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Poly und BDSM in einer echten Beziehung

Poly und BDSM in einer echten Beziehung
Ich höre ja von Subs bzw merke es ja auch immer dann im persönlichen Austausch, dass Subs sich nur als die Einzige sehen können, weil das Thema auch Eifersucht eine große Rolle spielt.

Das ist natürlich sehr verständlich und ist gut so, wenn man diese Erkenntnis für sich gewonnen hat, was man auch emotional kann oder nicht.

Denn eine solche Frau, egal ob ganz normale Beziehung oder Poly würde da eine weitere Frau zu tiefst zerstören und als Dom will man ja nicht, dass sie leiden würde.

Aber wenn jemand Poly leben möchte und trotzdem dann ein Problem hat, dass dann eine andere Frau noch da ist, warum gesteht man sich das dann nicht einfach ein, dass man sich lieber dann wirklich einen Lebenspartner und Dom sucht.

Denn dann den Mann auf einmal allein für sich haben zu wollen, ist schon auch Emotional sehr sehr schwer selbst zu ertragen.

Denn was ich nicht verstehe, wenn sie selbst gerade im Bereich BDSM die Nr. 1 ist, weil die andere Frau im Grunde nichts mit BDSM am Hut hat, es ihr auch keinen Spaß macht und somit sie ja wirklich die Nr. 1 mit allem was man sich wünscht ist, bis auf die Tatsache, dass es eben eine andere Frau gibt. Das aber ist doch klar kommuniziert worden.

Wie gesagt, mir ist bewusst, dass es Menschen gibt, die können das einfach nicht und das ist auch wie gesagt, in Ordnung.

Würde mal gerne Eure Ansichten hören oder vielleicht sogar Menschen, die das alles kennen und was Ihr mit diesem Problem gemacht habt?
*********rgara Frau
7.494 Beiträge
Es gibt ja eine Gruppe BDSM und Polyamorie.
BDSM & Polyamorie

Vielleicht findet sich auch dort noch etwas zu dem Thema.

Nach meiner Erfahrung ist die Kombination sehr schwierig. Es entsteht eine besonders intensive Verbindung, wenn sich beide Seiten ganz einlassen und ein gemeinsames BDSM finden. Eine Seite gibt sich meist extrem verletzlich und braucht Halt.
Das geht weit über das hinaus, was in durchschnittlichen Beziehungen üblich ist.
Ist dieser Halt nicht da, weil da noch eine andere Beziehung ist, dann kann sich das Vertrauen nicht aufbauen, dass es braucht, um zusammen Grenzerfahrungen zu wagen.

Im BDSM ekann man eine Steigerung der Intensität der Gefühle erleben. Das gilt aber für alle Gefühle .
Nicht ur Lust und Hingabe sind intensiver. Auch Ängste und Verletzungen werden oft heftiger empfunden und damit muss man erst mal zurecht kommen.

Ich denke es ist daher nicht einfach nur Eifersucht, wenn ein Polymensch in einer BDSM Beziehung Probleme bekommt mit weiteren Partnern.
Es ist möglicherweise auch so, dass er dadurch nicht die Betreuung bekommt, die er braucht, um seine Neigung leben zu können. Grenzerfahrungen brauchen das Auffangen danach und wenn der andere dann sagt sorry, geht gerade nicht, weil jetzt bin ich bei der anderen, dann kann das gravierende Auswirkungen haben. Damit kann die gesamte BDSM Beziehung stehen oder fallen.
******ore Frau
4.633 Beiträge
Ich habe auch mal etwas zu BDSM in der Gruppe Sexualtherapie geschrieben...

Ist es nicht auch besonders projektiv? Was ja heilsam sein kann, wenn Bewusstsein darüber herrscht und Auflösung ein mögliches Ziel sein kann.

Ich finde bewusst zelebrierte Abhängigkeit in Beziehungen meist destruktiv, es hat - so erlebe ich es- besonderes Dramapotential.

Das ist hier nicht so gerne gelesen, aber ich wollte es trotzdem formuliert haben, um zum Nachdenken anzuregen....
Gina_Katergara

Ich kann Deine Worte sehr gut verstehen und das ist mir bewusst.

Daher gerade da es so intensiv im Rahmen von BDSM geht, eben auch der Wunsch zusammen zu leben.

