Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Beziehungs-Anarchie
1036 Mitglieder
zum Thema
Erfahrungsaustausch: Beziehung mit getrennten Wohnungen?379
Ihr Lieben! Wir sind ja unter uns und alle erwachsen, lol, mehr oder…
zum Thema
Mann möchte keine Beziehung vs. Eifersucht402
Ich versuche Euch mal zu beschreiben mit welchem Problem ich zu…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Poly oder Nicht...Versteh es nicht

*******ich Frau
417 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von ***mo:

Ich.. mies.. ganz ehrlich komme ich mit dem ganzen nicht klar und bin überfordert durch ihre Reaktion auf das was sie angeboten hat.

Verständlich.

Was bist du dir selbst wert?
Wie möchtest du, dass man mit dir umgeht?
Tut sie das?
Gehst du mit dir so um, wie du es dir wünscht?


Du fragst hier, was bei ihr ist, ob das poly ist.

Frag doch, was bei dir ist. Wie du das findest und weshalb du so eine Situation in dein Leben lässt.
*******ias Frau
4.411 Beiträge
So läuft es bei vielen, die von Poly hören und das Konzept vom Kopf her total klasse finden.
Sie empfinden es auch als klasse, solange sie selbst mehrere Partner haben.
Schräg wird es aber dann, wenn der/ die Partner(in) dann auch eine(n) weitere(n) Partner(in) hat. Das kollidiert dann mit narzisstischen Bedürfnissen.

Womöglich hat auch noch etwas anderes zu Missverständnissen geführt:
Was bedeutet Liebe?
Oder wie ordnet man liebevolle Gefühle ein?

Monos, die in einer offenen Beziehung leben, sind gegenüber ihrem Affairen-Partner(in) ja auch nicht völlig gefühlslos. Denen merkt man auch ihre Begeisterung für ihre neue Spielgefährtinnen an. Die sprechen in dem Kontext allerdings nicht von Verliebt-Sein oder Liebe. Auch der in der Poly-Szene gerne benutzte Begriff der New Relationship Energie - kurz: NRE - ist vielen fremd.
Da kommt dann: "Nein, ich liebe XY nicht. Aber selbstverständlich ist XY mir nicht egal. Dieser Mensch ist mir sympathisch. In gewisser Weise fühlen wir uns verbunden und ich genieße die Zeit mit ihm/ ihr. Aber Liebe ist noch Mal etwas anderes."
Der/ die Partner(in) fühlt sich an der Stelle aber verarscht oder betrogen. Denn sie würden genau dieselben Gefühle unter Verliebt-Sein oder Liebe einordnen. Und das war doch ausgeschlossen! Und dann ist der Partner noch nicht einmal ehrlich und verleugnet alles! *gr*

Es gibt in solchen und Poly-Konstrukten viele Möglichkeiten, aneinander vorbei zu reden.
Ende vom Lied: Du hast dich zwar an die Absprachen gehalten, trotzdem geht deine Partnerin an die Decke.

*nachdenk* Vermutlich hätte sie weniger Probleme damit, wenn du mit irgendeiner gepimpert hättest.
Aber nein. Du hast ja mit ihr geredet und offen und ehrlich die Situation geschildert. - Was ich super finde. Solche Männer kann ich ernst nehmen. Da fühle ich mich ja auch ernst genommen. Offene und ehrliche Gespräche schaffen mehr Vertrautheit als Sex. Auch dann, wenn ich bzw. wir uns doch gegen eine sexuelle Beziehung entschieden hatten, war die Verbundenheit größer als beim besten ONS meines Lebens. Der Mann war im Bett echt klasse. Doch eine platonische Freundschaft ist auch immer "Nahrung für die Seele".

Oder aus der Warte deiner Partnerin betrachtet:
Allein wegen dem tollen Sex mit einer Anderen, hat noch kein Mann seine alte Beziehung beendet. Seinen sicheren Hafen wollte er deswegen ja nicht verlassen. Gute Gespräche mit einer platonischen Freundin über die Beziehung, die Probleme, Gefühle und Bedürfniss-Konflikte sind da wesentlich gefährlicher. Dabei könnte der Mann nämlich erkennen, dass die Beziehung ihm mehr schadet als wieder Single zu werden.

