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Ein interessanter Blick auf Polygamie im Senegal

*******er66 Mann
3.048 Beiträge
Zitat von *******Mind:
Zitat von *******er66:

Definitiv: NEIN! Ich habe mich sehr lang mit dem Islam, dem Koran und den Hadithen beschäftig. Das Kopftuch ist ein Sympol der Trennung von Frauen in "reine / Mulisma" die nicht einfach so von Männer "benutzt" werden dürfen und Frauen (ohne Kopftuch) die als Slavinnen jederzeit für die Bedürfnisse der Männer zur Verfügung stehen müssen. Wer also das Kopftuch freiwillig trägt unterstützt die Idee dass es Frauen gibt die jederzeit von Männern benutzt werden dürfen. Zudem unterstützt es die Idee dass es Menschen mit unterschiedlichen Menschenrechten gibt (abhänig von der Relgionszugehörigkeit). Das steht diametral meinem Weltbild gegenüber und ist für mich auch kein Zeichen von Vielfalt.

Das scheint aber nicht der Lebensrealität vieler Frauen zu entsprechen die ein Kopftuch tragen. Wohl ähnlich wie beim Christentum, da gabs ja auch viele ursprüngliche Konzeptionen und Regeln die unter dem heutigen Aspekt der Gleichberechtigung zweifelhaft erscheinen und so deshalb auch nicht mehr von den Anhängern in der Form gelebt und umgesetzt werden. Also es ist sicher sinnvoll sich mit dem religiösen Ursprung zu beschäftigen und man darf das auch kritisieren. Aber bei der Beurteilung sollte man nicht außer Acht lassen wie diese Religion heute praktiziert und gelebt wird. Das machen wir ja beim Christentum auch nicht so (und das ist ja im ursprünglichen Sinn auch nicht gerade für Gleichberechtigung bekannt).

Und dafür finde ich es wichtig die Perspektiven muslimischer Frauen zu hören, die sich dafür entschieden haben Kopftuch zu tragen. Bevor ich urteile. Ich fand z.B. diesen Talk in diesem Zusammenhang sehr spannend und bereichernd:
.

Ich bin streng gläubiger Athist *zwinker* Daher liegt es mir fern das Christentum zu verteidigen. Aber es gibt einen relevanten Unterschied zwischen Christentum und Islam. Im Christentum lässt sich Religion und weltliche Macht trennen. Im Islam ist das integral miteinander verknüpft. Daher ist es im Christentum möglich das Menschen relgigiös bleiben aber trotzdem alte, gesellschaftliche Regeln und Normen zu hinterfragen und zu ändern. Im Islam geht das leider nicht. Aber wie gesagt ...dafür müsste man sich etwas intensiver mit dem Islam auseinander setzten.

Ein gutes Beispiel ist Seyran Ateş. Sie versucht in Berlin seit Jahren den Islam alleine als Glaube zu leben und lehnt Kopftuch oder anderen islampolitische Symoble ab. Sie wird davon, auch von den s.g. moderaten Muslimen in Deutschland mit dem Tode bedroht. Warum wohl?
*******er66 Mann
3.048 Beiträge
*******Mind Frau
485 Beiträge
Das Christentum und die weltliche Macht sind getrennt? Das ist mir neu... hier in Deutschland scheint das noch nicht der Fall zu sein, gelten doch für die christliche Kirche weiterhin Sonderrechte und auch andere Standards bei der Strafverfolgung (siehe die nicht enden wollende mangelhafte Aufarbeitung der Missbrauchsfälle). Ganz zu schweigen von Parteien, die das Wort "christlich" in ihrem Namen tragen...
*******er66 Mann
3.048 Beiträge
Zitat von *******Mind:
Das Christentum und die weltliche Macht sind getrennt? Das ist mir neu... hier in Deutschland scheint das noch nicht der Fall zu sein, gelten doch für die christliche Kirche weiterhin Sonderrechte und auch andere Standards bei der Strafverfolgung (siehe die nicht enden wollende mangelhafte Aufarbeitung der Missbrauchsfälle). Ganz zu schweigen von Parteien, die das Wort "christlich" in ihrem Namen tragen...

