Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Beziehungs-Anarchie
1036 Mitglieder
zum Thema
Können und wollen wir lernen, bessere Beziehungen zu führen?647
Wie gut können wir Beziehungen führen? Lässt sich das erlernen?
zum Thema
Wer hat mehr Sex — Singles oder Menschen in Beziehungen?193
ERLÄUTERUNG ZUR UMFRAGE! Ich habe bewusst nur zwei Geschlechter…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Poly oder nichtpoly, ist das hier die Frage?

********rauh Frau
1.027 Beiträge
Zitat von ***ng:
Poly oder nichtpoly, ist das hier die Frage?
Frei nach Shakespeare... To be, or not to be, that is the question.


Ich lese hier im Poly-Forum in regelmäßigen Abständen in Diskussionen in denen es um die konkrete Situation eines Menschen geht "Ist das dann noch poly?" oder "Das ist doch dann nicht mehr poly!" oder ähnlche Sätze.

Ich muss sagen, das lässt mich jedes Mal kopfschüttelnd zurück.
Es ist doch für die konkrete Lebenssituation eines Menschen völlig irrelevant, ob dieses oder jenes Verhalten den Poly-Richtlinien entspricht oder nicht. Wie jemand sein Leben lebt oder wie er oder sie damit glücklich wird oder sich seine oder ihre Bedürfnisse und Lebenswünsche erfüllt, das ist doch gar nicht davon abhängig, ob das jetzt poly ist oder nicht.

Wenn jemand in dem einen oder anderen Punkt in seinen Beziehungen nicht den Poly-Regeln entspricht, kann das durchaus ein Lebensmodell sein mt dem er oder sie und auch alle anderen Beteiligten richtig glücklich und zufrieden sind.

Kurz: Das Argument "das ist aber gar nicht poly" ist für mich völlig irrelevant und löst bei mir regelmäßig Verständnislosigkeit aus, weil es doch nicht entscheidend ist, ob die Lebensführung in irgendein Konzept passt, sondern es geht letztendlich darum, ob es allen beteiligten gut geht und sie glücklich damit werden.

OK, das will ich hier mal gerne zur Diskussion stellen. Was meint ihr dazu?


Liebe Grüße von Chang *g*
Für mich ist mittlerweile der Poly, der sich als Polys identifiziert. Es geht mir dabei nicht mal darum, ob die Beteiligten glücklich sind. Es kann auch unglückliche Polys geben.
Und der "Poly-Lifestyle" anderer muss auch nicht meiner sein.
Natürlich gibt es Verhaltensweisen wo man sagen kann : "Das steht nicht im Einklag mit Deiner polyamoren Lebensweise."
Mehr aber auch nicht. Und das wäre auch im gewissen Rahmen menschlich normal, wir verhalten uns alle nicht immer konsistent.
Vielleicht wird das auch mal umgangssprachlich verkürzt zu "Das ist nicht mehr Poly."
*********under Frau
4.365 Beiträge
Zitat von ****wen:
Zitat von ***ng:


Kurz: Das Argument "das ist aber gar nicht poly" ist für mich völlig irrelevant und löst bei mir regelmäßig Verständnislosigkeit aus, weil es doch nicht entscheidend ist, ob die Lebensführung in irgendein Konzept passt, sondern es geht letztendlich darum, ob es allen beteiligten gut geht und sie glücklich damit werden.

OK, das will ich hier mal gerne zur Diskussion stellen. Was meint ihr dazu?


Liebe Grüße von Chang *g*

Aha. Und ich dachte, Du wolltest es zur Diskussion stellen. Siehe Zitat oben.
Aber wenn Du nur Zuspruch haben möchtest zu Deiner Meinung, hättest Du das so deklarieren müssen.
Tut mir ja leid, dass es Dich langweilt, wenn jemand nicht Deiner Meinung ist.
Aber eigentlich habe ich auch besseres zu tun, deshalb viel Spass noch beim "Diskutieren".

*top*
*******i123 Mann
4.252 Beiträge
Sein oder nicht sein priorisiere ich nicht.

Manche Menschen wissen lange nicht, welche sexelle Ausrichtung sie inne haben.

Das war bei mir nicht anders...

Ob ich wirklich nur in eine Richtung ticke, weiß ich nicht genau ...

Learing by doing ....
***xy Frau
4.774 Beiträge
Zitat von ****wen:
Und Euch macht es nichts aus, dass Polyamorie von vielen missbraucht wird als Bezeichnung für Herumvögeln??
Also mir schon.

