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Überdruss

*****ite Frau
9.545 Beiträge
Zitat von *******agen:
Was hab ich denn hier losgetreten? 😳

Viele beackern hier halt ihre höchstpersönlichen Baustellen. *muede*
******_49 Frau
83 Beiträge
NadineHagen,
Es ist interessant... was man so denkt, wenn ich reagiere... oder wenn ich nicht reagiere. Ich hab schon oft erlebt, dass ich trotzdem noch ' bequatscht' wurde. Ich musste mir aber auch schon sagen lassen, dass ich mich unklar ausgedrückt habe....
********er62 Mann
2.460 Beiträge
Zitat von **********liste:
@*******ich
...Man kann das zB auch dem Anschreiben anfügen, die Bitte darum zu reagieren.
Ich habe, wenn ich jemanden anschreibe, keinen vorgefertigten Tex, aber einen passus mit dem ich jede Mail beenden:
"Sollte ich bei Dir (oder Euch je nachdem) aber, sehr zu meinem Bedauern, auf eher wenig Gegenliebe stoßen, ist das selbstverständlich auch vollkommen in Ordnung.
Dann wäre ich Dir aber sehr dankbar, wenn Du, mir dann mit ein paar netten Worten „nein“ sagen würdest.
Und mach Dir keine Gedanken, ich gehören nicht zu den Typen, die ein Nein nicht akzeptieren können.
*handkuss*
Liebe Grüße
und mein Vorname"

Nun würde ich gerne wissen, ob das unhöflich, oder schleimig oder sonstwie negativ ist.

Unhöflich, schleimig oder sonstwie negativ - es interessiert den Absender trotzdem nicht, da kannst du dich ärgern, bis du schwarz wirst. Ich finde den Vergleich mit der Kaltaquise schon ganz passend (siehe oben) und ich brauchte auch einige Zeit, bis ich das irgendwie verinnerlicht hatte. Im Grunde ist eine CM eines Fremden immer ein Art unerwünschte Werbung, die ich auch kommentarlos im Briefkasten entsorge - weil lästig.
Ja, ich schreibe auch gelegentlich jemandem, habe mich aber längst von der Erwartungshaltung verabschiedet, der Empfänger müsse darauf antworten. Natürlich freue ich mich auf Antworten, aber es ist gar nicht so einfach ein Gespräch in Gang zu halten, meistens versandet es eben doch trotz aller Euphorie, die man mal an den Tag gelegt hat.
******lia Frau
8.285 Beiträge
Ich finde das, was @*******o_F schreibt auch sehr nachvollziehbar!
Es stimmt schon, dass die Anschreibenden selbst für ihre Gefühle verantwortlich sind und es stimmt unbedingt auch, das die Angeschriebenen selbst oft gerade in ihrem eigenen Fühlen festhängen.
Mich zum Beispiel stressen die kleinen roten Nummern oben im mailkasten, wenn ich von der Arbeit nach hause kommen. Leider bin ich mitunter schon beim Öffnen einer mail leicht genervt. Bei mir steht zur Zeit nicht aktiv auf der Suche.

Und trotzdem klicke ich kurz auf eine meiner Vorlagen. Meist ist es die, die ich mit "Kein Interesse (freundlich)" beschriftet habe.
Ich investiere diese Zeit genau aus dem Grund, den Federico_F beschreibt. Ich möchte nicht, dass jemand unnötig wartet. Das kenne ich selbst von mir und obwohl ich weiß, dass es meine eigene Verantwortung ist, ob ich eine Erwartungshaltung aufbaue, weiß ich wie blöd das Gefühl ist.

Ich bin froh um den Sammeldanke Button und froh um die Möglichkeit der Vorlagen. Und tatsächlich bezahle ich unter anderem deswegen den Beitrag.
Ich möchte vor mir selbst gerade bleiben.
******Fox Mann
2.318 Beiträge
Zitat von ******lia:
Bei mir steht zur Zeit nicht aktiv auf der Suche.
Leider ist das in mindestens der Hälfte aller Profile aktiviert die ich anschaue, vielleicht verliert es dadurch wieder seine Wirkung. Es ist ja oft zu lesen, das trotzdem die Bewerbungen rein kommen.
******lia Frau
8.285 Beiträge
@******Fox Eventuell bedarf es einer zusätzlichen Funktion, ein Button: "Ich bin wirklich wirklich nicht auf der Suche!!!"
*nachdenk*

