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Warum haben die Menschen Angst vor der Liebe?

****on Mann
16.232 Beiträge
"Hatte ich schon Mal Angst vor der Liebe? *gruebel* *ja*
Ja, deswegen meine Single-Phasen."


...schreibt @*******ias .

Für mich ist Liebe das eine, und Beziehung das andere. Liebe ist IN mir, ICH fühle sie, das ist kein Gemeinschaftsprojekt - im Gegensatz zur Beziehung (die auch völlig ohne Liebe aber mit Achtsamkeit funktionieren kann), die ein knallhartes Projekt in unserer Lebenswirklichkeit darstellt.

Für mich muss auch ein knallharter Grund bestehen, warum ich überhaupt Beziehung will. Sonst weiß ich beim besten Willen nicht, warum ich mich damit befassen sollte.

Ich habe keinerlei Angst vor einer Beziehung, wenn ich mal von meinem Unwillen gegenüber monogamer Konzepte absehe. Aber ich muss auch keine sonstige führen. Ich würde keinen Partner "suchen", hätte ich keinen.
*********rgara Frau
7.495 Beiträge
Ich habe nie Angst gehabt vor der Liebe. Aber vor der Verletzlichkeit, die sie mit sich bringt.
Vor Nähe. Vor Intensität. Und davor sie zu verlieren.

Für mich ist die Liebe die Energie aus der wir sind und mit der wir alle verbunden sind.
Es gab Zeiten, da konnte ich nicht daran glauben oder besser ich wollte es nicht.

Doch inzwischen spüre ich sie deutlich und es gibt Menschen, mit denen ich mich in ihr verbunden gefühlt habe als wären wir tatsächlich eins. Die Zeit blieb stehen und es brauchte nichts mehr. Nur diesen Moment.
*******ias Frau
4.411 Beiträge
Lieber @****on!

Zitat von ****on:
Für mich ist Liebe das eine, und Beziehung das andere. Liebe ist IN mir, ICH fühle sie, das ist kein Gemeinschaftsprojekt - im Gegensatz zur Beziehung (die auch völlig ohne Liebe aber mit Achtsamkeit funktionieren kann), die ein knallhartes Projekt in unserer Lebenswirklichkeit darstellt.

Dito. Besser könnte ich den Unterschied zwischen Liebe und Beziehung (als Oberbegriff für alle möglichen Beziehungsarten) auch nicht ausdrücken.

Für mich besteht bei allen Beziehungsarten auch eine Art Liebe.
Doch sie unterscheidet sich. In dem, was ich angesichts der Umstände von meinem Gegenüber kennen und lieben lernen konnte.



Ob nun Namikas - Je ne parle pas français - oder Shawn Mendes, Camila Cabello - Señorita - in beiden Songs geht es um die Liebe. Doch sie fühlen sich ganz anders an.
Urlaubsflirt = Je ne parle pas français
Affaire = Señorita



Die Frage ist doch: "Welche Art von Liebe kann ich gerade gebrauchen?" und dementsprechend die eigenen Weichen zu stellen. Ob sie sich dann einstellt? *nixweiss*

Aber wenn ich die Weichen nicht stelle, kann ich eine Art von Liebe bekommen, die ich gerade überhaupt nicht gebrauchen kann. *panik* "Geliebt werden" tut auch nicht immer gut. *nein*

Für das Gefühlschaos bei "Señorita" hätte ich zur Zeit zum Beispiel so gar keine Verwendung. Und wenn so eine Affaire völlig schräg läuft, hört es sich "toxic" an...


****on Mann
16.232 Beiträge
Zitat von *******ias:
Aber wenn ich die Weichen nicht stelle, kann ich eine Art von Liebe bekommen, die ich gerade überhaupt nicht gebrauchen kann. *panik* "Geliebt werden" tut auch nicht immer gut. *nein*

Für das Gefühlschaos bei "Señorita" hätte ich zur Zeit zum Beispiel so gar keine Verwendung. Und wenn so eine Affaire völlig schräg läuft, hört es sich "toxic" an...

