„Keine Räume entstehen lassen, wo sich jemand ausgeschlossen fühlt.
Alle gesellschaftlichen Räume zu öffnen halte ich nach 26 Jahren Partnerschaft der TE für eine Utopie.
„Mir gehts dabei um: ( zu Dritt)
Freunde treffen
Veranstaltungen (Clubbesuche), Freizeitgestaltung....
Im Aufbau einer neuen monogamen Partnerschaft, öffnete ich dem neuen Partner auch nicht ad hoc alle gesellschaftlichen Räume, in denen ich mich bewege. Dass ich einen neuen Menschen in mein Leben lasse, geschieht nach und nach. Mit den vermeintlich passensten Menschen bzw. Gruppen zu erst. Die Männer, mit denen ich was hatte, tickten da nicht anders. Die haben mir auch nicht ad hoc alle Räume in ihrem Leben geöffnet.
Wenn es dann mal dicke Luft mit dem Partner gab, hatte ich noch Freizeitbeschäftigungen, in denen ich einfach mal Abstand von allem bekam. Dort war er nie gewesen. Dort wurde ich nicht an ihn erinnert. Und ich konnte unabhängig von ihm Freude erleben. Das tat mir gut. Danach konnte ich gelassener mit unserer Situation umgehen.
Und falls sich in den ersten Monaten des Beziehungsversuchs herausstellte, dass es doch nicht so dolle mit uns beiden passt, hatte ich immerhin noch Freizeitbeschäftigungen, bei denen ich nicht ständig an ihn erinnert wurde. Beziehungsweise hielten sich dort die Fragen nach ihm und was nun mit uns beiden ist, auch arg in Grenzen.
In Polybeziehungen ist es im Grunde genommen dasselbe. Nur dass zu den Anlässen, auf denen ich mich ohne Partner herumtreibe und den Anlässen, auf denen ich mit einem Partner herumtreibe obendrein die Anlässe kommen, auf denen wir uns zu dritt herumtreiben.
Letztgenannte lassen sich dann auch noch unterscheiden in: Anlässe, wo ich eine von zwei Frauen bin. Und Anlässe, wo ich mit zwei Männern bin.
„Ich freue mich, das mein Mann eine nette Zweitfrau gefunden hat.
Ich bin auch suf der Suche (Suche ist vielleicht zu viel gesagt).
Ich würde mich auch sehr freuen, mein Gegenstück zu finden.
Im Moment ist es duch Do, das es seiner Zweitfrau nicht gut geht und duw braucht ihn mehr .
Ich verstehe das auch.
Eiversucht, da ich nicht in seiner Situation bin?
Da er eine Partnerschaft hat zu mir.
Das diese Konstellation nicht einfach ist war mir klar.
Jepp. Das verschärft die Situation noch.
Nicht alle Menschen leben Poly.
Und wenn du irgendwo als eine von zwei Poly-Frauen in Erscheinung trittst, bekommt dein Mann viel Bewunderung - insbesondere von anderen Männern - und einige Frauen werden obendrein neugierig auf ihn. (Auf solche Situationen sind viele Polymänner total scharf. Da können sie angeben: "Schaut her, ich habe zwei Frauen!") Die beiden Frauen bekommen jedoch eher kritische Fragen und abwertende/ mitleidige Blicke. Und Hintenrum wird noch sehr viel mehr getuschelt. Du und die Meta steht unter Beobachtung und die Mutmaßungen, dass ihr doch einen Zickenkrieg haben müsstet, fliegen tief.
Es ist sehr viel einfacher damit umgehen, wenn man selbst noch einen weiteren Partner hat.
Andersherum: Also wenn du als Frau irgendwo mit zwei Partnern in Erscheinung trittst, wirst du nie so viel Bewunderung bekommen wie dein Mann, wenn er irgendwo mit zwei Frauen in Erscheinung tritt.
Und die Wahrscheinlichkeit, dass es einem deiner Männer zu viel wird und er die Situation nicht mehr aushält, ist groß. Dann - und erst dann - keimt bei der Mehrheit der Männer der Wunsch auf, das Auftreten zu dritt doch etwas zu dosieren.
Vorher schwingen Männer gerne Reden über die Liebe und wie schön es doch sei, zu Dritt was zu unternehmen und dass die Frauen sich das, was die Monos denken, sagen und wie sie sich verhalten, nicht zu sehr zu Herzen nehmen sollten.
Keine Ahnung wie dein Mann diesbezüglich tickt. Aber die Mehrheit der Poly-Männer hört erst auf, die Nachteile für die Metas bei öffentlichen Auftritten zu Dritt klein zu reden, nachdem er am eigenen Leib erlebt hat, einer von zwei Männern zu sein.
An dem Punkt seid ihr jetzt noch nicht. Denn dein Partner hat bereits eine weitere Frau, du aber noch keinen weiteren Mann. Für ihn überwiegen im Augenblick die Vorteile.
Ich empfehle dir @*******a72 , dass ihr euch an die Freizeitgestaltung zu dritt herantastet.
Eine Möglichkeit wäre, sich zu Dritt in ein neues Umfeld zu begeben während du und dein Mann euer gewohntes Umfeld erst mal zu zweit weiter pflegt.
Nehmen wir als Beispiel: Basketball spielen.
Sagen wir, du und dein Mann hättet als Hobby das gemeinsame Basketballspielen, die Neue hätte auch Interesse am Basketballspielen und ihr hättet alle mal Lust, das zu Dritt zu machen.
Dann könntet ihr euch zu Dritt in ein ganz neues Umfeld begeben, in dem Basketball gespielt wird. Dort tretet ihr von Anfang an als Basketball-Kammeraden und als Polys auf.
Während du und dein Mann weiterhin zu zweit den Kontakt zu euren bisherigen Basketballkammeraden pflegt.
Sollte das "zu Dritt" in dem neuen Basketball-Umfeld doof laufen, seht ihr diese Menschen halt nie wieder. Hakt es ab unter "Anfängerfehler" und "Selbsterfahrungen". Und solltet ihr immernoch Interesse am Basketballspielen zu Dritt haben, macht ihr es im nächsten neuen Basketball-Umfeld eben besser. Wichtig ist, dass ihr euren, einen sozialverträglichen Umgang mit solchen Situationen zu Dritt findet. Je selbstverständlicher es für euch wird und je weniger ihr euer Poly-Sein an die große Glocke hängt (ihr alle seid ja zum Basketballspielen da), desto eher werdet ihr gesellschaftliche Akzeptanz erfahren.
Sollte es gut laufen, hättet ihr im weiteren Verlauf immernoch die Möglichkeit, die Neue auch mal in euer gewohntes Basketball-Umfeld mitzunehmen. Die Reaktionen, die ihr bezüglich eures Poly-Seins bekommt, kennt ihr dann bereits und habt schon etwas Übung im Umgang damit.
Dann hättet ihr die Wahl, ob ihr zu Dritt in eurem alten oder zu Dritt in dem neuen Umfeld Basketball spielen wollt oder beides.
Und dieses Beispiel mit dem Basketball lässt sich selbstverständlich auf alle möglichen Arten der Freizeitbeschäftigungen übertragen. Je nachdem wo eure Interessen zu Dritt liegen.
Das narzisstische Bedürfnis: "Schaut her, ich habe zwei Frauen!" könnte eher im Rahmen eines Club-Besuchs befriedigt werden. In der stinknormalen Freizeitgestaltung eckt man mit sowas extrem an.