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Eifersucht - kann man sie überwinden?

**********vence Frau
430 Beiträge
Schlafmohn, wir sind ...
... immer noch Körperwesen und keine keine reinen Denker.

egal welches Gefühl aufkommt, es kommt durchs Denken

Das kann man so einfach nicht stehen lassen. Versuch mal, an einem Tag, an dem Du nicht gut drauf bist, zu lächeln. Setz Dich hin, entspann Dich und lächle. Vielleicht schaffst Du sogar ein Lachen. Danach geht es Dir besser.

Es ist nicht nur so, dass Dein Körper sich entspannt, dass Du lächelst wenn es Dir gut geht, dein Nervensystem hat auch gelernt die körperlichen Signale, Zustände entsprechend zu interpretieren. Es verbindet die Rückmeldung Deines Körpers (Lächeln, entspannte Muskeln) mit guten Gefühlen.

Es gab mal eine Studie, die das untermauert hat, ich weiß leider die Quelle nicht mehr. Aber es funktioniert, xmal ausprobiert, nicht nur bei mir. Ich bin auch in der Erwachsenenbildung tätig und zeige den Teilnehmern, wie sie sich mit bewusst gesetzten positiven Körpersignalen auf schwierige Situationen - Vorstellungsgespräch z. B. - vorbereiten können.

Also von wegen ich denke, also fühle ich.

Würzigen Gruß
Marion
@herbedeprovence
Ich bestreite doch auch gar nicht, dass Körper und Kopf verbunden sind. Alles bildet zusammen eine Einheit. Der Körper sendet Signale ans Gehirn und das Großhirn wertet. Für den, der ne hohe Berührungsempfindlichkeit hat, ist ein Streicheln unangenehm und für den anderen eine Wohltat. Aber glaubst du denn, dass du beim Lächeln nicht denkst, lächel... Wir denken ständig. Und die Gefühle, die vom Emotionalgehirn ausgesendet werden, sind eben gerade dadurch steuerbar, sonst würde die Lächeltherapie gar nicht funktionieren. Die Körperlichkeit ist im Gegenzug ebenso verknüpft mit dem Gehirn wie andersherum. Zudem sprechen wir von überaus komplexen Abläufen, die ich versucht habe, in ein Kurzform zu bringen, lächel...
Und Brian, wer sagt denn, dass das Großhirn Gefühle, die in uns entstehen, rational und weise bewertet, so dass wir nicht irrational und unsinnig handeln? Denke auf keinen Fall an einen rosa Elefanten und du wirst garantiert an einen rosa Elefanten denken. Ich gebe dir in Bezug auf das Verteufeln der für unsere moralisch, gesellschaftlich gewerteten "negativen" Gefühle Recht, weil das Verteufeln sie nur verschlimmert. Und mit Denken meine ich nicht Nachdenken. Durch dein Gehirn laufen unbewußt ständig Millionen von Gedanken, von denen kennst du nur nen Bruchteil. Die, die du für dich bewußt wahrnimmst, willst du wahrnehmen, weil sie zu deinem Blickwinkel passen und wenn du damit glücklich bist, ist doch alles bestens, lächel...
Gruß Schlafmohn
**********ucher Mann
5.518 Beiträge
@Schlafmohn
Du bestätigst das, was ich mehr als gefühlte Erkenntnis versucht habe rüberzubringen, mit wissenschaftlichen Ansätzen aus der Hirnforschung. Ich muss zugeben, ich bin immer zu faul, solche Dinge wissenschaftlich anzugehen, methodisch aufzuarbeiten, auszuwerten und dann für mich umzusetzen. Umso mehr freut es mich, möglicherweise mit meiner Einschätzung nicht ganz falsch zu liegen ... lächel.

Ich finde auch, man muss zwischen Denken und Nachdenken differenzieren. Wir alle hier denken sicherlich gerade über das Thema Eifersucht intensiv nach, machen uns (gegenseitig) Dinge bewusst und versuchen, dadurch etwas für uns zu lernen, um zukünftig, sei es als eifersüchtige oder weniger eifersüchtige Person, besser mit diesem Phänomen umgehen zu können. Denken dagegen ist wohl ein permanenter Prozess in unserem Inneren, der bewusst oder unbewusst Abläufe in uns steuert und uns so überhaupt erst lebensfähig macht.

So hängen Denken und Fühlen nach meiner Überzeugung auch sehr eng zusammen. Wenn ich also mein Denken ein wenig unter Kontrolle bringe und versuche, mir Zusammenhänge bewusst zu machen, kann ich sicherlich bis zu einem gewissen Grad auch mein Fühlen steuern. Aber mir scheint, da gibt es mehr oder weniger große Bereiche in uns, die der Bewusstwerdung verschlossen bleiben und darin liegt immer wieder das Potential für Überraschungen im zwischenmenschlichen Miteinander. Und wer wollte das letztlich auch, sich selbst gefühlsmäßig ständig bewusst steuern und kontrollieren. Das schafft nichtmal Mr. Spock vom Raumschiff Enterprise. *zwinker*