Danke für die musikalischen Beispiele!

Kommt es aber auf die Liebe an, die ich "bekomme", aufs Geliebtwerden? Oder auf die Liebe, die ich autonom allein für mich in mir selbst spüre? Ich Grunde "gebe" ich keine Liebe, wenn ich liebe, und umgekehrt "bekomme" ich auch keine, wenn ich geliebt werde.

Die Liebe in mir ist innere Verbindung, und unbegrenztes Wohlwollen: Dem geliebten Menschen soll es maximal gutgehen. Dies geschieht in mir, nicht im Außen. Der Andere bekommt davon vielleicht nichtmal etwas mit.

Das Drumrum, ob stilles Miteinander, aufregendes Aufeinandereinlassen oder Drama, ist davon unabhängig. Oder nicht?
********rted Frau
1.097 Beiträge
Ich glaube, bei den meisten spielt das Drumherum eine enorme Rolle für die Definition.
*******ias Frau
4.411 Beiträge
Zitat von ****on:
Die Liebe in mir ist innere Verbindung, und unbegrenztes Wohlwollen: Dem geliebten Menschen soll es maximal gutgehen. Dies geschieht in mir, nicht im Außen. Der Andere bekommt davon vielleicht nichtmal etwas mit.

Das ist das Problem, wenn aufgrund von unbegrenzten Wohlwollen, nötige Grenzen nicht gesetzt werden. Und Dein Gegenüber in Deinen Vorgarten stapft, ohne es zu bemerken. Einfach, weil er (oder sie) gerade in einem ganz anderen Film steckt.

Zitat von ****on:
Das Drumrum, ob stilles Miteinander, aufregendes Aufeinandereinlassen oder Drama ist davon unabhängig. Oder nicht?

Bei mir nicht. *nein*
Es muss noch nicht einmal die Liebe sein. Auch Mitleid kann zu übertriebender Rücksichtnahme und mangelnder(!) Grenzsetzung verleiten. Mir scheint, ich bin so einige Irrwege gelaufen, bevor ich realisiert habe, dass ich es bin, die die Grenzen setzen muss. Rückwirkend betrachtet war das klar. Aber als ich da noch drin steckte? - Keine Chance.
*****her Mann
9 Beiträge
Voll spannend, die vielen so klugen und anders klugen Gedanken zu dem Thema zu lesen - ich sag mal pauschal danke!

Ich denke tatsächlich, dass hinter dem Phänomen ganz viel Prägung / Erziehung dahinter steckt. Also das Phänomen, zu glauben, dass Liebe nur in begrenztem Rahmen funktionierten kann. Prägung / Erziehung heißt in dem Falle: Liebe ist eine endliche Ressource und die gehört für ganz besondere Anlässe oder Personen aufgespart.

Wie schon vorredend als Beispiel genannt, ist eine familiäre Bindung und Liebe scheinbar ganz einfach zu mehrt möglich. Liebe ist in meinen Augen kein Zustand, welcher entsteht und vergeht und deswegen so vermeintlich wertvoll ist. Liebe ist eine Geisteshaltung gegenüber dem Leben, dem Sein. Und die ist entweder gegenüber Allem (Vielen) oder gegenüber Nichts (Wenigen) vorhanden.

Das mit der Bindung gegenüber mehreren Menschen fußt in meinen Augen einerseits darauf (Vielleicht weiß ich von der Unendlichkeit der Liebe, glaube jedoch, es selbst nicht nachfühlen bzw. leben zu können). Und schließlich wird es ja zumeist auch so von Erzeugenden oder anderen Menschen gelehrt undoder verbreitet und dementsprechend artig gefressen und adaptiert: Ich bin fremd gegangen / hatte eine Affäre ... Du hast waaaas?? ... Beschwichtigungbeschwichtigungbeschwichtigung, um die andere Person nicht noch mehr zu verletzen: Da war aber keine Liebe im Spiel, das ist einfach so "passiert" ... Zumindest ich hab das über Generationen so einverleibt bekommen. Die letzte Instanz ist die sogenannte Liebe, die unantastbar bleibt. Dieses seltsame, kleine Ding, das scheinbar verschwindet, wenn es geteilt wird.

