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PolyBDSM und was Liebe damit zu tun hat

*******ius Mann
1.437 Beiträge
Themenersteller 
PolyBDSM und was Liebe damit zu tun hat
Mal ein paar Gedanken...

Vielleicht wird es Zeit mal etwas über polygame BDSM Liebeskonstrukte zu schreiben.
Warum?
Weil sowohl meine Lieben als auch ich regelmässig darauf angesprochen werden.
Wie kann das funktionieren, dass ein dominanter Mann mehrere Frauen verehrt?
Warum bindet sich eine Frau an einen Mann, der ihr keine normale Beziehung bieten kann?
Wie geht man mit der Eifersucht um?

Polygame Beziehungen sind wirklich herausfordernd... und zwar für alle.
Klare Kommunikation und Ehrlichkeit sind dabei ein absolutes Muss.

Als ich vor vielen Jahren in meinem Freundeskreis erwähnte dass ich polyamor lebe, ging es in den Diskussionen/Fragen nie um Liebe, Austausch, Verbindlichkeit, sondern nur um die sexuelle Komponente.
Wie, Du hast Sex mit mehreren Frauen?
Und das auch noch gleichzeitig?
Wow, geil!
Usw.
Das bediente natürlich die Fantasie der Männer.
Bei den Frauen war es eher umgekehrt.
Gibt es da keine Eifersucht?
Kann man mehr als einen Menschen lieben?

Ich versuche das mal etwas aufzudröseln.

Sexualität:
Ja, das kann durchaus ausschweifend und fantastisch sein. Und wenn die Damen auch noch ihre Bisexualität ausleben wollen, gibt es wenige Grenzen (vor allem im BDSM Bereich). Aber das ist natürlich nur die halbe Wahrheit.
Zur Wahrheit gehört auch, dass die Sexualität mehrerer Damen den Mann auch rasch überfordern kann... entweder zeitlich oder auch von der "Leistungsfähigkeit" des Mannes.
BDSM ist dann gut, wenn alle mit einem Grinsen nach hause fahren und nicht nur der Mann *g*
Es hat also auch sicherlich Grenzen.
Zudem ist für die meisten Männer ein Dreier immer ein FFM und seltener ein FMM.
Warum?
Die Angst vor Vergleich, vor Verlust, vorm Versagen oder Scham?
Vielleicht eine Mischung daraus.
Fakt ist, eine Frau kann normalerweise mehrere Männer viel besser befriedigen, als ein Mann mehrere Frauen.
Schon anatomisch *g*
Zudem glaube ich, dass es keine Schieflasten in Beziehungen geben sollte. Daher organisiere ich auch regelmässig Treffen, an denen es einen Männerüberschuß für die Damen gibt, oder ich binde einen Herrn ein.

Aber Sexualität ist ja nur eine Komponente.
Viel wichtiger ist das Emotionale.
Ich bin verheiratet und lebe einen recht normalen Alltag mit dieser tollen Frau. Wir schauen gemeinsam nach vorne und planen unser Leben bis zum Tode. Ich liebe sie auf EINE besondere Weise.
Für mich gibt es aber auch noch eine andere Liebe.
Ich nenne sie gerne SM-Liebe.
Was ist das?
Auch diese SM-Liebe ist ein tiefes Gefühl von Verbundenheit mit der Hoffnung etwas langfristiges gestalten zu können. BDSM funktioniert eben nur gut, wenn ein Urvertrauen aufgebaut wurde.
Mir ist wichtig, dass es dieser Person gut geht und ich helfe in dem Rahmen wie es mir möglich ist.
Natürlich hat das zeitlich seine Grenzen.
Daher gibt es in der SM-Liebe wenig Alltag. Kein gemeinsames Einkaufen, Besuche bei den Eltern usw.
Aber es hat nicht nur zeitliche Gründe.
Ich bin der Überzeugung, dass BDSM Beziehungen nicht mit Alltagsbeziehungen kompatibel sind. Der Alltag frisst den BDSM auf.
BDSM lebt von einer Hierarchie und diese ist im Alltag nicht dauerhaft lebbar. Verschwindet diese Hierarchie, wird der BDSM leer werden. Gerade im DS Bereich ist das rasch zu sehen.
24/7 BDSMer werden mir da nicht recht geben, aber das ist eine andere Diskussion.
Aus diesem Grund siezen mich auch meine BDSM-Lieben. Unser Alltag ist also immer im Context zu BDSM. Bei den Treffen verlassen meine Sklavinnen ihren Alltag und tauchen in meine Welt ein. Dort sind sie das, was sie im Innersten sind.
Lebt man das polyamor aus, ist natürlich Eifersucht eine ganz normale Sache.
Lieb er sie mehr als mich?
Ist sie die bessere Sklavin?
Bekomme ich genügend Aufmerksamkeit?
Bin ich austauschbar oder ersetzbar?
Usw.
Es ist also sehr komplex.

