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verlustangst vom center . . .

*****e79 Frau
1.908 Beiträge
Chennai, daß wir uns das alles grade anders wünschen und jeder nach besten Absichten und innerhalb seiner Grenzen handelt - und DIE das Ganze vielleicht nicht befördern, ist uns allen klar.
Aber zum Wachsen sind diese Situationen da, das versuchen wir gerade und es ist nicht so, daß wir nicht weiter miteinander reden und versuchen, uns alle zu bewegen ...
Da hilft uns eine reine Predigt, daß das so nicht geht, leider nicht weiter, das haben wir durchaus schon selber gemerkt. *zwinker* Ich möchte Felixx in dem Zusammenhang besonders danken für sein Angebot zum Paarcoaching und auch Kaiserschmarrn und CM's von anderen hier mit Zuspruch, Kritik und Lösungsvorschlägen!

Edit: Noch was, wegen des Einwurfs mit Center und Wing und Regeln und Rollenverteilungen. Das denke ich ist berechtigt, tritt aber nach meiner Erfahrung meistens auf, wenn jemand als unerfahrener Neuling zu einer Poly-Konstellation hinzutritt. Wir behandeln ihn dann als wing im Sinne von "mit Nachsicht", gestehen ihm in gewissen Rahmen zu, daß er ich-zentriert agiert bzw. "seine" Beziehung wie eine Mono-Beziehung behandelt und den bestehenden Partner irgendwie ausklammert - bis er gelernt hat, daß das nicht so geht. Die Zeit ist aber begrenzt und zuviel Belastung darf das für die bestehende Beziehung auch nicht darstellen. Sprich für uns ist "wing" einfach jemand, der einen gewissen Bestandschutz hat.
Und ich muß sagen, das hat hausjut wirklich ganz rührend, ehrlich und liebevoll gemacht. Deswegen hat ihn mein Mann ja auch so gern und deswegen ist diese Beziehung mir ja auch so wichtig. Streßtest eins mit Auszeichnung bestanden sozusagen.
Was nicht heißt, daß wir keine Probleme hatten, nein, es gab auch während der drei Monate Tränen, aber das waren ganz normale Mißverständnisse, weil man sich eben noch nicht gut kannte, sich erklären und verstehn mußte.
Wir haben darauf leider jeder für sich angenommen, eben weil es so gut lief, daß das dann auch mit einer weiteren Partnerin gut laufen wird. Probleme gibt es immer, da kommt man drüber hinweg, aber wir haben nichts Grundlegendes erwartet, ehrlich gesagt aber auch nicht weiter drüber nachgedacht (was wohl ein Fehler war, aber so weit waren wir in einer Polykonstellation mit einem potentiellen Neu-Poly noch nie und Alt-Polys muß man das nicht erklären).
Naja, die Annahme war dann aber falsch, wie alle sehen können. *snief*
Jetzt befinden wir uns grade in einem Teufelskreislauf: je unsicherer ich werde, desto mehr hat hausjut Angst, was falsch zu machen, weswegen er dann garnichts mehr machen will, was ihn dazu bringt, sich unter Druck gesetzt zu fühlen und sich in seiner Freiheit bedrängt zu sehn. Was dann wiederum dazu führt, daß er sich zurückziehen möchte und doch eigentlich gerade wieder doch nicht - wodurch ich mich dann unter Druck gesetzt fühle, mehr zu geben, als ich gerade kann und von ihm möchte, daß er mir etwas "zum Festhalten", verlässliche Aussagen eben, gibt.
Nicht toll, aber menschlich.
*********n_by Frau
827 Beiträge
...eigentlich ganz "normal."...
...was ich da lese wird durchaus ähnlich in Monobeziehungen diskutiert (wenn ich Chennay richtig gelesen habe, sieht er das auch so)- natürlich auf Monobasis, wenn ein neuer möglicher Partner am Horizont erscheint. Das Erleben der Verunsicherung stellt sich genau gleich dar und man wünscht sich so sehr eine verläßliche Aussage und dass man sich nicht verlassen fühlen muß. Für mich in so einem Fall hätte es schon gereicht, wenn ich genug in den Arm genommen worden wäre und seine Nähe gefühlt hätte.
@Aramsdamsdams
So wie du Polyamory beschreibst, bzw. die Liebe selber, geht es nur wenn man sich selbst in den Mittelpunkt stellt. Dabei reichen einem die eigene Gefühle aus, man muss sich keine Gedanken um den Anderen machen.

Sich keine Sorgen um die Befindlichkeiten des Partner zu machen, bedeutet für mich allerdings auch, nicht wirklich zu lieben. Egal ob Poly oder Mono.

Da ist zu viel eigene Interpretation drin. Das habe ich so nicht geschrieben und auch nicht gemeint. Ich widerspreche da mal ganz wehement.

Auch meine Liebe geht nur im Miteinander. Liebe ist nicht rücksichtslos oder gleichgültig. Die Behauptung einer Gleichgültigkeit empfinde ich als Beleidigung.

Wie ich unter anderem schrieb:
Liebe ist nicht, auf Teufel komm raus Dinge zu leben, für die ein einziges Leben eigentlich nicht ausreicht.
Liebe ist auch nicht, auf Teufel komm raus Dinge zu leben, die die Liebe stören oder gar zerstören. Liebe zerstört sich nicht selbst. Mernschen, die "dumm" handeln, tun das.

Liebe ist eben nicht, unbedingt in Aktionen zu gehen, handeln zu müssen, wenn man merkt, dass es schwierig wird. Liebe darf ausgesprochen werden, aber ich muss mit einem Menschen, den ich liebe, nicht unbedingt sexuell werden oder eine zweite, dritte oder vierte gleichwertige Beziehung zu diesem Menschen aufbauen. Mit Blick auf die gesamte Konstellation wird mir direkt klar, ob das möglich wäre. Zwingend ist es aber keineswegs.

Wenn man aber im Laufe einer langen(!) Zeit feststellt, dass alle Beteiligten auch mit solchen erweiterten Möglichkeiten zurecht kommen, dann gut.

Aber ein forsches "Juppie, ich bin zweit- oder drittverliebt, und mach da jetzt auch direkt Sex und am besten auch gleich eine richtige Zweit- bzw. Drittbeziehung..."
Kein Wunder, dass man von so vielen Problemen liest. In meinen Augen ist eben dies KEINE Liebe. In meinen Augen ist eben DAS Gleichgültigkeit, Gedankenlosigkeit, Gefühlslosigkeit gegenüber allen Beteiligten inklusive sich selbst. Wäre das nicht so, würde es nämlich funktionieren!

