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Wenn teilen Schmerzen verursacht!

********rauh Frau
1.027 Beiträge
Zitat von *******a72:
Ich habe bisher keinerlei Erfahrungen mit Polyamorie gemacht.
Das ich Angst, Bedenken und vieles mehr habe ist doch normal.(finde ich)
Alles Neue in unserem Leben braucht Zeit das man damit umgehen kann.
Es ist ein neuer Lebensabschnitt, den ich beschreite.
Ich brauche keine Ratschläge, ich möchte einfach nur Wissen wie ihr mit solch einer Situation umgeht, umgegangen seit.
Vielleicht habt ihr ja eine Taktik, einen Buch oder Filmtipp für mich.
Das ich Zeit brauche um mit der Situation umzugehen ist ja auch völlig normal.
Mit sich selbst zu Reden, sich mit der neuen Situation auseinanderzusetzen ist nicht einfach.
Schau Dir mal den Sex-Education Bereich hier an.
Sex-Education-Kurswelt: Fremdverliebt – was jetzt?
Die Frau ist wirklich in der Realität verhaftet und hat eine heilsam direkte Art Dinge auszusprechen.
Eigentlich wäre der Kurs was für Deinen Mann, aber aus Deiner Perspektive macht er auch Sinn.
******_63 Frau
48 Beiträge
Zitat von *******a72:
Ich habe bisher keinerlei Erfahrungen mit Polyamorie gemacht.
Das ich Angst, Bedenken und vieles mehr habe ist doch normal.(finde ich)
Alles Neue in unserem Leben braucht Zeit das man damit umgehen kann.
Es ist ein neuer Lebensabschnitt, den ich beschreite.
Ich brauche keine Ratschläge, ich möchte einfach nur Wissen wie ihr mit solch einer Situation umgeht, umgegangen seit.
Vielleicht habt ihr ja eine Taktik, einen Buch oder Filmtipp für mich.
Das ich Zeit brauche um mit der Situation umzugehen ist ja auch völlig normal.
Mit sich selbst zu Reden, sich mit der neuen Situation auseinanderzusetzen ist nicht einfach.



meine Taktik habe ich dir geschrieben
*********nchen Frau
5.062 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von ******_63:

meine Taktik habe ich dir geschrieben


Sich von sich selbst abzuspalten ist jetzt nicht unbedingt eine erstrebenswerte Taktik.
Vielleicht lassen wir solche Ratschläge sein...
Zitat von *******a72:
Stop,Stop
Ich möchte nur, das ihr mir erzählt wie es euch mit Poly geht.
Wie ihr mit so ner Situation umgeht, suw hattet. Ob ihr Erfahrungen damit gemacht, ( macht) habt.
Ich möchte nicht ,das Partei ergriffen wird.
@*********lerin ,Danke für diesen Beitrag.

Okay, wenn es dir also "nur" um unsere persönlichen Erfahrungsberichte geht :
25 Jahre zusammen, verheiratet, 5 Kinder.
Von Anfang an waren wir einer Meinung das die "Beschränkung" auf einen Partner (in sexueller Hinsicht) Bullshit ist.
Absolute Offenheit und Ehrlichkeit vor- und miteinander. Alle unsere "Spielchen" oder "Abenteuer" haben wir gemeinsam unternommen, mit der Zielsetzung der gemeinsamen Weiterentwicklung und des tieferen Verstehens und Kennenlernens des Menschen, den man liebt. Keine Polyamorie, kein "Don't ask don't tell", kein "Jeder-macht-Seins" und der andere "erlaubt es" / "lässt es zu". Miteinander füreinander aneinander teilhaben.
Klar gab es Hochs und Tiefs, bessere und schlechtere Zeiten, Aktionen meiner Frau, die mich verletzt haben und Dinge, die ich nicht ganz einfühlsam oder rücksichtsvoll gemacht habe. Man liebt einander, macht einander glücklich, tut einander weh, hat Angst umeinander..... so wie in jeder stinknormalen Mono-Beziehung auch.
Als wir vor 2 Jahren erlebten / realisierten, daß meine Frau Poly ist (polyamor !) weil sie sich in einen weiteren Mann / Mitspieler verliebte und er sich auch in sie, standen wir vor der Wahl :
Beenden wir das hier jetzt alles, denn unser Grundsatz war ja immer gewesen, keine weiteren "Beziehungen" einzugehen, -und für mich war und ist auch heute noch der Gedanke, ich könne jemand anderen als meine Frau LIEBEN vollkommen abwegig - oder gehen wir gemeinsam dieses neue "Wagnis" , dieses "Experiment" ein, ohne zu wissen, wie es ausgeht. Sex mit anderen Partnern war nie ein Problem gewesen. Unterschiedliche Neigungen oder Vorlieben in manchen Bereichen sind ganz normal .
ABER..............eine weitere LIEBE???
Eine weitere BEZIEHUNG?????
Es kann unsere Beziehung bereichern, stärken und unsere Verbindung zueinander und das Verständnis füreinander vertiefen........es kann aber auch zum Ende unserer Beziehung führen.
Er ist in den allermeisten Bereichen das genaue Gegenteil von mir, weshalb ich vollkommen verstehen konnte, was meine Frau an ihm anziehend findet. Ich hätte denke ich mehr ein Problem damit gehabt, wenn er "wie ich" wäre.