Denn damit wäre ja genau das Problem des danach allein sein ausschließen und auch dle Zweisamkeit ist natürlich dann ein wichtiges Thema.

Das alles war immer gewährleistet gewesen und ist gefördert worden.
*********rgara Frau
7.494 Beiträge
@******ore

Dieses Dramapotential ergibt sich schon aus der Intensivierung der gesamten Emotionalität.
******s_1 Mann
957 Beiträge
Hinter Eifersucht steht auch immer die Möglichkeit des Wachstums.

Nur zu oft erlebe ich, dass Eifersucht als unumstösslich wahrgenommen wird, ja Gefühle generell als in Stein gemeisselt gehandhabt wird.

Nun ja, „das ist halt so“ empfinde ich persönlich nicht als eine Erklärung die befriedig mit sich bringt.

Es sollte tiefer gefragt werden. Warum bin ich eifersüchtig?!?

Und nach meiner Erfahrung liegt hinter so ziemlich jedem Eifersuchtsgefühl eine Art Bedürfnis Sicherheit zu empfinden.
Hat ein Sicherheitsempfinden nich auch mit Vertrauen zu tun?

Ungern akzeptiere ich beigebrachte gesellschaftlich anerkannte Blickweisen...
******_68 Frau
176 Beiträge
Wild_Feurig

Was sind schon echte Beziehungen?
Es ist wohl schon so, dass in einer Polybeziehung man öfter liest, diese gestalte sich schwierig, weil aus dem Fokus BDSM heraus, die Gefühle und Vertrauen (sich fallen zu lassen, geführt zu werden) tiefer gehen, als zu einem Partner da keine BDSM Anteile hat bzw. fühlt.

Was du zu Subs wollen Nr. 1 sein, bezieht sich ja auf die Zweierbeziehung zwischen Dom/Sub oder habe ich da was falsch verstanden? Das hat doch mit der z.b. Ehefrau, die nichts damit anzufangen weiß gar nichts zu tun. Sie vertraut da vermutlich ihren Partner rein schon aus der geklärten Situation heraus, dass er eine Beziehung zu noch einer Frau hegt. So manche poly veranlagte Frau, ist gar nicht mal so unglücklich darüber, dass ihr Partner es mit einer bekannten Frau auslebt.

Für mich ist es oft schwierig da einen wirklichen Unterschied auszumachen. Denn Eifersucht hat aus meiner Sicht etwas mit "gefühltem Eigentum"zu tun. Polybeziehungen werden ja auch am Anfang intensiviert wahrgenommen, weil man sich eben erst kennenlernen, Vertrauen aufbauen etc. aufbauen sollte. Von daher sehe ich persönlich in solchen Beziehungen nur alleine daraus, dass zwei BDSM Anteile/Neigungen leben, kein Problem, wenn es ums Auffangen geht. Mit einer Ausnahme, dass man als Partner, wenn man diese Neigungen nicht besitzt, nur bedingt nachvollziehen kann, was die andere Frau fühlt. Aber jede z.b. Frau ist doch dann in ihrem Bereich Nr. 1, oder nicht?

Ein Paar wo nur der männliche Partner eine weibliche Sub noch neben der Beziehung hat, als Polybeziehung, wird doch auch versuchen, dass beide Frauen sich kennenlernen und verstehen, oder nicht? Wieso sollte sich dann, wenn das geklärt ist, Schwierigkeiten ergeben?

Ich kann dies nur aus meiner Sicht schreiben. Bei uns funktioniert das gut, weil wir nur wenig eifersüchtig sind, den Partner nicht als gegeben ansehen. Natürlich gab es auch bei uns ein Anfang, und ich lebe auch in einer Beziehung /Ehe wo mein Partner nur bedingt was mit BDSM anfangen kann und ich das über Jahre mit einem zweiten Mann ausgelebt habe. Auch das war sehr grenzwertig in Gefühlen etc. aber es hat niemals an der anderen Beziehung gerüttelt.

Kenne aber dennoch die Problematik, wenn man einen neuen Polypartner zum Ausleben BDSM kennenlernen und eine Beziehung führen möchte. Weil ausschließlich dieser neue Partner dann oft sich wie das 5 Rad am Wagen fühlt. Umgekehrt höre ich dann von Doms eher… Sie möchte dann doch die Sub nur für sich haben. Und so schließt sich wieder der Kreis. Grund ist dann eher, es gibt viele die ihre Partner oder Partnerinnen gar nicht "auch nicht auf Zeit, teilen wollen".