Die Liebe sorgt dafür, dass ich eben nicht lieblos handle - weder mit mir, noch mit anderen. Gleichgültigkeit passt da überhaupt nicht ins Bild! Alle Beteiligten haben meine volle Achtsamkeit.

Gruß
Chennai

PS:
In meinem Fall fiele einzig derjenige, der außerhalb meiner Reichweite liegt, vielleicht aus meiner Beachtung heraus. Also z.B. eine Person, die als dritte am anderen Ende einer Dreierbeziehungskette steht. Eine Person, zu der ich keine direkte Beziehung habe. Kam auch schon vor. Man muss sich als sogenannte "Wings" nicht kennen lernen, aber dann können diese beiden auch nicht aufeinander eingehen.
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
So ihr Lieben, mich interessiert, wie ihr darüber denkt, wir haben jetzt lange geredet und eine Art "Schlachtplan" ausgearbeitet. Bzw. ich habe einen Vorschlag gemacht, den hausjut mittragen kann.
An dem habt ihr auch Schuld. *baeh*
Vielleicht hilft es jemandem, vielleicht findet ihr es Unsinn, sagt mir, was ihr denkt.

Kurz (oder etwas länger ... *muede*) mein Gedankengang bis dahin:
Marion's Plädoyer für "ich habe selbst dafür zu sorgen, daß ich glücklich bin" hat mich mal wieder auf den Boden geholt. Es geht mir eigentlich so schlecht, weil ich Angst habe, was hausjut macht (sich trennen, sich nicht trennen, garnichts tun) und ich mir denke, was ich von ihm möchte und abhängig davon glücklich bin oder nicht.
Was Mist ist.
Also was kann ich tun? Mich selber trennen - will ich das, was passiert dann für mich, was verliere ich und was gewinne ich? Ich verliere ihn und die Zeit, die wir hätten, ich gewinne Sicherheit, wie ich mich fühle (sehr unglücklich über den Verlust, aber das heilt).
Ist Mist, ich würde mich immer fragen, ob es nicht hätte, klappen können.

Die zweite Version: Felixx hat gestern gefragt, ob es nicht verständlich wäre, daß sie verunsichert ist, weil sie poly nicht kennt und möglicherweise brauchen beide wirklich einen geschützten Raum, also daß wir erstmal Pause machen, damit die beiden probieren können, ob es mit ihnen wirklich klappt und wenn sie sich sicher genug fühlt ... Tut mir leid, aber ich halte das für nicht praktikabel. Soetwas Ähnliches habe ich schonmal mitgemacht, nach 9 Monaten hat er sich plötzlich wieder gemeldet, also jetzt ... Bei mir funktioniert das "ich warte ab auf emotional dieser Ebene, ob ich wieder mit Dir zusammen sein kann" nicht. Nach einem Monat war ich innerlich getrennt und es keine Pause mehr, weil ich dann einfach aus Selbstschutz zu mache. Und ich fange dann auch nicht wieder an, mein Vertrauen in diesen Menschen und die Beziehung ist erschöpft. Kann man mir vorwerfen, ist so, ich krieg sowas emotional nicht hin. Und ich will es auch nicht.

Numero drei: Ich kann auch einfach mit ihm zusammen bleiben wie bisher bis er sich vielleicht wirklich trennt oder es mir zuviel wird oder zuwenig. Denn er trennt sich ja von mir AUCH nicht. Mir ist da die Situation von Seelentattoo wieder in den Sinn gekommen, die Vorzeichen etwas anders aber hausjut steht zwischen uns beiden und kann und will sich nicht entscheiden für poly mit mir oder voraussichtlich mono mit ihr. Ich vergeh vor Verlustangst, wenn ich das so weiter durchziehe wie bisher und darauf warte, daß hausjut das macht, was ich in so einer Situation mache. Aber er hat auch nicht die Verpflichtung, sich so zu verhalten, wie ich das mache. Ihr habt recht, die Entscheidung, wie sich wer in welcher Situation zu verhalten hat, muß jedem selber überlassen sein. Allerdings bleibt mir damit auch überlassen, wie ich mich verhalte, ich kann hab auch das Recht, mich anders zu verhalten als bisher und mein Verhalten nicht an den Maßstäben für einen Wing festzumachen, die ich bisher hatte ... Und die einzige Lösung, die ich da für mich habe: ich will, daß die beiden es probieren oder was weiß ich machen, sollen sie entscheiden, ich kümmere mich nicht mehr darum. Ich gehe davon aus, daß das passiert, was bisher in unserer Erfahrung passiert ist und sich bisher andeutet. Nämlich das sie mono ist, über kurz oder lang, wenn sie es doch versuchen, nicht damit klarkommt, daß es mich gibt und er mich sieht und sich von ihm wieder trennt, wieder anfängt, was auch immer oder ihm die Pistole auf die Brust setzt oder er sie nach Trennung so vermisst, daß er sich für sie von mir trennt. Wenn es plötzlich gut läuft und da kein "ich kann das nicht, wenn sie da ist" gegen mich mehr kommt, super. Dann können wir vielleicht eine stabile Geschichte erreichen, ich würde mich freuen. Aber ich gehe nicht davon aus, daß es so ist und ich habe akzeptiert, daß es zwischen uns wohl auseinander geht - weil ich damit meinen Frieden habe und mich freuen kann über das, was uns bleibt. Ich muß mich, um eben so empfinden zu können, jedoch innerlich irgendwie zurückziehen auf eine Art, die mich etwas beunruhigt. Aber ich habe heute und in diesem ganzen Verlauf gelernt, daß ich nicht unbekümmert lieben kann, wenn es keine gewisse Sicherheit zwischen zwei Menschen gibt im Sinne von "Egal was passiert, wir kämpfen immer um uns" (schließt ja das Kämpfen um andere nicht aus, aber ja, da entsteht dann eine Priorität, wenn sich beides nicht vereinbaren läßt). Genau das sehe ich jedenfalls zwischen hausjut und mir nicht, er sagt zwar "es stand für mich nie zur Debatte, mich von Dir zu trennen", aber das kam aus der Vorstellung, daß das schon alles mit ihr und mir klappen wird und keiner Ahnung davon, wie problematisch das eben in der Realität werden kann und geworden ist.
Es ist eben qualitativ nochmal etwas ganz anderes, wenn man sagt "Wir kämpfen, damit unsere Beziehung bestehen bleibt". Sich nicht zu trennen und um die Beziehung zu kämpfen, sind zwei verschiedene Dinge und alleine um eine Beziehung zu kämpfen, geht nunmal nicht, also kann ich das nicht bewirken.
Was vielleicht von seiner Seite her auch nicht passieren kann aufgrund der Situation (L.A. im Nacken, drohende zeitliche Begrenzung), hausjut's Eigenarten oder der Tatsache, daß ich mit meinem Mann genau diese eindeutige Situation habe ...
Und da stellt sich für mich die große Frage, vielleicht das Tabu-Thema schlechthin: Kann man überhaupt in einer zweiten Beziehung, die auch einen Partner hat (nennen wir es N) so etwas haben? Sprich: ist eine Viererkonstellation ohne Verbindung über Kreuz überhaupt in der Lage, um das Bestehen zu kämpfen, spaltet sich da nicht zwangsläufig wegen praktischer Begrenzungen Päärchen von Päärchen ab? Ich empfinde den Gedanken als zutiefst desillusionierend.
Das würde bedeuten, daß ich aufgrund meiner eigenen Gefühlswelt niemals in der Lage sein werde, eine wirklich tiefe Beziehung mit einem weiteren Partner aufrecht zu erhalten (beginnen geht), sobald er eine zweite Beziehung eingeht - wenn ich mit meinem Mann eben schon dieses Form des Versprechens habe. Und dann ist die ganze "Ich bin immer Nr. 2" Angelegenheit von hausjut ab dem Moment im Raum (vorher meines Erachtens nicht), wo er eine weitere Beziehung eingeht und mir gegenüber eben nicht kämpfen will, sondern sie gleichrangig ist und mit Monogamie droht. Eine "Du bist draußen, weil wir um unsere Beziehung kämpfen" Sache entsteht doch nur bei nicht zu regelnder Verlustangst gegen einen Dritten oder Monogamie des Dritten, oder?
Versteht jemand, was ich hier wohl etwas verworren zu sagen versuche? Hab ich mich verannt?