In der Kosequenz: Die Angst der Sinnlosigkeit und des mangelnden Selbstwerts kann vielleicht geändert werden, wird der Narrativ geändert.
*******enig Mann
10.063 Beiträge
Okay, neuer Versuch:

Die meisten Leute haben Angst vor der Liebe, weil sie glauben angreifbar zu sein, sobald sie die Liebe öffentlich machen. Transparenz und Ehrlichkeit kann dabei ein Schutz sein, eine heimliche Affäre ist eher weniger günstig... Meine Frau und ich sind uns schon seit vielen Jahren einig, dass sich Gefühl und Zuneigung nicht vermeiden lassen, wann man gemeinsam die Bettlaken zerwühlt. Dem sollte man ehrlich begegnen, außerdem werden Außenstehende zu reinen Erfüllungsgehilfen degradiert, wenn man unterscheidet: "Gefühl nur mit Schatzi, für die horizontale Erfrischung gibt es den Toyboy..." Alle Teilnehmer unseres Polyküls nehmen Anteil an den Anderen, man hält sich über Krankheit / Schwimu / was auch immer auf dem laufenden, es gibt gemeinsame Grillnachmittage, man trifft sich in Berlin. Jedenfalls definitiv mehr als nur das reine Stöpsel rein-raus Spiel. Und das finde ich gut und habe noch nie eine Gefahr darin gesehen...
Letzlich erfuhr ich leiblich das wort "sex positiv", an einem workshop. Und es war für mich eine, irgendwie, befreiung.
Ich spühre es körperlich. Es hat "einfach" mit mir zu tun, und meinem inneren manifest, zu meiner seele und körper.
Ich war intensiv 7 jahre echt "poly" unterwegs (was dies auch heissen soll, ich glaube jetzt, es geht um das selbe, wie sexpositiv) poly ist ein weitlebendiger begriff...
Im diesem zusammenhang, auch ein weit beängstigender begriff...
Was ist der unterschied, zwischen "sexpositiven räumen (wo auch viele gefühle mitspielen) und poly"?
Vielleicht liegt da die antwort?
Liebe ohne angst......
Zitat von *******ady:
Zitat von ****on:
Liebe erkenne ich an der Kombination aus innerer Verbindung und meinem maximalen Wohlwollen gegenüber dem betreffenden Menschen. Warst Du innerlich tief verbunden? Hast Du ihm nur das allerbeste gewünscht? Dann hast Du geliebt.

Ich bin mir da nicht sicher. Dann müsste ich....

Wenn das Erkennen der Liebe so einfach wäre... *liebguck*

Ich versuche es mir so zu erklären:

Liebe ist das, was immer noch da ist, auch wenn ich schon weg bin.
Liebe ist das, was weder in meiner noch in der Verfügung eine(s/r) anderen steht. Womit wir uns verbinden / woran wir teilhaben können, wenn wir es möchten.
******ore Frau
4.633 Beiträge
Also: Liebe ist immer da, nur machen wir immer was drüber?

All die trennenden Sachen sind nötig, um uns von der Liebe abzuschneiden. Warum eigentlich zum Teufel? *teufel*
Also mir fällt es auch schwer zu sagen wann es "wirklich" Liebe sein soll. Aber ich Liebe die Liebe. Ich Liebe recht viel sogar. Meine Tochter, Mich, meine Liebsten, total leckeres Essen, die Natur, Tiere, schöne Menschen innerlich wie äusserlich aller Art. Ich habe nur Angst vor dem Vertrauen. Ich wünsche niemals irgendjemandem etwas schlechtes aber ich weiss wozu die Menschen fähig sind und wie manchmal leicht zerbrechlich ich bin. Mal kann ich den Schritt einfach wagen und dann wieder nicht. Sowas aufzubauen und zu festigen dauert bei mir recht lange aber selbst wenn ich wieder enttäuscht werde, zu meinen Gefühlen stehe ich immer und meistens bleiben sie auch im nachhinein noch, aber ohne mich ewig runterzuziehen, vllt die erste Zeit wo die Enttäuschung noch tief sitzt aber dann ist es für mich wie eine Art Schatz den ich mir noch ne ganze Weile bewahre, manchmal sogar Jahre. Allerdings hab ich jetzt gelernt mit meinem Bauchgefühl und so etwas besser auszusieben. 😅
Ich finde, das beschreibt Vieles recht gut... *zwinker*
****on Mann
16.232 Beiträge
@******mon , ich verstehe es so, dass für Dich die innere Entscheidung, dass es sich ab einem bestimmten Moment um wirkliche Liebe handelt, die Gefahr einer Enttäuschung entstehen lässt, die Dir die Beine unter Dir wegschlagen kann.

