mal, ich finde, du verbringst nicht genügend Zeit mit mir. Schenk mir doch bitte etwas mehr Aufmerksamkeit.“

Und dann gehört natürlich auch etwas Menschenverstand dazu. Natürlich muss man sich unbedingt an die Safer-Sex-Regeln halten, vor allem, wenn man mehr als einen Lover hat. Das sollte ja wohl klar sein.

Aber wie finde ich heraus, ob ich überhaupt polyamourös veranlagt bin? Und ob das Ganze auch für mich funktioniert?

Also das musst du schon selbst herausfinden.

Wenn du dir vorstellen kannst, deinen Partner mit jemandem zu teilen und dabei auch glücklich bist, dann kann man grundsätzlich davon ausgehen, dass du in einer polyamourösen Beziehung gut zurecht kämst. Es gibt natürlich keine Garantie dafür, aber immerhin ist es grundsätzlich im Bereich des Möglichen.

Ganz allgemein gesprochen rate ich allerdings davon ab, sich Hals über Kopf in Polyamory zu stürzen. Man muss sich einer Beziehung wirklich sicher sein und sich sicher darin fühlen, bevor man eine öffnung der Beziehung und die Beteiligung weiterer Partner erwägen sollte.

Ich bin seit jeher polyamourös. Sogar zu meinem Abschlussball an der High School war ich in Begleitung zweier Mädchen. Vor über sechzehn Jahren lernte ich dann meine Frau kennen, die aus einer streng katholischen Familie und entsprechend konservativem Umfeld kam. Polyamory war in den ersten zwei Jahren unserer Beziehung überhaupt kein Thema, weil ich es für wichtiger hielt, zuerst eine gute Beziehungsgrundlage mit ihr zu schaffen. Und als es dann doch ein Thema wurde, dauerte es ein Jahr, bevor überhaupt irgend etwas passierte. Und dann war es meine Frau, die einen Geliebten hatte! Das war wichtig, weil sie sich so selbst überzeugen konnte, dass sie erstens einen Lover haben konnte und zweitens, ohne unserer Beziehung zu schaden.

Wie lässt man eine polyamouröse Beziehung anlaufen?

Wenn man zum ersten Mal mit Polyamory zu tun hat, dann sollte man nicht vergessen, dass man die Bereitschaft haben muss daran zu arbeiten. Dem Partner zuhören, ohne sie oder ihn unter Druck zu setzen. Man muss bereit sein, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und sicherstellen, dass die Grundlage der Beziehung stabil und sicher ist.

Natürlich kommt es auch vor, dass gewisse Leute sich plötzlich in einer polyamourösen Beziehung befinden, ohne darauf vorbereitet zu sein. Dann kann es schnell passieren, dass man durcheinander, verunsichert, eifersüchtig und wütend ist…. Dann sollte man einen Schritt zurücktreten und die Situation von aussen, rational und mit kühlem Kopf betrachten. Was geht da vor? Wird man vom Partner abgewiesen? Verliert der Partner das Interesse an einem? Lautet die Antwort „nein“, dann sollte man sich das Ganze sorgfältig durch den Kopf gehen lassen, bevor man Wut oder Eifersucht zulässt. Was geht wirklich vor? Wie viel ist man bereit in die Beziehung zu investieren? Wie sollte die Partnerschaft aussehen? Und sind diese Vorstellungen auch wirklich erfüllt? Ja, ich weiss schon, diese Auseinandersetzung ist nicht ganz einfach.

Gehen wir davon aus, dass du's wirklich versuchen willst, dann würde ich folgendes empfehlen: Vergiss es, wenn du bereits in einer verwundbaren Beziehung steckst. Beziehungsprobleme lassen sich durch Polyamory nicht lösen.