Edit: Ich schieb mal noch was nach, eindeutig noch nicht lang genug ... Ich habe eindeutig weit weniger mit Verlustangst zu kämpfen gehabt, als es um L.A. als Trennungsfaktor ging und nicht nur seine Freundin. Wegen L.A. konnten wir kämpfen, konnte ich probieren bis zum Umfallen, ob sich was machen läßt. In der Hinsicht aber wegen der Beziehung zu ihr, bin ich vollkommen hilflos. Sie diktiert, was passiert, ich kann nur an seiner Seite sein und mitgehen bis zum bitteren möglichen Ende. Ich bin die Konstante (poly) und sie der unklare Faktor. Wenn man es schafft, sich selber den Eindruck zu vermitteln, daß man eine gewisse Kontrolle hat, wäre Verlustangst nicht so das Problem, oder? Ich meine das weitergedacht: geht es tatsächlich nur um die Angst, jemanden zu verlieren, oder eigentlich die Hilflosigkeit, nichts tun zu können? Die End-Situation (L.A. als Grund, sie als Grund) ist ja immerhin die selbe.
**********ris22 Frau
319 Beiträge
Es ist doch ganz einfach, sie geniesst es zwar polyamor zu sein, sie kann es aber nicht ertragen wenn ihre Partner das gleiche Recht einfordern.

Ich könnte wetten, das ihr anderer Partner Monoamory lebt. So leid es mir tut, wenn du polyamory leben willst, mit ihr wird es wohl nicht gehen.

Ich hab das jetzt schon bei einigen Polys erlebt, dass sie zwar für sich die Freiheit fordern mehr als einen zu lieben, aber mit massiver Eifersucht und Verlusstangst reagieren falls einer Ihrer Wings zum Center wird.

Das unterstreiche ich zu 100%!
Wieso muß ich da an den Spruch denken: "Was du nicht willst, das man dir antu, das füg auch keinem Anderen zu"?

Dein Schatz ist zwar poly-liebend, aber nicht poly-fühlend, denn für mich gehört dazu auch ein gewisses Maß an Freude daran, das mein Partner auch Andere liebt und geliebt wird.

Ich bin Center, einer meiner Partner ist ebenfalls poly und ich habe keinerlei Verlustangst, wenn er sich mit seinen anderen Liebsten trifft. Im Gegenteil, so kann ich Zeit mit meinem anderen Partner verbrignen, ohne ein schlechtes Gefühl haben zu müssen.
Mein anderer Partner ist monoliebend und ihm gegenüber habe ich oft ein "ungutes Gefühl" im Bauch, wenn ich meinen Poly-Partner treffe. Ich glaube, dass es mir ein komisches Gefühl geben wird, wenn mein Mono-Partner sich irgendwann neu verliebt. Sicher kann und werde ich mich mit ihm freuen! Aber ich glaube, dass ich auch ein bisschen Verlustangst hätte. Allerdings ist das MEIN Problem, an dem ICH arbeiten müßte, nicht er!

Dein Schatz ist einfach nur egoistisch... Sie will Alles, gesteht das aber ihren Partnern nicht zu.
**********vence Frau
430 Beiträge
Es ist doch ganz einfach, sie geniesst es zwar polyamor zu sein, sie kann es aber nicht ertragen wenn ihre Partner das gleiche Recht einfordern.

Dein Schatz ist einfach nur egoistisch... Sie will Alles, gesteht das aber ihren Partnern nicht zu.

Sorry, aber damit macht ihr es euch zu leicht ... es ist nun mal ganz was anderes, ob mein Partner, mein Geliebter sich in eine Dritte verliebt und sie das akzeptiert oder ob die Dritte, Neue das eben nicht tut. Das hat mit Zugestehen, Gönnen, Mitfreuen nichts zu tun, weil diese neue Liebe meine Beziehung gefährdet.

Da kann ich Venice' Verlustangst gut verstehen. Und da muss man sehen wie man damit umgeht, welche Wege es gibt um da raus zu kommen. Wege für sich selbst.

Venice - ich bin mir nicht wirklich sicher, ob ich alles so verstanden habe, wie Du es meinst.

