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Ein Jahr Viererbeziehung.... ein Resume

Ein Jahr Viererbeziehung.... ein Resume
Unsere Viererbeziehung *liebhab* *liebhab*

Seit nun einem Jahr kennen wir uns schon. Vor einem Jahr haben wir „dieses“ Pärchen auf dem Weihnachtsmarkt 2008 real kennengelernt. Geschrieben haben wir uns vorher schon über die ein oder andere Joyclub-Mail. Dennoch haben wir nie Profilbilder ausgetauscht. Warum nicht? *gruebel* Hmm... irgendwie kam es keinem von uns Vieren in den Sinn. Und dennoch haben wir uns auf dem Weihnachtsmarkt gefunden. *freu* War das vielleicht Schicksal? Sollte es vielleicht so sein?

Tja, wer konnte damals ahnen was aus diesem ersten Treffen werden würde? Aus einer ersten Swingerbekannschaft entwickelte sich eine intensive Liebesbeziehung.... EINE VIERERBEZIEHUNG!! *love3*

Obwohl wir alle keine Erfahrungen hatten *nixweiss*wie es ist verheiratet zu sein und doch einen anderen Menschen, einen anderen Partner zu lieben, ließen wir uns auf dieses Abenteuer ein. Und das Wort „Abenteuer“ trifft es wirklich. *ja*
Ich muss schon zugeben, dieses Jahr war „das“ Jahr der Gefühle. In dem einen Moment schwebte man auf Wolke 7 *wolke7* und im nächsten Moment wurde man von Ängsten, Zweifel und Eifersucht eingeholt. *angsthab* Eine wirkliche Achterbahn der Gefühle. Wir haben etliche Tiefpunkte gemeinsam überstanden... an keinem sind wir bisher gescheitert... im Gegenteil... sie haben uns nur noch fester zusammengeschweißt. *musketiere*

Da hatten wir das Problem den eigenen Partner mit dem anderen Partner beim Sex nicht zusehen zu können. Irgendwie sieht es „anders“ aus als bei den vorherigen Erfahrungen die man gemacht hatte. Einfach mit mehr Liebe.
Dann hatte das andere Pärchen festgestellt, dass sie zu wenig Zeit miteinander verbrachten. Da waren ja die Kinder, die Arbeit, der Haushalt und nun noch das andere Pärchen mit dem man sich ja auch noch treffen wollte. Wo blieb die Zweisamkeit?
Diese Probleme haben wir bisher einigermaßen lösen können, aber unser Hauptproblem ist die Eifersucht. Irgendwie hat dies jeder von uns Vieren durchgemacht. War es bei dem einen erledigt, fing es bei dem anderen an. Waren wir alle mal dran und jeder dachte man hätte es nun geschafft, fing es wieder von vorne an. Schon oft dachten wir, wir hätten nun alle Situationen durchlaufen.... hmmm... falsch gedacht. Sie kommen immer wieder, nur etwas abgewandelt. Ist ein Streit in der einen Beziehung beigelegt, kann man davon ausgehen, dass er in ein paar Tagen, vielleicht Wochen in der anderen Beziehung wieder auftaucht. Es gibt immer ein Auf und Ab.... ein Ying und Yang.

Wenn nun einer von euch denkt, dass wäre ihm zu kompliziert und zu anstrengend und er hätte schon längst die Viererbeziehung beendet, dem sei gesagt: Das Gleiche hat jeder von uns Vieren auch schon gedacht. Aber immer wenn wir in einem Loch saßen, es erst einmal Funkstille zwischen uns herrschte, stellten wir fest, dass ein Aufhören nicht mehr so einfach möglich war. *nene* Dafür lieben und vermissen wir den anderen Partner schon zu sehr. Vielleicht sind es genau die Dinge die unsere Viererbeziehung lebendig halten. Es wird nie langweilig. Man weiß nie wann man sich das nächste Mal wieder sieht. Deshalb genießt man die gemeinsamen Momente viel intensiver.

