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verlustangst vom center . . .

****jut Mann
340 Beiträge
Themenersteller 
verlustangst vom center . . .
mein schatz ist der center und hat in polyamory seit jahren viele erfahrungen sammeln können . . .
ich bin der hinzugekommene wing ohne erfahrung in polyamoren beziehungen . . .

jetzt ist es passiert, das ich eine frau kennengelernt habe und wir nach kurzer zeit festgestellt haben, das wir etwas für einander empfinden . . .
im vornherein war klar das ich einer polyamoren beziehung lebe . . .
und aus diesem grund hat die frau klar gesagt, das es in dieser anfangsphase nicht ihren vorstellungen entspricht um etwas aufzubauen und hat kurzerhand die sache beendet, bevor es emotional wehtut wenn sie mit der polamory nicht zurechtkommt . . .

das hat mich natürlich traurig gemacht, sie schon zu verlieren . . .

und mal gleich bemerkt, nie wäre ich auf die idee gekommen meinen schatz zu verlassen, da ich sie ohne wenn und aber liebe . . .

und nun ist es passiert, das mein schatz total in panik geraten ist, das ich sie wegen der neuen verlassen könnte oder würde . . .
und das bevor die neue, die sache beendet hat und auch danach . . .
ohne das ich auch nur andeutungsweise etwas habe verlauten lassen, das ich sie verlassen werde oder könnte, weil es mir garnicht in den sinn kam . . .

ich dachte, es wäre also alles in ordnung und mein schatz baut mich ein klein wenig wieder auf, weil eben schon etwas down war wegen dem vorzeitigen ende der neuen . . .
und musste nun feststellen, das eher mein schatz aufgebaut werden muss, da sie mit ihren bisherigen erfahrungen immer emotional auf die nase gefallen ist, was ich zwar wusste aber nicht wie tief es in ihr sitzt . . .

mein schatz lässt sich von ihren mann trösten, während ich und mein schatz den totalen konflikt haben, weil einer den anderen nicht versteht . . .

ich bin enttäuscht, weil ich das gefühl habe, das mein schatz nicht an meiner seite war als ich am boden war, wegen dem verlust der anderen . . .
und mein schatz hat das gefühl, das ich ihre verlustangst nicht verstehe . . .

aber wie sollte ich auch, ich hatte diese erfahrungen nie und für mich gab es zu keinen zeitpunkt die option, sie zu verlassen und ich war zu sehr mit dem verlust der neuen beschäftigt . . .

was nun, wer kennt sich damit aus . . .?

wir haben jetzt sehr große probleme damit und ich kann es im moment nicht verstehen oder logisch verarbeiten, da sie mein mittelpunkt ist und das auch immer war . . .
******r66 Mann
1.298 Beiträge
..wie Du Dich fühlst
kann ich sehr gut nachvollziehen,ich habe ähnliches erlebt,habe der anderen Frau ein klein wenig mehr Beachtung geschenkt...für mich stand immer ausser Frage,meine Frau zu verlassen,nein im Gegenteil,ich wollte Sie doch beide..ein wenig wunderts mich allerdings,das Deine Frau so gar nicht damit klar kommt,ist Sie doch die Erfahrene in dieser Hinsicht..nun,ich denke Du wirst Ihr die Ängste nehmen,dennoch ist es ein sehr schmaler Grad auf dem man(n)oder Frau sich da bewegt


..und Kopf hoch,alles braucht seine Zeit,glaub mir,ich zerbreche mir nun schon über ein Jahr den Kopf darüber,was ich alles falsch gemacht habe..mh

Scooter
Auskennen...
... tue ich mich mit der Situation nicht. Aber nachfühlen kann ich es. Und versuchen, mich hineinzufühlen.

Sie ist mit der Situation überfordert. Bis jetzt hatte sie dich offenbar exklusiv. Ich vermute, dass sie, bevor es zu der Situation gekommen ist, THEORETISCH gegen eine weitere Beziehung nichts einzuwenden gehabt hätte. PRAKTISCH hat sie Angst bekommen, dich nicht nur teilen zu müssen, sondern ganz zu verlieren (obwohl diese Angst - wie du schreibst - unbegründet war).

Du bist enttäuscht über ihre Reaktion, dass sie sich wie ein verwundetes Tier von dir zurück zieht und ihre eigenen Wunden leckt, für die sie dich auch noch irgendwie verantwortlich macht, obwohl du dir eigentlich von ihr Trost und Verständnis für deinen Schmerz erhofft hattest.

Jetzt habt ihr einen Konflikt, in dem der eine dem anderen Unverständnis vorwirft.

Wie sollte sie keine Verlustangst haben? Du bist dir deiner Sache absolut sicher, aber wie kannst du sicher sein, was sich aus der Beziehung noch entwickelt oder nicht entwickelt hätte?! Ich weiß - es wird jetzt ein Aufschrei durch die Polyamory-Gemeinde geben, dass Polyamory eine Lebensweise ist, eine Veranlagung, die man hat oder nicht hat. Ich aber behaupte, dass neue Gefühle auch zu einer Neueinschätzung der bisherigen Überzeugungen und Lebensweise führen KÖNNEN. Nicht müssen, aber können. Und das jedes Mal aufs Neue. Es gibt keine Sicherheit. Da du den Gefühlen deines Schatzes mit Logik auf den Grund gehen möchtest, sollte dir diese Argumentation ihre Verlustängste eigentlich verständlich machen.