Und da stellt sich für mich die große Frage, vielleicht das Tabu-Thema schlechthin: Kann man überhaupt in einer zweiten Beziehung, die auch einen Partner hat (nennen wir es N) so etwas haben? Sprich: ist eine Viererkonstellation ohne Verbindung über Kreuz überhaupt in der Lage, um das Bestehen zu kämpfen, spaltet sich da nicht zwangsläufig wegen praktischer Begrenzungen Päärchen von Päärchen ab? Ich empfinde den Gedanken als zutiefst desillusionierend.

Ich denke dieser Anspruch, dieses "alle müssen miteinander" ist zu hoch. Dieses umfassende Teilen wäre mir in einer Monobeziehung schon zu viel.

Bei mir funktioniert das "ich warte ab auf emotional dieser Ebene, ob ich wieder mit Dir zusammen sein kann" nicht.

Genau das ist der Knackpunkt, der es Dir so schwer macht. Nach meiner Erfahrung, nach den Geschichten, die man hier liest ist es wohl so gut wie unvermeidlich, dass man manche Lieben eben nur sehr lose oder gar nicht leben kann. Und das ist mit das Schwierigste, dieses teilweise Loslassenkönnen, eben doch warten können und auch dass man manchmal eben nicht alles oder sogar nur sehr wenig mit dem Geliebten teilen kann.

Noch ein Gedanke:

Ich habe eindeutig weit weniger mit Verlustangst zu kämpfen gehabt, als es um L.A. als Trennungsfaktor ging und nicht nur seine Freundin. Wegen L.A. konnten wir kämpfen, konnte ich probieren bis zum Umfallen, ob sich was machen läßt.


Kann es sein, dass diese Pläne, dieses Kämpfen (um ein Mitkommen von hausjut, denke ich doch) für hausjut auch einen gewissen "Angstfaktor" darstellen? Du schreibst an anderer Stelle, dass ihr euch erst 3 Monate kennt. Da ist das dann schon ein gewaltiger Schritt ...

In der Hinsicht aber wegen der Beziehung zu ihr, bin ich vollkommen hilflos. Sie diktiert, was passiert, ich kann nur an seiner Seite sein und mitgehen bis zum bitteren möglichen Ende. Ich bin die Konstante (poly) und sie der unklare Faktor.


Glaubst Du wirklich ihr geht es so viel anders? Auch sie weiss nicht wie diese Geschichte weitergehen wird, auch sie kann nicht sicher sein, dass sich hausjut für sie entscheidet. Ihr seid alle in einer unklaren Situation.

Wenn man es schafft, sich selber den Eindruck zu vermitteln, daß man eine gewisse Kontrolle hat, wäre Verlustangst nicht so das Problem, oder?


Ich würde es nicht so ausdrücken ... aber im Grunde sind wir da wieder bei "ich bin selbst für mein Glück verantwortlich". Und dazu gehört auch, dass ich es aushalten können muss, wie sich Dinge entwickeln, ausserhalb meiner Kontrolle. Im Grunde gibt es zwei Möglichkeiten dieser Hilflosigkeit zu begegnen. Sehr schwarz und weiss gemalt, aber irgendwo zwischen diesen Polen spielt es sich ab. Entweder versuche ich meine Umwelt zu kontrollieren - dann bin ich ein Despot mit Kontrollzwang und ich werde scheitern, schon deshalb weil sich mein Wunsch nach Kontrolle immer mehr verselbständigt. Oder ich versuche mich selbst zu kontrollieren, meine Reaktionen auf die unbeeinflussbaren äusseren Umstände - dann bin ich im Extremfall 100% verstehend aber handlungsunfähig - oder ein allseits geachteter entrückter Heiliger *zwinker*.

Wie heisst es so schön:

gib mir den Mut Dinge zu ändern die ich ändern kann,
gib mir die Kraft Dinge hinzunehmen die ich nicht ändern kann,
und die Weisheit sie jeweils zu erkennen.

Würzigen Gruß
Marion
Der Satz der mich in den letzten Postings am meisten irritiert hat ist, der Satz von @*****e79:

Wir behandeln ihn dann als Wing im Sinne von "mit Nachsicht", gestehen ihm in gewissen Rahmen zu, dass er ich-zentriert agiert bzw. "seine" Beziehung wie eine Mono-Beziehung behandelt und den bestehenden Partner irgendwie ausklammert - bis er gelernt hat, dass das nicht so geht.


Der Wing muss lernen, dass seine Beziehung auf den selben Grundfesten wie eine Monobeziehung aufgebaut ist um dann zu erkennen das dieses eben nicht so ist.
Ich denke für meinen Teil, dass gerade dieses "Nichtkonfrontieren Wollen" für sehr viele Probleme sorgt und das diese Handlungsweise keine Nachsicht, sondern schlicht Angst ist, Angst vor Entscheidungen.

Entweder Polyarmorös oder Mono! Entweder man versucht es zusammen oder man will es nicht, beides also das Ausblenden von Partnern funktioniert nicht.
Damit schließt sich der Kreis zum Nebentrade Polyamory: Ungleichgewicht in Poly- Beziehungen.

So lange beteiligte Personen aus Nachsicht auf den Gemütszustand eines Wings oder eines Centers ausgeblendet werden müssen, so lange kann keine Kommunikation auf Augenhöhe, gemeinschaftliches Verantwortungsbewusstsein für die Beziehung (Singular!!!) und auch ebenbürtiger Status entstehen.

LG
Brian
@herbedeprovence
(...) mein Geliebter sich in eine Dritte verliebt und sie das akzeptiert oder ob die Dritte, Neue das eben nicht tut. Das hat mit Zugestehen, Gönnen, Mitfreuen nichts zu tun, weil diese neue Liebe meine Beziehung gefährdet.
Es ist nicht gut, in solchen Dingen von einer "Gefährdung" der eigenen Liebe oder Beziehung auzugehen. Wenn zwei Menschen (Venice und Hausjut) in Liebe zueinander sind, dann verschwindet diese nicht automatisch, sobald eine weitere Person hinzukommt, die das nicht akzeptiert.

Falls(!) sie sich aufrichtig lieben, ist die Liebe nicht gefährdet. Venice verlöre nichts von ihrer Liebe zu Hausjut, und auch nichts von seiner Liebe zu ihr.

Ob eine solche Liebe aber körperlich erlebt werden kann, das ist hier wohl die alles entscheidende Frage. Denn scheinbar ist hier nicht die Liebe wichtig, sondern das, was darum herum existiert. Aber das ist NICHT das Thema Liebe, sondern vielleicht das Thema Sexualität?

