Die neue blutige Anfängerin und ihr Kopfkino-ein Versuch...
Hallo liebe PolysIch bin die Lucy, ganz neu in der Gruppe und neu im Thema.
Nach eigenem Selbstverständnis würde ich wohl eher in die Gruppe offene Beziehungen gehören, jedoch gefällt mir hier die Art des Miteinanders im Forum besser (habe beide Foren mal quergelesen) und es wird nicht alles auf Sex reduziert, da ich mich als komplettes Wesen sehe und meinen Körper nicht von Geist und Seele trenne
Ich versuche nun mal meine Situation zu schildern und dabei nicht zu weit auszuholen oder es zumindest interessant zu schreiben
Ich bin seit 7 Monaten mit dem Mann zusammen, mit dem ich mein Leben teilen möchte und dies sieht er zum Glück genauso.
Von Anfang an waren wir uns unserer sexuellen Offenheit gegenüber Dritten bewusst und wollten sie auch schnell in unser Sexualleben einbinden.Dies ist dann auch das ein oder andere Mal geschehen, bisher nur mit Männern, da Frauen irgendwie schwerer für das Thema zu begeistern sind.
Nachdem ich in seinem Bücherregal einer Pamphlet zu freier Liebe gefunden habe, sprach ich ihn darauf an und er teilte mir mit, dass er in früheren Beziehungen schon auch allein mit anderen ohne den Partner Sex hatte und seine damalige auch, aber dass es recht selten vorgekommen sei und er sich keine Beziehung ausser unserer vorstellen kann.
Sehe ich genauso, allerdings war es in vorherigen Beziehungen immer Tabuthema und so habe ich mich bisher nicht damit beschäftigt.
So weit so schön.
Ich machte mir also meine Gedanken über das Thema und wir einigten uns darauf, dass wenn wir etwas ohne den Partner mit einem/einer andren haben wollen, wir den Partner vorher fragen und dann das okay bekommen oder auch nicht.
Ich habe an meiner Uni einen Mann kennen gelernt mit dem ich gern meine devote Seite ausleben möchte, da ich in meiner Beziehung rein dominant bin und habe meinen Partner gefragt ob das für ihn okay währe.
Er dachte 2 Minuten darüber nach und willigte ein.
Ohne Rückfragen,ohne Bedingungen, ohne Panik, ohne alles...
Ich war beeindruckt, da mir klar ist, dass ich sicher nicht so gelassen bleiben könnte(typisch Naturissenschaftler versus Geisteswissenschaftlerin?)
Nun befindet er sich seit Montag in China auf Geschäftsreise und lernte am Flughafen eine Gruppe chinesischer Englischstudentinnen kennen, die ihn dann auf einen Teebasar mitnahmen.
Die eine signalisierte ihm wohl interesse und so hatte ich am Morgen(8 Stunden Zeitverschiebung) eine Mail im Postfach mit der Frage, ob er mit ihr anbändeln dürfe.
So schnell hatte ich damit nun wirklich nicht gerechnet und dementsprechend verunsichert war ich, da ich eigentlich gern gehabt hätte, dass sich das etwas langsamer entwickelt und wir evtl erst mal einen dreier mit einer anderen Frau haben oder ähnliches.
Nun befand ich mich allerdings auch in Zugzwang, da er ja gerade erst ein Zugeständnis gemacht hatte.
Ich beschäftigte mich also den Tag über ausgiebig mit meinen Gefühlen und ging durch alle möglichen Emotionen.
Am Ende entschied ich mich dann dafür und schrieb ihm eine sehr ausführliche Mail mit meiner Pro und Con Liste und 2 Bedingungen(sie übernachtet nicht bei ihm und erfährt vorher, dass er eine Freundin hat).
Ich habe mich hauptsächlich dafür entschieden, da mir klar wurde, dass ich nur durch die reale Erfahrung lernen kann mich zu desensibilisieren.
Auf diese Mail erbat ich mir eine ausführliche Stellungnahme und bekam zurück, dass es wohl doch nichts mit der Frau wird da er von ihr nichts mehr gehört habe(nach einem Tag) aber es trotzdem noch sein kann und man werde ja sehen.
Er bedankte sich für mein Einverständnis und meine ausführliche Darlegung meiner Gefühle und damit war die Mail zu Ende.
Daraufhin bat ich ihn nochmal eindringlicher auf die Mail Stellung zu beziehen und hatte vorhin ungefähr eine ähnliche Mail im Postkasten - wieder keine ansatzweise Stellungnahme.
Nun ja...mitlerweile bin ich doch recht erbost über sein Verhalten ,dass er mir den Rückhalt verwehrt um den ich gebeten habe und den ich so dringend brauche um dieses Neuland mit ihm zu betreten.
An euch, liebe Polys, die es bis hierher geschafft haben, habe ich nun ein paar Fragen:
1: Wie kann ich mich von meinen Verlustängsten und meiner Eifersucht befreien? - Wie habt ihr es geschafft?
2: Wie mache ich ihm klar, dass ich in meiner Entwicklung noch nicht soweit bin wie er, der anscheinend schon etliche Jahre mit Gedanken daran und der Erfahrung gelebt hat und dass ich ihn brauche um mich entwickeln zu können? (Er ist 36 und ich 22)
Ich möchte ja, aber man wird 22jährige Programmierungen nicht von heute auf morgen los...
Erinnert ihr euch noch an eure Anfangszeit, wie hart das alles war, wie neu und beängstigend?
Vielen Dank im Voraus
Lucy
ps:Ich lese gerade "the ethical slut" was ich auch in seinem Regal fand und es ist ein fantastisches Buch, kann aber glaube ich nicht persönliche Ratschläge ersetzen.