Aber zurück zur Eifersucht. Ich meine, wer für sich erkannt hat, diese Emotion verstärkt zu haben und wer darunter leidet, der hat in seinem Verstand schon einen starken Partner, das unbeherrschte weil weitgehend unbewusste Gefühl mehr unter Kontrolle zu bekommen, indem er (oder sie) sich über Ursachen und Zusammenhänge, die dieses Gefühl beeinflussen, klar wird. Nur wollen müsste man/frau ... *zwinker*

Lieben Gruß

Jens
***Ni Frau
87 Beiträge
noch ein aspekt
ist mir zum Thema eingefallen

ich glaube, eifersucht hat auch etwas damit zu tun, was man für eine vorstellung von der gemeinsamen beziehung hat

sollte ein partner unerwartet von dieser vorstellung abweichen (zum beipiel monogamie oder aber auch ausschließlich gemeinsam verbrachte freizeit...) ist eifersucht verständlich und dann ist mal wieder gesprächsbedarf
Cool
****isc Mann
2.633 Beiträge
Sehr richtig,
Ni.
ein weiterer Aspekt
fällt mir auch noch ein, z.B. Konkurrenz. Was hat der/die andere, was ich nicht habe oder der Partner lebt etwas, was der andere gern leben würde.....
lg Schlafmohn
Cool
****isc Mann
2.633 Beiträge
Stimmt ebenso, schlafmohn.
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
Hm, ehrlich gesagt kann ich dem Ansatz von Schlafmohn nicht folgen, Fühlen ist eine primäre, sehr viel ältere Geschichte (limbisches System), als es das Denken (und darunter verstehe ich zielgerichtete Assoziation und Informationsverarbeitung, kein wildes/zufälliges/unterbewußtes Verknüpfen von Sinneseindrücken und Informationsschnipseln) über das Großhirn ist.
Und wie nachgewiesen wurde, ist der Ablauf im Gehirn immer schon meßbar, bevor der rationale Entschluß über das Denken (Definition siehe gerade eben) getroffen wurde. Sprich: wir begründen nachträglich sogar (oder finden Ausreden), für das, was wir tun.

Wenn das anders wäre, wir Kontrolle hätten über Gefühle etc. durch bloßes DENKEN würden z.B. Borderliner nicht existieren, die können alle sehr wohl Denken, das ist nicht das Problem ...

Fühlen ist nicht durch Denken steuerbar, das limbische System läßt sich jedenfalls nach meinem Informationsstand keineswegs beeinflussen. Nur der Impuls zu einer Handlung aufgrund einer Emotion läßt sich unterdrücken - bzw. nachträglich halt als gewollte Unterdrückung begründen, aber eigentlich war auch das dem bewußten Denken noch nicht klar, bis es unterdrückt war ... *lach*
Woran ich persöhnlich GLAUBE (das ist nicht beweisbar meines Wissens): daß der größte Teil unserer Aktionen und auch Gefühlsreaktionen durch unterbewußte, also nicht gewollt gezielte Informationsverarbeitung entschieden wird - und wir uns halt als Herren im Haus fühlen möchten, also rational klingende Erklärungen für unser Verhalten nachträglich sehr geschickt zusammenkochen.
Zur Erklärung: Ich als die Person, die das gerade schreibt, schreibe gewollt gezielt diesen Text. Mein Unterbewußtsein hat derweil sonstwas zu tun. Und wegen der überwiegenden Stimmung oder Muster aus meiner persöhnlichen Geschichte - die nicht gewollt sind, sondern eben unterbewußt - ist auch mein Unterbewußtsein durchaus zu gezieltem Verhalten fähig. Nur eben nicht zu GEWOLLTEM. Das ist ein großer Unterschied.

D.h. mit Denken kämen wir dann nicht weiter, Denken hilft uns höchstens, unbewußte mögliche Abläufe aufzuzählen oder Verhaltensmuster in Worte zu fassen, um unserem Unbewußtsein auf die Schliche zu kommen. Eben immer nur Denken als Beobachter unserer Person, nicht als Lenker ...
Und dann aber können wir die Faktoren, die anscheinend bestimmtes Verhalten hervorrufen (gezielt eben, aber nicht gewollt), verändern - um unser Unterbewußtsein umzupolen. Wir ändern also die Verarbeitung nicht direkt, wir versuchen nur im Black Box System Unterbewußtsein die Wichtungen zu verschieben, um Empfindungen weniger stark wahrzunehmen, weniger schlimm zu finden oder anders zu reagieren.

Das mag nach Erbsenzählerei klingen, hat für mich aber eine große Konsequenz: wir raten, warum wir empfinden und handeln, wie wir es tun, wir WISSEN es eben nicht. Werden wir nie. Also können wir auch nicht direkt etwas ändern.
Jemand, der von außen draufsieht, ist emotional nicht involviert - also sowohl objektiver als auch weniger informiert (hat nicht soviele Informationen wie wir in unserem Kopf, aber genauer Bescheid WISSEN tun wir deswegen auch nichts). Und wenn wir also nur raten, dann sollten wir möglichst viele Varianten suchen, gerade auch von außen und akzeptieren, daß wir nicht einfach auf einen Knopf drücken können (Denken) und es wird anders. Wir können nur uns besser verstehen durch mehr raten, ehrlicheres, weniger schambehaftetes Raten - und dann von AUßEN Veränderungen bewirken (wir auf unser Unterbewußtsein, andere auf unser Unterbewußtsein). Und Unterbewußtsein ist nicht rational.