Nur meine Meinung dazu.
Tamara
*********uch83 Mann
225 Beiträge
Ich finde interessant, dass man daraus so ein Thema macht.

Ich sehe zwei unterschiedliche Dinge:

• BDSM oder nicht BDSM
• Monogam oder nicht monogam

Gibt 4 mogliche Kombinationen. Entweder man will alleiniger Partner sein oder nicht, das hat mit BDSM nichts zu tun. Und entweder man praktiziert BDSM oder eben nicht, das hat dann mit der Beziehungsform nichts zu tun.

Polyamorie kommt dem Wunsch nach Bindung ja noch entgegen, anders als es bei einer Spielbeziehung wäre bzw offene Beziehung, zumindest der definition nach. Aber eben, wenn jemand monogam sein will dann wird ihn/sie die Polyamorie nicht glücklich machen. Egal ob als Sub oder als Vanilla-Partner. Ich hab gestern meine Tinder-Kontakte aufgeräumt, indem ich einfach überall gefragt hab, ob Polyamorie ein Thema sein darf. Glaub mir, da sind auch Vanillas schnell weg, nicht nur potentielle Subs.

Und dann gibts ja noch den Speziallfall: eine BDSM-Beziehung und der rest vanilla. Dann hat sie auch sowas wie ein exklusivrecht. Aber eben dieses ist ja nicht die Idee von Poly..
*******ias Frau
4.411 Beiträge
Zitat von *******urig:
Denn was ich nicht verstehe, wenn sie selbst gerade im Bereich BDSM die Nr. 1 ist, weil die andere Frau im Grunde nichts mit BDSM am Hut hat, es ihr auch keinen Spaß macht und somit sie ja wirklich die Nr. 1 mit allem was man sich wünscht ist, bis auf die Tatsache, dass es eben eine andere Frau gibt. Das aber ist doch klar kommuniziert worden.

Das Kernmerkmal der Eifersucht ist: "Da bekommt ein anderer Mensch etwas, was ihm gar nicht zusteht."

Versuche Mal die empfunde Macht-Hierarchie eines Polykonstruktes mit einer BDSM und einer Vanilla-Beziehung aufzuzeichnen.
Da kommt man mit einer dreidimensionalen Darstellung nicht weiter.

Der Dom (Mann) steht über Sub. Die Frauen (Sub und Meta-Amour) begegnen sich auf Augenhöhe.
• Soweit so gut.

Der Mann und die andere Frau interagieren ebenfalls auf Augenhöhe. (Vanilla-Beziehung)
• Da geraten viele Subs emotional ins Schlingern.

Aus Subs Perspektive: "Ich gestehe ihr gar nicht zu, mit meinen Dom auf einer Machtebene zu interagieren. Sie befindet sich doch mit mir auf einer Machtebene! Die bekommt da etwas von meinem Dom, was ihr gar nicht zusteht!!" *gr2*
*********uch83 Mann
225 Beiträge
Zitat von *******ias:
Aus Subs Perspektive: "Ich gestehe ihr gar nicht zu, mit meinen Dom auf einer Machtebene zu interagieren. Sie befindet sich doch mit mir auf einer Machtebene! Die bekommt da etwas von meinem Dom, was ihr gar nicht zusteht!!" *gr2*
Sehr schön beschrieben, so verstehe ichs auch.
Das heisst, dass Sub dann eigentlich auch unter der anderen Frau stehen müsste, was sie aber vielleicht nicht möchte?
*******7pi Frau
27 Beiträge
Mein langjähriger Dom hat seit Jahren eine Partnerin, mit der er zusammenlebt, die aber kein Interesse an Bdsm hat.
Das funktioniert super und ich verstehe mich gut mit ihr. Ich denke nicht, dass das an Dom/Sub liegt. Vermutlich ist es einfach eine Persönlichkeitsfrage und Frage nach der Eifersucht der einzelnen Personen. Seine Partnerin ist nicht eifersüchtig, weil sie das eh nicht will, was ich habe. Umgekehrt stört es mich gar nicht, dass er mit ihr zusammenlebt, wir schaffen es auch so, gemeinsam Zeit zu verbringen.