Für mich ausschlaggebend waren 2 Dinge :
1.: Ich konnte mir nicht vorstellen, in Zukunft mit dieser "Schuld" zu leben, meiner Frau das Erleben und Ausleben ihrer Liebe zu verbieten. Wie kann ich von dem Menschen, den ich liebe verlangen, gegen seine Natur zu leben, wenn ich doch mit eigenen Augen sein Glück sehe, welches er gerade empfindet ?

2:Meine Art "zu lieben" ist nunmal so gestrickt, daß ich lieber bei dem Versuch draufgehe, meinen Partner so glücklich wie möglich zu machen, ganz gleich wie sehr es mich auch verletzten oder gegen meine Natur gehen mag, als wegen ein paar "blauen Flecken", Verlustängsten oder der Befürchtung, wir könnten uns auseinanderentwickeln, den Versuch gar nicht erst zu wagen.

Es folgten 4-5 Monate absoluten Höhenfluges für uns alle. Großartige Erlebnisse, wundervolle Augenblicke, und vor allem für meine Frau das absolute Glück, die Erfüllung und das Gefühl, endlich so sein und leben und lieben zu dürfen, wie sie war. JA, selbst ich glaubte eine Zeit lang, daß ich - zwar nie diese Tiefe an Emotion und Verbindung würde teilen können - in dieser "Triade" glücklich sein könnte, daß all meine Befürchtungen und Ängste überflüssiger Ego-Bullshit gewesen waren.Je stärker die Liebe zwischen ihr und dem weiteren Partner wurde, je raumgreifender und zeitintensiver das Ausleben ihrer Beziehung wurde, umso problematischer wurde es für mich. Ich war jedoch der Meinung, meine Liebe wäre stark genug und würde mich schon mit genügend Sicherheit, Kraft und Vertrauen versorgen, um in diesem nicht meiner Natur entsprechenden Lebensraum klar zu kommen. Was genau vorgefallen ist würde hier zu weit führen, aber Fakt ist, daß es irgendwann zwischen ihm und mir nicht mehr harmonierte. Unsere grundsätzliche Verschiedenheit musste irgendwann zum "Knall" führen, es war nur die Frage, wann dies passiert..
Mir ging es immer schlechter und schlechter mit der Gesamtsituation und auch in der Beziehung zwischen meiner Frau und mir ging es "bergab", während? / trotz? / weil ? die Beziehung der beiden immer weiter wuchs.
Ich bekam Depressionen, Panikattacken und Angstzustände, wäre jedoch niemals auf die Idee gekommen, die Beendigung der Beziehung zu ihm von meiner Frau zu verlangen. Ich mußte einfach nur stark genug werden, mußte einfach durchhalten, um dem Menschen, den ich liebe, das Glück das er ersehnt und verdient zu ermöglichen.....
.......dachte ich. Als ich dann wirklich einen Zusammenbruch hatte, und mich endlich traute zu sagen : "Ich kann so nicht mehr weiter ! Wir müssen etwas ändern!".....war es eigentlich schon Monate zu spät, und ich hatte mich so weit verbogen und heruntergewirtschaftet, daß ich gar nicht mehr wußte, wer ich wirklich war und was ich wirklich wollte.

Seit dieser Zeit, lebt meine Frau "polyamor" ihre Beziehung zu ihm und zu mir als zwei komplett voneinander getrennte Stränge. Er und ich haben keinerlei Kontakt mehr, die beiden sehen und treffen sich regelmäßig, und ich komme damit halbwegs klar. Ich habe zu akzeptieren gelernt, daß ich ihn nicht völlig aus meinem Leben heraushalten kann, da er und meine Frau sich lieben, aber das ist ein Preis, den ich dafür akzeptieren kann, meiner Frau so viel Freiheit, Unabhängigkeit und Zeit für das Ausleben ihrer Liebe zu geben, wie ich es vermag, OHNE NOCHMAL so weit über meine eigenen Grenzen hinauszugehen, daß es mich vernichtet. Diesen Anspruch habe ICH an MICH, den stellt nicht SIE an MICH.

Sie liebt anders als ich, und wenn ich sage, daß ich meine Frau respektiere und sie nicht zurechtbiegen will, sondern ihr als Gefährte auf ihrem Weg zur größtmöglichen Entfaltung zur Seite stehen will, dann muß ich diese Erkenntnis akzeptieren und irgendwie in eine lebbare Lösung überführen.
Ja....Kompromisse sind scheiße, mögen jetzt viele sagen, aber in einer Beziehung / Ehe / Familie, in der der eine Partner nunmal absolut "Poly" gestrickt ist, und der andere mit absoluter Sicherheit nicht, gibt es nur den Weg der Kompromisse oder den Weg der Trennung.

Einen solchen "Zwischenweg" zu finden ist alles andere als leicht oder angenehm, aber wir wollen uns beide nicht aufgeben, und vor allem wollen wir UNS nicht aufgeben.

Mit dem zweiten Partner meiner Frau, der erst später und auf völlig andere Art und Weise "dazu kam" , komme ich absolut problemlos klar. Wir sind uns in vielem sehr ähnlich, und bei ihm bin ich mir sicher, daß die Dinge, die zum Zerwürfnis zwischen mir und dem ersten Partner meiner Frau geführt haben, niemals und auf gar keinen Fall eintreten können. Trotzdem versetzt die Liebe meiner Frau zu ihm meinem "Mono-Herz" selbstverständlich weiterhin immer wieder mal Stiche, kommt es zu Interessenkonflikten oder Mißverständnissen, aber es kostet mich viel weniger bis gar keine Kraft oder Mühe, den beiden Raum für sich und die Entwicklung ihrer Beziehung zu geben.

