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Zweiter Partner, wie gehe ich damit um?

Ich danke für die Reaktion, alles kann helfen.

In meiner Wortwahl muss ich dir Recht geben. Das geschriebene Wort ist immer hart. Werde mich in Zukunft halt da anpassen müssen. Ich schreibe meist wie ich rede. Passt nicht immer. Sorry
Die gleichen Worte hab ich ihr gegenüber geäussert und es wurde ganz anders aufgenommen als hier. War halt Ton und Geste bei. Sie kennt mich und weiss wie ich ticke. Wer mich persönlich kennt weiss das ich keine Pauschalisierung betreibe und auch nicht mit Vorurteilen oder ähnlichem behaftet bin.
In Sachen Poly bin ich dabei zu lernen, zu verstehen und hoffe innig, zu akzeptieren.
Meine Freundin und ich reden auch und werden noch mehr reden. Auch bei 700Km ist das ganze zu schaffen. Es gibt ja Auto und-oder Bahn. Wer solche Strecken auf sich nimmt hat viel mehr im Sinn als lediglich "die niederen Instinkte". Die fahren wir beide.
Das ganze ist noch frisch und gefühlt sehr intensiv. Das soll auch richtig lange so bleiben. Ich glaube die Zeit wird alles regeln. Sehe dem sehr positiv entgegen.

Lg Manni

Mir machte diese ganze Situation von Beginn an zu schaffen, höchstwahrscheinlich auch aus Eifersucht. Doch nach vielen vielen Gesprächen sind wir übereingekommen, dass wir es weiter führen, weil sie es besonders glücklich macht und das für mich eigentlich das größte Glück ist.

Perfekte Formulierung. Genau meine Ausgangslage gewesen "damals".

Ich möchte ihr gern zeigen, dass ich mich für ihr Glück freue, gespannt auf mein zukünftiges Glück bin, allerdings komm ich mental (noch) nicht damit zurecht, wenn sie alleine bei ihm ist.

Yep, auch das unterschreibe ich zu 100 %. War bei mir genauso.

Ich schließe mich dem schon oft gegebenen Hinweis an, daß es mit Sicherheit einiges erleichtern würde, wenn auch du für dich einen weiteren Menschen findest, und sich somit die "Ungleicheheit" oder ein Gefühl von "Gefälle" zwischen dir und deiner Frau reduziert.
Es ist wundervoll, dem geliebten Partner etwas schenken zu können, noch wundervoller, wenn dieser das Geschenk annehmen und wertschätzen kann, einfach großartig, wenn man dieses Feedback bekommt und selbst spürt....aber die Krönung des Ganzen ist, wenn der Partner dir dieses Geschenk auch zurückgeben kann. Die positive Feedback-Schleife kann sich weiter und weiter steigern, was es allen Beteiligten "erleichtert" mit den Zeiten des "Voneinander-Getrennt-Seins" klar zu kommen.

Mir ist bisher dieses Glück noch nicht zu Teil geworden, aber im Laufe der Monate habe ich gelernt, immer besser mit den Zeiten klar zu kommen, wo sie bei ihm ist.
Ich glaube, daß es gar nicht so sehr entscheidend ist, ob dieses "Unwohlsein" aus Eifersucht erwächst, aus Neid, Verlustangst, Unsicherheit oder was auch immer, sondern das jeder/jede für sich selbst Mechanismen finden und entwickeln muß, damit umzugehen. Hier spielt es auch keine Rolle, wie naheliegend oder abwegig diese zu sein scheinen, ob andere damit gute oder schlechte Erfahrungen gemacht haben, denn alles was zählt ist der positive Effekt für einen selbst.

Ich für mich habe unterschiedlichste Ansätze ausprobiert und bin am Ende zu folgenden Erkenntnissen gelangt :

1 - es ist immens schwerer, mit der Zeit klar zu kommen, wo sie bei ihm ist , wenn es zuvor zwischen mir und meiner Partnerin "nicht ganz rund lief", ich unsere "Paarverbindung" nicht sauber fühlen konnte
ALSO : Versuchen, darauf zu achten, daß dies - wenn möglich - sichergestellt wird, durch intensive Zweiermomente, langes, inniges Kuscheln, einfach viel körperliche und emotionale Nähe zwischen uns

2 - es ist immens schwerer, mit der Zeit klar zu kommen, wo sie bei ihm ist , wenn ich als "der Alleingebliebene" in dieser Zeit Leerlauf habe. So lange ich etwas zu tun habe, Aufgaben zu erledigen, TASKS, geht die Zeit viel schneller vorbei und man kommt seltener in die Situation, wo man sich fragt, was die beiden jetzt wohl gerade so machen. Sind sie kochen? Spazieren ? Haben sie gerade Sex , während ich volle Windeln wechsle ?
ALSO: Ich lasse mir bewusst im Haushalt "Arbeit liegen" oder erledige Dinge, die man nicht so häufig macht (Schränke ausräumen und von innen auswischen, Regale vorrücken und dahinter saugen...)

3 - die Zeit ist in diesem Punkt auf meiner bzw. deiner Seite. Je länger unsere polyamore Beziehung besteht, umso besser komme ich mit der Zeit klar, wo sie bei ihm ist . Gib also dir und euch genug Zeit, mit der Entscheidung, den Konsequenzen, Implikationen und unschönen Empfindungen klar zu kommen.