Polyamory ist daher viel mehr als "Ficken".
Es ist ein Beziehungskonstrukt, dass große Achtsamkeit erfordert.
Ein falsch gepostetes Foto, eine unglückliche Bemerkung, ein abgesagtes Treffen und das Lächeln verschwindet.
Und das ist das letzte was ich will.

Achtsamkeit:
Ich versuche natürlich so gut es geht, jeder Frau zeitlich und emotional gerecht zu werden, so wie die Frauen versuchen eine "perfekte Sklavin" zu sein. Aber der Tag hat leider nur 24h und daher ist es immer ein Kompromiss den man machen muss.
Daher beginnt für mich Polyamorie schon beim Kennenlernen.
Ich gebe der Dame ein klares Bild, was ich zu geben bereit und fähig bin. Ist das nicht genug, bin ich (leider) nicht der Richtige für Sie.
Und natürlich erkläre ich auch meine Erwartungen an einen potentiellen gemeinsamen Weg. Die Schnittmenge wird nie 100% sein, aber sie sollte schon recht groß sein- ansonsten wird das nicht funktionieren und Herzleid verursachen.

Kommunikation
Der Kommunikationsbedarf von Menschen ist sehr unterschiedlich. Dem einen reichen die realen Treffen, dem anderen sind täglicher Austausch wichtig. Darauf müssen alle Rücksicht nehmen.
Offenheit, Ehrlichkeit und die Fähigkeit auch unangenehme Themen zu Ende zu diskutieren sind der Eckpfeiler der Polyamorie.
Es ist verpflichtend, dass man immer offen über Bedenken, Verletzungen, Eifersucht, Wünsche und Abneigungen sprechen darf.
Und eigentlich ist es kein Darf, sondern ein Muss.
Hier darf es auch kein Ghosting geben, oder die Einstellung von Kommunikation um das Gegenüber weich zu kochen und auch kein "Nach dem Mund Reden". Wichtig ist, dass das Gesagte und Gemeinte übereinstimmt - Widersprüchlichkeit geht auf Dauer immer schief.
Ohne diese Diskussionen wird Polyamorie nicht lange funktionieren.

Die Einzigartigkeit:
Menschen neigen dazu sich zu vergleichen.

Meine SM-Liebe ist immer der Person geschuldet und keinem Archetypus, dem frau versuchen muss gerecht zu werden. Das, was mich mit der einen Dame verbindet, ist nicht das gleiche, wie das was mich mit der anderen verbindet.
Deswegen ist auch keine ersetzbar... es ist immer ein schmerzhafter Verlust, wenn es zur Trennung kommt.
Hier gibt es auch kein höher, schneller, weiter.
Es ist nicht diejenige die bestes und geliebteste Sklavin, die am meisten erträgt.
Ich vergleiche meine SM-Lieben nicht einmal, weil es für meine Beziehung zur Einzelnen nicht wichtig ist. Jede schenkt mir etwas besonderes... auf ihre eigene Art und Weise.
Und ich hoffe, dass ich Ihnen auch etwas geben kann.
Und deswegen hat auch jede ihren ganz eigenen Platz bei mir, auch wenn er immer zu meinen Füßen ist.
W.
Schönes Thema! *top*