Die Andersartigkeit des eigenen, geliebten Partners in einem Bereich wie "LIEBE" zu erkennen kann sehr hart und schmerzhaft sein. Muß es nicht, aber für mich war es so. Wenn man diese Tatsache jedoch einmal akzeptiert hat, liegt es meiner Meinung und Erfahrung nach zu einem großen Teil an den "weiteren Partnern", wie leicht oder schwer es einem fällt, für sich Glück finden zu können, wie sicher und stabil man die "Kernpartnerschaft" empfindet, ob man die weiteren Beziehungen des Partners als Bereicherung oder Belastung empfindet. Und hiermit meine ich nicht nur das Verhalten, sondern auch deren gesamte Persönlichkeit.
Liebe, Partnerschaft und gemeinsames Leben sollte doch auf gemeinsame und individuelle Entwicklung ausgerichtet sein, auf Entfaltung und Erkundung des eigenen Potentials und dem Teilhaben am Gegenüber mit all seinen Facetten.
Ich will mich, meine Art, meine Wünsche und Neigungen nicht vor meiner Frau verstecken müssen.........also will ich auch nicht, daß sie es tut oder das Gefühl hat, es zu müssen. Jeder für sich bis an die eigene Grenze um das bestmögliche für den Anderen erreichen zu können. Das ist manchmal ganz leicht, manchmal verletzt es mich und manchmal sie. Aber egal wie es letztendlich ausgeht, wir wissen beide, daß wir uns gegenseitig NIE vorwerfen müssen, wir hätten nicht alles für den anderen versucht oder gegeben.
Danke für deinen Beitrag
Ich habe das Gefühl, das du so vieles akzeptiert hast und dann Krank geworden bist oder hab ich da was falsch verstanden. *gruebel*
LG
@*******a72

Da ja hier schon der ein und andere sinnvolle Denkanstoss gegeben wurde, möchte ich einfach meine Perspektive zu der Ausgangssituation beitragen. Hierzu möchte ich erwähnen das ich ab Seite 2 nur noch grob die Beiträge überflogen habe und es mich mehr interessiert hat was deine Reaktionen sind.
Nun aber zurück zum eigentlichen Kontext.

Ich war in unserer Beziehung, so wie Du in deiner der treibende Kern welcher sich die Freiheiten gewünscht/ersehnt hatte. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich das ich am Anfang einer Poly Beziehung zu einer Freundin stehen würde. Nun es waren viele schöne und weniger schöne Erfahrung die ich machen durfte.
Zu diesem Zeitpunkt verstand meine Frau, so wie Du die Grundsituation wie es sein kann das ich neben ihr noch eine weitere Frau mit der gleichen Intensivität von Gefühlen bereichern konnte. Wir hatten viele schlaflose Nächte, viele Tränen und viele Gespräche bis sie sich mit der Situation intensiver auseinander gesetzt hat. Während dieser Zeit lernte sie ihren weiteren Partner neben mir kennen. Aus einer anfänglichen BDSM Beziehung wurde eine Liebesbeziehung. Durch diesen Umstand konnte sie meinen Standpunkt besser nachvollziehen, da ihr bewusst wurde unter welchen Gesellschaftlichen Doktrinen wir gezwängt wurden. Während ihre Beziehung aufblüte verwaltet meine zu Erinnerung.
Es entstand ein Gefühlschaos welches ich erstmal für mich selber sortieren musste. Was bei dem einem schnell geht, dauert bei dem anderen etwas länger. Sich einzugestehen:
• das man glücklich Eifersüchtig ist, obwohl es keinen Grund gibt,
• der angebliche Verlust der Exklusivität, obwohl sie immer bei gemeinsamer Zweisamkeit, Dreisamkeit gegeben ist
• die Angst nicht mehr genug zu sein,
• das Unverständnis warum der Partner sich jemanden sucht der das Gegenteil von einem ist

Benötigt nun mal Zeit und ganz viel Selbstreflexion. Ich ließ mich und wurde auf die Reise mitgenommen. Wenn es mir zuviel wurde habe ich es signalisiert indem ich mich zurück zog, für mich alleine sein wollte um die Situation zu verarbeiten, mich selber zu reflektieren, meine Eifersucht zu hinterfragen. Mit der Zeit erkannte ich so wie viele weise Männer und Frauen weit vor mir, das es kein Licht und Schatten geben kann. Also bekann ich meinen "Schmerz" In Freude umzuwandeln. Ich fing an die Augenblicke welche meine Frau genossen dürfte durch ihre Erzählungen mitzugenießen, da sie am Ende des Tages immer bei mir war, egal wo sie gerade in der Realität befand.

"Lache und die Welt lacht mit Dir. Weine und Du weinst alleine"

Also lache ich lieber und genieße die Erinnerungen, setze mich mit meiner Eifersucht auseinander und Stelle mein Inneres Gleichgewicht her.