Nicht Christentum und Kirche verwechselt. Der Religionsstifter bei beiden Religion hat es grundsätzlich anders gehandhabt. Jesus hatte keine politische Macht, Mohammed war Kriegsherr, Richter, Sklavenhändler und Stadtoberhaupt. Christentum (Glauben) und Kirche (Macht) kann man also treffen ohne das Grundverständnis des Christentums zu verlieren. Im Islam geht das nicht.

Das die Kirche auch bei uns noch zu viel Macht hat steht auf einem anderen Blatt. Das das abgeschafft gehört da bin ich ganz bei dir
*****nis Mann
181 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *********tten:

Kannst du erklären, warum du hier immer wieder von einer europäischen Arroganz sprichst?

Mit Arroganz meine ich, dass wir hier in Europa manchmal, auch heute noch, über die Situation, Lebensumstände, Kultur, Religion in anderen Regionen urteilen ohne wirklich Bescheid zu wissen und uns für überlegen halten. Diese Haltung hat schon so viel Unheil angerichtet (z.B.: Kolonialismus / Am deutschen Wesen soll die Welt genessen)

So etwas wie in diesem Artikel dargestellt, nämlich das eine Ehefrau eine neue Frau für ihren Mann aussucht hielt ich bisher für unmöglich.

Zitat von *********tten:

Nochmal: die Frau sagt selber, dass sie unter anderen Umständen, ohne die gesellschaftlichen Pflichten, viel lieber monogam leben würde.

Ich Frage mich, wie häufig etwas ähnliches ( nur ähnliches, da es nicht aus einer gesellschaftlichen Pflicht erwächst) bei uns in Mono / Poly Beziehungen vorkommt, dass der Mono-Part in der Beziehung die Polygamie nur zähneknirschend akzeptiert und auch lieber Monogam leben würde.
Oder auch in polygamen Beziehungen in denen nur ein Part Liebesbeziehungen führt und der andere halt nur Sexbeziehungen hat, aber diese eigentlich nur zum Ausgleich führt.

Ethische Polyamorie kann etwas wunderbar beglückendes sein. Nur wenn wir die rosarote Brille absetzten, dann ist da auch nicht immer alles so perfekt ...

Natürlich wünsche ich mir Global mehr Feminismus und mehr Akzeptanz/Respekt/rechtliche Gleichstellung von queeren Menschen und Lebensentwürfen. Aber wie wird das erreicht? Vielleicht ist einfach erstmal zuhören ein guter Anfang.
*******er66 Mann
3.048 Beiträge
Zitat von *****nis:

Natürlich wünsche ich mir Global mehr Feminismus und mehr Akzeptanz/Respekt/rechtliche Gleichstellung von queeren Menschen und Lebensentwürfen. Aber wie wird das erreicht? Vielleicht ist einfach erstmal zuhören ein guter Anfang.

Sicher. Zuhören ist immer gut und auch absolut notwendig. Aber um überhaupt dahin zu kommen müssten man zuerst die Religionen abschaffen. Oder ihnen zumindest die weltliche Macht nehmen. Und da sehe ich weltweit eigentlich eher eine Renaissance der dogmatischen Religionen. *snief*
*****nis Mann
181 Beiträge
Themenersteller 
Wer gibt den Religionen diese Macht? - Es sind Menschen.
Wie erreichen wir Menschen? - Mit zuhören, reden und Vorleben anderer Lebensentwürfe.

Eine der Frauen die in dem Artikel zu Wort kommt sagt, dass Polygamie besser sei als die verlogene Monogamie in Europa.

