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Gut gegen Eifersucht

*******dDay Frau
4.801 Beiträge
Zitat von ****on:
@***xy , so kenne ich es auch: Nur im Gefühl des Mangels kann Eifersucht gedeihen. Das Gefühl kann bei Menschen allerdings auch dann brennen, wenn sie in der Fülle sind. Weil sie ein Mangeltrauma erlebt haben, meist als Kind...

Das stimmt so nicht.

Ich bin liebevoll und geborgen aufgewachsen und habe einige gute Freunde (beiden Geschlechts) und kenne Eifersucht trotzdem, auch in "sicheren" Beziehungen.

Als einigermaßen reflektierter Mensch kann ich mir diese Gefühle gut anschauen und entscheiden, was ich nun mit ihnen tue. Aber es gibt sie.
****on Mann
16.232 Beiträge
@***xy , ist es nicht so, dass wir das selbe sagen: "Trotz Fülle kann Eifersucht entstehen." ? *g*

Was das Mangeltrauma angeht: Ich hätte jahrzehntelang geschworen, dass ich keins abgekriegt hätte. Liebevolles Elternhaus, entspannt, unkonventionell. Doch vor gut zwei Jahren kam etwas hoch, das ich verdrängt hatte. Tief, tief, tief verdrängt hatte. Dass ich ein viertel Jahr im Krankenhaus ohne Elternbesuch war (damals auf ärztliche Anweisung gegen Heimweh), hatte ich noch kristallklar in Erinnerung. Dass ich aber geglaubt hatte, für immer weggegeben worden zu sein - das hatte ich im Unterbewusstsein praktisch unerreichbar vergraben. Ich habe ein Mangeltrauma...
******age Mann
3.161 Beiträge
Eifersucht fühle ich bisweilen unterschwellig,
nähre sie jedoch nicht und gehe nicht hinein.
Das Gefühl des Mangels kenne ich allerdings
aufgrund meiner Bandbreite - Frau ist da
viel schneller mit viel weniger "zufrieden"
und nur "zufrieden" reicht mir nicht ...
********Poly Frau
3.184 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******See:
... ich find den Spruch auch gut.

Op Kölsch heißt dat:

Mer muss och jünne künn!

Übersetzung @*******See? *lol*
***xy Frau
4.775 Beiträge
Zitat von ****on:
@***xy , ist es nicht so, dass wir das selbe sagen: "Trotz Fülle kann Eifersucht entstehen." ? *g*


Für mich ist es nicht die Fülle an sich (der Tisch, auf dem mehr steht, als ich im Augenblick zu verzehren vermag), sondern es gehört auch das Gefühl dazu, daß auf diesem Tisch immer etwas sein wird, wenn ich Hunger verspüre.

Wenn ich mir dessen nicht sicher bin, dann werde ich beginnen zu hamstern und mißtrauisch schauen, ob mir auch nicht jemand anderes etwas wegißt.

Das erste mal Eifersucht (warum diese Person und nicht ich) habe ich bei mir in einer Situation erlebt, wo ich in jemand verliebt war, der monogam war, also nur einen Platz zu vergeben hatte.

Bei Menschen, die nicht monogam sind, die also einen Platz für mich haben (können), unabhängig davon, ob es noch andere Menschen auf anderen Plätzen in ihrem Herzen/Leben gibt, da spielt das für mich keine Rolle.

Trixy
***xy Frau
4.775 Beiträge
Zitat von ******age:
... Frau ist da
viel schneller mit viel weniger "zufrieden"
und nur "zufrieden" reicht mir nicht ...

Wie geil, wenn Männer wissen, was Frauen mögen oder mit was sie "zufrieden" sind...

*nein* *nein* *nein*

Trixy
********Poly Frau
3.184 Beiträge
Themenersteller 
Super, eure Beiträge! Da ist ganz viel dabei, das mir hilft und mich inspiriert - danke! *liebhab*

Wenn ich jemanden namens Kilian teilen würde, dann würde ich mir in Zeiten der Eifersucht sagen:
**********************r alle da.

******age Mann
3.161 Beiträge
Zitat von ***xy:
Zitat von ******age:
... Frau ist da
viel schneller mit viel weniger "zufrieden"
und nur "zufrieden" reicht mir nicht ...