Einen Buchtipp? Nun das was mir einfällt und was sich sehr gut liest ist von Dossie Easton und Janet W. Hardy " Schlampen mit Moral "
*******enig Mann
10.063 Beiträge
Wenn Teilen Schmerzen verursacht, sollte man es besser bleiben lassen...
Vielen lieben Dank,für die offenen Zeilen!
LG *blume*
Zitat von *******a72:
Danke für deinen Beitrag
Ich habe das Gefühl, das du so vieles akzeptiert hast und dann Krank geworden bist oder hab ich da was falsch verstanden. *gruebel*
LG

Ja und nein.
Ich war der Meinung, für meine Liebe und meine Frau alles hinkriegen zu können, und da hat irgendwann mein Körper und meine Psyche (Selbsterhaltungstrieb) die Reißleine gezogen. Bis zu diesem Punkt wußte ich ja nicht, daß es da eine Grenze gibt. Jetzt kenne ich sie und wir versuchen beide darauf zu achten, diese nicht nochmal zu überschreiten.
Das Poly-Amor-Sein meiner Frau kann und will ich nicht wegzaubern. Sie ist wie sie ist und ich liebe sie, wie sie ist.
Das ist nicht das schwierige. Das Schwierige ist, im Alltag mit 2 Vollzeitjobs und 5 Kindern einen Weg zu finden, der genügend "Freiheit" für sie aber auch genug "Safety" für mich beinhaltet. Genügend Respekt vor der Andersartigkeit des anderen aber auch genug Selbstachtung und Selbstfürsorge für einen selbst. Genug "Ich lass dich fliegen" , "Lass-Uns-Gemeinsam-Fliegen" und genug "Schön wieder ZU HAUSE zu sein".

Zitat von *******enig:
Wenn Teilen Schmerzen verursacht, sollte man es besser bleiben lassen...

Ich habe deine kurzen und geistreichen Kommentare schon seit Langem sehr zu schätzen gelernt *hutab*

Lieber "teile" ich den Menschen den ich liebe und habe ein paar Schmerzen dabei, als irgendwelche Besitzansprüche anzumelden oder mich hinzustellen und zu sagen, daß mein Weg und meine Art zu lieben die richtigere und für uns beide erstrebenswertere sei.Sie kann mich nicht zum Poly machen und ich sie nicht zur Mono.
Deswegen dürfen wir uns doch trotzdem weiterhin lieben, nach 25 Jahren, auch wenn wir beide heute natürlich nicht mehr "die gleichen" sind wie damals. Deswegen dürfen wir doch trotzdem den mit Blessuren und blauen Flecken gesäumten GEMEINSAMEN Weg für uns wählen. Welche Beziehung ist schon völlig frei von Schmerz, Enttäuschungen und "Momenten der Entscheidung", egal ob Mono oder poly ?
Bin ich "besser", nur weil ich (was die Art zu lieben betrifft) mich nicht geändert habe, meine Frau aber schon ?
Ist sie jetzt "die Böse" , weil sie sich selbst besser erkannt, diese Erkenntnis akzeptiert und den Wunsch, ihrer Natur gemäß zu leben hat ? Okay, vielleicht sind wir beide unbelehrbare Idioten. Vielleicht sollten wir einfach sagen : Schluß - Ende- Aus ! Es war schön und gut, aber jetzt isses anders, also TSCHÜSS!
Tja.......leider / Gott-Sei-Dank, wollen wir beide das aber nicht . *rotwerd*
*******dDay Frau
4.801 Beiträge
Zitat von ******_63:
...
Erpresst wurde ich wie du: Entweder du akzeptierst, dass ich auch eine andere Frau liebe oder ich trenne mich. Nach 17 Jahren .

Aber, das sagt der Mann der TE ja gar nicht.
*******dDay Frau
4.801 Beiträge
Zitat von *******a72:
...
Ich habe halt die Angst in mir, ihn verlieren zu können wenn ich Stopp sage.

@*******a72

Wichtiger ist: Wovor hast Du Angst, wenn Du nicht Stopp sagst?
*********lerin Frau
2.283 Beiträge
@*******a72
Danke für deinen Beitrag
Ich habe das Gefühl, das du so vieles akzeptiert hast und dann Krank geworden bist oder hab ich da was falsch verstanden. *gruebel*
LG

Da hast du einen unglaublich tollen Beitrag ( @*******rce *hutab* ) leider allzu einseitig zusammengefasst. Du möchtest anscheinend gerade lieber das lesen, was deine Ängste bestätigt. Das ist nicht unbedingt hilfreich.

Man könnte den Beitrag auch zusammenfassen als: Wir haben es letzten Endes geschafft, das Undenkbare möglich zu machen und leben nun eine sehr glückliche Beziehung, obwohl meine Frau polyamor ist und ich monoamor bin.
Oder als: Da ist manchmal viel mehr Spielraum sowohl bei den eigenen Grenzen als auch bei den gemeinsamen Grenzen der Beziehung. Man findet sie aber nur durch viel Probieren und Reden.