Was wäre, wenn sie wüsste das es in Europa auch ein anderes Konzept gibt, nämlich Polyamorie und dieses Konzept eine immer größer werdende Akzeptanz erfährt?

Das könnte spannend werden. Oder?
******Fox Mann
2.328 Beiträge
Zitat von *****nis:
Was wäre, wenn sie wüsste das es in Europa auch ein anderes Konzept gibt, nämlich Polyamorie...
Das Konzept lebt ja beinahe weltweit, es ist kein europäisches Phänomen. Das Menschen beinahe überall damit konfrontiert werden ist gut möglich. Mit der Zeit auch eher wahrscheinlich.
*********nchen Frau
5.062 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von *****nis:
Was wäre, wenn sie wüsste das es in Europa auch ein anderes Konzept gibt, nämlich Polyamorie

Ich könnte mir vorstellen, dass sie selbst dann andere Sorgen im Leben hätte...
*******i123 Mann
4.252 Beiträge
Ich könnte mir vorstellen, dass sie selbst dann andere Sorgen im Leben hätte...

Viele Sorgen und Probleme sind eben in der westlichen Welt hausgemacht. Durch Erziehung, Gesetzeskonformheit, gesellschaftlich westlich erfundene Werte, und gena daran hakt es!

Einige Naturvölker, insbesondere in Südamerika bzw. Afrika, soweit die Minderheiten nicht ausgerottet oder "bekehrt" wurden, funktioniert seit jahrtausenen der Umgang miteinander in vielen Bereichen -
weil sie auf dieser grundlegenen Basis gute Erfahrungen gemacht und somit den negativen Stress nicht erleiden mussten. Sie leben und halten zusammen und jeder liebt jeden!

Bevor mir wieder jemand meine Meinung zerreist: Es ist meine Meinung, und ich wurde in meine Gesellschaft hineingeboren - feue mich über Liebe, Glück, Kinder, Enkelkinder und jedem seine Freiheit ....
Zitat von *****nis:
Zitat von *********tten:

Kannst du erklären, warum du hier immer wieder von einer europäischen Arroganz sprichst?

Mit Arroganz meine ich, dass wir hier in Europa manchmal, auch heute noch, über die Situation, Lebensumstände, Kultur, Religion in anderen Regionen urteilen ohne wirklich Bescheid zu wissen und uns für überlegen halten. Diese Haltung hat schon so viel Unheil angerichtet (z.B.: Kolonialismus / Am deutschen Wesen soll die Welt genessen)

So etwas wie in diesem Artikel dargestellt, nämlich das eine Ehefrau eine neue Frau für ihren Mann aussucht hielt ich bisher für unmöglich.

Zitat von *********tten:

Nochmal: die Frau sagt selber, dass sie unter anderen Umständen, ohne die gesellschaftlichen Pflichten, viel lieber monogam leben würde.

Ich Frage mich, wie häufig etwas ähnliches ( nur ähnliches, da es nicht aus einer gesellschaftlichen Pflicht erwächst) bei uns in Mono / Poly Beziehungen vorkommt, dass der Mono-Part in der Beziehung die Polygamie nur zähneknirschend akzeptiert und auch lieber Monogam leben würde.
Oder auch in polygamen Beziehungen in denen nur ein Part Liebesbeziehungen führt und der andere halt nur Sexbeziehungen hat, aber diese eigentlich nur zum Ausgleich führt.

Ethische Polyamorie kann etwas wunderbar beglückendes sein. Nur wenn wir die rosarote Brille absetzten, dann ist da auch nicht immer alles so perfekt ...

Natürlich wünsche ich mir Global mehr Feminismus und mehr Akzeptanz/Respekt/rechtliche Gleichstellung von queeren Menschen und Lebensentwürfen. Aber wie wird das erreicht? Vielleicht ist einfach erstmal zuhören ein guter Anfang.

Ich kann dir allgemein zwar bei der Europäischen Arroganz im allgemeinen zustimmen, nicht aber in diesem speziellen Fall. Hier empfinde ich es unangebracht davon zu sprechen.

