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Beziehungs-Anarchie
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Buchtipp: Schlampen mit Moral

Buchtipp: Schlampen mit Moral
Ich möchte Euch ein Buch ans Herz legen:
https://www.orellfuessli.ch/ … ikeldetails/ID146232465.html

Ich habe es vor Jahren im Original "The Ethical Slut" gelesen. Es hat mich sehr geprägt und die ethischen Grundsätze, nach denen ich meine Polyamorie lebe, gesetzt.
*******er66 Mann
3.048 Beiträge
Habe es auch gelesen. Finde mich da drin zu *100* Prozent wieder *top*
*******enig Mann
9.994 Beiträge
Das Buch wurde in diesem Forum auch schon an anderen Stellen besprochen. Ich habe es noch nicht gelesen, sollte ich vielleicht einmal tun
*******sand Frau
4 Beiträge
Kenne ich auch! Finde es zum Teil etwas zu sehr "amerikanisch" aber alles in allem ein Klasse Buch und empfehlenswert!
****e69 Mann
1.249 Beiträge
Mir gefällt es auch außerordentlich. Es ist halt wie der Titel ja auch andeutet, etwas sexlastig, doch auch auf jedenfall sehr empfehlenswert wie ich finde. Wenn es doch nur mehr Konsens für dieses Thema, in unserer durch's Christentum so verkorksten Welt, dazu gäbe. Wir hätten ein positiveres und sicherlich glücklicheres (Sex-)Leben...
Soweit meine 2ct... *hutab*
****ono Mann
22 Beiträge
ein tolles buch! als ich es gelesen habe, dachte ich die ganze zeit, dass endlich jemand ausspricht, was ich die ganze zeit denke. mein dank an die autorinnen!
******s_1 Mann
957 Beiträge
Klassiker
*******ady Frau
629 Beiträge
Ich finde, dieses Buch handelt nicht um Polyamorie, sondern um die ethische Nichtmonogamie. Wie kann man es schaffen, mit mehreren Menschen ethisch Intimität und Sex zu leben. Es ist zwar spannend, hat mich persönlich aber nur sehr bedingt weiter gebracht.

Irgendwie geht dieses Buch davon aus, dass man mit allen über alles reden kann. Dass alle "erwachsen" sind und mit ihren Triggern umgehen können. In Wirklichkeit sind Menschen und Beziehungen viel komplexer.

Insoweit finde ich das Buch auch zu amerikanisch wie @*******sand -- irgendwie primitiv, vereinfachend. Und sehr sexlastig, da bin ich mit @****e69 einverstanden.
Zitat von *******ady:

Irgendwie geht dieses Buch davon aus, dass man mit allen über alles reden kann. Dass alle "erwachsen" sind und mit ihren Triggern umgehen können. In Wirklichkeit sind Menschen und Beziehungen viel komplexer.

Also ich gehe schon davon aus, dass meine Partner reif und selbstreflektiert genug sind, dass man mit ihnen über Polyamorie reden kann. Menschen, die man anlügen muss, um sie zu schützen, sind sowieso nicht meins.
*******y123 Mann
107 Beiträge
Ich finde das Buch, vereinfacht gesagt, auch ziemlich öde, flach und recht langweilig. Ich hab es irgendwann abgebrochen.

Es war eines der ersten Bücher zum Thema, deshalb ist es ein Klassiker, aber da gibt es mittlerweile reihenweise bessere Literatur finde ich.

Das es noch immer so oft empfohlen wird wundert mich regelmäßig.
*******ady Frau
629 Beiträge
Zitat von ****wen:

Also ich gehe schon davon aus, dass meine Partner reif und selbstreflektiert genug sind, dass man mit ihnen über Polyamorie reden kann. Menschen, die man anlügen muss, um sie zu schützen, sind sowieso nicht meins.

Ich persönlich merke immer wieder, dass ich für einige Herausforderungen, die mit Polyamorie zusammenhängen, leider nicht reif und selbstreflektiert genug bin. Und so geht es auch Menschen um mich herum, die Polyamorie im Prinzip gut finden, aber immer wieder auf ihre Grenzen und Grenzen anderer Menschen stoßen.

"Anlügen" ist nicht die einzige Option zum "wie erwachsene selbstreflektierte Menschen miteinander kommunizieren". Es gibt zum Beispiel Menschen, die bei bestimmten Themen sich zurückziehen. Oder explodieren. Oder sonstwie reagieren, so dass "kommunizieren" nicht möglich ist. Sie tun es nicht, weil sie böse sind. Sie reagieren so, weil sie getriggert werden.