Einfaches Beispiel Spinnenphobie: da kann man denken, wie man will, man muß sich dem Trigger aussetzen, damit es weggeht. Denken ist NACHTRÄGLICH, hilft nur, die Situation zu identifizieren und dann sie bewußt herbeizuführen, in sich hineinzuhören, weiter auszudrücken, was man fühlt, die Gefühle zu beschreiben. Und so vielleicht zum Kernauslöser und dem Kerngefühl zu kommen. Aber sich zu sagen "die sind nicht schlimm" hat noch keinen Spinnenphobiker geheilt, das kann nur über die Veränderung des Unterbewußten am Objekt laufen. Unterbewußtsein ist ein "Tun" Ding, kein "Denken" Ding.

Sprich beim Thema Eifersucht dann das Selbe: die Situation bewußt erlebenen, sich nicht von der negativen Empfindung abzuwenden und zurückzuweichen, sondern sich zu fragen, was fühle ich genau gerade, was hätte ich gerade gerne, wodurch ZUSÄTZLICH würde ich mich jetzt gerade besser fühlen - wenn trotzdem genau das passieren würde? Lauter beschreibende Sachen, keine rationalen Sachen. Was normalerweise passiert, ist: negatives Gefühl, Situation vermeiden, die das auslöst - d.h. die Situation löst jedesmal das Selbe aus, denn ich arbeite nicht an der Situation.

Als Lesetip hätte ich:
"Denken, Fühlen, Handeln. Wie das Gehirn unser Verhalten steuert" von Gerhard Roth
Wir
denken immer, wir fühlen nicht erst, denken findet ständig statt- auch unbewußt und das Werten erst Recht. Die meisten Probleme kommen durch Wertung und des daraus resultierenden Glaubensatzes zustande. Ich wünsch euch noch ne schöne Diskussion.
Gruß Schlafmohn
@Schlafmohn
Es tut mir leid , dass ich hier jetzt mal eine klare Aussage treffen muss.
Aber an dieser Stelle geht es nicht um eine Meinung sondern um eine Tatsache die nicht verhandelbar ist.

Du fühlst er und denkst dann, alles andere ist absoluter Unsinn und wird durch keine, nicht eine einzige wissenschaftlich haltbare These gestützt. Die Tatsache das ständig in unserem Hirn Daten verarbeitet werden, ist noch kein Umstand eines logischen Denkens.

Fakt ist, dass du weder zum Atmen, zum Schlagen deines Herzens und selbst zur Ausschüttung von Endorphinen, die wie wissenschaftlich unumstritten ist, Glücksgefühle auslösen kannst du nicht durch das direkt Denken steuern.

Unter Denken werden alle Vorgänge zusammengefasst, die aus einer aktiven inneren Beschäftigung mit Vorstellungen, Erinnerungen und Begriffen eine Erkenntnis zu formen suchen, mit dem Ziel, damit brauchbare Handlungsanweisungen zur Meisterung von Lebenssituationen zu gewinnen. http://de.wikipedia.org/wiki/Denken

Es gibt also schon alleine aus der Definition heraus, kein unbewusstes Denken.

Es nötig umzudenken, wenn man merkt das man falsch liegt.
Ich hoffe deine Emotion Stolz, verhindert dies nicht.

LG
Brian
**********ucher Mann
5.518 Beiträge
Mir scheint, ...
... hier stoßen jetzt unterschiedliche Definitionen von "Denken" aufeinander. Wiki weiß ja immer alles und definiert schön, lässt aber auch schonmal was aus. Also Vorsicht damit. Immer dran denken! lach

Es wird auch so definiert:

Unter Denken werden alle Vorgänge zusammengefasst, die aus einer aktiven inneren Beschäftigung mit Vorstellungen, Erinnerungen und Begriffen eine Erkenntnis zu formen suchen. Die innere Aktivität besteht aus dem Verknüpfen (Assoziation) oder bewusstem Entkoppeln der Gedankeninhalte, der Ideen, sowie deren Umformungen. Oft basiert das Denken auf einem Einfall, oder wird spontan durch Gefühle bzw. Situationen, aber auch durch Sinneseindrücke oder Personen ausgelöst (oder auch abstrakt konstruktiv entwickelt).”
Niessner, H. (2005). Denken

Bei dieser Definition scheint mir das Denken durch Assoziation nicht unbedingt bewusst (@***an).

