Spielt Entfernung eine Rolle??

Ich glaube ein funktionierenden Polysystem ist auch Ortsgebunden. Je mehr Personen weiter weg wohnen..(BSP über 1,5 Std Fahrt) desto schwieriger kann man die Grunderwartungen von sich selbst und des gegenüber erfüllen.
Je mehr Personen man im Polysystem pflegen möchte, umso enger ist der eigene Zeitrahmen. Ich würde mir gut überlegen ob ich ein funktionierendes Geflecht in Gefahr bringen würde.

Definitiv.
Außer es besteht gegenseitig der ehrliche und durch handeln nachvollziehbare Wille, Qualität schon online aufzubauen und sich real zu treffen.

In dieser Community nur negative Erfahrungen großer Entfernungen gemacht.

Jaja...mach du mal.

wir brauchen uns da nicht einig zu sein.

Ich sag mal erstmal allgemein:

Wenn es passt beim Schreiben und dann beim telefonieren, dann passt es. Dann spielt die Entfernung keine Rolle.

Weil ich das Phänomen kenne, dass ich in der eigenen Region irgendwie nie Kontakte oder gar Dates zustandebekomme. Entweder kneifen sie den Schwanz ein oder es kommt kein Kontakt zustande. (Ähnliches berichten mir auch andere Leute auch aus ihren Umgebungen)

Aber: Vom Nachteil ist es eben, dass es für mich organisatorischer Aufwand ist, irgendwoanders mal hinzufahren. (Ich reise nicht sehr gerne. Eine Zugbuchung geht, aber Unterkunft und Verpflegung noch zusätzlich überfordert mich. Und darüber möchte ich auch nicht diskutieren, ich bin AUtist und tu mich damit schwer und kenne die Sprüche "Ist doch so einfach" und die brauch ich nicht und sind nicht Gegenstand der Frage) Wenn ich bei ihr schlafen kann, vereinfacht das mir alles.
Man kann sich mal nicht eben treffen, selbst wenn sie im Umkehrschluss mal zu mir käme...

Grundsätzlich nehm ich lieber eine Entfernung von ein paar hundert Kilometer in Kauf, wenn ich jemanden passenden finde, als mich auf meine Umgebung zu beschränken.

Ich würde es gerne anders herum aufziehen. Polyamore Gebilde bestehen aus mehreren Erwachsenen. Es ist bereits für zwei Menschen mit entsprechend spezialisierten Berufen schwer am gleichen Ort Arbeit zu finden. Wie sieht das dann erst mit drei, vier oder mehr Erwachsenen aus?

Zudem ist unsere Arbeitswelt lange nicht mehr so statisch. Menschen, die am 1980 gebiren sind werden im Schnitt für mindestens 11 Arbeitgeber gearbeitet haben. Da sind Umzüge vorbereitet. Wie geht man da als Polykül mit um? Ist da die zumindest zeitlich begrenzte Fernbeziehung nicht der Normalzustand?

Aber nach so viel allgemeinen Denkanstößen etwas aus meinem Polykül. Ich habe 2015 zwei Frauen gleichzeitig kennen gelernt. Ich war Single und kam recht frisch aus einer krachend gescheiterten Ehe mit DADT. Beruflich habe ich mich kurz vorher selbstständig gemacht, war also örtlich extrem flexibel. Daher war es auch kein Problem, dass beide Frauen 2 Std, bzw 4,5 Std. entfernt wohnten. Es war sogar so dass eine der Frauen unter der Woche in einer Projektwohnung lebte und am Wochenende zu ihrem Mann mehrere Stunden pendelte.

Über die Jahren sind wir durch die Republik gezogen und haben uns im Rhein-Main-Gebiet nach 4 Jahren mit zwei Wohnungen in der gleichen Stadt gesucht. Haben für vier Erwachsene Jobs in der Metropolregion. Können uns trotz unvermeidlicher Pendelei die Kinderbetreuung aufteilen.

Polyküle sind organisatorisch eine Herausforderung. Insbesondere, wenn Karriere und Familie eben in komplexerem Gebilde geplant werden wollen.

Eine Rolle spielt es, ja.

Das heißt nicht, daß eine Fernbeziehung nicht in Frage kommt, aber ich bin vorsichtiger mich auf eine Beziehung einzulassen wenn die Distanz größer ist, denn es drohen Probleme (zeitlich und organisatorisch) die man bei einer Beziehung "vor Ort" nicht hat und für die Bewältigung dieser braucht man erst mal die Kapazität.

Ich habe aktuell eine Fernbeziehung und würde einfach zeitlich keine zweite stemmen können ohne daß alle im Gefüge darunter leiden würden und da endet bei mir eben die Freiheit, daß das nicht geschieht liegt eben im meiner Verantwortung.