Das ist jedenfalls das, was Außenstehende aus dem Erfahrungbericht herauslesen würden, die gerade keine akuten Angstzustände haben. Vielleicht ist das hilfreich für dich.
*********nchen Frau
5.062 Beiträge
Gruppen-Mod 
Um das Thema der TE nicht zu sprengen, habe ich die Beiträge zu @******_63 in den Thread verschoben, den es zu ihrer Geschichte schon gibt:

Polyamory: Gleich übernachten? Und dann?
Ich lese hier gespannt und mit viel Interesse ,was ihr so Schreibt.
Was ich aber lese ist, das es mit viel Scherzen, Verzicht, Großzügigkeit, Ruhe, Selbstvertrauen.......,verbunden ist.
Die Situation ist mit viel Schmerz unserer Seele verbunden. (Zumindest bei mir).
Ist das die Angst, die ich habe irgendwann zu resignieren?
Hab ich zu viel Angst, was noch kommt.
Ich teile ja meinen Mann.
Nein ich hasse ihn nicht, wir lieben uns über alles.
Wird es anders wenn auch ich mich auf eine andere Partnerschaft konzentriere.
Ich weiß, soooooo viele Fragen. *nachdenk*
********brav Frau
2.871 Beiträge
@*******a72
Warum willst du aufwiegen?
Wieso aufwiegen?
****on Mann
16.232 Beiträge
Zitat von *******a72:
Wird es anders wenn auch ich mich auf eine andere Partnerschaft konzentriere.

Ich glaube, es wird dann anders, ja. Es resettet mit etwas Glück die intensive Konzentration auf diesen einen Partner und die mit ihm gerade verbundenen Probleme. Verhilft zu innerem Abstand. Gibt Gelassenheit und verhindert das Gefühl, von Gott und der Welt verlassen zu sein.
********brav Frau
2.871 Beiträge
@*******a72
Wenn du schreibst, ob es besser werden könnte, wenn auch du dich suf ne andere Partnerschaft konzentriert....

Wie er dir, so du ihm....das Leben ist kein Ponyhof, wo alles gleich verteilt ist ...das Schicksal ist ein mieser Verräter....und diese Worte sehr direkt....aber so ist das Leben nun mal
Profilbild
**********gling
31 Beiträge
Hey, im Grunde habe ich zu wenig Informationen, um qualifiziert darauf zu Antworten, aber ich habe grade keine Zeit, die Antworten durchzusehen, ob du noch Details gegebe hast leider. Insofern bitte schau gut, was sich davon für dich richtig anfühlt.

Ich freue mich, dass dir so viele antworten und hoffe sehr, dass dir das ein wenig hilft.

Ich lese aus deinem Text, dass es wenig Freiwilligkeit gibt. Alles, was in einer Beziehung gegeben wird, sollte freiwillig und gern gegeben werden. Wenn ich nur aushalte und/oder mich dabei schlecht fühle, sollte das Raum finden dürfen und zwar nicht (unbedingt) in einem Verzicht, sondern vor allem in Form von Gesprächen, Verständnis und angepasstem Verhalten, zum Beipsiel etwas mehr Zeit bis zum nächsten Treffen mit einer dritten Person. Ich finde alle Beteiligten sollten dabei zu Wort kommen dürfen, so dass ein Paar nicht, aufgrund von Befindlichkeiten über die dritte Person entscheidet, ohne vorher zuzuhören.

Ich lese Angst aus der Reaktion deines Partners. Vielleicht Angst, etwas weggenommen zu bekommen, was du ja vermutlich gar nicht vor hast. Ich interprettiere das so, dass es dir grade mit der Situation nicht gut geht, dass du dich vielleicht ausgeschlossen fühlst, dir die Verbindung zu ihm fehlt, er sich fern anfühlt und du vielleicht auch etwas neidisch auf sein Glück bist. All das finde ich völlig verständlich und es ist schade, dass er, der vermutlich auch die Funktion eines Freundes in deinem Leben hat, dafür kein Verständnis aufbringen kann. Aber vermutlich geschieht seine Haltung und die Drohung nicht aus Bosheit sondern aus Überforderung und Unsicherheit. Und vermutlich ist ihm das nicht bewußt und vermutlich sucht er grade Sicherheit im Abstand anstatt auf dich zuzugehen.

Jede Konstellation und jede Situation braucht eigene Lösungen und die können nur gefunden werden, wenn echte Verbindung besteht und ich mich emotional einlassen kann. Das heißt nicht, dass du hilflos bist. Du kannst ganz viel tun, zum Beispiel dir das Verständnis geben, dass du von ihm nicht bekommst, mit Freunden darüber reden, dir klar machen, was jetzt grade am meisten schmerzt und welche Lösung es dafür gibt, die du ganz allein umsetzen kannst. Hier braucht es Kreativität und einen achtsamen Umgang mit dir, deinen Gefühlen und deiner Vergangenheit.

Viel Kraft, Klarheit und Geduld dabei. Und vielleicht gibt es ja auch Momente, in denen du Aspekte dieser wirklich aufregenden Zeit wertschätzen kannst, in der du die neue Sicht auf dich, ihn und die Welt mit Offenheit und Neugier bestaunen kannst. Gefühle sind nichts Schlechtes, auch wenn es sich manchmal so anfühlt. Gefühle helfen uns zu verstehen, was wir brauchten. Jede Person darf fühlen, was sie fühlt. Wie sie damit umgeht, ist eine andere Sache und sollte eine bewußte und wertschätzende Entscheidung sein.

