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Ein interessanter Blick auf Polygamie im Senegal

*****nis Mann
181 Beiträge
Themenersteller 
Ein interessanter Blick auf Polygamie im Senegal
Polygamie hat ja eher einen schlechten Ruf. Auch haben wir hier in Europa oftmals einen etwas arroganten Blick auf den globalen Süden und blicken etwas hochnäsig in diese Richtung. Unter anderem deshalb fand ich den folgenden Artikel interessant:
https://www.spiegel.de/ausland/polygamie-im-senegal-unterdrueckung-oder-feminismus-a-5113833d-f5f4-45dd-8685-ffe75d0cd332
Ich finde nicht, dass der Artikel Polygamie in einem guten Licht darstellt.

"Ich sage aber auch ganz ehrlich: Wenn die gesellschaftlichen Umstände anders wären und ich als Frau mich nicht um meinen Mann und seine Familie kümmern müsste, wenn ich nicht den Haushalt allein schmeißen müsste, dann würde ich lieber monogam leben."

Außerdem wird dort der Mann als Last beschrieben. Die Polygamie gilt nur einseitig (Männer dürfen mehrere Frauen haben, Frauen aber nich mehrere Männer). Die Frauen werden von den Männern "gekauft" - in dem Text stand auch, dass ihr Mann keine weitere Frau haben könnte, weil er kein Geld mehr übrig hat.

Für mich ist das ganz und gar nicht toll oder erstrebenswert. Ich will frei sein. Ich will nicht von einem Mann abhängig sein. Und ich will nicht von Männern unterdrückt werden.
Zitat von *********tten:
Ich finde nicht, dass der Artikel Polygamie in einem guten Licht darstellt.

"Ich sage aber auch ganz ehrlich: Wenn die gesellschaftlichen Umstände anders wären und ich als Frau mich nicht um meinen Mann und seine Familie kümmern müsste, wenn ich nicht den Haushalt allein schmeißen müsste, dann würde ich lieber monogam leben."

Außerdem wird dort der Mann als Last beschrieben. Die Polygamie gilt nur einseitig (Männer dürfen mehrere Frauen haben, Frauen aber nich mehrere Männer). Die Frauen werden von den Männern "gekauft" - in dem Text stand auch, dass ihr Mann keine weitere Frau haben könnte, weil er kein Geld mehr übrig hat.

Für mich ist das ganz und gar nicht toll oder erstrebenswert. Ich will frei sein. Ich will nicht von einem Mann abhängig sein. Und ich will nicht von Männern unterdrückt werden.

Zitat von *********tten:
Ich finde nicht, dass der Artikel Polygamie in einem guten Licht darstellt.

"Ich sage aber auch ganz ehrlich: Wenn die gesellschaftlichen Umstände anders wären und ich als Frau mich nicht um meinen Mann und seine Familie kümmern müsste, wenn ich nicht den Haushalt allein schmeißen müsste, dann würde ich lieber monogam leben."

Außerdem wird dort der Mann als Last beschrieben. Die Polygamie gilt nur einseitig (Männer dürfen mehrere Frauen haben, Frauen aber nich mehrere Männer). Die Frauen werden von den Männern "gekauft" - in dem Text stand auch, dass ihr Mann keine weitere Frau haben könnte, weil er kein Geld mehr übrig hat.

Für mich ist das ganz und gar nicht toll oder erstrebenswert. Ich will frei sein. Ich will nicht von einem Mann abhängig sein. Und ich will nicht von Männern unterdrückt werden.

Nachvollziehbare Argumente. Nur irritiert mich, dass du angibst, devot und masochistisch zu sein. Also ist der jeweilige Mann oder Dom nur ein temporärer Dienstleister für dich?
Vom "Spiegel" kommt selten was Gutes. Das Blatt ist seit jeher ideologisch bestimmt und aufgeladen.
Wieso heißt devot oder masochistisch denn, dass ich von einem Mann abhängig sein muss oder mich unterdrücken lassen muss?

Das ist für mich eine sehr merkwürdige Interpretation. Nicht jede devote Frau muss eine Sklavin in sich teagen

Für mich heißt devot, dass ich mich einem Mann freiwillig hingebe, wenn ich ihn für würdig erachte und solange ich ihn als würdig erachte.
Zitat von *********tten:
Wieso heißt devot oder masochistisch denn, dass ich von einem Mann abhängig sein muss oder mich unterdrücken lassen muss?