Hier geht es um die Unterdrückung der Frau und um eine Frau, die damit in ihrer Kultur auch nicht wirklich glücklich ist.

Arroganz wäre aus meiner Sicht, wenn die Frau sagen würde, sie steht da zu 100% hinter und es ist alles super und ich würde sagen: das kann nicht sein, das darf so nicht sein und wir müssen das gegen deinen Willen ändern.
*****nis Mann
181 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *********tten:

Ich kann dir allgemein zwar bei der Europäischen Arroganz im allgemeinen zustimmen, nicht aber in diesem speziellen Fall. Hier empfinde ich es unangebracht davon zu sprechen.

Hier geht es um die Unterdrückung der Frau und um eine Frau, die damit in ihrer Kultur auch nicht wirklich glücklich ist.

Arroganz wäre aus meiner Sicht, wenn die Frau sagen würde, sie steht da zu 100% hinter und es ist alles super und ich würde sagen: das kann nicht sein, das darf so nicht sein und wir müssen das gegen deinen Willen ändern.
Ok, dann muss ich vielleicht spezifischer werden.
Mein erster Gedanke beim Überfliegen des Artikels war: "Wow, ich hätte so ein Bild von der Polygamie nicht erwartet"
Mir wurde bewusst, das dies die typische Arroganz ist, nämlich keine Ahnung zu haben, aber sich eine Meinung erlauben und auch noch das was die eigene Kultur hervorgebracht hat für Überlegen zu halten.
*****nis Mann
181 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *********nchen:

Ich könnte mir vorstellen, dass sie selbst dann andere Sorgen im Leben hätte...
Polyamorie kann vielleicht eine unerwartete Lösung für viele Probleme der nächsten oder übernächsten Generation sein.
Wer weiß das schon .....

Hast Du den Artikel durchgelesen?
*****nis Mann
181 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ****ow:

Das Konzept lebt ja beinahe weltweit, es ist kein europäisches Phänomen. Das Menschen beinahe überall damit konfrontiert werden ist gut möglich. Mit der Zeit auch eher wahrscheinlich.
Ja klar, es als europäisch zu bezeichnen war eine verkürzte Darstellung, der Eile geschuldet. Die ethische Polyamorie ist halt am weitesten in "westlich geprägten Kulturen" vertreten. Oder ich gehe zumindest davon aus das dies so ist *g*
**********henke Mann
9.666 Beiträge
Mir gegenüber äußerten Frauen im Senegal aus polygamen Ehen folgende Vorteile:
• die Arbeit kann geteilt werden
• es besteht die Chance, eine gute Freundin zu gewinnen
• sie hat nicht so oft "Dienst"
• der Mann geht nicht fremd und bringt keine Krankheiten mit

Nachteile sind:
• die Antwort war ein Lachen und die spöttische Bemerkung "les Blancs..."

Frauen, die für eine monogame Beziehung waren, hatten Hausangestellte.

Übrigens: die "arme unterdrückte afrikanische Frau" ist nicht der Regelfall. Jedes Jahr sterben im Senegal Männer, weil die Frau Yohimbe zu hoch dosiert hat. Eine Frau, die ihren Mann töten wollte, hätte tausend andere Kräuter und Rinden zur Auswahl *zwinker*
*******urse Mann
51 Beiträge
Zitat von **********henke:
Mir gegenüber äußerten Frauen im Senegal aus polygamen Ehen folgende Vorteile:
• die Arbeit kann geteilt werden
• es besteht die Chance, eine gute Freundin zu gewinnen
• sie hat nicht so oft "Dienst"
• der Mann geht nicht fremd und bringt keine Krankheiten mit

Nachteile sind:
• die Antwort war ein Lachen und die spöttische Bemerkung "les Blancs..."

Frauen, die für eine monogame Beziehung waren, hatten Hausangestellte.