Also auch dieses Konstrukt mit Lebenspartnerin ist für meinem Partner/Dom bzw. uns alle machbar, es erfordert aber natürlich auch viel Kommunikation.
***xy Frau
4.774 Beiträge
Ich habe ja im Laufe der Jahre beide Seiten kennengelernt und gelebt. Und wenn es intensiver ist, als eine reine Spielbeziehung, wo für mich Exklusivität keine Bedeutung hat, dann bin ich ganz der Auffassung, daß man nur einer Herrin/einem Herren dienen kann. Diese/r kann aber gerne (und mit Vorteil!) mehrere Subs haben. Eine Ausnahme ist das dominante Paar, was ich dann als eine Einheit erlebe.

Also, auf der dominanten Seite teile ich nicht. Auf der devoten bin ich gerne eine von mehreren.

(Ist aber alles Vergangenheit...damit jetzt nicht wieder lauter hoffnungsvolle Mails einströmen *lol*)

Trixy
Dank Euch für die vielen Meinungen und Ansichten, die mich jetzt doch sehr weiterbringen und wo ich vielleicht einen Ansatz falsch eingeschätzt habe.

Denn viele schreiben ja, dass es nach allein Seiten dann offen sein sollte. Kann ich sehr gut nachvollziehen und war bei mir bisher eher das Gefühl einer offenen Beziehung, als einer Polybeziehung.

Denn auch ich biete ja im Rahmen einer solchen Polybeziehung, also bei uns 3 Menschen dann vollkommene Monogamie.

Das hier dann die Ansicht zu Recht natürlich herrscht, dass man dann viele auch feste Beziehungen haben kann, die aber im Grunde nichts miteinander zu tun haben, hatte ich eben nicht auf dem Schirm.

Denn Swingen, was ja nochmal eine ganz andere Hausnummer ist, ist und war immer schon ein totales Nogo, weil wir uns eben voll auch auf einem weiteren Menschen einlassen wollen und können.

Es geht nicht darum ganz viele verschiedene Haut spüren zu können sondern eben die eine weitere die dann aber eben den Wunsch in sich trägt, voll und ganz in dem BDSM aufgehen zu können, dass wir uns wünschen und da eben BDSM mit jedem Menschen anderes ist und ich auch festgestellt habe, dass mich mit jedem was anderes anmacht, so dann sich zusammen zu entwickeln.

Daher kam auch der Wunsch in uns auf, als Ziel wirklich zusammen leben zu wollen.

ich finde die Diskussion gerade sehr spannend, auch die unterschiedlichen Ansätze in den beiden Gruppen.

Auch hier merkt man ganz gewaltig den Unterschied, zwischen Poly und Poly BDSM Verbindungen.
*********eeker Mann
1.581 Beiträge
BDSM, sobald es in den Alltag hineinreicht hat zwei Eigenschaften, welche die Kombination schwierig machen.
1. Machtgefälle
Ein Machtgefälle existiert manchmal auch in polyamoren Konstrukten, basiert da aber auf einer Beziehungshierarchie und nicht auf einer Hierarchie zwischen den Beziehungspartnern. Diese beiden Konstrukte vertragen sich meist nicht sehr gut.

2. Selbstreflexion
Hier gibt es auch deutliche Unterschiede. Ich möchte weder den polyamoren Partnern noch den BDSM Partnern Selbstreflexion absprechen, aber auch hier hat die Selbstreflexion Grenzen. Das schwarze Buch und genauso sein Ablehnen behindern die kritische Auseinandersetzung mit den eigenen Bedürfnissen, genauso wie die sehr dem Individualismus zugeneigte polyamore Sicht. Beide Ideologien erteugen da blinde Flecken.

Eifersucht ist die Angst davor die Kontrolle über eine Person zu verlieren, die man eh nie hatte. Die rauschhaften Gefühle einer BDSM Session können eine Illusion der Verbundenheit (Projektion) erzeugen, die erst mühsam mittels Selbstreflexion aufgelöst werden muss. Es ist natürlich viel einfacher sich einzureden, dass diese Räusche zu einer tieferen Beziehung führen würden, was aber Unfug ist.
Umgekehrt läuft der Poly Gefahr diesen Zustand nicht zu begleiten und statt dessen eisern den Standpunkt zu vertreten, dass da der Partner für seine hormon geschwängerten Gefühle völlig selbst verantwortlich wäre.
Zusammen ist dies oftmals das Rezept für Drama, Streit, Schmerz und Leid. Das ist aber immer selbstgemacht. Zum einen, weil es ja viel einfacher ist sich dem Rausch und den Projektionen hinzugeben, wie es auch einfacher ist, die Verantwortung für diese Räusche auf den anderen abzuwälzen.

