Ganz klar : Die beste Beziehungskonstellation ist diejenige, mit der ALLE Beteiligten IN DER SUMME am Besten klarkommen , ohne daß einer oder mehrere echt leiden. 'So wird in der Gesamtheit am meisten Glück erreicht/erzeugt,
was jedoch nicht auf Kosten einer/eines Beteiligten gehen darf. Mit irgendetwas ist doch jeder immer mal wieder nicht 100% glücklich und zufrieden, hat AB-UND-ZU das Gefühl, hinten runter zu fallen oder SCHON WIEDER derjenige zu sein, der ZUM WOHLE DER ANDEREN zurücksteckt.
Ein Konstrukt aus sagen wir mal 5 Personen in dem einer aus Liebe schluckt, einsteckt und "mit-macht" , damit die anderen 4 so glücklich wie möglich sind, mag zwar erstmal zu mehr Glück innerhalb des gesamten Konstruktes führen ,
zermürbt jedoch auf Dauer den einen und kann - im schlimmsten Fall - zum Zusammenbruch des gesamten Konstruktes führen.
Wenn alles im Fluß ist ,gleicht sich das dann auch immer wieder aus, aber hierfür bedarf es ohne Ende Kommunikation und WIRKLICHEM INTERESSE an den anderen Beteiligten.
„
Es gibt in unserem Geflecht aber den ein oder anderen Part, der weder mich noch meine Nestfamilie kennen lernen will. Das nehme ich so hin, macht es aber zumindest mir sehr schwer. .
Genau das meine ich. Wenn ein weiterer Partner meiner Frau weder von mir noch von unseren Kindern etwas wissen will, wie kann ihm dann daran gelegen sein, daß auch meine Bedürfnisse und die Erfordernisse der Kernbeziehung/Ehe/Familie in ausreichendem Maße berücksichtigt werden ? Das schreit doch förmlich nach aufkommenden Interessenskonflikten / Wunsch- und Sehnsuchtskonfrontationen , und versetzt das Bindeglied (in dem Fall meine Frau ) in die ätzende Position, sich für oder gegen den einen oder anderen entscheiden zu müssen. Mal ganz abgesehen davon, daß auch sie ja Wünsche, Bedürfnisse und Liebe zu beiden verspürt , auch wenn die beiden "nicht wirklich etwas voneinander wissen wollen".
„Die Partnerin von meinem Mann mag ich zwar, aber auf eine rein freundschaftliche Art und Weise. Während ich sehr introvertiert bin und oft auch einfach "für mich" sein will (auch, wenn andere Personen im gleichen Raum sind), ist sie sehr extrovertiert. Das ist anstrengend für mich.
Was ich damit sagen möchte: Freundschaft gerne, Besuch bei uns Zuhause gerne, aber bitte keine weiteren Partner, die dauerhaft(!) in den gemeinsamen Haushalt einziehen. Da sehe ich (aktuell) zu viel Konfliktpotential.
Stimme dir hier zu 100% zu.
Auch wenn mein Primary/Nestpartner oder wie auch immer man es nennen will es sich noch so sehr wünschen mag , die weiteren Personen und Lieben so eng wie möglich miteinander zu verflechten , so sehr läuft dies meinem essentiellen Bedürfnis nach Rückzugsmöglichkeit / sicherem Hafen / "My-Home-Is-My-Castle" zuwider. Die weiteren Partner meiner Frau überhaupt nicht zu kennen geht gar nicht , und eine gewisse Grundsympathie /Grundverständnis / Respekt vor dem anderen als Person in seiner Gesamtheit ist zwingend erforderlich.
Wenn jemand Teil meines Lebens werden/sein möchte, was er zwangsläufig wird, wenn er eine Beziehung mit meiner Frau eingeht.......
......wenn er möchte, daß ich ihn, seine Wünsche und Bedürfnisse akzeptiere.....
......wenn er möchte, daß ich auf Teile der sowieso schon extrem knapp bemessenen Zeit , welche meine Frau und ich für unsere Paarbeziehung haben ,verzichte, damit sie ihre Beziehung leben und entwickeln können.....
.....dann muß er verstehen und akzeptieren, daß ICH FÜR MICH, um all dies zu können , auch weiterhin das Gefühl haben muß, daß es einen "Secondary-Freien-Raum" in meinem Leben , meiner Ehe und meiner Familie gibt. Nichts spricht gegen gemeinsamen Spaß, gemeinsame Unternehmungen, gemeinsamen Sex usw. , aber (und das habe ich sehr schmerzlich am eigenen Leib erfahren müssen ) wenn ich das Gefühl habe, daß die Zweierbeziehung zu meiner Frau eigentlich gar nicht mehr wirklich existiert, weil alle Handlungen, Planungen, Termine usw. immer mit der weiteren Person abgestimmt werden sollen, diese berücksichtigt und am Besten mit eingebunden werden soll ,
dann fühle ich mich.....erpresst/eingesperrt/entmündigt.
Ich muss die weiteren Partner nicht auch lieben, muß sie nicht sexuell attraktiv finden oder in jeder Ansicht ihrer Meinung sein, aber ich muß ihn in seiner Gesamtheit als Individuum und das, was er meiner Frau gibt, VERSTEHEN und RESPEKTIEREN können.
Das gleiche erwarte ich im Gegenzug auch für mich.