Das ist für mich eine sehr merkwürdige Interpretation. Nicht jede devote Frau muss eine Sklavin in sich teagen

Für mich heißt devot, dass ich mich einem Mann freiwillig hingebe, wenn ich ihn für würdig erachte und solange ich ihn als würdig erachte.

Also temporärer Konsum.
Ich respektiere deinen Willen und deine Entscheidung durchaus.
Aber ich hinterfrage auch inwieweit Ideologie (wie der Feminismus) bewusst oder unbewusst das Handeln bestimmen. Heutzutage ist Jeder auswechselbar und echte Loyalität selten.

Wenn man einen Menschen lange und gut genug kennt, kann man sich ihm auch dauerhaft verpflichten. Wer devot ist, bejaht Fremdbestimmung.
Ist man allerdings feministisch geprägt, was einen Antagonismus darstellt, wird man diese Neigung (insbesondere bei einer masochistischen Veranlagung) eben nur noch konsumbedingt leben.

Das ist so wie bei einem Alphamann, der knallharter Unternehmer ist und dann immer mal wieder zur Domina geht um für ein paar Stunden eine andere Seite in sich zu befriedigen. Im Endeffekt also reiner Konsum, temporäre Sinnesbefriedigung.
Ich werde hier nicht weiter darauf eingehen. Es ist weder Thema des Threads, noch mag ich diese latent aggressiven Anschuldigungen.

Warum? Weil sich mal wieder jemand durch Feminismus gestört fühlt? Aus meiner Sicht ist hier zudem absolut kein Verständnis für bdsm vorhanden, aber Hauptsache immer andere blöd von der Seite anmachen.

Pfui.
*******lure Frau
205 Beiträge
Ganz ehrlich gesagt ist mir nicht ganz klar wie einseitige Poligamie überhaupt in einem guten Licht da stehen kann. Nur der Mann hat das Recht mehrere Frauen zu haben und alle Frauen in diesem Artikel geben an Poligamie in Kauf genommen zu haben im Gegenzug zu mehr Freiheiten und weniger "Arbeit" mit der Familie des Mannes und Kindern zu haben.

Wirkliche Freiwilligkeit und Freiheit ist das nicht. Nur etwas zu gelten wenn man einen Mann hat, weil die Gesellschaft das von einem erwartet ist ebenfalls nicht positiv.
******use Frau
250 Beiträge
Die Frauen in Senegal haben auch mehrere Männer ?!
*******er66 Mann
3.048 Beiträge
Die dominierende Religion im Senegal ist der Islam. Im Islam ist es erlaubt, dass ein Mann sich bis zu 4 Frauen nimmt wenn er sie bezahlen kann. Im Islam ist Freiwilligkeit bei der Frau auch nicht vorgesehen und nicht angestrebes Ziel. Das ist einfach eine andere Kultur. Das kann man gut oder schlecht finden aber es ist einfach so. Islamische Mehrehen (ein Mann - mehrere Frauen) werden mittlerweile übrigens auch hier in Deutschland teilweise anerkannt wenn sie nach islamischem Recht geschlossen wurden.

Das kann MANN als "positives" Licht auf die Polygamie sehen, ich sehe es nicht so.
*****ill Frau
23 Beiträge
Zitat von *****e76:
Zitat von *********tten:
Wieso heißt devot oder masochistisch denn, dass ich von einem Mann abhängig sein muss oder mich unterdrücken lassen muss?

Das ist für mich eine sehr merkwürdige Interpretation. Nicht jede devote Frau muss eine Sklavin in sich teagen

Für mich heißt devot, dass ich mich einem Mann freiwillig hingebe, wenn ich ihn für würdig erachte und solange ich ihn als würdig erachte.

Also temporärer Konsum.
Ich respektiere deinen Willen und deine Entscheidung durchaus.
Aber ich hinterfrage auch inwieweit Ideologie (wie der Feminismus) bewusst oder unbewusst das Handeln bestimmen. Heutzutage ist Jeder auswechselbar und echte Loyalität selten.

Wenn man einen Menschen lange und gut genug kennt, kann man sich ihm auch dauerhaft verpflichten. Wer devot ist, bejaht Fremdbestimmung.
Ist man allerdings feministisch geprägt, was einen Antagonismus darstellt, wird man diese Neigung (insbesondere bei einer masochistischen Veranlagung) eben nur noch konsumbedingt leben.

