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Wie machst du das? Also, wenn du sagst, dass du für dich einstehst? Ohne dass es eine Forderung ist? Wunschäußerung ohne Erwartungshaltung? Ist das einfach?
Es ist einfach im Sinne von simpel. Die Umgewöhnung fühlt sich durchaus sehr schwer an, weil man alte Gewohnheiten identifizieren und durch neue ersetzen muss.
Ich nehme mir die Zeit bewusst auf mich zu achten. Immer ein bisschen mehr.
Wenn ich mit jemand anderem zB merke, dass mich etwas stört.
Das erste was auftaucht ist das Gefühl und meist der Gedanke dazu, meine unterbewusste Bewertung der Situation.
Dann hör ich aufmerksam hin (nicht jedesmal, aber beim Umgewöhnen achte ich drauf um alte Muster zu finden).
Stimmt meine Bewertung?
Was stört mich wirklich? Worum geht es mir im Grunde?
Was kann ich für mich tun - und nicht gegen den anderen?
Meisten reagieren wir bei Störung automatisch gegen den anderen.
Wir machen damit den anderen verantwortlich, sehen aber unsere Verantwortung nicht.
Wenn ich in möglichst vielen Dingen mich selbst so behandele, wie ich auch von anderen behandelt werden möchte, dann passiert das auch überwiegend.
Mein Umgang mit mir zeigt anderen wie sie mit mir umgehen können/sollen.
Ich erwarte sehr wohl von anderen, aber ich achte darauf, dass ich das erwarte, was ich auch selbst für mich erfülle.
Wenn ich zB fordere, dass ein anderer meine Grenzen achtet und gleichzeitig achte ich selbst meine Grenzen nicht.... wird es auch so kommen, dass andere meine Grenzen nicht achten.
Wenn ich Aufmerksamkeit möchte, dann gebe ich sie auch. Sowohl mir selbst als auch dem anderen.
Ich mach den Anfang bei mir für das, was ich will.
Ich bin da ja auch versucht hinzukommen, hätte es nur mal tröstlich gefunden, wenn es anderen so geht. Ich bin heute mal ausgeflippt.
Jeder flippt mal auf die ein oder andere Weise aus. Das Leben ist permanente Veränderung und Dazulernen. Was mal funktioniert hat, funktioniert ein anderes Mal nicht, wenn sich die Rahmenbedingungen geändert haben.
Und inwieweit und wann habe ich das Recht auch mal Bedürfnisse einzufordern?
Du hast das Recht für dich einzustehen. Andere sind aber nicht in der Pflicht, das für dich zu tun.
Diese „Pflicht“ liegt einzig bei dir.
Schwierig sind ja die sozialen Bedürfnisse. Dafür brauchen wir andere Menschen. Es liegt an uns diejenigen zu finden, die gerne mit uns kooperieren, weil sie von sich aus wollen.
Zu erkennen, dass ein Nein des anderen nicht gegen uns geht.
Es ist okay, dass ein anderer nicht möchte oder kann.
Auf mich zu achten heißt auch das: Zu achten, was andere für sich wollen.
Damit ist auch klar, dass ich dann von anderen nicht fordere, dass sie gegen sich entscheiden.
Und dass ich mich genausowenig gegen mich entscheide.
Ach, eines noch:
Situation für Situation, Moment für Moment.
Wir generalisieren zu schnell.
Wenn sich heute unsere Bedürfnisse unterscheiden, kann das morgen schon anders sein.