Wir haben so wahnsinnig viele schöne Momente zusammen verbracht. Frauentausch, Männertausch, viele Abende zu Viert gemütlich zu Hause, mit den Kindern oder auch einmal allein oder zu Viert in einem Club.
Obwohl dieses Jahr so turbolent war... keiner von uns Vieren bereut dieses „Abenteuer“. Wir haben unheimlich viel über Liebe und Partnerschaft gelernt, über sich selbst und allem voran über seine eigene Beziehung zu seinem eigenen Partner.
Dies Alles war es Wert dieses aufregende Jahr gemeinsam zu meistern. Fast 1 Jahr führen wir nun schon diese Viererbeziehung und wir alle hoffen, dass noch viele aufregende und erotische Jahre auf uns Vier warten, die wir gemeinsam erleben wollen.

Hey... ihr zwei, die uns den Kopf und das Herz verdreht habt!! *love* Ja.... genau ihr zwei!! *danke* DANKE, dass ihr in unser Leben getreten seit. DANKE für dieses wunderschöne Jahr!! Ihr seid zwei wundervolle Menschen! *diegroessten*

In ganz großer Liebe *roseschenk* *kuss*

FreeFantasy
*****wen Frau
138 Beiträge
Das liest sich ganz wunderbar und spannend - danke schön für euren Bericht.

Ich wünsche euch vieren noch viele weitere schöne Jahre zusammen!
Oh............
das kommt mir sehr bekannt vor...................


Wir sind ein " Dreigestirn " und bei uns gehts auch rauf und runter und trotzdem mag keiner auf den anderen verzichten................
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
Danke für diesen Erfahrungsbericht und alles alles Liebe und viel Glück Euch viern für die Zukunft. Das auf- und ab ist ganz normal, glaube ich, wir haben auch schon so manche Krise gehabt, manchmal auch nach Monaten Harmonie und ich glaube inzwischen schon, daß diese "Reibungsmomente" einfach dazugehörn in den meisten Poly-Mehrfachbeziehungen. Mehr Glück und mehr Konfliktrisiko, so ist das halt. *g* Aber irgendwie wächst man dran, auch zusammen, selbst wenn man nie "weise und abgeklärt" dabei zu werden scheint, hm? *zwinker*
*********uple Paar
141 Beiträge
Danke
Auch wir sagen mal danke für den interessanten Bericht.

Ich (Er) bin mal gespannt, was es bei uns zu berichten gibt, wenn wir unseren Jahrestag feiern.

LG
CC
@ FreeFantasie
Hallo Ihr (Vier)!


In Eurem "Resumee" stehen die Phasen mit den Zweifeln nicht grad an letzter Stelle. Ich hab voll das Bedürfnis zu sagen, daß es in meinen ehemaligen Monobeziehungen (ohne Ausschweifungen) überhaupt nicht anders war...

Wenn Zweifel aufkommen und Ihr denkt, zweifel ich jetzt die Viererbeziehung an?, -dann erinnert Euch zurück an das Vorher. Es ist nicht die Viererbeziehung, die Probleme an die Oberfläche bringt. Es ist die Intensität Eurer Beziehungen. Eigentlich könnt ihr die Probleme sogar als Kompliment betrachten. Ohne Nähe wären die Probleme (wie auch immer) garnicht da. Seit froh, daß Ihr so weit sein könnt, die halbe Welt träumt von ähnlichen Möglichkeiten (ob heimlich oder nicht).

Ich wünsch Euch was, appeliere einerseits an Eure Vorbildrolle (für Worte hier), und sage andererseits: scheißt drauf, -lebt das...


Viele Grüße
Scrat
*******_by Paar
43 Beiträge
Danke
an euch. Schön dass ihr euch getraut habt über euer erstes Jahr zu berichten. Interessant zu lesen wie euer erstes Jahr war. Wie es auf und ab ging. Wie lebendig es war. Wünsche euch dass es so weiter gehen darf.

Liebe Grüße

R.
****iko Mann
11.369 Beiträge
@ FreeFantasie


euer erstes gemeinsames viererJahr gleicht unserem dreierjahr bis aufs i-tüpfelchen.

Gefühle, die gern Achterbahn fahren,
auf und ab.
Eifersucht, hat jeder erfahren.
Keiner macht schlapp.
Liebe vorhanden, in Hülle und Fülle ,
Gefühle werden frei.
zu spüren man ist Liebestrunken "knülle,
ist immer dabei.

Ich wünsche euch noch viele schöne "Augenblicke" Jahre des Genusses, der Leidenschaft und der Liebe.
******ses Frau
8.573 Beiträge
Oh ja, das wünschen wir euch auch !!!
Unser ersten Jahr endete leider nicht so dolle *snief*
Auch für uns war es ein Abenteuer in das wir reingeschliddert sind ohne vorher zu wissen was auf uns alle zu kommt oder zu wissen was das für jeden einzelnen bedeutet. Es war einfach der Wahnsinn, sehr nah, sehr eng, sehr Intensiv, ...warscheinlich zu viel von allem *traurig*.

Nachdem unser zweiter männlicher Part seine Gefühle unter den Tisch kehrt (Gefühle die er trotz allem sagt zu haben) und auf einmal der Meinung ist, dass sich so eine Viererbeziehung nicht gehört und ja die Kinder oder die Nachbarn oder sonstwer auf einmal urplötzlich sonstwas denken könnten.
Wir dürften miteinander Sex haben aber eben ohne Gefühle, die dürfen nicht sein. Sorry nicht unser Ding, dann kann man gleich ein Astloch nehmen, ...sagt mein Mann. Ein Widerspruch jagt den anderen *crazy*

Das letzte Jahr war für uns ebenso eine Zerreißprobe, ein auf und ab, ein hin und her, geben und nehmen, mit einer Eifersucht die ich vorher noch nie in meinem Leben verspürt hatte und nicht nur ich.
Keiner hat behauptet dass eine Viererbeziehung einfach wird oder ist. Es war trotz vieler Tränen und Diskrepanzen, und endlosen Stunden der Diskussion, die ich sehr vermisse, eine wundervolle Zeit !!
Zum ersten Mal hatte ich, besser wir beide das Gefühl zu Hause angekommen zu sein. So viele Parallelen, nicht nur bei den Interessen, es ähnelten sich sogar die Einrichtunsgegenstände*smile*. Die Kinder kommen super miteinander aus und fragen sogar jetzt noch wann wir wiedereinmal bei ihnen schlafen. Es galt vor den Kindern der Grundsatz, keine übertriebene Knutscherei, ...das taten wir nur, wenn sie nicht dabei waren. Tat ja auch nicht weh und die Kids wurden nicht komplett überfordert.

Jeder durfte den anderen küssen, knuddeln , lieben, genauso wie seinen eigenen Partner, bis eben der andere Mann das Denken begann. Plötzlich durfte ich ihm nicht mehr nahe sein, er fragte auf einmal warum, warum ich so fühle *gr*, als ob man seine Gefühle im Supermarkt erstehen könnte*aua*.

Er hinterfragte z.B. " was läuft in euerer Beziehung falsch, weil du dich zu mir hingezogen fühlst" , er kann nicht akzeptieren oder verstehen, dass ich ihn um seinetwillen liebte, weil er genauso ist wie er ist. Das das mit unserer eigenen Beziehung nicht im geringsten zu tun hat.
Ich liebe meinen Mann wie er mich und dadran wird sich nichts ändern. Die Beiden waren für uns einfach nur das Salz in der Suppe, das I- tüpfelchen, einfach nur der Wahnsinn, der Höhepunkt unserer bisherigen Beziehung.

Scrat hat es oben wunderbar beschrieben.