Nein, das ist mir völlig egal.

Trixy
...die diesen Begriff für sich eh nicht verwendet und bei anderen, die ihn für sich verwenden, nachfragt, was sie denn damit nun meinen
*******ady Frau
629 Beiträge
Wenn ich es richtig verstanden habe, geht es @***ng nicht darum was poly ist, sondern um die Aussage "das ist aber nicht poly".

Es ist mir hier schon ein paar Mal passiert: ich habe meine Lebenssituation beschrieben und eine Frage dazu gestellt, und darauf hat jemand geantwortet: das ist aber nicht poly. Auch bei anderen Menschen habe ich diese Situation beobachtet. Jedes mal hat es mich irritiert, und jedes Mal dachte ich mir: lass locker. Lass sie in diesen Kategorien denken, wenn es für sie wichtig ist. Aber jawohl, es verletzt mich immer wieder aufs Neue. Ich nehme es in Bezug auf meine konkrete Situation als übergriffig, abwertend und ausgrenzend wahr.
***xy Frau
4.774 Beiträge
Zitat von *****olf:
Wenn ich einen ungewöhnlichen Begriff verwende, sollte ich mehr als die Rechtschreibung darüber wissen.
Zu Polyamorie gibt es ein "Gründungsdokument":
• Deutsche Übersetzung: https://www.dropbox.com/s/hr … HRrbNowmjSc6CjXlOpJ_LghBOUW8
• Original: https://paganicon.org/wp-con … 14/03/A-Boquet-of-Lovers.pdf
• Interpretation: https://www.facebook.com/not … earts-1990/2814652258793420/

Alles, was sich innerhalb dieser Dokumente bewegt oder sich positiv darauf bezieht, ist Polyamorie. Für alles andere bitte eigene Begriffe suchen und entsprechende Grundlagendokumente veröffentlichen.

Nimm es mir nicht übel - aber dieser Beitrag hat mir ein lautes Lachen entlockt.

Also ob sich gerade die Leute, die es eh nicht so genau nehmen, um solche Dinge kümmern würden.

Ihr könnt den Begriff ja eintragen und schützen lassen *lol*

Tut mir leid, aber ich kann solche Diskussionen nicht wirklich ernstnehmen *popcorn*

Trixy
@***xy
Ich kann Leute nicht ernst nehmen, die denken, aus jedem Begriff könne man sich basteln, was einem gerade so in den Kram passt. Man kann sich die Begriffe dann nämlich gleich ganz sparen, wenn einfach jeder das darunter versteht, was ihm gerade am besten gefällt.
Mir kommt das manchmal richtig kindisch vor hier. So das Regenbogenland, in dem sich jeder seinen Einhornponyhof macht, wie er gerade lustig ist.
***xy Frau
4.774 Beiträge
Zitat von ****wen:
@***xy
Ich kann Leute nicht ernst nehmen, die denken, aus jedem Begriff könne man sich basteln, was einem gerade so in den Kram passt. Man kann sich die Begriffe dann nämlich gleich ganz sparen, wenn einfach jeder das darunter versteht, was ihm gerade am besten gefällt.
Mir kommt das manchmal richtig kindisch vor hier. So das Regenbogenland, in dem sich jeder seinen Einhornponyhof macht, wie er gerade lustig ist.

Daß es am besten ist, solche abstrakten Begriffe wegzulassen, finde ich auch. Da ich nämlich keinen Einfluß darauf habe, was sich jeder andere darunter vorstellt, deshalb muß ich ja doch jedesmal fragen.
Wozu also diese ganzen Wortklaubereien?

Trixy
...die es nicht wichtig findet, daß andere ihre Meinung teilen
****go Mann
940 Beiträge
Theoretisch stimme ich den Eingangspost zu ABER so viele verwechseln Polyamorie mit Nymphomanie. Da lässt jemand seine kurzfristige Affäre unter Polyamorie laufen, obwohl die natürlich absolut geheim zur eigenen Frau läuft. Bei so etwas finde ich es absolut legitim zu sagen Du bist nicht Poly, Du bist horny!