Und du sprichst ja nicht nur Tacheles mit der betreffenden Dame. Sondern ihr beide zieht eine sexuelle Beziehung in Erwägung. Klar geht deiner Partnerin da der Arsch auf Grundeis. Denn so, wie du die Beziehung hier geschildert hast, liegt da einiges im Argen.
Zitat von *****eam:
Sie ist nicht Poly
Sie lebt sich gerade aus und Du bist der sichere Hafen.

Aber selbst wenn sie es wäre müsstest Du es nicht auch sein
Du müsstest es ihr nur gönnen können selbst mit Eifersucht.

Kannst Du damit umgehen alles top
Aber wie Du hier schreibst bist Du überfordert und das ist nix gut.

Ich würde es Ihr sicher ohne Probleme gönnen... siehe die Bi Sache... aber es fehlen halt einige, eventuell nur für mich, wichtige Punkte.
Offenheit... Das sie mir sagt was sie macht oder wann oder mit wem.
Klare Regelung.. ich habe halt in der Vergangenheit negative erfahrungen gemacht mit genau solchen Situationen...

Es ist halt das alles in einem sehr kurzen Zeitraum passiert ist. Das ist was mich halt überfordert
****eri Mann
63 Beiträge
Zitat von *******dDay:
Hier ist der Fehler, dass Du poly sein mit eifersuchtsfrei sein vermischst.

Man kann durchaus poly lieben und trotzdem eifersüchtig sein.

Man muss dann eben nur dazu bereit sein, an seiner Eifersucht zu arbeiten.

(Das soll keine Entschuldigung für ihr Verhalten sein. Bevor ich beschlossen habe, poly leben zu wollen, habe ich bereits sehr erfolgreich an meinen Eifersuchtsgefühlen gearbeitet. Ich bin nach wie vor eifersüchtig, lasse das aber nicht zum Problem meines Partners werden.)

Genauso ist es. Alles was du tun kannst ist fragen und reden. Ob wir der Meinung sind es sei poly, oder ihr gar vorzuhalten sie kann ja nicht poly sein wenn eifersüchtig...führt zu nix.
******s_1 Mann
957 Beiträge
@***mo: wenn du möchtest können wir gerne darüber reden.


Beste Grüsse aus dem Süden
@*********lebee
Abhilfe ? Hmh . . . hat sie eine gute Freundin, mit der sie reden kann ? Ein/e Dritte/r hilft manchmal sehr gut als Katalysator.

Sie hat eine BFF, und der Spas an der Sache ist... Ihr Partner ist Poly und Sie Mono und kommt auch null damit Klarr das er sein Poly wieder ausleben will.

Also gibt es da gewisse Probleme mit dem reden weil Ihre BFF ihr das ausreden würde
*******ias Frau
4.411 Beiträge
Verständnisfrage:
Was bedeutet BFF?
Best Frinds Forever ---- also die absolute Busenfreundin
Es gab die Frage ob Sie Dominat ist... nein... Den Part habe ich. Sie ist Sub durch und Durch. Die Männer mit denen Sie sich bis Dato getroffen haben sind eher im Vanilla bereich anzusiedeln.
Da sehe ich für Sie auch schon gewisse Probleme da Sie von sich selbst sagt das es Ohne den BDSM Bezug nicht geht bei Ihr, Sie brauch das für Ihre psychische Gesundheit von jemanden geführt zu werden.

Aber ich sehe durch die tollen Informationen und Gedankenansätze die Ihr mir geliefert habt.. in so kurzer Zeit... WOW... das ich da noch einigen zu bereden habe mit Ihr und das Sie die entscheidung treffen muss über die Zunkunft der ganzen Sache.

Ich denke das ich für den Moment auf Abstand gehen muss um nicht selber eine falsche Entscheidung zu treffen die man am ende bereuhen könnte.

