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Schattenspiele

Schattenspiele
Angeregt durch nicht nur einen Thread, in dem die Thematik sichtbar wurde, geht mir derzeit einiges durch den Kopf. Dies bezieht sich nicht primär auf den Bereich Polyamorie, sondern zieht sich mehr und mehr durch unsere Gesellschaft. Hier sehe ich es aufgrund der Ballung von Konfliktsituationen durchaus richtig angesiedelt.

Wir leben aktuell in einer Welt, in der ich mich dafür, dass ich eine Meinung und eine Haltung habe, als Person diffamiert fühle. Ich werde als Person für meine Meinung und meine Haltung angegriffen, anstatt Austausch zu erfahren, der mich persönlich nicht abwertet, nur, weil meine Meinung nicht der des Gegenübers entspricht.

Woher kommt das?

Meine Eindrücke und Gedanken dazu:

Meine Meinung, meine Haltung triggert den ein oder anderen. Dies kann nur geschehen, wenn Schattenanteile in meinem Gegenüber angesprochen sind. Da bricht sich Unbewusstheit die Bahn. Wer nicht des Anderen Meinung ist, wird abgewertet, um sich nicht mit den eigenen Themen auseinander zu setzen.

Es gibt eine Strömung in der Gesellschaft, Meinung und Haltung, die nicht dem aktuellen Mainstream entspricht, abzuwerten. Woher diese Bewegung kommt sei dahingestellt. In den meisten sozialen Netzwerken wird derzeit eher gelöscht, als Diskurs Raum zu geben.

Letztlich geht es für mich um aktuelle soziale Prägung in Kombination mit eigenen verdeckten Ängsten. Es gibt eine Kollektivangst zur Zeit.

Dies zeigt sich wunderbar in vielen eins-zu-eins-Situationen, und erst recht im Kontext polyamorer Geflechte.

Wie sind da eure individuellen Erfahrungen? Wie bewusst seid ihr euch, dass ihr das unbewusst im Geflecht lebt? Kennt ihr Wege dort hinaus? Wie kommen wir gesellschaftlich wieder dorthin, Akzeptanz zu leben, statt abzuwerten?
********reue Paar
3.839 Beiträge
Es fehlt die grundsätzliche gesellschaftliche Basis.
Nimm z.B. das Impfen.
Eine Diskussion ist da nun mal nicht möglich. Es gibt keinen Mittelweg. Es gibt nur ja oder nein.
******ter Mann
1.388 Beiträge
Ich kenne zu dem Thema die "Arsch-Engel" von Robert Betz. Das sind Menschen, die unsere "Knöpfe" drücken können und uns somit letztlich helfen eigene Baustellen zu entdecken und zu bearbeiten.

Gesellschaftlich ist Selbstreflektion aber nicht sehr verbreitet - wer muss sich denn eigenen Baustellen stellen, solange man auch einfach Influenzern und der Mainstream-Presse folgen kann.
Unser ganzes Bildungssystem ist auf Musterlösungen angelegt statt kritisches Denken zu fördern (Filmtipp "Alphabet"), also bleiben wir auch später dabei lieber die Muster zu übernehmen.

Dies jedoch hat zur Folge, dass viele Menschen einiges verdrängen und "Arsch-Engel" nicht als nützlichen Fingerzeig sehen, sondern gegen diese vorgehen, um sich (und die übernommenen, vorgegebenen Ansichten) nicht hinterfragen zu müssen - denn dies hat ja kaum noch jemand gelernt.
*******er_a Frau
2.038 Beiträge
Zitat von **MK:
Schattenspiele......

Meine Meinung, meine Haltung triggert den ein oder anderen. Dies kann nur geschehen, wenn Schattenanteile in meinem Gegenüber angesprochen sind. Da bricht sich Unbewusstheit die Bahn. Wer nicht des Anderen Meinung ist, wird abgewertet, um sich nicht mit den eigenen Themen auseinander zu setzen.

Es gibt eine Strömung in der Gesellschaft, Meinung und Haltung, die nicht dem aktuellen Mainstream entspricht, abzuwerten. Woher diese Bewegung kommt sei dahingestellt. In den meisten sozialen Netzwerken wird derzeit eher gelöscht, als Diskurs Raum zu geben.