*
Vergewissere dich, dass alle dasselbe wollen. Was wollt Ihr? Unter welchen Bedingungen oder Umständen ist es in Ordnung, wenn man sich auf einen anderen Lover einlässt? Hat man bei der Partnerwahl des anderen ein Mitspracherecht? Wenn ja, in welcher Form oder welchem Ausmass?
*
Sei einfühlsam - sowohl gegenüber deinen Partnern wie auch wiederum gegenüber deren Partnern. Das ist vor allem wichtig, wenn man schon eine Beziehung hat. Wenn sich ein Paar einer polyamourösen Beziehung öffnet, dann ist es häufig so, dass sich eben dieses primäre Paar so auf die Erhaltung ihrer Zweierbeziehung konzentriert, dass sie dabei leicht vergessen, auch auf die Gefühle der sekundären Partner Rücksicht zu nehmen. Soll es ethisch in einer Beziehung zugehen, müssen alle Beteiligten respektvoll und einfühlsam behandelt werden.
*
Wenn irgendwie möglich, würde ich empfehlen, sich einer lokalen Poly-Gruppe anzuschliessen. Als meine Frau und ich vor fünfzehn Jahren einen nichtmonogame Partnerschaft eingingen, hatten wir diese Möglichkeit zu meinem grossen Bedauern leider nicht. Es ist wirklich sehr, sehr hilfreich, wenn man Zugang zu einer Gemeinschaft hat, die alle möglichen Fehler schon hinter sich hat und mit einem ihre Weisheit und Erkenntnisse teilt.
*
Nichts überstürzen. Langsam angehen lassen. Nicht in die erste polyamouröse Beziehung stürzen, die einem „über den Weg läuft“.
*
Gute Kommunikations- und Konfliktlösungsfertigkeiten entwickeln. Irgendwann einmal wirst du sie todsicher brauchen. (Natürlich sind diese auch in einer monogamen Beziehung äusserst hilfreich….)

Und wo könnte ich denn polyamouröse Partner finden?

Wo du sie findest? Na ja, auf der Welt wimmelt es ja nur so von Menschen. Es lässt sich kaum vermeiden jemanden zu treffen, sobald du zur Tür raus bist, oder?

Sorry, das war natürlich nicht ernst gemeint. Ich will damit nur sagen, dass du nicht an einen bestimmten Ort gehen kannst, in der Erwartung, dort polyamouröse Menschen zu treffen oder nach einem bestimmten Zeichen Ausschau zu halten, das einen polyamourösen Menschen kennzeichnen würde. Es ist so wie sonst auch. Wo trifft man normalerweise Leute? Ich hab sie an Kongressen, bei der Arbeiten, in Clubs getroffen - an den Plätzen halt, wo man auch sonst jemanden kennen lernt.

Und nur weil jemand nicht öffentlich bekannt gibt, dass er oder sie poly ist, heisst das nicht zwangsläufig, dass er oder sie dieser Vorstellung abgeneigt ist. Meine Frau war ja auch nicht polyamourös, als wir uns kennen lernten, aber sie ist es heute, und sie ist sehr glücklich in ihrer Partnerschaft mit mir. Ich hab sie übrigens bei McDonald's getroffen…

Wenn man einen Partner sucht, erweist es sich auch als hilfreich, auf eine Einkaufsliste zu verzichten wie etwa „Eine rothaarige Bisexuelle, die gerne Elvis und Kurt Vonnegut mag“ - sei vielmehr offen für das, was kommen mag.

So, das wär's, jetzt bist du dran. Es gibt kein todsicheres Rezept, damit's funktioniert, und leider kann ich dir auch nicht sagen, wo du auf die richtigen Leute treffen könntest. Aber ich kann dir versichern, dass es – bei allen Schwierigkeiten – eine unglaublich dankbare und erfüllende Art und Weise ist, wie man sein Liebesleben bereichern und erweitern kann.

ich wünsch euch jedenfalls, viel freude auf euren weg . . .
Regel 16 sollte eine Selbstverständlichkeit sein - nicht nur für Polyamoristen.
Ansonsten bin ich aber froh, keine Regeln zu brauchen, sondern mir und meiner Frau zutrauen zu können, in jeder Situation neu entscheiden zu können.

Moxy
Für mich steht Polyamorie nicht für "Sex mit mehreren Partnern", sondern dafür, zu mehr als einem Menschen Liebe entwickeln zu können.
Um Sex mit wechselnden Partnern zu haben, muß ich sie nicht lieben.

Was ich nicht erwartet hatte, ist die Tatsache, daß Frauen eher zurückschrecken vor einer verbindlichen Beziehung, als vor unverbindlichem Sex.
Ich will keine Rangfolge mit 1., 2., usw Frau. Da eh jede Beziehung individuell ist, so kann ich nicht vorhersagen, wie sich eine Beziehung entwickelt - und ich setze auch keine Begrenzung für das, was evtl. möglich sein kann - das muß sich zeigen.