Wie geil, wenn Männer wissen, was Frauen mögen oder mit was sie "zufrieden" sind...

*nein* *nein* *nein*

Trixy

Unterhalt Dich mal mit mir.
Ich habe eine genauso ausgeprägte
weibliche wie männliche Gefühlswelt,
führe sehr tiefe Gespräche mit Frauen
nicht erst seit gestern,
sondern seit meiner Jugend.
Gut, dass Dir solch ein Mann
noch nicht begegnet ist,
so darfst Du neue Erfahrungen machen.
********Poly Frau
3.184 Beiträge
Themenersteller 
Die Idee zu diesem Thread kam mir übrigens, als ich im JOY folgenden Text las:

Zitat von @*******lion
[...] Mein Rat also: Sex Sex sein lassen. Das hat nichts mit Liebe oder Beziehung zu tun. Das ist phasenweises Begehren, Geilheit, Leidenschaft.


(Zitiert mit Erlaubnis des Autors, aus:
BDSM für Anfänger: FFM und Eifersucht)
*******See Frau
1.109 Beiträge
Zitat von ********Poly:
Zitat von *******See:
... ich find den Spruch auch gut.

Op Kölsch heißt dat:

Mer muss och jünne künn!

Übersetzung @*******See? *lol*

"Man muss auch gönnen können!"

*g*
********Poly Frau
3.184 Beiträge
Themenersteller 
******************************************Lebens. Das ist gut

********Poly Frau
3.184 Beiträge
Themenersteller 
************************************************andermal so frei sein

********rted Frau
1.097 Beiträge
Nur die Menschen, die gerne immer wieder zu dir zurück kommen, sind da weil sie dich lieben.
*******_511 Mann
31 Beiträge
Eifersucht ist Leidenschaft, weil man mit Eifer sucht was Leiden schafft
*******ady Frau
629 Beiträge
Zitat von ***xy:
Wenn ich aber in einem Mangel lebe - und erlebe, daß eine andere Person das bekommt, was meinem Mangel abhelfen könnte, ich das aber nicht bekomme - DANN kann bei mir eifersucht entstehen.

Danke! *knicks* Das hat mir gerade einiges klar gemacht. Ich suche schon lange, wie ich dieses Gefühl benennen kann, das in solchen Fällen aufkommt. Ich konnte es nicht als Eifersucht oder Neid bezeichnen, weil es sich irgendwie anders anfühlt.

Aus dem Mangel heraus lässt es sich tatsächlich sehr gut erklären. Nicht der andere hat mir etwas angetan -- ich selber bin im Mangel. Und sehr oft hat dieser Mangel gar nichts mit der Person zu tun, durch die ich damit in Kontakt gekommen bin.

Fazit: ich ärgere mich über eine konkrete Person, denke ich wäre vielleicht eifersüchtig oder neidisch -- aber in Wirklichkeit wurde ich durch diese Person mit meinem eigenen Mangel konfrontiert. Die Person hat mir bloß den Spiegel vorgehalten. Was für eine schöne und wichtige Entdeckung.
******Fox Mann
2.328 Beiträge
Eifersucht erlebe ich nicht im Zusammenhang realer Themen die geschehen, auch wenn sie den Schalter drücken (oder ich dies zulasse).

Ich erlebe sie als einen Mix aus kleinen und großen Störungen, die dann loslegen. Diese Störungen haben in meiner Vorstellung nichts mit der Situation zu tun. Sie sind Erinnerungen die Angst machen.

Meine für mich beste Erfahrung war das Gegenteil von 'gegen Eifersucht'. Ich nahm mir Zeit das sie da sein darf, richtete mich so ein, das ich die Kapazitäten dann auch hatte, mich dem zu widmen. Ich habe nicht drüber nachgedacht, sondern einfach nur gefühlt.

Diese in die Irre führende Kraft der Eifersucht wurde immer kleiner, ich erlebte das wie etwas, das sowieso nicht zu mir gehört, weil meinetwegen anerzogen oder ähnliches, aber nicht wie einen Wesenszug meiner Persönlichkeit. Also wie etwas das auch wieder gehen kann.

Sie ist nicht weg, aber etwas das mich nicht mehr vom Hocker reist, das ruhig da sein kann.