Noch deutlicher macht es Heidegger:

Denken ist die informationelle Tätigkeit, mit der Lebewesen Prozesse steuern. Ausführendes Organ des Denkens ist das Gehirn. Denken ist ein reiner informationsverarbeitender Prozess. Drei Klassen von Prozessen werden durch das Denken gesteuert:
Das Denken selber (Prozess völlig unklar, real time, unbewusste Steuerung)-
Die eigenen Lebensprozesse (kleine Zeitkonstante, real time, weitestgehend unbewusste Steuerung)-
Das Agieren, Arbeitsprozesse, (alles, was für den Lebensprozess nicht existentiell notwendig ist, grosse Zeitkonstante, vorwiegend bewusste Steuerung)-
Man kann also beobachten, dass Lebewesen unterschiedliche Verfahren zur Prozesssteuerung benutzen: Unbewusste Steuerung und bewusste Steuerung. Heute gilt die Konvention, dass man von Denken nur spricht, wenn dieser Prozess vollständig rational kontrolliert wird. Denken ist Ratio, Denken ist bewusstseinspflichtig und denken kann nur der Mensch. Unbewusst ablaufende Steuerungsprozesse werden dem Instinkt oder der emotionalen Steuerung zugeordnet.
vgl S. 32ff :
Heidegger, M. (1992). Was ist Denken?. Dietzingen: Reclam


Soooo und da kommt es doch schon raus: Der Mensch möchte gerne sein Denken von dem der Tiere abgrenzen und meint, dies mit Hilfe des Bewusstseins tun zu können. Meinetwegen. Es ist letztlich reine Definitionssache. Darüber ernsthaft zu streiten lohnt, meine ich, an dieser Stelle nicht. Man kann nur feststellen, dass zum Beispiel Brian und auch sehr präzise formuliert, Venice, die zufälligen, unterbewussten Verknüpfungen von Sinneseindrücken aus dem Prozess des Denkens herausnehmen wollen, während Schlafmohn diese voll mit einbezieht.

Weiter einschränkend kann man dann natürlich das Denken auch als nachträgliche Tätigkeit (Venice), analytisches Verhalten, logisches Verknüpfen (Brian) usw. definieren.

Ich selbst sortiere mich lieber da ein, wo Denken schon mit der bewussten oder unbewussten reinen Informationsverarbeitung zur Prozesssteuerung beginnt. Dann kann ich offen sein für alle möglichen Erklärungsmodelle, gerade auch für Zusammenhänge zwischen Denken und Fühlen.

Mein bisheriges Fazit daher: Denken kann Einfluss auf Gefühle nehmen, wobei unklar ist, ob primär oder (nur) sekundär. Das bedeutet für mich aber weiterhin: Es macht Sinn, sich gedanklich mit dem Gefühlten auseinander zu setzen, weil ich in jedem Falle eine gewisse Einflussmöglichkeit für mein (zukünftiges) Verhalten (und Fühlen?) hierdurch bekomme.
*******z_st Mann
785 Beiträge
Mein bisheriges Fazit daher: Denken kann Einfluss auf Gefühle nehmen, wobei unklar ist, ob primär oder (nur) sekundär. Das bedeutet für mich aber weiterhin: Es macht Sinn, sich gedanklich mit dem Gefühlten auseinander zu setzen, weil ich in jedem Falle eine gewisse Einflussmöglichkeit für mein (zukünftiges) Verhalten (und Fühlen?) hierdurch bekomme.

genau! definitionen und theoretisieren hin oder her...alles was zählt ist, was für mich funktioniert. und ich praktiziere es schon seit jahren und lebe wunderbar damit, mich gedanklich mit meinen gefühlen auseinander zu setzen, sie zu hinterfragen und einfluss darauf zu nehmen.
@emergenz & @hamamelis
Irgendwie reden wir aneinander vorbei.

Natürlich nimmt das Denken Einfluss auf den Umgang mit den Gefühlen und kann zu einer Änderung der Situation und dem Umgang mit der Eifersucht führen.

Was mir jedoch und in meinen Augen für den Umgang mit der Eifersucht extrem wichtig ist, ist das Anerkennen der Emotionen.

Ihr schreibt alle das ihr euch mit den Emotionen auseinander setzt, @*******ohn jedoch schreibt das diese Emotion erst durch die Auseinandersetzung entsteht.

Dieses ist ein riesiger Unterschied, der in meinen Augen maßgeblich über den Umgang mit der Eifersucht entscheidet.

Gehe ich von @*******ohn Annahme aus, das erst die falsche Auseinandersetzung mit der Situation die negativen Gefühle erzeugt, so ist der Vorwurf "Du darfst nicht eifersüchtig sein" gerechtfertigt.
Da einfach ein Fehler im Denken vorliegt, braucht man der Fehlinterpretation keine Beachtung schenken.
Es gilt also schon vorher richtig zu denken um dann nicht eifersüchtig zu sein.

Ich plädiere jedoch dazu, zuerst die Emotion zu sehen, die grundsätzlich Bestand haben und ernst genommen werden müssen.
Sie sind existent und es kann eine Suche nach den Ursachen betrieben werden, welche dann eventuell durch Nachdenken zur Problemlösung führt..

Aus diesem NACHdenken über gelebte Erfahrungen wird eine ganz andere Lösung entspringen als aus VORschriften was richtig und falsch ist.

