Monogam in der Polybeziehung

Ich glaube, ich habe die Konstellation nicht richtig verstanden.
Er will eigentlich monogam leben?
Hat sich aber jetzt auf eine Frau eingelassen, die schon einen Partner hat und sich als poly identifiziert?

Oder geht es um den Unterschied zwischen poly und offen?
Also fühlt er auch poly, aber in Abgrenzung zu einer offenen Beziehung?

So wie es aussieht, ist deine Partnerin wahrscheinlich schon polyamor, aber ihr neuer zusätzlicher Partner nicht, sondern er möchte sie wohl "übernehmen". In dem Fall müsste sie dem Anderen klarmachen, dass er Bestandteil ihrer Dreiecksbeziehung ist oder eben kein Bestandteil. Dass es sie ohne Dich nicht gibt.

Natürlich kann er weiterhin Druck auf eure Partnerin ausüben, dass sie sich für ihn entscheiden soll. Dann sollte ihr aber klar sein, dass sie mit diesem Mann das Thema "offene Beziehung" abhaken kann. Ob sie das will? Beides aufgeben. Dich und "offene Beziehung"?

Redet mal darüber!

Es gibt in jeder Beziehung schwierige Phasen und wenn einer von beiden gerade "verschossen" ist, ist das definitiv für den anderen nicht einfach. Aber solche Phasen muss man aushalten, wenn sonst alles gut passt und den anderen liebt. Es gibt sicher Beziehungen, die daran zerbrechen, aber da stellt sich für mich die Frage, ob die Beziehung früher oder später nicht auch an etwas anderem zerbrochen würde. Reden und manchmal aushalten 😊

Wenn "sie" poly zu sein meint, liegt es an ihr, eine ganz klare Stellung zu beziehen, damit du als Primärpartner weisst, wo ihr standing ist und danach für dich weitete Entscheidungen, Gespräche führen kannst.
Sie ist es auch, die dann, wenn ihr standing bzgl deiner Petson klar sein sollte, als mittelsmensch , diejenige ist , die dem dazukommenden zim Ausdruck bringt, wie die möglichen Regeln gestaltet werden können und das es sie nur mit dir geben wird...


Ich hatte das auch, ich poly, mein Mann nun ja (die mitzlesenden kennen das Dilemma) und die andere Frau....

Es ist kein leichtes Konstrukt und wenn du Ruhe, Gelassenheit bewahren kannst, bist du vielen schon einige Schritte voraus

So würde ich es auch machen. Mehr geht in meiner Vorstellung nicht. Es liegt an ihr, ob sie mit Dir weitermachen mag oder nicht. Trennungen sind meist schade, aber auch kein Weltuntergang. Sind sie jedoch ein Weltuntergang, dann besteht in meinen Augen eine zu tiefe Verstrickung und Abhängigkeit, die einer Beziehung ohnehin nicht guttut.

Ok, Kurzfassung meiner eigenen Erfahrung/Entwicklung:

Poly entdeckt, völlig Feuer und Flamme, meine Freundin beschrieb es damals als Sektflasche: Der Korken schießt und es ist nicht mehr aufzuhalten.
Dabei entsteht viel Elan, viel Begeisterung, aber die Fähigkeit zur Rücksichtnahme und Entschleunigung ging mir dabei ziemlich verloren. Ich sprudelte über vor lauter Gefühlen für den ersten zweiten Partner und alles, was ich wollte, war alles. Das volle Programm.
Ich habe bei meinem Mann (offen, aber nicht poly) und damit in meiner Beziehung durchaus verbrannte Erde hinterlassen damit.

Mit der Zeit bin ich aber groß geworden.
Und gelassen.
Ich habe gelernt, meinen Hang zur spontanen Begeisterung richtiger einzuschätzen, meine übersprudelnden Gefühle realistischer zu betrachten.
Ich wage zu behaupten, dass mir so was heute nicht mehr passieren würde.


Grundsätzlich zu eurer Situation:
Man kann im Leben eben leider nicht immer alles haben, was man sich wünscht.
Zwei Männer, von denen mindestens einer nicht so leben will, ist so ne Sache, die eben nicht funktionieren wird, wenn die Situation bleibt, wie sie ist.
Es ist manchmal hart, so was einzusehen, aber einer muss eben erwachsen sein.
Entweder sie oder er.

"Was mich interessiert ist, wie geht ihr damit um, wenn plötzlich Gefühle "überschwappen" der Parter/in feststellt, dass ein klares Denken gerade nicht mehr möglich ist und eine Beziehung in den Hintergrund tritt."

Für mich definitiv ein Alarmsignal. Die eigene Beziehung kann natürlich etwas in den Hintergrund rücken, aber schon das Gefühl, dass die Beziehung unter der anderen leidet ist ein Nogo.
Egal was man für den anderen empfindet, die eigene Beziehung darf darunter nicht leiden!