Also Reden wir weiter und hoffen auf das Beste.

Danke euch allen
*********eeker Mann
1.581 Beiträge
Ich bin kein Fan von: "Was der eine darf, muss der andere auch dürfen." Das ist mir zu Sandkasten. Ich möchte auch aus dem Bashing etwas raus. Denn dann bleibt nur die Trennung und die schnell.

Aber zurück zur ausgewogenen Beziehung. Wir haben unterschiedliche Bedürfnisse. Solange ich so abstrakt bleibe und sage, dass jeder seine Bedürfnisse bis zu einem gewissen grad ausleben darf, stimme ich dem zu. Sobald es aber konkret wird, wird es schwieriger. Toleranzen ändern sich mit der Zeit. Bedürfnisse sind unterschiedlich stark ausgeprägt. Aber genau das müsst ihr ansprechen und meine vielen Fragen von oben nicht nur vermuten, sondern einander beantworten.

Dabei kommen meist sehr hässlich egoistische Motivationen zum Vorschein, vor denen man selbst erschrickt. Aber genau das hilft, wieder zueinander zu finden.

Mit dem Kopf durch die Wand wird es nicht klappen. Ich glaube ich kann sehr gut nachfühlen, wie du dich fühlst. Das kommt ja einem Verrat gleich. Betrogen. Ausgenutzt. Wut. Trauer. Wut auf sich selbst, es ihr so freimütig erlaubt zu haben. Enttäuscht. Klein gemacht.

Mit diesem Gefühl ist keine Einigung möglich. Sie fühlt aich nicht viel anders. Wahrscheinlich eingeengt. Ihres sicheren Hafens beraubt. Entsetzt darüber, dass du sie beim Wort genommen hast. Austauschbar. Sehr viel Wut auf sich selbst.

Ihr seid damit beide klein. Wirklich wie kleine Kinder im Sandkasten, die gerade noch toll miteinander spielten, die aber über ein neu-gefundenes oder geschenktes Spielzeug total in Streit geraten und gar nicht mehr erkennen können was sie aneinander haben.

Ohne, dass ihr euch verzeiht und so wieder an Größe gewinnt, werdet ihr das nicht schaffen, da raus zu kommen. Das geht aber eben nur, wenn beide Größe zeigen.
*******ich Frau
417 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von ***mo:
das ich da noch einigen zu bereden habe mit Ihr und das Sie die entscheidung treffen muss über die Zunkunft der ganzen Sache.

Ich denke das ich für den Moment auf Abstand gehen muss um nicht selber eine falsche Entscheidung zu treffen die man am ende bereuhen könnte.

*skeptisch*

Du bist doch auch Teil der ganzen Sache? Weshalb hat sie dann die Entscheidung zu treffen?
Für sich, ja. Aber nicht für dich.

Dein zweiter Abschnitt:
Kann es sein, dass du am liebsten in diesen Dingen keine Entscheidung triffst? Aus Angst, dass sie falsch sind?

Ist ja nett, dass sie bei BDSM geführt werden will, aber defakto in eurer Beziehung - scheint sie für beide zu entscheiden.


Selbst dieses ganze Thema. DEIN Thema, weil es dir gerade nicht gut geht, dreht sich quasi komplett um SIE.
*******ias Frau
4.411 Beiträge
Danke für die Erklärung der Abkürzung. *g*

Zitat von ***mo:
Ich würde es Ihr sicher ohne Probleme gönnen... siehe die Bi Sache... aber es fehlen halt einige, eventuell nur für mich, wichtige Punkte.
Offenheit... Das sie mir sagt was sie macht oder wann oder mit wem.
Klare Regelung.. ich habe halt in der Vergangenheit negative erfahrungen gemacht mit genau solchen Situationen...

Es ist halt das alles in einem sehr kurzen Zeitraum passiert ist. Das ist was mich halt überfordert

Das kann ich Dir sehr gut nachempfinden.

Kann es sein, dass Du dich zu sehr um deine Beziehung und zu wenig um dich selbst kümmerst?