Es ist nicht die Viererbeziehung, die Probleme an die Oberfläche bringt. Es ist die Intensität Eurer Beziehungen. Eigentlich könnt ihr die Probleme sogar als Kompliment betrachten. Ohne Nähe wären die Probleme (wie auch immer) garnicht da.

Tja, nun stehen wir vor einem Scherbenhaufen zu viert und einer neuen alten Dreierbeziehung mit der Frau dieses Paares !
Wie das nun weitergeht werden wir genauso rausfinden. Da wir unser Leben bisher immer nahmen wie es kam, werden wir auch hier hinterher schlauer und um noch eine Erfahrung reicher sein.

Es ist eben eine "never ending Story".

Was es für uns def. gebracht hat, ist die Erkenntnis, dass wir in der Lage sind meherere Menschen gleichzeitig zu lieben ohne dem eigenen Partner etwas zu nehmen oder ihm damit weh zu tun.

Wir können dadurch nur gewinnen.....
Wovon wir träumen...
... das dürft Ihr leben!

Herzlichen Glückwunsch zu Eurem ersten Jahr. Mögen ihm noch weitere folgen... lebt es und lasst Eure Liebe wachsen,... schon um Eurer selbst willen... ihr dürft so viel lernen, und ein bisschen beneide ich Euch... seufzzzzzzzzzzz....:-)

Berührt
Tom
**em Mann
1.191 Beiträge
Herzlichen Dank Euch allen..
Euere Berichte berühren mich sehr.
Sie berühren mich aus deshalb sehr, weil mir Vieles so bekannt vorkommt, weil Zweifel, Eifersucht abwechselnd bei uns allen Beteiligten, tiefe Freude, tiefe Traurigkeit + ganz neue Gefühle immer + immer wieder auftauchen.

Meine Liebste "Poly" + ich kennen uns erst exakt 4 Monate, die uns aber wie Jahre vorkommen, + ich habe noch kaum Kontakt zu ihrem Ehemann. Insofern ist unsere Konstellation eine ganz Andere.

Aber alles ist für mich ein unglaublich intensiver Erfahrungsprozess. Die "Beziehung", obwohl erst im Anfangsstadium, kommt mir vor als
schon immer vorhanden,
ein Ablegen von falschen Zwängen,
das Finden von etwas immer Gesuchten, ein Ankommen + Heimkommen,
eine unendliche Geschichte der Liebe mit immer neuen Varianten + Möglichkeiten zum Lernen + Wachsen.

Alles Gute + weiterhin viel Liebe

Prem Amido
*********n_by Frau
827 Beiträge
-2 wundervolle Berichte...
...ich war beim lesen der beiden $er berichte ganz ergriffen. Trotz aller Schwierigkeiten wäre es das, was ich mir unter Polyamorie vorstelle. Ich hoffe, die Vier des 1. Berichtes können sich zusammenraufen und haben etwas ganz Wertvolles für alle Beteiligten, schade dass es bei den 4 des 2. Berichtes nicht so gut ging. Eifersucht ist kann wirklich ein schlimmes Gefühl sein, wenn es zu intensiv auftritt und leider alles zerstören. Schade für die Kinder, wenn das zerbricht, denn die haben wohl auch Bindung aufgenommen und Gefühle entwickelt
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
Wenn Zweifel aufkommen und Ihr denkt, zweifel ich jetzt die Viererbeziehung an?, -dann erinnert Euch zurück an das Vorher. Es ist nicht die Viererbeziehung, die Probleme an die Oberfläche bringt. Es ist die Intensität Eurer Beziehungen.