Alles gute, Sonja
******y22 Paar
366 Beiträge
Zitat von *******a72:
Ich lese hier gespannt und mit viel Interesse ,was ihr so Schreibt.
Was ich aber lese ist, das es mit viel Scherzen, Verzicht, Großzügigkeit, Ruhe, Selbstvertrauen.......,verbunden ist.
Die Situation ist mit viel Schmerz unserer Seele verbunden. (Zumindest bei mir).
Bei mir (m) war das auch so, und ist es in milder Form noch immer (wir sind aber ja auch erst kurz auf dieser Reise).
Ich bin auch sehr monogam geprägt und mich hat die Erkenntnis, dass ich mich fremdverliebt habe, sehr verstört, das hat einige Zeit (und auch Tränen) gedauert zu verarbeiten und zu akzeptieren. Und es ist definitv ein Unterschied, ob man selber zu jemandem Geht, oder der Partner ist, der den Reisenden an der Tür beim Heimkommen empfängt - auch für mich nach wie vor, wo ich beide Seiten inzwischen halbwegs gut kenne!


Zitat von *******a72:
Ist das die Angst, die ich habe irgendwann zu resignieren?
Hab ich zu viel Angst, was noch kommt.
Die Angst vor dem Unbekannten ist schon eine komische Sache. Für mich hat sich jeder Schritt bisher als Kopfkino weit dramatischer vorher/währenddessen angefühlt. Als wir uns dann wieder in den Armen lagen und ich mir erzählen ließ, was so alles passiert ist, war alles halb so schlimm und das "was" eigentlich nicht mehr ganz so wichtig, wie es sich vorher anfühlte. Ganz wichtig dabei war immer, dass wir gut im Kontakt waren (kuscheln, entspannte intime Atmosphäre). Und ich habe mir immer wieder bewusst gemacht, dass mein Hauptanliegen ist: "Geht es dir gut? war es schön?", und ich aktiv jeden aufkeimenden Vergleich (wahlloses plakatives Beispiel: "ist er größer als meiner?") aktiv bekämpfe: der Vergleich ist der Beginn meines stärksten Negativstrudels.

Also vermutlich Ja: Du hast Angst, was noch kommt. Und das ist normal.

Zitat von *******a72:
Ich teile ja meinen Mann.
Ich teile meine Frau nicht. Und sie auch nicht mich! Wir erlauben uns, intim mit anderen zu sein, und sie mir sogar, emotionale Intimität. Das ist nicht "Teilen" im Wortsinne, und ich versuche über diesen bewussten Begriffsunterschied genau das herzustellen:
• Teilen bedeutet, ich gebe etwas vom Ganzen ab. Das tue ich nicht: Cara kam bisher stets ganz und komplett wieder; vielleicht sogar ein Stück "mehr" als sie ging.
• "Erlauben" bedeutet Freiheit, "mehr also vorher" haben. Das finde ich schön und positiv.
Versuche, über positive Begrifflichkeiten deine Erwartungshaltung positiv zu beeinflussen.

Zitat von *******a72:
Wird es anders wenn auch ich mich auf eine andere Partnerschaft konzentriere.

Meiner Erfahrung nach ist es bedeutsam einfacher, wenn man parallel ebenfalls "jemanden" hat. Das lenkt nicht nur ab, sondern stützt einen wirklich (kommt aber auch auf die "Nähe" dieser Bindung an!) Du solltest das aber nur in Erwägung ziehen, wenn du tatsächlich an solchen Erfahrungen interessiert bist. Es zu tun, des tuns willens wird dich nicht erfüllen, sondern weiter stressen.
Profilbild
**********gling
31 Beiträge
Zitat von *******a72:

Wird es anders wenn auch ich mich auf eine andere Partnerschaft konzentriere.

Jede Veränderung in einer Beziehungskonstellation beeinflusst alle beteiligten Personen. Insofern kann es durchaus für zusätzliche Unruhe sorgen, wenn du dich nun zu einer anderen Person hinwendest. Meiner Meinung nach ist es hilfreich, sich erst mal zusammenzuruckeln im neuen Polykül. Natürlich kann ich das nicht immer steuern, aber es absichtlich forcieren würde ich nicht. Ich finde es immer wertvoll, sich mit der aktuellen Situation auseinanderzusetzen, sofern es negative Gefühle gibt. Wenn es positive Gefühle sind, passiert das ja meist automatisch. Und dann erst mal einen wertschätzenden Umgang mich sich und seinen Ängsten finden und sich nicht ablenken. Aber ja, es fühlt sich dann oft besser an, wiel gefühle wie einsamkeit oder neid nicht noch obendrauf kommen.

Ich finde leider nicht, dass es Patentantworten auf deine Fragen gibt. Dein Bauch ist die ausschlaggebende Instanz, wie du vorgehen willst.
Dankeschön *blume*

Ich Denke,das es nach so kurzer Zeit schwer ist eine Balance in die Beziehung zu bringen.

Ich wollte eine offene, freie Beziehung, da ich mich gerne mit anderen Männern treffen wollte,tut ich ab und zu.
Der große Unterschied fpr mich, ich liebe die Männer nicht.
Ich mag sie, sie sind mir sympathisch.
Gut es gab auch einmal mehr als ich mag dich, allerdings keine Liebe.
Die Tatsache, daß er sie Liebt ist nein Problem das mich beschäftigt.
Profilbild
*********hmidt
1.683 Beiträge
Hey, liebe @*******a72...

Aus meiner Sicht geht es bei diesem ganzen Thema hier im Grunde um das Phänomen "Bindung"...

Wir sprechen hier viel über Beziehungen, aber was "Bindung" ist, ist vielen bislang überhaupt nicht bewusst... (Ähnlich ist es mit dem Unterschied zwischen "Sex" und "Lust"...)