Beziehungen, in denen Schlag auf Schlag mein Vertrauen immer weiter erschüttert wurde, hatte ich früher auch. Damit war ich dann auch völlig überfordert.
Früher hatte immer ich das Gespräch gesucht.
Versucht die Beziehung so schnell wie möglich zu klären.
Die Gespräche schienen auch gut zu laufen. Doch sein Verhalten änderte sich nicht.
Keine Absprachefähigkeit. *headcrash*


Meine Erkenntnis: Wenn Reden nicht hilft, hilft Handeln.
Handeln macht Dinge begreifbar.

Im Laufe der Zeit habe ich mir abgewöhnt, immer diejenige zu sein, die das Gespräch (und die Versöhnung) sucht.
Ich gewöhnte mir an, erst mal bei mir und den frustrierenden Gefühlen zu bleiben. Diese äußerte ich. Doch wenn er zu wenig Interesse an einem Gespräch zeigte, das Geschehene aufzuarbeiten oder von ihm nur unausgegorenes Geblubber kam, zog ich mich zurück.

Warum auch sollte ich mich mit jemanden "Aussprechen", der (noch) gar nicht dazu bereit ist?
Warum sollte ich mich mit ihm Abstimmen und neue Absprachen treffen?
Oder warum sollte ich mit jemanden, der mich kürzlich verletzt hatte, irgendwas anderes Schönes unternehmen?

Inzwischen stehe ich zu meinem Schmerz. Ich blende ihn nicht mehr aus, um irgendwie doch noch an dem Schönen festhalten zu können. Wenn er neue Visionen spinnt, ohne das alte Desaster geklärt zu haben, geh ich nicht mehr mit. Scheiß auf seine Begeisterung (für was auch immer)! Davon lasse ich mich in dem Zustand nicht mehr anstecken. Ich nehm mir die Zeit, meine aktuelle Verletzung zu verarbeiten. Das ist wichtiger als jede Ablenkung.

Wenn ich mich dann wieder mit ihm traf, hatte ich emotional die Distanz, die sein Verhalten für mich erträglich machte.

Das alles gefiel meinem Gegenüber nicht. Machte ihm aber "begreifbar", dass unsere Beziehung eben nicht "irgendwie so" weiterlaufen könne.


Resultat: Keine emotionale Überforderung mehr wegen einer unverdauten Verletzung nach der anderen.

a) Entweder mein Gegenüber bekam dann das Bedürfnis nach einem Klärungsgespräch. Dies war dann auch wirklich fruchtbar. Danach wurden unsere Absprachen auch von ihm ernst genommen.
Oder
b) unser Verhältnis wurde meinerseits immer distanzierter und unverbindlicher. Und unsere Kontakte wurden immer seltener... Es lief sich letztendlich auseinander.
*******ias Frau
4.411 Beiträge
Zitat von ***mo:
Da sehe ich für Sie auch schon gewisse Probleme da Sie von sich selbst sagt das es Ohne den BDSM Bezug nicht geht bei Ihr, Sie brauch das für Ihre psychische Gesundheit von jemanden geführt zu werden.

Das macht es natürlich schwieriger.
Devote Menschen möchten ja gerne die Verantwortung abgeben.
Nichts desto trotz sehe ich in der devoten Neigung keinen Freibrief, dem/ der Partner(in) innerhalb einer Beziehung alles zuzumuten und dafür nie mit Konsequenzen konfrontiert zu werden.

Zitat von ***mo:
Ich denke das ich für den Moment auf Abstand gehen muss um nicht selber eine falsche Entscheidung zu treffen die man am ende bereuhen könnte.

*top*
Ein Kurswechsel von jetzt auf gleich macht ja auch keinen Sinn. Der will gut durchdacht sein und in vielen kleinen Schritten vollzogen werden.
Profilbild
*********hmidt
1.683 Beiträge
Ich vermute, die Antwort auf die Frage, was "sie" antreibt,
wirst du hier im Forum nicht finden.

Habt ihr schon mal drüber nachgedacht, euch Support
von außen zu holen...?! (Das kann auch ein neutraler,
psychologisch oder kommunikativ erfahrener Freund sein...)