Nur ganz kurz meine Sicht- und Lebensweise:

Polyamorie ist meine Passion.
BDSM in diesem Rahmen immer eine Option.
Denn DAVOR steht die Liebe!
Hui....
Wunderbar beschrieben ..ich unterschreibe absolut den Teil, warum ich für mich BDSM aus der Alltagsbeziehung heraus halte.

Für mich bedient Poly unterschiedliche Bereiche , die der unterschiedlichen Begrünung mit Menschen geschuldet sind und mich in Gänze nähren , glücklich und zufrieden machen.
Ich liebe dich gerade, für diese Zeit und das Zusammenkommen in diesem Moment mit diesem Menschen....
Es beglückt mich. .
Und es muss ganz und gar nicht irgendeine sexuelle Komponente mit sich bringen.

Trotzdem möchte ich das gewisse "Normale", nix verheimlichen oder mich künstlich zurückhalten müssen....

Ich versuche es zu leben und zu kommunizieren und ja, andere haben mit diesem Konstrukt oft ein Problem
Ich bin der Überzeugung, dass BDSM Beziehungen nicht mit Alltagsbeziehungen kompatibel sind. Der Alltag frisst den BDSM auf.

Kann ich nicht bestätigen, da SM nicht zwingend 24/7 usw. sein muss.


Fakt ist, eine Frau kann normalerweise mehrere Männer viel besser befriedigen, als ein Mann mehrere Frauen.

Halte ich für falsch, nur weil anatomisch eine Frau keinen hochkriegen muss, hat sie noch lange keine Lust, mehrere Männer zu befriedigen. Und das ist auch nicht ihre Daseinsberechtigung, sie möchte auch vom Mann befriedigt werden.

Meine Vagina ist so gesehen auch nur ein Penis und steht nicht immer, nur weil ein Mann gerne Sex möchte.

Männer können das auch, denkt man sich den Penis weg und ersetzt ihn durch einen Strapon, Hände und Zunge.

Polyamory ist daher viel mehr als "Ficken".
Es ist ein Beziehungskonstrukt, dass große Achtsamkeit erfordert.

Klar. Und wo wesentlich ist, dass Bedürfnisse sich nicht in Vorgaben, Passung oder SM Konstrukte pressen lassen.

Beziehungen basieren auf Freiwilligkeit und Lust. Fällt eins davon weg, war es das meist. Und beides ist nicht verhandelbar oder zu erzwingen. Auch nicht durch Vorgaben und Regeln.

Für mich passt ein kontrollierender Umgang mit der Ressource Sex und SM und Liebe nicht zusammen. Die meisten SM Kisten nehme ich nicht polyamor wahr, sondern meist ist da Dom*me von Gottes Gnaden, der seine bSpielzeugezw. ihre durchorganisiert und unter Kontrolle hält. Sobald sub aus der Rolle fällt, also menschliche Gefühle und Bedürfnisse zeigt, ist entweder Stress im Kollektiv angesagt oder sub fliegt raus oder geht freiwillig. Ob da noch von schmerzlichen Verlusten geredet werden kann? Für mich ist das alles bloß Show und Inszenierung.

Haltbar erlebe ich kleinste Kollektive, nicht die Konstellation "Subbi-Harem". ^^

Polyamorie und BDSM passen für mich in der Realität sehr selten zusammen. Meist geht es um Polysexualität.

Ich schilderte mein Empfinden und meine Erfahrungen, Du darfst es selbstverständlich anders sehen.