Das ist so wie bei einem Alphamann, der knallharter Unternehmer ist und dann immer mal wieder zur Domina geht um für ein paar Stunden eine andere Seite in sich zu befriedigen. Im Endeffekt also reiner Konsum, temporäre Sinnesbefriedigung.

Wow, was für ein BS deluxe! Seit wann geht Feminismus nicht mit Devotion. Da hat jemand absolut die grundlegendsten Bausteine nicht verstanden. Feminismus behinhaltet immer die freiwillige Wahl. Egal wobei. Ob beim Ausleben der Sexualität oder Beziehungskonzept oder - ganz salopp gesagt - ob man sich rasiert oder nicht. Solange eine freie Entscheidung und Wille dahintersteckt, ist das per se die Definition von Feminismus.

Und nun zum BSSM Aspekt: gerade hier, ist es glasklar, dass konsensueller BDSM immer nur passiert, wenn beide (oder eben mehrere) eine freiwillige Entscheidung treffen. Das hat rein gar nichts mit temporärem Konsum oder sonst einem BS der da steht zu tun. Die krassesten Feministinnen die ich kenne, leben zum Teil auch ihre Vorlieben nach ihrer Facon aus. Egal ob Devot, Maso oder Dominat und oder Sado (auch hier schliesst das eine das andere wieder weder automatisch ein noch aus).

Zum Artikel: Nein, gekaufte Frauen sind nicht "okay" und nein, es geschied dort nicht aus purer Freiwilligkeit sondern oft aus der Not heraus, weil sich Frauen in diesen Ländern oft nicht selbst helfen können, weil sie in absolut Partriacharten Gesellschaften leben und sich "einfügen" MÜSSEN, damit sie überleben. Also nein, der Artikel gibt keine gute Sicht auf Polygamie meiner Meinung nach raus.

PS: Als Verlegerin für Polyamore Bücher, würd ich mal behaupten, da ein kleines gutes Auge für zu haben. Lasse mich gerne eines Besseren belehren und lerne und lese jeden Tag gerne was dazu. Aber hier kann man nichts sinnvolles lernen.
*******urse Mann
51 Beiträge
Uff ... für mich spricht aus dem Artikel so vieles, das falsch läuft. In jeder Aussage scheint zu stecken, dass sich die Frauen aus ökonomischen und / oder sozialen Zwängen heraus "freiwillig" für Polygamie entscheiden. Dass sie letztendlich darin etwas Positives finden scheint mir vergleichbar mit Personen in arrangierten Ehen, die sich mit der Situation abfinden und letztendlich ist es ja gar kein "so" schlechter Partner ... aber mit meiner Vorstellung von gleichberechtigter Partnerschaft hat das überhapt nichts zu tun.
Habt ihr auch den Eindruck, dass latente Verachtung aus manchen Sätzen spricht?
****ko Frau
763 Beiträge
Die Frauen in dem Artikel sagen auch immer wieder, dass sie lieber monogam leben würden, um den Mann für sich alleine zu haben. In ihrem denken und fühlen sind sie keineswegs polyamor veranlagt.
*****206 Frau
477 Beiträge
Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, weshalb in der Polyamorie-Gruppe seit Neuestem immer wieder Posts zu Polygamie auftauchen.
Das hat rein gar nichts miteinander zu tun.
*******er66 Mann
3.048 Beiträge
Zitat von *****206:
Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, weshalb in der Polyamorie-Gruppe seit Neuestem immer wieder Posts zu Polygamie auftauchen.
Das hat rein gar nichts miteinander zu tun.

"ein gar nichts miteinander zu tun" würde ich nun nicht sagen. Das eine ist das Empfinden, das Gefühl (amorie / Liebe), das andere das eheähnlich zusammenleben (gamos). Da gibt es schon zusammenhänge
******Fox Mann
2.328 Beiträge
Die beiden Begriffe werden auch regelmäßig in einen Topf geworfen oder verwechselt, insofern sehe ich da ehe Rede- und Informationsbedarf.
******use Frau
250 Beiträge
Wenn , dann gleiche Rechte für Männer und Frauen !
*******er66 Mann
3.048 Beiträge
Zitat von ******use:
Wenn , dann gleiche Rechte für Männer und Frauen !