Letztlich geht es für mich um aktuelle soziale Prägung in Kombination mit eigenen verdeckten Ängsten. Es gibt eine Kollektivangst zur Zeit.

Meiner Meinung nach gibt es das schon sehr sehr lange in unserer Gesellschaft. Ich sage seit Jahrzehnten, "Ist der Ruf erst einmal ruiniert, lebt es sich völlig ungeniert."
Wer einen von der Ingroop abweichende Meinung vertritt, wird ausgegrenzt, oder distanziert sich selbst von dieser.

Dahinter stecken Ängste verschiedener Art. In meinen Augen gilt es sich ihnen zu stellen und die der anderen zu respektieren, dann brauche ich an dieser Stelle auch kein Öl mehr ins Feuer zu gießen.

Ich erlebe die aktuelle Zeit lediglich als eine Zeit, in der es darum geht, uralte Muster ins Bewusstsein zu fördern. Da ich dies seit vielen Jahren lebe, hat sich für mich nichts geändert. Traurig finde ich nur, das aus den Zaunpfählen inzwischen Betonpfosten oder gar Brückenpfeiler geworden sind, und die Menschen sich immer noch nicht ihren Ängsten stellen, sondern das Heil in der Verantwortung der anderen suchen.

Mein Umfeld ist sich zum größten Teil der eigenen Angst bewusst und nutzt diese wunderbare Zeit für die persönliche Weiterentwicklung.
*********eeker Mann
1.578 Beiträge
Ich glaube eher, dass wir wehleidiger geworden sind. Meinungsfreiheit bedeutet nicht Widerspruchs- oder gar Konfliktfreiheit. Es ist auch keine Basis für einen Diskurs, wenn Befindlichkeiten mit Fakten verwechselt werden.

Leider scheinen persönliche Befindlichkeiten einen Stellenwert erreicht zu haben, der zwangsläufig zur Eskalation führen muss. Jemand, der dummes Zeug von sich gibt, gibt dummes Zeug von sich. Seine Befindlichkeiten sind dabei vollkommen egal. Wenn dieser Unfug dann auch noch gefährlich ist, dann ist eine harte Haltung diesen Schwurblern gegenüber auf einmal der fehlende Wille zum Diskurs? Nein.

Dumm ist nicht jemand, der es nicht besser wissen kann Dumm ist jemand, der aus persönlichen Befindlichkeiten (von Angst, Verbledung bis hin zu Faulheit) heraus es nicht besser wissen will. Erregungskurven statt nüchterne Information. Gefühle statt Fakten.

Niemand hat hat das Recht auf eine Wohlfühltraumwelt. Dabei ist völlig egal, ob es um die Angst vor Andersartigkeit anderer Menschen geht (Hass gegen Ausländer, Homophobie, ...), ob es um medizinische Verfahren geht (Homöopathie, Impfungen, ...) oder einfach nur um alternative Realitäten (QAnon, 9-11, Mondlandung, ...) geht.
******age Mann
3.159 Beiträge
@**MK
Danke für das Thema!
Ist gerade auch meins.

Weniger im Poly-Kontext,
mehr im "So muss"-BDSM.

Wer sich mit GFK befasst
(gewaltfreie Kommunikation)
durchblickt das Ganze.

Wir dürfen alle Du-Botschaften
loslassen und bei uns schauen.

*my2cents*
*********rgara Frau
7.487 Beiträge
Ich habe auch kürzlich in einem Thread Gegenwind für meine Meinung erhalten und verbalen Angriff in Form von Wertung anstelle von Argumenten.

Diese Reaktion kenne ich sehr gut von Menschen, denen ich versuche Selbstverantwortung zu erklären und warum sie Schuldzuweisungen nicht weiter bringen. Dass ich dann angegriffen werde , verstehe ich als Versuch des Ego des anderen, an seinem Muster festzuhalten komme was wolle.
Ich bin dann in dem Fall schuld an den Emotionendes Anderen wie Angst oder Verunsicherung oder auch vor der Veränderung, die es bedeuten würde, anzunehmen und umzusetzen, was ich sagte oder schrieb.

Mein Gegenüber ist dann einfach noch nicht so weit, diesen Lernschritt zu machen.
Ich habe gelernt auch das anzunehmen. Dass andere nicht vorwärts gehen, wann ich es gern hätte oder wenn ich ihnen den Weg zeigen könnte...