Da kann ich Venice' Verlustangst gut verstehen.
Verstehen und nachvollziehen ja, aber nur von dem Standpunkt aus, dass sie sich auf andere Verluste konzentriert, als die der Liebe - was wohl auch mit der Art zu tun hat, wie Hausjut das handhabt, mitteilt, fühlt.

Zur Frage "Ist es Liebe oder keine Liebe" darf ich vielleicht eine kleine Weisheit zitieren:

----
Wenn dir die Liebe winkt, so folge ihr, sind ihre Wege auch schwer und steil. (..) Die Liebe macht, dass du die Geheimnisse deines Herzens kennen lernst und in diesem Wissen ein Teil vom Herzen des Lebens wirst.
(...)
Doch wenn du (...) nur die Ruhe und Lust der Liebe suchst, dann ist es besser, deine Nacktheit zu bedecken und vom Dreschboden der Liebe zu gehen in die Welt ohne Jahreszeiten, wo du lachen wirst, aber nicht dein ganzes Lachen, und wo du weinen wirst, aber nicht all deine Tränen.

Liebe gibt nichts als sich selbst und nimmt nichts, als von sich selbst. Liebe besitzt nicht, noch lässt sie sich besitzen, denn Liebe genügt der Liebe.
(...)
Und glaube nicht, du könntest den Lauf der Liebe lenken, denn die Liebe lenkt deinen Lauf - doch nur, falls sie dich für würdig hält.

Liebe hat keinen anderen Wunsch, als sich zu erfüllen.
Doch wenn du liebst und Wünsche haben MUSST, sollst du dir dies wünschen: zu schmelzen und wie ein plätschernder Bach zu sein, der seine Melodie der Nacht singt. (...)

----
(Khalil Gibran)

Für mich im Kern viel Wahrheit. Es ist möglich, durch die Liebe "zu schmelzen" - und nichts sonst. Die Lebensumstände des Menschen, den ich liebe, lassen vielleicht nicht mehr zu.

Und dennoch:
Ich verliere NICHTS. Ich gewinne nur.

Gruß
Chennai
*********marrn Mann
1.404 Beiträge
Gruppen-Mod 
..mhh

mir gehts grad ein wenig wie Marion, das ich einigermaßen verwirrt bin nach dem lesen der Zeilen von Venice79. Am Ende hab ich den Faden verloren, was denn nun eigentlich der "Plan" sein soll, von dem am Anfang die Rede ist, und den hausjut mittragen will...

Was ich sehr gut verstehen kann ist das ungute Gefühl der Hilflosigkeit bei Variante 3. Aber das entscheidende ist wohl, wie man mit dieser Situation umgeht. Man könnte quasi wie der zum Tode Verurteilte auf das zwangsläufige Ende warten, sich klammernd an die Hoffnung auf Begnadigung in letzter Minute, oder in zweierlei Richtung aktiv werden.

Richtung a) die Kontrolle behalten: geht eigentlich nur, wenn man der Beziehung selbst den Strick reicht.

Richtung b) die Kontrolle ab- und der Beziehung eine Chance geben: das heißt, Angebote an alle Beteiligten machen. An hausjut: "ich lass dich gehen, damit du deine neue Liebe leben kannst, bin aber für dich da, liebe dich wie vorher." An seine neue Liebe: "wir müssen keine Konkurrentinnen sein und auch nicht Freundinnen werden. Es wäre schön, wenn wir uns akzeptieren und kennenlernen."

Ich fürchte jedoch, mit der daraus ersichtlichen Herangehensweise:

Wenn es plötzlich gut läuft und da kein "ich kann das nicht, wenn sie da ist" gegen mich mehr kommt, super. Dann können wir vielleicht eine stabile Geschichte erreichen, ich würde mich freuen. Aber ich gehe nicht davon aus, daß es so ist und ich habe akzeptiert, daß es zwischen uns wohl auseinander geht - weil ich damit meinen Frieden habe und mich freuen kann über das, was uns bleibt. Ich muß mich, um eben so empfinden zu können, jedoch innerlich irgendwie zurückziehen auf eine Art, die mich etwas beunruhigt.

wird das wohl nicht funktionieren mit Plan b) Der daraus ersichtliche (Zweck?) -Pessimismus wird wohl eher dazu führen, das die Prophezeiung sich selbst erfüllt, denn: Wenn die hinzukommende Mono- geübte Partnerin erkennt, das ihr der scheinbar einfachere Weg (ich muß mich mit Poly nicht auseinandersetzen, kann hausjut ja auch von seinem Irrweg abbringen) so mit dem roten Teppich bereitet wird, das wird sie dann sicherlich motivieren, genau so vorzugehen.

Sie diktiert, was passiert, ich kann nur an seiner Seite sein und mitgehen bis zum bitteren möglichen Ende.

Das sehe ich anders Venice79. Hier läßt du hausjut aus meiner Sicht zu Unrecht außen vor. Sie kann nicht über eure Beziehung ohne ihn diktieren. Und ob er sich mitdiktieren läßt, das kannst du sehr wohl beeinflussen, einfach, INDEM du an seiner Seite stehst..

Wünsche euch viel Kraft, Gefühl und Durchblick.

LG
Kaiserschmarrn
**********vence Frau
430 Beiträge
So lange beteiligte Personen aus Nachsicht auf den Gemütszustand eines Wings oder eines Centers ausgeblendet werden müssen, so lange kann keine Kommunikation auf Augenhöhe, gemeinschaftliches Verantwortungsbewusstsein für die Beziehung (Singular!!!) und auch ebenbürtiger Status entstehen.

Da hast Du sicher recht, Brian. Die Frage ist nur, ob man das wirklich will und ob es umsetzbar ist. Ihr seid mit eurer sehr engen, alltäglich gelebten Beziehung ja doch eher eine Ausnahme. Für Venice und sicher noch einige (alles) ander(s)e wohl eine erstrebenswerte. Aber eben eine, die sich nur sehr schwer umsetzen lässt und die sicher auch sehr viel Zeit zum Wachsen braucht.

Ich denke für meinen Teil, dass gerade dieses "Nichtkonfrontieren Wollen" für sehr viele Probleme sorgt und das diese Handlungsweise keine Nachsicht, sondern schlicht Angst ist, Angst vor Entscheidungen.

Nichtkonfrontieren wollen lehne ich auch ab, aber meine Partner müssen, können und soll auch nicht alles mit mir teilen. Oft geht es schlicht und ergreifend nicht. Hausjut muss aushalten können, dass er wohl nicht mit Venice und ihrem Mann nach LA gehen kann, Venice muss aushalten das hausjut sich in eine monoamor fühlende Frau verliebt hat, ... to be continued.

