Eigentlich ist die ganze Sache doch gar nicht so schwer zu verstehen...
Es wurde ja schon mehrmals hier die These geäußert, dass die Angst, um die es in diesem Thread geht, gar nicht die Angst vor der 'Liebe' ist, sondern die Angst davor, mit der eigenen Verletzlichkeit konfrontiert zu werden - oder vielleicht besser: mit altem, unverarbeitetem Schmerz.
Ich glaube, da ist ganz viel dran.
Wenn ich rekapituliere, was unzählige meiner Klienten und Klientinnen mir im Laufe meiner Arbeit als Coach und Mentor erzählt haben, dann entsteht in mir der Eindruck, dass die allermeisten von uns in ihren prägenden Jahren Beziehungserfahrungen gemacht haben, die ihnen klar vor Augen geführt haben, dass 'Liebe' etwas ist, ...
• das man sich verdienen muss.
• das an an Kriterien geknüpft ist, die nie klar formuliert sind.
• das willkürlich verliehen oder entzogen wird und
• das insbesondere dann entzogen wird, wenn wir schwach, verletzlich und bedürftig sind.
Wer dies 'gelernt' (oder vielleicht besser: 'verinnerlicht') hat, hat im Grunde doch kaum eine andere Wahl, als in den 'Liebesbeziehungen', die er oder sie im Laufe des Lebens eingeht, beständig damit beschäftigt zu sein, den Partner oder die Partnerin und seine/ihre Gefühle zu kontrollieren oder gar zu unterdrücken. Manchmal passiert das sehr direkt und offensichtlich, meist kommen eher subtile Methoden und Werkzeuge zum Einsatz...
Dass dies ein Himmelfahrtskommando ist, in dem wir zum Scheitern verurteilt sind, spüren wir dabei durchaus die ganze Zeit. So lange aber er oder sie 'uns allein gehört', können wir uns in der Illusion wähnen, mit unseren Kontrollmaßnahmen 'erfolgreich' zu sein.
'Erfolgreich' heißt in diesem Sinne übrigens nicht, dass wir mit unserer Partnerin oder unserem Partner besonders glücklich wären oder uns von ihm/ihr wirklich 'geliebt' fühlen würden, sondern lediglich, dass der/die andere uns zumindest nach außen hin nicht 'verlässt'.
Das, was ich hier schildere, ist in meinen Augen keine traurige Ausnahme, sondern in unserer Kultur gerade das Standardbeziehungsmodell. Von 'Liebe' ist darin (zumindest in meinen Augen) oft nicht viel zu spüren, dafür umso mehr von 'Verantwortung', 'Pflicht' und jeder Menge unterdrückter Gedanken und Gefühle.
Was glauben wir nun also, wird passieren, wenn eine oder einer von zweien, die miteinander in einer solchen 'Idealstandard-Beziehung' stecken, urplötzlich eine starke Anziehung zu einem anderen Menschen spürt...?!
Meiner Erfahrung nach passiert allzumeist ziemlich genau dies:
Person A) wittert intuitiv den Duft von Freiheit und Abenteuer, von Begehren und echter, pulsierende Lebendigkeit. Person B) dagegen erkennt unmissverständlich, dass all die Versuche der Unterdrückung und Kontrolle von je her zum Scheitern verurteilt waren. Nicht nur waren sie nutzlos, es ist schlimmer. All das, was zuvor gefürchtet hatte, auf ewig ungelebt bleiben zu müssen, steht nun auf den Barrikaden und nimmt sich kompromisslos das zurück, was von je her das eigene Geburtsrecht war.
Wie diese Szenerie sich dann weiter entwickelt, kennen wahrscheinlich die meisten von uns aus eigener Anschauung oder Erfahrung...
Über die Auswirkungen der 'Prägungen' unserer Vergangenheit auf unser aktuelles Liebesleben und insbesondere die Konflikte, die wir mit unseren 'Liebsten' führen, habe ich gerade neulich einen neuen Artikel in meinem Blog hochgeladen. Er heißt 'Neues Salz in alten Wunden'. Wer Lust hat, meine Sicht auf dieses Thema etwas ausführlicher zu lesen, dem/der schicke ich gerne den Link.
Soweit zu meiner etwas tristen Beschreibung dessen, was ich derzeit (noch) für den typischen Status Quo in Sachen 'Liebe' halte. Die Frage also, wie es kommt, dass 'weitere (potenzielle) Liebespartner' bestehende Beziehungsschiffchen in aller Regel in schwere See oder gar zum Kentern bringen, finde ich persönlich gar nicht so wirklich spannend. Sondern eher halt so ein bisschen zwangsläufig in Anbetracht dessen, wie unbewusst und traumagesteuert wir hierzulande allzuoft mit 'Liebe', 'Lust' und 'Partnerschaft' umgehen...