Allerdings halte ich es für möglich, das sie auch mal wieder stärker kommt bei neuen Metamouren z.b., das ist für mich mit jedem Menschen etwas anderes.

Ich habe nichts was ich mir dann sage, hm ja doch, das es morgen (oder in einer Woche) ehe vorbei ist. Ich bin nur während Dates eifersüchtig, hinterher nicht mehr.
*******ich Frau
417 Beiträge
Gruppen-Mod 
„Sei nicht dagegen, denn es kommt von dir“

wäre so intuitiv das beste, was mir da einfällt.
*nachdenk*

Oder:

„Beruhige deinen Körper, damit du deinen Verstand nutzen kannst.“

Sämtliche „negativen“ Gefühle sind Signale, dass wir etwas bedroht sehen.
Und allzuoft wollen wir sie schlicht weghaben, ohne sie wirklich wahrzunehmen. Oder wir leugnen sie gleich.
In jedem Moment, in dem wir ein Gefühl weghaben wollen, haben wir es nicht aktzeptiert.

So lange der Körper noch im Bedrohungsmodus ist, können wir kaum vernünftig denken. Wir greifen auf automatisiertes zurück, Gedanken und Handlungen.

Annehmen, was ist. Den eigenen Körper zur Ruhe bringen.

„Atme“

Und dann... ist jedes Gefühl ein Signal FÜR uns. Nicht gegen uns, nicht gegen andere.

Wir sollen für uns sein. Wir müssen für uns selbst sein, dass kann einem niemand abnehmen.

Gegen ein Gefühl ist gegen uns selbst.

Mangel stört uns nicht wirklich, solange wir wissen, überzeugt sind, dass wir für uns etwas tun können.
Mangel ist eine Triebkraft, wenn wir uns entschließen uns wirklich um uns selbst zu kümmern.

Fülle ist nur erfüllend, wenn wir wissen, dass wir sie in unser Leben geholt haben - und wie. Und wenn wir weiter aktiv sind, produktiv für uns.
Ansonsten macht Fülle Angst. Wenn sie uns gegeben wird - kann sie uns genommen werden.
********ekse Paar
128 Beiträge
Sie schreibt:
Bei mir kommt gelegentlich auch Eifersucht hoch. Meistens dann, wenn ich sehe, wie unkompliziert und begeistert mein Mann mit einer neuen Liebschaft umgeht. Mir hilft es dann, mir bewusst zu machen, dass das neue IMMER spannender ist, als das alltäglich bekannte. Deswegen aber nicht besser oder toller ist. Und er immer noch MICH geheiratet hat, weil da tiefe gefestigte Gefühle da sind.
Ich habe auch mit verlustangst und Angst vor dem Alleinsein zu kämpfen. Das weis ich, und wir reden da offen drüber.

(Anders herum geht es meinem Mann übrigens ähnlich, ich wollte hier jetzt nur für mich schreiben)
****on Mann
16.232 Beiträge
Zitat von *********nane:
Mir hilft es dann, mir bewusst zu machen, dass das neue IMMER spannender ist, als das alltäglich bekannte.

Das habe ich schon oft gehört, aber ich erlebe es bisher immer umgekehrt. Je intimer und länger ich meinen Partner kenne, desto heißer wird er für mich. Das Vertrauen ist größer, das Fallenlassenkönnen ist größer, der Stress des Unbekannten ist geschmolzen, das Zusammenschwingen ist perfekter, die Orgasmen intensiver...

Das neue mag "spannend" sein, aber für mich vor allem im stressigen Sinne. So herum haben "Neue" bei mir eher Anlass für Eifersucht auf schon mit mir Verbundene als umgekehrt.
*********UL_65 Mann
453 Beiträge
...definiere je => länger <= Du deinen Partner
kennst Trigon....oft liegt hier der Hase im Pfeffer *zwinker*
****on Mann
16.232 Beiträge
Zitat von *********UL_65:
.definiere je => länger <= Du deinen Partner
kennst Trigon....oft liegt hier der Hase im Pfeffer

Nach drei Jahren ist mein Partner noch anziehender und sexuell reizvoller als nach einem Jahr. Ich verstehe ihn immer besser, und ich verstehe unser Zusammenspiel zunehmend. *sabber*
****eo Mann
2 Beiträge
Eifersucht löst man am besten, wenn man die Ursachen dafür klar benennt und jene dann löst.