Das kannst du bei Religionen nicht wirklch erwarten *zwinker*
*******Mind Frau
485 Beiträge
Naja was heißt arroganter Blick... ich kann die Entscheidung der Frauen für Polygamie in dem Gesellschaftssystem in dem sie leben durchaus nachvollziehen. Ich hätte persönlich auch keine Lust in dem vorgestellten Beziehungssystem die Verantwortung für die emotionale Care-Arbeit allein zu übernehmen. Vor allem mit den Erwartungen die dort an die Frauen gestellt werden. Ein Teilen dieser Verantwortung unter mehreren Frauen schafft dann natürlich mehr persönliche Freiheiten in einer Gesellschaft die mit sehr einseitigen Rollenerwartungen einhergeht (Selbstverwirklichung der Frau abseits von Familie ist dort eigentlich nicht vorgesehen).

In unserem (westlichen) Gesellschaftssystem ist das anders. Zwar gibt es diese Rollenerwartung an Frauen teilweise auch hier noch, aber nur noch latent ausgeprägt und mit deutlich weniger Repressionen verbunden, wenn Frauen diesem Bild nicht entsprechen. Zumal die Entwicklung ja auch dahin geht, diese Rollenvorstellungen mehr und mehr zu überwinden. Dementsprechend haben Frauen andere Möglichkeiten sich Raum für Selbstverwirklichung und Freiheit zu erschaffen als Polygamie.

Ich finde den Einblick in dem Beitrag interessant, wäre aber vorsichtig mit Übertragungen auf westliche Beziehungen oder Verallgemeinerungen. Denn das ganze kann nicht losgelöst vom gesellschaftlichen und kulturellen Kontext betrachtet bzw. bewertet werden.
*****nis Mann
181 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******Mind:
Naja was heißt arroganter Blick... ich kann die Entscheidung der Frauen für Polygamie in dem Gesellschaftssystem in dem sie leben durchaus nachvollziehen. Ich hätte persönlich auch keine Lust in dem vorgestellten Beziehungssystem die Verantwortung für die emotionale Care-Arbeit allein zu übernehmen. Vor allem mit den Erwartungen die dort an die Frauen gestellt werden. Ein Teilen dieser Verantwortung unter mehreren Frauen schafft dann natürlich mehr persönliche Freiheiten in einer Gesellschaft die mit sehr einseitigen Rollenerwartungen einhergeht (Selbstverwirklichung der Frau abseits von Familie ist dort eigentlich nicht vorgesehen).

In unserem (westlichen) Gesellschaftssystem ist das anders. Zwar gibt es diese Rollenerwartung an Frauen teilweise auch hier noch, aber nur noch latent ausgeprägt und mit deutlich weniger Repressionen verbunden, wenn Frauen diesem Bild nicht entsprechen. Zumal die Entwicklung ja auch dahin geht, diese Rollenvorstellungen mehr und mehr zu überwinden. Dementsprechend haben Frauen andere Möglichkeiten sich Raum für Selbstverwirklichung und Freiheit zu erschaffen als Polygamie.

Ich finde den Einblick in dem Beitrag interessant, wäre aber vorsichtig mit Übertragungen auf westliche Beziehungen oder Verallgemeinerungen. Denn das ganze kann nicht losgelöst vom gesellschaftlichen und kulturellen Kontext betrachtet bzw. bewertet werden.

Genau das finde ich interessant, ich war ehrlich gesagt überrascht, wie diese Frauen, Polygamie als Möglichkeit für mehr Freiheit nutzen.
Natürlich alles im beschränkenden Rahmen der gesellschaftlichen Bedingungen. Das ist klar.
Mein Bild der Polygamie war bisher ein anderes, da muss ich mich auch an die eigene Nase greifen, was die europäische Arroganz, gegenüber dem Lebenswirklichkeit im anderen Weltregionen betrifft.

Allerdings muss auch gesagt werden daß diese Frauen evtl. nur eine Ausnahme sind, weil Journalist*Innen vielleicht die Gegenbeispiele nicht zum Interview bekommen können.

Ja und ich finde es interessant sich auch mit Polygamie auseinanderzusetzen.
So wie @*******er66 schrieb, es gibt da doch Gemeinsamkeit, das wurde mir so richtig erst nach der Lektüre des Beitrags bewusst.
Zitat von *****nis:

Mein Bild der Polygamie war bisher ein anderes, da muss ich mich auch an die eigene Nase greifen, was die europäische Arroganz, gegenüber dem Lebenswirklichkeit im anderen Weltregionen betrifft.