Wenn jemand es geschafft hat, sich mit Menschen zu umgeben, mit denen man über alles "reden" kann -- Hut ab. Entweder ist es ein großes Glück, oder für mich unerreichbare Konsequenz, womöglich gepaart mit einer großen Auswahlmöglichkeit. Nach dem Motto: "mit dir kann ich nicht reden -- tschüs, es gibt andere".

Ich muss gestehen, dass ich so konsequent nicht sein kann. Wenn ich so wäre, bliebe ich alleine -- was mir im Laufe meines Lebens schon sowieso mehrmals passiert ist. Der längste Period war 10 Jahre. Mein Fazit daraus: ich umgebe mich lieber mit "unperfekten" Mitmenschen, die sich nur leider nicht in ein relativ primitives Buch einordnen lassen.
Du klingst ja nach einer Menge Sozialkompetenz.
Dazu passt für mich so gar nicht, dass Du keine Probleme damit hast, hier ein Buch primitiv zu nennen, das ich empfehle und von dem ich sage, es habe mich sehr beeinflusst.....
Aber ja, es gibt nichts, was es nicht gibt. *nixweiss*
*******ady Frau
629 Beiträge
@****wen Mensch, ich habe ja bloß das Buch als primitiv empfunden, aber nicht deine Empfehlung! Ich würde das Buch übrigens auch empfehlen, es gibt viele gute Ansätze dort. Ich sehe es aber trotzdem sehr kritisch.
Ich finde es ziemlich unverschämt, etwas als primitiv zu bezeichnen, was jemand anders empfiehlt. Aber ja, da sind die Kinderstuben eben anders. Ich hätte vielleicht geschrieben, ich persönlich finde das Buch aus dem und dem Grund nicht so gut. Aber das Wort primitiv finde ich, ist nicht angebracht.
Aber das ist einfach meine Meinung. Ich mag jetzt hier aber nicht streiten.

Zurück zum Thema.
*******er66 Mann
3.048 Beiträge
Zitat von *******ady:
@****wen Mensch, ich habe ja bloß das Buch als primitiv empfunden, aber nicht deine Empfehlung! Ich würde das Buch übrigens auch empfehlen, es gibt viele gute Ansätze dort. Ich sehe es aber trotzdem sehr kritisch.

Also das Buch ist sicherlich nicht "primitiv". Aber es ist natürlich für primitive Menschen wie du und ich schwer dahin zu kommen es so problemlos zu leben. Für mich ist es schon das Ideal wo ich hin will. Aber ich gebe dir recht, es gibt viele Mensche in unserem Umfeld die man auf der einen Seite nicht verlieren will die einem aber auf der anderen Seite das Leben manchmal verdammpt schwer machen weil sie nicht so sind wie in dem Buch *zwinker*
Zitat von *******y123:

Es war eines der ersten Bücher zum Thema, deshalb ist es ein Klassiker, aber da gibt es mittlerweile reihenweise bessere Literatur finde ich.

Welche Bücher würdest du empfehlen?
Das Buch habe ich mir gerade gekauft und bin sehr gespannt darauf *herz*
*******ady Frau
629 Beiträge
Ich habe bisher aus all den Poly-Büchern nur "The ethical slut" gelesen, und einige Online-Artikel zu Polyamorie,. war auf einigen Vorträgen und Workshops. Mir ist bisher aufgefallen, dass es tatsächlich Menschen gibt, die es schaffen, aus diesem Buch viele Anregungen umzusetzen. Nur scheinen diese Menschen, die ich real kenne, irgendwie in einer Welt zu leben, die parallel zu meiner Welt ist. Kennt jemand dieses Gefühl auch?

Ein Beispiel dafür ist Beziehungsanarchie-Manifesto, es ist recht kurz und online, deswegen beziehe ich mich darauf. Ich verstehe, dass es nicht gleich zu Polyamorie ist:

https://theanarchistlibrary. … sto-for-relationship-anarchy

Eine deutsche Übersetzung:

http://mehrplatzfuerdieliebe … gsanarchie-in-8-punkten.html

Beim Lesen überkommt mich dasselbe Gefühl wie beim Lesen von "The ethical slut": es ist alles logisch, und genau so sollte es sein -- aber in meiner Wirklichkeit sind Menschen anders. Es funktioniert in meiner Welt einfach nicht, und das wird überhaupt nicht angesprochen.