Z.B. Eifersucht aus Angst jemanden zu verlieren. Das löst man am besten durch gesunde Vertrauen schaffende Methoden. Mit dem Partner reden und schauen, ob die Angst berechtigt ist. Sich darauf besinnen, warum man keine Angst haben braucht. Vergangene Erfahrungen, oder die schönen Achtsamen und wertschätzenden Gesten des festen Partners.

Z.B. Eifersucht aus Angst vor Leid. Das löst man am Besten, indem man Grenzen aufzeigt. Was willst du, was willst du nicht in der Polyamorie? Dies kann man dann mit dem Partner besprechen. Hat man da den Kompromiss gefunden heißt es aber: vertrauen.

Andere gute Haltungen sind: mit Fehlern zusammen umgehen und darüber reden. Warum ist was passiert? Wie möchte man damit in Zukunft umgehen?

Nicht so gut finde ich starke Kontrolle wie regelmäßig jemanden "checken". Sei es das Handy oder über Anrufe, um zu erörtern, wo und was der andere macht. Das hält die Eifersucht und schlechte Verhaltensweisen nur aufrecht.

Klasse Thema!
*******dDay Frau
4.801 Beiträge
Zitat von ****eo:
...

Nicht so gut finde ich starke Kontrolle wie regelmäßig jemanden "checken". Sei es das Handy oder über Anrufe, um zu erörtern, wo und was der andere macht. Das hält die Eifersucht und schlechte Verhaltensweisen nur aufrecht.

Klasse Thema!

Grundsätzliche Zustimmung.

Auch zum letzten Absatz.

Allerdings möchte ich ergänzen, dass für mich ein hohes Maß an Transparenz nötig ist.
Aber das ist selbstverständlich was anderes als das Checken, was Du beschreibst.
Ich sehe nur, dass Neugier (in Fragen) oft als Kontrollwille wahrgenommen wird.
Das ist für mich schwierig, im Umgang mit dem Eifersuchtsspektrum.
****on Mann
16.232 Beiträge
Ein bisschen schwierig finde den Punkt "schauen, ob Angst berechtigt ist". Denn es gibt genug Angst-Regungen bei Menschen, die ich in dem Moment nicht richtig nachvollziehen kann - und dennoch sind sie für den Betroffenen hyperreal.

Ich kann sagen, dass Angst als subjektives Gefühl immer berechtigt ist, sobald sie jemand nunmal fühlt.

Beispiel Spinnenphobie. Sie ist recht verbreitet, und die Betroffenen wissen ganz genau, dass eine mitteleuropäische Spinne weder gefährlich giftig für Menschen ist, noch sonst irgendwelche Möglichkeiten besitzt, ihnen zu schaden. Die Angst ist dennoch real und insoweit berechtigt, als dass jeder das Recht hat, dass ihm nicht Gefühle ausgeredet werden (egal wie gut gemeint es ist).

Die Ängste der Eifersucht sind bekanntlich Ergebnisse bereits in kleinkindlicher Lebensphase erlittener Schocks und Verletzungen durch Verlassenheitsgefühle, Verlorengegangensein-Gefühle, Liebesentzugs-Erfahrungen und mehr.

DAMALS waren es Gefühle, die direkt die Existenz, das gefühlte buchstäbliche eigene Leben betrafen und überlebenswichtig waren (oder zumindest so erschienen). Und da das Unterbewusstsein (als Sitz der Angst, denn Angst kann keiner "denken", nur fühlen) nicht rational sondern emotional arbeitet, wird es durch rationale Argumente nicht erreicht.

Aber sie wird emotional erreicht. Durch Zuwendung, Vermitteln von Geborgenheit und Sicherheit, durch Atmen und Körpekontakt.
*******dDay Frau
4.801 Beiträge
Du vergisst bei Deinen Ausführungen (so wirkt es auf mich jedenfalls), dass es auch in lockereren Beziehungen zu Eifersucht kommen kann und da Verlustangst durchaus faktisch berechtigt sein kann.
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