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Poly erst, wenn alles OK ist?

******Fox Mann
2.328 Beiträge
Zitat von ***ng:
Poly erst, wenn alles OK ist?

Theoretisch klingt das ja richtig. Aber wie war es mit Theorie und Praxis?

Diese Frage erinnert mich an und lässt sich auch runter reduzieren auf den Gedanken, erst in eine Beziehung einzutreten, wenn ich mit mir im reinen bin.

Dieser "Zustand" mit sich im Reinen zu sein ist aber keine statische Größe und kann morgen (mal so ganz theoretisch) schon wieder bei Null stehen.

Aber mal anders gesagt, hey ich lebe seid Jahren poly. Meine Beziehung zu mir ist schon geöffnet. Und ich schätze so geht es hier vielen, die Frage ob und wann eine Beziehung geöffnet werden kann, ist meist gar nicht mehr der Punkt. Aber machmal ja schon, wie jetzt hier.

Ich denke schon das zwei total aufgeräumte Menschen es leichter haben sich neu zu begegnen, aber was nützt dieses Wissen? Es ist pure Theorie und echt nicht so nahe am Leben das wir es einen mainstream Alltagszustand nennen könnten, das wir alle mit uns im Reinen sind.

Vielmehr ist es normal das wir alle bis zum letzten unserer Tage dazulernen, neu begreifen und neu verstehen. Diesen vielzitierten Idealzustand (...wenn alles o.k. ist) gibt es in meiner Wahrnehmung doch eher selten und als Higlight, aber nicht als die feste dauerhafte Größe. Ausser in der Werbung, -wieder als ein Ideal, -das kaum einer schafft.

Ich hab mal ein Buch gelesen: Endlich Nichtraucher. Eine Botschaft darin übertrage ich gerne auf unser Thema:

Die Frage war: wann ist der beste Moment mit dem Rauchen aufzuhören?

Man könnte sich eine entspannte Situation kreieren um weniger Konfliktpotential zu riskieren, um das Vorhaben durchzuziehen Das Risiko das hier aber eingegangen wird ist, in späteren angespannteren Situationen wieder zur Kippe zu greifen.

Die Antwort auf obige Frage war schlicht: Jetzt ist der beste Moment aufzuhören.

Klar lassen sich Regeln einbauen, Momente suchen, auch günstigere, vorsichtigere. Was damit manchmal verhindert wird ist, das jetzt die Entwicklung startet kann.
*********eeker Mann
1.581 Beiträge
Vielleicht ist es viel wichtiger aus der Projektion, was "alles okay" bedeutet, herauszukommen. Sondern ganz konkret zu benennen, ab wann es Sinn ergibt zu öffnen.

Ich stelle jetzt mal die These in den Raum, dass es leichter ist zu öffnen, wenn das Paar die Symbiose gelernt hat zu verlassen und das Lebensglück nicht von der Beziehung abhängig macht. Sprich eine erwachsene Beziehung führt. Dann kann es da ruhig ein wenig ruckeln und kriseln. Als Neuer wird man dann vielleicht sogar als stabilisierend begriffen, da man als Neuer einen Bedarf deckt, den die bestehende Beziehung gerade nicht befriedigen kann und so Druck rausnimmt.

Das erfordert aber, dass die Beziehung so erwachsen ist, dass die Beteiligten sich nicht mehr als Bedürfnisbefriediger und Wunscherfüller wahr nehmen. Vielleicht ist das also die bessere Beschreibung.
****az Mann
4.490 Beiträge
Ohne damit Erfahrung zu haben, würde Ich spontan erstmal sagen, dass man innerhalb der Zweierbeziehung schaut, welche Probleme da sind im Ist-Zustand, und diese dann nach Prioritäten einteilt.
Probleme mit hoher Priorität, also vllt Sex, Kinderbetreuung, etc haben Vorrang gelöst zu werden bevor sich beide überhaupt auf die Suche nach jemand weiterem machen oder offen für neue Kontakte sind.

Die Priorität der Probleme können dann eben nur beide zusammen festlegen, und wenn es da schon schwierig wird eine Einigung zu finden, dann hat man vllt sowieso ziemlich unterschiedliche Ansichten.