Im Gegenteil. Es ist übergriffig von mir gewesen, andere anschubsen zu wollen, damit sie "heilen".
Wer bin ich, mich selber als "heiler" über sie zu erheben? Und die Erkenntnis , dass ich mich mit heilen wollen sogar über andere erhebe, verstehen diese Menschen dann erst recht nicht...

Ich bin daher in verschiedenen "Stufen" unterwegs.
Je nachdem mit wem ich mich austausche, argumentiere ich angepasst nach dem, was der andere für einen Grad an Selbstverantwortung leben möchte. Lasse hin und wieder Fragen fallen oder berichte einfach nur davon wie es bei mir war. Und schaue, ob der andere das annehmen und auf sich beziehen mag. Als eigenen Lernschritt.

In den Foren hier ist das allerdings schwierig. Manche sind dabei in einem Thread, die da offener sind, andere hängen noch fest. Und ganz schwierig wird es, wenn ein Mensch mit starken narzisstischen Anteilen mit diskutiert. Der wird leider mit großer Wahrscheinlichkeit jede abweichende Meinung als Angriff werten und lässt sich nicht überzeugen. Vielmehr wird er immer wütender werden.

Das nehme ich mir aber nicht mehr zu Herzen.
Es ist traurig, aber eine Tatsache, dass es Menschen gibt, mit denen Diskussionen grundsätzlich nicht möglich sind. Und das auch ohne besondere Gegebenheiten wie die jetzige aktuelle Situation.
********reue Paar
3.839 Beiträge
Zitat von *********eeker:
Ich glaube eher, dass wir wehleidiger geworden sind. Meinungsfreiheit bedeutet nicht Widerspruchs- oder gar Konfliktfreiheit. Es ist auch keine Basis für einen Diskurs, wenn Befindlichkeiten mit Fakten verwechselt werden.

Leider scheinen persönliche Befindlichkeiten einen Stellenwert erreicht zu haben, der zwangsläufig zur Eskalation führen muss. Jemand, der dummes Zeug von sich gibt, gibt dummes Zeug von sich. Seine Befindlichkeiten sind dabei vollkommen egal. Wenn dieser Unfug dann auch noch gefährlich ist, dann ist eine harte Haltung diesen Schwurblern gegenüber auf einmal der fehlende Wille zum Diskurs? Nein.

Dumm ist nicht jemand, der es nicht besser wissen kann Dumm ist jemand, der aus persönlichen Befindlichkeiten (von Angst, Verbledung bis hin zu Faulheit) heraus es nicht besser wissen will. Erregungskurven statt nüchterne Information. Gefühle statt Fakten.

Niemand hat hat das Recht auf eine Wohlfühltraumwelt. Dabei ist völlig egal, ob es um die Angst vor Andersartigkeit anderer Menschen geht (Hass gegen Ausländer, Homophobie, ...), ob es um medizinische Verfahren geht (Homöopathie, Impfungen, ...) oder einfach nur um alternative Realitäten (QAnon, 9-11, Mondlandung, ...) geht.

Und welche Seite ist dann die, die Recht hat?
Führt nicht genau dieses Denken in die Sackgasse?
********weiz Mann
11.234 Beiträge
Akzeptanz zu leben, statt abzuwerten

Je wichtiger sich jedes Individuum nimmt, je unwichtiger wird der Mensch darum. Allenfalls wird er missbraucht als willfähiger Claqueur der eigenen Selbstdarstellung. Tut er es nicht wird er bestenfalls ignoriert, oft aber auch abgewertet.

Das Bewusstsein für eine Sozialgemeinschaft flackert heute oft nur noch kurz auf, so z.B. im ersten Lockdown oder bei der Flutkatastrophe. Rasch ebbt dieses Gefühl wieder ab und die Individualität prägt wieder das miteinander. Soll doch der Staat das Gemeinwohl richten. Vergessen geht dabei jedoch, der Staat sind wir.
****imu Mann
1.296 Beiträge
Für mich ist ein interessanter Ansatz, dieses Problem anzugehen das hawaiianische Ho'oponopono.
Dabei geht es darum, die Fehler und Schwächen, die man bei anderen entdeckt, auch bei sich selbst zu suchen. Wenn man dann die eigene Baustelle bearbeitet, hat das auch Auswirkungen auf den anderen.

