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Und wenn sie zu dir spricht, glaube an sie,
auch wenn ihre Stimme deine Träume zerschmettern kann
wie der Nordwind den Garten verwüstetet.
Denn so, wie die Liebe dich krönt, kreuzigt sie dich.
So wie sie dich wachsen lässt, beschneidet sie dich.
All dies wird die Liebe mit dir machen,
damit du die Geheimnisse deines Herzens kennenlernst
und in diesem Wissen ein Teil vom Herzen des Lebens wirst.
…
Und glaube nicht, du kannst den Lauf der Liebe lenken,
denn die Liebe, wenn sie dich für würdig hält, lenkt deinen Lauf.
Was wären eure Gedanken dazu? Würde man so klarer Kommunizieren können und so Probleme vermeiden?
Als ich das Thema sah, überkam mich das Gefühl zu alt zu sein. Ein Gefühl von „ich verstehs nicht mehr“.
Heute ist ein neuer Tag und damit kamen die Erinnerungen.
„und so Probleme vermeiden“
Nein. Probleme kann man nicht vermeiden, es tauchen immer welche auf. Das Leben ist eine Herausforderung.
Wenn man Erfahrungen macht, die sich schlecht anfühlen, dann ist es verführerisch und völlig normal, dass wir unseren Verstand benutzen wollen.
Unser Verstand, der analysiert und uns Lösungen aufzeigt. Der uns den Weg gibt, um genau das zukünftig zu vermeiden, was wir als schlecht erfühlt haben.
Es wirkt so schön logisch. Außer dass wir stets irren. Wir irren in dem Moment, in dem wir unseren Gedanken glauben schenken und vergessen, dass wir irren könnten.
Wir sehen immer von unseren Augen aus auf die Welt.
Wenn ich ein Problem vermeiden möchte, dann weil ich damit nicht umgehen kann.
Vermeidung verengt unseren Blick, wir verlieren schnell aus den Augen, was wir rund um das Problem noch vermeiden, welche Auswirkungen unser Bemühen noch hat.
Vermeidung mag uns notwendig erscheinen. Sie kann sehr sinnvoll sein.
Doch stellt sich stets die Frage: Was wenn ich mich irre?
Was, wenn ich doch lernen kann mit diesem Problem konstruktiv umzugehen? Ist es dann noch ein Problem, dass es (um jeden Preis) zu vermeiden gilt?
Was entgeht mir alles, wenn ich den Weg der Vermeidung gehe?
Was wäre, wenn ich in anderen Menschen weniger die potentiellen Probleme sehe und stattdessen mehr die Chancen? Die Möglichkeiten neues über die Welt, über mich, über andere zu erfahren?
Ich verstehe den Ansatz, den Wunsch danach möglichst im Vorfeld schon auszusortieren und so Probleme zu vermeiden.
Je größer unsere innere Checkliste wird, desto eingeschränkter wird leider auch unser Horizont.
Wenn man für sich selbst feststellt, dass man im Grunde immer mehr schlechte Erfahrungen macht anstatt schöne und gute, obwohl man doch eine so gut durchdachte Checkliste hat, ist es an der Zeit den Weg zu überdenken.
Es ist ein bisschen wie die „Arschlochquote“. Je öfter ich in anderen das Problem sehe - egal wie gut ich das begründen kann - desto mehr habe ich Probleme.
Probleme, die ich nur vermeiden will.
Für mich ist das ein guter Wegweiser um zu erkennen, dass ich etwas neues lernen sollte. Das ich mich stelle und lerne damit umzugehen.
Khalil Gibran spricht meines Erachtens mehr vom Leben, als von der Liebe. Wobei das auch die Liebe zum Leben sein kann.
Nicht die Liebe schmerzt und fordert uns heraus, sondern das drum herum.
So wie das Leben uns herausfordert, finden wir das auch in der Begegnung mit uns selbst und anderen.
Ich meinte damit nicht Probleme in Beziehungen zu vermeiden, ich bin kein Mensch der vor Problemen oder Kompliziertheiten zurück schreckt. Ich habe sogar eher Freude an Menschen die komplex sind.
Was du sagst versteh ich und seh das teilweise auch so.
Was ich meinte war aber etwas anderes. Ich meinte Probleme in der Kommunikation bei der Partnersuche hier. Ich dachte es wäre einfacher wenn sich Menschen so finden die gewisse Präferenzen haben.
Wir haben ja auch Begriffe in anderen Bereichen um Suchen zu vereinfachen.
Sicher manche nutzen das nicht weil es für sie keinen Sinn macht aber andere nutzen es sehr wohl und für sie kann das nützlich sein.
Und das mit dem das Menschen die Probleme haben mit anderen eher Probleme mit sich selbst haben ist differenziert zu betrachten. Einerseits mag das so sein, wenn es immer wieder in gleicher Art geschieht, der jenige/die jenige sich nicht reflektiert und nicht daran wächsts oder nicht auch sich selbst in dieser Gleichung sieht. Da bin ich ganz bei dir.
Ich versuche immer alles zu reflektieren ich überlege sehr lange welche Rolle ich gerade spiele bei allem und in welcher Weise ich mich ändern kann und sollte.
Doch es gibt dabei auch den Punkt das man einfach nicht zu grossen Masse gehört - dem was gerade die meisten wollen und man deswegen Probleme hat, weil man nicht zur Norm passt.
Das hat dann weniger damit zu tun das man unwillig ist sich mit einzubeziehen.
Ich glaube sogar das jene welche eher nicht der Norm entsprechen, eher darunter leiden und sicher oft versuchen sich anzupassen was natürlich nicht gelingen kann.
Da sie so nicht sind. Langfristig wird ein Mensch krank wenn er sich zu sehr an andere anpasst oder dauernd nur die Ursache bei sich sucht.
Ich habe versucht darzustellen das wir alle unterschiedliche Motivationen hier haben und versucht das einfacher zu gestalten mit den Kategorien.
Evlt. war es auch unglücklich das ich 2 Themen zusammen gefasst habe.
Die Frage nach der Definition von Polyamorie und der Vereinfachung von der Suche hier.
Gut aber ich hab es getan und es wurde wohl öfter missverstanden.
Ich sehe in Begegnungen immer Chancen.
Ich freue mich das hier so viele echt gute Beiträge bringen auch wenn sie nicht mit mir einer Meinung sind. Mich hat das wirklich bereichert.
Danke an alle dafür.