Die Distanz alleine ist es aber nicht. Die Lebensumstände beider spielen mit hinein. Ist er z.B. öfter beruflich in meiner Nähe oder ich in seiner ist er ungebunden und sehr mobil, dann ist es leichter als mit einem Partner der Familie hunderte von km von mir weg hat und nur für Dates in meine Richtung starten würde, das wird dann schnell mal für alle Beteiligten zur Belastung.

Und da fängt es schon an. Ich schreibe nicht viel mit Fremden und telefonieren schon gar nicht. Entweder man ist neugierig aufeinander und bekommt seinen Allerwertesten vor dem Bildschirm weg und in die Realität zu einem echten Kennenlernen - oder es wird eh nichts.

Trixy

Da geht es weiter: Du hast recht, würde nicht passen. Ich brauch nämlich länger, ehe ich eine fremde Person einschätzen - und ihr vertrauen kann. Die Zeit nehm ich mir und wer die mir ni lässt da bringts auch nix wenn sie in der Nähe wäre.
Und: auch der zeitliche Ablauf der anderen Person(en) muss berücksichtigt werden. Geht ja nicht nur um mich oder sie, sondern dass beides auch abgestimmt wird.

Wir beide würden uns nicht begegnen - und das ist gut so, denn wir passen nicht zusammen.

So hat jeder seinen eigenen Weg und findet dort die Menschen, die zu ihm passen

Trixy

Spielt Entfernung eine Rolle??
Nein
Ich lerne unheimlich gerne Menschen kennen und besuche diese auch gerne weiter weg. Nirgendwo lernt man jemanden so gut kennen wie in den eigenen 4 Wänden. Seine Welt, Seine Umgebung und sein Tagesablauf. Wenn dann Morgens auch noch mit 2 Eiern auf Toast gefrühstückt wird --> Super
Natürlich geht das auch einfach andersherum

JA
Bei Beziehungen bin ich aber bei weiterer Entfernung raus. Wenn ich jedes mal erst 3 Stunden mit dem Auto fahren muss, nur um mit Ihr Alltag zu erleben, ist das hinderlich.

Viele Posts hier, die gegen eine (Poly)-Beziehung auf die Entfernung sprechen. 🤔

Ich frage mich jedoch, was hilft es dir/euch, liebe Threaderöffner?
Ist die Einstellung anderer wirklich hilfreich?

Vielleicht geht einfach kein Weg daran vorbei, EIGENE Erfahrungen damit zu machen 😊 und das sage ich ganz liebevoll und wertschätzend, denn niemand von uns weiß, was euch als Neu-Polys (wenn ihr das denn seid) begegnen wird - und ich wünsche euch VIELE gute Erfahrungen!

P.S. Meine Herzensmenschen im Polykül waren übrigens IMMER zwischen 30 Minuten und 9 Stunden Fahrzeit von mir entfernt, teilweise sogar im Ausland. Und bei keiner Beziehung war die Entfernung der Grund für eine Veränderung oder Beendung der Beziehung…by the way.
Nähe ist tatsächlich keine Frage der Entfernung - es liegt an jedem selber, was er draus macht…

Meine besten Wünsche begleiten euch, seid offen und mutig und liebevoll!

Liquid

für mich spielt die entfernug absolut keine rolle. zumal in einer poly beziehung doch nicht nur stunden zählen sonern auch mal wochenenden zusammen verbracht werden. deshlab nehme ich dafür auch die entfernung in kauf.

Passende und die eigenen Neigungen ergänzende Damen findet man nicht unbedingt vor der Haustür.

Für regelmäßige Treffen in einer (polyarmoren) (Fern-)Beziehung habe ich für mich zwei Grenzen gezogen, die aber beide auch nicht als "Komma null", also nicht als unverrückbar zu verstehen sind:

Entfernung Luftlinie: bis 250 km (eventuell auch 300 km, je nach Verkehrsanbindung)
Fahrzeit (eine Strecke): 3 Stunden

Als Single, der einen Pkw hat und außer der Berufstätigkeit in Vollzeit keine weiteren Verpflichtungen hat, bin ich eben entsprechend flexibel.
Allerdings verstehe ich es gut, dass die Situation beispielsweise für alleinerziehende Mütter anders aussieht.

Entfernung spielt m. E. eine Rolle dahingehend, dass Distanz auf Dauer einer Beziehung nicht förderlich ist.

Andererseits habe ich gelesen, dass Personenkreise Fernbeziehungen favorisieren, um weniger Druck und mehr Freiraum zu haben.

Ob sich das bei Polybeziehungen anders verhält, wage ich zu bezweifeln...

Es sind immer mehrere zusammenhängende Faktoren.
Wie ist die verkehrstechnische Anbindung, also wie lange braucht man mit Auto, Zug oder Flugzeug wirklich von Tür zu Tür?
Wie flexibel ist man zeitlich, also beruflich, familiär etc.?
Wer von beiden könnte die Reise wie oft auf sich nehmen?
Gibt es Übernachtungsmöglichkeiten oder müssten die auch noch zusätzlich organisiert und bezahlt werden?
Wie viele Treffen braucht man minimum im Monat oder in der Woche, um sich in der Beziehung wohl und glücklich zu fühlen?
Lassen sich diese realistisch betrachtet im Schnitt realisieren oder nicht?