Mir klingt das stark danach, dass zwischen euch beiden
eine ganze Menge an Dingen nicht klar kommuniziert und
ausgesprochen sind...

Die Frage "Ist das denn überhaupt Poly...?!" halte ich
persönlich für eine Blend- und Nebelgranate. Du wirst
eine Menge Antworten bekommen. Die meisten übrigens
aus deinem eigenen Kopf. Nur bringt dich halt keine dieser
Antworten auch nur einen halben Schritt weiter...

*zwinker*
****on Mann
16.232 Beiträge
Zitat von *********eeker:
Ich bin kein Fan von: "Was der eine darf, muss der andere auch dürfen." Das ist mir zu Sandkasten. Ich möchte auch aus dem Bashing etwas raus. Denn dann bleibt nur die Trennung und die schnell.

Ich finde auch: es ist okay, selbst viele Liebesbeziehungen leben zu wollen, es beim Partner aber nicht aushalten zu können. Das Problem hat ja derjenige, der es nicht aushält. Es ist eine von diesen originär eigenen Problemen. Die sind nicht verboten, aber anstrengend.

Ich finde Trennung überflüssig. Es kam. Immer noch Wege geben, mit denen es klappt.
*******dDay Frau
4.801 Beiträge
Zitat von *********hmidt:
...

Mir klingt das stark danach, dass zwischen euch beiden
eine ganze Menge an Dingen nicht klar kommuniziert und
ausgesprochen sind......

Und nicht nur das.

Mir scheint, beide für sich kennen ihre eigenen Bedürfnisse, ihre Grenzen nicht und sind jeweils in sich total ambivalent.
****id Frau
5.926 Beiträge
Weg von Poly oder Mono denken:

Liebe ist vielfältig und bedingungslos!
Eifersucht ist immer eine Baustelle des:der Eifersüchtigen.

Ganz subjektiv sollte man eine Monobeziehung nur öffnen wenn sie gut, stabil und so stark ist, dass sie eine Öffnung (in welche Richtung auch immer) aushält.

Ihr solltet reden, und wirklich über alle Gefühle reden! Keine gedachten Kleinigkeiten auslassen, denn aus Missverständnis kann schnell Krieg werden und das will doch niemand!

Ich hoffe Ihr bekommt die Kurve.
Namasté
*******i123 Mann
4.252 Beiträge
@*******ias :

So läuft es bei vielen, die von Poly hören und das Konzept vom Kopf her total klasse finden.
Sie empfinden es auch als klasse, solange sie selbst mehrere Partner haben.
Schräg wird es aber dann, wenn der/ die Partner(in) dann auch eine(n) weitere(n) Partner(in) hat. Das kollidiert dann mit narzisstischen Bedürfnissen.

Dem stimme ich zu, weil ich es selbst erlebt habe ...
*******ouce Paar
114 Beiträge
Sie schreibt
Mmh. Das hört sich alles überstürzt an.

Ich habe den Eindruck, dass deine Partnerin gerade komplett aus dem emotionalen Gleichgewicht ist. Und da schlägt das Pendel auch mehr stark aus.

Ich kann dazu sagen, dass zwei Baustellen manchmal überfordernd sein können. Einmal die Gefühle für den/die "Neuen" und andererseits Verlustängste, wenn du jetzt auch noch durchstartest.

Ich hatte ja eine ganze Weile ein schlechtes Gewissen meinem langjährigen ersten Partner gegenüber, weil ich eben anfing eine zweite Beziehung zu führen. Natürlich wünschte ich ihm auch, dass er jemanden findet oder Spaß hat. Je nachdem, was er möchte. Allerdings wurden meine Verlustängste enorm getriggert:

Wenn ich ihm nicht gebe, was er braucht, holt er es sich woanders. Und wenn sie dann monogam ist, ist er weg, weil das attraktiver ist, als eine Partnerin, die ihm keine volle Aufmerksamkeit schenkt.