Was bedeutet für Dich und Dein Leben die Erfüllung einer wirklichen Liebe? Wie existenziell ist sie, wie abhängig wäre Dein Leben und Dein Lebensglück davon?

Ich vermute, dass meine Unabhängigkeit vom Umstand "Beziehung oder nicht Beziehung" dazu führt, dass ich keine Gefahr von wirklicher Liebe ausgehen fühle.
******ter Mann
1.388 Beiträge
Zitat von ******ore:
Also: Liebe ist immer da, nur machen wir immer was drüber?

All die trennenden Sachen sind nötig, um uns von der Liebe abzuschneiden. Warum eigentlich zum Teufel? *teufel*

Um sie zu erkennen - ein Licht im Licht ist nicht erkennbar. Walsch hat eine sehr schöne Geschichte dazu:



Ab 1:29:20
Zitat von ****on:

Die Liebe in mir ist innere Verbindung, und unbegrenztes Wohlwollen: Dem geliebten Menschen soll es maximal gutgehen. Dies geschieht in mir, nicht im Außen. Der Andere bekommt davon vielleicht nichtmal etwas mit.

Das Drumrum, ob stilles Miteinander, aufregendes Aufeinandereinlassen oder Drama, ist davon unabhängig. Oder nicht?

*ja* das ist auch mein Empfinden.
Nur können meiner Erfahrung nach wenige mit diesen unsichtbaren Dingen die man einfach nur fühlt etwas anfangen und sich damit sicher fühlen. Die meisten brauchen doch eine Art "ständigen Liebesbeweis" und damit Sicherheit. So wird erwartet viel Zeit miteinander zu verbringen, treu zu sein bzw. monogam zu leben, sich quasi völlig dem Leben des anderen annehmen und mitwirken, etc..

Mir selbst ist das viel zu viel und viel zu anstrengend. Ich verlasse mich voll und ganz auf die gefühlte Bindung zu einem Menschen, auch wenn man sich ein paar Wochen mal nicht sieht weil es eben in beider Leben gerade nicht passt. Dieses entspannte miteinander ohne große Erwartungen ist genau das was es so wertvoll macht. Es werden fast ausschließlich positive Dinge miteinander erlebt und das tut auf beiden Seiten gut.
****phy Frau
66 Beiträge
Geht es in der Liebe darum, (fast) ausschließlich positive Dinge miteinander zu erleben? Zu lieben und geliebt zu werden heisst für mich auch, sich einander "zuzumuten", in all seinen Facetten.
*******i123 Mann
4.252 Beiträge
Wer Angst hat begeht Fehler.
Vermutlich aus diesem Grund trauen sich viele Menschen viel zu wenig zu.

Schade, denn aus Fehlern lernt man ...
****ef Mann
1.943 Beiträge
Ich liebe einen Menschen nicht weil ..., sondern obwohl ...
so zumindest meine Definition von Liebe!
*******enig Mann
10.063 Beiträge
Also ich lade meine Mitarbeiter regelmäßig dazu ein Fehler zu machen. Aus Angst resultieren nicht unbedingt Fehler, sondern man macht einfach gar nichts, bevor man etwas falsches macht. Fehler hingegen finde ich toll. Solange es neue sind, aus denen man was lernen kann.
An Menschen,die hier enttäuscht werden,liebe ich ihre Konsequenzen,die sie ziehen.Das nenne ich wahre Liebe.
******ter Mann
1.388 Beiträge
Zitat von ****ef:
Ich liebe einen Menschen nicht weil ..., sondern obwohl ...
so zumindest meine Definition von Liebe!