Wenn jemand neues versucht den Partner unter Druck zu setzen, sollte da auch klar Grenzen aufgezeigt werden. Übrigens von dem Partner, der die andere Beziehung führt --> Logischerweise

Oh ja, das ist mir leider auch so ergangen damals am Anfang.

Was heißt "darf nicht"? Es passiert. Und es ist nicht zu stoppen.

Ich habe nicht ganz richtig verstanden, wer mit wem auf Abstand gegangen ist:
A) Ihr beide vs. monoamor fühlender Mann
B) Du vs. deiner Partnerin+monoamor fühlender Mann
C) Alle drei zueinander

In meiner Konstellation könnte ich Option B und C nicht, bzw. mir würde es das Herz zerreißen, eben weil ich eine sehr langdauernde und sehr tiefe und innige Verbindung zu meiner Frau habe (mit der ich bis vor kurzem seit zwanzig Jahren exklusiv monoamor verbunden war). Ich würde auch nicht sagen, dass das unserer Beziehung bisher abträglich war, im Gegenteil, war das ein extrem wichtiger Aspekt meines bisherigen Lebens. Diese (gegenseitige) Abhängigkeit ist mit ein Grundpfeiler, der durch seine Sicherheit unser beider Leben mit Familiengründung etc. erst möglich gemacht hat.


In "more than Two" wurde das thematisiert. Da gibts scheinbar sogar einen eigenen Namen dafür, "Cowboy", weil derjenige wie mit einem Lasso versucht, einen Menschen aus dem Polykül zu fangen. Dort wurde dafür ein ähnlicher Tipp gegeben.

Ich habe jetzt nicht alles gelesen, kenne die Grundsituation jedoch sehr gut, da wir eine ähnliche Konstellation bis vor kurzem so hatten. Die neue Partnerin in die mein Schatz verliebt war (und noch ist) betitelt sich zwar als Poly, möchte jedoch eigentlich ihren Kerl für sich alleine haben. Um Stress zu vermeiden, da sie und ich gar nicht miteinander klar kamen (ich war ihr wohl ein ziemlicher Dorn im Auge und wollte auch dass unser Freund mich verlässt) wurden Treffen komplett getrennt, nachdem ich irgendwann signalisiert habe, es geht nicht mehr und dieses Nicht miteinander klar kommen auch für ihn nur Stress war.
Danach wurde es auch nicht besser denn sie hat alles versucht, damit er Zeit mit ihr verbringt und nicht mit ihr, das hat zu ziemlichem Unmut geführt (er spricht selbst davon, dass sie narzisstische Züge hat).

Am Ende hat Er sich von ihr getrennt, hat ihr wieder eine Chance gegeben und zu guter Letzt hat sie das Finale Ende eingeleitet und nach nem ziemlichen Rosenkrieg kehrt jetzt endlich wieder Ruhe ein. Ich sehe endlich wieder den entspannten Menschen in den ich mich verliebt habe. Denn auch wenn die beiden sicherlich schöne Zeiten zusammen hatten, hat das "monogam sein" bei ihm ziemlichen Stress ausgelöst, zumal er ja auch ständig wegen mir und seiner Familie mit ihr diskutieren musste.

Ich für mich hätte es früher beendet und Grenzen gezogen, er hat länger gebraucht und die Zeit habe ich ihm gegeben. Es war nicht einfach für mich und ich habe oft überlegt, ob das so weiter gehen kann. Aber ich habe es nicht bereut durchgehalten zu haben

Also ich kenne auch eine ähnliche Situation und würde raten einfach abzuwarten.

Bei uns war damals eine 2. Frau im Spiel die sich für Poly hält, es meiner Meinung aber nicht ist. Mein Freund war bis über beide Ohren verknallt und ich hatte auch schon Gefühle für sie. Ich hab relativ früh festgestellt dass irgendwas nicht passt und Sie ihn am liebsten für sich alleine gehabt hätte und dafür alles tun würde. Hab versucht mit ihm darüber zu reden und ihm das bewusst zu machen. Das wäre beinahe nach hinten los gegangen und war eine richtig schwierige Zeit für uns. So schwer es mir da dann gefallen ist, hab ich mich dann aber zurückgehalten und die zwei machen lassen. Er kann da nur selber drauf kommen so lang so starke Gefühle im Spiel sind.

Bei uns hat sich das dann auch relativ bald geklärt und damit war die Sache auch rum.

Das Beste war bei mir wirklich abwarten auch wenn mir das nicht immer leicht gefallen ist. Aber je mehr ich im Endeffekt dagegen geredet habe, sie in ein schlechtes Licht gerückt habe (zumindest hat sich das alles für ihn so angefühlt) desto mehr hat er sich geweigert das zu sehen und hat sich davon dann sogar noch distanziert und es ignoriert, gut geredet oder ähnliches.