Sie
*******ius Mann
1.437 Beiträge
Themenersteller 
@*********t6874
jeder darf seine meinung haben, die auf ganz eigene erfahrungen beruht.
es ist doch normal, dass es hier unterschiedliche sichtweise gibt... und meine sichtweise ist eben eine von vielen und erst einmal nur für mich richtig.
*****a79 Frau
761 Beiträge
Beziehungen, erst recht polyamore, kosten natürlich immer Zeit und oft auch Kraft.
BDSM sehe ich in dem Zusammenhang weniger kritisch. Eifersucht, Neid, Verlustangst und andere eher unangenehme Gefühle können leider immer auftauchen, ob Beziehung mit Machtgefälle oder ohne. Ich denke im besten Fall ergänzen sich BDSM-Partner sogar.
*********eeker Mann
1.582 Beiträge
Vielleicht bin ich da noch weiter vom schwarzen Buch entfernt als der TE. Aber BDSM ist erstmal nur sowas wie ein Hobby. Warum sollte BDSM also mit Alltagsbeziehungen nicht funktionieren? Sicher es erfordert die Fähigkeit Rollen zu wechseln. Vielleicht habe ich da als Switcher mehr Übung. Aber mir fehlt in dem Beitrag ein wenig die Polyamorie. Das klingt so zweckdienlich. Sexualität ist in Beziehungen ja keine Dienstleistung - weder für den Mann noch für die Frau. BDSM gehört für mich erstmal nur zur Sexualität.

Gleichzeitig bin ich allerdings auch ein Verfechter von gleichwertiger (nicht gleichartiger) Polyamorie. Also einer Polyamorie ohne Primär- und Nestpartner auf der einen Seite und Vergnügungspartner auf der anderen.

Daraus folgt ein wichtiger Punkt, den @*********t6874 schon angesprochen hat: Kontrolle. Solange - und so klingt es in @*******ius Beitrag - sich eine Person auch nur dafür verantwortlich fühlt das Geflecht ausbalancieren zu müssen, existiert ein Gefälle. Ich treffe immer wieder Entscheidungen, die zu Konflikten führen. Das lässt sich gar nicht vermeiden. Es geht viel mehr darum, wie man diese Konflikte führt. Da wirkt ein Gefälle sehr nachteilig und erzeugt erst richtige Fliehkräfte.
Auch ich sehe es so ,das Polyamore Bdsm Beziehungen fast immer so gestrickt sind,das ein Dom mehrere Subs hegen und pflegen will,deswegen habe ich es mir vollends abgewöhnt,einen Dom zu finden,der Polyamoröse Frauen mag.
Der " Herr im Ring" möchte jeder alleine bleiben.
Die Argumentation dagegen schwächelt immer an den gleichen Gründen.Im Machtgefälle kann nur einer Bestimmen.😂
Meistens liegts dann doch nur am Ego,mehrere Lieben zu können,bedarf nicht unbedingt einer Geschlechtertrennung,ob im Bdsm,oder im Häkelkurs.
@*********eeker

Ja, es erfordert, das Machtgefälle nicht neurotisch werden zu lassen.

Sie
*******ius Mann
1.437 Beiträge
Themenersteller 
Danke für die interessanten Sichtweisen!

@ curious BDSM ist für manche mehr wie ein Spiel, Hobby oder ein Lifestyle, sondern Lebenseinstellung.
Aber da tickt halt jeder anders.
Ich sehe das so wie @*********t6874 , @****ros und @*********eeker (auch wenn BDSM für mich mehr als ein Hobby ist).


Für mich klingt der ganze Beitrag des TE nach BDSM-Bunny-Harem mit Exklusivfrau Zuhause.

Wo ist denn da die Polyamorie?
Das ist es erst, wenn die Frauen ebenfalls frei für weitere Beziehungen sind.
Und/oder da noch ein weiterer Herr inklusive ins Spiel kommt.

Und da bricht es dann bei den Doms schnell weg.

Polyamorie ist keine Einbahnstraße.