Wie dem begegnen? Sie macht dir unterschwellig Vorwürfe, ist gekränkt. Spring über deinen Schatten, überwinde deine eigene Enttäuschung (die ich sehr gut nachvollziehen kann) und mache es wieder gut (auch, wenn du es gar nicht "getan" hast, was sie dir vorwirft)! Aus Liebe.
****jut Mann
340 Beiträge
Themenersteller 
@evilhl . . .
ja so ungefähr ist das geschehen . . .

und ich kann schon nachvollziehen, das mit jeder veränderung auch eine trennung einhergehen kann, aber das ist doch in jeder monogamen beziehung auch so . . .
dabei sollte es doch in einer polyamoren beziehung erst recht die möglichkeit der trennung bewusst sein und somit auch besser damit umzugehen . . .

ich bin ein wenig enttäuscht darüber, das unsere polyamore beziehung in dieser situation schon kriselt, dabei habe ich mich darauf eingelassen, weil ich unter anderem dachte, das polyamory solche umstände viel leichter zu meistern kann . . .

ist auch alles noch ganz frisch und aktuell . . .
werde mich jetzt mit dem 2. mann in ihren leben treffen (also der der schon immer da war), mal sehen wie wir das hinbekommen das unser schatz wieder glücklich ist . . .
schaun wa mal was bei rauskommt . . .

danke für die klasse antworten von euch . . .
Ich wünsche euch, dass ihr diese Krise meistern werdet!

Wie gesagt, ich verstehe deine Enttäuschung sehr gut. Aber was würde es nützen, wenn du dich jetzt auch noch schmollend zurückziehen würdest. Seit ich gelernt habe, manchmal über meinen Schatten zu springen, bin ich dafür in vielfacher Weise belohnt worden *zwinker* (was jetzt wahrscheinlich berechnend klingt, aber gar nicht so ist...)

Du hast natürlich recht, die Verlustängste deines Schatzes unterscheiden sich nicht von denen in einer monogamen Beziehung. Aber warum sollte das auch so sein? Und warum sollte in einer polyamoren Beziehung besser damit umgegangen werden können? Der Schmerz im Verlustfalle ist doch nicht kleiner als in einer monogamen Beziehung!

Deinen Ansatz, jetzt das Ziel zu verfolgen, euren Schatz wieder glücklich zu machen, finde ich jedenfalls richtig *g*
****jut Mann
340 Beiträge
Themenersteller 
ich bin davon ausgegangen, das in einer polyamoren beziehung alles zu einem frühestmöglichen zeitpunkt, ehrlich und offen über alles geredet wird und jeder versucht für den anderen offen und verständnissvoll zu sein !
was für mich dann logischerweise bedeutet, das jegliche schwierigkeiten viel besser zu meistern sind . . .
vielleicht bin ich da ein wenig zu blauäugig gegenüber der polyamory . . .

über meinen schatten springen, ist wohl genau das was ich auch machen muss . . .
ich weiß, das ich es kann, aber ne dauerlösung wird es nicht sein, da ich mich soweit kenne, das irgendwann meine dominante seite echt unzufrieden sein wird . . .

wir werden sehen ob mir das gelingt . . .
lieber hausjut,

du bist der nicht seltenen illusion erlegen, dass dein schatz erfahrener im umgang mit einer solchen situation ist, weil sie schon länger polyamore beziehungen lebt. aber die jahre, die wir poly leben sagen selten etwas über unserem emotionalen reifungsprozess und unsere forschritte im erlernen der neuen fähigkeiten aus, die uns polyamory abverlangt!

du bist zum ersten mal in der situation gewesen zwei frauen zu lieben, die damit verbundene erhöhte wahrnehmungsfähigkeit & sesibilität für den bestehenden partner und seine befindlichkeiten bekommt selten jemand beim ersten mal gleich so gut hin, dass der bestehende partner sich sicher fühlt. das wäre etwas, dass dein schatz hätte bedenken können, wenn sie nicht emotional mitten in ihrem film gewesen wäre....

anders als evilh bin ich aber der meinung, dass eure jeweiligen emotionen oder problem durch jeden selbst gelöst werden müssen. ich persönlich lehne es ab, dass partner die emotionale arbeit ihrer lieben leisten - das nimmt dem partner die chance auf selbsterkenntnis und wachstum und entmündigt ihn/ sie durch die unnötige übernahme der verantwortung für seine/ ihre emotionen.

du hattest ein bedürfnis nach trost und aufgefangen werden, deine partnerin konnte dem nicht nachkommen. das ist schade und sicher auch schmerzlich, aber es sollte daraus kein vorwurf an sie entstehen. wenn wir bedürfnisse und wünsche äußern so müssen wir dem gegenüber, meiner meinung nach, immer das recht auf ein "nein" lassen.

ich verstehe die trauer, aber vielleicht könnt ihr die konflikte ruhen lassen, damit du und dein schatz an einem anderen punkt (wenn sich die emotionen gelegt haben) miteinander möglichkeiten besprechen könnt wie ihr es beim nächsten mal so handhaben könnt, dass ihr raum für absprachen und gespräche über die gegenseitigen befindlichkeiten schafft und es zu einer angenehmeren erfahrung für euch beide wird.