"Bindung" ist sozusagen das emotionale Fundament einer Beziehung. Je tiefer und stabiler sie ist, dersto sturmfester und krisensicherer zeigt sich diese Beziehung.

Das, was viele Menschen draußen auf der Straße als "Eifersucht" bezeichnen, ist in meinen Augen nichts anderes als "Bindungsunsicherheit". Also: Unsicherheit in die Tiefe und Stabilität unserer Bindung zu einer ganz bestimmten Person...

Der Versuch, Eifersucht (bei sich selbst oder der anderen Person) zu bekämpfen, ist zum Scheitern verurteilt, so lange das Bindungsfundament zweier Menschen fragil und brüchig ist... Andererseits gilt: Je aktiver und bewusster wir uns um die Stabilität und Tiefe unserer Bindung zueinander kümmern, desto chancenloser wird nach und nach die Eifersucht werden...

Ich habe in dem Buch "polysecure" von Jessica Fern eine so tolle und noch dazu alltagstaugliche Beschreibung dessen gelesen, wie es möglich ist, und was es braucht, um miteinander ein wirklich sturmfestes und krisensicheres Bindungsfundament zu erschaffen und zu pflegen, dass ich daraus ein eigenes kleines Essay in meinem Blog gemacht habe...

Vielleicht könnten die Dinge, die ich dort (in Anlehnung an Jessica Fern) beschreibe, auch dir oder euch beiden dabei helfen, wieder ein bisschen Ruhe und entspannte Leichtigkeit in eure gemeinsame Beziehung einzumassieren...

Falls ihr mögt, lest gerne mal drüber:

*pfeil* https://liebe-auf-augenhoehe.de/bindung/




Vielleicht waren ein paar von euch ja auch bei meinem letzten Sex Education Talk hier im JOYclub dabei... Darin bin ich ziemlich ausführlich darauf eingegangen, was Bindung ist, wodurch und auf welche Weise unser Bindungssystem irritiert werden kann, und wie es möglich ist, die Bindung in einer bestehenden Liebesbeziehung zu stärken und zu vertiefen... Mit ein bisschen Glück landet er schon ganz bald hier in der Mediathek...
Zitat von *******a72:
Ich lese hier gespannt und mit viel Interesse ,was ihr so Schreibt.
Was ich aber lese ist, das es mit viel Scherzen, Verzicht, Großzügigkeit, Ruhe, Selbstvertrauen.......,verbunden ist.
Die Situation ist mit viel Schmerz unserer Seele verbunden. (Zumindest bei mir).
Ist das die Angst, die ich habe irgendwann zu resignieren?
Hab ich zu viel Angst, was noch kommt.
Ich teile ja meinen Mann.
Nein ich hasse ihn nicht, wir lieben uns über alles. *nachdenk*

Zitat von *********lerin:


Man könnte den Beitrag auch zusammenfassen als: Wir haben es letzten Endes geschafft, das Undenkbare möglich zu machen und leben nun eine sehr glückliche Beziehung, obwohl meine Frau polyamor ist und ich monoamor bin.
Oder als: Da ist manchmal viel mehr Spielraum sowohl bei den eigenen Grenzen als auch bei den gemeinsamen Grenzen der Beziehung. Man findet sie aber nur durch viel Probieren und Reden.

Ich stelle diese beiden Zitate hier bewußt direkt nacheinander.

Deine Ängste, deine Unsicherheit und dein "Seelenschmerz" sind meiner Meinung nach völlig verständlich, aber wenn du dir mal deine eigene Aussage anschaust " Nein, ich hasse ihn nicht, wir lieben uns über alles " und das mit dem Beitrag von Grenzwandlerin zusammenpackst, solltest du - denke ich - eine gute, grobe Richtung haben. Polyamor zu leben ist nicht immer zwangsläufig mit einem riesigen Haufen an Problemen, Streit und Verletzungen verbunden........aber es kann es sein.
Polyamore Konstrukte sind nicht immer ein Haufen voller Glückseeligkeit, Harmonie und andauernden "Win-Win-Situationen"......aber sie können es sein.
Und selbst wenn dies am Anfang so ist, so muß das nicht für immer so bleiben.
Reden, reden , reden, und zwar schonungslos und offen ist unverzichtbar, wenn man nicht das Glück hat, zu 100% auf genau die gleiche Art und Weise "gestrickt" zu sein, wie der Partner.

Es gibt nicht DEN richtigen Weg oder DEN richtigen Umgang, sondern jedes Paar muß den für sich lebbaren finden. Ob da 5 von 10 anderen Poly-Paaren das ähnlich sehen oder 9 von 10 den Kopf schütteln ist vollkommen irrelevant.