Übrigens: die "arme unterdrückte afrikanische Frau" ist nicht der Regelfall. Jedes Jahr sterben im Senegal Männer, weil die Frau Yohimbe zu hoch dosiert hat. Eine Frau, die ihren Mann töten wollte, hätte tausend andere Kräuter und Rinden zur Auswahl ;-)
Das ist ein auf sehr vielen verschiedenen Ebenen spannender Post 😳😄
********or_1 Mann
98 Beiträge
Monogamie und Polygamie - Zwei Varianten des Patriarchats
Polygamie, Kopftuch, Beschneidung etc. haben immer denselben kulturellen Hintergrund und haben nichts mit Freiheit oder Progressivität zu tun. Egal ob im Islam, im Christentum oder in sonstigen vaterrechtlich geprägten Kulturen:

"Um die Möglichkeit auszuschließen, dass das Kind eines Ehepaares von einem anderen Mann stammt, entwickeln die patrilinearen Kulturen viele und einschneidende soziale Vorschriften für das geschlechtliche Zusammenleben. Ehefrauen sollen von anderen Sexualkontakten ferngehalten werden durch beschränkte Ausgehmöglichkeiten, Verhüllung und die harte Bestrafung im Falle des Fremdgehens. Betroffen von solchen Regeln sind aber direkt oder indirekt auch alle unverheirateten Frauen im empfängnisfähigen Alter. Daraus entwickelt sich eine Geschlechterhierarchie, bei der Frauen aus dem öffentlichen Raum verdrängt werden, bis hin zur Geschlechtertrennung beim familiären Essen."

(https://de.wikipedia.org/wiki/Patrilinearität)
*****nis Mann
181 Beiträge
Themenersteller 
@********or_1
Das mag ja alles sein.
Nur in dem Artikel geht es nicht um Polygamie prinzipiell sondern um Menschen, die in dieser Leben.
Ich finde die Frauen die hier zu Wort kommen beeindruckend, spannend, inspirierend.
Ich finde ihren Blickwinkel sehr interessant.
Das sind tolle Frauen, dass die Bedingungen, der Rahmen, in dem diese Leben nicht gut ist, dass ist ein anderes Thema.
Ich finde den Bericht sehr interessant. Erst vor ein paar Tagen unterhielt ich mich mit einem Moslem über Polygamie. Ich fand interessant was er erzählte. Fragte, ob denn Frauen auch mehrere Ehemänner haben dürfen. Nein, ab da war es für mich nicht mehr fair und in gewisser Art auferlegt (das ist meine persönliche Meinung). Klar, verschafft es manchen das Überleben, aber manche wollen ihren Ehemann nicht teilen und haben keine Wahl.
Aber es ist eine ganz andere Kultur, sie haben andere Werte und deshalb sollten wir das nicht mit Polyamorie und unseren westlichen Werten vergleichen.
Ich finde die Aussage einer der Frauen sehr interessant über uns Europäer: "Sie lehnen das Konzept ab und haben dann trotzdem heimliche Liebhaberinnen oder Liebhaber. Das ist doch in Europa weitverbreitet. Da wird die Ehefrau gut behandelt und die versteckten Geliebten haben keine Rechte. Da lebe ich lieber polygam als mit einem Ehemann zusammen, der mich heimlich betrügt."
Das ist genau der Fehler in unserer Gesellschaft, würde polyamor und polygam zu leben mehr angesehen werden, hätten wir wohl eine weitaus geringere Scheidungsrate. Davon ist unsere Gesellschaft noch weit entfernt.
Denn sind wir mal ehrlich, wer der polyamor lebt, wurde noch nie als Fremdgänger verdächtigt und das finde ich schade, denn ich tue nichts unrechtes. Ich hoffe Polyamorie ist irgendwann genauso angesehen, wie Homosexualität. Das man sich nicht mehr verstecken, rechtfertigen muss und komisch beeugt wird, wenn man zu mehr als zwei Personen händchenhaltend durch die Straßen läuft oder ähnliches.
Ich wurde mal gefragt, wieso ich das so offen auf meinem Bumbleprofil schreibe, dass ich Polyamor bin. Schließlich gäbe es doch genug Menschen, die eine Frau/Freundin und noch eine Freundin hätten, der sie auch eine Wohnung etc. bezahlen.
Wieso ist Fremdgehen mehr angesehen, als polyamor zu leben, wo alle voneinander wissen?
Die Frau in den Bericht hat es in meinen Augen sehr gut auf den Punkt gebracht.
Ich finde, auch in der Polyamorie kann man "fremdgehen", also betrügen. Nämlich dann, wenn man lügt, verheimlicht oder sich nicht an Absprachen hält.

