Einfluß der "EX"- Beziehung auf das "Polykül"
Liebe Leute…. -ich bräuchte mal euer Schwarmwissen / Intuition :
Ich habe mich in einer Situation wiedergefunden, die mich zunehmend überfordert. Sie ist nicht Polyspezifisch, d.h ähnliches gibt es sicher auch in klassischen Beziehungen..deshalb habe ich mich lange nicht getraut, hier etwas zu schreiben. Allerdings : wo sonst? Überall sonst würde sich wahrscheinlich alles auf den Polyaspekt der Situation fokussieren und meine eigentliche Fragestellung würde unter den berühmten Tisch fallen.
Kurz zu meinem Leben:
Ich lebe in einer -man könnte lustig sein und sagen: Polyandrie- mit Ehemann, fünf Söhnen und zusätzlich führe ich Liebesbeziehungen zu zwei Männern.
Meine Männer sind alle grundsätzlich mono. Weil sie mich aber so liebhaben, nehmen sie billigend in Kauf, wie ich bin. Das funktioniert auch meistens wunderschön. Sie wissen umeinander, kennen sich, alles ist ganz ehrlich und offen.
Ich habe keine der 2nd Beziehungen aktiv gesucht, da waren Begegnungen, und plötzlich hat mein Herz gesprochen, ich durfte ihm folgen,so kam das.
Einer meiner Männer nun.. kommt frisch aus einer gescheiterten Ehe,mit kleinem Kind.
Wir kannten uns schon davor...hatten uns gern...ich mochte seine Frau wir waren beinahe Freundinnen ,unsere Familien hatten hin und wieder Kontakt, die Kinder spielten zusammen…
zu einer Beziehung mit ihm ist es aber erst nach dem Auszug seiner Frau geworden.
Allein das ist schon eine Herausforderung, die ich mir nie so ausgesucht hätte.
Der Mensch ist ja noch in der Trauerphase...Gefühlsfetzen gescheiterter Liebe baumeln um die Beine, Flügel haben Federn gelassen, die nachwachsen.. und es muß viel heilen,viel muß sich neu finden.
Aber die Liebe glaubt alles,hofft alles, duldet alles… so steht es geschrieben,nicht wahr?
Die größte Herausforderung in dieser Beziehung ist für mich auch nicht o.g.Prozeß-
es ist das Verhalten nebst Auswirkungen seiner Noch-Ehefrau. Diese hat mich persönlich nämlich als alleinigen Trennungsgrund auserkoren und dämonisiert.
Das bedeutet, daß das Kind weder Kontakt zu mir noch meiner Familie haben darf, denn wir sind schlechter Umgang.Kindeswohlgefährdung. Großfamilie mit einer Schlampe als Mutter, die es auf die Zerstörung von Ehen abgesehen hat. Ein No-Go. Das hab ich nicht unterstellt, das wurde mir in diversen Gesprächsversuchen mit ihr von ihr selbst so mitgeteilt.
An diesem Narrativ hat sie sich festgebissen,und sie ist leider auch eine der wenigen Personen die mir meinem bisherigen Leben begegnet sind, die völlig unfähig ist , einen anderen Blickwinkel auch nur in Betracht zu ziehen. Es existiert nur ihr eigener. Alles andere ist nicht von Belang.
Es ist kein Dialog möglich.
Das hab ich lange so stehen lassen können.
Nun aber fordert sie mehr „Vater-Einsatz“ von meinem Freund. (Sie baut grade eine Neue Beziehung auf.)Das freut ihn, und ich finde es auch toll- weil er sich das so ersehnt, und ich es für das Kind einfach nur gesund finde. Bislang war er Vater nach Mutters Gnaden- ganz nach ihrem Terminplan -und weil er Angst vor Eskalationen und einem Rosenkrieg hatte, hat er das so geschluckt. Und ich habs verstanden.
Aber das beschneidet nun UNSERE Zeit. Wir können kein Volksfest, keinen Spielplatz gemeinsam besuchen, kein Kürbisschnitzen, kein Plätzchenbacken… das Kind darf nur dort schlafen gelegt werden, wo ich nicht vorher Platz genommen habe...und wenn das Kind älter ist, wird er lügen müssen, denn ich / „Unser“ Leben, soll verheimlicht werden vor dem Kind. Ein Teil des Lebens seines Vaters, das diesen glücklich macht, wird ihm vorenthalten.
Mein Freund weiß genau, wie falsch das ist, wie schief das läuft…. Und aus Angst vor Terror , und Konfrontationen, die sein Kind mitbekommen könnte, lässt er es zu.
Jetzt könnte man ja sagen: Herrgott! Wo ist das Problem? Soll er halt mal seinen Arsch in der Hose finden, und das Spiel zu SEINEN Bedingungen spielen. Jugendamt, Umgangsregelung…er hat auch Rechte..Wenn ihm diese Beziehung mit dir wichtig genug ist,wird er schon aktiv werden müssen..
HMHM. Ich würde das tun, verstehe aber, warum er das noch nicht kann.
Mir ist völlig klar, daß ich an dieser Situation für meinen Freund und mich selbst nichts ändern kann. Außer vielleicht freundlichen Rat zu geben, wenn gewünscht, oder auch, wenn massenweise rote Fähnchen erscheinen, die Gefahr für uns als Paar anzeigen.
Meine Frage ist, hat vielleicht jemand schon so etwas ähnliches erlebt? wie gehe ich mit dieser Situation um?
Mit dieser Einflußlosigkeit, diesem Ausgeliefert sein? Welche Art von Mindset brauche ich?
Am Besten wäre es, es wäre mir wurschtegal- ist nicht meine Baustelle, diese Exbeziehung. Aber was ist daran EX? Es hat soviel Einfluß auf das UNS im hier und jetzt…. Ich suche und suche, es braucht so viel Kraft und Energie...ich war deshalb so oft so traurig, und ich bin so dankbar, daß meine anderen beiden Männer so tröstend und unterstützend sind. Und daß ich mich bei Ihnen ausjammern darf.
Vielen Dank fürs Teilhaben ,
M.