„„Warum werden Kinder eigentlich immer als Grund "für etwas" oder "etwas nicht" nicht tun zu können, herangezogen????
Ich könnte mir halt vorstellen, dass es ihm schlecht geht in dem Moment wenn er die Kinder hütet und sie sich mit jemand anders trifft.
Ob es so ist weiß ich nicht, könnte mir aber vorstellen, dass sowas bei mono gepolten Menschen schon im Kopf vor sich geht.
Ob das für TE ein Grund ist weiß ich nicht, es war lediglich ein Gedankengang bei dem Versuch die Gefühle von TE nachzuempfinden.... -.-
Darf ich mich da mal als mono gepolter Mensch mit Kindern einklinken
Was der TE in diesem Fall empfindet , müsste er mit uns teilen.
Ja, meine liebe AcidValkyrie , so Gedanken/Probleme haben mich zu Beginn der polyamoren Beziehung meiner Frau sehr häufig und heftig beschäftigt. Dies ist aber eines von mehreren "Problemfeldern" gewesen, wo sich im Laufe der Zeit eine gesunde Gewöhnung daran eingestellt hat. Es ist in erster Linie - denke ich - eine Frage der Herangehensweise an eine Situation / Abmachung / Regelung, die man aufgrund der eigenen Liebe zum Partner entgegen der eigenen "Polung" vorgenommen hat.
Fühle ich mich mies, weil ich denke "ich muss Opfer bringen, damit sie ".....
Fühle ich mich mies, weil ich hier "mehr Arbeit und Stress" (Kinder etc.) habe, damit sie "weniger Arbeit und Stress MIT DEM ANDEREN" haben kann.....
Fühle ich mich mies, weil ich befürchte, daß im Laufe der Zeit mit mir und unserer Beziehung lediglich das "Gewohnte", "Vertraute", der"Alltag", die Kinder usw. übrigbleibt, und für meine Frau das "Glück", der "Spaß", die "Überraschung" usw. nur noch im Aussen und mit dem anderen existiert.......
Fühle ich mich lediglich mies, weil die Kids heute gerade extrem nervend sind, jeder einzelne gefragt hat wo Mama denn ist, wann sie wieder heimkommt, was sie macht usw. , aber habe eigentlich nicht wirklich ein Problem mit der Tatsache, daß meine Frau gerade eine schöne Zeit mit jemand anderem verbringt.....
Ich hatte im Verlauf der vergangenen Jahre Abende/Tage, wo mal die eine und mal die andere Anntwort zutraf.
Genauso gab es Tage, wo ich mich kein kleinstes bißchen mies gefühlt habe.
Es gab Abende, wo "wir Jungs" es uns hier cool und lustig gemacht haben, ohne Mama im Haus.....
Und zur Frage, warum Kinder immer als Grund für oder gegen etwas herangezogen werden :
Sorry, aber Kinder sind bis zu einem gewissen Alter immer zu berücksichtigen, wenn du als Eltern Entscheidungen triffst, die mit ihnen zu tun haben oder sich auf sie auswirken.
Wenn meine Kinder Anfang 20 und ausgezogen sind ist das was anderes, aber wenn mein 4jähriger Sohn weinend nach seiner Mutter sucht kann ich ihm nicht mit einer detaillierten Beschreibung von polyamoren Konstrukten und Abmachungen zwischen seinen Eltern kommen.
Wenn meine dreiährige Tochter meine Frau in meinem Beisen fragen würde "wann kommt papa wieder" , und damit den weiteren Partner meiner Frau meint, macht das etwas mit dir als "Vater"......
Wenn ich keine Verantwortung für Kinder habe, kann ich so viele Risiken eingehen wie ich will bzw. wie man als Paar gemeinsam eingehen will. Ich denke, daß viele hier, die selbst Kinder haben und vielleicht so wie ich schon recht früh Eltern geworden sind nachvollziehen können, was ich meine :
Ich kann das Wissen um und die Liebe zu und die Verantwortung für meine Kinder NIEMALS vollkommen ablegen/ausblenden/negieren.
Wenn ich vorhätte, mir harte Drogen einzupfeifen, so kann ich das ja gerne tun, wenn ich nur für mich verantwortlich bin. Wenns schief geht, muss nur ich mit den Konsequenzen leben. Mit Kindern ist das anders.
Wenn ich vorhätte, mich von x Wildfremden nachts auf einem abgelegenen Waldparkplatz bearbeiten zu lassen, dann trage nur ich allein das Risiko, daß/wenn mir etwas passiert.
Und wenn ich - wie im Fall des TE - überlege, ob bzw. wie ich meine Ehe öffnen/umstrukturieren möchte und kann, oder im Fall seiner Frau, sie Wünsche, Ideen und Sehnsüchte auf/nach einer Veränderung und Entwicklung hat, von der ihr aber bewusst ist, daß ihr Mann damit "ein Problem" hat, kann man doch die Kinder und die möglichen Auswirkungen (Positive ebenfalls!!!!!) nicht ausser Acht lassen.
Was möchte ich bzw. werden wir den Kindern "vor-leben" ?
Mit Sicherheit schadet es ihnen nicht, wenn sie vorgelebt bekommen, wie eine glückliche, polyamore Beziehung aussehen kann, eine glückliche offene Ehe aussehen kann, eine glückliche Friendship+ aussehen kann.....
Das gleiche gilt für eine glückliche Monobeziehung.
Was werden sie wie aufnehmen / mitbekommen, wenn wir als Eltern uns entscheiden, unsere Art zu leben zu ändern ?
Was wenn wenn nur Mama damit glücklich ist ?
Was wenn nur Papa damit glücklich ist ?
Was, wenn die Kids schon alt genug sind, um genau das verstehen zu können ?
Was macht es mit ihnen, wenn sie erleben, wie sich ein Elternteil "verbiegt und leidet", damit der andere "glücklich und frei" sein kann ?
Wieviel mehr Möglichkeiten an positivem Input und Buntheit und Vielfalt für die Kinder können weitere Partner bringen ?
Ich denke, mann muß/sollte als Eltern immer sowohl die positiven wie die möglichen negativen Auswirkungen auf die Kinder, Eheleben und Familienleben ehrlich betrachten, wenn man in einer Situation ist, wie der TE gerade.