@****ee wie bei uns. Auch meine Antennen haben frühzeitig alarm geschlagen. Er hat das nicht wahrgenommen und meint dass es am Anfang zwischen uns funktioniert hatte. (Na ja eigentlich nur, weil ich ihr als Neue Raum gelassen habe. Nur sie hat immer mehr davon haben wollen und obwohl sie schon sehr viel hatte, war es ihr nie genug, weil sie ihn einfach nicht für sich alleine hatte.

Und inzwischen kommen bei uns Aussagen wie er weiß auch nicht was ihn an ihr so fasziniert und vermutet, dass es einfach ihr Geruch ist.

Also wenn sie poly ist dann ist sie es doch bereits im Moment da sie dich und ihn hat.
Er scheint sie ja nicht für sich zu wollen denn er akzeptiert dich doch
Du bist damit auch fein.

Ich verstehe immer noch nicht was eigentlich das Problem ist und das obwohl ich deine zweite Erklärung gelesen habe.

Möchte sie denn noch mehr Partner als dich und ihn?
Wie definiert sie denn für sich poly?
Bzw was bringt denn jetzt den Stress ins Gefüge?

Ich verstehe nicht so ganz ob ihr das zu verbindlich ist und der andere Mann zuviel Zeit allgemein einfordert?
Dann ist es aber eine Einstellung wie man poly leben möchte

Will man viele Beziehungen dafür evtl nicht sonderlich tief oder oft etc.

Oder möchte man zwei Partner die beide möglichst gleich viel Aufmerksamkeit bekommen?

Ich frage hier nur so genau da ich das selbst kenne und für mich hier auch definieren musste welche Kapazität ich habe und was ich geben möchte!

Bei mir sind es zwei Partner die für mich gleichgestellt sind.
Damit bin ich ausgelastet 😂
Brauche ja auch noch Zeit für mich.

Alles andere sind für mich dann zusätzliche Begegnungen aber nicht mit dem zeitlichen Aufwand

Hört sich hart an geht aber nicht anders.

Zunächst ein Mal: starke Gefühle entwickeln sich immer in einer Polybeziehung, sonst wäre es keine Polybeziehung. (ohne Gefühle, keine Beziehung. Ist sonst nur FUCK-yeah)
ABER ..... der Neue im Bund kennt die Situation und muss diese akzeptieren!


Zu meinen Herren:
Ich bin poly, meine Herren stets monogam/offen - nicht poly.
Jeder bekommt von mir die gleiche starke Liebe. Keiner fällt hinten runter.
(das macht übrigens eine Polybeziehung aus! Es muss nicht immer einen Primärpartner o.ä. geben.)

Ich habe das was du beschreibst nur ein Mal erlebt. (da ging die Polybeziehung schon 1 Jahr)
Der Herr wollte mit mir eine offene Beziehung und ich sollte den anderen verlassen.
Meine Antwort? NEIN!
Verliebtheit/Liebe hin oder her - da bleibe ich loyal !
(dabei ist es mir egal wer zu erst kam - jeder bekommt bei mir den gleichen Status!)


Tip:
Zeige ihr weiterhin deine Liebe. Abstand ist das schlechteste was passieren kann.
Sei gelassen, denn Ihr beide habt bereits so viel durchstanden!

Ist das dann aber poly, wenn sie entweder oder , als Option hat, ich verstand es eher, dass der andere Mann auch lieber sie allein hätte und du nur ihr zu liebe, ihre Polyseite unterstützt und damit eure Beziehung geöffnet hast....

Verwirrt , ich bin....

@*****ius

Dir fehlt aber ihr standing dir gegenüber und seine Akzeptanz, dass er nicht "the one and only" ist....


Puh.....ich möchte nicht tauschen, dein Aushalten , finde ich bewundernswert und zeugt von grossem Herz

Da der Neue jetzt rund 3 Monate in eurem Leben steht, dürfte es sich um ‚New Relationship Energy‘ also eher Verliebtheit handeln, was gerade in eure Beziehung reinfunkt? Oder würdest du sagen, das sind schon gefestigtere Gefühle, welche in eure Beziehung reinfunken?

Den Ball erstmal etwas flach zu halten und keine finalen Entscheidungen zu treffen, klingt für mich nach einem guten Modus. Ich würde ihr auch spiegeln, dass das gerade toll ist, dass sie diese Welle surfen kann, doch, dass du schauen musst, dass du dabei nicht weggespült wirst. Dass ihr gemeinsam dafür sorgen müsst, dass der entstandene Druck erst mal entweichen muss und dass ihr beide eure Beziehung pflegen müsst.
Also etwas Abstand schon okay, aber zu viel Distanz klingt für mich auch gefährlich.

...wie ....Er will Kinder und deine Frau, dürfte der Brutkasten sein....( sorry, wegen der Ausdrucksweise)

Oh , oh, alarm....das hatten wir, was mich schwerst hellhörig machte, dass die Bekanntschaft meines Mannes eigentlich was monogames suchte und auch noch ein Kind wollte....aber mein Mann hörte das nicht....und ja, es war schwer auszuhalten, für mich, immer wieder geredet, beleuchtet....mein Empfinden....

Be catefull