Zitat von *********otion:
„Werde ich angeschrieben frage ich sofort danach warum, da will. Ich dann aucb ausführlich und konkret Antwort und lasse mich nicht mit einem allgemeinen "aus Vorsicht" oder "rein aus beruflichen Gründen" abspeisen, da will ich mehr wissen, sonst ist die Unterhaltung für mich durch.
Ich erwarte nicht, dass ein Mensch der "Diskretion" im Profil stehen hat, mir online ausführliche Antworten auf diese Fragen gibt. Wenn er das wollte, könnte er die Erklärung auch direkt ins Profil schreiben. Für alle Fremden lesbar!
Gute Erfahrungen habe ich in solchen Fällen mit meinen 08/15 Kaffee-Treffen gemacht.
Das nimmt bei den Männern den Druck raus und kommt einem spontanen zusammen-einen-Kaffee-Trinken-Gehen im Alltag am nächsten. Ein Flirt kann, muss aber nicht aufkommen. Und er kann aus dem Bauch heraus entscheiden, ob er mir etwas anvertrauen mag oder nicht.
D.h. ist mir der Profilinhaber sympathisch und kommt aus der Gegend, frage ich ihn nach den Autobahnen oder ÖPNV-Strecken, die er häufiger nutzt. Diese Frage ist ihm nicht zu indiskret.
Die meisten Pendler aus der Gegend kommen eh an meiner Stadt vorbei. Von der Autobahnausfahrt zum Parkhaus (1. Stunde kostenfrei) sind es 5 Minuten. Vom Parkhaus zu einem Kaffee/ Kneipe in der Stadt weitere 5 Minuten Fußweg. Dort treffen wir uns in stinknormaler Alltagskleidung. Im Worst-Case trennen sich unsere Wege nach 10 Minuten wieder. Dann wäre es für ihn insgesamt nur ein 30-Minütiger Abstecher von einer Strecke, die er eh fährt.
Die meisten Treffen dauerten dann aber doch länger.
Und unter diesen Umständen - also von Angesicht zu Angesicht und dass man sich nicht völlig unsympathisch war - kamen durchaus nachvollziehbare und brauchbare Antworten auf die Frage, was er denn unter Diskretion versteht. Beziehungsweise ergab sich so einiges aus dem Gesprächsverlauf.
Der Bedarf nach Heimlichtuerei (heimliche Geliebte) war ab und an zwar auch dabei. Aber das waren nur sehr wenige.
(Die Männer, die primär auf Sex-Abenteuer aus sind, wollen in der Regel dann doch, dass ich mich fürs erste Treffen auch schick mache. Da habe ich durch meine Vorgaben bereits die Mehrheit dieser Typen aussortiert. Ebenso wie ich die ewigen Träumer, die eh nie den Arsch für ein Treffen hoch bekommen, durch diese Vorgabe aussortierte.)
Meistens war der Grund für die Diskretion der Männer, die sich auf so ein 08/15 Kaffee-Trinken einließen, was ganz anderes:
Schüchternheit.
Es ist nun mal nicht jedermanns Sache Kontakt zu wildfremden Menschen herzustellen.
Weder offline noch online.
Und nicht jeder geht in seinem sozialen Umfeld so offen wie ich damit um, dass er das Joy nutzt.
In so manchen Kreisen ist die Nutzung solcher Portale verpönt.
Das sei doch nur etwas für Männer, die zu schüchtern sind im normalen Leben eine Frau anzusprechen. Oder das genaue Gegenteil: Das sei nur etwas für echte Aufreißer. Da hätte er doch nie und nimmer eine Chance. Und andere Formen des Spotts und Hohns.
Ich habe aber nichts gegen schüchterne Männer.
Ob schüchtern oder nicht ist für mich nicht ausschlaggebend.
Ich ergreife gern die Initiative.
Nahezu alle meine Partner, Freunde+ oder kurzweiligen Sexualpartner habe ich angesprochen.
Die Typen, die mich angebaggert haben, fand ich meistens nicht so dolle.
Jedenfalls:
Dass ein schüchterner Mann seine anfängliche Sprachlosigkeit mit dem Euphemismus "Diskretion" umschreibt, war schon zu meinen Studienzeiten so. Dieser Typus taut aber im weiteren Gesprächsverlauf auf. Ein Offline-Treffen ist dafür wesentlich zielführender als die Fernkommunikation.