Und erst, wenn dann im Ist-Zustand die größeren Probleme gelöst sind und nur noch die kleineren Probleme dran sind, die man auch miteinander lösen kann, aber keine große Relevanz haben, dann würde Ich sagen, ist die Beziehung stabil genug, dass man nach weiteren Personen suchen kann.
****on Mann
16.232 Beiträge
Zitat von *********eeker:
Ich stelle jetzt mal die These in den Raum, dass es leichter ist zu öffnen, wenn das Paar die Symbiose gelernt hat zu verlassen und das Lebensglück nicht von der Beziehung abhängig macht.
[...]
Das erfordert aber, dass die Beziehung so erwachsen ist, dass die Beteiligten sich nicht mehr als Bedürfnisbefriediger und Wunscherfüller wahr nehmen

Ob es etwas mit "erwachsen" zu tun hat, stelle ich mal dahin. Aber ich halte es für wichtig, klarzuhaben, möglichst keine Beziehung zu "brauchen". Mit sich allein genau so glücklich wie mit einem Partner zu sein.

Denn sobald ich einen Partner für etwas "brauche", entsteht eine innere Verstrickung und Abhängigkeit mit der Folge, dass die Dynamik einer Beziehung mein Innenleben am Gängelband hat. Ich verliere meine autonome emotionale Stabilität.

Insoweit habe ich für mich verstanden: Ich mag nur dann eine Beziehung haben, wenn ich ohne sie genau so glücklich bin.
***ng Mann
398 Beiträge
Themenersteller 
Ich musste nie eine monoamore Beziehung öffnen, weil in meinem Leben schon immer klar war, dass ich polyamor leben will - nun gut, "früher" hieß das noch nicht so *nixweiss*.

Aber klar ist die Frage, wie und wann man eine monoamore Beziehung öffnet eine spannende Frage, zu der ich aus meinen persönlichen Erfahrungen jedoch nichts beitragen kann. Und diese Frage zu diskutieren ist natürlich legitim.


Mir geht es aber eher darum:
Zitat von ****ow:
Die Frage war: wann ist der beste Moment mit dem Rauchen aufzuhören?
...
Die Antwort auf obige Frage war schlicht: Jetzt ist der beste Moment aufzuhören.

Und genauso werbe ich dafür und trete dafür ein:
Der beste Moment endlich polyamor zu leben (jedenfalls wenn man so wirklich leben will) ist jetzt.
Ich werbe dafür, seine Träume, seine Lebenswünsche, die Dinge, die einen wirklich fazinieren, die das Leben lebendig und lebenswert machen ... diese Dinge mögichst sofort zu beginnen. Und nicht erst noch das und jenes vorher zu erledigen.

Und da es ja in dieser Gruppe um Polyamorie geht, gehe ich mal davon aus, dass die meisten hier ein polyamores Liebesleben toll finden und sich das für ihr Leben wünschen - so auch ich ...... selbstverständlich auch ich.

Und jetzt konne ich noch auf meinen Fall:
In der Ehe mit meiner Frau war zwar von vorn herein klar, dass ich polyamor leben will, und das war lange Jahre auch Konsens. Nur bin ich eben lange Zeit auch schrecklich erfolglos gewesen weitere Beziehungen zu finden - das lag und liegt an meiner speziellen Art Kontakt zu Frauen aufzunehmen.
Seit 4 1/2 Jahren habe ich nun eine Poly-Freundin und es ist super, es ist so, wie ich es mir für mein Leben immer gewünscht habe. Aber vor 4 1/2 Jahren war meine Ehe auch nicht völlig konfliktfrei. Wenn ich damals gesagt hätte, solange es in meiner Ehe Konflikte gibt, gehe ich keine weitere Beziehung ein, na, dann hätte ich bis heute kein polyamores Liebesleben --- wahrscheinlich würde ich's dann vor meinem Tod nicht mehr erleben.