vergiss bitte bei all der sorge um deinen schatz nicht dir selbst gutes zu tun, denn du hast einen tatsächlichen verlust erlitten - dein schatz jedoch "nur" die angst davor gespürt! *zwinker*

ich finde es beeindruckend wie du mit dieser situation umgehst und dir hier in offenheit hilfe suchst! *smile*

alles liebe euch dreien!
venuskind
ich bin davon ausgegangen, das in einer polyamoren beziehung alles zu einem frühestmöglichen zeitpunkt, ehrlich und offen über alles geredet wird und jeder versucht für den anderen offen und verständnissvoll zu sein !
Soweit die Therorie. Und versucht hat sie es vielleicht ja auch. Vielleicht kommen an dieser Stelle aber auch wirklich prägende Erfahrungen dazu, die es ihr trotz aller guten Vorsätze und vielleicht auch aufgestellter Regeln unmöglich gemacht haben, diese umzusetzen bzw. einzuhalten. Gefühle entziehen sich oft den Regeln oder Erwartungen. Und manche Gefühle lassen sich nicht unterdrücken oder kontrollieren.

Ständig nachgeben und über den eigenen Schatten springen zu müssen, kann natürlich nicht die Antwort auf alle Probleme, die noch kommen mögen, sein, dominant oder nicht dominant. Es ist aber auch nicht abzusehen, dass ihre Reaktion immer so sein wird, wie in diesem Fall.

Frage dich aber in diesem Zusammenhang außerdem vielleicht einmal, ob nicht dieser Zug an ihr sogar eine Ausprägung ihrer Persönlichkeit sein könnte, die du besonders an ihr liebst! (Ziemlich spekulativ - an dieser Stelle solle ich mit dem "Hineinfühlen" lieber aufhören...)
anders als evilh bin ich aber der meinung, dass eure jeweiligen emotionen oder problem durch jeden selbst gelöst werden müssen. ich persönlich lehne es ab, dass partner die emotionale arbeit ihrer lieben leisten - das nimmt dem partner die chance auf selbsterkenntnis und wachstum und entmündigt ihn/ sie durch die unnötige übernahme der verantwortung für seine/ ihre emotionen.

Manchmal, wenn ich über meinen Schatten springen musste, kam hinterher dann doch noch die Einsicht bei meiner Frau, also die Selbsterkenntnis und das Wachstum. Allerdings waren diese Dinge in meinem Fall wahrscheinlich nie so grundsätzlicher Natur.

Ich gebe Venuskind recht, dass dein Schatz ihre durch die Situation aufgebrochenen und neu entstandenen Gefühle verarbeiten muss. Ich sehe aber nicht, weshalb hierzu erforderlich sein soll, sie allein zu lassen. Die Erkenntnis, dich in deinem Schmerz im Stich gelassen zu haben, kann sie meines Erachtens auch noch (und nach meiner Erfahrung vielleicht erst recht) bekommen, wenn sie sich nicht mehr dem Zwang der Rechtfertigung ausgesetzt sieht. Das würde ihr die "Wiedergutmachung" sicherlich auch erleichtern.
*********dams Mann
2.421 Beiträge
Böse aber Wahr
Es ist doch ganz einfach, sie geniesst es zwar polyamor zu sein, sie kann es aber nicht ertragen wenn ihre Partner das gleiche Recht einfordern.

Ich könnte wetten, das ihr anderer Partner Monoamory lebt. So leid es mir tut, wenn du polyamory leben willst, mit ihr wird es wohl nicht gehen.

Ich hab das jetzt schon bei einigen Polys erlebt, dass sie zwar für sich die Freiheit fordern mehr als einen zu lieben, aber mit massiver Eifersucht und Verlusstangst reagieren falls einer Ihrer Wings zum Center wird.
Verlustangst
Alles was ihr geschrieben habt könnte einer Wahrheit entsprechen.

Ein anderer Aspekt könnte sein das sie, aus Erfahrung oder nicht, davon ausgeht das Hausjut, der grade mal polyamor geworden ist, doch lieber monogam und exclusiv mit einer Frau leben möchte, also das "normale".
Ich finde, du Hausjut kannst nur versuchen ihr deine Gefühle, zu ihr, mitzuteilen und in deinem Tun zu beweisen. Bleibe einfach in deiner gefühlten Wahrheit bei dir, das gibt ihr dann vielleicht IHRE gefühlte Sicherheit.

Es sind ihre Ängste und es gibt keine garantierten Sicherheiten.
Damit umzugehen ist ein Teil der Arbeit die jeder für sich leisten muß, alles andere wird die Zeit dann weisen.

alles liebe
Andreia
*********dams Mann
2.421 Beiträge
Das ist genau die Begründung, die man jedesmal hört wenn ein Wing auch zum Center wird.

Ich glaube nicht das du kannst was ich kann!

Jeder Wing wird Dir sagen können, dass wir diese Angst auch hatten, da muss Mann oder Frau durch wenn man sich entscheidet Poly zu sein. Und zwar ohne den Andern unter Druck zu setzen!

Ich habe es hier schon öfters geschrieben: Es ist viel leichter aktiv Poly zu sein als Passiv.
wenn man sich entscheidet Poly zu sein

Ist das wirklich eine Entscheidung?

Das wäre sicher ein spannendes Thema - für einen neuen Thread.