Ich finde "gerade deshalb" noch schöner. Gerade auch die weniger schönen Seiten eines Menschen zeichnen seine Einzigartigkeit und sein wahres Wesen aus.

Aber ich stimme dir zu, dass Liebe nicht nur auf die angenehmen Seiten beschränken darf, dies birgt nämlich die Gefahr sich in ein Ideal zu verlieben, dass der Geliebte nicht erfüllen kann. Zudem bietet es keinen Raum für Veränderung (da die veränderte Version dann oft nicht von der Liebe erfasst ist) und somit auch nicht für Entwicklung.
*******ias Frau
4.411 Beiträge
Ich finde Ängste eher praktisch. Sie warnen vor potentiellen Gefahren. Auch zum Aufdröseln von inneren Konflikten ist es sehr effizient der Angst-Schiene zu folgen.

Aber noch Mal zum EP.
"Angst vor der Liebe" und "Angst vor der Liebe zu mehreren" sind ja zwei verschiedene Dinge.

Zitat von ****ata:
Was glaubt ihr? Warum verschließen sich viele der Liebe zu mehreren? Hat die gesellschaftliche Prägung derarten Einfluß das sie über das individuelle Empfinden gestellt wird?
Wie sind eure Erfahrungen mit Menschen die scheinbar zwischen den Stühlen sitzen?

Andere Prioritäten. Andere Entscheidungen.

Für viele Menschen passt ein polyamorer Lebensstil einfach nicht ins eigene Lebenskonzept. Einige liebäugeln eine Weile mit polyamoren Konzepten. Doch viele versuchen es erst gar nicht, da es ihnen zu anstrengend wäre. Viel zu viel Beziehungsarbeit. Zum Teil hat das aber auch mit der gesellschaftlichen Akzeptanz im Umfeld zu tun.

Ich habe Menschen kennengelernt, die in einer sehr konservativen Branche arbeiten. Und sie lieben ihren Job. Aber sie könnten diesen Job nicht mehr gut machen, wenn sie "offiziell" mehr als eine Partnerin hätten. Dafür würde deren Umfeld schon sorgen.
"Anständig" wäre in dem Fall, maximal einem Menschen den gesellschaftlichen Status des Partners zu geben und ansonsten für ausreichend Diskretion bei den heimlichen Affairen zu sorgen. Gegen die Liebe hat da ja auch niemand etwas einzuwenden. Wer den Status schützt, darf so viele Menschen lieben wie er mag. Also privat. Nicht öffentlich.

An diesem Punkt finde ich den Begriff Polyamory verdammt irreführend.
Das ist keine richtige Abgrenzung. Denn die anderen lieben auch mehrfach.
Der eigentliche Unterschied liegt doch darin, einen gesellschaftlichen Status, der für Otto-Normal einmalig ist, mehrfach zu vergeben.

Nun hab ich eine riesen Aversion gegen diese ganze Heimlichtuerei bei Affairen. Vor Ewigkeiten hatte ich Mal eine. Doch obwohl ich das OK der Ehefrau hatte, war mir das gesellschaftliche Versteckspiel rasch zuwider. Die ersten ein/ zwei Treffen war es noch eine nette Spielerei. Dann fand ich es nur noch anstrengend und fühlte mich zunehmend unwohl. Doch für die Menschen, die das lebten, war es mehr als bloß ein Mittel zum Zweck. Sie liebten dieses Versteckspiel. Und sie waren wirklich gut darin. Vermutlich fühlten sie sich deswegen in konservativen Kreisen so wohl.