Nach meinen eigenen Verständnis gehört es einfach dazu, dass man es offen lebt und kein Geheimnis daraus machen muss, mit wem man gerade in einer Beziehung ist. Wer damit schon seine Probleme hat sollte seine Situation überdenken. *omm*
Sprache und Kommunikation ohne Begriffe?
Na dann viel Spass.
***xy Frau
4.774 Beiträge
Zitat von ****go:
Theoretisch stimme ich den Eingangspost zu ABER so viele verwechseln Polyamorie mit Nymphomanie. Da lässt jemand seine kurzfristige Affäre unter Polyamorie laufen, obwohl die natürlich absolut geheim zur eigenen Frau läuft. Bei so etwas finde ich es absolut legitim zu sagen Du bist nicht Poly, Du bist horny!

Nach meinen eigenen Verständnis gehört es einfach dazu, dass man es offen lebt und kein Geheimnis daraus machen muss, mit wem man gerade in einer Beziehung ist. Wer damit schon seine Probleme hat sollte seine Situation überdenken. *omm*

Da bin ich völlig einig. Aber warum soll ich dem anderen meine Definition von Poly aufdrängen...zumal wir ja beide voneinander wissen, was wir tatsächlich meinen. Das kann mir doch dann egal sein.
Natürlich. Wir können uns also in Zukunft auch Begriffe wie lesbisch, schwul, bisexuell sparen.
Denn wieso sollte eine Frau davon ausgehen, dass ich Frauen mag, wenn ich sage ich sei lesbisch?
Sie kann mich doch fragen, wie ich das meine. Denn ich definiere das doch selbst. Vielleicht meine ich damit, dass ich gern mit Frauen Strickmuster austausche. Oder dass ich mich gern mit Frauen zum Sport treffe. Klar. Sprache wird total überbewertet. *ironie*
Wie gesagt, viel Spass dabei.
*********under Frau
4.365 Beiträge
Zitat von ***xy:
Zitat von *****olf:
Wenn ich einen ungewöhnlichen Begriff verwende, sollte ich mehr als die Rechtschreibung darüber wissen.
Zu Polyamorie gibt es ein "Gründungsdokument":
• Deutsche Übersetzung: https://www.dropbox.com/s/hr … HRrbNowmjSc6CjXlOpJ_LghBOUW8
• Original: https://paganicon.org/wp-con … 14/03/A-Boquet-of-Lovers.pdf
• Interpretation: https://www.facebook.com/not … earts-1990/2814652258793420/

Alles, was sich innerhalb dieser Dokumente bewegt oder sich positiv darauf bezieht, ist Polyamorie. Für alles andere bitte eigene Begriffe suchen und entsprechende Grundlagendokumente veröffentlichen.

Nimm es mir nicht übel - aber dieser Beitrag hat mir ein lautes Lachen entlockt.

Also ob sich gerade die Leute, die es eh nicht so genau nehmen, um solche Dinge kümmern würden.

Ihr könnt den Begriff ja eintragen und schützen lassen *lol*

Tut mir leid, aber ich kann solche Diskussionen nicht wirklich ernstnehmen *popcorn*

Trixy

Nun ja vielleicht solltest du es erst mal lesen. Ich bin mir sicher du findest dich im Text wieder *zwinker*

Empfehlen kann ich auch das Buch The Ethical Slut (heimliche Polyamor "Bibel") - Janet W. Hardy, Dossie Easton , oder Mehr als eine Liebe - Laura Meritt. oder Ein Frühstück zu Dritt - Bärbel Schländer und Erhard Söhnert.
*********under Frau
4.365 Beiträge
Zitat von ****wen:
@***xy
Ich kann Leute nicht ernst nehmen, die denken, aus jedem Begriff könne man sich basteln, was einem gerade so in den Kram passt. Man kann sich die Begriffe dann nämlich gleich ganz sparen, wenn einfach jeder das darunter versteht, was ihm gerade am besten gefällt.
Mir kommt das manchmal richtig kindisch vor hier. So das Regenbogenland, in dem sich jeder seinen Einhornponyhof macht, wie er gerade lustig ist.

*top*
*********under Frau
4.365 Beiträge
Zitat von ****wen:
Natürlich. Wir können uns also in Zukunft auch Begriffe wie lesbisch, schwul, bisexuell sparen.
Denn wieso sollte eine Frau davon ausgehen, dass ich Frauen mag, wenn ich sage ich sei lesbisch?
Sie kann mich doch fragen, wie ich das meine. Denn ich definiere das doch selbst. Vielleicht meine ich damit, dass ich gern mit Frauen Strickmuster austausche. Oder dass ich mich gern mit Frauen zum Sport treffe. Klar. Sprache wird total überbewertet. *ironie*
Wie gesagt, viel Spass dabei.