Moxy
*********marrn Mann
1.404 Beiträge
Gruppen-Mod 
lieber hausjut,

zunächst einmal mein Mitgefühl für dich, das es mit deiner zweiten Liebe nicht funktioniert hat. Aber mach dir keine Illusionen, solange du Poly als deine Lebensweise offen vertrittst wenn du jemanden neu kennenlernst, wird dir das zwangsläufig noch öfter und immer wieder passieren, es sei denn, du beschränkst dich gleich beim Kennenlernen nur noch auf bekennende Polys, was ich jedoch nicht so recht für praktikabel halte. Ich hatte dazu mal einen thread hier eröffnet.

Polyamory: Polyamore Inzucht vs. Mono-Singlefalle

Bei deiner Betrachtung bitte ich dich zu bedenken, das deiner Liebsten genau das schon viele male passiert ist. Und so hart es klingen mag, deine neue Liebe hat etwas vorausschauender, als es manchmal Männer angehen, ihre Nichteignung für die Polyamorie frühzeitig erkannt und die Konsequenzen gezogen. Stell dir vor, sie hätte sich voll auf dich und das Experiment eingelassen und dir dann nach einem halben Jahr die sprichwörtliche Pistole auf die Brust gesetzt. Und dann stell dir vor, das deine Liebste genau das schon erlebt hat und dann verlassen wurde.. natürlich schafft das die Angst, es könnte sich wiederholen. Sie kann auch ganz ohne Verlustangst ein Wing sein, das weißt du ja aus der Kenntnis ihrer Beziehung zu ihrem Mann. Ihr bekommt das bestimmt auch hin!

Grüße von Herzen
Kaiserschmarrn
*********uple Paar
141 Beiträge
auch schon erlebt..
Da zu nur mal zu bedenken:

Deine Center-Frau, ist erfahren damit, dass SIE der Mittelpunkt ist, und SIE zwei Menschen liebt.

Was Sie wohl NICHT so kennt (bei dem was Du hier preis gibst), kennt Sie es eventuell NICHT, wenn einer der Wings, zusätzlich auh noch in Poly lebt und Sie auch mal teilen muß.

So gesehen,hast Du es einfacher. Für Dich ist beides Neu.

LG
CC
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
Ganz kurz, bevor sich jemand hier verrennt: ich bin der "center" in fraglichem Konstrukt, ich habe auch als Wing eine Menge Erfahrungen (auch gute) und Verlustangst ist nicht generell mein Problem.
Aber wie sich mein Partner verhält, der einen neuen Wing dazu nimmt und ob er auf meine Bedürfnisse eingeht - DAS hat eine Menge damit zu tun, ob ich Verlustangst bekomme.
Hausjut erzählt mir von Anfang an, daß er gut monogam leben kann und nicht weiß, ob er poly ist.

Ich will den Verlauf nicht weiter breittreten. Aber wenn ich (nachdem er angeboten hatte nach einer "unglücklichen" Startphase, sich von ihr zu trennen, was ich ablehnte, weil man sich nicht einfach zurückzieht, nur weil es grade holprig wird) schließlich im weiteren Verlauf nicht mehr weiter kann, weil da in meinen Augen eine center völlig versagt und sage "Es tut mir leid, ich kann Dir nicht mehr geben, für mich ist unsere Beziehung gerade total zerrüttet und ich denke, wir müssen das erst allein in Ordnung bringen, wieder Ruhe und Stabilität finden, bevor irgendein Dritte da mit hinein kann" ... dann höre ich plötzlich ... damit schränkst Du meine Freiheit total ein, das ist mir aber das Wichtigste, das kann ich nicht - dann hört es bei mir auf.
Und wenn ich hilflos bin und sage "Gut, dann müssen wir uns trennen, weil ich Dir einfach nicht geben kann, was Du gerade von mir willst." und er das auch nicht will - ich weiß nicht, was ich dann noch tun soll. Ich komme mir hier vollkommen ungehört vor. Solange ich stark dastehe, ist alles ok, sobald ich einknicke und sage, daß es so nicht geht, muß ich mir Egoismus anhören und Poly wäre nur heiße Luft.
Ja, ich scheitere gerade an meinen eigenen Vorstellungen, wie ich mich verhalten sollte, wie stark ich sein sollte. Ich bin nicht stolz drauf. Aber - sorry - ich denke, das liegt nicht nur an mir und wir wissen alle, wie Kaiserschmarrn schon schrieb, daß ich als Wing durchaus "tauge".
Und es ist totaler Unsinn (ich werde mal so deutlich), daß wir hier Hierarchien hätten, im Gegenteil, mein Mann hat sich gestern aus eigener Initiative mit hausjut hingesetzt, um zu helfen, unser Schlamassel zu klären. Er hat versucht, hausjut zu erklären, was er als center aus unserer Sicht gerade falsch macht, wie ich "ticke", wie "man" mit mir umgehen muß als center.
Kaiserschmarrn weiß, daß wir das sehr ernst nehmen mit Gleichberechtigung, wir haben sogar mal nachgeforscht, ob man einen Partner adoptieren kann, damit er wegen Visum mitkommen könnte nach L.A. und gleiche Rechte hat, wenn wir umziehen! Mein Mann war gerade in L.A. wegen Vertragsaushandlung für ihn und hat ganz selbstverständlich nach einem Haus gesucht für - uns drei. Es ist leider egal, was wir machen, hausjut projiziert diese Hierarchie auf uns - und auf seine Beziehungen. Und das schürt zusätzlich meine Verlustangst. Ich glaube nicht, daß man eine Beziehungskonstellation leben kann, wenn die Beziehungen wertig sind wie für ihn und der jeweils Unterlegene immer konkurrieren muß.
Und ich denke, das Thema Verlustangst spielt hier eine ganz große Rolle - aber auf beiden Seiten. Nur hausjut gesteht sie sich nicht ein, genausowenig wie seine Gefühle für seine Fast-nun-ex-irgendwie-aber-doch-noch-Freundin-aber-ich-bin-schuld-daran-weil-ich-Verlustangst-habe-daß-er-sie-nicht-einfach-aufgeben-kann-obwohl-sie-mono-ist.
Poly erfordert aber, zu dem zu stehn, was man fühlt und das anzuerkennen, was andere fühlen - und nicht ständig zu erklären, was jemand tun oder fühlen müßte (ich sie willkommen heißen, ich mit seinem Umgang mit der Situation klarkommen, ich ihn trösten, wenn ich gerade verstehe, daß er sich trennen will von mir, da sie sich von ihm trennt wegen mir und er Poly jetzt nicht mehr toll findet, aber gut monogam leben könnte etc etc). Mir fehlt da, was er tut, damit es gut geht. Aber dann ist es Druck auf ihn.