Für mich ist Polyarmorie weder für mich noch meine Partner ein Freifahrtschein ohne Rücksicht auf Verluste zu tun und zu lassen, was man mag.
Zitat von *********tten:
Ich finde, auch in der Polyamorie kann man "fremdgehen", also betrügen. Nämlich dann, wenn man lügt, verheimlicht oder sich nicht an Absprachen hält.

Für mich ist Polyarmorie weder für mich noch meine Partner ein Freifahrtschein ohne Rücksicht auf Verluste zu tun und zu lassen, was man mag.

Das ist es für mich auch nicht und das ist für mich genau der entscheidende Unterschied. Viele verwechseln das leider. Für mich macht genau das Polyamorie aus - Offene Kommunikation, eine gewisse Transparenz, über alles reden.
Klar wird es immer die Fremdgänger geben, die den Kick, den Reiz benötigen. Aber ich glaube nicht, dass dies tatsächlich einen Großteil derer ausmacht, die eine Zweitfreundin/Zweitfreund haben. Und viele Erstpartner wissen ja sogar davon, nur müssen es verheimlichen, können mit niemandem darüber reden, weil es gesellschaftlich nicht angesehen ist.
********er75 Mann
6.899 Beiträge
Große Teile des Islam (wobei es DEN einen Islam eigentlich nicht gibt) stehen heute da, wo das katholische bzw. orthodoxe Christentum vor der Reformation, der Gegenreformation, der Aufklärung und nicht zuletzt der Säkularisation stand.
Das Christentum, oder besser die christlichen Kirchen, haben sich nicht freiwillig aus der Politik in den Staaten Europas und aus der Kontrolle des täglichen Lebens zurückgezogen, sie wurden vielmehr gezwungen den Weg für die Trennung von Kirche und Staat freizumachen. Nicht das Christentum machte die Gleichstellung von Mann und Frau möglich oder unmöglich, es ist immer der Staat und der Wandel der vorherrschenden. sozialen Strukturen und Regeln, die die Entwicklung zu einer freien Gesellschaft ermöglichen.
*******i123 Mann
4.252 Beiträge
Das Christentum, oder besser die christlichen Kirchen, haben sich nicht freiwillig aus der Politik in den Staaten Europas und aus der Kontrolle des täglichen Lebens zurückgezogen, sie wurden vielmehr gezwungen den Weg für die Trennung von Kirche und Staat freizumachen.

War, bzw. ist das tatsächlich der Fall?

Ich glaube das nicht, und mein Glaube war immer stark!
*******er66 Mann
3.048 Beiträge
Zitat von *******i123:
Das Christentum, oder besser die christlichen Kirchen, haben sich nicht freiwillig aus der Politik in den Staaten Europas und aus der Kontrolle des täglichen Lebens zurückgezogen, sie wurden vielmehr gezwungen den Weg für die Trennung von Kirche und Staat freizumachen.

War, bzw. ist das tatsächlich der Fall?

Ich glaube das nicht, und mein Glaube war immer stark!

Sicher noch nicht vollständig genug. Aber im Gegensatz zu früher und zum Islam auf jeden Fall.
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