*top*
*******ady Frau
629 Beiträge
Schade, dass der Thread in diese Richtung gegangen ist. Na gut, kann man nichts machen. Ich habe für mich das von TE angesprochene Problem so entschieden: ich bin gerne nichtpoly für alle, die es so sehen wollen. Denn mein Beziehungsmodell ist a) individuell und b) nicht in Stein gemeißelt.

Und ich persönlich verbiete mir, jemanden jemals zu sagen: "das ist nicht poly". Das machen ja andere dann sowieso. *zwinker*
*******dDay Frau
4.801 Beiträge
Zitat von ***ng:
...

Wenn jemand in dem einen oder anderen Punkt in seinen Beziehungen nicht den Poly-Regeln entspricht, kann das durchaus ein Lebensmodell sein mt dem er oder sie und auch alle anderen Beteiligten richtig glücklich und zufrieden sind....

Manchmal werden hier in der Polygruppe aber Fragen gestellt, die zeigen, dass jemand mit seinem Beziehungsmodell nicht so richtig glücklich ist und dann ist teilweise auch ersichtlich, dass dieses "nicht glücklich sein" darauf beruht, dass es gar keine Polybeziehung ist.

Dann darauf hinzuweisen, ist durchaus legitim.

Wenn man in einer Polygruppe um Rat fragt, muss auch erlaubt sein, darüber zu reden, ob es sich um Polyamorie handelt.
*******dDay Frau
4.801 Beiträge
Zitat von *****hGS:
.... aber letztendlich kann und darf (vielleicht auch sollte?) jeder entscheiden wie er sich und sein Konzept bezeichnen ... will.

...

Das macht Kommunikation unmöglich.
*******dDay Frau
4.801 Beiträge
Das Hauptproblem daran ist doch, dass Menschen, zu denen man sagt "Das ist aber keine Polyamorie." diese Aussage negativ empfinden, obwohl sie keinerlei (Ab)Wertung enthält, sondern nur der Begriffsverwässerung entgegen wirken soll.

Fast alle hier finden es doch völlig ok, wenn Sex (und Liebe) so gelebt wird, wie alle Beteiligten es gerne möchten.

ABER für die Kommunikation brauchen wir trotzdem Abgrenzungen der Begriffe.
*******er66 Mann
3.048 Beiträge
Zitat von *********under:

Empfehlen kann ich auch das Buch The Ethical Slut (heimliche Polyamor "Bibel") - Janet W. Hardy, Dossie Easton , oder Mehr als eine Liebe - Laura Meritt. oder Ein Frühstück zu Dritt - Bärbel Schländer und Erhard Söhnert.

Ich kenne das Buch und finde mich da zu 100% wieder. Allerdings ist grade das was in dem Buch beschrieben wird für einige hier keine "echte" Polyamorie sondern eher "Beziehungsanarchie". *zwinker*
*******ady Frau
629 Beiträge
Es gab ene ähnliche Diskussion in der Slow Sex Gruppe. Was ist Slow Sex, und was ist es nicht? Wann sagt man "Das ist aber nicht Slow Sex"? Ich habe für mich daraus mitgenommen, dass ich immer, wenn ich über Slow Sex spreche, meine Quellen nenne (in meinem Fall, Diana Richardson). Und dass es viele Leute gibt, die Slow Sex für sich anders verstehen (z.B. als achtsamer, langsamer Sex, oder als energetischer Sex -- was auch immer das ist), und meine Quelle gar nicht kennen. Und das ist okay.

Polyamorie ist als Begriff noch schwieriger zu fassen als Slow Sex. "Polyamorie nach X" ist auf jeden Fall verständlicher als pauschal zu sagen "das ist nicht poly". Poly nach welchem denn der vielen möglichen Modellen, bitte? The Ethical Slut beschreibt z.B. mehrere davon, und geht z.B. sehr ausführlich auf Orgien und andere Möglichkeiten Sex zu haben, ohne dass tiefe Gefühle dahinter stecken.
******ana Mann
84 Beiträge
Vielleicht wäre es hilfreich, die Wörter "poly" und "polyamor" auseinanderzuhalten.

Auch wenn ersteres häufig als Kurzform für letzteres verwendet wird, bedeutet es aus meiner Sicht nicht ganz das Gleiche:

  • "Polyamor" beschreibt eine Lebens- und Liebensform, bei der eine Person mehrere offen kommunizierte Liebesbeziehungen mit verschiedenen Partner:innen führt (und diese möglicherweise weitere Liebesbeziehungen mit weiteren Personen). In dieser Definition ist enthalten, dass das Gefühl "Liebe" (oder zumindest "Verliebtheit") in allen beteiligten Beziehungen eine Rolle spielt.