Nein, aber ja. Ich kann verstehen, dass die Funktion nicht richtig beachtet wird. Sie bedeutet manchmal: "Es ist mir nicht sooo wichtig, aber wenn ein wirklich toller Typ kommt, dann wäre ich schon noch offen dafür."
******Fox Mann
2.318 Beiträge
Zitat von ******lia:
"Es ist mir nicht sooo wichtig, aber wenn ein wirklich toller Typ kommt, dann wäre ich schon noch offen dafür."
Ja genau, so könnte ein möglicher Ausweichgedanke sein. Ihr müsstet euch unsichtbar machen und trotz dem aktiv sein können. Oder wir müssten limitiert werden z.b. auf max drei neue CM's die Woche.
**********liste Mann
5.103 Beiträge
@*******agen zu Deiner Zwischenbemerkung >Was hab ich denn hier losgetreten?<
Ich möchte Dir danken, dass Du dieses Thema eingebracht hast, denn wie Du siehst, brannte das sehr vielen auf der Seele.

Und an alle die Ihr hier Eure Beiträge dazugetan habt, möchte ich ebenfalls Danken!
Dafür, das wir, obwohl wir teilweise intensivst diskutiert, argumentiert und diesen Disput mit sehr viel Emotionen und Herzblut ausgefochten haben, niemand den Anstand, die Höflichkeit und den Respekt vor den Meinungen und Ansichten der anderen verloren hat.
Und das ist hier im Joy, ganz besonders in einem Thema, das so viele erwischt, eine absolute Ausnahme.
Ich danke Euch allen sehr dafür.
Herzliche Grüße und eine gute Nacht
vom mir
Rêveur Réaliste - dem realitischen Träumer
*********nchen Frau
5.062 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von **********liste:
@*******ich
Obwohl ich in einigen Threads nicht immer Deiner Meinung war.
Knie ich hier, für diesen Beitrag "virtuell" vor Dir nieder, denn Du hast mir aus der Seele geschrieben .

Naja...
DU hast von Vollprolls und Schwanzwedlern geschrieben... 🤔
********brav Frau
2.850 Beiträge
Ein zur Zeit nicht aktiv auf der Suche , sagt ja nur aus, daß Mensch selbst nicht aktiv wird und manch eine/r möchte trotz allem angeschrieben werden....
"reine Interpretation"

Ich habe mir zudem den Zusatz -Vermerk in meinem Profil erlaubt, fündig geworden zu sein und wirklich nix zu suchen...

Natürlich hab ich auch schon dumme Abschreiben bekommen, aber statt diese dem Support zu melden, reagieren ich eigenständig, gegen die Regeln hier und denunziert, an der Pinnwand...auf der Strasse, im Supermarkt oder in der Bahn würde ich mich auch erstmal selbst wehren....

Bin ja nun keine zwanzig mehr...

Vielleicht liegt es am Land, S-H ist recht klein, wenig neu Anmeldungen....und ich glaube, ich habe mein Standing , so dass mir kaum mehr einer doof kommt....
**********liste Mann
5.103 Beiträge
@*********nchen Das stimmt.
Aber Du hast dabei das kleine Wort "auch" vergessen.
Ich habe "AUCH" von Vollprolls und Schwanzwedlern geschrieben. (siehe auch schon meinen ersten Beitrag hier - Polyamory: Überdruss)
So etwas nennt man, glaube ich, selektive Wahrnehmung. Aber ich bin die auch dankbar für dieses Beispiel, denn das ist etwas, was mir schon oft in allen möglichen Foren aufgefallen ist. Dass wir alle etwas achtsamer in den Threads, und unseren Beiträgen werden müssen. Und, dass wirklich genau LESEN müssen, was andere schreiben. Denn leider lesen wir alle nur Text, mehr haben wir nicht. Denn Betonungen, Gesten, Mimik, Körpersprache und, und, und, bekommen wir nicht mit. Und darin interpretieren wir dann unser Ding, was die Schreibenden wohl gemeint haben könnten. Ich bin ziemlich sicher, dass genau das sehr oft die Ursache für Streit, Ärger, und wenn es vollkommen eskalieren sollte, das verbale aufeinander Einprügeln.
**********liste Mann
5.103 Beiträge
Zu dem Thema Überdruss im Verhalten der Angeschrieben, habe ich ganz aktuell ein Beispiel.
Ich bekam heute die Meldung .... hat dir ein Lob für dein Bild geschickt.
Ich kannte dieses Paar schon, oder besser gesagt, ich hatte dieses Profil mir schon einmal angesehen. Das Paar gefiel mir sehr (in Text und Bild), und sie wohnten laut Joy auch in einem 10-km-Umkreis. Aber ich hatte sie nicht angeschrieben, das es laut dem, was sie in ihrem Profil geschrieben hatten, nicht passen konnte.
Um so mehr war ich erfreut, dieses Kompliment zu bekommen. Daraufhin schrieb ich dem Paar, das, was ich hier auch grade geschrieben habe. Die Antwort bestand darin ".... ignoriert dich!"
Muss ich das verstehen?
*******_bw Mann
1.141 Beiträge
Ich fand den Vergleich zum Flyer-Verteilen auf dem Marktplatz mit dem "Tag der offenen Tür" im Tierschutzverein ganz angemessen. Den kann man analytisch nämlich noch ausweiten:

Schade finde ich, wenn der Joy wie ein Marktplatz wahrgenommen wird mit Anbietern und Angeworbenen, und nicht tatsächlich als eine Plattform, auf der sich Menschen treffen, eben weil sie ein gemeinsames Interesse haben, in diesem Fall Liebe, Partnerschaft & Sexualität, ein Treffpunkt, in dem dadurch ein gewisser Schutzraum erzeugt wird, weil ich weiß, dass alle hier Beteiligten ein positives Verhältnis und Interesse an Sexualität haben. Sollte der Joy dann nicht vielleicht doch eher wie der Tierschutzverein als ein Marktplatz wahrgenommen werden?

Zudem impliziert das Bild der Flyerverteiler auf dem Marktplatz ja, dass das Ganze hier ein Markt ist mit klaren Anbietern und Umworbenen: Die Männer müssen massenhaft Flyer verteilen, um überhaupt wahrgenommen zu werden, die Frauen müssen sich aus einer Vielzahl von Angeboten etwas aussuchen und sich gegen ungewünschte Werbung verteidigen. Beides ist nicht angenehm. Aber wenn man den Joy so sieht, dann muss man sich auch nicht wundern, dass Werbung mit der Zeit immer aggressiver wird, insbesondere, wenn subtilere Werbung schlicht untergeht und damit nicht funktioniert. Viele denken sich dann: Lieber irgendwie wahrgenommen zu werden als gar nicht. Das ist schade, liegt aber in der Natur der Werbung.
Wäre das hier wirklich nur ein Treffpunkt der Geschlechter auf Augenhöhe und wäre das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage nicht so unfassbar einseitig, dann hätten wir auch nicht die üblichen Probleme im Werbesektor.

Außerdem: Wenn Frauen für sich geltend machen, dass sie gar keine Zeit haben, auf alle Angebote zu reagieren und sie deshalb den Großteil der Anschriften ignorieren müssen, dann gilt das umgekehrt doch auch für die Männer: Sie haben das Gefühl, Unmengen an Anschriften, die sowieso ignoriert werden, zu verfassen, um überhaupt vielleicht eine Antwort zu bekommen. Also muss sich niemand wundern, wenn diese Anschreiben dann unpersönlich bleiben, oberflächlich und vielleicht gleich "zum Punkt" kommen.

Es ist widersprüchlich, wenn frau einerseits verlangt, dass der sie anschreibende Mann sich erst einmal genauestens über sie informiert, indem er den gesamten Profiltext studiert, sie dann überhaupt nur anschreibt, wenn es passt, vielleicht noch ein Codewort aus dem Text erarbeitet, um zu beweisen, dass er den Text genauestens gelesen hat, es aber andererseits nicht einmal für nötig hält, mit nur einem Satz höflich abzulehnen. Da fallen Anspruch und Wirklichkeit weit auseinander.
Das liegt aber nicht an der persönlichen Schuld von Einzelnen, sondern am System, wenn so eine Plattform wie ein Marktplatz funktioniert. Das heißt aber auch, dass man nicht einfach den Männern alleine den Schwarzen Peter zuschieben kann.

Und schließlich blieb mir noch die Formulierung eines Beitrags auf Seite 4 im Gedächtnis, dass man es als Mann eben akzeptieren müsse, in die Gruppe der Unangenehmen gesteckt zu werden. So seien eben nun einmal die Dinge.
Darin sehe ich ein Problem. Ich bin zwar wütend auf meine Geschlechtsgenossen, die mich als Mann an und für sich schon schlecht aussehen lassen, nur aufgrund der Tatsache, dass ich ein Mann bin, ich bin aber umgekehrt auch frustriert darüber, allein aufgrund meines Geschlechts und völlig unabhängig von meinem Verhalten in diese Gruppe gesteckt und mit Vorurteilen bombardiert zu werden.

Und ja, das passiert Frauen auch, macht die Sache aber nicht besser. Das ist und bleibt trotzdem struktureller Sexismus.