Tut mir leid, wenn ich das sagen muß, aber aus meiner Sicht stellt sich das Ganze völlig anders dar und wenn ein center nicht bereit ist, erstmal niemanden mehr dazu zu nehmen, wenn es dem wing mit dem bisherigen Verlauf schlecht geht und die Beziehung aus der Krise raus ist, dann stellt sich für mich die ganze Beziehung in Frage.
*********uple Paar
141 Beiträge
@Venice
Du hast insofern aus meiner Sicht recht, wen Du der meinung bist, es sollten erst mal alle Seiten gehört werden.

Nur bin ich der Meinung, Du bist diejenige, die sich wie ja jetzt getan, auch dazu äußern kann, es aber nicht muß.

Aus Deiner Sicht hört sich das natürlich etwas anders an und ich könnte Dich da durchaus verstehen.
Wir hier in der Gruppe (so halte ich es), gehen davon aus, das derjenige der hier erzählt, es möglichst objektiv macht (was kaum geht), DAMIT ihm eventuell mit anderen meinungen/Erfahrungen geholfen werden kann falls er möchte.

Ich denke es ist auch normal, das jeder das erst mal aus seiner Sichtweise erzählt.

Für uns als Außenstehende, ist es eigentlich immer sehr schwierig, wenn sich nur einer zu Wort meldet.

Meine Meinung:
Egal ob Monogam und Richtung Poly zu dritt unterwegs, oder Eweiterung einer 3er Poly um eine(n) virten.
Sofern das vorherige Konstrukt nicht stabil und gefestigt ist, bringt keine Erweiterung etwas.
Das kann meiner Meinung nach nur schief gehen.

Das gleiche gilt bei mir, wenn jemand eine recht festgefahrene meinung hat in einer solchen Konstellation, ist auch sehr schwer.
Es wurde ja schon vorsichtig mit dem hinweis (zu viele "Immer) angesprochen. Egal ob ih andere Worte finde, wenn die Einstellung die gleiche bleibt, ändert sich nichts, das ist wahr.

Ich finde in erster linie sollte man mehr selbstkritisch sein.
Denn Kritik ist eine Chance, es besser machen zu können.

Viele Grüße,

CC (Er)
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
Er von CC, ich sehe das auch so, es funktioniert nur, wenn die bestehende Beziehung stabil ist, weil es nunmal eine Anspannung ist, bis man bemerkt hat, ist der neu hinzugekommen poly oder nicht, bereichert er uns oder reißt er uns (als mono oder weil diese Beziehung zu unharmonisch ist aber alle beeinflußt) auseinander.
Ich habe selbst alle Situationen durch, sei es, daß ich lange nur wing war, daß ich center war zweier reiner wings, daß meine wings Partner neu dazu holten oder bereits Partnerschaften (auch Ehe) hatten. Und ich habe da viele verschiedene Spielarten erlebt von Ruhe und Stabilität auch in diesen Konstrukten.
Momentan stecke ich an dem Punkt fest, daß ich nicht weiß
a) ist hausjut poly oder bin ich eine Pausenmelodie
Ich behaupte nicht, daß er das vorsätzlich macht, aber überzeugter poly ist er jedenfalls nicht und keiner kann die Zukunft vorhersehen.
b) wie er reagiert, wenn er jemanden trifft, der ihm mehr bedeutet und sie sich als nicht-poly herausstellt.