LG
Brian
*******z_st Mann
785 Beiträge
Irgendwie reden wir aneinander vorbei.

öhmm....den eindruck hab ich auch. zumal ich mit deinem gerade geschriebenen beitrag konform gehe mit dem vorherigen aber nicht. irgendwie steh ich grad auf dem schlauch ...muss wohl noch mal alles von anfang an lesen.

*gruebel*
**********ucher Mann
5.518 Beiträge
Ihr seid ja witzig ... grins
Tut mir leid, aber ich kann mir ein Schmunzeln nicht verkneifen ... lächel.

Also, was das Mohnpflänzchen meinte, war nur, dass eine wie auch immer geartete (primäre) Emotion erst duch eine Meldung im Großhirn als solche erkannt wird, folglich vom Denken 'gemacht' ist. Ohne die (auch unbewusste) Interpretation unseres Gehirns ist also nach ihrer Ansicht die Emotion für uns nicht vorhanden, weil nicht wahrnehmbar. Ich meine, das hat was, bin aber (zum Glück) kein Hirnforscher. Beim Googlen hab ich sogar Vertreter in der Hirnforschung gefunden, die einer einzelnen neuralen Zelle Denkpotential zuschreiben.

Schlafmohn schrieb doch gar nichts von "falscher Auseinandersetzung mit der Situation", sondern stellte sich völlig wertfrei auf den Standpunkt, dass das Denken schon maßgeblich am Entstehen der Emotion beteiligt ist, weil erst die Meldung im Großhirn von irgendeinem Vorgang uns ermöglicht, diesen als Emotion bewusst oder unbewusst wahrzunehmen, um dann darauf zu reagieren. Also macht es nach dieser Ansicht natürlich umso mehr Sinn, das (eigene) Denken unter die Lupe zu nehmen, um zukünftig anders auf bestimmte Ereignisse zu reagieren. Ist doch gar nicht so schwer. *zwinker*

Wie auch immer, ganz so weit sind wir mit unseren Meinungen gar nicht voneinander entfernt. Wir sind im Grunde alle der Meinung, dass jedenfalls ein verstandesmäßiges Beobachten der auftretenden Emotionen und unserer Reaktionen hierauf sowie ein Nachdenken hierüber geeignet ist, unser zukünftiges Verhalten und vielleicht sogar das Fühlen selbst zu ändern. Selbstverständlich nehmen wir dabei alle die Emotionen an sich ernst und erkennen sie (als zu uns gehörig) an, behaupte ich mal.

Aber mal zurück zum Thema: Was fangen wir nun mit dieser Erkenntnis an? Kann nun Eifersucht, die wir gemeinsam als Emotion bezeichnet haben, überwunden werden? Eventuell durch Nachdenken und Erkenntnisfindung? Und welchen Einfluss kann man als Nichteifersüchtiger auf den Partner nehmen, damit dieser von der Last einer solche Emotion ein wenig befreit wird? Hilft Reden, hilft Diskutieren, oder müssen wir uns oder den Partenr (häufiger) diesen Eifersuchtssituationen aussetzen, um zu lernen, dass Eifersucht vielleicht gar nicht angebracht ist?
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
Ähm ... ne, Hamamelis. *g*

dass eine wie auch immer geartete (primäre) Emotion erst duch eine Meldung im Großhirn als solche erkannt wird, folglich vom Denken 'gemacht' ist

Das nun eben nicht. Denken ist definiert als der AKTIVE Umgang mit Informationen, das Gefühl ist eine solche Information und wird erstmal geliefert "as is". Was man damit macht, hängt vom jeweiligen Menschen ab, aber es ist an sich erstmal DA.
Auch wenn Du durch bewußtes Denken die Emotion ignorierst, sie ist trotzdem DA. Und unbewußtes Denken gibt es nicht, da Denken eben aktiv ist (bewußt zielgerichtet), während das Unterbewußtsein passiv vor sich hinwirtschaftet ...
Da liegt der Hund begraben.
**********vence Frau
430 Beiträge
venice
Und unbewußtes Denken gibt es nicht, da Denken eben aktiv ist (bewußt zielgerichtet), während das Unterbewußtsein passiv vor sich hinwirtschaftet ...

Auch wenn ich Dir bei vielen deiner vorigen Aussagen zustimme .. ich glaub, ganz so haarscharf lässt es sich nicht trennen. Auch Gedanken entgleiten, lassen sich nicht immer auf das fokussieren,w as man grad denken möchte (oder müsste). Und Emotionen lassen sich in mehr oder weniger engem Rahmen auch steuern. Man kann sich selbst durch gezielte Anstösse von aussen (Sport, Entspannung, positives Körperfeedback, bewusst Aggressionspotential aufbauen) emotional beeinflussen.

Unbewusstes Denken ist es in meinen Augen auch, wenn ich über einem Problem grübele und irgendwann mitten bei was ganz anderem fällt mir die Lösung ein. Und ist es passiv herumwirtschaften, wenn uns unser Unterbewusstsein oder unsere Emotionalität immer wieder in gleiche Verhaltensmuster, die uns gar nicht mal klar sind, "zwingt"?. Letzteres in "" weil ich denke, dass zumindest bei einigen möglich ist, aus diesen Mustern auszubrechen. Bewusst.