Und eine letzte Frage: Wenn wir etwas intellektuell beschenkten Männer, die immerhin einen ganzen Satz formulieren können, höflich sind, es nicht für eine gute Idee halten, einfach ungefragt das Bild unseres Geschlechtsteils senden und Verabredungen auch einhalten, wenn wir also hier so selten sind, wie häufig festgestellt wird, warum sind wir dann nicht stärker gefragt? Liegt es vielleicht darin, dass doch die Mehrzahl an Frauen gar nicht so sehr an derlei Kriterien interessiert ist und dann umgekehrt diejenigen Frauen, die das doch sind, ebenso unter dem Verhalten des Großteils ihrer Geschlechtsgenossinnen leiden wie manche Männer?

Nur so ein Gedanke.
*******_bw Mann
1.141 Beiträge
Zitat von **********liste:
Die Antwort bestand darin ".... ignoriert dich!"

Ist mir einmal passiert. Ich schreibe ja eigentlich sehr selten eine Frau oder ein Paar an, und auch nur dann, wenn ich mir wirklich erst das Profil durchgelesen habe und das Gefühl habe, das könnte passen, auch was die Vorlieben angeht. Dann überlegt man sich ein passendes Anschreiben und bekommt die Meldung zurück "... ignoriert dich."

Das ist die nächste Stufe. Nicht einmal eine Antwort, sondern direkt der Hinweis, geblockt zu sein;
was eigentlich dafür da ist, jemanden loszuwerden, von dem man sich belästigt fühlt.

Und auf der einen Seite sagt man Männern, sie sollen sich nicht so anstellen, das sei eben so, damit müssten sie umgehen, auf der anderen Seite beklagen sich dann Frauen, warum die sie anschreibenden Männer so hart, gefühlskalt, ordinär und kulturlos seien.
*******ias Frau
4.369 Beiträge
Zitat von *******er66:
Flyerverteilen auf dem Marktplatz ist vergleichbar mit der Kaltaquise via CM auf Joy

Flyerverteilen auf einer Infoveranstaltung im Tierheim ist vergleichbar mit dem Schreiben in Foren oder Gruppe hier im Joy und dadurch in Kontakt kommen

Ja genau. *g*

Natürlich hinken beide Analogien ein wenig, da im Internet die Kommunikation zeitversetzt abläuft und es nicht um physische Anwesenheit geht.
**********liste Mann
5.103 Beiträge
@*******_bw
Besser kann man (mit einem 'n') es nicht formulieren
*******ias Frau
4.369 Beiträge
Zitat von **********liste:
Ich weiß nicht genau, wie ich es beschreiben kann. Vielleicht so: Du sprichst in der Stadt jemanden an (erstmal unabhängig zu welchem Thema). Dieser Mensch aber schaut dich „VIELLEICHT“ an, lässt dich dann aber kommentarlos stehen und dreht sich einfach um.
Das ist dieses vollkommen ohne Antwort lassen, und wenn es auch nur eine vorgefertigte freundliche Absage wäre.

Genau das ist in der Kaltaquise auf dem Marktplatz völlig normal.
Genau das versuchte ich dir mit meinem Beitrag zu vermitteln.

Mal weg vom Flyer-Verteilen. Mit 22 Jahren rutschte ich in einen Face-to-Face Kaltaquise-Job auf dem Marktplatz.

Eigentlich war ich für Telefoninterviews auf Niederländisch ins Markt- und Meinungsforschungsinstitut gefahren. Doch diese europaweite Studie, in der ich eingesetzt werden sollte, war auf unbestimmte Zeit verschoben worden.
Das war doof.
In einer Woche wäre meine Miete fällig und ich hatte bereits mit dem Verdienst aus der Telefonstudie gerechnet. Damit hätte ich alles zusammen, was ich bräuchte und könnte mich in der kommenden Woche voll auf die Uni konzentrieren.

Eine halbe Stunde später stand ich auf dem Marktplatz.
Mein Job war: Männer 50+ Anbaggern und Abschleppen.
Für einen Parfüm-Test.
Fester Stundensatz fürs Baggern + Abschleppprämie, für jeden Mann, den ich im Marktforschungsinstitut um die Ecke ablieferte.

Der erste Tag lief überhaupt nicht gut. Nach der Hälte hatte ich immernoch keinen einzigen Mann abgeschleppt. Und ich machte mir selbst einen riesen Druck. Ich befürchtete, jederzeit würde der Gruppenleiter kommen und sagen: "Vergiss es Mädel. Du kannst es nicht. Geh nach Hause." Und ich brauchte doch das Geld für die Miete.

Der Knackpunkt ist einfach der: Viele Menschen lassen sich nicht gerne um die Ecke bringen.
Auch nicht für einen - in meinen Augen: interessanten - Parfümtest, für den sie sogar eine Aufwandsentschädigung erhalten.