Deshalb sage ich: Beginnt jetzt mit eurem polyamoren Leben. Lebt das Leben, das ihr liebt.
****on Mann
16.232 Beiträge
Zitat von ***ng:
Seit 4 1/2 Jahren habe ich nun eine Poly-Freundin und es ist super, es ist so, wie ich es mir für mein Leben immer gewünscht habe. Aber vor 4 1/2 Jahren war meine Ehe auch nicht völlig konfliktfrei. Wenn ich damals gesagt hätte, solange es in meiner Ehe Konflikte gibt, gehe ich keine weitere Beziehung ein, na, dann hätte ich bis heute kein polyamores Liebesleben --- wahrscheinlich würde ich's dann vor meinem Tod nicht mehr erleben.


Deshalb sage ich: Beginnt jetzt mit eurem polyamoren Leben. Lebt das Leben, das ihr liebt.

Ach sooo! Ich fände völlige Konfliktfreiheit ganz und gar un-erstrebenswert! Konflikte dienen doch im besseren Fall dem Aushandeln von Bedürfnissen beider. Ich vermute, dass Konfliktfreiheit nicht gemeint ist, wenn davon gesprochen wird, ob eine Beziehung "in Ordnung" sei. In Ordnung ist eine Beziehung nicht, wenn sie verstrickt ist, und bedroht durch die apokalyptischen Reiter der Beziehung .
***3n Frau
1.976 Beiträge
Um noch mal auf den Engangspost zu kommen:
Ich finde es vermessen zu sagen, ein Mensch kann all meine Facetten "befriedigen". Das ist schlichtweg unmöglich.
Für diese Erkenntnis habe ich sehr lange gebraucht, aber das ist für MICH der Schlüssel zur Polyamorie.

Aber die bestehende Beziehung muss funktionieren, ansonsten funktioniert/en auch die andere(n) nicht.
***ng Mann
398 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ***3n:
Ich finde es vermessen zu sagen, ein Mensch kann all meine Facetten "befriedigen". Das ist schlichtweg unmöglich.

@***3n, da stimme ich dir voll und ganz zu. So sehe ich das auch.

(Kann leider kein "Danke" geben, ich bin nicht Premium *nixweiss*)
*****al4 Mann
798 Beiträge
Zitat von ****on:

[...]Aber ich halte es für wichtig, klarzuhaben, möglichst keine Beziehung zu "brauchen". Mit sich allein genau so glücklich wie mit einem Partner zu sein.

Denn sobald ich einen Partner für etwas "brauche", entsteht eine innere Verstrickung und Abhängigkeit mit der Folge, dass die Dynamik einer Beziehung mein Innenleben am Gängelband hat. Ich verliere meine autonome emotionale Stabilität.

Insoweit habe ich für mich verstanden: Ich mag nur dann eine Beziehung haben, wenn ich ohne sie genau so glücklich bin.