Da mein Mann und ich wie seit einem Jahr geplant aus beruflichen Gründen nach L.A. gehen, das hausjut auch von vornherein klar war und es da einfach keine Alternative dafür gibt, haben wir eine schwere Hypothek auf unserer Beziehung. Und die Zukunftsaussichten für hausjut und mich sind leider ... nicht gut. Hausjut versucht, mitzukommen, aber die Jobaussichten in seiner Branche sind dort nicht sonderlich gut, die Gewerkschaften sehr stark und gegen Ausländer eingestellt. Mit seiner neu-ex-doch-nicht-wirklich-aus Freundin, die sich mittlerweile eindeutig als mono geoutet hat und von der er jetzt meint, er hätte sie wohl zu leicht gehen lassen (der Zweifel wegen "zu leicht" wäre meine Schuld, wegen meiner Verlustangst!) ist das alles kein Thema, sie ist und bleibt in Berlin.
Wir sind erst 3 Monate zusammen, kennen uns also auch noch nicht besonders gut.
Alles das belastet uns und erschüttert mein Sicherheitsgefühl für die Beziehung.

Und - in meinem Augen - war sein Verhalten als center einfach wenig hilfreich, um es vorsichtig auszudrücken. Ich bin keine Trainingspuppe für seine Poly-Versuche. Ich habe Gefühle und Bedürfnisse und auch Ängste, ich schwebe nicht über den Dingen, nur weil ich schon häufiger erlebt habe, was Neuhinzugekommene für Schaden anrichten, weil sie sich als Nicht-Poly outen. Und momentan fühle ich mich eben noch nichtmal bei hausjut sicher aufgehoben was die Frage nach poly oder nicht angeht. Ich glaube nicht, daß er jemals mit die Pistole auf die Brust drücken würde "Dein Mann oder ich" - nein, das nicht. Aber als poly sollte man eben (denke ich jedenfalls) genug Einfühlungsvermögen haben, um zwei Beziehungen auszubalanzieren. Und nicht erwarten, daß der "erfahrene" poly und wing einfach abfängt, was so "ups" passiert. Das erfordert Reife und gewaltfreie Kommunikation, sorry, aber ich denke mir das nicht aus, ist meine Erfahrung, daß es ohne nicht gibt. Wenn man da Probleme hat, muß man daran arbeiten, bevor man erfolgreich center sein kann. Und wenn es schiefgeht und der alte wing (ich in dem Fall) durch die "Kollateralschäden" irgendwann zu mitgenommen ist, auch bereit sein, sich dem mal zuzuwenden und ihn wieder aufzurichten.
Das ist doch kein Agieren im Vakuum und Divanummer hier!
Ich unterstelle ja weiß Gott keine böse Absicht, aber mir geht hier eindeutig die Grundaufgabe des Centers verloren - Partnerschaften führen zu können, ohne das eine aufgrund der anderen unter die Räder gerät. Und wenn nur eine Seite (ich, der schwarze Peter) der Ansicht ist, daß das gerade so ist und hausjut glaubt, daß doch alles ok ist, dann ist die Beziehung trotzdem in der Krise.
Ich kann irgendwo rational nachvollziehen, daß er davon redet, ich würde doch nur so tun, als ob ich ihm Freiheiten gönne und wenn es ernst wird ... Aber sorry, mehr als mir vertrauen, daß ich das in der Vergangenheit leben konnte und wenn man MICH (nicht, was man DENKT, was ich brauche) einbezieht und meine Gefühle (be)achtet, daß auch weiter normal leben kann, mehr geht nunmal nicht.
**********vence Frau
430 Beiträge
center, wing, regeln können ...
... ich habe ernste Probleme mit dieser Art von Aufgabenverteilung.

Im Prinzip das gleiche Problem wie "mein Partner ist mono, ich liebe einen weiteren Menschen, mein Partner kann damit nicht". In jeder dieser Situationen kann nur ich, als mitfühlender Mensch, entscheiden. Und zwar für mich. Sobald ich damit beginne, einen Teil von mir, eine Liebe von mir wegzustecken, weil ich denke(!) der andere kann damit nicht, habe ich verloren. Ich verliere zuerst mich und dann mit großer Wahrscheinlichkeit meine/n Partner. In dieser Vorgehensweise liegt immer eine Schuldzuweisung verborgen - ich kann mein Glück nicht leben, weil ich Dir sonst damit wehtue, ich habe dir zu Liebe etwas aufgegeben. Egal ob Mono- oder Polybeziehung - das funktioniert nicht.

Es mag sehr egoistisch klingen, aber ich bin für mein Glück selbst verantwortlich und zwar schlussendlich alleine. Und deswegen kann ich nur für mich entscheiden.

Ebensowenig kann ich vom anderen verlangen - jetzt bitte keine neue beziehung dazu, wir ahben grad Stress. Wenn die neue Liebe da ist, ist sie da, dann kann man das nur sehr sehr begrenzt auf's Abstellgleis schieben. "Warte mal ein paar Monate oder so, bis wir uns gefestigt haben, ist grad zeitlich ganz ungünstig..." - geht nicht.

Eine andere Geschichte ist natürlich das WIE. Wie gehe ich damit um, wie kommuniziere ich das, wie empathisch kann ich sein. Ich denke, wenn ich mitfühlen kann, wenn ich ernsthaft versuche, den anderen zu verstehen und dabei einen Schritt neben meine eigene Denk- und Fühlweise machen kann, dann hat man konstruktiv "Beziehungsarbeit geleistet". Dann ahbe ich eine Chance wirklich nachzuvollziehen, wie es dem anderen geht, dann kann ich verstehen. Und darauf kann man bauen. Das soll nicht heissen, sich die Denk- und Fühlweise des anderen zu eigen machen. Das heisst ich projiziere nicht mehr meine eigenen Gefühle auf den anderen.

