Zitat von ***ng:
„Poly erst, wenn alles OK ist?
Theoretisch klingt das ja richtig. Aber wie war es mit Theorie und Praxis?
Diese Frage erinnert mich an und lässt sich auch runter reduzieren auf den Gedanken, erst in eine Beziehung einzutreten, wenn ich mit mir im reinen bin.
Dieser "Zustand" mit sich im Reinen zu sein ist aber keine statische Größe und kann morgen (mal so ganz theoretisch) schon wieder bei Null stehen.
Aber mal anders gesagt, hey ich lebe seid Jahren poly. Meine Beziehung zu mir ist schon geöffnet. Und ich schätze so geht es hier vielen, die Frage ob und wann eine Beziehung geöffnet werden kann, ist meist gar nicht mehr der Punkt. Aber machmal ja schon, wie jetzt hier.
Ich denke schon das zwei total aufgeräumte Menschen es leichter haben sich neu zu begegnen, aber was nützt dieses Wissen? Es ist pure Theorie und echt nicht so nahe am Leben das wir es einen mainstream Alltagszustand nennen könnten, das wir alle mit uns im Reinen sind.
Vielmehr ist es normal das wir alle bis zum letzten unserer Tage dazulernen, neu begreifen und neu verstehen. Diesen vielzitierten Idealzustand (...wenn alles o.k. ist) gibt es in meiner Wahrnehmung doch eher selten und als Higlight, aber nicht als die feste dauerhafte Größe. Ausser in der Werbung, -wieder als ein Ideal, -das kaum einer schafft.
Ich hab mal ein Buch gelesen: Endlich Nichtraucher. Eine Botschaft darin übertrage ich gerne auf unser Thema:
Die Frage war: wann ist der beste Moment mit dem Rauchen aufzuhören?
Man könnte sich eine entspannte Situation kreieren um weniger Konfliktpotential zu riskieren, um das Vorhaben durchzuziehen Das Risiko das hier aber eingegangen wird ist, in späteren angespannteren Situationen wieder zur Kippe zu greifen.
Die Antwort auf obige Frage war schlicht: Jetzt ist der beste Moment aufzuhören.
Klar lassen sich Regeln einbauen, Momente suchen, auch günstigere, vorsichtigere. Was damit manchmal verhindert wird ist, das jetzt die Entwicklung startet kann.