Ich kann mir eine Idealvorstellung zurechtbasteln und sollte aber auch wissen, dass ich sie vielleicht, ja sogar wahrscheinlich nie erreichen kann. Und wie oft lesen wir hier von Entscheidungen, die immer, egal wie sie ausfallen, irgendjemanden auschliessen, jemandem weh tun oder sogar allen Beteiligten. Und immer weil da unverrückbare Ansprüche stehen: ich kann Dich nicht teilen, ich will auch noch jemand anderen lieben dürfen, ich kann nicht auf emotionaler Warteposition bleiben ...

Und dabei kann, dabei könnte man soviel, wenn es eben nicht anders geht. Ich höre ziemlich oft den Satz "so wie Du könnte ich nicht leben", weil ich eine schwerstbehinderte Tochter habe. Meine Antwort: Natürlich könntest Du, was würdest Du auch sonst tun.

@****nai - gerade noch gelesen ... ja da kann ich Dir in vielem zustimmen. Mit "Beziehung gefährden" meinte ich eben das Ausleben der Liebe, die das Gefühl an sich. Die Liebe muss nicht vergehen, aber die Möglichkeiten, diese in einer Beziehung auszuleben wird in Frage gestellt.

Würzigen Gruß
Marion
*********n_by Frau
827 Beiträge
....
Ich wünsche allen Bereiteiligten dieser Beziehung viel Kraft. Dieser Knoten ist kaum lösbar. Irgendeiner von den Dreien sollte in Liebe loslassen können. Ich seh da grad nicht, wie da was zusammengeht. Ich denke schon, dass die, die Mono will, diktiert- sie kann garnicht anders. die die Poly wollen, würden sie ja einbeziehen. Natürlich könnte Hausjut entscheiden- tut er aber nicht. Vielleicht haben alle vor einer Entscheidung Angst....Verlustangst und den Folgen einer nicht gelebten Liebe.
****jut Mann
340 Beiträge
Themenersteller 
erstmal vielen dank für die vielen unterschiedlichen meinungen und sichtweisen . . .

ich weiß zwar nicht ob irgendetwas von euch, mir oder venice helfen wird, da jeder in seiner eigenen haut steckt und somit seine ganz eigenen ängste, bedürfnisse und vorstellungen hat und diese dann eben auch nur für sich unterschiedlich umsetzen kann . . .

uns ist etwas passiert, was wahrscheinlich schon vielen polys in ähnlicher form passiert ist und meinerseits sind es erfahrungen die für mich bisher unbekannt waren und sind . . .
deshalb ist es auch wahrscheinlich, das ich nicht unbedingt, aber halt nicht böse gemeint, die dinge so handhabe das es für alle im positiven endet . . .

klar leidet venice unter ihren ängsten, das hat sie sich nicht ausgesucht die sind halt nun mal da, egal welchen ursprung sie sind, dagegen kann ich nur bedingt etwas tun . . .
ebenso entwickelt sich meine zweite beziehung unter ängsten, was mir es nicht unbedingt leichter macht, da cinni (name von der redaktion gändert) verunsichert ist wegen venice, denn sie weiß um die ängste von venice und sie weiß auch, das venice es erstmal ablehnt sie kennen zulernen (was durchaus ok ist, denn was man nicht kan sollte man auch nicht erzwingen) und cinni fühlt sich auch nicht wohl, wenn ich venice ihredwegen verliere . . .
so das sie jetzt teilweise andeutet, das sie es als mono versuchen würde mit einer zweiten frau an meiner seite . . .

und nun ich noch . . .
irgendwie bin ich ebenfalls total verunsichert, weil ich nur noch am reagieren bin und nicht am agieren, was durchaus eher meine stärke ist . . .
das kann ich aber nicht weil jede aus ihren ängsten und bedürfnissen ständig neue konstrukte hervorbringen und diese sich dann auch noch überschneiden . . .
im moment versuche ich mit viel reden beide zu einem schnittpunkt zu führen, wo niemand mehr verlustangst hat, im sinne von normal, da man ja immer ein wenig verlustangst hat in einer wachsenden beziehung wenn sie noch nicht gefestigt ist . . .

sollte mir das nicht gelingen, dann werde ich wohl oder übel in den sauren apfel beißen müssen und eine entscheidung treffen, die mir sowieso wehtut und logischerweise entweder cinni oder venice unglücklich macht . . .

ich kann nur sagen, das beide tolle frauen sind und sich wirklich mühe geben, was dadurch immer die chance beinhaltet, das es doch noch ein gutes ende nehmen könnte mit unserem beziehungskonstrukt

und nochmal vielen dank an alle für ihre bemühungen . . . *berlin*
*********dams Mann
2.421 Beiträge
Es ist doch ganz einfach, sie geniesst es zwar polyamor zu sein, sie kann es aber nicht ertragen wenn ihre Partner das gleiche Recht einfordern.
Ich will mich noch mal selber Zitieren. Der Satz ist eine Feststellung und soll in keiner Weise andeuten, das eine(r) der Beteiligten dies willentlich beeinflussen kann.
In der Theorie ist vieles so viel einfacher als in der Praxis. Ganz viele Polies die sich in der obigen Situation wiederfinden, können sich oft selber nicht verstehen.
Emotionen sind nun einmal Emotionen und lassen sich nur bedingt kontrollieren.
Meine Meinung:

Trennt euch alle (mal ein wenig) voneinander und lasst den anderen in Ruhe.

Selbstständiges Handeln wird unmöglich, wenn jede Aktion nur eine zwangsläufige Reaktion auf das Handeln eines anderen ist.

Es kann und wird nichts vernünftiges bei euch herauskommen, wenn die eine die andere nicht lernt zu akzeptieren und euer ganzes Beziehungsleben nur ein aus tarieren eurer Ängste und ein jonglieren mit fremden Bedürfnissen ist.

@****ce leidet unter ihren Ängsten, das hat sie sich nicht ausgesucht...

Natürlich hat sie sich die nicht ausgesucht, aber wie sie mit diesen Ängsten umgeht, dass sucht sie sich aus.
Wir nannten das damals "Selbstberuhigen" in Anlehnung an das Buch
"Die Psychologie der sexuellen Leidenschaft" von Schnach.