Also es kann helfen, wenn da erstmal das Vertrauen da ist, dass du sie in ihrem Polysein voll akzeptierst. Vielleicht wünschst sie sich, dass du sie in ihrer Polyentwicklung begleitest und sich das erstmal festigt.

Ich würde den Vorwurf, dass du sie betrügst nicht auf die Goldwaage legen. Sie kann auch enttäuscht gewesen sein, dass du so schnell an jemandem interessiert warst, obwohl du nie Polyneigungen zu erkennen gegeben hast. Somit hat sie vielleicht den Eindruck, dass sie dich schlecht einschätzen kann. Sie ist für sich vielleicht total klar, dass sie dich nicht verlässt, aber kann das andersherum bei dir nicht einschätzen.
Das sind jetzt meine Gedanken ins Blaue.

Jedenfalls habt ihr ja immer viel geredet und offenbar hat sie versucht, dich mitzunehmen. Sie hat sich dann an die Absprachen nicht so richtig gehalten. Aber Hand aus Herz: wenn so mit dem Feuer gespielt wird, braucht es vielleicht unglaublich viel Selbstdisziplin. Ich meine, das ist wie: klar darfst du mal an der Schokolade lecken, aber nicht kauen und runterschlucken. Mmh. Ich meine, sie will einen Kink ausleben, aber mehr darf es dann auch nicht sein. Schwierig.

Ich habe Monate gebraucht, um das Polyfühlen für mich erstmal auf die Reihe zu bekommen. Ich bin etwas froh, dass mein Partner nicht gleich losgelegt hat. Daher seh ich das auch nicht so scharf wie "Was der eine darf, muss der andere auch dürfen." Es ist manchmal eine Frage des Timings. Hat auch nicht unbedingt etwas mit "Dürfen" zu tun, sondern ob die Situation gerade passend ist.

Ich kann nur raten, über Bedürfnisse, Verletzungen, Empfindungen ganz viel zu reden, sodass ihr emotional in Kontakt bleibt. Und gewisse Gefühle kann man vorher wirklich nicht erahnen.
*********under Frau
4.365 Beiträge
Da wir ihre Sichtweise nicht kennen, was sie wie versteht und will kann es nur um dich gehen. Deine Gefühle, Bedürfnisse und Grenzen. Davon ist mir in deinen Postings noch zu wenig erkennbar. Was ich von dir lese ist zwar sehr tolerant, jedoch auch defensiv. Wo bist du?
***xy Frau
4.774 Beiträge
Zitat von ********ndAc:


Aber wenn man selbst mehrere Partner hat es dem anderen nicht zuzugestehen, das geht doch irgendwie auch nicht. Ich würde in einer solchen Situation von meinem Partner auch erwarten, dass man dann z.B. an der Eifersucht arbeitet?

Daß das "geht", das sieht man ja an diesem konkreten Fall. Für mich ist hier eher die Frage, "wie will und kann ich als Partner damit umgehen".

Trixy
***xy Frau
4.774 Beiträge
@TE
Zur Eifersucht: Habt Ihr, hast Du schonmal nach deren Quellen geforscht?

Eifersucht ist entweder eine Unsicherheit, Angst (Verlustangst?), oder sie entspringt einem ungesättigten Bedürfnis ("warum bekommt die/der dritte etwas/das, was ich nicht bekomme oder von dem ich nicht genug bekomme?!).
Wer sicher in dem Gefühl lebt, daß er immer von seinem Partner das bekommt und auch in Zukunft bekommen wird, was er braucht, der braucht keine Eifersucht zu haben.

Dieses Gefühl, bzw. der Mangel, braucht keinesfalls für den anderen nachvollziehbar sein ("aber Du bekommst doch immer alles von mir"), Gefühle sind ganz reale Tatsachen für den, der sie hat und haben nichts mit "rationalem Denken" zu tun.