Es bleibt nur der Weg der schmerzhaften Selbstkritik.
******ore Frau
4.633 Beiträge
Ich verstehe nicht ganz, warum polyamore Beziehungen hormongeschwängert sein sollen.

Die meisten Beziehungen sind die ersten paar Monate hormongeschwängert (und damit - wie von dir beschrieben- projektiv).

Aber das lässt bei den meisten dann auch nach und übrig bleibt in der Monogamie EIN Spiegel, mit dem man Selbstreflektion praktizieren kann, bei Polyamorie mehrere Spiegel.

Für mich war der Übergang von Mono zu Poly der Booster in Sachen Selbstreflektion.

Ich rede aber hier nicht von -durch immer neue Partner - inflationär erzeugter NRE, sondern von dauerhaften Beziehungen.
*********rgara Frau
7.494 Beiträge
Ich hatte es so verstanden, dass sich das hormongeschwängerte auf das BDSM bezieht.
*******ias Frau
4.411 Beiträge
Zitat von *******m83:
Das heisst, dass Sub dann eigentlich auch unter der anderen Frau stehen müsste, was sie aber vielleicht nicht möchte?

Keine Ahnung. Mein Lösungsansatz ist das nicht. Aus taktischen Gründen - zum Beispiel gegenüber einer Vorgesetzten - die Devote zu spielen, hat noch nie etwas an meiner Gefühlswelt (Eifersucht) geändert.
*******ias Frau
4.411 Beiträge
@*******urig
Damit für mich eine BDSM-Freundschaft+ funktioniert, ist für mich entscheidend, dass wir am Ende des Treffens die Machtübertragung wieder zurückgeben und nehmen. (Abgesehen davon gibt es auch Treffen, in denen es gar nicht zur Machtübertragung kommt.) Im Laufe der Zeit wird meine Devotion innerhalb der Sessions tiefer. So sind mir stabile BDSM-Freundschaften+ möglich und Eifersucht ist kein Thema.

Der dominante Part hat großen Einfluss auf dieses "zurück auf Augenhöhe". Er kann dies extrem erleichtern oder auch extrem behindern.

Doch die Mehrheit der Doms hat an diesem "zurück auf Augenhöhe" gar kein Interesse. Die wollen Sub immerzu tiefer in die Devotion führen und diese auch zwischen den Treffen aufrecht erhalten.
Und dann ergeht es mir in etwa so wie @*********rgara beschrieben hat. Die Bedürftigkeit nach Aufmerksamkeit & Fürsorge durch den Dom ist zwischen den Treffen groß, kann aber vom Dom - weil er ja noch eine andere Frau hat - gar nicht erfüllt werden.

Als Switcherin steige ich zwar früher oder später auch selbst aus der Devotion auf und bin wieder komplett bei mir. Aber bis dahin bin ich in meiner Selbstfürsorge eingeschränkt. Dies hat dann auch negativen Einfluss auf meinen Umgang mit den Metaamouren. Sie bekam von ihm die Fürsorge, die ich gerade brauchte. Da zeigte sich Eifersucht - obwohl ich an für sich selten dazu neige.

Bei mir dauerte die Eifersucht jedoch nicht lange an. Stattdessen konnte ich mich in den Sessions immer weniger fallen lassen. D.h. immer weniger meiner Selbstfürsorge auf ihn übertragen. Meine Devotion nahm also ebenso ab wie meine Eifersucht.
(Die negativen Erlebnisse, dass er sich später nicht ausreichend um mich kümmert, aber auch all meine Versuche, wieder in meine Selbstfürsorge zu kommen, sabotiert, ließen sich immer weniger ausblenden.)
Unser BDSM wurde immer flacher. Und wir beendeten unsere BDSM-Freundschaft+.

Als dominanter Part bin ich übrigens auch solchen und solchen Typen begegnet.
Einige wollten zwischen den Treffen gar nicht mehr nüchtern werden und gut für sich selbst sorgen. Die wollten immerzu mehr Aufmerksamkeit und Fürsorge von mir und wurden auf jeden Menschen eifersüchtig, der dem irgendwie im Wege stand. Da blieb mir auch nichts anderes übrig als zu sagen: "Sorry, aber die Art BDSM, die Du leben kannst & willst, die ist a) gar nicht mein Ding und b) für eine Freundschaft zu zeitintensiv. Ich bin die Falsche für Dich."