Es wurde ja schon mehrmals hier die These geäußert, dass die Angst, um die es in diesem Thread geht, gar nicht die Angst vor der 'Liebe' ist, sondern die Angst davor, mit der eigenen Verletzlichkeit konfrontiert zu werden - oder vielleicht besser: mit altem, unverarbeitetem Schmerz.
Ich glaube, da ist ganz viel dran.
Wenn ich rekapituliere, was unzählige meiner Klienten und Klientinnen mir im Laufe meiner Arbeit als Coach und Mentor erzählt haben, dann entsteht in mir der Eindruck, dass die allermeisten von uns in ihren prägenden Jahren Beziehungserfahrungen gemacht haben, die ihnen klar vor Augen geführt haben, dass 'Liebe' etwas ist, ...
• das man sich verdienen muss.
• das an an Kriterien geknüpft ist, die nie klar formuliert sind.
• das willkürlich verliehen oder entzogen wird und
• das insbesondere dann entzogen wird, wenn wir schwach, verletzlich und bedürftig sind.
Wer dies 'gelernt' (oder vielleicht besser: 'verinnerlicht') hat, hat im Grunde doch kaum eine andere Wahl, als in den 'Liebesbeziehungen', die er oder sie im Laufe des Lebens eingeht, beständig damit beschäftigt zu sein, den Partner oder die Partnerin und seine/ihre Gefühle zu kontrollieren oder gar zu unterdrücken. Manchmal passiert das sehr direkt und offensichtlich, meist kommen eher subtile Methoden und Werkzeuge zum Einsatz...
Dass dies ein Himmelfahrtskommando ist, in dem wir zum Scheitern verurteilt sind, spüren wir dabei durchaus die ganze Zeit. So lange aber er oder sie 'uns allein gehört', können wir uns in der Illusion wähnen, mit unseren Kontrollmaßnahmen 'erfolgreich' zu sein.
'Erfolgreich' heißt in diesem Sinne übrigens nicht, dass wir mit unserer Partnerin oder unserem Partner besonders glücklich wären oder uns von ihm/ihr wirklich 'geliebt' fühlen würden, sondern lediglich, dass der/die andere uns zumindest nach außen hin nicht 'verlässt'.
Das, was ich hier schildere, ist in meinen Augen keine traurige Ausnahme, sondern in unserer Kultur gerade das Standardbeziehungsmodell. Von 'Liebe' ist darin (zumindest in meinen Augen) oft nicht viel zu spüren, dafür umso mehr von 'Verantwortung', 'Pflicht' und jeder Menge unterdrückter Gedanken und Gefühle.
Was glauben wir nun also, wird passieren, wenn eine oder einer von zweien, die miteinander in einer solchen 'Idealstandard-Beziehung' stecken, urplötzlich eine starke Anziehung zu einem anderen Menschen spürt...?!
Meiner Erfahrung nach passiert allzumeist ziemlich genau dies:
Person A) wittert intuitiv den Duft von Freiheit und Abenteuer, von Begehren und echter, pulsierende Lebendigkeit. Person B) dagegen erkennt unmissverständlich, dass all die Versuche der Unterdrückung und Kontrolle von je her zum Scheitern verurteilt waren. Nicht nur waren sie nutzlos, es ist schlimmer. All das, was zuvor gefürchtet hatte, auf ewig ungelebt bleiben zu müssen, steht nun auf den Barrikaden und nimmt sich kompromisslos das zurück, was von je her das eigene Geburtsrecht war.
Wie diese Szenerie sich dann weiter entwickelt, kennen wahrscheinlich die meisten von uns aus eigener Anschauung oder Erfahrung...
Über die Auswirkungen der 'Prägungen' unserer Vergangenheit auf unser aktuelles Liebesleben und insbesondere die Konflikte, die wir mit unseren 'Liebsten' führen, habe ich gerade neulich einen neuen Artikel in meinem Blog hochgeladen. Er heißt 'Neues Salz in alten Wunden'. Wer Lust hat, meine Sicht auf dieses Thema etwas ausführlicher zu lesen, dem/der schicke ich gerne den Link.
Soweit zu meiner etwas tristen Beschreibung dessen, was ich derzeit (noch) für den typischen Status Quo in Sachen 'Liebe' halte. Die Frage also, wie es kommt, dass 'weitere (potenzielle) Liebespartner' bestehende Beziehungsschiffchen in aller Regel in schwere See oder gar zum Kentern bringen, finde ich persönlich gar nicht so wirklich spannend. Sondern eher halt so ein bisschen zwangsläufig in Anbetracht dessen, wie unbewusst und traumagesteuert wir hierzulande allzuoft mit 'Liebe', 'Lust' und 'Partnerschaft' umgehen...