Trixy
*******enig Mann
10.062 Beiträge
Ich kann nur davor warnen im emotionalen Bereich Abmachungen zu treffen. Die sind schneller gebrochen als gedacht und dann ist das Theater groß. Wer Gefühle beim Geschlechtsverkehr ausschließen möchte, soll doch bitte ins Puff gehen oder sich einen Gigolo buchen. Das ist wenigstens ein fairer Deal. Wenn ich nur Erfüllungsgehilfe für irgendwelche Kinks sein soll, komme ich mir auch vor wie ein Kellner in der Mitropa Jacke, bloß eben ohne Trinkgeld. Das muss früher oder später zu Verklemmungen führen.

Auch devote Menschen sind für ihre Handlungen verantwortlich und wenn sie genau das nicht wollen, ist das für mich ein untrügliches Anzeichen für den Missbrauch der D/s Rollenverteilung.
*******ouce Paar
114 Beiträge
Sie schreibt
Zitat von *******enig:
Ich kann nur davor warnen im emotionalen Bereich Abmachungen zu treffen. Die sind schneller gebrochen als gedacht und dann ist das Theater groß.

Das seh ich auch so. Es funktioniert auch nicht.

Zitat von *******enig:
Auch devote Menschen sind für ihre Handlungen verantwortlich

Ah, das bringt mich dazu, dass du @***mo dir unbedingt klar werden solltest, was du möchtest und wo deine Grenzen sind. Und die müssen auch klar kommuniziert werden. Ich hab irgendwie den Eindruck, dass deine Partnerin auch macht, was sie will, weil du es mit dir machen lässt. Bedürfnisse und Verbindlichkeiten müssen auf den Tisch.

Aber beim nochmaligen Lesen deines Eingangsbeitrags:

Du sagst, du bist nicht poly - kann es sein, dass das ihre Angst triggert, dass wenn du dich verliebst (so wie sie), sie dann verlässt?

Erfahrungsgemäß können Gefühle nicht ausgeschlossen werden, wenn die Beziehung nur für Sex offen ist. Und dann müsstest du dich entscheiden. Bist du darauf vorbereitet und habt ihr darüber gesprochen?

Das ist sehr schmerzhaft für alle Parteien.
****ora Frau
39 Beiträge
Also für mich klingt das gar nicht so sehr nach nem Definitionsding, was poly darf/ist/sein soll oder halt auch nicht. Sie hat da ein schönes Label gefunden und einfach mal benutzt. So wie man halt BFFs, F+, Beziehungen und Co. hat. Da stellt sich auch jede*r leicht was anderes drunter vor, man merkt das nur manchmal gar nicht so leicht. Letzten Endes kannst du da nur sie Fragen, was denn poly jetzt genau für sie bedeutet und wirst vermutlich aus der Antwort viel lernen.

Vor allem auch über eure Regeln. Da solltet ihr meiner Meinung nach dringend nachbessern. Gerade das aufstellen, brechen, neue aufstellen, brechen,... schema dass sich da für mich abzeichnet gilt es zu durchbrechen.

Wenn Sie wirklich poly leben will und damit glücklich werden, sollte sie lernen sich selbst einschätzen zu können und auch an Regeln zu halten. Für mich persönlich wäre nach der ersten Aktion schon eine Beziehung weiterzuführen schwierig, weil ich nicht vertrauen kann, dass Absprachen eingehalten werden. Das einzige was ich ihr zugute halten kann ist, dass ihr immer noch redet. Also immerhin der Regelbruch gleich auf den Tisch kam. Wenn das jetzt aber immer so weiter läuft, worauf kannst du dich dann noch verlassen?

Ich weiß die frage ist böse und der beitrag insgesamt auch etwas, vor allem weil ich keinen richtig guten Ratschlag habe. Ich könnte jetzt von Eifersucht bekämpfen erzählen, aber das ist glaub ich nicht der Kernpunkt. Eine gemeine hab ich noch, weil ich das nicht so ganz rauslesen konnte: gehört das zum DDLG mit dazu bei euch? Also rebellieren und zurecht gewiesen werden? Das würde die Dynamik etwas erklären aber dann wäre vielleicht auch mal ein Meta-gespräch fällig.... so richtig glücklich wirkst du zumindest nicht...
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.