Ich erwarte nicht, daß er immer einer Meinung mit mir oder meiner Frau ist, aber ich erwarte, daß er unsere Beziehung mit all den Absprachen,Notwendigkeiten,Freiheiten,Grenzen und Bedürfnissen , welche sich in fast 25 Jahren Beziehung gebildet haben , RESPEKTIERT , und nicht versucht, irgendetwas daran herum zu manipulieren, ins Lächerliche zu ziehen oder bewusst zu umgehen/untergraben, damit er seinen Bedürfnissen und Wünschen besser/mehr nachgehen kann.
„Ich fühle mich in hierarchischen Konstrukten wohl und finde es wichtig die Metamors sich zumindest ok finden. Ich will verstehen, was mein Partner an der anderen Person toll findet, auch wenn ich nicht das Gleiche empfinde. Bei engen Freundschaften sehe ich es aber genauso. Wenn ein Partner einen engen Freund hat, den ich ganz furchtbar zB in seinen Ansichten finde, könnte ich damit schlecht umgehen.
Das hier ist für mich einer der absolut wichtigsten Punkte :
"Ich will verstehen, was mein Partner an der anderen Person toll findet, auch wenn ich nicht das Gleiche empfinde."
Ist die andere Person generell das Gegenteil von mir, kann ich voll verstehen, wenn meine Partnerin sich davon angezogen fühlt. Wünsche, Triggerpunkte, Sehnsüchte , welche sie mit mir aufgrund meines Wesens / meiner Natur / meines So-Seins nicht erfüllen kann, kann sie dort erfahren / ausleben und glücklich sein. Natürlich darf der Unterschied nicht so krass sein, daß ich mich zu fragen beginne, was meine Frau denn überhaupt noch mit mir will / aus unserer Beziehung schöpft.
Wäre ihr neuer Partner beispielsweise ein überzeugter Kinderhasser, Mitglied im Ku-Klux-Klan oder der Meinung, daß jeder der NICHT studiert hat sowieso nichts taugt......dann bekämen wir ein Problem.
Hierarchische Systeme..............Segen und Fluch.
Für mich was die Beziehungsdynamik betrifft notwendige , Struktur und Halt gebende Rahmung , auf emotionaler Ebene überflüssig, da nichts und niemand meine Liebe zu meiner Frau,unsere Ehe und Familie "vom Thron stoßen" könnte. Keine NRE, kein noch so toller Sex, keine Luxuswochenenden, keine gemeinsamen Hobbies, welche ich mit meiner Frau nicht teilen kann........einfach nichts.
Für meine Frau auf emotionaler Ebene widernatürliches Korsett, was die Beziehungsdynamik betrifft notwendiges Übel.
Ich weiß, daß mir nicht wenige das um die Ohren hauen werden, aber :
Sorry, es gibt ein DAVOR , ein JETZT und ein DANACH.
Es gibt Personen , die seit langen Jahren glücklich miteinander leben und dies auch weiterhin tun wollen. Sollten Interessenskonflikte mit einem neu hinzugekommenen Partner auftauchen , so stellt sich für mich die Frage nicht, wo meine Prioritäten liegen. Meine Frau kann von mir alles erbitten, fast alles erhoffen und verdammt viel fordern, wenn ich weiß, daß es für sie essentiell notwendig ist, um glücklich sein zu können. Ein weiterer Partner - und da spielt es keine Rolle ob Mann oder Frau, mein Secondary oder ihrer , seit einem oder 3 Jahren Teil unseres Lebens ....- darf gerne alles erbitten, nicht gerade wenig erhoffen, aber NICHTS FORDERN. Entweder respektiert ein neuer Mitspieler in meinem / unserem Leben die grundsätzlichen Spielregeln oder es funktioniert nicht.
Gemeinsam zu überlegen, zu reden, nach Kompromissen und Lösungen zu suchen, welche für alle lebensfähig sind ist absolut notwendig , aber es kann nicht sein, daß das ganze DAVOR irrelevant wird, damit im JETZT lediglich für einen Teil des Konstruktes mehr Spaß , Freiheit und "Progress" entsteht, was im DANACH sowohl das gesamt Konstrukt als auch die ursprüngliche Zweierbeziehung gefährdet.
Fazit :
Traumvorstellung ?
Absolut harmonisches Miteinander aller Beteiligten mit getrennten Wohnungen.
Einbindung aller so weit wie möglich in das Leben / den Alltag der anderen.
In der Realität schwer bis meiner Meinung nach nicht umsetzbar.
Realistische Wunschvorstellung ?
Alle Beteiligten kennen sich, akzeptieren und respektieren sich mit getrennten Wohnungen.
Einbindung aller in das Leben / den Alltag der anderen, WIE ES JEDER FÜR SICH ZULASSEN KANN UND MÖCHTE. Sollten hier Konflikte auftreten, die die Kernbeziehung in ihrem Fortbestand gefährden, ist es an den beiden Menschen, die diese Beziehung gebildet haben und bilden, zu entscheiden, wie sie beide GEMEINSAM priorisieren,kämpfen,aufgeben,nachgeben,zulassen,nicht ertragen, beenden oder weiter führen wollen. Mit dieser getroffenen Entscheidung müssen alle weiteren Partner entweder klarkommen oder nicht, müssen für sich entscheiden, ob sie weiterhin Teil des Lebens der anderen sein wollen / können oder nicht.