Was mir / uns sehr geholfen hat, waren regelmäßige "Standortbestimmungen ".
Wo bin ich ? Wo ist mein Partner? Wo sind wir gerade? Wo wollen wir hin ?
Was war MEIN Ziel, als ich die alte, vertraute Beziehungsstruktur ändern wollte ?
Habe ich das bisher erreicht ? Bin ich noch "auf dem Weg"?
Was "kostet" es mich und was "kostet" es meinen Partner und was "kostet" es uns ?
Was hat es mir geschenkt, was hat es uns ermöglicht ?
Empfinde ich so wie es jetzt gerade ist mehr Glück, mehr Erfüllung in meiner "Kernpartnerschaft" als vorher ? Wie geht es meinem Partner ? Entwickeln wir uns gemeinsam weiter oder getrennt voneinander und immer weiter voneinander weg ?
Das nützt aber nur dann etwas, wenn beide gnadenlos ehrlich zu sich und dem Gegenüber sind.
Wenn ich merke, daß ich gerade am Limit bin und ein wenig "Verschnaufen" müßte, darf ich das dann sagen ? Nein, du darfst es nicht, du MUSST ES! Wenn dein Partner feststellt, daß diese oder jene Sache letztendlich für ihn gar nicht so toll oder wichtig oder erfüllend ist, wie er ursprünglich dachte, dann muß es erlaubt sein, offen miteinander darüber zu reden, ob hier die "Kosten-Nutzen"-Rechnung für DAS KERNPAAR aufgeht, wenn der eine unter etwas leidet, daß dem anderen gar nicht "so viel bringt". Vielleicht sollte / kann man dann in diesem einen Punkt sagen :" Okay, hätte ich zwar ganz gerne für mich, aber die negativen Auswirkungen auf meinen Partner und auf die Stabilität unserer Beziehung sind für den geringen Nutzen zu krass! Lassen wir das erstmal besser!"
Genauso muß man aber auch ehrlich im Gegenzug sagen "Okay. Ich dachte, daß mich dieses oder jenes voll mitnehmen würde, mich verletzen und verunsichern würde, und nun merke ich....... ist gar nicht so. Ich denke, wir können das ab jetzt durchaus auch so oder so....handhaben!"

Wenn du, liebe TE, für dich die Beziehung "öffnen" willst, um Sex mit anderen haben zu können, mit ihnen ins Kino zu gehen etc. , muß dein Partner sich fragen, ob er das mitgehen kann und will oder nicht.
Wenn dein Partner zum Beispiel sagt "Also, auf das Kino gehen mit dem weiteren Partner kann ich gerne verzichten, dafür hätte ich gerne Liebe mit drin" , mußt du dich fragen, ob du das mitgehen willst und kannst oder nicht.
Entscheidend ist doch, was für den jeweiligen ein "ESSENTIEL" ist, auf das er auf keinen Fall verzichten will / kann, da man sich sonst die ganze "Beziehungs-Öffnungs-Poly-Kiste" schenken kann.
Wenn ihr beide diese "Must-Haves" offen miteinander besprecht und mit denen klarkommt, werdet ihr - denke ich - im Laufe der Zeit Stück für Stück und Erfahrung um Erfahrung all die anderen um diese Kernpunkte kreisenden Satelliten-Probleme, Missverständnisse, Ängste und Unterschiede in den Griff bekommen. Wirklich ausweglos ist fast keine Situation oder Konstellation, wenn ihr beide achtsam füreinander bleibt. Nach 25 Jahren und mit weiterhin vorhandener Liebe füreinander "die Flinte ins Korn schmeißen" muß man glaube ich wirklich nur dann, wenn ein "Must-Have" des einen ein "Must-Have" des anderen ausschließt. Dann geht es wirklich nicht mehr GEMEINSAM weiter.
Dann muß wirklich die knallharte Entscheidung getroffen werden :
a- Ende der Beziehung damit jeder "für sich sein Glück leben kann"
b- Festhalten an der Beziehung, Aufgabe des "Projektes", Akzeptanz der Unerreichbarkeit von Ersehntem auf beiden Seiten "zu Gunsten" des Fortbestandes der Beziehung

Schließt sich aber nichts wirklich komplett aus, so kann und sollte man auf liebevoller Augenhöhe abwägen, ausprobieren, modifizieren.

Als meine Frau und ich das "Poly-Abenteuer" starteten haben wir alle 3 uns als Grundsatz auf die Fahnen geschrieben :
Wir warten immer auf den "Langsamsten" von uns !
Das war in manchen Bereichen meine Frau, in manchen er, und in manchen ich.
Gleiches sollte / könnte - denke ich - auch für euch beide und den Weg der Entwicklung eurer Beziehung gelten. Wenn du bei etwas mehr Zeit brauchst, um damit klar zu kommen, dann sollte dein Partner dir auch diese Zeit geben. Wenn der Fall umgekehrt liegt, und du etwas für dich "möchtest", mit dem er noch nicht ganz klar kommt, dann "wartest" du. Sobald einer das Gefühl bekommt, er "müsse" etwas und unter Druck gerät, wird es schwierig. Wenn Dinge die Zeit bekommen, die sie nun mal zur Entwicklung brauchen, werden die Ängste nach und nach kleiner, die Stiche seltener, und die allerallermeisten bedrohlichen Monster, erweisen sich als Scheinriesen. *zwinker*

Verleugne nicht deine Ängste oder Schmerzen, aber gib sowohl deinem Partner als auch dir Zeit, diese kennen zu lernen und einen Umgang damit zu finden. Zu glauben, es könne nur funktionieren, wenn beide von Anfang an keinerlei Problem mit irgendetwas haben ist meiner Meinung nach genauso falsch, wie zu glauben, daß man ein andauerndes "Gleichgewicht", ein ununterbrochenes Gefühl von "Fairness" und das gleiche Maß an Erfüllung für alle Beteiligten erreichen kann.
Nochmal lieben Dank.
Ich habe mich sehr gefreut, das ihr geschrieben habt.
Lady ZORA *blume*
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