Mag ja sein, dass beim TE die Damen alle auch noch einen Primärpartner haben und seine Frau ebenfalls weitere Sekundärpartner hat.
Davon lese ich aber nichts.
Also rechne ich mit dem Schlimmsten. *zwinker*
*******ius Mann
1.437 Beiträge
Themenersteller 
Du musst nicht mit dem schlimmsten rechnen *g*
Mache ich aber.
Und solange in dem Text nichts anderes steht, hast du alles beschrieben, aber keine Polyamorie. *nixweiss*
*****ern Frau
991 Beiträge
Ich habe die Erfahrung gemacht das ich durch bdsm schneller an den Punkt kam nach neuen sexuellen bdsm Partnern Ausschau zu halten.
Aber verliebt habe ich mich vor 12 Jahren in einen dominanten Mann und nicht in einen devoten.
Ich bin mit dem dominanten Partner immer noch zusammen und wir haben den Spagat bdsm und andere gut gemeistert.
Bdsm ist für mich nicht nur in einer Liebesbeziehung möglich.
Seit 5 Jahren habe ich jetzt noch einen sub als Partner. Er war der erste in den ich mich auch verliebt habe.
Ich lebe mit beiden Partnern meinen Alltag.
Das der Alltag bdsm zerstört könnte ich nicht sagen. Durch die Intensität des Alltags bekommt man evtl eher mit das bdsm halt auch in den Hintergrund treten kann je nach Lebensphase.

Zum Thema „ Harem „ hmm wenn man es so bezeichnen will habe ich zeitweise dann auch mehrere Männer außer meine zwei Lebenspartner.
Bdsm bedürfnissbefriedigung bis hin zur Freundschaft.

Bezüglich Frauen sind nicht so eifersüchtig könnte ich nicht bestätigen.

Komplexität: bdsm hat viele facetten aber komplex ist ein polyamores Konstrukt immer. Ob mit oder ohne bdsm
Ich gebe zu: ich habe Schwierigkeiten BDSM und Liebe zusammen zu denken.

„Bondage & Discipline, Dominance & Submission, Sadism & Masochism“

Hat für mich die Anmutung von oben und unten; jemand, der erzogen und bestraft werden muss (Stichwort: Kind) von jemandem, der es besser weiß (Stichwort: Erwachsener).

Da kann dann auch Liebe vorkommen aber eher in einem solchen hierarchischen Verhältnis. Polyamore Liebe kann ich mir dagegen nur auf Augenhöhe vorstellen, ist doch jeder Beteiligte dafür verantwortlich, für sich selbst zu sorgen und kann das gar nicht delegieren. Als Zweierbeziehung mag eine Abhängigkeit noch funktionieren. Und auch als Harem, wo jede Sub eine Zweibeziehung zum Dom unterhält.

Würde aber den Begriff Liebe da aber nur mit Vorsicht verwenden. Jedenfalls nicht mit Liebe in einer Beziehung auf Augenhöhe verwechseln wollen.

Davon unabhängig kann ich mir vorstellen, dass eine starke emotionale Bindung (die sich vielleicht wie Liebe anfühlt) aus der Abhängigkeit und aus dem "Brauchen" entsteht bzw vorhanden ist.

Es ist vielleicht mal nicht uninteressant, den gerade laufenden Thread "Bin ich zu needy?" parallel zu lesen.

Polyamory: Ich bin zu needy
*********rgara Frau
7.508 Beiträge
Stellt sich auch die Frage, was Liebe überhaupt ist...
Nur eine Spiegelung oder ein Hormonrausch?
Eine Art gemeinsame Wellenlänge?
******ore Frau
4.635 Beiträge
Zitat von *******ius:
Und deswegen hat auch jede ihren ganz eigenen Platz bei mir, auch wenn er immer zu meinen Füßen ist.

Liebe ist für mich DIE Verbindung zwischen Menschen schlechthin.

Beziehung steht für mich auf einem anderen Blatt.

Polyamorie sagt etwas über Liebe aus und nicht über Beziehung.