So lange irgend jemand von euch seine Sicherheit nur aus dem handeln der Anderen zieht und innerlich nicht zur Ruhe kommt, so lange werden die Ängste nie überwunden, sondern immer nur kurzzeitig niedergedrückt werden.

@****ce deine Bedürfnisse, Ängste und Sehnsüchte haben rein ganichts mit dem handeln der anderen zu tun, egal ob diese Emotionen oder Wünsche umsetzbar sind, sie sind real also stehe zu ihnen.
@****jut du kannst nichts zwischen zwei Personen aushandeln, die nicht miteinander handeln wollen, egal wie oft du von der einen zur anderen Person rennst.
@***ni & @****ce - so lange ihr beide euch nicht ausstehen könnt ist es keine Polyamorie sondern einfach nur ein Mann zwischen zwei sich streitenden Geliebten.

LG
Brian
****jut Mann
340 Beiträge
Themenersteller 
ähhh, cinni ist nicht jc-mitglied . . .
ist mir klar, aber da sie mit bei euch von der Partie ist, will ich sie nicht raus nehmen...

PS: welche Redaktion ändert bei dir die Namen?
****jut Mann
340 Beiträge
Themenersteller 
@brain . . .
in diesem fall bin ich die redaktion . . .


und du hast natürlich recht, wenn du sagst ich kann nichts aushandeln wenn beide nicht miteinander wollen und die umstände ständig wechseln . . .

was mich dann vor einer std zum handeln gezwungen hat . . .


thx an alle
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
hausjut hat sich vorhin von mir getrennt, nachdem sie ihm die Pistole auf die Brust gedrückt hat, sie wäre nicht bereit, es mit uns beiden zu probieren, entweder er trennt sich oder es läuft nichts.
Er ist bereit, mich für sie zu verlieren, umgekehrt aber nicht.
Ich wünsche den beiden, daß seine Art von Liebe, von der er bei mir sprach, ihr gegenüber mehr bedeutet, als gegenüber mir.
****jut Mann
340 Beiträge
Themenersteller 
leider musste ich eine entscheidung treffen, ob es nun die richtige war sei dahingestellt . . .

aber cinni hat mir nie die pistole auf die brust gesetzt, zumindest hatte ich nie das gefühl . . .

ich weiß nur eins, ich bin mit dieser entscheidung nicht glücklich . . .


und möchte mich bei euch allen nochmals bedanken für eure hilfe und anteilnahme . . .
*********n_by Frau
827 Beiträge
Mitgefühl...
für Euch beide, denn ihr habt beide etwas verloren, aber für Venice ist es besonders schlimm. Ich weiss genau, wie es ihr jetzt geht. Ich wünsch ihr ganz viel Kraft.
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
Brian, ich habe gestern nacht noch viel nachgedacht und etwas verstanden, was eigentlich offensichtlich zu sein scheint, aber die Essenz habe ich wirklich erst jetzt begriffen: Was eine Beziehung ist oder wird, kann nur durch die beiden entschieden werden, die sie führen. Wenn die beiden es nicht hinbekommen, daß ihre Beziehung äußeren Drücken standhält, dann hat da auch kein anderer Schuld, da kann auch ein anderer keine Macht zugesprochen bekommen. Dann ist das beider Problem. Hausjut's und mein Problem, Hausjut's und ihr Problem.
Ich habe fälschlicherweise angenommen, daß das, was ich als center mache, jemand anders als center auch machen muß. Die Erwartungen, die ich deswegen hatte, wurden nicht erfüllt, die Folge war Verlustangst bei mir. Und wenn man, so wie ich es getan habe, jemand anderem die Macht über die Beziehung zuspricht, dann hat man sie schon aufgegeben, wird passiv oder reagiert.
Alles Quatsch.
Ich kann nichts daran ändern, wenn mein Partner nicht an der Beziehung arbeiten will oder kann, so wie ich es möchte. Wenn er die Tiefe oder Intensität nicht haben möchte, kann. Die Angst kommt, wenn man merkt, daß das, was man angenommen hat, nicht eintritt. hausjut glaubt immernoch (wie ich vorher mit meinen Vorstellungen von wing und center auch umgekehrt dachte), daß ich für die Gesundheit der Beziehung von ihm und seiner Freundin zuständig bin. Daß ich in der Hand habe, ob sie beide zusammen glücklich werden oder nicht. Aber ... wenn sich ein Partner so verhält, daß er die Beziehung zweier anderer Partner belastet, dann haben die Partner dieser Beziehung dagegen ihre Beziehung zu wappnen oder dafür zu sorgen, daß das nicht passiert. Ich bin für die Gesundheit meiner Beziehung verantwortlich zusammen mit meinem Partner, einem dritten dafür Vorwürfe zu machen, ist nicht drin. Natürlich kann eine unglückliche Beziehung eine andere belasten, weil derjenige in der Mitte eben mit leidet. Aber daran hat der beteiligte wing auch keine Schuld, das haben die beiden trotzdem selber zu regeln.
hausjut und ich hätte unsere Beziehung klären müssen, egal was außen drumherum vorgeht oder nicht. Das hat mit mono und poly erstmal nichts zu tun, da geht es nur um Beziehungsarbeit zwischen zwei Leuten, vielleicht erschwert durch eine weitere Liebe, aber die kann kein Sündenbock sein oder eine Ausrede dafür, daß man das nicht hinkriegt.
Das dachte ich, hätten wir gestern abend begonnen, aber wie schon öfter ist mir hausjut mit Tatsachen und hektischer Leute-verknoten-und-mitreinziehen Aktion zuvorgekommen, an unserer Beziehung weiter arbeiten zu können. Und da ich mich schon seit ein paar Tagen so sehe, daß ich alleine mich von Vorstellungen befreie und nach einer Basis suche, ohne sie dirigieren zu lassen, bin ich auch nicht völlig überrannt von der Entwicklung. Es stimmt: wenn die Beziehung zwischen uns beiden so stabil und gesund gewesen wäre, wäre das nicht passiert, das alles so kopflos heute. Es hätte vielleicht funktionieren können, etwas aufzubauen, wenn wir zusammen diesen Weg gegangen wären. Dazu kommt es jetzt nicht. Aber ich will es jetzt auch nicht mehr. Nachdem wir gestern abend meines Erachtens sehr vernünftig und ruhig durchgesprochen haben, was los ist, was wir machen können, habe ich nach der plötzlichen Aktion von heute Mittag keine Lust mehr. Wir treten auf der Stelle und das bleibt so. Hausjut hat mir in einer Mail vorhin wieder vorgeworfen hat, daß sie ja keine Chance hatte, weil ich sie nicht willkommen heißen wollte ... *headcrash*
Brian: sie ist mir völlig egal als Mensch, ich kenne sie garnicht. Ich habe sie als Faktor unserer Beziehung empfunden, der uns auseinander drängen wird - was falsch war, das tut er nur, wenn wir es zulassen, nun ja, dazu gehören zwei. Wie eng wir miteinander zu tun haben, ist eine zweitrangige Frage, wir müssen uns weder willkommen heißen noch Freunde sein oder sonstwas. Aber darum ging es hier eigentlich garnicht außer in hausjut's Vorstellung.