Kannst du erklären, warum du hier immer wieder von einer europäischen Arroganz sprichst?

Ich sehe hier nur eine einzige Arroganz: die Arroganz von Männern, Frauen keine freie Wahl zu lassen.

Nochmal: die Frau sagt selber, dass sie unter anderen Umständen, ohne die gesellschaftlichen Pflichten, viel lieber monogam leben würde.
*******Mind Frau
485 Beiträge
Europäische / westliche Arroganz meint in dem Fall vielleicht, die Polygamie im Senegal zu bewerten ohne das jeweilige Gesellschaftssystem zu berücksichtigen. Und stattdessen von unseren Standards auszugehen.

Kritisch finde ich aber trotzdem, dass es eher keine Wahlfreiheit gibt. Also dass einige Frauen dieses Modell sogar bevorzugen in dieser Gesellschaftsstruktur finde ich nachvollziehbar. Aber für die Frauen die das nicht möchten scheint es ja nicht wirklich Wahlfreiheit bzw. eine Alternative zu geben.
*******er66 Mann
3.048 Beiträge
Ich sehe es eher so:

Polygamie finde ich grundsätzlich gut und ich sehe schon einen Zusammenhang mit Polyamorie. Aber ... nur dann wenn jede Konstellation von Mann und Frau (und divers) gleichberechtigt erlaubt und gesellschaftlich akzeptiert wird.

Aber Polygamie, so wie sie kuturell (religiös) gelebt wird und in dem Artikel gezeigt wird hat für mich nichts mit Polyamorie zu tun. In diesen Kulturkreisen ist (wie ja schon erwähnt) Polyamorie rein auf "ein Mann - mehrere Frauen" beschränkt. Das hat für mich was mit Besitz (wie viele Kamele kann ich mir leisten) und nichts mit "amorie" zu tun (auch wenn es das ist Einzelfällen sicher gibt).

Europäische / westliche Arroganz, oder noch besser gesagt Idiotie, ist für mich eher das Verhalten die Zustände (die armen Frauen) in Ländern in denen diese Relgionen in der Mehrzahlt sind und damit die Kultur prägen zu verurteilen aber gleichzeitig alle Menschen die aus diesen Ländern zu uns kommen MIT IHRER KULTUR hier willkommen zu heißen und Kritik daran nicht zuzulassen. Dann ist man ja "Rassist". Das geht so weit dass ich letztens auf einem LGBTQIA+ Plakat eine Frau mit Kopftuch gesehen habe, angeblich um "Vielfalt" zu zeigen. Also ein Symbol dass für genau die Kultur der Ungleichbehandlung der Geschlechter steht die man in anderen Länder schlecht findet. Da kann ich mir dann nur noch an den Kopf fassen ....

Ich bin da auch ganz bei @*********tten . "Polygamie als Möglichkeit für mehr Freiheit nutzen." .. ist in dem Kontext eher so zu sehen wie "Wenn ich meinem Mann täglich einen Blase schlägt er mich nicht mehr ... ich nutzte das Blasen also um mehr Freiheit von seiner Gewalt zu bekommen"... Leute!!! DAS kann es doch nicht sein wenn wir hier ernsthaft im Kontext von Polyamorie reden *roll*
*******Mind Frau
485 Beiträge
Zitat von *******er66:

Europäische / westliche Arroganz, oder noch besser gesagt Idiotie, ist für mich eher das Verhalten die Zustände (die armen Frauen) in Ländern in denen diese Relgionen in der Mehrzahlt sind und damit die Kultur prägen zu verurteilen aber gleichzeitig alle Menschen die aus diesen Ländern zu uns kommen MIT IHRER KULTUR hier willkommen zu heißen und Kritik daran nicht zuzulassen. Dann ist man ja "Rassist". Das geht so weit dass ich letztens auf einem LGBTQIA+ Plakat eine Frau mit Kopftuch gesehen habe, angeblich um "Vielfalt" zu zeigen. Also ein Symbol dass für genau die Kultur der Ungleichbehandlung der Geschlechter steht die man in anderen Länder schlecht findet. Da kann ich mir dann nur noch an den Kopf fassen ....