Najaaaa ... *zwinker*
Also ja, ich stimme dem zu, solche Konflikte sind AUCH ein Zeichen von emotionaler Intensität (aber nicht notwendigerweise Tiefe, hm? *baeh*). Daß man darüber hinweg kommt, ist für mich ein Qualitätskriterium, ob man aber wirklich darüber hinWEG kommt, ist dann immernoch die Frage, nur weil die Eifersucht gerade nachlässt, muß das Grundproblem ja nicht gelöst sein. Jaja, ich spiele schonwieder advocatus diaboli. *lach*
Aber ich stimme dem auch zu, daß solche Konflikte nicht notwendigerweise mit der Anzahl an Personen entstehen, durch die Anzahl der Personen aber ans Tageslicht treten, da intensiviert werden können. Wenn ich bedenke, wie viele Tränen und Missverständnisse mein Mann und ich die ersten 1-2 Jahre hatten zu zweit ... Mensch, Mensch *oh* aber die Entwicklung gemeinsam hat es kostbar werden lassen und die hätte es ohne die Krisen auch nicht gegeben.
@ Venice
Da stimme ich Dir zu, der Einwand geht, doch der Zusammenhang scheint mir ein anderer gewesen zu sein.

Bei der typischen aufkommenden Frage, "will ich weiter solch eine vielfältige Beziehung, wenn es so ein Theater bringt?" ist die Ursache nur oberflächlich betrachtet die Mehrfachbeziehung. Würden dieselben Probleme nicht später auch in der Zweierbeziehung kommen, wenn sie intensiv, aufrichtig, authentisch ist??? Durch Beziehung werden wir immer mit uns selbst konfrontiert. Ist die Beziehung intensiver oder vielfältiger, dann ist das der KonfrontationsTurbo. Was wir draus machen, ist ein anders Thema.

Ob wir Probleme (Konfrontation) mehr oder weniger angehen, spielt für das was hinten raus kommt eine Rolle. Aber nicht dafür, ob Mehrfachbeziehungen die Ursache sind, oder daß, -was sie "mehr" bewirken.

Schwierig, schwierig, aber Du denkst ja auch Multitaskingmäßig *zwinker* *idee*

PS: Latein??? >advocatus diaboli??? Zwieanwalt?
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
Juhu, endlich wieder eine Diskussion mit Dir, lieber Scrat, die mag ich nämlich. *g*
Weißt Du, ich glaube durchaus, daß es als Zweierbeziehung deutlich leichter fällt, Konflikte (bzw. ihren Ausbruch) zu Umschiffen oder Methoden zu entwickeln, Nebenschauplätze zu erreichen, um sich mit dem eigentlichen Problem nicht beschäftigen zu müssen. Und dann daraus nicht zu lernen, was eigentlich Auslöser war, wo man hinsehen müßte - sondern das Paarverhalten so zu verändern, daß man daran nicht mehr rührt. Egal wie intensiv die Beziehung.
Zwei sind ziemlich flexibel in ihrem Verhalten und Vermeidungsverhalten. *ja*
Mit dreien wird das schwieriger, scheint mir inzwischen, jeder hat ja so seine Macken und Triggerpunkte, dreien auszuweichen ... uuuuh, das wird komplizierter. Und vier ... ohje, da muß man sich dann irgendwann mit dem auseinander setzen, was Problem ist, weil man zwar mehr Hirne und damit mögliche Lösungsansätze hat, aber gleichzeitig auch mehr Befindlichkeiten, die dem guten gesunden Menschenverstand schnell mal entgegenwirken ...
Ich weiß, daß ich mit der "Erkenntnis" (für mich ist es eine, eine frische sogar *baeh*) wohl ziemlich alleine stehe, aber ich glaube, daß je mehr Leute und je enger verbunden, desto starrer wird das .. "System" und Konfliktauslösern kann man damit nicht mehr so leicht ausweichen.

Edit: Achso, advocatus diaboli - Teufels Anwalt, jemand der sich kritisch äußert, hinterfragt oder schlichtweg schmarzmalt. Ich bin ein großer Anhänger von Poppers Falsifizierungstheorie. *zwinker*
Moin Venice!


Das ist für mich ein Kompliment, dankeschööön *g* Ich brauche die Auseinandersetzung, den Input, und die Herausforderung anderer Meinungen. Das gibt mir richtig was. Und durch Dich fühl ich mich herausgefordert, im Oberstübchen noch tiefer zu kramen *top2*

Ich glaube auch, daß es so ist, wie Du das gesagt hast:
Zwei sind ziemlich flexibel in ihrem Verhalten und Vermeidungsverhalten. *ja*
Mehr unbewusst, als bewusst.

