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Poly- Beziehungsnetz

Ich gehe immer von mir aus und vergesse häufig, dass es auch anständige Menschen gibt.

Die Frage ist, was definiert die Hierarchie und womit begründet sie sich.

Würde ich unsere Rollenverteilung als Maßstab für eine emotionale Bindung benutzen und so zu sagen glauben, als "Chef" eine übergeordnete Rolle in den Gefühlen unserer Frau zu haben, dann würde ich mich nicht nur sehr stark irren, sondern diese Annahme würde auch zu Konflikten führen.

Wenn ich jedoch meine Führungsrolle mit der Feststellung begründe, dass ich von Anfang an der bedachte und umsichtige Problemlöser in unserem Dreiergespann bin, dann brauche ich meinen Status nicht "durchsetzen". Die beiden wissen auch so, was sie an mir haben.

Eine klare Hierarchie kann es immer nur auf einem definierten und damit eingegrenztem Gebiet geben, aber ich denke in Beziehungsnetzwerken muss es diese geben.

Klar umrissene Gebiete, so wie die liebe @**********vence schrieb.

Jeder weis wo er sich befindet und was er dort tut. Sind diese Zuständigkeiten nicht geklärt, dann taumelt die Beziehung meist vollkommen unkontrollierbar.
*******Maxx Mann
11.953 Beiträge
So kann ich Hierarchien auch
akzeptieren, so kenne ich es auch und so ist es sicher in vielen Situationen hilfreich.

Wobei ich hier (und auch gerade gegenüber Poly-Neulingen) eben nicht von Hierarchien sprechen möchte (mache es trotzdem manchmal, vor allem, wenn der Andere in diesen Kategorien denkt). Hierarchien induzieren bei den meisten ein generelles "Höhergestellt" und ein "Tiefergestellt".

Ich kenne es aber in gut funktionierenden Polystrukturen nur als "aufgeteilte Hierarchien" - d.h. jeder hat aufgrund seiner Erfahrungen usw. in bestimmten Dingen "das Sagen" ;-). Oder eben einen bestimmte Vorrang - je nach dem, worum es geht. Das Ganze ist auch nicht unbedingt ein starres Gefüge. Und vor allem: Niemand wird dabei hinten angestellt, das meiste ergibt sich eh im Miteinander.

Das ist in den meisten (? - naja zumindest in denen, die ich kenne *g*) monogamen Familien von heute übrigens genau so - da gibt es auch kein klares "Familienoberhaupt".

"Hierarchien" entstehen und vergehen IMHO automatisch, sind dadurch auch notwendig. Und wie Brian schon schrieb:

Dieser Status würdigt meinen Nebenmann nicht herab, sondern zeichnet ihn für eine andere Rolle aus.

...dann scheint Hirarchie in Polybeziehungen eine Notwendigkeit zu sein?

Eine durchschaubare Struktur ist sicher notwendig, ob diese hirarchisch sein MUSS, bezweifle ich.
Auf jedenfall darf sie nicht starr sein, sondern muß zum einen von jedem beteiligten diskutierbar sein, muß sich aber vor allem den sich verändernden Gegebenheiten anpassen.

Moxy
*******Maxx Mann
11.953 Beiträge
Hierarchien und Struktur
Auf jedenfall darf sie nicht starr sein, sondern muß zum einen von jedem beteiligten diskutierbar sein, muß sich aber vor allem den sich verändernden Gegebenheiten anpassen.

Sie wird sich automatisch anpassen. Man muss ihr nur die Gelegenheit dazu geben. *g*

Wie Brian schon es schon beschrieb, ist z.B. auch mir immer die Partnerin besonders wichtig, bei der ich bin (bzw. die bei mir ist). Das heißt nicht, dass wir nicht auch mal über andere (oder auch Probleme in der Beziehung zu anderen) reden, wenn es passt und es sinnvoll sein kann. Aber primär ist die aktuelle Partnerin die aktuelle "Nr. 1" - anders würde es auch gar nicht gehen.

Wichtig ist eben das Miteinander.
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
Brian, was hälst Du davon, statt dem Wort "Hierarchie" (das eben ein grundlegendes "oben" und "unten" zumindest meines Erachtens stark einschließt) das Wort "Rollenverteilung" zu benutzen?
Es gibt immer Leute, die dominanter sind (eher die Situation an sich reißen und auch andere zu organisieren anfangen), Leute die gerne ausgleichen, Leute die zufrieden sind, ihren Job zu machen aber nicht führen wollen etc. Und ich habe auch erlebt, daß es sehr stabilisierend wirkt, wenn solche Menschen als Mix zusammenkommen, weil es (grade Männern, meine Erfahrung :P) dann leichter fällt, jeder für sich seine "Nische" zu finden und sich damit ruhig und "sicher" zu fühlen, unersetzlich eben.
Nur mit Hierarchien (siehe Duden "Rangordnung" und "Hackordnung", also generelle Stufen) würde ich das nicht so gern verbunden sehen, damit hier keine Mißverständnisse aufkommen ...
Haupt- und Nebenbeziehung als ebensolche Begrifflichkeiten wie "Hierarchie" sind für mich nämlich Mißverständnisse für die Polyamory, wie wir sie leben.
Ich muß allerdings Brian zustimmen, daß auch wir am Anfang unserer praktischen Erfahrung mit Poly, als wir aus der Monogamie kamen, von Primary und Secondary als klar hierarchische Strukturen gedacht und geredet haben. Mein Mann mochte das nicht aus mehr ideologisch/philosophischen Gründen, aber emotional haben wir das schon eine ganze Weile gebraucht, um uns sicher zu fühlen im Übergangsprozeß des "alles in Frage gestellt?!?".
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