Nicht das Kopftuch an sich ist das Problem (genauso wie die Polygamie an sich), sondern die Wahlfreiheit. Deswegen kann ein Kopftuch durchaus ein Zeichen für Vielfalt sein, wenn es Frauen offen steht sich selbst dafür zu entscheiden ob sie es tragen wollen oder nicht. Frauen dafür zu verurteilen bzw. in eine bestimmte Schublade zu stecken ist genauso wenig frei wie sie dazu zu zwingen es zu tragen. Und das Urteil zu fällen bzw. für sie zu sprechen, statt sie selbst für sich sprechen und entscheiden zu lassen, werte ich persönlich als westliche Arroganz / Sexismus und teilweise auch Rassismus.

Man kann Kritik an gesellschaftlichen Strukturen äußern und diese diskutieren ohne Menschen pauschal dafür zu verurteilen dass sie sich für einen gewissen Lebensweg entscheiden. Genauso sollte die Diskussion darüber nicht ohne die Perspektiven dieser Menschen passieren. Als Frau möchte ich schließlich auch für mich selbst sprechen können, wenn es um Gleichberechtigung geht oder wenigstens dass meine Perspektive gehört und verstanden wird. Vor allem von Personen die selbst keine Frauen sind.
*******er66 Mann
3.048 Beiträge
Zitat von *******Mind:


Nicht das Kopftuch an sich ist das Problem (genauso wie die Polygamie an sich), sondern die Wahlfreiheit. Deswegen kann ein Kopftuch durchaus ein Zeichen für Vielfalt sein, wenn es Frauen offen steht sich selbst dafür zu entscheiden ob sie es tragen wollen oder nicht.

Definitiv: NEIN! Ich habe mich sehr lang mit dem Islam, dem Koran und den Hadithen beschäftig. Das Kopftuch ist ein Sympol der Trennung von Frauen in "reine / Mulisma" die nicht einfach so von Männer "benutzt" werden dürfen und Frauen (ohne Kopftuch) die als Slavinnen jederzeit für die Bedürfnisse der Männer zur Verfügung stehen müssen. Wer also das Kopftuch freiwillig trägt unterstützt die Idee dass es Frauen gibt die jederzeit von Männern benutzt werden dürfen. Zudem unterstützt es die Idee dass es Menschen mit unterschiedlichen Menschenrechten gibt (abhänig von der Relgionszugehörigkeit). Das steht diametral meinem Weltbild gegenüber und ist für mich auch kein Zeichen von Vielfalt.
*******Mind Frau
485 Beiträge
Zitat von *******er66:

Definitiv: NEIN! Ich habe mich sehr lang mit dem Islam, dem Koran und den Hadithen beschäftig. Das Kopftuch ist ein Sympol der Trennung von Frauen in "reine / Mulisma" die nicht einfach so von Männer "benutzt" werden dürfen und Frauen (ohne Kopftuch) die als Slavinnen jederzeit für die Bedürfnisse der Männer zur Verfügung stehen müssen. Wer also das Kopftuch freiwillig trägt unterstützt die Idee dass es Frauen gibt die jederzeit von Männern benutzt werden dürfen. Zudem unterstützt es die Idee dass es Menschen mit unterschiedlichen Menschenrechten gibt (abhänig von der Relgionszugehörigkeit). Das steht diametral meinem Weltbild gegenüber und ist für mich auch kein Zeichen von Vielfalt.

Das scheint aber nicht der Lebensrealität vieler Frauen zu entsprechen die ein Kopftuch tragen. Wohl ähnlich wie beim Christentum, da gabs ja auch viele ursprüngliche Konzeptionen und Regeln die unter dem heutigen Aspekt der Gleichberechtigung zweifelhaft erscheinen und so deshalb auch nicht mehr von den Anhängern in der Form gelebt und umgesetzt werden. Also es ist sicher sinnvoll sich mit dem religiösen Ursprung zu beschäftigen und man darf das auch kritisieren. Aber bei der Beurteilung sollte man nicht außer Acht lassen wie diese Religion heute praktiziert und gelebt wird. Das machen wir ja beim Christentum auch nicht so (und das ist ja im ursprünglichen Sinn auch nicht gerade für Gleichberechtigung bekannt).

Und dafür finde ich es wichtig die Perspektiven muslimischer Frauen zu hören, die sich dafür entschieden haben Kopftuch zu tragen. Bevor ich urteile. Ich fand z.B. diesen Talk in diesem Zusammenhang sehr spannend und bereichernd:
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