Wo kommt denn diese Angst her, Trigon?
Also, ich brauche. Und ich kann brauchen, ohne in eine innere Verstrickung und Abhängigkeit zu geraten.
Ich kann einfach brauchen, und wenn ich es nicht habe, kann ich traurig sein. Kann ich wütend sein. Und lebe dennoch weiter, ohne verstrickt und abhängig zu sein. Ich kann mir einfach zugestehen, das ich brauche.
Nein, ich möchte nicht ohne die Beziehung zu meinen Liebsten sein. Ich brauche diese Begegnungen, diese Wärme, diese Spannungen, diese Gegenüber, dieses miteinander einschlafen. Sie würden mir sehr sehr fehlen. Aber deswegen bin ich nicht verstrickt oder abhängig.
Und nein, ich wäre ohne sie nicht genauso glücklich. Ich wäre definitiv wenn dann anders glücklich.
Und wenn ich recht überlege: ja ich stehe mir auch zu, abhängig zu sein. Eine Abhängigkeit, die jederzeit auch zu lösen ist.
Wir sind abhängig voneinander. Und das ist null und überhaupt nicht schlimm.
In meinen Augen, nach meiner Erfahrung.
******Fox Mann
2.328 Beiträge
Zitat von *****al4:
Und nein, ich wäre ohne sie nicht genauso glücklich.
Danke für deinen Einwand, insgesamt. Aber auch für diesen Satz!
Ich kann das gleiche auch sagen, ohne mich auf bestimmte oder konkrete Menschen zu beziehen.
Ich habe in meinem Leben sehr lange Phasen ohne Liebesbeziehung oder auf nur F+ etc erlebt, insgesamt 15 Jahre Innenschau. Ich glaube nicht daran das ich da auch nur im Ansatz hätte vergleichbar erfüllt sein können. Dazu bin ich dann doch zu sehr Mensch.
Und ich stimme Lateral auch darin zu das brauchen nicht automatisch Abhängigkeit und Verstrickung bedeuten, das hängt maßgeblich von meinem Bewusstseinsgrad ab. Also wieviel ich ins Gegenüber hinein interpretiere oder sogar übertrage.
Das habe ich sozusagen weiter in der Hand im Sinne der Verantwortlichkeit meines Befindens.
******Fox Mann
2.328 Beiträge
Zitat von *****al4:
Und nein, ich wäre ohne sie nicht genauso glücklich.
Danke für deinen Einwand, insgesamt. Aber auch für diesen Satz!
Ich kann das gleiche auch sagen, ohne mich auf bestimmte oder konkrete Menschen zu beziehen.
Ich habe in meinem Leben sehr lange Phasen ohne Liebesbeziehung oder auf nur F+ etc erlebt, insgesamt 15 Jahre Innenschau. Ich glaube nicht daran das ich da auch nur im Ansatz hätte vergleichbar erfüllt sein können. Dazu bin ich dann doch zu sehr Mensch. Diese Zeiten haben mir was anderes gegeben, etwas ganz anderes!

Und ich stimme Lateral auch darin zu das brauchen nicht automatisch Abhängigkeit und Verstrickung bedeuten, das hängt maßgeblich von meinem Bewusstseinsgrad ab. Also wieviel ich ins Gegenüber hinein interpretiere oder sogar übertrage.
Das habe ich sozusagen weiter in der Hand im Sinne der Verantwortlichkeit meines Befindens.
*********_Tanz Frau
297 Beiträge
Was auch immer es bedeutet, dass eine Beziehung in Ordnung ist...
In meinen Augen ist die wichtigste Voraussetzung die gegenseitige Wertschätzung und die Bereitschaft zu Kommunikation und die eigenen und anderen Bedürfnisse wahrnehmen zu wollen.

Wir sind gerade dabei aus einer Zweierbeziehung in eine Dreierbeziehung zu wachsen.
Nunja... Das ist irgendwo zwischen wunderschön und ziemlich ängstigend oder verletzend...

Doch das wichtigste dabei ist, dass all das sein darf und wir gemeinsam daran wachsen können.

Ohne das Öffnen wären diese Prozesse so nicht verlaufen, da manche Fragen ja erst durch weitere Menschen aufkommen.


Als Rettung einer zerfallenden Beziehung würde ich das wohl auch eher nicht empfehlen.
*******i123 Mann
4.252 Beiträge
Poly erst, wenn alles OK ist?

Kann man nicht prinzipiell beantworten.

Denn einige Faktoren hemmen davor bzw. schließen es in dieser Phase des Lebens nahezu aus:

Z. B.
1. frisch Verheiratete (nur einer monogam) - Kinderwunsch auf dieser Basis (natürlich sind Abweichungen denkbar und möglich)

2. kleine Kinder, die von beiden Elternteilen gleichermaßen Zuwendung benötigen (wenn nur der Polyamore seiner Neigung nachgeht und den Monogamen dadurch kränkt und/oder Kind/er und Frau vernachlässigt?)

