„Leider fehlt mir die Freundin zum Austausch ...
.... deshalb möchte ich einfach diese Plattform nutzen.
Ich habe meinen Partner als Tantramasseur und polyamoren Mann kennengelernt. Irgendwann hat sich aus einer offenen Freundschaft mit "mehr PLUS" eine sehr intensive und Partnerschaft entwickelt. Die die letzten Monate, seit wir auch zusammen leben monogam ist.
Für mich ist polyamor neu - da ich immer monogam mit Affairen gelebt habe und mir die Offenheit bei Polyamor einfach als ein logischer Schritt erscheint.
Monogamie in unserer Beziehung nur ein Übergang sein kann. Gleichzeitig wollte ich die Partnerschaft öffen und mir einen zweiten Partner suchen, was aber auch an Corona und der Einstellung von vielen zu diesem Thema gescheidert ist.
Jetzt hat er mir mitgeteilt, dass ihn eine Freundin besuchen möchte, mit der ich auch schon 2 x telefoniert habe. Ich weiß, dass der Kontakt immer da war zwischen den beiden und ja, ich wollte sie auch immer kennen lernen - allerdings einfach auf neutralem Boden.
Ich hätte auch kein Problem damit, wenn er sie für ein paar Tage besucht.
Nur irgendwie fühlt es sich gerade an, als würde sie in "mein Reich" einbrechen.
Parallel planen wir gemeinsam Deutschland, aufgrund der CoronaPolitik und dem kommenden Impfzwang zu verlassen.
Gerade stelle ich so alles in Frage:
Ist Polyamorie für mich die richtige Lebensweise?
Ist das der Partner, auf den ich bauen kann und mit dem ich hier alles hinter mir lasse und mich in ein Abenteuer stürze?
Oder mache ich es mir in Deutschland doch bequem und lasse ihn alleine ziehen,
dem Konflikt und den eigenen Teufelchen einfach ausweichen?
Ich freue mich auf einen Austausch mit Euch!
Um auf den Eröffnungsbeitrag der TE zurück zu kommen:
Konflikten und den eigenen Ängsten, hier Teufelchen genannt, ausweichen ist eine gern genommene Option. Weil sie so schön einfach und nicht anstrengend ist. Allerdings kommt es später doppelt und dreifach zurück. Aber auch das wird gerne verdrängt.
Auf einen Partner bauen können ist eine Gewissheit, die man hier wie anderenorts haben kann. Sollte Auswanderung also ein Thema sein und man/frau ist sich nicht sicher, ob man auf den/die Parntner*in bauen kann und macht die Auswanderung davon abhängig, kann man das Vorhaben auch gleich sein lassen, denn wenn das Grundvertrauen fehlt, ist die Partnerschaft hier wie auswärts nicht zukunftsfähig.
Die Hinterfragung der Polyamorie, die seitens der TE als logische Konsequenz aus ihrem bisherigen Lebensstil beschrieben wurde, scheint mir persönlich eher als eine Hinterfragung des bisherigen Lebensstils. Aber das ist nur meine persönliche Meinung, die auch meilenweit daneben liegen kann.
Das mit dem Reich, in das eingebrochen wird, sehe ich (auch wiederum persönlich) als Nebengeräusche des obigen Hinterfragungsprozesses und nicht so wesentlich an.