Aber es zeigt sich, daß es leichter ist, eine rein sexuelle Beziehung zu finden, als eine, die auf Liebe basiert. Schon Freundschaft, die diese Bezeichnung wirklich verdient, ist selten zu finden.

Moxy
Aber es zeigt sich, daß es leichter ist, eine rein sexuelle Beziehung zu finden, als eine, die auf Liebe basiert.

Für Sex muss es nur in der Mitte passen, für ne Beziehung überall...
No - ein wenig lecker aussehen sollte es schon auch *lach*
• und sich kuschelig anfühlen...und fein duften... *gg*

Moxy
Nach meinem Gefühl ist da ein Ungleichgewicht entstanden, weil beide Seite unterschiedliche Vorstellungen und Ansichten von Beziehung, Liebe und Sex haben. Ich will damit nicht sagen, dass ihr euch nicht darüber verständigt habt - es fühlt sich nur so an als gebe es da kleine aber feine Unterschiede in der jeweiligen Perspektive.

Wie damit umgehen?

Reden und das Ungleichgewicht zur Sprache bringen und vor allem auf der Ebene, auf der sich diese Disharmonie zeigt, bleiben und nicht das Ganze verteufeln, nur weil es auf einer Ebene nicht zu funktionieren scheint. Letztlich funktioniert Alles genau so, wie wir es uns aussuchen.
Ist das Polyamory? Und Fehler in der Wiki-Def
Nach der Originalanfrage bin ich erst einmal nicht sicher, dass dieses permanente Männer-/Frauensuchen tatsächlich etwas mit Polyamory zu tun hat. Das was Polyamory ausmacht, hat nichts mit häufig wechselnden Geschlechtspartnern zu tun.

Hausjut hat schon etwas dazu geschrieben:
denn es gibt ja eine ziemlich klare definition von polyamory . . .
Polyamory (griech. πολύς polýs „viel, mehrere“ und lat. amor „Liebe“) ist ein Oberbegriff für die Praxis, Liebesbeziehungen zu mehr als einem Menschen zur gleichen Zeit zu haben, mit vollem Wissen und Einverständnis aller beteiligten Partner.
Wenn ich das richtig sehe, stammt das Zitat aus der Wikipedia. Der erste Teil ist korrekt. Das macht Polyamory im wesentlichen aus.

Leider ist die weiterführende Wiki-Definition nicht korrekt - zumindest was den Zusatz "mit vollem Wissen und Einverständnis aller beteiligten Partner" angeht.

Bei Polyamory geht es nicht zwangsweise darum, alle beteiligten Partner wissentlich einzubeziehen. Das wäre vielleicht wünschenswert, sofern es mit dem Liebesgefühl auch zu einer weiteren voll ausgelebten Beziehung kommt, ist aber keineswegs ein polyamores Muss.

In der Wikipedia wird gar eine Quelle für das Statement angegeben. Wer sich die Mühe macht, dieser Quelle zu folgen, wird kein Wort über das "volle Wissen und Einverständnis aller Beteiligter" finden. Diese Art der Definition existiert nicht.

Ein Großteil des langen Dialogs in Hausjuts Riesenbeitrag ist damit auch eigentlich hinfällig, denn dort wird dieses Wissen und Einverständnis aller Beteiligter erörtert.

Ansonstn aber noch mal: Die Ursprungsfrage deutet bei mir nicht gerade auf Polyamory hin, sondern auf offene Beziehung mit Sex, wann und wo immer man Lust hat.

Das ist aber meiner Meinung nach nicht dasselbe. Ich finde, polyamor wird man nicht, wenn man so lange rumfickt, bis sich mal ein Gefühl einstellt, sondern wenn man merkt, dass man sich in eine weitere Person verliebt, und dieses Gefühl auch zulässt - und das könnte sogar ohne Ausleben von Sexualität sein.

Gruß
Chennai
**********vence Frau
430 Beiträge
immer wieder die gleiche Frage ...
... was ist polyamor.

In dem Eingangsposting von nettes Paar steht wenig darüber, wie sie sich poly vorstellen und wie sie überhaupt auf den Gedanken kamen. Wäre schön darüber noch was zu lesen. Meine Vermutung wäre ja, dass eine sexuell ohnehin offen Beziehung noch ausgeweitet wurde und verlieben nicht mehr tabu ist. Das unterscheidet ja viele offene Beziehungen von polyamorösen - Sex mit anderen ist ok, aber bloß keine Gefühle.