Kennt jemand Bücher, wo diese Diskrepanz angesprochen wird?
*******er66 Mann
3.048 Beiträge
@*******ady

Ja, diese Diskrepanz sehe ich auch. Meiner Meinung nach beruht sie auf zwei Umständen

1) Wir sind extrem in unserer Kultur gefangen in der wir aufgewachsen und sozialisiert worden sind. Was in dieser Kultur als "Gut" oder "Böse" gilt haben wir verinnerlicht und meinen tatsächlich es seinen unsere eignen Wertevorstellungen. Dabei ist fast alles anerzogen

2) Selbstliebe. Wir lieben uns zu wenig selbst. Und ja, das ist verdammt viel schwerer als es ich anhört. Sich selber anzunehmen wie man ist. Mit allen Stärken udn Schwächen. Das heißt nicht zu denken alles an einem sei gut. Aber trotzdem sich selber anzunehmen. Wir sind dadurch alle mehr oder weniger "bedürftig" und aus dieser Bedürftigkeit herraus wollen wir festhalten was wir lieben (statt loszulassen).

Zu den Themen gibt es eine Menge guter Bücher aber mit Lesen ist es nicht getan. Es ist ein Weg der Persönlichkeitsenwicklung und der ist nicht immer leicht und nicht immer gradlinig.... aber er lohnt sich ... auch wenn man nur kleine Schritte macht *g*
*******ady Frau
629 Beiträge
Aus meiner Sicht hat diese Diskrepanz zwar mit Kultur sicher viel zu tun, aber nicht mit Selbstliebe. Selbstliebe ist für alle und immer wichtig, nicht speziell in der Polyamorie-Welt.

Allerdings scheint mir die Poly-Welt, die ich bisher kennengelernt habe, irgendwie vereinfachend. Ich sage nicht, dass das Leben in dieser Welt einfacher ist. Es scheint mir so, dass wichtige Zusammenhänge und wichtige Menschen ausgeblendet werden, wenn sie nicht passen. Und das ist mir dann doch nicht tief genug.

Deswegen kann ich das beim besten Willen auch nicht anstreben, selbst wenn ich das wollte. Aber vielleicht irre ich mich ja gewaltig, und bin noch nicht so weit?! *nixweiss*
Für mich geht es um Folgendes:
Ich bin meinem Ehemann gegenüber absolut transparent, was andere Beziehungen anbelangt. Und ich gehe aus Prinzip keine erotische und/oder Liebesbeziehung mit jemandem ein, dessen Partnerin nichts davon weiss. Meine oberste Regel ist, dass niemand involviert ist, der keine Wahl hat, ob er das so akzeptieren will oder nicht, weil er ja nicht gefragt wird.

Das ist für mich die Grundessenz des Buches.

Mir sträuben sich die Nackenhaare, wenn jemand sagt, er lebt polyamor, aber heimlich, seine Partnerin weiss nichts davon.
Das ist für mich keine Polyamorie, sondern einfach Fremdgehen, sorry.
Polyamorie kommt für mich mit einer Philosophie. Und da hat mich dieses Buch geprägt.
*******er66 Mann
3.048 Beiträge
Eifersucht und "haben wollen" ist meiner Meinung nach fast immer durch fehlende Selbstliebe bedingt.
*******ady Frau
629 Beiträge
Transparenz und Polyamorie sind aber bei weitem nicht dasselbe?! *nachdenk*
Für mich gehört zu einer ethisch sauber gelebten Polyamorie dazu, dass dabei niemand hintergangen wird. Ich lehne das ab und verurteile es. Damit will ich persönlich nichts zu tun haben.

Wie gesagt, gehört für mich zu gelebter Polyamorie auch eine Ethik.
Das Buch propagiert genau das.

Dass viele da keine haben, ist genau der Grund, warum Polyamorie so einen schlechten Ruf hat.
*******ady Frau
629 Beiträge
Genau deswegen meinte ich, dass Bücher/Vorträge, die ich kenne, vereinfachend sind. Es wird oft so dargestellt, dass Transparenz das einzige ist, was man braucht. Das reicht aber nicht, finde ich. Das Leben ist nun mal nicht binär.

Beispiel: Es soll niemand hintergangen werden. Super, klingt sehr sauber. Nur leider haben Menschen sehr unterschiedliche Vorstellungen davon, wenn sie hintergangen werden und wenn nicht. Person A fühlt sich hintergangen, wenn Person B 2 Stunden später als abgesprochen von einem Date mit Person C kommt. B kann nicht planen, weil C nicht planen möchte und sich vom Moment führen lässt, was B wiederum toll findet und nicht zerstören möchte. B kann aber A das nicht direkt erklären, weil A nicht hören möchte, was und wie denn B und C zusammen machen. Das tut A nämlich weh.

Ich bin in diesem Fall Person B, und ich frage nicht nach Lösungen für dieses kleine Problem in diesem Thread. Ich möchte nur zeigen: es ist kompliziert.
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