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Wie managt ihr eure Zeit in Polybeziehungen

*******st67 Mann
78 Beiträge
Themenersteller 
Wie managt ihr eure Zeit in Polybeziehungen
Hallo Ihr Lieben,
ich bin noch neu auf dem Gebiet Poly. Eines der Dinge, die mich von einer Polybeziehung abhalten, ist tatsächlich, dass ich befürchte, mehreren Partnern und auch mir zeitlich nicht gerecht zu werden. Ich habe noch einige andere Interessen. Wie ist das für euch? Ich kann mir vorstellen, dass in Polybeziehungen viel im Vorfeld abgesprochen werden muss. Habt Ihr manchmal das Gefühl, dass euch das zeitlich alles zu viel wird, dass ihr gerne mehr Zeit für euch, für eure Partner haben würdet?
Ich bin gespannt auf eure Antworten
Alles Liebe
******Fox Mann
2.328 Beiträge
Zitat von *******st67:
Habt Ihr manchmal das Gefühl, dass euch das zeitlich alles zu viel wird, dass ihr gerne mehr Zeit für euch, für eure Partner haben würdet?
Ja klar, genau. Allerdings habe ich das auch vor Polyzeiten schon erlebt. Mein Schlaf -Wach -Rhythmus bräuchte eigentlich 28 Stunden am Tag. Ich habe mir deßhalb einen Halbtagsjob zugelegt und könnte auch sehr gut ganz ohne Job leben. Theoretisch.
********hexe Frau
11 Beiträge
> Wie managt ihr eure Zeit in Polybeziehungen
Mit Google Calendar. *baeh*

Leider (oder zum Glück?) kann ich da wohl keine sonderlich aufschlussreiche Antwort geben. Meine beiden Partner wohnen jeweils mehrere Stunden von mir entfernt, entsprechend habe ich nicht das "Problem", dass einer von beiden spontan vorbei kommen will. Wir planen unsere Treffen oft weit im Voraus, manchmal auch kurzfristiger, aber selbst da liegen dann noch Tage dazwischen.
Wenn n Partner hier ist und ich merke, dass ich Zeit für mich brauche, dann kommuniziere ich das einfach. Dafür war bisher immer Verständnis da. *g*

> Habt Ihr manchmal das Gefühl, dass euch das zeitlich alles zu viel wird, dass ihr gerne mehr Zeit für euch, für eure Partner haben würdet?
Ich spiele mit dem Gedanken in Teilzeit zu gehen, aber das hat recht wenig mit meinem Liebesleben zu tun und mehr damit, dass ich gern mehr Freizeit hätte.

> (...) mehreren Partnern und auch mir zeitlich nicht gerecht zu werden. Ich habe noch einige andere Interessen.
Nur n Denkanstoß: Was wäre, wenn diese Partner deine Interessen teilen würden? Vielleicht könntest du Zeit mit der Person und dem Nachgehen deiner bzw eurer Interessen verbinden. *g*
*****ena Frau
3.560 Beiträge
Mein Primär-Partner, wenn wir es denn so nennen wollen, und ich haben einen völlig gegenläufigen Lebensrhythmus. Sprich er arbeitet nur Nachtschicht und schläft tagsüber. Da lässt sich alles andere wunderbar drum herum gestalten. Wenn wir dann gemeinsame Zeit verbringen können müssen/können/dürfen/werden Secundär-Partner zurück stecken. Das hat bisher immer geklappt und das wird auch zukünftig wieder klappen, wenn sich bei einem von uns jemand neues ins Leben einfindet.
*********lerin Frau
2.283 Beiträge
Danke für das Thema. *g*
Das ist für mich der einzige Punkt, der mich manchmal an meinem gewählten Beziehungsmodell Polyamorie zweifeln lässt. Hobbys und Freundschaften müssen zeitlich zurückstehen und ich habe weniger Zeit für mich allein.
Eine gute Lösung habe ich bisher nicht gefunden. Außer vielleicht phasenweise freiwillig nur eine Beziehung zu führen, wenn es gerade zeitlich alles nicht passt.
*******ady Frau
629 Beiträge
Zitat von *******st67:
Habt Ihr manchmal das Gefühl, dass euch das zeitlich alles zu viel wird, dass ihr gerne mehr Zeit für euch, für eure Partner haben würdet?