Sehr schön kommt diese Haltung in folgendem Gedicht zum Ausdruck:

Was klagst du an
die böse Welt
um das und dies?
bist du ein Mann,

der niemals Spelt
ins Feuer blies?
Hat Haß und Harm
und Wahn und Sucht
dich nie verführt,

daß blind dein Arm
der Flammen Flucht
noch mehr geschürt?
Was dünkst du dich
des unteilhaft,

was Weltbrand nährt!
Zuerst zerbrich
die Leidenschaft,
die dich noch schwärt.
In dich hinein

nimm allen Zwist,
der Welt sorg nit;
je wie du rein
von Schlacke bist,
wird sie es mit.

Christian Morgenstern

Quelle: Wikisource
********line Mann
250 Beiträge
Zitat von ********reue:
Zitat von *********eeker:
Ich glaube eher, dass wir wehleidiger geworden sind. Meinungsfreiheit bedeutet nicht Widerspruchs- oder gar Konfliktfreiheit. Es ist auch keine Basis für einen Diskurs, wenn Befindlichkeiten mit Fakten verwechselt werden.

Leider scheinen persönliche Befindlichkeiten einen Stellenwert erreicht zu haben, der zwangsläufig zur Eskalation führen muss. Jemand, der dummes Zeug von sich gibt, gibt dummes Zeug von sich. Seine Befindlichkeiten sind dabei vollkommen egal. Wenn dieser Unfug dann auch noch gefährlich ist, dann ist eine harte Haltung diesen Schwurblern gegenüber auf einmal der fehlende Wille zum Diskurs? Nein.

Dumm ist nicht jemand, der es nicht besser wissen kann Dumm ist jemand, der aus persönlichen Befindlichkeiten (von Angst, Verbledung bis hin zu Faulheit) heraus es nicht besser wissen will. Erregungskurven statt nüchterne Information. Gefühle statt Fakten.

Niemand hat hat das Recht auf eine Wohlfühltraumwelt. Dabei ist völlig egal, ob es um die Angst vor Andersartigkeit anderer Menschen geht (Hass gegen Ausländer, Homophobie, ...), ob es um medizinische Verfahren geht (Homöopathie, Impfungen, ...) oder einfach nur um alternative Realitäten (QAnon, 9-11, Mondlandung, ...) geht.

Und welche Seite ist dann die, die Recht hat?
Führt nicht genau dieses Denken in die Sackgasse?
Wer recht hat? Der der die Fakten auf seiner Seite hat.

Ich finde es einigermaßen faszinierend, in einer Gesellschaft zu leben die über Freiheiten der Meinungsäußerung und Lebensstile verfügt wie nie zuvor, mit dem Ergebnis dass sie immer weniger anerkennt dass dem so ist.
Wir entwickeln uns leider von einer pluralen Solidargemeinschaft weg und legen viel Wert auf Nebensächlichkeiten, weiß auch nicht, wohin das alles führen soll
***ng Mann
398 Beiträge
Zitat von ********reue:
Und welche Seite ist dann die, die Recht hat?
Führt nicht genau dieses Denken in die Sackgasse?
Ja, @********reue diese Sackgasse sehe ich ebenfalls.

Zitat von ********line:
Wer recht hat? Der der die Fakten auf seiner Seite hat.
@********line es ist doch so, dass jede Seite von sich behauptet, sich auf die "wahren" Fakten zu stützen und die Gegenseite hätten nur Fake-Fakten.


Es geht dabei aber überhaupt nicht ums Rechthaben, weil das nichts bringt. Zudem habe ich ich eine sehr subtile und philosophische Haltung zum Begriff "Wahrheit" (*). Was wahr ist, ist meiner Meinung oft überhaupt nicht zu entscheiden. Es gibt beispielsweise eine Menge Statistiken, die die eine Position stützen, und genauso viele Statistiken, die die andere Position stützen. Daher misstraue ich mittlerweile allen Statistiken, überall wird doch nur das mit Zahlen untermauert, was der eigenen Position dienlich ist *nixweiss*.

