„@********nful war mir nicht klar, dass die beiden Kindern bereits im Polykül entstanden sind.
Mich würde einfach interessieren, wie ihr den Alltag und rechtliche Hürden bewältigt. Wohnt ihr dann zusammen? Denn v. a. die Kleinkinder brauchen viel Zuwendung. Oder übernimmt der Hauptpartner die Hauptlast. Werden trotzdem Ehen geschlossen, schon aus steuerlichen Gründen?
Hier im Forum wird sehr viel über die Gefühle diskutiert. Sicher, ein sehr wichtiger Bereich. Über pragmatische Fragestellungen, wie die Wohnsituation, Kinder, finanzielle bzw. steuerrechtliche Aspekte, finde ich kaum aktuelle Diskussionen. Ja, es gibt keine Patentlösung, bei Gefühlen um so weniger, aber mir kommt es auf den Erfahrungsaustausch an. Und vielleicht findet man auch einen oder anderen interessanten Tipp.
Alles gut
Wir sind zusammengekommen, als die Kinder klein waren. Ich bin nicht die leibliche Mutter und habe keine rechtlichen Ansprüche (oder Verpflichtungen), da wir nicht verheiratet sind, eben auch keine steuerlichen Vor- oder Nachteile.
Die Kinder sind wie übliche Trennungskinder aufgewachsen: zwei Wohnungen mit eigenen Zimmern, aber mehreren Ansprechpartnern.
Weitere Partner:innen gab es in der Konstellation vorher auch schon. Beide leiblichen Elternteile treten als Hauptansprechpartner auf (Amtsentscheidungen, Elternsprechtag, etc); beide Kinder konsultieren mich jedoch in emotionalen und Lebensfragen. Der aktuelle Partner der Mutter wird nicht eingebunden, die beiden führen also eher eine Kometen Beziehungen. (Im Englischen "Comet", übersetzen wir das so?)
Wenn neue Partner/Affären auftreten, gibt es eine Schonfrist von drei Monaten, bevor sie den Kindern überhaupt vorgestellt werden.
Wir waren uns von vorn herein einig, dass ich zwar Bezugsperson bin und natürlich auch Notfallentscheidungen fällen darf, in der Erziehung aber nichts zu sagen habe - schon allein aus rein praktischen Gründen: Kinder brauchen keine x Leute, die ihnen sagen, wann sie die Hausaufgaben machen (als Beispiel) müssen. Da reichen zwei Eltern völlig aus. Meine Meinung wird erfragt und ich äußere mich, finale Entscheidungen treffen die leiblichen Eltern.
Dennoch treffen wir uns zu fünft (drei Erwachsene, zwei Kinder), wenn große Entscheidungen anstehen. Da setzen sich dann alle um einen Tisch, besprechen Für und Wieder und streiten eben manchmal auch.
Die Kinder leben offiziell 50:50 auf die Haushalte verteilt, schlafen aber meistens, wo sie wollen oder es eben gerade praktischer ist.
Da ich mit dem leiblichen Vater und eben den Kinder zusammenlebe, habe ich Entscheidungsgewalt über den gemeinsamen Haushalt. Um Konflikte zu vermeiden und das Zusammenleben zu erleichtern, haben wir klar verteilte Aufgaben und besprechen diese regelmäßig.
Ich gebe zu, das ist wenig ausgefallen, aber wir sind alle sehr pragmatisch und im rechtlich sicheren Rahmen.