Mir geht es regelmäßig so. Meine Hauptbeziehung braucht Zeit und Ressourcen. Ich habe einen anspruchsvollen Vollzeitjob, den ich gerne mache. Plus vielfältige Freizeitinteressen. Plus hatte ich oft Menschen kennengelernt, die entweder nicht gerne planen, oder die Pläne kurzfristig ändern. Ich werde auch räumlich meinen potentiellen Nebenpartnern nicht gerecht, weil ich nicht besuchbar bin.

Es geht sicher besser, wenn alle Parteien sich gut absprechen können, und das auch noch gerne tun.
Ich bin verheiratet und wir haben einen gemeinsamen Alltag. Seine Freundin sieht mein Mann zwischendurch an Wochenenden, da sie weiter entfernt wohnt. Ähnlich hatte ich es mit meinem Freund. Meist haben wir dann geschaut, dass wir da die gleichen Wochenenden wählen, da die freien Wochenenden, wo Familie, usw. ansteht, ohnehin begrenzt sind.
*****ena Frau
3.560 Beiträge
@*********lerin sobald es mir in der Konstellation wegen dem Zeitmanagement nicht mehr gut geht fange ich an Prioritäten zu setzen. Prio eins bin in dem Moment ich. Heißt ich schaufel mir Zeiten die nur mir gehören. Die hab ich schon seit Jahren, einen tgl. festen Termin. Das ist eine Stunde, in der ich dann aber auch bewusst das Handy weg lege und irgendwas mache, was nur für mich ist.
Ich male dann, oder setze mich hin und mache Musik, oder, oder oder....

Auch Spieleabende mit meiner Freundin werden eingeplant. Da sie auch Schicht arbeitet.

Einfach bewusst Mal ne Zeit mit nem schriftlichen Zeitplan arbeiten. Visualisierung hilft oft sehr.
*******t_9 Frau
1.543 Beiträge
geteilter Kalender...
Bei mir ist es auch so, dass ich viele Absprachen treffen muss. Dabei ist mir auch wichtig, dass mir Zeit für mich allein einräume und einen bewussten Umgang damit pflege.
Was das "gerecht werden" anbelangt, so ist das mit den jeweiligen Partnern sehr unterschiedlich, was die betreffende Beziehung gerade benötigt. Hier braucht es eine gewisse Flexibilität, die bei uns meist gegeben ist.
Mit dem Gefühl, an mehreren Orten gleichzeitig sein zu wollen, muss ich immer wieder klarkommen.
*******1701 Mann
18 Beiträge
Bislang - mit zwei festen Partnerinnen - geht es mit per-Woche Absprachen. Zielfenster sind 2-3 Tage #A, 2-3 Tage #B, 1-2 Tage me-time. Zunehmend gibt es nun halt auch Tage wo wir etwas zu dritt machen - da wissen wir noch nicht so recht, wie wir das accounten *g*


Klappt nicht immer zu 100% und tendiert je nach Alltagsanforderung mal in die eine oder die andere Richtung, aber eigentlich sind wir alle sehr zufrieden damit.
Aktuell habe ich dieses "Luxusproblem" nicht, denn ich bin froh wenn ich meine lieben alle paar Wochen mal sehe. *nachdenk*
Doch ohne meine seelische Gesundheit, zu der auch Ruhe und das Alleinsein gehören, könnte ich solche Beziehungen gar nicht führen. D.h. mein Wohl hat Priorität und wenn ich Zeit für mich brauche, würde ich das auch immer so kommunizieren. Weder gebe ich Freunde noch Freizeitaktivitäten für einen anderen Menschen auf und im Grunde erwarte ich da auch Verständnis vom anderen. Bzw. weiß ich, dass ich das genau so offen und ehrlich sagen kann, ohne das mein Gegenüber in Selbstzweifel verfällt, weil die anderen mein Wesen kennen und verstehen.

Wenn du versuchst es jedem recht zu machen, machst du es dir am wenigsten recht!
*****ena Frau
3.560 Beiträge
Danke @****ata du hast das besser ausgedrückt was ich sagen wollte.

Wenn man sich aufgibt um es den anderen recht zu machen oder ihnen immer gerecht zu werden, verliert man sich am Ende selbst und das ist der Tod einer jeden Beziehung, egal ob poly oder mono.
*********lerin Frau
2.283 Beiträge
@****ata
Weder gebe ich Freunde noch Freizeitaktivitäten für einen anderen Menschen auf und im Grunde erwarte ich da auch Verständnis vom anderen.

Bei nur einem Partner und einer durchschnittlichen Wochenplanung würde ich dir sofort Recht geben. Allerdings wird eine Beziehung für mich auch weniger tief und verbunden, wenn man sich nicht mehr jede Woche sieht, sondern regelmäßig nur alle paar Wochen. Der Partner ist dann nicht mehr Lebenspartner, sondern wird irgendwann nur noch eine Bekanntschaft.

Natürlich ist das nur mein Empfinden und muss auf dich und deine Situation nicht zutreffen. Es ist sicher auch etwas anderes, wenn man nach einer Phase mit häufigen Treffen aus guten Gründen für eine Weile kürzer treten muss, dann aber auch wieder Besserung in Aussicht steht.

Daher muss ich mich entscheiden, ob ich mir mehr Zeit für mich nehme, dafür aber meine Beziehung hintenan stelle und mein Partner sich irgendwann emotional zurückzieht.
Naja aber schwierige Zeiten hat doch jeder mal oder? Bevor ich mich emotional zurückziehe, muss schon viel passieren. Da muss mir der andere deutliches Desinteresse vermitteln. Nur weil man sich gerade mal nicht so häufig sieht, bin ich trotzdem mit meinen Herzmenschen verbunden. Aber es kann natürlich auch sein, dass da jeder einzelne ein anderes Maß an Interaktion braucht um dieses Gefühl aufrechtzuerhalten.
*********lerin Frau
2.283 Beiträge
Klar, bei schwierigen Zeiten hat man Verständnis. Aber wenn jemand kaum noch Zeit hat, weil er mehr Zeit allein und für Hobbys braucht?
*****ena Frau
3.560 Beiträge
Sollten schwierige Zeiten die Partner nicht enger verbinden 🤔? Also das ist zumindest das was ich gerade erlebe. Zwar nicht vom zeitlichen her, aber emotional.
Kommt drauf an ob es schon immer so war oder ob das eine Neuerscheinung ist. Solange ich eine für mich plausible Erklärung für gewisse Dinge bekomme, kann ich da echt viel Verständnis und Geduld aufbringen. Einfach weil ich auch weiß, was ich an dem Menschen habe.
Und letztlich ist es ja immer noch meine Entscheidung ob ich das mitmache oder nicht. D.h. ich lasse mich dann auch nicht vor vollendete Tatsachen stellen oder in die "Opferrolle" drängen sondern habe jederzeit die Möglichkeit eine Entscheidung zu treffen, die mir das Leben leichter macht.

Ich würde nie jemanden Vorhaltungen machen a la "Du hast nie Zeit" oder so. Eher ziehe ich dann still die Konsequenzen aus dem Verhalten des anderen wenn keine für mich plausible Erklärung da wäre.

Mir ist dieses Unabhängigkeitsgefühl sehr wichtig.
Ich erwarte in einer Beziehung sogar täglichen Kontakt. Nicht unbedingt sehen, aber dann wenigsten schreiben oder telefonieren. Und wenigstens jeden zweiten Tag dann auch mehr als "guten morgen/gute Nacht". Alles andere ist für mich zu viel Distanz. Ich denke auch, mal ein paar Minuten Zeit am Tag für einen Menschen, der einem wichtig ist, das sollte man schon irgendwie erübrigen können. Und wenn nicht, bin ich wohl in der Prioritätenliste nicht soweit oben, wie ich es meiner Meinung nach verdient habe und das Ganze ist sogar recht schnell zum scheitern verurteilt.
*****ena Frau
3.560 Beiträge
@*********tten so sehe ich das auch. Schriftlichen Kontakt hab ich sogar mit meiner Freundschaft plus fast täglich.
Mit meinem Partner wird jeden Tag telefoniert und/oder geschrieben.