Macht(spielchen) entfernen mich aus meiner Erfahrung eher von der Liebe, als sie zu fühlen.

Beziehung bedeutet für mich auch immer Entwicklung (nämlich von all dem, was uns von der Liebe trennt: unsere familiären Konditionierungen, unsere gesellschaftliche Prägung, etc.), im EP lese ich aber viel von der Entwicklung des TE, der Erfüllung SEINER Bedürfnisse, wenig von den anderen.

Nun stehe ich allerdings mit BDSM und hierarchischen Beziehungen wirklich auf Kriegsfuß.

Meine Werte sehe ich in Fürsorge, Empathie, Mitfreude. Und das alles auf Augenhöhe, also gleichberechtigt.
*****rde Mann
64 Beiträge
Wunderbare Beschreibung zu poly,mit und auch ohne BDSM,passt Alles.
Lebe und Liebe poly,und traumhaft beschrieben, was wichtige Pfeiler in der Polyarmorie sind. Find ich top
*********lerin Frau
2.290 Beiträge
Wie einige hier auch schon schrieben, ist es für mich ein echtes Unding, wenn der dominante Part Polyamorie für sich allein in Anspruch nimmt und gleichzeitig den Subs Monogamie vorschreibt.
Wenn ein dominanter Mensch schon die Existenz von Polyamorie (für sich selbst) anerkennt, dann muss er auch seinen Subs erlauben, sie im Falle des Falls auszuleben. Dass bei mehreren dominanten Parts Konflikte im Ausleben des BDSM auftreten können, ist auch kein Totschlagargument, sondern die Probleme müssen dann halt besprochen und gelöst werden.
*******ius Mann
1.437 Beiträge
Themenersteller 
Wo steht das, dass ich meinen Damen nichts erlaube und dass sie keine Partner haben?
Grundsätzlich gebe ich dir recht.
*********lerin Frau
2.290 Beiträge
@*******ius
Du du zu dem Punkt nichts schreibst, habe ich es allgemein formuliert und nicht auf dich bezogen.

Ich würde mich aber freuen, zur Abwechslung mal von einem gelungegen Gegenentwurf zu lesen. Wie handhabst du es mit deinen Subs?
*******ias Frau
4.423 Beiträge
Zitat von *******ius:
Für mich gibt es aber auch noch eine andere Liebe.
Ich nenne sie gerne SM-Liebe.
Was ist das?
Auch diese SM-Liebe ist ein tiefes Gefühl von Verbundenheit mit der Hoffnung etwas langfristiges gestalten zu können. BDSM funktioniert eben nur gut, wenn ein Urvertrauen aufgebaut wurde.
Mir ist wichtig, dass es dieser Person gut geht und ich helfe in dem Rahmen wie es mir möglich ist.
Natürlich hat das zeitlich seine Grenzen.
Daher gibt es in der SM-Liebe wenig Alltag. Kein gemeinsames Einkaufen, Besuche bei den Eltern usw.
Aber es hat nicht nur zeitliche Gründe.
Ich bin der Überzeugung, dass BDSM Beziehungen nicht mit Alltagsbeziehungen kompatibel sind. Der Alltag frisst den BDSM auf.
BDSM lebt von einer Hierarchie und diese ist im Alltag nicht dauerhaft lebbar. Verschwindet diese Hierarchie, wird der BDSM leer werden.

Liest sich so als würdest Du von der idealisierenden bzw. projektiven Liebe schreiben.
Die analytische Psychotherapie arbeitet in der Regel damit.
Da wird es auch "Übertragungsliebe" genannt.