  • "Poly" bezeichnet für mich eine Konstellation, in der eine Person mit mehreren anderen Personen intime Beziehungen führt (und diese möglicherweise weitere intime Beziehungen mit weiteren Personen), die tendenziell auf Stabilität und Dauerhaftigkeit ausgelegt sind und ebenfalls offen kommuniziert werden. Dabei wird sicher oft "Liebe" oder "Verliebtheit" eine Rolle spielen, muss aber nicht (z.B. könnten auch eine stabile Freundschaft+ oder eine platonische Haushaltsgemeinschaft mit oder ohne Kindern durchaus Teil einer solchen Konstellation sein).

"Polyamor" wäre in diesem Verständnis eine Untermenge von "poly". Beides zeichnet sich dadurch aus, dass Werte wie Intimität, Stabilität, Ehrlichkeit und Transparenz für alle beteiligten Beziehungen gelten sollen, im Gegensatz zu einer "offenen Beziehung", bei der diese Werte vor allem für die Kernbeziehung relevant sind und die übrigen Kontakte tendenziell flüchtiger sind.

(Für mich würde z.B. eine offene Beziehung in dem Moment "poly" werden, wo sich eine zunächst kurzfristige "Affäre" eine:r Partner:in so weit verfestigt, dass in dieser Verbindung die beiderseitige Absicht nach Dauerhaftigkeit aufkommt und dies mit dem anderen Part der Kernbeziehung auch so vereinbart wird. "Polyamor" wäre es aber erst in dem Moment, wo bei allen Beteiligten tiefe Gefühle im Spiel sind.)
Zitat von *******ady:
The Ethical Slut beschreibt z.B. mehrere davon, und geht z.B. sehr ausführlich auf Orgien und andere Möglichkeiten Sex zu haben, ohne dass tiefe Gefühle dahinter stecken.

Wer hat denn behauptet, dass Polyamore keinen Sex um des Sex willen haben dürfen?
*******ady Frau
629 Beiträge
Nun, ich finde, es ist nichtpoly. *zwinker*
****ara Frau
3.740 Beiträge
Mir persönlich ist es völlig egal, wie jemand sein Beziehungs- oder Sexleben lebt. Ob monogam oder mit mehreren, offen oder geheim, mit Beziehung oder ohne, mit Liebe oder ohne diese. Ich habe meine eigenen Vorstellungen, wie es für mich sein soll, aber was und mit wem andere tun, geht mich nichts an.

Wenn wir uns aber darüber unterhalten, ist es von Vorteil zu wissen, wovon wir sprechen. Bei Unterhaltungen zwischen nur zwei Leuten, mag es gut funktionieren, immer im Einzelnen darzulegen, wie das eigene Konzept ist, aber sobald mehrere im Spiel sind, wird die Kommunikation völlig unübersichtlich, wenn wir uns nicht auf Definitionen einigen können und da das in anderen Bereichen doch auch funktioniert, warum nicht für die Polyamorie...?

Tja, vielleicht weil es sich mit einem Mal gefühlt nicht nur um ein Wort handelt, sondern auch eine Bewertung mitschwingt. Und manchmal mag das auch so sein.

Doch eigentlich ist es doch völlig egal, ob wir uns nun polyamor nennen oder sind oder so genannt werden oder nicht - es sei denn, wir haben unsere eigenen vielleicht auch negativen Bewertungen bei einigen Bezeichnungen.

Der Punkt ist doch, wenn jemand zu mir sagt, "das ist aber nicht poly", dann kann ich mein eigenes Handeln und Fühlen hinterfragen, ob das zutreffend sein könnte oder nicht - und vielleicht ist das hilfreich (und ansonsten darf ich es auch ignorieren).
Und sollte ich das zu jemandem sagen, ist mein Interesse hoffentlich Verwirrungen auch gefühlsmäßiger Art klären zu helfen, indem ich andere Begrifflichkeiten anbiete bzw. welche in Frage stelle.

Niemand hat hier eine Begriffshoheit im Sinne von geschütztem Recht, aber hier im Forum geht es doch meist darum, Klarheit in bestimmten Bereichen zu erhalten und dafür finde ich für meinen Teil es durchaus gut, sich auf bestimmte Definitionen festzulegen.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.