Als Beispiel: Wenn jemand im Ausland lebt, aber beruflich viel und gerne fliegt und mehrmals im Monat sowieso herkommt oder zusätzlich kommen möchte und kann, ist die Entfernung nicht wichtig.
Wenn jemand anders 100 km weg wohnt, aber beruflich immer nur an ganz wenigen Tagen kann und diese dann wiederum bei mir nicht passen, dann sind 100 km schon zu viel.

Tatsächlich durchdenke ich diese Dinge weitgehend im Voraus, bevor es zu einem ersten Treffen kommt. Denn ich würde mir schaden, wenn ich denjenigen dann toll finde, sich aber trotzdem keine Beziehung realisieren lässt.
Trotzdem ist es natürlich denkbar, dass man dann im Überschwang der Gefühle Mittel und Wege findet oder aber sich mit einigen seltenen Treffen zufrieden gibt.
Im besten Fall kann man einschätzen, was man selbst wirklich will und braucht.

Für mich selbst wäre eine Fernbeziehung nur erstrebenswert, wenn ich eine nähere Beziehung hätte.

Wenn ich zufällig jemanden da draußen weiter weg kennenlernen würde, wo es passt, würde das vermutlich anders aussehen.

Allerdings irritieren mich die beiden Sätze oben in der Reihenfolge. Erst mal treffen um zu schauen, ob es passt und dann doch nicht weitermachen, wenn es passt, erscheint mir sehr seltsam.

Die Entfernung ist eines der wichtigsten Kriterien für mich. Ich möchte eine normale Beziehung mit Alltag, was auf Distanz unmöglich ist. Außerdem habe ich für Pendelei weder Zeit, Lust noch Geld. Spontane Besuche müssen möglich sein.
Ein F+ in meinen Lieblingsstädten dagegen wäre schon nett...

Es kommt selten genug vor, dass man einem Menschen begegnet, dem man sich nahe fühlt und den man auf Dauer in seinem Leben haben möchte.

Ich habe vor einigen Wochen eine tolle Frau kennengelernt, die mehr als 6 Stunden entfernt lebt. Wir kommunizieren täglich und planen im Voraus, wann wir uns treffen und freuen uns wie verrückt darauf!

Vorfreude ist auch ein positives Gefühl, das einen sehr beflügeln kann!

Wir haben uns über einen Verkauf hier kennengelernt. Dann öfters geschrieben...und beschlossen wir treffen uns mal. Aus dem einen mal wurde liebe . Wir sehen uns so oft es geht.
Die Entfernung macht uns nichts aus. Den Weg nehmen wir gerne auf uns.
Die Trennung jedesmal macht uns mehr zu schaffen.
Überbrückt wird die Zeit der Trennung mit Telefonate, videochat und schreiben.
Es geht alles wenn man nur möchte.
Wir haben in Kürze unser einjähriges...und wir bereuen keinen einzigen Moment...keine Sekunde....und keinen km den wir dafür zurück legen müssen.

Liebe und Sehnsucht kennt keine Entfernung.

Für mich ist körperliche Nähe sehr wichtig. Das muss nicht unbedingt Sex sein aber "in den Arm nehmen", Kuscheln, zusammen einschlafen und aufwachen. Mindestens eine Beziehung muss für mich daher entfernungsmäßig so sein dass das möglich ist. Weitere Beziehungen gehen zur Not auch mit mehr räumlichem Abstand aber diese wird dann wohl nie so intensiv sein wie eine bei der man auch räumlich näher beieinander ist.

...Wir leben seit 1 1/2 Jahren eine polyamore Fernbeziehung über 550km Entfernung mit einer Frau, wobei diese Beziehung aber bislang auch jeden Monat 1 Woche gemeinsames reales Miteinanderleben einschlißlich Sex ausmacht; d.h. es findet abwechselnd gegenseitiger Besuch statt und bisher war und ist diese polyamore Beziehung sehr schön und bereichernd. Diese Frau hat seit kurzem eine weitere intensive Beziehung zu einem Mann, den wir auch kennen. Wir sind gespannt, wie sich diese Dreierbeziehung weiterentwickeln wird - evtl. zu einer polyamoren Viererbeziehung.
Der Wert der Beziehung muss halt immer Aufwand und Mühe der Entfernung übersteigen.... Bisher ist es so und geht noch weiter..... Aber nichts ist ewig.... Manchmal ändert sich die Situation überraschend schnell und dann sehen wir weiter....

....Natürlich wäre es noch viel schöner, diese Beziehung vor Ort oder in der Nähe zu haben; aber so harmonische Menschenbegegnungen sind halt rar....