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Überdruss

******Fox Mann
2.318 Beiträge
Zitat von *******o_F:
Die Überschrift zu diesem gesamten Thread ist wirklich gut gewählt.
Ja stümmt! Selten bleiben Mitteilende so lange und so ausführlich beim Thema wie hier...
*******_bw Mann
1.141 Beiträge
Zitat von ******Fox:
Ja stümmt! Selten bleiben Mitteilende so lange und so ausführlich beim Thema wie hier...

Und dann gibt's noch die, die einfach nur mitteilen müssen, wie sehr sie eines Themas überdrüssig sind, anstatt, wie es Peter Lustig schon vor Jahrzehnten empfohlen hat, einfach abzuschalten. *zwinker*
******Fox Mann
2.318 Beiträge
Zitat von *******_bw:
... wie sehr sie eines Themas überdrüssig sind, ...
So sieht klassische Interpretation aus, es könnten theoretisch auch die Inhalte sein, oder das Wetter, oder die Farbgebung des Joy's...
*******_bw Mann
1.141 Beiträge
Zitat von *******ias:

Ich zahle für die Nutzung dieser Plattform (Premium-Account) mit Geld.

Interessieren würde mich, was du damit meinst. Was genau meinst du dir dafür einkaufen zu können?Das "Recht", jedem gegenüber unhöflich zu sein? Oder worum genau geht es?

Ich frage deshalb, weil ich sicher bin, wenn umgekehrt ein Mann argumentieren würde, er würde ja für seinen Premium-Account Geld bezahlen und könnte dafür ein Mindestmaß an Höflichkeit erwarten, beispielsweise dass er nicht einfach ohne Antwort geblockt wird, wenn er jemanden höflich anschreibt, bekäme dieser Mann (zurecht) ordentlich Gegenwind und er bekäme gesagt, er hätte sich mit seinem Premium-Account überhaupt kein "Recht" erkauft und dürfe gar nichts erwarten.

Was also erwartest du als Frau für deinen "Premium-Account"?
*******ich Frau
417 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von *******_bw:

Und nein, ich zumindest möchte kein Problem herbeireden, wo keines ist, sondern schlicht eine dahinter liegendes kommunikative Grundstruktur besser verstehen.

*nachdenk*
Für eine fruchtbare Diskussion müssten sich Diskussionsteilnehmer erstmal einigen, was genau besprochen wird. Das Thema startete mit einem persönlichen Erleben und entsprechend auf dieser Ebene haben sich viele eingeklinkt.

Erfolgreicher wäre dein Ansinnen (mMn) also, wenn du explizit zur allgemeinen Betrachtung ein separates Thema eröffnest, so dass jeder Teilnehmer auch direkt wissen kann, worüber nun genau diskutiert wird.

Da es dir um das Verstehen von Kommunikationsmustern geht, lade ich dich ein, dich einmal mit dem Bindungssystem des Menschen zu befassen. Genau das hat den größten Einfluss auf die Kommunikation (verbal wie nonverbal) zwischen Menschen.
Ergänzt man das noch mit Berichten aus der Hirnforschung, ergibt sich nochmal ein viel größeres, komplexeres Bild.

Dafür wirds im Komplexen dann wieder einfach *zwinker*

Die Dynamik, die hier im Thema querbeet diskutiert wird, lässt sich so auch auf eine andere Art darstellen. Und dann wird klar, wieso hier einige Teilnehmer für individuelle, persönliche Lösungen plädieren.


Frauen wie Männer werden in diesem Land seit einigen Generationen hauptsächlich mit Frauen groß, in überwiegender Abwesenheit ausgleichender männlicher Bezugspersonen.
Das Bindungssystem wird in den ersten Lebensjahren „geprägt“ und lernt ein Leben lang mit (meist unbewusst) und diese Erfahrungen bestimmen unsere Kommunikation, unser Denken und unser Fühlen.
Unbemerkt, es sei denn man lernt darauf zu achten.

So. Nun gibt es mehrere „Lager“ in der Online-Datingwelt, die man regelmäßig klagen hört.
ZB Frauen, die „immer an die Falschen“ geraten.
Hat das etwas mit Online zutun?
In meinen Augen im Grunde nicht.
ZB Männer, die sich selbst als freundlich, höflich, am Gegenüber ehrlich interessiert wahrnehmen… und vorschnell abgelehnt werden und hier im Joy „untergehen“.
Hat das etwas mit Online zu tun? Im Grunde auch nicht, mMn.