Also selbst wenn mir der Gesprächsauftakt gelang (was schon schwer genug war) und mir ein Mann 50+ einen Augenblick seiner Zeit schenkte, mich anschaute, mir zuhörte und auch mal eine Verständnisfrage stellte, so malte sich die Mehrheit meiner Gesprächspartner doch einen anderen Gesprächsverlauf aus.
Von der Idee, im Marktforschungsinstitut um die Ecke an einem Parfümtest teilzunehmen, waren die wenigsten meiner Gesprächspartner begeistert.
Gleichgültig wie ich die Sache anging: Die Mehrheit meiner Gesprächspartner war enttäuscht. Und Enttäuschung fühlt sich für viele Menschen unangenehm an.
Sich wortlos von mir abzuwenden und weiter zu gehen, gehörte noch zu den "netten", zu den "normalen" Reaktionen.

Eine Erfahrung, die sich später in anderen Face-to-Face Kalt-Aquise-Projekten mehrfach wiederholte.

Gleichgültig, ob die Zielgruppe Männer oder Frauen war.
Gleichgültig, welches Alter die Zielgruppe hatte.
Gleichgültig, um welche Art gewerbliches Projekt es sich handelte.
Gleichgültig, ob es sich um ein Vereins-, ein politisches oder um ein gewerbliches Projekt handelte.

Ein paar wenige, sehr wenige, reagierten mit Begeisterung.
Da passten mein Angebot und das Interesse des Gesprächspartners.

Doch die überwiegende Mehrheit der Angesprochenen war enttäuscht.
Und sich wortlos von mir abzuwenden und zu gehen, gehörte zu den "netten" & "normalen" Reaktionen.


Im privaten Kontext wäre es übrigens dasselbe in grün.
"Wäre"
Denn im privaten Rahmen habe ich mehr Zeit. Da muss ich niemanden aus Zeitdruck ein konkretes Angebot unterbreiten.
Und wenn die Resonanz nicht passt, lasse ich das Gespräch einfach so auslaufen... anstatt mit einem konkreten Angebot einen Korb zu provozieren.
"Gespräche auslaufen zu lassen" finde ich für beide Seiten angenehmer. Da gibt es dann auch keine Absage. Und in vielen Fällen gab es auch keinen Abschied.

Beispiel: Ich baggerte einen Mann in der Disco an. Nach kurzer Zeit zeigte sich: Nee, die Resonanz passt nicht. --> Beide ließen das Gespräch an der Bar dahin dümpeln. --> Früher oder später wendete sich einer von beiden, was anderem/ einer anderen Person zu... Sprang z.B. wieder auf die Tanzfläche oder fing ein Gespräch mit einem Kumpel oder einem/ einer Fremden an.
Nix passiert. *smile*

So ganz ohne den Erfolgs- und Zeitdruck, den man in der gewerblichen Kaltaquise spürt, ist es doch sehr viel leichter. Und diese Ergebnisoffenheit im privaten Kontext machte mir schon immer sehr viel mehr Freude.

Privat-Menschen, die im offline-Leben auf Teufel komm raus einen Korb, eine Absage provozieren, die sind doch arg in der Minderheit. Online scheinen sich mehr Männer zu tummeln, die gerne einen Korb provozieren. Doch auch hier scheint mir die überwiegende Mehrheit der Männer gerne auf einen Korb zu verzichten.

Was ich hier im Joy nun zuhauf erlebt habe, ist, dass Männer anstatt mit mir zu flirten, Männerbashing betrieben. Sie entwerteten die Motivation anderer Männer, mit Frauen in Kontakt zu treten. "Ja, wenn die anderen Männer mit ihrer "minderwertigen" Motivation nicht wären, dann wären die Frauen doch nicht so entnervt und würden mir eine Chance geben.", denken viele.
Falsch gedacht.
Ich gab ihm doch eine Chance, er nutzte diese Chance fürs Männerbashing und Männerbashing nervt mich.
Meine 1. Antwort: "Soso."
Meine 2. Antwort: "Aha." (Danach war die Mehrheit weg vom Fenster.)
Meine 3. Antwort: "Soso."
Mann abgewimmelt.
Genau genommen waren das drei ungenutzte Chancen, um irgendwas in eine CM zu schreiben, was mein Interesse hätte wecken können.