3. Schulkinder und pubertierende verfügen über enorme Antennen, wenn sich Eltern nicht "normgerecht" verhalten...

Wann kann, darf, soll man seinen Neigungen nachgehen?
Eigentlich immer (wenn nur dieses EIGENTLICH nicht wäre)
Grundsätzlich ist es meist fast immer möglich, aber mit viel Fingerspitzengefühl, Absprache und Gleichbehandlung. Einräumen von Freiraum für alle Beteiligten unter Einbeziehung von Realität und ehrlicher Kommunikation.
****on Mann
16.232 Beiträge
Zitat von *****al4:
Nein, ich möchte nicht ohne die Beziehung zu meinen Liebsten sein. Ich brauche diese Begegnungen, diese Wärme, diese Spannungen, diese Gegenüber, dieses miteinander einschlafen. Sie würden mir sehr sehr fehlen. Aber deswegen bin ich nicht verstrickt oder abhängig.
Und nein, ich wäre ohne sie nicht genauso glücklich. Ich wäre definitiv wenn dann anders glücklich.

Ich unterscheide zwischen

• dem allgemeinen "Brauchen" einer Beziehung überhaupt

• dem dringenden Brauchen des bestimmten, konkreten Partners, um im Gleichgewicht bleiben zu können

• der entstandenen Verbindung, auf die ich nie mehr verzichten mag.

Mein Beitrag bezog sich auf die ersten beiden Punkte. Wenn ich ganz allgemein ohne Beziehung nicht glücklich sein kann, dann bin ich kein im Leben autonomer Mensch. Ich muss mich an einen anderen Menschen "dranhängen", um klarzukommen. Keine gute Voraussetzung für eine Beziehung.

Das selbe, wenn ich meinen konkreten Partner unbedingt brauche, um glücklich zu sein. Und ohne ihn in eine depressive Verstimmung falle.

Etwas ganz anderes ist der dritte Punkt: Es ist eine Verbindung entstanden, die ich aus reiner Zuneigung nicht mehr missen mag. Nicht, weil ich sonst mit meinen Themen allein und damit unglücklich wäre, sondern aus zwischenmenschlicher Verbindung. Ich "brauche" diesen Menschen nicht, denn ich bin auch mit mir allein absolut glücklich, doch bin ich ebenso dankbar für seine Existenz in meinem Leben.

Die beiden ersten Punkte machen mich (solange sie nicht gelöst sind) in meinem Augen ungeeignet für Beziehung (dann auch Finger weg von Polyamorie), der letzte Punkt hingegen ist die Essenz von Beziehung.
****go Mann
940 Beiträge
Poly erst, wenn alles OK ist?

Da hast Du recht, erst mal zu definieren was damit gemeint ist.
Was folgt ist natürlich nur meine Meinung und ich halte mich für das Gegenteil von unfehlbar (manchmal...):
Damit ist nicht gemeint das in der Beziehung alles rosig sein sollte und als Krone dann mal Poly übergestülpt wird. (ja, auch diese Meinung gibt es... *autsch* ) In einer Beziehung geht es IMMER drunter und drüber und manche Beziehungen funktionieren nur, weil die so unperfekt sind. Klingt komisch --> ist aber so.

Das "alles OK" bezieht sich auf 100% Vertrauen, an das was einem wichtig ist am anderen. Die Gewissheit, dass egal was kommt der andere eben nicht sitzen gelassen wird.

Viele haben nicht gelernt ihre Gefühle und Vorstellungen von Sex, Beziehung, Alltag... einfach mal mit den anderen zu besprechen, meistens weil sie es in der Anfangszeit auch gar nicht brauchten und Stück für Stück und Kompromiss für Kompromiss plötzlich irgendwo aufwachen, wo sie gar nicht sein wollten.
****on Mann
16.232 Beiträge
Zitat von ****go:
In einer Beziehung geht es IMMER drunter und drüber

Wär nix für mich... *lol*
Wenn alles in Ordnung ist........

Ich bin ein poligamer Mensch dh. Für mich das ich nicht irgendwann in einer Beziehung anfange gewisse Situationen zu verhandeln.
Jede Frau die sich für mich interessiert wird aufgeklärt was sie mit mir erwartet. Will sie sich darauf einlassen können wir gemeinsam weiter gehen will sie das nicht, gehen wir halt getrennt unserer Wege.

Ich habe mit dem Rahmen den ich ausklammern habe recht gute Erfahrungen gemacht, deshalb besteht von der Seite kein verhandlungsbedarf.

Verhandlungen was poly angeht sind für mich schon ein Zeichen das es schwer wird auf Zeit klarzukommen weil der der mehr liebt erstmal Dingen zustimmen wird von denen er die Ausmaße noch gar nicht einschätzen kann die ein Kompromiss so mit sich bringt.

Ich denke da kommt keiner aus seiner Haut der eine wird unglücklich weil er zuviel zugesagt hat der andere weil er sich mit der Zeit eingeschränkt.
*********1971 Mann
38 Beiträge
Hallo Freundinnen und Freunde im Joyclub,
ich lebe seit mehreren Jahren in einer monogamen Beziehung mit meiner Frau. Leider spielt Sexualität für sie keine Rolle im Leben und wir haben keine Kinder. Für mich eine Situation, die unserer Ehe die Perspektive nimmt. Ich habe auch schon angekündigt, mich zu trennen, weil ich für eine Beziehung mit einer jüngeren Frau offen sein möchte. Erste Bande sind hier schon geknüpft.
Da ich mich mit meiner Frau ganz gut verstehe, ist das echt ein schwerer Schritt.
Glaubt Ihr, dass es hier vernünftig ist, eine polyamore Beziehung ins Gespräch zu bringen?
Mit der Jüngeren habe ich schon mal darüber geredet - sie wäre da durchaus offen.
Für Eurer Meinung und Euren Rat schon mal vorab danke!
*******enig Mann
10.061 Beiträge
Hallo Sarastro,

Es sollte dir klar sein, dass dieser Ort für die Gestaltung deiner Zukunft nicht geeignet ist. Die Beziehung mit deiner Frau ist im Eimer. Wie kommst du auf den Trichter, dass es besser wird, wenn du dir eine Zweitfrau zulegst bzw bereits zugelegt hast? Wenn du Konsequenzen ziehst, hätte jeder inklusive deiner Frau dafür Verständnis. Aber das passiert nicht. Darin sehe ich das Hauptproblem.
*********eeker Mann
1.581 Beiträge
@*********1971 Das ist zwar keine Voraussetzung, ich bringe es hier trotzdem, da dir nicht klar zu sein scheint, das dies durchaus passieren kann. Polyamorie ist nicht Polygamie. Es geht nicht darum einen Harem zu haben. Wie würdest du dich fühlen, wenn deine Frau dir zustimmt und recht schnell jemanden findet, mit dem sie die Intimität lebt, die du nicht mehr bekommst. Wenn du bei dem Gedanken Erleichterung spürst, dann kannst du gerne mit deiner Frau drüber reden. Und zwar in dem du ihr direkt vorschlägst, dass das für sie doch ein Weg sein könnte, wieder Sexualität zu leben und du dich selber erstmal zurück hälst.

Ich bezweifle, dass es dir den Freibrief für eine Affäre beschafft, wenn du bereits eigentlich Fakten geschaffen hast. Dann wäre es viel besser dich zu trennen und mit einer neuen Partnerin gleich zu Beginn eine gleichberechtigte polyamore Beziehung zu starten.
*******erli Paar
4.485 Beiträge
Ich frage mich: Wann ist denn in einer Beziehung "alles in Ordnung"? Dieser supergute Endzustand einer Beziehung den gibt es doch gar nicht, denn gibt es doch nie.

Alles geklärt (Alle beteiligten Menschen kennen die Fakten) , wäre passender.

Ich weiß wer ich bin und welche Ziele ich verfolge.
2 Menschen lernen sich kennen und tauschen sich aus, wer sie sind und wo ihre Prioritäten und ihre Ziele liegen.

Die Gewissheit, dass egal was kommt der andere eben nicht sitzen gelassen wird.

Das ist zwar eine sicherlich sehr gut gemeinte Aussage, die jedoch niemand authentisch versprechen kann.
Außer es geht um rein weltliche Dinge (Finanzen, gemeinsamer Besitz, Umgangsrecht für gemeinsame Kinder)
Doch wenn es um die Basis der Liebe geht, könnte die Luft dünn werden, da sich Gefühle verändern können und am Ende evtl. nicht mehr dem entsprechen, was sich der Partner/in wünscht als Basis der Beziehung.