Der Faktor „online“ wirkt nur oftmals verschärfend.
Denn man sitzt alleine vor dem Bildschirm und betrachtet Informationen. Aber nicht einen Menschen direkt.
Alles was man also „hat“, ist das was das eigene Hirn da drin erkennt. Und unser Gehirn ist mehr als kreativ! Unser Gehirn erschafft uns unsere Realität.
Dort entspringen all die Projektionen, Interpretationen, Hoffnungen, Misstrauen, Ängste usw.
Bei jedem.
Eine reale Begegnung vermittelt uns viel mehr „echte“ Informationen über den anderen Menschen.
Online „reden“ wir mit unserem eigenen Bild von anderen.

Und dieses Bild wird situativ noch durch soviele Faktoren mehr beeinflusst. Die persönliche, aktuelle Lebenslage.

Auf diesem Weg entstehen unzählige Wahrnehmungsfilter und Verzerrungen.

Wie oft nimmt ein Mensch das auch so „wahr“?
Selten. Meist leben wir halt vor uns hin, jeder gibt sein bestes.
Grund zur Änderung geben uns dann irgendwann „schlechte“ Erfahrungen.
Man kommt nicht weiter, auf die bisherige Art, die frustrierenden Situationen wiederholen sich, der Leidensdruck steigt.


Die „Lösung“, die auf eine Art „immer“ passt… ist besseres Selbstverständnis.

Denn auch wenn die Dynamiken bekannt wirken, auch wenn man geneigt ist zu sehen: diese Gruppe Frauen oder Männer hat dasselbe Problem… im Grunde sind es individuelle Schwierigkeiten, die sich ähneln.
Aber nie exakt gleich sind.

Und was man in meinen Augen bei jeder Problembetrachtung nicht vergessen sollte:
Dorthin zu sehen, wo das Problem nicht vorhanden ist.
Im Joy, Online, in „der“ Gesellschaft gibt es genügend Menschen, die „das Problem“ nicht haben.

Es ist stets auch eine gute Möglichkeit sich mal damit zu beschäftigen. Was machen diese Menschen anders?
Wieso haben die Spaß, wieso haben die nicht den Frust, wie ihn andere haben?

Wenn man nur diejenigen in den Fokus nimmt, die über ihr Problem klagen, dann wirkt das unbewusst schnell so, als ob da ein gesamtgesellschaftliches „Problem“ vorliegt.
Als ob ganz viele darunter leiden.

Stimmt das? Ist das so, oder nimmt der Betrachter das so wahr?

Ist der Betrachter tatsächlich so neutral und sachlich? Selten, denn er ist ja auch Mensch und Menschen sympathisieren, ergreifen Partei.

Es menschelt nunmal sehr zwischen Menschen *g*
***_T Mann
212 Beiträge
Guten Morgen!

Ein wirklich interessantes Thema (alt, wie neu in unserer Geschlechter- und Beziehungswelt), dass @*******agen hier initiiert hatte und eine sehr interessante Diskussion. Danke sehr in die Runde! Ich habe viele neue Aspekte dazuerfahren können!
Schon kurz bevor der Thread hier startete hatte ich mir eine Umfrage, ja wie der Zufall will, fast zum gleichen Thema überlegt. Diese musste allerdings laut Support verbessert und gekürzt werden und ist nach 3 Durchlaufen nun endlich freigegeben worden! 👍Diese Durchläufe hatten den Vorteil, weitere Aspekte aus dieser Runde hier zur Optimierung mit einfließen lassen zu können. Also ein Gemeinschaftswerk.😘

Somit zur Abwechslung hier in der Diskussion auf mittlerweile Seite 10 mal eine Umfrage zur kleinen Statistik.
Die Damen finden den link zum Mitabstimmen und alle Geschlechter zum Mitlesen hier. (Diverse richten sich wie gehabt einfach danach aus, ob sie sich dem weiblichen Geschlecht zuordnen):

Welche Ansprache findest Du als Frau zum Kennenlernen gut?

Gerne weiter verteilen!