Ich bin mir bei euch immer nicht sicher ob eine F+ in ein Polykül gehört oder nicht. Bei mir ja eigentlich schon. Denn alle wissen von einander.
Ui. So hat halt jeder andere Bedürfnisse. Ich wüsste gar nicht was ich täglich schreiben sollte. *oh* Wie mein Tag, meine Arbeit, meine Mitmenschen waren? Oder das ich den anderen unsterblich vermisse? *nachdenk* *nixweiss*
Mir reicht da mal ne kurze Info in der Woche wie es dem anderen geht und vielleicht noch eine Terminabsprache aber sonst passiert im Alltag jetzt nichts weltbewegendes was ich ständig jemanden mitteilen müsste.
*********aige Paar
717 Beiträge
Sie schreibt:

mein Mann und ich haben stets WhatsApp-und Telefonkontakt mit unseren anderen Partnern, wenn wir uns nicht sehen, weil die Nähe zu unseren Partnern uns sehr wichtig ist. *liebhab* Der Tag fängt damit an, dass wir auch andere Partner per WhatsApp begrüßen. Er endet soeben mit schönen Gutenachtswünschen.

Bei meinem Partner bzw. meinem Sklaven übernachte ich einmal unter der Woche. Alle zwei Wochen haben wir Zeit für ein ganzes Wochenende bei ihm. Er ist Single und wohnt in der Nachbarstadt.

Mein Mann verbringt zwei Nächte in der Woche mit seiner anderen Frau, die auch Single und in Köln wohnt. Das gemeinsame Wochenende haben sie auch alle zwei Wochenenden.

Die dritte Frau von meinem Mann wohnt mit seiner Familie ein paar hundert Kilometer entfernt, daher sieht man sich leider nur alle zwei Monate.

Es hat etwas ein Jahr gedauert, bis wir den für alle passenden Rhythmus gefunden haben, welcher auch zu unserem Sohn, 13 j.a., geeignet ist. Unser Sohn kennt unsere anderen Partner seit Anfang an bzw. seit vier Jahren.

Wenn man offen und liebevoll miteinander umgeht, findet man immer eine Lösung. Sie sind sowieso die Voraussetzungen für eine Polypartnerschaft mit Bereichung. *g*
*******ssia Frau
21 Beiträge
Zitat von ********hexe:
>

Nur n Denkanstoß: Was wäre, wenn diese Partner deine Interessen teilen würden? Vielleicht könntest du Zeit mit der Person und dem Nachgehen deiner bzw eurer Interessen verbinden. *g*


Es wäre komfortabel, wenn man das so steuern könnte. Aber man sucht sich die Menschen, mit denen man anbändelt doch nicht danach aus, ob sie quasi komplementäre Interessen abdecken - zumindest mir gelingt das nicht 😁😁😁
*******st67 Mann
78 Beiträge
Themenersteller 
Na ja,
eine bestimmte Schnittmenge muss schon da sein. Aber ich habe eben auch Interessen, bei denen ein Partner nicht unbedingt beteiligt sein wird, langjährige besetzungsstabile Band zum Beispiel.
*******st67 Mann
78 Beiträge
Themenersteller 
Toll, dass so eine lebendige Diskussion hier entstanden ist. Ich bin nur Basismitglied, deshalb auf diesem Weg mal danken und Kompliment an alle Mitdiskutierenden.
********hexe Frau
11 Beiträge
Zitat von *******ssia:
Zitat von ********hexe:
>

Nur n Denkanstoß: Was wäre, wenn diese Partner deine Interessen teilen würden? Vielleicht könntest du Zeit mit der Person und dem Nachgehen deiner bzw eurer Interessen verbinden. *g*


Es wäre komfortabel, wenn man das so steuern könnte. Aber man sucht sich die Menschen, mit denen man anbändelt doch nicht danach aus, ob sie quasi komplementäre Interessen abdecken - zumindest mir gelingt das nicht 😁😁😁

Natürlich nicht, da bin ich ganz bei dir. *lach*
Im Grunde wollte ich nur drauf hinweisen, dass ein neuer Partner nicht zwangsläufig bedeutet, dass man deutlich weniger Zeit für andere Interessen hat. *g*
Ich hab meine beiden Partner eben gerade über gemeinsame Gruppen zu meinen Interessen kennengelernt. *baeh*
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