Da ist es sehr egal, ob ich center oder wing oder schmetterling oder was auch immer bin ... ich muss bei mir sein und den anderen verstehen wollen.

Übrigens ein komisches Gefühl, das hier so zu lesen, diese Frage so in einem Forum zu stellen in dem zwei Beteiligte aktiv sind und offenbar Venice nicht wusste, dass hausjut das hier thematisieren will. Vermutlich hätte schon der Versuch die Frage, die Probleme gemeinsam zu formulieren um feedback zu erhalten einiges geklärt ...

Würzigen Gruß
Marion
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
herbedeprovence, ich sehe Deine Kritik und kann sie bis zu einem bestimmten Punkt auch annehmen. Nur ... von mir wird etwas verlangt, nämlich sie mit offenen Armen willkommen heißen, wo ich gerade mit mir kämpfe um mein Sicherheitsgefühl und sie sich darum keinen Deut schert (auch als sie zusammen gekommen sind, wurde jemand "umgangen") und sogar klar sagt, daß sie nicht will, daß er jemand anderen hat, während sie ihn kennen lernt. Und bevor sie das so klar gesagt hat, hat sie bereits geschluckt, wenn sie wußte, er ist mit mir zusammen.
Also beendet sie es mit ihm - bzw. doch nicht wirklich, sie sind wie ich seit heute weiß weiter im Kontakt.
Mit jemandem, der sich so verhält, daß ich halbwegs das Gefühl habe, man will miteinander gehn und spielt nicht von vornherein falsch und ist unzuverlässig, habe ich auch nicht diese Probleme. Deswegen hatte ich auch gesagt "klärt ihr beide das, lernt Euch kennen, findet raus, ob sie poly ist und damit klarkommt, daß es mich gibt". Trotz der Verlustängte, die ich bereits hatte.
Dann hat sie sich Montag morgen von ihm getrennt mit eben diesem "Ich will das ganze Paket" und nur, wenn er mich nicht mehr sieht.
Sprich ... uns beide geht sowieso nicht, die Entscheidung stammt von ihr. Nicht von mir.

Die Art, wie er mir das mitgeteilt hat, wirkte dann auf mich so, als ob er nun darüber nachdenkt, sich von mir zu trennen für sie. Ich habe ihm gesagt, daß ich das akzeptiere, sie hätten immerhin eine Zukunft in Berlin. Daß ich jetzt große Verlustangst habe, aber nicht kämpfe, um es nicht noch schwerer zu machen.
Darauf ... naja, ich wurde dann kurzgefaßt aufgeklärt, daß ich egoistisch bin, weil ich gerade an meine Gefühle denke, daß er enttäuscht ist von mir, weil ich ihn nicht einfach tröste, daß Polyamory wohl nur heiße Luft ist, viel Gerede und nichts dahinter etc etc.
DAS hat für mich dann unsere Beziehung völlig in Frage gestellt, die ganze Kommunikation, das aufeinander-eingehen. Und als ich heute sagte auf die Frage, was ich denke, was passieren müßte: ich denke wir müssen uns jetzt erstmal zu zweit um unsere Beziehung kümmern, keine neuen Beziehung derweil - da ging es plötzlich um Freiheit, die bei ihm beschnitten wird. Und dann erfuhr ich, daß das mit ihr eben doch nicht so vorbei ist. Was meine Schuld wäre.
Übrigens geht es nicht um mögliche Beziehungen von mir, damit hat er sowieso ein Problem. Ich soll sowieso von vornherein bitte keine mehr anfangen und einfach nur Sex geht auch nicht, damit hat er wohl noch größere Probleme.
Wir diskutieren hier die ganze Zeit, was er will, was er nicht will, was er von mir erwartet und von meinem Mann, was ich tun soll für seine beinahe-fast-irgendwie-doch-Freundin. Ich soll Rücksicht nehmen, ich soll ihnen beiden helfen.
Da hört es für mich auf gerade.
Und ich entscheide nicht für andere, ich sage jetzt eindeutig, was gerade bei mir abläuft, welche Möglichkeiten ich sehe, die ich mittragen kann. Er kann dann frei entscheiden, was er damit macht. Und ich denke, ich weiß, was dabei herauskommt.
Und nein, ich hatte keine Ahnung, daß er damit ins Forum geht, habe ich heute nur nebenbei erfahren.
*********n_by Frau
827 Beiträge
Zwickmühle
Da lese ich sehr leidvolle Erfahrung, das sieht so aus, als ob da jeder verlieren kann- Verlustangst ist etwas sehr Schlimmes und das darf man nicht als Schuldgrund für etwas,das nicht stattfinden kann, hernehmen. Die Verlustangst ist einfach da. Der/die sie hat braucht im Gegenteil ganz viel Zuwendung und sollte nicht sich selbst überlassen sein und auf sich selbst zurückgeworfen . Zur Monofrau: bislang war ich selbst so eine, allerdings bin ich nicht an eine Polybeziehung geraten-(sondern nur an jemanden mit selten gelebten Polytendenzen) aber wenn ich weiß, das es so ist, dann muß ich es als "Neue" so hinnehmen und mich bewegen. Wenn ich das nicht kann, lass ich die Finger davon. Sieht aus als ob die neue Freundin die Fäden in der Hand hat???
Auwei
mein Mann (...) hat versucht, hausjut zu erklären, was er als center aus unserer Sicht gerade falsch macht, wie ich "ticke", wie "man" mit mir umgehen muß als center.