Lieben Dank und Grüße!
Jonathan

Für die Herren wird es demnächst auch eine Umfrage geben. Ich informiere hier.
*******er66 Mann
3.041 Beiträge
Zitat von *******ich:

Es ist stets auch eine gute Möglichkeit sich mal damit zu beschäftigen. Was machen diese Menschen anders?
Wieso haben die Spaß, wieso haben die nicht den Frust, wie ihn andere haben?

Wenn man nur diejenigen in den Fokus nimmt, die über ihr Problem klagen, dann wirkt das unbewusst schnell so, als ob da ein gesamtgesellschaftliches „Problem“ vorliegt.
Als ob ganz viele darunter leiden.

Stimmt das? Ist das so, oder nimmt der Betrachter das so wahr?

Danke. Ich denke das ist ein sehr guter Punkt. Als ich 2009 hier im Joy angefangen hatte war ich selber in einer sehr desolaten Lage. Mir wurde klar das meine langjährige, lieblose Ehe nicht das war wie ich weiter leben wollte. Was ich aber wirklich wollte wusste ich nicht. Ich war auf der Suche aber wusste nicht wirklich wonach. Ich war extrem unsicher, insbesondere Frauen gegenüber. Ich war vor allem sehr bedürftig was menschliche aber auch körperliche Nähe angeht.

In dieser Situation habe ich auch alle Ablehnungen die ich erfahren habe (negative oder keine Antwort von Frauen hier) sehr persönlich genommen und auch verallgemeinert (die bösen Frauen, die armen Männer) und hab auch ziemlich mit der Situation gehadert. Ich hab sogar Internetseiten aus der "Pickup Artist Community" gelesen, die mein frustiertes Frauenbild noch verstärkt haben. Ich habe dann aber glücklichweise doch (meist eher im realen Leben) ganz wundervolle Frauen kennen gelernt, viel geredet und mich auch persönlich eine ganze Menge weiter entwickelt (war auch teilweise schmerzvoll). Mittlerweile sieht meine Situation ganz anders aus. Ich bin grundsätzlich zufriedener geworden. Dadurch sehe ich vermeintliche Ablehnungen von Frauen hier nicht mehr als persönlichen Angriff auf mich oder als "ungerecht" sondern kann sie als das nehmen was sie sind: Passt halt nicht - auch kein Problem. Auch ich merke wenn ich hin und wieder in Phasen bin in denen es mir, aus welchen Gründen auch immer, nicht so gut geht, dann kommen die alten Muster teilweise wieder durch.

Daher auf deine Frage "Was machen diese Menschen anders?". Ich denke die sind einfach zufriedener mit ihrere derzeitigen Situation, ruhen im Idealfalle in sich selbst und definieren ihren Selbstwert nicht dadurch wie andere auf sie reagieren (oder nicht reagieren)
****on Mann
16.221 Beiträge
Zitat von *******er66:
definieren ihren Selbstwert nicht dadurch wie andere auf sie reagieren (oder nicht reagieren)

Das ist der entscheidenden Punkt.
*******ich Frau
417 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von *******er66:
Was ich aber wirklich wollte wusste ich nicht. Ich war auf der Suche aber wusste nicht wirklich wonach. Ich war extrem unsicher, insbesondere Frauen gegenüber. Ich war vor allem sehr bedürftig was menschliche aber auch körperliche Nähe angeht.

Danke für deine Offenheit *top*

Ich kenne das von vielen meiner männlichen Bekannten und Freunden. Und oft wünsch ich mir, dass mehr Frauen begreifen, wie oft Männer schlicht und einfach unsicher Frauen gegenüber sind.

Und „natürlich“ sind sie das, völlig „unverschuldet“ weil sie ihre Kindertage vorwiegend mit Frauen erleben. Die ihnen wiederum auf verschiedene Arten, von unbewusst bis sehr bewusst, ihr Bild von Männern weitergeben und ihre Vorstellung davon, wie sich ihr Sohn Frauen gegenüber verhalten soll.