Und in den meisten Fällen, vielleicht Allen, ist die Auseinandersetzung mit sich selbst in Mehrfachbeziehungen zwangsläufiger. Ich setze sie vorraus, und erlebe Euch hier ja auch so.

In Zweierbeziehungen wird z.B. Verlustangst mehr oder weniger geschickt aus dem Weg gegangen. In Mehrfachbeziehungen muss das Thema auf den Tisch. Ebenso sind inhaltliche Verabredungen ein viel notwendigerer Punkt.

Aber, ich habe halt selbst erlebt, wie es immer unbefriedigender für mich wurde, die Tiefe in der ExBeziehung nicht erreichen zu können. Also, in meiner Zweierbeziehung war das Vermeiden, Umschiffen, etc dann auch nicht erfolgreich, das ist nur ein halbes "sich aufeinander beziehen". In Polybeziehungen kann man zwar nicht so leicht ausweichen, aber wenn man mit seinem Latein am Ende ist, "es" (sich) nicht mehr aushält, passiert doch das Gleiche, oder? *heul2*

Nochmal zum Ursprungsding zurück:
Für mich hängt die Intensität der Auseinandersetzung von der Intensität einer Beziehung ab. Mehr Tiefe = mehr Antiggern.

Selbst wenn Polys mehr Tiefe und Auseinandersetzung "ausgeliefert" sind, bin ich kein Freund davon, pauschal zu sagen, daß Polys mehr Tiefe haben. Das hat nen komischen Beigeschmack. Das kann man nicht vorraus setzen.

Es ging Ursprünglich darum, daß FreeFantasie verständlicher Weise Momente hatten, wo so Gedanken aufkamen: "Mann, ist so ne Viererbeziehung anstrengend, bringt die mich an meine Grenzen!". Daraus kann in Verzweiflung schnell werden: "Ich halt das nicht mehr aus".
In dem Moment dabei zu bleiben, daß das Modell "Viererbeziehung" der Grund ist, schießt dem Ziehl (es auszuhalten etc) quer. Die Ursache ist nicht das Modell, die Ursache ist die Intensität. Bei der Erkenntnis schaut man dann nicht mehr auf´s Modell, sondern die Intensität.

Und jetzt im übertragenen Sinn:
Die Viererbeziehung ist nicht die Ursache, sie ist der Auslöser, und somit nicht verantwortlich.

Was man nicht alles schreiben muss, um auf den Punkt zu kommen *blabla*


Viele Grüße
Scrat *g*
@ Venice
Hej,

aber ich glaube, daß je mehr Leute und je enger verbunden, desto starrer wird das .. "System" und Konfliktauslösern kann man damit nicht mehr so leicht ausweichen.

ich empfinde das Wort starrer hier im Gegensatz zu nicht mehr ausweichen. Kannst du versuchen mir zu erklären, wie du das gemeint hast?

Ich denke dass Verbindungen jeweils Systeme sind, umso kleiner umso größer die Gefahr von negativen, Systemerhaltenden Verhalten...meistens sehr unbewußt, sozusagen in den unausgesprochenen Tabuthemen.
Umso größer die Anzahl der Netzbeteiligten und das Bedürfnis nach Tiefe und Verbindlichkeit, umso größer die Chance dass sich solche Tabuthemen gar nicht erst, oder nur kurzfristig einschleichen.

Dass dies unbestritten an die Substanz jedes Einzelnen und der Gruppe gehen kann ist denke ich unbestritten *schwitz* *faechel*

Mir ist solche Arbeit viel wert, neben den vielen wunderschönen Momenten, lerne und entwickele ich mich auf diese Art sehr gerne weiter und auch dies ist eine meiner Motivationen in einer offenen Beziehung mit der Erlaubnis mich zu verlieben, zu leben.