Und natürlich tut sich eine Frau leichter ... Männer sind in der Mehrzahl schlicht weniger wählerisch und gehen offensiver auf die Suche nach einem Abenteuer, Seitensprung, what ever.

Wenn es um Liebe geht, um Polyamorie noch dazu - haben es beide gleich schwer, das sehe ich auch so.

Vielleicht kommt das Ungleichgewicht auch daher, wer diese Öffnung angeregt hat. Eine findet ganz selbstverständlich und einer sucht und findet grade deswegen nicht?

Würzigen Gruß
Marion
Auch wenn viele ihre eigene Interpretätion für Polyamory haben, (auch jeder Liebt nur so wie er es für sich kann auch in den Monobeziehungen) so denke ich hat dies wenig mit dem Ungleichgewicht zu tun.
Welches hier von marc beschrieben wird.
Und wir wissen doch eigentlich alle, daß wir nur unsere Erfahrungen und erlebtes einbringen können.
Was Marc damit macht, um sein "Gleichgewicht" wieder zu finden, können wir ja dann wieder nicht beeinflußen.

Was ich allerdings auch so sehe wie Marion, ist das was die beiden führen eigentlich Polyamorös?

Auch ich habe hier eher daß Gefühl es geht um Ausleben Sexuellerwünsche, bei denen "Kurzzeitig" auch Gefühle zugelassen werden.

Auch ich lebe in einem polyamorösen "Ungleichgewicht", aber meine Gefühle, sind und bleiben. Auch neun Monate nach der "Trennung" von meinem zweiten Herzbewohner, ist kann er sich meiner Liebe zu ihm sicher sein, ebenso wie mein Mann.
Er hilft mir meine Balance zu finden, ich kann mit ihm über die schönen Erinnerungen reden, und er baut mich auf, wenn es mich immer mal wieder auch traurig macht.
Er besucht ihn sogar für mich.

Und wenn wir uns hin und wieder doch mal sehen, fühl ich immer noch auch seine Liebe zu mir.

Es ist sicher ein Ungeleichgewicht, aber es fühlt sich für mich immer noch richtig an, die Liebe zu diesen Menschen in mir zu tragen.
****jut Mann
340 Beiträge
hmmm . . .
das scheint mir allgemein so zu sein, das jeder den begriff polyamory für sich selber definiert, was durchaus legitim ist . . .

für mich persönlich definiere ich polyamory klar als teil einer beziehungskonstellaton zwischen mehr als 2 personen, die alle voneinander wissen und es als teil ihrer partnerschaft ansehen . . .

und beim eingangsposting kann ich für mein teil auch nicht erkennen ob es wirklich polyamory, wie ich es definiere, ist . . .

da scheint einer noch nicht ganz klar für sich selber definiert zu haben was er möchte und es dann auch nicht mit dem partner geklärt hat, was jeder leben möchte und ob es dann für die beiden möglich ist es auch zu leben . . .

meine zitate die ich natürlich in diversen polyforen und bei wiki gefunden habe und hier reingesetzt habe, geben mir ein gutes und klares bild was polyamory betrifft und wenn es so gelebt wird etwas erstrebenswertes ist . . .
genau so fühle ich mich wohl und lebe es, bis ich vielleicht eines besseren belehrt werde . . .

ich anstelle des thread-eröffners würde mich mit meiner partnerin so schnell wie möglich zusammensetzen und über das ungute gefühl reden . . .
denn wie es auch immer endet oder weitergeht, nur die beiden alleine können es klären . . .

und mir wäre es egal wenn frau öfter die gelegenheit hat männer zu finden mit denen sie sich eine polybeziehung vorstellen kann . . .
ist nun mal so das frauen das schöne geschlecht sind und somit mehr erfolg hat . . .
gibt ja genug andere sachen, die wir männer zum vorteil haben . . .lol
da muss ich mich als mann nicht an der zahl der, ich sag mal männl.testpersonen meiner partnerin, messen . . .
ich würde dann lieber ihr helfen und zur seite stehen, da ich sie ja am besten kenne und ihr engster vertrauter bin oder zumindest sein sollte . . .
was mich als mann auch freuen würde wenn meine partnerin mich unterstützen würde und gerade da an meiner seite steht . . .
denn von welcher seite wer auch immer dazukommt, ist teil der beziehung und sollte als bereicherung empfunden werden und nicht als konkurrent . . .

