Erotische, romantische und platonische Lieben

Ich kann platonisch lieben und körperlich bzw. intim sein, aber ich könnte niemals romantisch lieben ohne auch körperlich/intim zu werden. Wenn ich romantisch liebe, brauche ich das einfach, diese besondere Nähe. Ohne geht es für mich nicht.

Platonische Liebe - Liebe ohne körperliches Begehren ( was nicht bedeutet, daß nicht doch etwas stattfinden kann)
Romantische Liebe -Liebe mit körperlichem Begehren (was nicht bedeutet, daß es auch stattfindet)
Erotische Liebe - Liebe mit primär körperlichem Begehren(was nicht bedeutet, daß es darauf reduziert war/ ist/bleibt )

Platonische Liebe - das trifft für mich am ehesten bei einem Ex von mir zu. Gescheiterte Beziehung, aber immer noch sehr vertraut und liebevoll und lustig, wenn wir uns sehen. Romantisch/erotisch durchaus, ich find ihn auch immer noch begehrenswert, aber ich würde sexuell nicht noch einmal mit ihm etwas anfangen. Das passte einfach dann doch nicht.

Ein Partner deckt idealerweise alle drei Bereiche ab.

@*******dDay platonisch mit Intimität, damit meine ich bspw. F+

Würde ich romantisch lieben ohne Intimität, käme das für mich einer unglücklichen, einseitigen Liebe gleich. Ich würde mich distanzieren und damit auf Dauer entlieben. Es könnte aber auch passieren, dass dann diese erste Verliebtheit gar nicht weiter wächst, wenn das komplett außen vor bleibt. Möglicherweise würde ich dann schon vorher auf Distanz gehen.

Der Unterschied wäre nur ein kleiner, oder?

Jemanden, den ich primär körperlich begehre, den muss ich nicht unbedingt lieben. Liebe als Wort für ein Gefühl setze ich ziemlich sparsam ein. Für sexuelle Anziehung jedenfalls nicht.

Was wäre dann erotische Liebe ?

Ja. Klein aber fein.
Bei der erotischen Liebe steht der körperliche/sexuelle Aspekt im Vordergrund und kann sogar ganz alleine vollkommen ausreichend sein, ohne daß man mit dieser Person auch gerne Einkaufen gehen,Netflix-Schauen, Zusammenziehen und seine gemeinsame Zukunft aufbauen möchte.
Bei der romantischenLiebe will ich (eigentlich) mein Leben und Alltag und alles was ich bin mit diesem Menschen teilen, und das Sexuelle ist nur einer von vielen Punkten.

Ich stimme dir vollkommen zu.Körperliches Begehren MUSS nicht Liebe beinhalten/mit sich führen.
Kann es aber, bzw. es kann dazu werden.

Da stimm ich Dir zu. Diese "Selbstquälerei" würde ich auch nicht lange aushalten.

Ich kann mir unter erotischer Liebe nicht allzuviel vorstellen. Erotisches Begehren, erotische Begegnung, gar erotische Fokussierung bzw. Abhängigkeit? Oder ist das einfach ein Begriff, der sich als Euphemismus durchgesetzt hat (denn Sexualität ist schmutzig und man muss dieses anstößige Wort verbrämen)?

Ich für meinen Teil liebe jemanden romantisch, aber einseitig und deshalb platonisch. Doch körperliche Nähe, Erotik und Sexualität zu teilen ist möglich, ohne etwas an diesem Status (romantisch/platonisch) zu ändern.

Allerdings ruhe ich da auch in mir und bin eben nicht, was man weitläufig so als unglücklich verliebt bezeichnen würde 🙂

Hört sich so an, das verstehe ich. Wir haben allerdings weder eine Liebesbeziehung oder eine sexuelle Beziehung im eigentlichen Sinne. Sondern begegnen uns dann und wann offen im sexpositivem Kontext, mehr nicht.

Auf jeden Fall ist das ein sehr spannender Thread, danke dafür!

Liebe... was da nicht alles reininterpretiert wird.
Ich unterscheide da lieber Gefühle und Beziehungsformen.

Bei platonischen Gefühlen und Beziehungsformen fehlt das körperliche Begehren komplett. Es geht nur um die emotionale, geistige Nähe. Hier fällt es mir leicht von (familierer oder freundschaftlicher) Liebe zu sprechen.

Erotische Gefühle habe ich, wenn ich jemanden körperlich begehre.
Erotische Gefühle kann ich sowohl in einer erotischen als auch romantischen Beziehung haben.
Eine erotische Beziehung legt den Fokus auf das körperliche Begehren, nicht auf emotionale Nähe.
Hier habe ich Schwierigkeiten das Wort Liebe zu gebrauchen, weil es eher um das funktionelle geht.

Romantisches Gefühl ist für mich Sehnsucht nach körperlicher und emotionale Nähe. Wegen der emotionalen Komponente fällt es mir hier auch wieder leicht von Liebe zu sprechen.

Eine Freundschaft+ kann für mich nicht platonisch sein, da sie eine körperliche Komponente hat.
Eine Freundschaft+ wäre für mich also eher eine romantische Beziehung, weil ich bei Freundschaften Wert auf geistige Nähe lege und durch das Plus eine körperliche Komponente dazu kommt.
Wenn die emotionale Nähe noch nicht oder nicht mehr da ist, ist es eine erotische Beziehung.

Ob eine romantische Beziehung intimer ist als eine platonische? Kann, muss aber nicht. Kommt drauf an, bei wem man mehr Vertrauen aufbauen kann.

Ein paar Gedanken zum Thema:

Ich habe ein Definitionsproblem mit dem Wort "Liebe" & sage mal lieber, es gibt Menschen, in deren Gegenwart ich mich sehr wohl fühle (was vermutlich & hoffentlich auf Gegenseitigkeit beruht), was dann auch zu Sex und/oder "Partnerschaft" führt bzw. geführt hat und jetzt als Beziehungsgeflecht relativ konstant fortbesteht...

Es gibt platonische Beziehungsebenen, die einfach nur deswegen platonisch sind, weil der Counterpart (im konkreten Fall ICH) Monogamie strikt ablehnt...ich möchte gerne ehrlich zu mir selbst und den an meinem Leben Beteiligten bleiben...

Viele Menschen wünschen sich aber ein "Alleinstellungsmerkmal" und manche äußern das auch genauso - das ist dann sehr hilfreich für das Verständnis der Situation! 😁

Abgesehen davon erachte ich intensive platonische Beziehungen zum anderen Geschlecht für einen ansonsten polygamen Menschen für ausgesprochen wichtig.

Das "erdet" nämlich ungemein.

Beziehungsebenen definieren sich quasi oft "autodynamisch" (habe das Wort gerade selbst zusammengebaut. Falls man es googeln kann freue ich mir nen Keks 🍪) 😁

Daher gibt es in sicher sehr vielen polyamoren Konstrukten auch rein platonische Beziehungsebenen...