Alles Liebe
Andreia
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
Selbst wenn Polys mehr Tiefe und Auseinandersetzung "ausgeliefert" sind, bin ich kein Freund davon, pauschal zu sagen, daß Polys mehr Tiefe haben. Das hat nen komischen Beigeschmack. Das kann man nicht vorraus setzen.

nickt Sehe ich auch so.

ich empfinde das Wort starrer hier im Gegensatz zu nicht mehr ausweichen. Kannst du versuchen mir zu erklären, wie du das gemeint hast?

Hm. Naja, wir sind ja alle unfertig als Menschen, nicht so frei/gelassen/selbstgenügsam, wie wir das vielleicht gerne wären und für poly toll wäre, damit es schön ruhig und konstant harmonisch wäre (obwohl ich es da mit Hirschhausen halte: Glück geht - Gottseidank - vorbei, sonst wäre es kein Glück mehr, sondern Langeweile).
Und da Menschen nunmal so sind, haben wir eine ganze Reihe von Situationen, Empfindungen, Befindlichkeiten, die uns sozusagen ... festnageln. Sozusagen von oben draufgesehen wie ein ... tja hm, das wird jetzt nicht hübsch ... Kaugummi, der an manchen Stellen angetackert ist (die eigenen schmerzhaften oder sonstwie unerfreulichen Sachen, daran ist man (noch) gebunden), aber dazwischen eben sehr flexibel ist. Dann kommen zwei Personen (Kaugummis) und die haben beide meist verschiedene Tacker-Stellen, einer kann der Stelle des anderen ausweichen, da konfrontiert sich nichts. Wenn jetzt ein dritter kommt, ist die Flexibilität des Ganzen schon geringer als bei zwei. Das bleibt auch so, solange einer oder mehrere nicht die Tackerstelle(n) auflösen kann.
Es werden immer mehr solche Stellen, auf die ein einzelner aufpassen muß, damit es nicht zum Konflikt kommt - was ja nicht anklagend gemeint ist oder als Kritik, das ist ganz normal. Und was als zwei Personen Konstellation bestimmten Dingen/Situationen/Aussagen noch ausweichen kann, wird halt mit drei starrer. Also wird es (gottseidank, wie ich finde!) schwieriger, sich zu "verformen", um die Stellen des anderen nicht zu berühren, der Zwang zur Aufarbeitung der eigenen Befindlichkeiten, wenn man eine intensive Beziehung leben möchte, größer.
Hat das geholfen oder klingt das nur verworren? *lach*
*lach* *lach* *lach*

ich denke dass ich es in etwa, glaube ich, verstanden zu wissen hoffe.

*frieden*

Auf alle Fälle verwirrend orginell deine Darlegung der entwirrenden Erklärung.

lg
Andreia
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
Das passiert, wenn man den ganzen Tag Doktorarbeit schreibt, fürchte ich. *zwinker*
**em Mann
1.191 Beiträge
Vereinfacht ausgedrückt meine ich, dass mann/frau in einer Zweierbeziehung auch Konflike oft eher umschiffen kann, dass mann/frau die "Befindlichkeiten" der/des Anderen schneller kennenlernt oder sie vermeidet - sofern mann/frau es bequem(er) haben möchte, bzw. sich schneller an sie anpasst.

In einer Beziehung - welcher Art auch immer - mit mehreren Menschen gleichzeitig gibt es einfach mehr + unterschiedlichere Sichtweisen, Reibungspunkte + Reaktionen, mit denen mann/frau sich auseinandersetzen muss + darf.

Insgesamt glaube ich auch von mir, dass ich in einer polyamoren Konstellation flexibler bleibe, bleiben muss + bleiben darf, weil ich ich es mit unterschiedlichen Menschen zu tun habe + mit mehr Variablen *lol* konfrontiert werde, die dann auch wieder Unterschiedliches in mir auslösen..

LG

Prem Amido
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