So würde es übrigens auch an einer stinknormalen Bar laufen, wenn ein Mann versucht mich anzubaggern und so überhaupt nix bringt, was mein Interesse weckt. Aber hier im Joy sollen die vielen anderen Männer Schuld daran sein, dass er mein Interesse nicht wecken konnte?? *vogel*
*******ias Frau
4.369 Beiträge
Zitat von *******_bw:
Es ist widersprüchlich, wenn frau einerseits verlangt, dass der sie anschreibende Mann sich erst einmal genauestens über sie informiert, indem er den gesamten Profiltext studiert, sie dann überhaupt nur anschreibt, wenn es passt, vielleicht noch ein Codewort aus dem Text erarbeitet, um zu beweisen, dass er den Text genauestens gelesen hat, es aber andererseits nicht einmal für nötig hält, mit nur einem Satz höflich abzulehnen. Da fallen Anspruch und Wirklichkeit weit auseinander.

Jain.
Das Lesen des Menschen (bei der Face-to-Face Kaltaquise) oder das Lesen des Profils (bei der online Kaltaquise) ist schon sinnvoll, um die Erfolgschancen zu erhöhen.
(Manche Menschen braucht man gar nicht ansprechen/ anschreiben.)

Doch in der Kaltaquise muss nun mal das Interesse des Gegenübers geweckt werden.
Ob nun an einem konkreten Projekt oder an der eigenen Person.

Und es wirkt nun mal "unheimlich", wenn ein Joy-User zeigt, dass er alles Mögliche über die Zielperson in Erfahrung gebracht hat. Doch gar nicht versucht, Interesse an einem konkreten Projekt oder an der eigenen Person zu wecken.
Da ist der Griff zur Ignorier-Liste - um aus der Beobachtung raus zu kommen - eine sehr beliebte Reaktion.
*******ias Frau
4.369 Beiträge
Zitat von *******_bw:
Ich fand den Vergleich zum Flyer-Verteilen auf dem Marktplatz mit dem "Tag der offenen Tür" im Tierschutzverein ganz angemessen. Den kann man analytisch nämlich noch ausweiten:

Schade finde ich, wenn der Joy wie ein Marktplatz wahrgenommen wird mit Anbietern und Angeworbenen, und nicht tatsächlich als eine Plattform, auf der sich Menschen treffen, eben weil sie ein gemeinsames Interesse haben, in diesem Fall Liebe, Partnerschaft & Sexualität, ein Treffpunkt, in dem dadurch ein gewisser Schutzraum erzeugt wird, weil ich weiß, dass alle hier Beteiligten ein positives Verhältnis und Interesse an Sexualität haben. Sollte der Joy dann nicht vielleicht doch eher wie der Tierschutzverein als ein Marktplatz wahrgenommen werden?

Da hast du meine Analogie falsch verstanden.
Marktplatz meinte ich im Sinne von: Auf dem Marktplatz sind Menschen aus den unterschiedlichsten Subkulturen vertreten.
Tierschutzverein meinte ich im Sinne von: Eine einzige Subkultur.

Der Joy-Club hat sich aus einer reinen Swingerplattform (also einer Subkultur, in der bestimmte Umgangsformen galten) zu einer sehr sehr vielfältigen Plattform, auf der die unterschiedlichsten Subkulturen - wie zum Beispiel die Polyamorie - vertreten sind, entwickelt.

Einheitliche Umgangs- bzw. Kontaktanbahnungs- & Beziehungsformen kann es hier nicht mehr geben.

Sehr zum Leidwesen der Swinger, die nun häufiger erleben müssen, dass die Umgangs-, Kontaktanbahnungs- & Beziehungsformen ihrer Subkultur von Andertickenden - z.B. von polyamor tickenden Menschen - abgewertet werden.

Bei manchen Beiträgen in der Polyamorie-Gruppe würde ich mir wünschen, dass die Schreiber sich mal ins Bewusstseins rufen, dass sie diejenigen sind, die im Laufe der Zeit auch im Joy willkommen geheißen wurden und hier mit ihren abweichenden Umgangs-, Kontaktanbahnungs- und Beziehungsformen toleriert werden.
********er62 Mann
2.460 Beiträge
@**********liste :
Zitat von **********liste:
Zu dem Thema Überdruss im Verhalten der Angeschrieben, habe ich ganz aktuell ein Beispiel.
Ich bekam heute die Meldung .... hat dir ein Lob für dein Bild geschickt.
Ich kannte dieses Paar schon, oder besser gesagt, ich hatte dieses Profil mir schon einmal angesehen. Das Paar gefiel mir sehr (in Text und Bild), und sie wohnten laut Joy auch in einem 10-km-Umkreis. Aber ich hatte sie nicht angeschrieben, das es laut dem, was sie in ihrem Profil geschrieben hatten, nicht passen konnte.
Um so mehr war ich erfreut, dieses Kompliment zu bekommen. Daraufhin schrieb ich dem Paar, das, was ich hier auch grade geschrieben habe. Die Antwort bestand darin ".... ignoriert dich!"
Muss ich das verstehen?