Früher hatte ich das Vorurteil, dass diesen "Heimlichtuern" das Rückgrat fehlen würde, in ihrem Umfeld für ihre Mehrfach-Liebe einzustehen. Ich dachte, dass sie sich bloß dem Gruppendruck beugen würden. Doch nach einigen Unterhaltungen stellte ich fest: Dem ist nicht so. Weder haben sie Angst vor der Liebe noch sitzen sie zwischen zwei Stühlen. Diese Menschen leben bloß eine etwas andere Wertehierarchie als ich.

Es gibt die unterschiedlichsten Lebensarten. Jede hat so ihre Vor- und Nachteile.
Hauptsache ist doch: Es passt zu dem Menschen, der das lebt. *g*
Fragen zu Freiheit und Partnerschaft: die oder ich? der oder ich? Theoretisch sind die Antworten auf die Fragen einfach.

1) Eine Partnerschaft soll vieles: den Alltag bewältigen, Erotik praktizieren, Entspannung im Ehebett bieten, Kinder erziehen, Pflege im Krankheitsfall, soziale Absicherung, Elternkontakte, Geselligkeiten im Freundeskreis....
Welche Rangfolge haben diese Aspekte für eine gelingende Partnerschaft?
Beim Fehlen welcher Aspekte gelingt das Zusammensein eher nicht?
Wenn einzelne Aspekte fehlen: Welche oder wie viele Aspekte sind von
zentraler Bedeutung für das Zusammenbleiben der Partner?
Wieso wird eine Partnerschaft bei sexueller Untreue schnell beendet, obwohl doch vielleicht alle anderen Aspekte der Partnerschaft stimmig sind?

2) Was wiegt in einer Partnerschaft schwerer: die individuellen Bedürfnisse nach sexueller Erfüllung, auch wenn sie in der Partnerschaft nicht realisiert wird, oder der Anspruch auf Gemeinsamkeit und Treue in allen Aspekten der Partnerschaft?

3) Wie ist in einer Partnerschaft mit einem einseitigen (eingeforderten) Verzicht umzugehen?

4) Kann der Partner, dessen Wünsche nicht erfüllt werden, im Sinne der Treue in der Partnerschaft die Erfüllung seiner Wünsche innerhalb der Partnerschaft einfordern?

5) Wenn die Treue einen höheren Rang hat als das Begehren eines anderen Menschen, wenn das Streben nach sexuellen Erlebnissen nicht (mehr) in der Partnerschaft realisiert werden kann, welche Lösung ist die beste: Heimlichkeit? Sex kaufen? Verzicht? Schmerzen beim Anderen (ertragen)?

6) Was ist uns lieber: mit einer anderen Person zu schlafen und an den eigenen Partner zu denken oder mit dem Partner zu schlafen und an eine/n andere/n zu denken?

7) Was tun, wenn sich zwar die Liebe über die Jahre in einer Partnerschaft gehalten und sich sogar vertieft hat, aber die Leidenschaft abhanden gekommen ist? Lautet die Antwort: Forderung nach Verzicht? Oder Vertiefung der Liebe durch Einräumen von Freiheiten? Oder...?

*cool* Wieso wird Gesprächsintimität mit einer dritten Person nicht als Untreue oder Fremdgehen diskriminiert, wohl aber die körperliche Intimität?

9) Was treibt uns in neue Intimitäten? Befriedigung? Eitelkeit?, Macht? sportlicher Ehrgeiz? Oder Neugier, Überwindung der Einsamkeit, Erfahrungs- und Sinnsuche?

10)Wieso verliert die Erotik in einer langjährigen Beziehung häufig ihren Reiz? Weil der Weg zur Sexualität zu leicht oder zu schwer ist? Weil der Reiz des Neuen fehlt?

11)Die monotheistischen Religionen verdammen freie Sexualität, Sex vor der Ehe, Homosexualität, Lust außerhalb der Ehe und sogar Scheidungen. Können diese Werte und Restriktionen heute noch die Grundlage für ein Miteinander sein?

12) Welche ethische Maxime passt besser zum Problem der sexuellen Freiheit: Verhalte dich so, das dein Handeln Grundlage der allgemeinen Gesetzgebung sein könnte (Kant), oder: Richtig ist, was die wenigsten Schmerzen und die meiste Lust für die Meisten hervorbringt. (Utilitarismus) 9/2019
Zitat von ******nUe:
Fragen zu Freiheit und Partnerschaft: die oder ich? der oder ich? Theoretisch sind die Antworten auf die Fragen einfach.