Mir wird eine Menge Einfühlungsvermögen nachgesagt, aber mit hat schon Hausjuts Erklärung der Situation ein Stirnrunzeln gebracht, und jede weitere Erklärung, die folgt, nimmt mir die Unverständnisfalten nicht von der Stirn. Im Gegenteil.

Mir scheint, hier wird wieder mal auf Kosten von Polyamory etwas diskutiert, das in seiner Grundsätzlichkeit erst mal wenig mit Polyamory zu tun hat.

Was ich sehe ist:
Nicht, dass ihr polyamor seid und lebt, ist das Problem, sondern bestimmte Teile eures Umgangs miteinander. Dass ihr "zufällig" in einer polyamoren Dreier- bzw. Viererkonstellation steckt, ist da eher eine Randerscheinung.

Ich wundere mich immer, wie problematisch Situationen hier plötzlich geschildert werden, und wie genau dann darin definiert und analysiert werden kann. Center macht dies, Wing macht das, Center muss soundso machen, Wing muss soundso, Center darf auf keinen Fall dies, Wing höchstens mal das, ...

Ehrlich: Würde ich in meinem Leben mit derlei Vorgaben konfrontiert werden - mir würde die große emotionale Unbeschwertheit abhanden kommen, die für meine Beziehungen immens wichtig ist.

Ich stelle wieder fest, dass ich mit kaum einem anderen polyamoren Menschen tauschen möchte. So viele haben (oder machen sich) Probleme, die ich nicht kenne. Und bei ganz vielen bezweifle ich direkt, dass sie überhaupt in der Lage sind, wirklich das zu sein, was polyamores Fühlen ausmacht. Nicht bei allen, wohlgemerkt!

Ich wünsche euch viel Erfolg bei eurer Art, die Dinge zu handhaben. Ihr scheint euch ja zumindest n der Problemfindung und diversen Ansätzen einig zu sein.

Gruß
Chennai
*********dams Mann
2.421 Beiträge
Man kann durchaus sagen, dass Polyamory das Beziehungsleben komplizierter macht und nicht einfacher.

Warscheinlich hat sich Mono deshalb auch durchgesetzt.
Versuch, ein Traumhaus nach einer Kinderzeichnung zu bauen
Man kann durchaus sagen, dass Polyamory das Beziehungsleben komplizierter macht und nicht einfacher.
Das ist wohl bei vielen Menschen so, wie man immer wieder liest.

Wie ich finde, ist das aber nicht das Wesen der Polamorie, sondern der Umgang der Menschen miteinander.

Die Probleme, die hier beschrieben werden, gleichen ganz oft denen, die auch in Monobeziehungen auftauchen, einfach weil eine ungute Form des Miteinanders gelebt wird.

Anders ist hier nur, dass eben mehr Personen beteiligt sind und es dadurch größer und schwieriger wird. Aber die Ursache liegt woanders - innen in den Menschen nämlich, in ihrer Offenheit, ihrer Gelassenheit, ihrer inneren Freiheit und Sicherheit... oder eben im Fehlen dieser Dinge.

Ich bin polyamor.
Mein Leben wurde mitnichten komplizierter. Es wurde schöner, vielfältiger, ehrlicher.

Allerdings lebe ich auch nicht so, wie uns das polyamore Schema im Web so oft verkauft wird. Oder so, wie es hier immer wieder dargestellt wird.

Liebe ist Liebe - sie existiert ganz für sich. Alles, was so viele Poly's darum herum konstruieren, sieht aus, als wolle man aus einer Kinderzeichnung sein Traumhaus bauen - und zwar allein und ohne entsprechende Kompetenz. Dass so ein Haus auf wackeligem Fundament steht (wenn überhaupt) ist kein Wunder!

Ich finde, es wird Zeit, auch mal Köpfe zu waschen.

Polyamorie ist kein gewählter Zustand, den man ausdiskutieren kann, und dann wird schon alles gut. Für mich ist Polyamorie ein Normalzustand des Menschen, aber was dieser daraus macht, ist gelegentlich.... naja, zum K0t2en halt.

Denn Liebe ist ausschließlich ein Gefühl - DAS Gefühl.
Liebe ist nicht, auf Teufel komm raus Dinge zu leben, für die ein einziges Leben eigentlich nicht ausreicht.

Kein Wunder, dass die sogenannten Polyamoren sich so schlecht fühlen, wenn sie sich selbst zwei-, drei- oder vierteilen. Irgendwas läuft da falsch. Dafür braucht man nicht erst irgendeine Geisteswissenschaft zu studieren.

Gruß
Ch
*********dams Mann
2.421 Beiträge
Gleichgültigkeit
So wie du Polyamory beschreibst, bzw. die Liebe selber, geht es nur wenn man sich selbst in den Mittelpunkt stellt. Dabei reichen einem die eigene Gefühle aus, man muss sich keine Gedanken um den Anderen machen.

Sich keine Sorgen um die Befindlichkeiten des Partner zu machen, bedeutet für mich allerdings auch, nicht wirklich zu lieben. Egal ob Poly oder Mono.

Es heisst nicht umsonst

"No Woman no Cry" bzw. bei Polies "No Women no Cry"

das gilt natürlich auch andersrum.
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