Aber um mal wieder das Thema zu streifen - Eifersucht kann man manchmal überwinden, manchmal vielleicht damit umgehen lernen und manchmal schafft man es einfach nicht. Und je mehr man versucht, das Problem abzuschieben und es mit oder gar von seinem Partner lösen lassen möchte umso weniger wird es gelingen. Meine Meinung.
**********ucher Mann
5.518 Beiträge
Doch Venice :-)
Denken ist nicht definiert als ... Es gibt unterschiedliche Definitionen, nicht nur eine. Schaust du oben, ich hab's nur angerissen. Aktiv bedeutet auch nicht notwendigerweise bewusst und zielgerichtet ...

Es geht (mir) doch auch nicht um das Ignorieren von Emotionen. Im Gegenteil: Die unterschiedlichen Emotionen erkennen und sich mit ihnen auseinandersetzen, um eventuell Einfluss darauf nehmen zu können und ihnen nicht hilflos ausgeliefert sein, das wäre vielleicht eine Möglichkeit, die es lohnen könnte, näher ins Auge zu fassen. Mehr nicht.

Ansonsten finde ich, Marion hat sehr schöne Beispiele für unbewusstes Denken gefunden. Je mehr wir uns aber diese unbewussten Vorgänge bewusst werden lassen, desto mehr verstehen wir auch von unseren eigenen Verhaltensweisen in bestimmten Situationen. Vielleicht nutzt es ja etwas, wenn man einmal verstanden hat, wann und warum man eifersüchtig reagiert ...

Natürlich kann man das Problem nicht von seinem Partner lösen lassen, wenn es denn eines ist, doch ganz sicher gehört der Partner in diese Problemlösung mit eingebunden, denn er ist ja unmittelbar
mitbetroffen.
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
Dann sind wir an dem Punkt natürlich diskussionstechnisch in einer Sackgasse, denn wenn wir darüber diskutieren wollen, was durch Denken möglich ist und was nicht, dann müßten wir uns auf eine Definition von Denken einigen. *zwinker*
Ich weiß, daß vielen Leuten der Gedankengang (haha) fremd ist, daß Denken ein rein bewußter Vorgang ist und der ganze Rest des unbewußten zwar fest verdrahteten Mustern folgen kann - aber mit DENKEN trotzdem nichts zu tun. Wie schon erwähnt, kann unterbewußtes eben zielgerichtet sein und trotzdem wird nicht gedacht. Siehe Fahrradfahren, Pawlowscher Reflex etc., alles erlernte Dinge, die auch bei Tieren klappen - aber mit DENKEN nichts zu tun haben, die sind nämlich rein durch Tun-Vernüpfungen entstanden, nicht durch abstrakte Reflektionen ... Wobei das Unterbewußtsein mindestens beim Menschen in der Lage ist, abstrakte Informationen auch wild zu verknüpfen und dabei teilweise sinnvolle Lösungen zu liefern, aber auch das ist eben noch kein Denken. Mutter Natur hat in der Evolution auch zu sehr komplexen, sinnvollen Lösungen geführt - durch zufällige Kombination und nicht durch Denkleistung. Hm?

Und Marion:
Man kann sich selbst durch gezielte Anstösse von aussen (Sport, Entspannung, positives Körperfeedback, bewusst Aggressionspotential aufbauen) emotional beeinflussen.
Eben! Da ruft man Empfindungen hervor durch entsprechende Tätigkeit, d.h. in meinem Modell: man DENKT, welche Situation man bräuchte/Dinge tun, die normalerweise entsprechende Wirkungen haben. Aber man DENKT sich nicht ruhig oder aggressiv.
Zwei Beispiele:

1. Entspannungsübungen basieren darauf, das eigene Denken möglichst abzuschalten (man wiederholt immer wieder das Selbe, versucht sich bildlich vorzustellen, an einem entspannenden Ort zu sein - die Denkleistung wird ausgeschaltet oder gebündelt auf ein Bild, das ist jedoch ein Sinneseindruck = hat mit Denken nichts zu tun, ist vorbewußt eine Information, auf die man zugreift). Es funktioniert gerade NICHT zu denken: ich bin jetzt entspannt - und fertig. Das funktioniert genau wie beim Pawlowschen Reflex nur durch Übung: man verknüpft eine Stimmung (limbisches System, unterbewußt) mit einer Tätigkeit (etwas spezifisches Denken, auch das ist eine Tätigkeit), bis sie so stark ist, daß sie unbewußt funktioniert. Und in der Zukunft funktioniert auch nur diese Verknüpfung, eben WEIL sie inzwischen unterbewußt geworden ist ...
Ein anderer Satz oder eine anderer Gedanke, bewirkt wieder garnichts. Sprich wir sind auch da nicht in der Lage, unsere Emotionen bewußt zu beeinflußen, wir können die Situation aber so gestalten, daß unser Unterbewußtsein eine Verknüpfung annimmt und uns erlaubt in Zukunft anders zu handeln (vielleicht).

