Ich bin in meine erste Beziehung gekommen, wusste von der ganzen Polywelt noch gar nichts und wurde direkt mit einer offenen Beziehung konfrontiert. Ich habe recht schnell festgestellt, dass es für mich kein Problem war, dass es andere gab, aber es war für mich ein unglaubliches Problem, dass die anderen nichts von mir wissen durften und die Tatsache, dass meine Freundin mit einer seiner anderen Freundinnen befreundet war, hat die Situation nicht gerade begünstigt. Letzten Endes war diese Heimlichtuerei (er hat mir seine noch immer beständige (mir hat er erzählt dem wäre nicht so) Verlobung verheimlicht) einer der Hauptgründe warum ich das beendet habe.
Jetzt bin ich in einer Polybeziehung und erneut stelle ich fest, dass für mich ein zweiter Partner nur dann in Frage kommt, wenn echte tiefgehende Gefühle im Spiel sind (ist bei mir meistens der Grund warum es scheitert) oder wenigstens eine engere Freundschaft vorhanden ist. Aktuell gibt es eine Metamour, die zwar der Meinung ist, dass sie Poly leben will, aber faktisch versucht sie damit nur auszugleichen, dass sie von unserem Er nicht die Aufmerksamkeit bekommt, die sie gerne hätte (am liebsten hätte sie ihn nämlich alleine). Er tut gefühlt alles für sie und vernachlässigt sogar uns andere und das reicht ihr noch immer nicht.
Aus meiner Sicht kann sowas nicht funktionieren, wenn man nicht wenigstens Kompromissbereit ist. Er ist es und kann froh sein, dass wir andere trotz allem so sehr an ihm festhalten. Sie ist es nur wenn sie Vorteile aus einem Kompromiss ziehen kann (beispielsweise an Tag X kann er ja was mit mir machen, weil sie da ja schon was vor hat. Aber wehe sie hat nix vor, dann ist Stress gefühlt schon fast vorprogrammiert).
Solange es jedem wichtig ist wie es den anderen Beteiligten im Polygeflecht geht (egal ob zwischen denen was läuft oder nicht) hat es aus meiner Sicht eine Chance. Aber sobald jemand ein Problem mir einem anderen aus der Polybeziehung hat, ist Stress, Eifersucht usw. Fast schon vorprogrammiert und dann sehe ich eher das Scheitern kommen, als eine Möglichkeit auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen.