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Liebe, Zeit, Pflege - Polyamorie?333
Ich beschäftige mich momentan immer mal wieder mit dem polyamoren…
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Polyamorie und freie Liebe vs Familienplanung

****xus Mann
27 Beiträge
Ich lebe seit über vier Jahren poly und bin bewusst hauptverantwortlich für zwei Kinder, die im Schul- und Kitaalter sind. Insofern sehe ich meinen Beitrag hier sicher nicht als "allenfalls Einschätzung". 😉
*****nus Mann
90 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ****xus:
Ich lebe seit über vier Jahren poly und bin bewusst hauptverantwortlich für zwei Kinder, die im Schul- und Kitaalter sind. Insofern sehe ich meinen Beitrag hier sicher nicht als "allenfalls Einschätzung". *zwinker*
Das war aus deinem ersten Beitrag nicht so zu erkennen. Würdest du auch ein Paar Sätze zu eurem Alltag, Beziehungs- und Wohnkonstellation schreiben?
******_67 Mann
78 Beiträge
Es ist schon etwas eigenartig, beim Papa-Bastelnachmittag im Kindergarten zu zweit zu kommen. Geht aber und die Kinder haben keine Probleme. Nur die anderen Väter schauen etwas eigenartig.

Kinder gehören zum Leben dazu und ich mache keine Unterschiede zwischen meinen genetischen und anderen Kindern. Natürlich gibt es auch manchmal Krach. Aber das hat mit poly nichts zu tun.
********nful Frau
174 Beiträge
Zitat von *****nus:
Dass es polyamore Konstellationen mit Kindern gibt, mag ich nicht bestreiten. Allerdings sind diese in der Realität so selten anzutreffen. Wir kennen bei uns in der Umgebung etliche Menschen, die eine polyamore Beziehung führen. Jedoch sind diese kinderlos oder haben ihre erwachsenen Kinder noch in der monogamen Beziehung erzogen. Deshalb frage ich nach, wer sich hier im Forum bewusst für Kinder in oder trotz der polyamoren Lebensweise entschieden hat. Bis auf @*******n_M habe ich bisher keine positiven Antworten erhalten, allenfalls Einschätzungen und Meinungen.

Äh. *handheb
*****nus Mann
90 Beiträge
Themenersteller 
@********nful *sorry* war mir nicht klar, dass die beiden Kindern bereits im Polykül entstanden sind.
Mich würde einfach interessieren, wie ihr den Alltag und rechtliche Hürden bewältigt. Wohnt ihr dann zusammen? Denn v. a. die Kleinkinder brauchen viel Zuwendung. Oder übernimmt der Hauptpartner die Hauptlast. Werden trotzdem Ehen geschlossen, schon aus steuerlichen Gründen?
Hier im Forum wird sehr viel über die Gefühle diskutiert. Sicher, ein sehr wichtiger Bereich. Über pragmatische Fragestellungen, wie die Wohnsituation, Kinder, finanzielle bzw. steuerrechtliche Aspekte, finde ich kaum aktuelle Diskussionen. Ja, es gibt keine Patentlösung, bei Gefühlen um so weniger, aber mir kommt es auf den Erfahrungsaustausch an. Und vielleicht findet man auch einen oder anderen interessanten Tipp.
********nful Frau
174 Beiträge
Zitat von *****nus:
@********nful *sorry* war mir nicht klar, dass die beiden Kindern bereits im Polykül entstanden sind.
Mich würde einfach interessieren, wie ihr den Alltag und rechtliche Hürden bewältigt. Wohnt ihr dann zusammen? Denn v. a. die Kleinkinder brauchen viel Zuwendung. Oder übernimmt der Hauptpartner die Hauptlast. Werden trotzdem Ehen geschlossen, schon aus steuerlichen Gründen?
Hier im Forum wird sehr viel über die Gefühle diskutiert. Sicher, ein sehr wichtiger Bereich. Über pragmatische Fragestellungen, wie die Wohnsituation, Kinder, finanzielle bzw. steuerrechtliche Aspekte, finde ich kaum aktuelle Diskussionen. Ja, es gibt keine Patentlösung, bei Gefühlen um so weniger, aber mir kommt es auf den Erfahrungsaustausch an. Und vielleicht findet man auch einen oder anderen interessanten Tipp.

*ggg* Alles gut *g*

Wir sind zusammengekommen, als die Kinder klein waren. Ich bin nicht die leibliche Mutter und habe keine rechtlichen Ansprüche (oder Verpflichtungen), da wir nicht verheiratet sind, eben auch keine steuerlichen Vor- oder Nachteile.
Die Kinder sind wie übliche Trennungskinder aufgewachsen: zwei Wohnungen mit eigenen Zimmern, aber mehreren Ansprechpartnern.
Weitere Partner:innen gab es in der Konstellation vorher auch schon. Beide leiblichen Elternteile treten als Hauptansprechpartner auf (Amtsentscheidungen, Elternsprechtag, etc); beide Kinder konsultieren mich jedoch in emotionalen und Lebensfragen. Der aktuelle Partner der Mutter wird nicht eingebunden, die beiden führen also eher eine Kometen Beziehungen. (Im Englischen "Comet", übersetzen wir das so?)
Wenn neue Partner/Affären auftreten, gibt es eine Schonfrist von drei Monaten, bevor sie den Kindern überhaupt vorgestellt werden.

Wir waren uns von vorn herein einig, dass ich zwar Bezugsperson bin und natürlich auch Notfallentscheidungen fällen darf, in der Erziehung aber nichts zu sagen habe - schon allein aus rein praktischen Gründen: Kinder brauchen keine x Leute, die ihnen sagen, wann sie die Hausaufgaben machen (als Beispiel) müssen. Da reichen zwei Eltern völlig aus. Meine Meinung wird erfragt und ich äußere mich, finale Entscheidungen treffen die leiblichen Eltern.

Dennoch treffen wir uns zu fünft (drei Erwachsene, zwei Kinder), wenn große Entscheidungen anstehen. Da setzen sich dann alle um einen Tisch, besprechen Für und Wieder und streiten eben manchmal auch.

Die Kinder leben offiziell 50:50 auf die Haushalte verteilt, schlafen aber meistens, wo sie wollen oder es eben gerade praktischer ist.
Da ich mit dem leiblichen Vater und eben den Kinder zusammenlebe, habe ich Entscheidungsgewalt über den gemeinsamen Haushalt. Um Konflikte zu vermeiden und das Zusammenleben zu erleichtern, haben wir klar verteilte Aufgaben und besprechen diese regelmäßig.

Ich gebe zu, das ist wenig ausgefallen, aber wir sind alle sehr pragmatisch und im rechtlich sicheren Rahmen.
*********eeker Mann
1.581 Beiträge
Ich kenne da auch ein Polykül mit Kindern: uns. Keine Kauptbeziehungen. Alles Gleichwertig. Aber ich sehe keinen Grund mich zu rechtfertigen, wie das denn in einem Polykül möglich sei? Wir haben in Deutschland in Deutschland über 2,5 Millionen Alleinerziehende (ca. 2,1 Millionen Frauen und 0,4 Millionen Männer). Scheint also generell eine Herausforderung zu sein. Vor dem Hintergrund, dass unser Familienrecht es einem Polykül extrem schwer macht mit mehr als zwei Personen Verantwortung für Kinder zu übernehmen, liegen die Gründe nicht bei Verantwortungsbereitschaft und Ernsthaftigkeit, sondern deutlich woanders.
******lla Frau
24 Beiträge
Zitat von *****nus:
Über pragmatische Fragestellungen, wie die Wohnsituation, Kinder, finanzielle bzw. steuerrechtliche Aspekte, finde ich kaum aktuelle Diskussionen.

Wohnsituationen wurden hier durchaus schon diskutiert.

Bei steuerlichen, rechtlichen und finanziellen Fragestellungen hängt es extrem vom Polykül ab. Für gewisse Sachen muss man einen Anwalt nehmen und überhaupt rechtliche Beratung in Anspruch nehmen.

Beim Alltag hängt es auch sehr vom Polykül ab. Letztlich muss jedes Polykül da eine eigene Lösung finden. Da es anders als in der Ehe keinen Standard gibt. Und man kann sehr wohl Kinder in einer Poly-Konstellation haben. Und ja, die haben dann oft Vorrang. Und das muss das Polykül dann auch wollen. Und gleichberechtigt geht nur gemeinschaftlich.

Hedonismus ist dann sehr untergeordnet.
****xus Mann
27 Beiträge
Zitat von *****nus:

Das war aus deinem ersten Beitrag nicht so zu erkennen. Würdest du auch ein Paar Sätze zu eurem Alltag, Beziehungs- und Wohnkonstellation schreiben?

Ja, kann ich gerne machen. In der Regel handhaben wir es so, dass jedes leibliche Elternteil die Kids an 5-6 Wochentagen begleitet. Das kann entweder gemeinsam sein oder in Konstellationen mit anderen Partner*Innen. Gibt sicherlich auch Ausnahmen, wo das so nicht klappt, aber das streben wir zumindest an. Generell haben alle Partner*Innen eigene Wohnungen und teilweise auch selbst Kinder in ähnlichem Alter. Alle Partner*Innen sind für die Kids ebenso Ansprechpersonen wie wir, wobei die Kids natürlich vor allem selbst entscheiden, mit wem sie gerade gerne toben, Holzeisenbahn spielen oder Hausaufgaben machen wollen. Weltliche Entscheidungen, die z.B. Schule oder Kita betreffen, liegen bei den jeweiligen leiblichen Eltern. Gegenseitiges Aushelfen beim zu Bett bringen wegen Arbeitszeiten oder im Fall von Krankheit der Kids durch die Partner*Innen ist gängig und funktioniert in der Regel gut.

Viele Grüße
*******erli Paar
4.485 Beiträge
Ist denn nun so, dass Kinder überhaupt nicht in die Lebensweise passen - Stichwort Abhängigkeit?

Ein Kinderwunsch für mich als Frau existiert nur, wenn ich einem Mann vertraue und mir eine gemeinsame längere und beständige Zukunft vorstellen kann.

Doch die meisten Männer kommen und gehen, sodass sich ein Kinderwunsch gar nicht entwickeln könnte.
Daher haben alle meine Kinder nur einen leiblichen Vater und einen Adoptivvater.

Es gab auch keinen weiteren Mann, der gerne gemeinsame Kinder gewollt hätte.

Im Gegenteil, viele vergaßen sogar, sich persönlich von den bestehenden Kindern zu verabschieden, bevor Sie für immer gingen.

Mit Kindern ist man niemals mehr frei im eigentlichen Sinne.
Denn die Kindheit bestimmt das Leben der später erwachsenen Kinder.
Man kann sich als Partner trennen, aber Eltern bleibt man sein ganzes Leben.
Das gelingt bei einer Trennung von 2 Menschen schon oftmals nicht so, wie es für die Kinder am besten wäre oder mal geplant und besprochen wurde.

Polyamorie und freie Liebe vs Familienplanung

Freie Liebe und Kinder widerspricht sich schon in sich, denn Kinder bewerten alles, auch wen man liebt.
*******n_M Mann
1.666 Beiträge
@*******erli
… da widerspreche ich mal …
Freie Liebe und Kinder widerspricht sich?
Ich glaube Du schätzt Kinder völlig falsch ein.
Solange man mit den Kindern über Partnerschaft spricht, ist völlig egal wo sie ihren Schaden bekommen. In einer destruktiven Ehe oder ein anarchisches Gegenmodel. Kinder kann man durchaus altersgerecht unterschiedliche Partnerschaften und sexuelle Neigungen, sachlich erklären.
Die meisten Eltern scheuen sich aber davor, dem Kind eine Möglichkeit zur eigenen Meinung zu geben. Hier könnte man nämlich kritisch hinterfragt werden.

Bei der Entscheidung meiner Freundin ein Kind zu bekommen, stand das Kind im Vordergrund und nicht eine mögliche Familie.
Hier war es nach diversen Überlegungen aber ehr die logische Entscheidung, ein gemeinsames Kind zu haben.

Kinder wissen durchaus einzuschätzen ob eine Partnerschaft funktioniert oder nicht. Ihre Sensoren für Stimmungen sind da sehr ausgeprägt, unabhängig ob man verheiratet ist oder frei liebt. Wobei frei Liebe ein besch… Ausdruck ist. Der Gegensatz wäre unfreie Liebe… wer brau sowas?
****az Mann
4.490 Beiträge
Lustigerweise kenne Ich tatsächlich keine Leute, die poly sind und einen wirklichen Kinderwunsch haben oder trotzdem schon Eltern sind.

Allerdings höre Ich dann doch hin und wieder mal von jenen, die zwar früh Kinder bekommen haben (vllt nicht immer mit dem sehnlichen Wunsch danach, sondern weil die Liebe zum sich-Kinder-wünschendem Partner so groß war), die dann aber im Laufe der Zeit gemerkt haben, dass Monogamie nicht ihres ist, und auch direkt Poly für sich entdeckt haben.

Aber Ich bin sicher, dass sich das nicht grundsätzlich gegenseitig beißt, sondern das eben passen muss und die beteiligten Partner da eine Lösung finden müssen.
*******erli Paar
4.485 Beiträge
Ich glaube Du schätzt Kinder völlig falsch ein.

Das denke ich eher nicht, nachdem ich/ wir 5 Kinder groß gezogen haben in einer mehr als ungewöhnlichen Konstellation und mit mir als Mutter.

Die meisten Eltern scheuen sich aber davor, dem Kind eine Möglichkeit zur eigenen Meinung zu geben. Hier könnte man nämlich kritisch hinterfragt werden.

genau davon schrieb ich

denn Kinder bewerten alles, auch wen man liebt.

Kinder wissen durchaus einzuschätzen ob eine Partnerschaft funktioniert oder nicht.

Ja.
Aber Sie haben da ihre ganz eigenen Vorstellungen (oder die ihrer Freunde, der Gesellschaft), wie sie funktionieren und sein sollte.
******020 Frau
6 Beiträge
Hallo zusammen und danke für die total interessanten Beiträge. Ich finde es als Mutter (derzeit polypausierend, weil keine Zeit 😂) eine sehr wichtige Frage, was es mit den Kids so macht. Wenn ich es richtig sehe, gibts dazu „nur“ (nicht abwertend gemeint) Einschätzungen von den Eltern oder sonstigen Partnern. Gibts hier denn auch Erfahrungen von einem nun erwachsenen „Kind“? Also von jemandem, dessen Eltern bereits poly gelebt haben?
*******dDay Frau
4.801 Beiträge
@******020

Zitat von *****olf:
Ich kenne mehrere Polys der 2. Generation, also Polykinder.

Auch wenn das von PolyWolf keine Aussage von einem "Polykind" ist, sagt es zumindest aus, dass diese Kinder in ihrer Kindheit Polyamorie erlebt und sich später selbst dafür entschieden haben. Das hat ja auch eine klare Aussage.
*******n_M Mann
1.666 Beiträge
Ich halte es nicht für wichtig, ob meine Kinder sich für eine Polybeziehung entscheiden. Sie sollen das selbst entscheiden . Nicht bei allem muss man den Eltern nacheifern.
*******dDay Frau
4.801 Beiträge
Zitat von *******n_M:
Ich halte es nicht für wichtig, ob meine Kinder sich für eine Polybeziehung entscheiden. Sie sollen das selbst entscheiden . Nicht bei allem muss man den Eltern nacheifern.

Darum ging es mir auch nicht.

Es ging wohl @******020 darum, wie Kinder die Polyamorie ihrer Eltern erlebt haben.

Und daraus, dass es Kinder gibt, die Polyamorie für sich übernehmen schließe ich, dass diese Kinder die Polyamorie ihrer Eltern positiv wahrgenommen haben.
******020 Frau
6 Beiträge
Ja genau, so war es von mir gemeint. Es ist ja immer das eine, wie Eltern die Reaktionen ihrer Kinder lesen/ für sich werten. Oder wie die Kinder sich aus erster Hand direkt äußern.. wie es aus kindlicher Perspektive wahrgenommen wurde, mit „Poly-Eltern“ aufzuwachsen
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