2. Aggressionspotential aufbauen: man triggert Flucht oder Kampfreflexe des limbischen Systems wodurch? Beobachte mal konkret, was Du machst, um das zu bewirken. Du holst aus dem Gedächnis (= unterbewußt abgespeicherte/zugängliche Information, Du lernst nämlich auch nichts, indem Du Dir sagst "Ich merke mir jetzt xyz ...", je abstrakter = mehr Denkleistung nötig zu Verküpfung, desto länger, bis Dein Unterbewußtsein das akzeptiert hat) eine Situation, in der es Dir so ging oder stellst Dir sonstwie etwas vor, was Dich wütend macht. D.h. Du triggerst bestehende Emotionsmuster durch Situationserinnerung, veränderst sie aber damit nicht. Das würde wieder Zeit kosten, bis Du ... Dein Unterbewußtsein daran gewöhnt hast, das anders zu verknüpfen. Durch reines Denken die Emotionen zu triggern, wäre sich zu sagen "Ich bin jetzt stinksauer!".
Probiert das mal aus, wenn ihr in dem Moment nicht an eine Situation denkt, die Euch stinksauer macht, wird da nichts passieren. *g*

Edit: Das ist übrigens der Punkt, an dem Schlafmohns Argument mit dem rosa Elefanten auch seine Wirksamkeit verliert. An rosa Elefanten nicht zu denken, was eine aktive Vermeidung eines abstrakten Gedankens ist (=bewußt), hat mit Unterbewußtsein nichts zu tun. Umgekehrt funktioniert es aber nicht, zu sagen (zu jemandem, der nicht wütend ist): werd jetzt bloß nicht wütend - und er wird wütend. Weil letzteres eben kein abstrakter Denkvorgang wäre, sondern "Annäherung/Erinnerung" an einen entsprechend vorbewußten Zustand, eine Emotion, erfordert.
studie
******Bln Mann
2.686 Beiträge
Dein Unterbewußtsein daran gewöhnt hast, das anders zu verknüpfen. Durch reines Denken die Emotionen zu triggern, wäre sich zu sagen "Ich bin jetzt stinksauer!".
Probiert das mal aus, wenn ihr in dem Moment nicht an eine Situation denkt, die Euch stinksauer macht, wird da nichts passieren.

Das ist mir zu simpel. Natürlich passiert da nichts. Aber mein emotionales Gedächtnis kennt Situationen des Sauerseins, an die wiederum kann ich, ohne mir eine bestimmte Situation genau ausmalen zu müssen genau so anknüpfen, wie ein hochmusikalischer Mensch ohne Hilfe einer Stimmgabel den Ton A singen kann.

Und das ist eben das Dilemma oder die Funktionsweise des komplexen Gefühls "Eifersucht" (welches kein primäres Gefühl, sondern eine Summe verschiedener sozialer Ängste ist):
Ein auslösendes Signal (meine Freundin küsst einen anderen) setzt reflektorisch eine Rückerinnerung an ein im emotionalen Gedächtnis
verankertes Muster aus, das nun aktiviert wird.
Menschen, die so ein (negatives) Muster nicht erworben haben, reagieren eben nicht eifersüchtig, sondern wie auch immer anders.
Da passiert erst mal nichts mit Denken. Erst wenn die Reaktion, das Gefühl da ist, kann ich durch Denken bewerten, ob dieses Gefühl (Eifersucht) für mich "erwünscht" ist ob ich es abwehre oder mich ihm hingebe, beherrschen lasse. Das Abwehren nun erfordert Denken (Erinnerung an Vorsätze, Ideale, Entwerfen
von Strategien [selbst-]therapeutischer Natur oder oder oder).

Und da sind wir dann wieder bei der Frage, was ich gegen Eifersucht tun kann.

1. Schritt: Anerkennen des Gefühls ohne Bewertung als zu mir gehörig.

2. Schritt: Trost. Verbinde dich mit dem, was man als das verletzte "innere Kind" bezeichnen kann und hab es lieb.

3. Schritt: Entlaste die, die es verletzt haben, von ihrer Schuld.

(Austritt aus dem Opfer-Täter-Dualismus!)

4. Schritt: Übernimm jetzt die Verantwortung für deine Gefühle und dein So-Sein.

5. Schritt: Tu etwas, was dich seelisch nährt, was auch immer es ist.

6. Schritt: Sage dem anderen, was du von ihm/ihr brauchst, damit das Zusammensein leichter wird. Bitte um Zeit und Unterstützung.

Und das hat natürlich viel mit Denken und Nachdenken zu tun, mit Erinnern und neu Bewerten, mit Entscheidungen. Aber eben deswegen, weil da Gefühle sind. Und zwar vor dem Denken.
*********2006 Mann
95 Beiträge
Akupressur Punkte beidseitig
am untere Kanten der Backenknochen soll gegen unbegründete Eifersucht helfen.