Ich bin Physiker und schon bei physikalischen Experimenten muss jedes Messergebnis interpretiert werden ... und (das ist vielen nicht klar) schon bei physikalischen Sachverhalten ändert sich die Interpretation, von Zeit zu Zeit und auch von Physiker zu Physiker.

Oder auch folgendes Beispiel aus "Anleitung zum Unglücklichsein" von Paul Watzlawick:
Ein Mann, klatscht alle zehn Sekunden in die Hände. Nach dem Grund für dieses merkwürdige Verhalten befragt, erklärt er: „Um die Elefanten zu verscheuchen.“ Auf den Hinweis, es gebe hier doch gar keine Elefanten, antwortet der Mann: „Na, also! Sehen Sie?“ Damit wollte Watzlawick zeigen, dass der konsequente Versuch, ein Problem zu vermeiden es in Wirklichkeit verewigt.

Ich (Chang) sage dazu: Man weiß nie, ob es tatsächlich keine Elefanten gibt oder ob das Klatschen die Elefanten tatsächlich vertrieben hat. Jedenfalls kann man die Frage nicht beantworten solange der Mann unverdrossen mit Klatschen fortfährt *zwinker* *ja*.


(*) Wie wirklich ist die Wirklichkeit (Paul Watzlawick)
********line Mann
250 Beiträge
@***ng
Nein, ob es in der jeweiligen Gegend Elefanten gibt kann abschliessend wohl keiner sagen, genau so wie der Gottesbeweis nicht möglich ist, weil er auf einem sich selbst wiedersprechendem Konzept beruht. Diese Fragen sind ja auch schon etwas älter, mindestens aber haben sie die alten Griechen lange mit Ihnen beschäftigt und haben es dann Erkenntnistheorie genannt.

Das Problem ist eher, dass sich die Menschen die da klatschen, nicht mit Wahrscheinlichkeiten beschäftigen und wie diese allgemein auf Risiken anzuwenden sind.

In München am Marienplatz zwöl Mittags spricht sowohl die Empirie wie Deduktion dafür, dass da so schnell weder Elefant nocht Tiger, aber zugegeben einige Chinesen und Japaner zugegen sind.

Die abschliessende Frage von Watzlawik solltest du dann bei Karl Popper finden. Als Konstrukt aus unseren Erfahrungen, du bist Physiker, geronnen in der Wissenschaft. Deswegen gibt es ja eine "wissenschaftliche" Herangehensweise an Problemkreise mit Hypothese und Beweis aus unserem Erleben. Der Apfel fällt nach unten. Glauben und einer Meinung sein ohne Anwendung dieser Herandgehensweise würde uns aber auf den Stand der katholischen Kirche vor Galileo zurückwerfen.
Ich möchte da ehrlich gesagt nicht mehr hin zurück, mir ist die wissenschaft sympathischer und ich "MEINE" allgemein dem Menschen zuträglicher.
Aber auch diese Diskussion kann man führen, sie ist nur höchst müßig, weil schon vielfach ausprobiert. Reality bites, shame on you, reality.

Sollten wir aber wieder auf den Erkenntnisstand wieder zurückfallen würde das mit Sicherheit nicht angenehm werden weil alles was wir an "Zivilisation" erreicht haben auf dieser Herangehensweise fusst.

Sie funktioniert also offensichtlich, ausser EUCH gibts alle gar nicht und ich bin allein im Universum.
Alle die Theorien und Ängste funktionieren leider auch, aber nur in unseren Köpfen, an der Schädelgrenze ist damit dann leider Schluss, weil die "reale Welt" übernimmt die durch kein noch so schönes oder hässliches Gedankenkonstrukt zu überzeugen ist, ob es sich nun um ein Virus, meine eigene Gesundheit, den "Fremden" oder auch die "Geister" betrifft.

Das schliesst übrigens keinerlei mögliche Realitätsebenen aus, die uns nocht verschlossen sind. Die richten sich dann nach der Katze vom Schrödinger, sie sind oder sie sind nicht, wir wissens einfach nicht.

Aber stehen die jetzt zur Disposition?