ganz einfach: ihnen gefiel einfach nur dein Bild - nicht mehr und nicht weniger.
Als du ihnen dann mit deiner CM "auf die Pelle gerückt bist", fühlten sie sich gewissermaßen belästigt und sie haben dich vorsorglich auf die Igno-Liste gesetzt, damit du keine Kommunikation zu ihnen aufbauen kannst.
*******_bw Mann
1.141 Beiträge
Zitat von *******ias:

Das Lesen des Menschen (bei der Face-to-Face Kaltaquise) oder das Lesen des Profils (bei der online Kaltaquise) ist schon sinnvoll, um die Erfolgschancen zu erhöhen.
(Manche Menschen braucht man gar nicht ansprechen/ anschreiben.)

Das klingt sogar noch marktwirtschaftlicher. Ich bin aber kein Produkt, kein Konsument und möchte andere Menschen hier auch nicht entmenschlichen.

Und es wirkt nun mal "unheimlich", wenn ein Joy-User zeigt, dass er alles Mögliche über die Zielperson in Erfahrung gebracht hat. Doch gar nicht versucht, Interesse an einem konkreten Projekt oder an der eigenen Person zu wecken.
Da ist der Griff zur Ignorier-Liste - um aus der Beobachtung raus zu kommen - eine sehr beliebte Reaktion.

Ich verstehe nicht ganz, wie du darauf kommst, dass jemand "überhaupt kein Interesse an der eigenen Person" weckt, wenn er sich das Profil einer anderen Person durchliest (wie es doch alle behaupten zu wollen).
Wenn sich jemand aber bereits dadurch "beobachtet" fühlt, dass man angeschrieben wird, dann frage ich mich, was man hier möchte.

Oder ist es das alte Klischee? Wenn ich von einem Mann angesprochen werde, den ich attraktiv finde, dann fühle ich mich geschmeichelt, wenn ich aber von einem Mann angesprochen werde, den ich nicht attraktiv finde, fühle ich mich belästigt?

Und ich glaube, ich habe deine Analogie mit dem Marktplatz schon verstanden. Allerdings denke ich doch, dass sich hier eine gewisse Subkultur trifft, die ein gemeinsames Interesse eint, auch wenn hier durchaus differenzierte Subkulturen zu finden sind. Aber das gilt auch für den Kleintierzuchtverein. Da gibt es die Hasenzüchter, die Enten-, Hühnerzüchter usw.

Und meine Beobachtungen zum Markt- und Werbeverhalten stimmen doch trotzdem, was du sogar bestätigst, wenn du Begriffe wie "Kaltakquise" benutzt.

Übrigens glaube ich nicht, hier Männerbashing zu betreiben, falls du das auf mich bezogen haben solltest.
*******_bw Mann
1.141 Beiträge
Zitat von ********er62:
@**********liste :
Zitat von **********liste:
Zu dem Thema Überdruss im Verhalten der Angeschrieben, habe ich ganz aktuell ein Beispiel.
Ich bekam heute die Meldung .... hat dir ein Lob für dein Bild geschickt.
Ich kannte dieses Paar schon, oder besser gesagt, ich hatte dieses Profil mir schon einmal angesehen. Das Paar gefiel mir sehr (in Text und Bild), und sie wohnten laut Joy auch in einem 10-km-Umkreis. Aber ich hatte sie nicht angeschrieben, das es laut dem, was sie in ihrem Profil geschrieben hatten, nicht passen konnte.
Um so mehr war ich erfreut, dieses Kompliment zu bekommen. Daraufhin schrieb ich dem Paar, das, was ich hier auch grade geschrieben habe. Die Antwort bestand darin ".... ignoriert dich!"
Muss ich das verstehen?

ganz einfach: ihnen gefiel einfach nur dein Bild - nicht mehr und nicht weniger.
Als du ihnen dann mit deiner CM "auf die Pelle gerückt bist", fühlten sie sich gewissermaßen belästigt und sie haben dich vorsorglich auf die Igno-Liste gesetzt, damit du keine Kommunikation zu ihnen aufbauen kannst.

