Schattenspiele
Angeregt durch nicht nur einen Thread, in dem die Thematik sichtbar wurde, geht mir derzeit einiges durch den Kopf. Dies bezieht sich nicht primär auf den Bereich Polyamorie, sondern zieht sich mehr und mehr durch unsere Gesellschaft. Hier sehe ich es aufgrund der Ballung von Konfliktsituationen durchaus richtig angesiedelt.Wir leben aktuell in einer Welt, in der ich mich dafür, dass ich eine Meinung und eine Haltung habe, als Person diffamiert fühle. Ich werde als Person für meine Meinung und meine Haltung angegriffen, anstatt Austausch zu erfahren, der mich persönlich nicht abwertet, nur, weil meine Meinung nicht der des Gegenübers entspricht.
Woher kommt das?
Meine Eindrücke und Gedanken dazu:
Meine Meinung, meine Haltung triggert den ein oder anderen. Dies kann nur geschehen, wenn Schattenanteile in meinem Gegenüber angesprochen sind. Da bricht sich Unbewusstheit die Bahn. Wer nicht des Anderen Meinung ist, wird abgewertet, um sich nicht mit den eigenen Themen auseinander zu setzen.
Es gibt eine Strömung in der Gesellschaft, Meinung und Haltung, die nicht dem aktuellen Mainstream entspricht, abzuwerten. Woher diese Bewegung kommt sei dahingestellt. In den meisten sozialen Netzwerken wird derzeit eher gelöscht, als Diskurs Raum zu geben.
Letztlich geht es für mich um aktuelle soziale Prägung in Kombination mit eigenen verdeckten Ängsten. Es gibt eine Kollektivangst zur Zeit.
Dies zeigt sich wunderbar in vielen eins-zu-eins-Situationen, und erst recht im Kontext polyamorer Geflechte.
Wie sind da eure individuellen Erfahrungen? Wie bewusst seid ihr euch, dass ihr das unbewusst im Geflecht lebt? Kennt ihr Wege dort hinaus? Wie kommen wir gesellschaftlich wieder dorthin, Akzeptanz zu leben, statt abzuwerten?