Zitat von *******urig:
Daher kam auch der Wunsch in uns auf, als Ziel wirklich zusammen leben zu wollen.

So könntet ihr natürlich mehr Zeit miteinander verbringen.
Ich glaube aber nicht, dass dies das grundsätzliche Problem der mangelnden Ballance in der Fürsorge-Selbstfürsorge löst.
Zitat von *******ias:
Der dominante Part hat großen Einfluss auf dieses "zurück auf Augenhöhe". Er kann dies extrem erleichtern oder auch extrem behindern.

Doch die Mehrheit der Doms hat an diesem "zurück auf Augenhöhe" gar kein Interesse.

Ich kann diese Aussagen echt gut verstehen, kenne genug Maledoms und Femdoms die genau auf das stehen und lieber diese Macht aufrecht erhalten zu können.

War bei mir niemals der Fall, denn ich mag es auch eben eine Partnerin an meiner Seite zu haben, mit der man sich nicht nur ganz normal unterhalten kann, die auch eine Meinung hat, wenn es um irgendwelche Themen geht und die eben auch einen Gegenpol bietet, wo man sich "reiben" kann.

Die große Kunst im D/S ist es doch, dass beide die Signale kennen, wo es ein- und ausgeschalten wird.

Wobei auch klar ist, dass es Zeiten gibt, wo es einem schlecht gehen kann und wo BDSM das letzte ist, was man brauchen kann.

Ich denke es ist wie Fishermans ist man selber zu schwach, weil man sie nicht rauslassen möchte, ist sie zu stark für einen.

Gleiches ist es bei Eifersucht, wenn man betrogen wird oder gar verlassen, dann hat das doch meist ganz andere Gründe und man hat vielleicht im Vorfeld Fehler gemacht.

Wir sind alles Menschen und Fehler passieren, aber man muss auch die Größe haben, diese zu gestehen und sich im Rahmen der Selbstreflektion selbst zu hinter fragen um dann Lösungen für alle bieten zu können, dass es allen wieder gut geht und das Problem weg ist.

Zitat von *******ias:
So könntet ihr natürlich mehr Zeit miteinander verbringen.
Ich glaube aber nicht, dass dies das grundsätzliche Problem der mangelnden Ballance in der Fürsorge-Selbstfürsorge löst.

Ist diese Fürsorge nicht das eigentliche Problem in jeglicher Beziehung, wenn dann beide nur noch für sich sind und sich nicht mehr um die Beziehung kümmern? Ich glaube das ist nur ein Aspekt, der aber gerade in so einer Konstellation noch wichtiger ist, aber eben auch für jegliche Beziehung zählt, wenn einem dieser Mensch wichtig ist.

Wir sind jetzt über 20 Jahre zusammen und hatten auch unsere Höhen und Tiefen. Aber wir haben immer wieder versucht genau diese Gleichgültigkeit auszuschalten.

Ja und dazu gehört eben auch, dass man Dinge akzeptiert und respketiert. Das es Dinge gibt auch im Bett, die kann der andere nicht geben, wo es eben wirkliche Gründe gibt.

Das wichtigste ist halt, dass beide an einer Lösung interessiert sind.

Das alles würde aber auch auf wie gesagt jede andere Beziehung zutreffen.
******ore Frau
4.633 Beiträge
Zitat von *******urig:
Die große Kunst im D/S ist es doch, dass beide die Signale kennen, wo es ein- und ausgeschalten wird.

Genau so funktioniert übrigens auch Missbrauch, besonders interfamiliärer.... Es gibt extra Codewörter und Signale. Gelernt in einer Schulung (1. Berufsjahr als Familienpflegerin anno 1992...)
Wir gehen aber jetzt nicht davon aus, dass irgendein Mensch hier im Joy das als Ziel hätte.

Darum ja auch die Augenhöhe.
*******ias Frau
4.411 Beiträge
Zitat von *******urig:
Ist diese Fürsorge nicht das eigentliche Problem in jeglicher Beziehung, wenn dann beide nur noch für sich sind und sich nicht mehr um die Beziehung kümmern?