ist natürlich einzig allein meine ansicht und ist völlig wertfrei für jeden der polyamory anders definiert . . .
**********smeer Frau
779 Beiträge
geplante polyamory?
also ich finde es eigenartig, wenn man sagt wir können uns vorstellen so zu leben..jetzt ziehen wir mal los und suchen...
so etwas kann man meiner meinung nach nicht planen...es passiert oder eben nicht...
und dann, wenn es passiert muss ich die karten auf den tisch legen und mit meinem partner darüber reden...

ist meine meinung
danke
für die vielen Postings. Herbedeprovence hat mit ihrer Einschätzung vollkommen recht. Wir führen seit längerem eine sexuell offene Beziehung, neu ist, dass wir anders als bisher seit einigen Monaten die gefühlsmäßige Ebene nicht mehr ausschließen wollen. Dies ist nicht geplant, sondern es hat sich so ergeben. Wir stellen halt aber auch fest, dass diesem Bedürfnis auch eine Menge Sorgen und Ängste gegenüberstehen. Es ist also nicht so, dass wir permanent auf der Suche nach neuen Sexualpartnern sind, auch nicht nach Liebesbeziehungen. Vielleicht kam das in meinem ersten Posting falsch rüber.

Marc
lieber marc,

mein marsmeister und ich haben einen ähnlichen weg wie ihr genommen, indem wir aus einer offenen beziehung uns in richtung polyamory entwickelt haben. insofern ist mir auch dieses scheinbare ungleichgewicht bekannt. allerdings würde ich rückblickend aus unseren erfahrungen und denen anderer polys sagen, dass es nur so wirkt als hätten es frauen leichter einen mann zu finden, der sich auf eine solche beziehung einlässt. ich denke die probleme, die man als mann direkt am anfang hat kommen für frauen einfach nur etwas verzögert, wenn man schon eine weile zusammen ist... *fiesgrins*

aber zurück zu deiner frage:
ich finde deine frage absolut nachvollziehbar und legitim. und ich denke auch jenseits von dem üblichen drang zur definition was poly ist und was nicht können bestimmt auch meine vorredner was dazu sagen, oder? *zwinker*

Mir ist das Gefühl der Mitfreude nicht fremd, ich habe aber das Gefühl, dass es zu einem Ungleichgewicht in unserer Beziehung führt, weil es für mich als Mann ungleich schwerer ist, Frauen kennen zu lernen.
frag dich weshalb du glaubst, dass ein gleichgewicht herrschen muss. denk doch mal diese annahme konsequent zuende... wenn deine frau eine liebe hat musst du dann sofort eine finden, damit es gerecht oder gleichgewichtig ist? oder muss sie gar auf die neue liebe verzichten, um das gleichgewicht wieder herzustellen?

meiner meinung nach ist der wunsch nach einem gleichgewicht zwar nachvollziehbar, aber in bezug auf diesen konkreten aspekt polyamorer beziehungen ist es wenig hilfreicher, wenn nicht sogar kontraproduktiv.

das leben ist nicht immer gerecht oder symmetrisch - es wird immer wieder ein ungleichgewicht zwischen euch geben.
mal hat bei uns der marsmeister eine liebe, mal wir beide parallel, mal nur ich oder manchmal sind wir wieder "alleine". so ist das leben - ständig in bewegung und voller wandel.

natürlich kenne ich den gedanken "ich will auch!", wenn ich den marsmeister verliebt und glücklich in der neuen liebe erlebe, oder im schlimmsten fall auch ein gefühl von neid. doch dann hilft es mir in mich hineinzuhören und zu sehen was ich vermisse, wonach ich mich sehne und mir das dann in der weise zu schenken, die mir zur verfügung steht.
geht es darum jemanden zu haben, der meine interessen teilt wie z.b. tanzen gehen, dann kann ich zur befriedigung dieses wunsches überlegen wer aus dem freundeskreis daran spaß haben könnte und mir etwas gutes tun indem ich mit freund a tanzen gehe.
für manche wünsche funktioniert es nicht z.b. für die sehnsucht nach dem kribbeln, dem verliebt sein, aber da kann man sich von seinem partner und seinen schmetterlingen anstecken lassen und diese gefühle in der mitfreude erleben.