1) Eine Partnerschaft soll vieles: den Alltag bewältigen, Erotik praktizieren, Entspannung im Ehebett bieten, Kinder erziehen, Pflege im Krankheitsfall, soziale Absicherung, Elternkontakte, Geselligkeiten im Freundeskreis....
Welche Rangfolge haben diese Aspekte für eine gelingende Partnerschaft?
Beim Fehlen welcher Aspekte gelingt das Zusammensein eher nicht?
Wenn einzelne Aspekte fehlen: Welche oder wie viele Aspekte sind von
zentraler Bedeutung für das Zusammenbleiben der Partner?
Wieso wird eine Partnerschaft bei sexueller Untreue schnell beendet, obwohl doch vielleicht alle anderen Aspekte der Partnerschaft stimmig sind?

2) Was wiegt in einer Partnerschaft schwerer: die individuellen Bedürfnisse nach sexueller Erfüllung, auch wenn sie in der Partnerschaft nicht realisiert wird, oder der Anspruch auf Gemeinsamkeit und Treue in allen Aspekten der Partnerschaft?

3) Wie ist in einer Partnerschaft mit einem einseitigen (eingeforderten) Verzicht umzugehen?

4) Kann der Partner, dessen Wünsche nicht erfüllt werden, im Sinne der Treue in der Partnerschaft die Erfüllung seiner Wünsche innerhalb der Partnerschaft einfordern?

5) Wenn die Treue einen höheren Rang hat als das Begehren eines anderen Menschen, wenn das Streben nach sexuellen Erlebnissen nicht (mehr) in der Partnerschaft realisiert werden kann, welche Lösung ist die beste: Heimlichkeit? Sex kaufen? Verzicht? Schmerzen beim Anderen (ertragen)?

6) Was ist uns lieber: mit einer anderen Person zu schlafen und an den eigenen Partner zu denken oder mit dem Partner zu schlafen und an eine/n andere/n zu denken?

7) Was tun, wenn sich zwar die Liebe über die Jahre in einer Partnerschaft gehalten und sich sogar vertieft hat, aber die Leidenschaft abhanden gekommen ist? Lautet die Antwort: Forderung nach Verzicht? Oder Vertiefung der Liebe durch Einräumen von Freiheiten? Oder...?

*cool* Wieso wird Gesprächsintimität mit einer dritten Person nicht als Untreue oder Fremdgehen diskriminiert, wohl aber die körperliche Intimität?

9) Was treibt uns in neue Intimitäten? Befriedigung? Eitelkeit?, Macht? sportlicher Ehrgeiz? Oder Neugier, Überwindung der Einsamkeit, Erfahrungs- und Sinnsuche?

10)Wieso verliert die Erotik in einer langjährigen Beziehung häufig ihren Reiz? Weil der Weg zur Sexualität zu leicht oder zu schwer ist? Weil der Reiz des Neuen fehlt?

11)Die monotheistischen Religionen verdammen freie Sexualität, Sex vor der Ehe, Homosexualität, Lust außerhalb der Ehe und sogar Scheidungen. Können diese Werte und Restriktionen heute noch die Grundlage für ein Miteinander sein?

12) Welche ethische Maxime passt besser zum Problem der sexuellen Freiheit: Verhalte dich so, das dein Handeln Grundlage der allgemeinen Gesetzgebung sein könnte (Kant), oder: Richtig ist, was die wenigsten Schmerzen und die meiste Lust für die Meisten hervorbringt. (Utilitarismus) 9/2019

*top*

möchte aber anfragen, ob Kant wirklich den Fehler gemacht haben sollte, die Sphäre des Poltischen mit der Sphäre des Ethischen zu verwechseln oder sogar gleich gesetzt zu haben und die Sphäre des Moralischen damit eliminiert (überflüssig gemacht) zu haben?
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