Mich wundert etwas, dass du als Physiker Probleme hast das zu differenzieren? Manchmal fühle ich mich derzeit erinnert als meine Tochter ca. 5 war und die Diskussionen mit Ihr in dem Alter. Und wenn sie dann bockig wurde, weil das verdammte Universum nicht nach Ihrem Geschmack war. Ich selbst bin gern im Kopf auch manchmal noch 5, aber das Erwachensein bringts mit sich zwischen der Welt zwischen den Ohren und der jenseits davon unterscheiden zu können.
*******i123 Mann
4.231 Beiträge
@**MK

Letztlich geht es für mich um aktuelle soziale Prägung in Kombination mit eigenen verdeckten Ängsten. Es gibt eine Kollektivangst zur Zeit.

Dieses Teilzitat lässt aufhorchen!

Wenn ich das richtig deute, ist momentan die soziale Entwicklung der Zukunft in Gefahr.

Durch eigene Ängste beschleunigt oder reduziert?

Wie darf ich verdeckte Ängste verstehen?

Und worauf bzw. wie begründest/erklärtst Du, dass eine Kollektivangst um sich greift?
@*******i123 Gefährliche Steilvorlage *lol*

Zitat von *******i123:
Wenn ich das richtig deute, ist momentan die soziale Entwicklung der Zukunft in Gefahr.

Das ist sie schon länger, es wird nur gerade wie vieles sichtbarer als vorher.

Zitat von *******i123:
Durch eigene Ängste beschleunigt oder reduziert?

Momentan sehe ich fast nur Angst in der Welt. Die einen haben Angst vor C, die anderen Angst vor I.

Zitat von *******i123:
Wie darf ich verdeckte Ängste verstehen?

Die eigenen Ängste werden auf die, die andere konträre Ängste haben projiziert. Dadurch werden Freunde zu Feinden, es bilden sich Lager, die bekämpft werden. Es wird herabgesetzt, verhohnt, verspottet - nur, um die eigene Angst nicht fühlen zu müssen. Die Würde und die Werte anderer werden nicht mehr akzeptiert, weil sie über Sachthemen eine andere Meinung haben - die jedem per Grundgesetz und Ethik zustehen.

Ich wünsche mir, dass jeder Mensch auch in dieser Zeit gleich würdig sein darf, und behandelt wird. Auch bei anderer Meinung und Haltung. Zumindest jeder bewusste Mensch entscheidet sich bewusst für seine Werte, und möchte diese auch leben können und dürfen. Dies ist zur Zeit - ich möchte nicht darüber diskutieren, von wem gelenkt - nicht möglich.

Ich wünsche mir, dass jeder Mensch bei sich schaut, und sich seinen eigenen Ängsten stellt, bevor er Anklage gegen Andersdenkende und Anderfühlende erhebt.

Ich wünsche mir auch, dass dieser Thread nicht in eine Disskussion über das Thema C abdriftet - denn dann wird er gesperrt werden.

Und ich wünsche mir, dass der ein oder andere von sich selbst berichtet, wie er innerlich mit dem umgeht, was ihm im Außen begegnet - danke dafür *ja*
*****ind Mann
21 Beiträge
Ich sehe das völlig anders!
Es passieren viele positive Dinge in den letzten Jahren:
• Internet.
• Communities die sich finden, erweitern und öffnen
• Barcamps
• viele Haltungen und Lebensweisen wurden sichtbar und bekamen Namen und Formen
• Besitz und Eigentum verlieren an Bedeutung
• C wird zeigen (zeigt), dass eine Gesellschaft auch Solidarität leben kann
• Weltbürger sein ist möglich geworden
• Monogamie wird brüchig/durchlässig
• der Long Tail des Internets: alles zu finden
• Familienzwänge werden zu Wahlverwandschaften
• Forschung und Technik entwickeln sich rasend (ja ich finde das positiv!)

Ich könnte noch weiter schreiben, aber ich glaube ihr seht die Idee
@*****ind Danke für deine durchwegs positive Betrachtung der Welt!

Ich sehe vieles ähnlich. Allerdings konterkariert diese einseitige Sichtweise das Thema des Threads. Deshalb frage ich dich konkret: Wie gehst du mit deinen Schattenanteilen um? Was negierst du im Außen, und damit in dir selbst? Blendest du vielleicht durch deine einseitige Sichtweise deine Ängste aus?