das wichtigste ist jedoch zu erkennen, dass die wünsche und bedürfnisse, die ich empfinde mein aufgabe sind. ich bin dafür verantwortlich sie mir zu erfüllen - nicht mein partner.

es hilft sicherlich auch sich mit dem partner darüber auszutauschen wie man empfindet, manchmal hat er/sie interessante lösungsansätze, die einem selbst nicht eingefallen wären.

und zuletzt will ich noch sagen, dass in dem moment in dem ich nicht bedürftig und ausgehungert nach etwas suche, sondern meine erfüllung in dem gegebenen finde, das erwünschte oder ersehnte ganz von selbst seinen weg in mein leben findet. ganz überraschend und so viel spannender als ich es mir je hätte suchen können! *g*

ich hoffe du findest deinen weg zum geniessen des ungleichgewichts und zu dem was du dir ersehnst!*blume*

alles liebe,
venuskind
hausjut:

as scheint mir allgemein so zu sein, das jeder den begriff polyamory für sich selber definiert, was durchaus legitim ist . . .

Legitim hin oder her, es macht es unnoetig kompliziert, wenn Leute den gleichen Begriff mit "eigener" Bedeutung versehen und andere sich das 'Extra' erst noch erarbeiten muessen.

Ich verstehe nicht wirklich, warum so viele meinen, Begriffe definieren oder gar um-definieren zu muessen. Meistens waere es viel einfacher zu umschreiben, was Sache ist. In diesem Fall etwa "polyamore Beziehung, wobei wir XXX auch noch voraussetzen".

Aber zurueck zu dem Punkt des (wahrgenommenen) Ungleichgewichts: wie andere hier denke auch ich, dass es in erster Linie eine Kopfsache ist in dem Sinne von: sind das tatsaechlich (ernsthaftere) Beziehungen bzw Beziehungsanfaenge oder eher Spielereien? Denn wie Brian schon anmerkte ist die Vorstellung, dass Frauen ernsthaftere Beziehungen oder auch nur hinreichend attraktive Sexpartner so viel leichter finden als Maenner wohl eher eine Maer...
****jut Mann
340 Beiträge
@justme_2009
nun wollte ich mal nett sein mit dem legitim am ende meines satzes um nich wieder irgendwen auf den schlips zu treten, nee klappt auch nicht . . . lol

mir ist das doch auch egal wie jeder seine form der polyamory definiert . . . .

allerdings ist es im sprachgebrauch allgm. üblich, wenn wörter auch ihren sinn nach benutzt werden . . .

macht ja auch sinn, wenn ich ein anliegen habe und alle die ich anspreche auch verstehen, was ich meine und möchte . . .
so auch in diesen thread, wo von polyamory die rede ist . . .

was so gesehen laut wiki eine klare definition hat . . .
worauf ich dann auch logischerweise antworte . . .
Das Bett ist eine Schlafstätte. Ich glaube da sind wir uns alle einig.
Der eine hat ein Feldbett, der andere ein Himmelbett.
In den Fariationen gibt es eine unglaubliche Anzahl, aber es sind Betten.
Ebenso verstehe ich es mit der Liebe und der Polyamory. Wir wissen im Grunde was es ist, nur jeder fühlt sich in der für sich angenehmsten Art am wohlsten.

Marc wenn du für dich sagst, daß Gefühl der Mitfreude ist dir nicht fremd,
ihr nun auch Gefühle zulassen wollt, ich glaube dann fühlst du sicher auch ohne weiteren Patner Poly. Auch dann wenn du dich eigentlich Monoamorös verhältst.

Somit scheint für mich schon kein Ungleichgewicht mehr auf deiner Seite zu sein.
Denn ein Mitfreuen und erleben zu dürfen und zu können, wie der Patner blüht, und einen daran teilhaben zu lassen, ist doch ein wahnsinniges Potential an "Glücksgefühlen" für einen selber.


Was mich noch mal an dieser Stelle interessiert ist, wie ihr das mit der Beständigkeit der Beziehungen sieht.

Ich selber hab ja da keine wirklicher Erfahrung, denn ich bin ja schon eine "alte Ehefrau" und 2 Jahre weiß kann ich erst benennen was ich eigentlich schon immer war.

LG YOYO
neue kontinente...
Wie heißt es so schön: "Man entdeckt keine neuen Kontinente ohne die Bereitschaft,. das Ufer für einige Zeit aus den Augen zu verlieren."