Auf jedenfall die Massage dieser Punkte beruhigt die Gedanken, und öffnet den Verstand um nach vernüntigeren, herzvolleren, weiseren Wegen zu suchen.
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
Das ist mir zu simpel. Natürlich passiert da nichts. Aber mein emotionales Gedächtnis kennt Situationen des Sauerseins, an die wiederum kann ich, ohne mir eine bestimmte Situation genau ausmalen zu müssen genau so anknüpfen, wie ein hochmusikalischer Mensch ohne Hilfe einer Stimmgabel den Ton A singen kann.

nickt Das versuche ich ja zu erklären (ich glaub, ich drück mich nicht gut aus, sorry): der rein abstrakte Gedanke löst nichts aus, nur der Zugriff auf unterbewußt bereits Vorhandene bewirkt etwas. Deswegen kann ich meine Stimmung zwar jederzeit durch eben dieses "Anstoßen" der erinnerten Stimmungen temporär ändern - aber das ändert grundsätzlich erstmal nichts an der automatisch in der Situation hervorgerufenen Stimmung. Anders ausgedrückt: etwas passiert vor meinen Augen (Partner küsst jemand Anderes), das Unterbewußtsein agiert wie gehabt unabhängig vom Denken erstmal, wenn das ein bestimmtes Muster für diese Situation gibt. Das kann Eifersucht sein. Mein Denken kann jetzt sagen "ich will nicht eifersüchtig sein" - das wird aber im Gefühlsleben nichts bewirken, direkt einwirken können wir nämlich nicht.

ABER ich kann mein Unterbewußtsein daran gewöhnen, etwas Positives (mit der Zeit) damit zu verbinden oder die Situation zumindest neutral zu behandeln. Indem ich etwas finde, was in genau der Situation ein positives Gefühl dagegensetzt (die Eifersucht ist trotzdem erstmal da, da Denken alleine ja nichts bewirkt ... etc etc). Und wenn ich mir etwas ganz Tolles vorstelle in dieser Situation - die Eifersucht ist nur dann weg, wenn ich die Situation komplett ausblende (sich total auf das Tolle konzentrieren) oder mein Unterbewußtsein das Gefühl Eifersucht sowieso nicht mehr damit verknüpft (braucht Zeit, wie Fahrradfahren *baeh*).

Nur wenn ich die Situation ausblende, dann kann ich weiterhin damit nicht umgehen, also bringt soetwas wie "Ich liege am Strand, mir geht es gut, tralalala" erstmal nicht wirklich etwas (dauerhaft, generell), sondern nur langfristig durch Einübung des neuen Musters, sozusagen "vorkauen" gegenüber dem Unterbewußten, bis es das "gefressen" hat.
Wie bei einer Phobie eben auch: man kann die Angst sofort überlagern (an was tolles Denken, das Gefühl versuchen zu ignorieren) und sie dadurch scheinbar nicht mehr wahrnehmen. Sie ist aber noch DA. Nur mit der Zeit verknüpft man das "es ist nicht schlimm" mit der konkreten Situation. Aber direkt auf einen Knopf drücken (Denken), damit das bestehende Muster weg ist - das geht eben nicht.
Man kann sich nur enorm viel vormachen, indem man auf andere (positive) Knöpfe drückt und dann den Eindruck hat, es ginge einem gut, man käme damit klar. Und in Wirklichkeit läuft das alte, negative Programm weiter (verdrängt) und macht sich über kurz oder lang bemerktbar (gerne psychosomatisch oder in ziemlich sinnlosen Handlungen, die wir natürlich auch nicht überprüfen, das Unterbewußtsein ist nunmal stärker als unser Ratio ...).
Ehrlichgesagt glaube ich, daß der größte Unterschied zwischen Mensch und Tier die Fähigkeit zum extrem erfolgreichen und komplexen Selbstbetrug ist - weil man sich mit den Gefühlen und bestehenden Programmierungen nicht auseinander setzen will. Der Glaube ans Denken als Großmacht hilft da ungemein. *zwinker*
Deswegen bin ich solchen "ich kann durch mein Denken und meine rationale Art das alles beherrschen" Ansichten sehr skeptisch gegenüber. *nene*

Ein auslösendes Signal (meine Freundin küsst einen anderen) setzt reflektorisch eine Rückerinnerung an ein im emotionalen Gedächtnis
verankertes Muster aus, das nun aktiviert wird.
Menschen, die so ein (negatives) Muster nicht erworben haben, reagieren eben nicht eifersüchtig, sondern wie auch immer anders.
Da passiert erst mal nichts mit Denken. Erst wenn die Reaktion, das Gefühl da ist, kann ich durch Denken bewerten, ob dieses Gefühl (Eifersucht) für mich "erwünscht" ist ob ich es abwehre oder mich ihm hingebe, beherrschen lasse. Das Abwehren nun erfordert Denken (Erinnerung an Vorsätze, Ideale, Entwerfen
von Strategien [selbst-]therapeutischer Natur oder oder oder).

*ja*
Und Zeit und Ehrlichkeit vor einem selber, nicht nur wegdrücken durch Ratio.
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