Glaubt Ihr, dass es hier vernünftig ist, eine polyamore Beziehung ins Gespräch zu bringen?

Ja

Für mich eine Situation, die unserer Ehe die Perspektive nimmt. Ich habe auch schon angekündigt, mich zu trennen, weil ich für eine Beziehung mit einer jüngeren Frau offen sein möchte. Erste Bande sind hier schon geknüpft.
Da ich mich mit meiner Frau ganz gut verstehe, ist das echt ein schwerer Schritt.

wenn Ihr alle Fakten bekannt sind.

Glaubt Ihr, dass es hier vernünftig ist, eine polyamore Beziehung ins Gespräch zu bringen?

Vernünftig ist alles, was auf Ehrlichkeit und Respekt basiert.
Sie wird Dir dann schon mitteilen, wie Sie die Sachlage beurteilt.

Mit der Jüngeren habe ich schon mal darüber geredet - sie wäre da durchaus offen.

Im besten Fall unterhaltet ihr euch dann zu dritt *stammtisch* oder auch nicht und Du bist allein.

Polyamory bedeutet nämlich nicht, das man immer zusammen bleibt, egal was kommt.

Sondern ist die Entscheidung, mit seinen Wünschen und Bedürfnissen ehrlich umzugehen und selbige auch offen und ehrlich nach außen zu kommunizieren.

Dazu gehören Konflikte, Stress und Streit ehrlich auszutragen, statt faule Kompromisse zu schließen oder sich hinter Lügengebäuden zu verstecken.
Die Wahrheit ist nicht immer nett und freundlich.
Von Friede und Freude ewiglich ist nicht die Rede.

Je früher man damit anfängt, umso besser.
Fängt man damit erst sehr spät an, wird ziemlich wahrscheinlich mehr als nur eine Fassade zusammenbrechen.
******_69 Mann
95 Beiträge
Wie man sieht bzw. ich sehe, werden selbst die Brifflichkeiten unterschiedlich ausgelegt.

Polyamor heisst für mich, dass ich mehr als eine Person "lieben" kann.
Dabei ist es vollkommen egal, ob ich mit dieser dritten Person "zusammenlebe" oder Intimitäten austausche oder eine Gewisse Zeit verbringe (Urlaub, Treffen, Freizeit etc).

Zum TE: Eine gefestigte Beziehung würde ich wie folgt definiere (im Bezug auf die Fragestellung): Man hat die Möglichkeit seine Wünsche und Gedanken seinem Partner mitzuteilen, ohne dass dieser gleich eine Trennnung herbeiführt -> Weil ihm alleine diese Wünsche so sehr aus der Bahn werfen bzw. die (mögliche) Eifersucht das Vertrauen zerstören würden.

Grüße
******_69 Mann
95 Beiträge
Und ja, sobald mehr als zwei Personen im Spiel sind, wird es in der Regel auch komplizierter und komplexer.

Sowohl im positiven als auch negativen Sinne (Leid und Freud)
*****al4 Mann
798 Beiträge
chilyy, mag sein, das es hier einige gibt, die meinen, das Polyamore die Liebe erfunden haben – stimmt aber definitiv nicht. Es gibt und gab schon immer Menschen, die in einer monogamen Beziehung leben und mehrere Menschen lieben. Auch ist der Austausch von Intimitäten noch nie ausgeschlossen gewesen, allerdings der mit Körperlichkeit und Sexualität. Sich als polyamor zu bezeichnen, weil man mehrere Menschen liebt, ist völliger Unsinn, absolute Selbstüberhöhung und Geringschätzung anderer Lebens- und Beziehungsformen.
******_69 Mann
95 Beiträge
Zitat von *****al4:
Sich als polyamor zu bezeichnen, weil man mehrere Menschen liebt, ist völliger Unsinn ....

Kannst du ja so sehen, ich nicht. Halte es für gar keinen Unsinn.

Damit wird aus meiner Sicht in keinster Weise eine andere Beziehungsform diskreditiert.
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