Wir sind schon seit ca. 10 Jahren ein Paar und unsere Beziehung seit seit dieser Zeit viele wandlungen erlebt. Von der monogamen Zweierkiste über mehr oder weniger offene Modelle bis hin zu der Situation jetzt, dass wir wieder in einer Umbruchssituation in Richtung Polyamorie sind. Der Anstoß war ein sehr nettes Paar, welches uns mit dem für uns vorher unbekannten Begriff konfrontiert hat. Danach folgte eine eher theoretische Auseinandersetzung mit dem Thema. Das läuft bei vielen anders, aber bei uns war es nun mal so. Jetzt hat sich bei unserer Sie die Situation ergeben, dass sie jemanden kennengelernt hat, mit dem dies zumindest möglich scheint, ohne dass ise aktiv danach gesucht hat. Natürlich ist dieser Umbruch neben der Mitfreude bei mir auch mit Ängsten verbunden. Viele eurer Postings haben mir jedoch geholfen, mit diesen umzugehen.

liebe grüße an alle,

marc
*********uple Paar
141 Beiträge
Ängste
Hallo Nettes_Paar72(Marc) Angst.. und ich denke hier an Verlustangst.. ist auch bekannt als Eifersucht.. ist natürlich für jede beziehung schlecht, wenn sie einen gewissen Grad überschreitet.

Ich(Er) sage es mal aus meiner Sicht, der Sicht desjenigen, der eine Frau liebt, die bereits vergeben war als sie mich kennen lernte.

Du schreibst von Ungleichgewicht.. und Angst.
Wenn Du Angst hast, Deine Partnerin an den anderen Mann zu verlieren, ist ein reflektieren auf die bisherige Beziehung und die Stabilität doch sehr wichtig.
Gibt es einen Grund Angst zu haben? Dann die frage, was Du tun kannst um keine Angst zu haben.

Ungleichgewicht: "Sie hat noch jemand außer mir, DANN will ich auch jemanden haben für mich."?? Warum?
Ist es wegen der Zeit, die Sie mit dem anderen zusammen ist, oder um die Angst zu "betäuben", sie nicht zu spüren? Eventuell sogar um sie auch etwas eifersüchtig zu machen?

Die Fragen an sich selbst zu richten und NICHT an den Partner... ist wohl zwar das unbequemste, aber bringt den besten Erfolg!



Ansonsten.. yep.. gebe Dir Recht, ist bei mir(Er) nicht anders, als alleine Lebender ist es fast unmöglich, eine Partnerin zu finden, wenn man in einer "Dreierkiste" verbunden ist.

Da ich aber wirklich das große Glück habe, dass der Ehemann, auch gut mit mir klar kommt und ich mit "meiner" Sie dann auch viel zeit verbringen kann, ja sogar ein 3wöchiger Urlaub ganz gut geklappt hat und sehr schön war, suche ich nicht wirklich.
Denn das ist dann auch etwas "komisch" für die Sie des Dreiers.. dann einen der Männer eventuell auch.. teilen zu sollen.

Wenn, dann ergibt es sich mal.. .. oder auch nicht.

gruß (Er) vom CC
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
Die Fragen an sich selbst zu richten und NICHT an den Partner... ist wohl zwar das unbequemste, aber bringt den besten Erfolg!

*ja*
Und auch nachtblauesmeer kann ich nur zustimmen: theoretisch sich auf poly einlassen geht nicht. Es ist zwar schonmal ein gutes Zeichen, wenn man nicht generell dagegen innerlich auf die Barrikaden geht, aber die Praxis ist völlig anders, als man es sich in monogamen Beziehungen (und damit meine ich "emotional monogam", sexuell zählt nicht als poly-Test) vorstellt ... Ehrlich. *zwinker*
Wenn Deine Frau, Marc, jetzt also sich erstmalig wirklich verliebt hat, dann ist das ein Anlaß für ... massenhaftes Reden, Reflektieren, Grenzen vorsichtig austesten, die bestehende Beziehung zwischen Euch mit der neuen Situation in Übereinstimmung bringen etc. Aber NICHT, sich selber als Ausgleich/Ersatz/Gleichziehen auch jemanden zu suchen. Glaub mir, es braucht soviel Miteinander-Reden als Poly, was als Mono (emotional!) nicht nötig war, das muß man üben und mit anderen Menschen erstmal mehr Aktionismus reinbringen ... keine gute Idee. Du merkst ja jetzt schon, daß Du Verlustangst hast, stell Dir vor, Du hast die Verlustangst, spürst sie nur vielleicht grad nicht, weil Du Dich selbst verliebt hast, wodurch Deine Frau Verlustangst bekommt ... Dann wird das erst recht problematisch. Also genau jetzt würde ich innehalten und erstmal schauen, wie ihr mit der Situation jetzt euch so einrichten könnte, damit Du wirklich zufrieden bist. Erst dann käme meines Erachtens Schritt zwei (beide verliebt).