Der Analytiker führt den Analysanden zu Beginn in eine positive Abhängigkeit von sich selbst. Dadurch kommt es zur Übertragungsliebe. Die Übertragungsliebe führt in einen Rauschzustand - ebenso wie das Verliebtsein. Und durch die Abstinenzregel (der Therapeut nimmt sich als Person zurück und auch im Alltag gibt es keine Kontakte) wird dieser Rauschzustand künstlich aufrechterhalten. Sehnsüchte & Bedürfnisse zeichnen sich im Machtgefälle deutlicher ab. Und Interventionen des Therapeuten sind in diesem Rauschzustand um ein Vielfaches wirkungsvoller. Am Ende der Therapie (nach ein paar Jahren) führt der Analytiker den Analysanden wieder aus dieser Abhängigkeitsbeziehung heraus.

Doch mit der Liebe im eigentlichen Sinne - also auch dem, was polyamore Menschen anstreben - hat diese Übertragungsliebe wenig gemein. So wird BDSM in den polyamoren Netzwerken, die ich kenne auch nicht gelebt.

Es braucht keine Idealisierung, um im BDSM-Kontext ein Machtgefälle zu erzeugen. Die Idealisierung ist vielmehr eine Nebenwirkung des Machtgefälles, die Mal mehr, Mal weniger stark zu Tage tritt. Und die eigentliche Kunst als Dom ist, den Sub immer wieder aus der Devotion hinaus zu führen. Eben damit auch eine Beziehung auf Augenhöhe gelebt werden kann.

Btw.: Ein Psychoanalytiker hat mindestens 12 Jahre Berufsausbildung hinter sich. (Minimum: 5 Jahre Studium + Minimum 7 Jahre psychoanalytische Ausbildungszeit) Als solcher eine mehrjährige Abhängigkeitsbeziehung zu starten und zu pflegen ist etwas ganz anders als soetwas als Otto-Normal-Dom zu versuchen. Ich sehe die Art von BDSM-Beziehung, die Du beschreibst, extrem kritisch.

Abgesehen davon erschließt sich mir der Sinn Deines threads in unserer Polyamory: Gruppe nicht.
Wir haben hier im Joy die Gruppe BDSM & Polyamorie
Da ist genügend Platz für Menschen, die sich damit beschäftigen wollen.
*******enig Mann
10.109 Beiträge
Ich möchte nicht motzen, aber auch mir erscheint der Eröffnungsbeitrag dieser Diskussion recht klischeehaft. Vielleicht habe ich einfach schon zu viele super-sado-Oberdomsen bitterlich weinen sehen, wenn ihre Konstrukte, ganz egal mit wie vielen Mitspielern, nicht so funktioniert haben, wie sie es laut SM-Bilderbuch vielleicht hätten sollen.

Ist mir eine Nummer zu vielfältig und komplex. Kompliziert wird es obendrein meistens auch noch...
*******ius Mann
1.437 Beiträge
Themenersteller 
Danke Galinthias für die Belehrung. Bitte entschuldige, dass ich nicht alle Gruppen auf dem Schirm habe.
Aber man merkt wirklich, dass hier nicht jeder BDSM affin ist und das richtig einschätzen kann.

Mein polyamores (Ich habe aus Versehen auch schon polygam geschrieben und wurde belehrt) Konstrukt funktioniert seit vielen Jahren recht gut, auch wenn es natürlich auch mal harte Zeiten gibt. Die längste SM-Liebe dauert nun 9 Jahre, meine Ehe 16.

Zur Gegenseitigkeit: Zwei der Damen haben einen Partner, zwei sind Single, haben aber das Recht sich ggfls auch anderweitig zu binden. Womit ich mich schwer tue ist, wenn es reine BDSM Spielbeziehungen wären die sie sich suchen. Da bin ich vielleicht doch ein zu großer Gockel.
Sollten Sie einen Partner finden, würde ich mich für sie freuen, auch wenn das bedeuten könnte, dass ich dann keine Rolle mehr spiele. Ist ja nicht jeder offen zu teilen.
****go Mann
940 Beiträge
PolyBDSM und was Liebe damit zu tun hat
schöner Beitrag.
Deshalb heißt es auch Polyamor und nicht Polysex *lol*
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