Ich habe die letzte Woche getrauert, ich werde auch noch weiter trauern. Aber ich fühle mich jetzt auch sehr ruhig. Fast belustigt, es ist eine absurde Geschichte geworden. Die letzten Tage waren wie ein schlechter Film, nur war ich zu emotional beschäftigt, um das sehen zu können. In diesem Film habe ich versucht, seinen Aussagen zu glauben, daß er sich nie trennen würde, daß ich so wichtig wäre. Was aber alles nicht damit zu tun hat, ob wir an unserer Beziehung arbeiten. Und gleichzeitig habe ich versucht, meinem Bauchgefühl, daß ich als "Grund" für ihrer beider Unsicherheit herhalte und es eigentlich nur darum geht, wie sie zusammen sein können, wären, zu ignorieren.

Ich bin dankbar, für das, was ich empfunden habe und zu haben glaubte in unserer gemeinsamen Zeit, bevor ich merkte, daß da wohl was nicht stimmt. Dankbar für die Unterstützung von Euch hier, für die Lektion in Sachen Verlustangst und Beziehungsabhängigkeit. Für mich war es das erwartete Ende einer zunehmend dünneren Basis, als ich anfing, zu merken, daß das, was ich dachte, daß es da wäre, nicht da war und nach dem suchte, worauf wir fußten. Wenn ich auch nicht erwartet hätte, daß es so plötzlich passiert und noch Hoffnungen hegte, daß wir eine reale Basis aufbauen können.

Ich wünsche hausjut und seiner Freundin, daß sie das jetzt hinbekommen. Und daß sie aufhören, mich als Grund dafür zu nehmen, daß sie es nicht versuchen, nicht an ihrer Beziehung arbeiten oder daß er sich von mir getrennt hat. Ich stehe dafür nicht mehr zur Verfügung. *zwinker*
****jut Mann
340 Beiträge
Themenersteller 
wie es aussieht kann man ja wirklich über alles schreiben . . .

was mich im moment an mir selber ärgert, ist der umstand, das man sich selber immer genötigt fühlt, rechenschaft zu halten . . .
dabei ist es eigentlich unsinnig, da es mir egal sein sollte was andere von mir denken . . .
aber wie ich feststellen muss, bin auch ich dem erlegen und versuche mal meine sicht der dinge in worte zu fassen . . .

bis zu diesen letzten beitrag von venice, war ich immer der meinung wir hätten eine basis auch wenn sie vielleicht nicht die stabilste war, trotz der trennung meinerseits . . .

und ich lese auch traurigerweise jede menge vorwürfe mir gegenüber heraus obwohl anscheinend nur ich ihr vorwürfe gemacht habe . . .

und ich bin zutiefst enttäuscht, wie das was ich und venice hatten, von ihr ins lächerliche gezogen wird und für mich ganz schlimm, als belustigend von ihr empfunden wird
Fast belustigt, es ist eine absurde Geschichte geworden
. . .

mir ist es immer wieder ein rätsel, wie es kommt das menschen ihren eigenen ansprüchen und moralischen vorstellungen, sich selber gegenüber nicht gerecht werden . . .

ich habe mich nicht von venice getrennt, weil ich nicht genug für sie empfinde oder ich nicht an der beziehung arbeiten wollte und lieber den weg des geringsten widerstands gegangen bin oder was sonst noch für gründe die einem als erstes einfallen um meine trennung von ihr zu analysieren . . .

ich habe mich entschieden den schweren weg zu gehen, mich von ihr zu trennen, mich entschieden etwas aufzugeben, was trotz aller probleme einfach nur schön war, weil es zu diesem zeitpunkt für venice und mich die bessere entscheidung war . . .

ob es die richtige war, kann man nie voraussehen . . .

ich für meinen teil finde es weder lächerlich noch belustigend, was wir hatten oder wie es geendet hat . . .
und wünsche mir, irgendwann wieder so eine tolle frau zu finden wie es venice ist . . .
und wünsche es auch jeden anderen . . .
@
und hatte Venice recht mit ihrer Verlustangst?

Welche Gründe auch immer dazu geführt haben....hergeredet, Intuition, Erfahrung oder der Hintergrund das sie bald nach LA geht

ihre Verlustangst ist bestätigt.

Es gibt keine Sicherheit außer der die man in sich selber trägt.

>und ich bin zutiefst enttäuscht, wie das was >ich und venice hatten, >von ihr ins lächerliche >gezogen wird und für mich ganz schlimm, als >belustigend von ihr empfunden wird

Hausjut, ent-täuschen kannst du dich nur selbst und siehst du nicht das sie nur so schreibt weil sie, wie ich vermute, grade sehr verzweifelt ist, sich sehr verletzt fühlt und eigentlich von dir nur fest in den Arm genommen werden möchte. Sie hat dich verloren, aber ich hoffe sie erinnert sich das sie ihre Liebe zu dir, in einer Ecke ihres Herzen, nicht verlieren muß.

Liebe ist ein Kind der Freiheit.

Habe doch bitte etwas Verständnis und sieh darüber hinweg, egal wie zynisch sie dir im Moment vorkommt.

Ich denke ihr solltet im Moment über eure verletzten Gefühle, hier nicht schreiben, es sind geschriebene Worte die euch im nachhinein vielleicht leid tun, aus was für Gründen auch immer.

mitfühlende Grüße
Andreia
****jut Mann
340 Beiträge
Themenersteller 
@andreia
recht hast du . . .

ich werde mich dann mal verabschieden . . .

*****e79 Frau
1.908 Beiträge
Ich bin belustigt, weil es mir so absurd vorkommt, daß ich mit all der Erfahrung so da reingeschlittert bin und es nicht gesehen habe, welche Dynamik das bekommt.
Mehr bleibt nicht mehr zu sagen, da habt ihr Recht.
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