Suchen funktioniert sowieso meistens nicht, egal ob es mehr Frauen gibt, die für ein Abenteuer offen sind - und Abenteuer und Beziehung sind nunmal nochmal zwei völlig andere Sachen, wurde ja auch schon gesagt. Die meisten Frauen sind nämlich nach meiner Erfahrung durchaus ehrlicher ... die lassen sich garnicht erst drauf ein, wenn sie Bauchschmerzen mit Poly haben (oder gerade, um den Mann abzujagen, gibt es auch). Aber WENN sie sich drauf einlassen - und den Mann nicht einfach für sich beanspruchen wollen - hat das dafür vernünftige Chancen. Bei Männern habe ich häufig genug erlebt, daß die das als Freibrief für Spaß ohne Verpflichtung sehen, also gerade eine Liebesbeziehung ist dann nicht drin, das wird dann nur eine Affäre. Kann ja auch toll sein, wenn man das möchte, kann auch verdammt schmerzhaft sein, wenn man mehr möchte ... frag mal, wie man sich fühlt, wenn man an jeder Ecke x Typen zum Sport in der Horizontalen finden kann, die einem auch noch sonstwas erzählen von wegen wie ernst sie das meinen, wie toll sie Poly finden. Und dann war das wieder nur Humbug. Das ist AUCH nicht toll und vor allem dann tut es wirklich schon weh, im Gegensatz zu "nicht können" - und dann aber auch nicht vor die Wahl gestellt werden oder erkennen zu müssen, da verarscht Dich nur jemand...
Hat alles zwei Seiten. *zwinker*
*********uple Paar
141 Beiträge
Beziehung oder "Abenteuer"?
Hallo Marc,

ich bin mir nicht sicher, ob ich Dich richtig verstehe. Worum geht es Dir genau?

Um eine "eigene weitere Liebesbeziehung"? Oder um "eigene weitere Sexabenteuer?"

Da Deine Partnerin (nach Deinem Posting) bisher keine längerfristige Beziehung neben Dir hatte, sondern Du von "netten Abenteuern" berichtet hast, lese ich daraus, dass Du Dein Gefühl zum "Ungleichgewicht" eher im Bereich von eigenen (Sex-) Abenteuern mit anderen Partnerinnen spürst.

Wenn es rein um die Sexangebote geht, werden es Frauen vielleicht quantitativ betrachtet leichter haben, "Abenteuer" zu erleben. Aber sobald Frau den Mann nicht nur als "befleischten Dildo" erleben mag, also Emotionen ins Spiel kommen soll, schaut das schon wieder anders aus ...

Ich habe hier im JC viele Männer vom Schreiben kennen gelernt, die mir einen Einblick in ihre "männliche Sexualität" gegeben haben und mir ist häufig aufgefallen, dass es für Männer weit leichter als für Frauen (zumindest für mich) ist, Sexualität ohne jegliches Gefühl für den anderen Menschen auszuleben.

Wenn man diesen Aspekt mit einbezieht, dann stellt sich vermutlich ein Gleichgewicht der Chancen ein ...

Oder sogar eine völlige Verkehrung Deiner Vermutung. Ich kenne zumindest ein Paar, bei dem es dem Mann weit leichter fällt, neue (= weitere) Frauen sexuell kennen zu lernen, als der Frau.

Sollte es Dir - wie ich vermute - erst einmal um eigene (Sex-) Abenteuer gehen, dann kann ich Dir den Tipp geben: flirte charmant ohne penetrant zu werden. Sobald Du verkrampft nach "Abenteuern" suchst, stehst Du Dir schnell selbst im Weg.

Viele Grüsse

Creazy_Couple (sie)
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