Es gibt die Angst vor der Angst. Diese führt unweigerlich in die Projektion, da die eigenen abgelehnten Anteile irgendwo hin müssen. Projektion ist ein Ventil dafür.
*****ind Mann
21 Beiträge
Erstmal gebe ich zu, dass ich nicht den ganzen Thread gelesen habe. Wollte nur der Bitte nachkommen meine Sicht darzustellen.
Es gibt sicher Dinge, die ich ausblende, zB die Folgen meines Fleischkonsums.
Ich bin Sozialarbeiter und denke ich sehe schon so einiges, was in der Welt nicht läuft. Das hindert mich aber nicht daran das Positive auch zu sehen!
Zitat von *****ind:
Ich bin Sozialarbeiter und denke ich sehe schon so einiges, was in der Welt nicht läuft. Das hindert mich aber nicht daran das Positive auch zu sehen!

Wohin schaust du? Nur nach außen in / auf die Welt? Oder auch hin zu dir, wie du die Welt erlebst, und was das in dir mit dir macht?
*****ind Mann
21 Beiträge
Ohne auf mich selbst zu achten wäre mein Job nachgerade lebensgefährlich.
Aus meinen Gefühlen zu den Situationen erfahre ich oft erst, was wirklich die Dynamik ist.
Ohne mein eigenes Wachstum voran zu bringen, wäre ich wahrscheinlich auch nicht glaubwürdig, wenn ich an der Änderungsbereitschaft anderer arbeite.
Genauso ist auch die Sicht auf das Positive, die Ressourcen, sonst könnte ich gar keine Alternativen anbieten.
Zitat von *****ind:
Ohne auf mich selbst zu achten wäre mein Job nachgerade lebensgefährlich.
Aus meinen Gefühlen zu den Situationen erfahre ich oft erst, was wirklich die Dynamik ist.
Ohne mein eigenes Wachstum voran zu bringen, wäre ich wahrscheinlich auch nicht glaubwürdig, wenn ich an der Änderungsbereitschaft anderer arbeite.
Genauso ist auch die Sicht auf das Positive, die Ressourcen, sonst könnte ich gar keine Alternativen anbieten.

Okay. Du achtest deine Grenzen beim Geben. Welche Achtsamkeit und Aufmerksamkeit schenkst du dir selbst als Individuum? Deinen Gefühlen und Gedanken zu dir und der Welt? Und gerade deinen sicher vorhandenen Ängsten? Und wohin ventilierst du die - bewusst oder unbewusst? Um diese Schatten, und ihre Richtung geht es in diesem Thread...
*****ind Mann
21 Beiträge
Meine Ängste beziehen sich oft auf sehr reale Situationen, Momente in der Arbeit oder im Privaten. Für die Arbeit gibt es Supervision fürs Private die Therapie.
Drogen und deren Folgen gehe ich gerne aus dem Weg.
Ich arbeite mit meinem Körperpanzer, weil es für mein Wohlbefinden schlicht notwendig ist.
*****ind Mann
21 Beiträge
Welche Achtsamkeit und Aufmerksamkeit schenkst du dir selbst als Individuum?
Das ist eine viel schwierigere Frage. Ist nicht einfach die Balance zu finden, manchmal verliere ich mich in den Bedürfnissen der anderen und brauche Zeit mich wieder raus zu arbeiten. Ohne meine Partnerin wäre ich auf diesem Weg sicher noch nicht da, wo ich jetzt angekommen bin.
Zitat von *****ind:
Meine Ängste beziehen sich oft auf sehr reale Situationen, Momente in der Arbeit oder im Privaten. Für die Arbeit gibt es Supervision fürs Private die Therapie.
Drogen und deren Folgen gehe ich gerne aus dem Weg.
Ich arbeite mit meinem Körperpanzer, weil es für mein Wohlbefinden schlicht notwendig ist.

@*****ind Ich finde es großartig, wie du mit deinen Ressourcen umgehst *top* Und dass du dir, wo nötig, Unterstützung nimmst.

Jetzt sind wir allerdings etwas vom Thema abgedriftet:

Zitat von **MK:
Wie sind da eure individuellen Erfahrungen? Wie bewusst seid ihr euch, dass ihr das unbewusst im Geflecht lebt? Kennt ihr Wege dort hinaus? Wie kommen wir gesellschaftlich wieder dorthin, Akzeptanz zu leben, statt abzuwerten?

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