Ja. Beim Kennenlernen eines Polymannes (bzw. Polykonstruktes) stieß ich jedoch mehrfach auf folgendes Phänomen:
Ich hätte ja gerne mit ihm die Dinge gelebt, die er in seinen bestehenden Liebesbeziehungen nicht leben kann. Doch er versuchte mehrfach, seine Probleme mit einer anderen Frau in unsere gemeinsame Zeit zu packen.

Wenn ein(e) Freund(in) ab und an Mal ein Beziehungsproblem mit anderen hat und einen Gesprächspartner braucht, bin ich gerne für ihn/ sie da.

Aber die Beziehungsprobleme mit anderen Frauen sind nicht das, worauf ich eine Freundschaft aufbaue. Ob nun mit oder ohne Sex: Ich habe da ganz andere Hobbies und Interessen.


Zitat von *******urig:
Wir sind jetzt über 20 Jahre zusammen und hatten auch unsere Höhen und Tiefen. Aber wir haben immer wieder versucht genau diese Gleichgültigkeit auszuschalten.

Das ist gut. *g*
Aber war das eigentliche Thema war doch:
Zitat von *******urig:
Denn was ich nicht verstehe, wenn sie selbst gerade im Bereich BDSM die Nr. 1 ist, weil die andere Frau im Grunde nichts mit BDSM am Hut hat, es ihr auch keinen Spaß macht und somit sie ja wirklich die Nr. 1 mit allem was man sich wünscht ist, bis auf die Tatsache, dass es eben eine andere Frau gibt. Das aber ist doch klar kommuniziert worden.

Der Wunsch zusammen zu ziehen, ist nachvollziebar.
Korrigiere mich bitte, wenn ich da falsch liegen sollte...
Doch für mich klingt das so als ob Deine Frau das Problem mit Deiner Sub für Dich lösen soll/ will.
Damit entginge Dir die Chance, deine Führungsqualitäten als Dom weiter zu entwickeln.
Ich glaube wir sind wirklich anderes.

Nein was da für Probleme oder nicht gewesen sein sollten, hat nichts mit der weiteren Frau zu tun und wäre ja der vollkommen falsche Ansatz.

Es gab da nämlich kein Problem, sondern das war alles vor der allerersten Sub geklärt und wie gesagt, da gab es nicht was man da mit der Sub besprechen hätte können, weil eben alles geklärt war.

Und auch meine Frau hat mir nie eine gesucht oder irgendwas gelöst. Sie hat mit der Sub gesprochen und beide haben mich überrascht, Du fährst gleich nach der Arbeit zu Ihr und dann kannst Du die nächsten 3 Tage bleiben.

Also eine reine Überraschung und keine Ansage, weil beide wussten, dass ich das so schön finde, weil mir das zeigte, dass es für beide ok ist.

Daher da gab es nichts als Dom zu entwickeln, was nicht schon vorhanden war.

Alle sagten, so was dieses gönnen haben wir noch nie erlebt, Ihr gönnt einem das ja wirklich.
PS wenn ich eine Paartherapie benötigen würde, würde ich einen Paartherapeut beauftragen und nicht meine Sub für das benutzen. Würde eh nicht funktionieren und wie gesagt, der vollkommen falsche Ansatz.
*******ias Frau
4.411 Beiträge
Ah, OK. Ich war noch bei der im EP beschriebenen Problem-Darstellung.

Also war das "mit der Dritten im Bunde zusammen wohnen" eher die Wunschentwicklung zwischen Dir und deiner Frau?
Fehlt also nur noch die Bekanntschaft einer dazu passenden Sub?
Das wird nicht leicht. Doch ich wünsche Euch beiden viel Erfolg dabei. *g*


Zitat von *******urig:
PS wenn ich eine Paartherapie benötigen würde, würde ich einen Paartherapeut beauftragen und nicht meine Sub für das benutzen. Würde eh nicht funktionieren und wie gesagt, der vollkommen falsche Ansatz.

*top*
Falls es Dich tröstet: Es gibt viel mehr Vanilla-Polys, die dabei herum eiern. Im Gegensatz zu BDSMlern fehlt den Vanillas oftmals das Machtbewusstsein. D.h. sie bekommen selbst gar nicht mit, wenn sie zwischen "oben, gleichgestellt & unten" hin- und her schlingern.
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