Die Frage, wer jetzt "schuld" hat, wäre an dieser Stelle leidlich. (Nicht, dass du jemandem Schuld zugewiesen hättest). Die Situation ist für beide Seiten unangenehm, finde ich.
Ich kann das Paar verstehen oder Einzelne, die so schlechte Erfahrungen gemacht haben, dass sie lieber gleich jemanden ignorieren als in einem unangenehmen Gespräch festzustecken und sich vielleicht Beleidigungen oder unerwünscht obszönes Verhalten antun müssen.
Auf der anderen Seite verstehe ich, wie das dann auf Männer wirkt, die umgekehrt solche Erfahrungen machen. Die werden doch auf Dauer eher zynischer, verbal aggressiver und "lauter", nicht verständnisvoller, kultivierter und freundlicher, das ist ja klar.

Also stellt sich die Frage, welcher Umgang insgesamt zu einem besseren Klima führt und ob es gut ist, wenn ich jemand anderen nur wegen des Verhaltens seiner Geschlechtsgenoss(inn)en bestrafe.

Lange Rede, kurzer Sinn:
Die Klage der TE ist verständlich und nachvollziehbar, über unangenehme Verhaltens- und Kommunikationsmuster könnten aber Männer hier ebenso klagen wie Frauen.
**********liste Mann
5.103 Beiträge
Das Schräge an der Situation ist, dass das Paar von sich aus mir dieses Lob ausgesprochen hat.
Ich hätte die Beiden sonst doch nie angeschrieben. Und darüber hinaus habe ich ja auch noch nicht einmal nach einem Kennenlernen gefragt.
******lia Frau
8.285 Beiträge
Jemand schrieb hier vom strukturellen Sexismus - große Worte und doch ist was dran! Mir leuchtet das ein, dass sich Männer hier irgendwie in Sippen-Haft genommen sehen.

Ich persönlich lebe immer so, dass ich versuche, mich fair zu verhalten, mich an meinen Maßstäben der Höflichkeit zu messen.
Andere nicht. Andere kann ich nicht ändern, nicht erziehen, ich werde keinen Einfluss auf ihr Verhalten haben.
Also bleibe ich bei mir und sehe zu, dass ich mich nicht anpasse an "alle machen das so!"

Wenn ich ein Mann wäre, würde ich meine Strategie überdenken. Ich würde Frauen lieber in Gruppen kennenlernen wollen, auf Stammtischen und JoyClub-Partys. Ich würde mich im Forum und auf der Pinnwand bemerkbar machen.
Vielleicht würde ich Frauen, deren Profil mir gefällt, anschreiben und erstmal fragen, ob sie gerne eine mail von mir bekommen wollen würden.
Auf jeden Fall würde ich etwas an meinem Tun verändern, wenn das, was ich mache immer nur zu Frust führt.

Ich habe als Frau auch schon angeschrieben und keine Antwort bekommen. Aber sehr selten. Würde mir das regelmäßig passieren, würde ich einen anderen Weg gehen, vielleicht auch einfach nur meine mails anders anfangen.
*******_bw Mann
1.141 Beiträge
Zitat von ******lia:

Vielleicht würde ich Frauen, deren Profil mir gefällt, anschreiben und erstmal fragen, ob sie gerne eine mail von mir bekommen wollen würden.

Also schreibt man Frauen an, um zu fragen, ob man sie anschreiben kann? *zwinker*
Entweder ich habe da was nicht verstanden oder der Vorschlag klingt absurd.

Der Begriff "struktureller Sexismus" ist vielleicht falsch oder irreführend. Ich schrieb ja, dass das Kommunikationsverhalten vieler hier sowohl Männern als auch Frauen - auf unterschiedliche Weise - Probleme bereitet.

Es geht, glaube ich, auch nicht darum, wie jetzt alleine Männer ihr Dating- oder Anschreibeverhalten oder irgendeine "Strategie" (klingt schon wieder marktönomisch oder gar militärisch) verändern sollten.

Es geht ja darum, dass die TE sich wundert oder (zurecht) über ein bestimmtes Kommunikationsverhalten von Männern hier ärgert. Ich sehe den Thread hier als Versuch, darauf mögliche Antworten zu finden.

Und ich denke, es würde weder genügen, einfach nur ganz allgemein "den Männern" oder "den Frauen" zu sagen, wie sie sich zu verhalten hätten oder dass sie einfach mit einem bestimmten Verhalten aufhören sollten, ohne zu fragen, wieso sich immer mehr Menschen eigentlich so verhalten.

Seltsamerweise treffe ich in Foren ganz selten mal die Frauen, die einfach irgendjemanden ignorieren, und natürlich trifft man auch nie die Männer, die obszöne Nachrichten schreiben usw.

Alle hier sind immer ganz anders als die, über die wir uns alle beschweren. Als seien das keine Menschen mit eigenen Bedürfnissen und einer Geschichte, sondern irgendwelche merkwürdigen Aliens.
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