Bei @*******ias Worten zum „Fawning“ musste ich genau daran denken.
Wieviele Männer oft unbemerkt und unbewusst Frauen gegenüber beschwichtigen.
Wie sehr sie durch diese internen Regeln und Erwartungskataloge, die oft ja auch noch widersprüchlich sind, an einem innerlich freien Leben gehindert sind.
*********oaded Mann
501 Beiträge
Zitat von ****on:
Zitat von *******er66:
definieren ihren Selbstwert nicht dadurch wie andere auf sie reagieren (oder nicht reagieren)

Das ist der entscheidenden Punkt.
Ein zweiter entscheidender Punkt ist, dass man seinen Selbstwert gar nicht daran definiert, wie und ob andere auf einen reagieren. Man aber gewisse Reaktionen des Gegenübers auch ohne diese Selbstwertdefinition schlicht und ergreifend als "unhöflich" oder "unpassend" betrachten darf.

Wenn ich mich z. B. im Straßenverkehr über manchen anderen Verkehrsteilnehmer (zu Recht?) aufrege, bzw. diesen als unhöflich empfinde, mache ich meinen gesamten Selbstwert auch nicht daran fest. Denn da geht es nur um die konkrete Situation, nicht um mich als Person allumfassend.

Diese Verallgemeinerung, von einer Situation auf die Gesamtperson, ist es, die mich an manchen Äußerungen stört. Nicht weniger, aber auch nicht mehr.

*my2cents*
****on Mann
16.221 Beiträge
Zitat von *********oaded:
Wenn ich mich z. B. im Straßenverkehr über manchen anderen Verkehrsteilnehmer (zu Recht?) aufrege, bzw. diesen als unhöflich empfinde, mache ich meinen gesamten Selbstwert auch nicht daran fest.

Kann natürlich sein! Aber woher, ganz tief in mir drin, kommt die Aufregung? Ich könnte sagen: Klar, die sind unhöflich, aber was soll's? Unhöflichkeit gab und gibt es, seit es Menschen gibt. Ermüdend, das immer wieder für mich selbst feststellen zu müssen. Warum bin ich emotional derart involviert, dass ich Energie da reinstecke? Ich für mich kann sagen: Dann hat es mit mir zu tun.
*******er66 Mann
3.041 Beiträge
Zitat von ****on:
Zitat von *********oaded:
Wenn ich mich z. B. im Straßenverkehr über manchen anderen Verkehrsteilnehmer (zu Recht?) aufrege, bzw. diesen als unhöflich empfinde, mache ich meinen gesamten Selbstwert auch nicht daran fest.

Kann natürlich sein! Aber woher, ganz tief in mir drin, kommt die Aufregung? Ich könnte sagen: Klar, die sind unhöflich, aber was soll's? Unhöflichkeit gab und gibt es, seit es Menschen gibt. Ermüdend, das immer wieder für mich selbst feststellen zu müssen. Warum bin ich emotional derart involviert, dass ich Energie da reinstecke? Ich für mich kann sagen: Dann hat es mit mir zu tun.

Ich kann nur von mir selber sagen. Wenn mir anfangen Kleinigkeiten auf die Nerven zu gehen, ist das eigentlich immer ein Zeichen, dass ich grade in einer Phase bin wo ich mit mir selbst unzufrieden bin und nicht dass sich ein Umfeld geändert hat und alle mir pötzlich böses wollen. Wenn ich mit meinem Leben zufrieden bin jucken die mich nicht mehr.
****y2 Mann
2.049 Beiträge
@*******a72, da ergeht es uns Männern ähnlich. Oder du triffst auf eine Frau, die die Bilder von vor 10 Jahren im Profil hatte.

@*******agen, ich würde mal davon ausgehen, daß von 100 Männern, die sich melden, max 1-2% „brauchbar“ sind. Es ist die Kunst, die aus der Masse herauszufiltern. Da hilft nur Geduld, Geduld... und irgendwann auch Erfahrung. Das Gute an solchen Mails ist doch, um das mal positiv zu betrachten, daß du sehr schnell weißt, wen du ignorieren kannst. Und den Knallkopf würde ich auch fix auf die Ignore-Liste setzten.
Aus der Sicht dieser Dumpfbacken ist es genau anders herum: viele Frauen anschreiben und die eine oder andere Frau wird sich schon zum Fick finden. Die schiere Masse der Mails macht es halt. Wenn dann noch ungefragt Schwanzbilder geschickt werden, dann den Joyclub informieren (ich hoffe, die reagieren dann auch, habe selbst noch keine bekommen🤣). Unaufgefordert Penisbilder zu verschicken ist übrigens sexuelle Belästigung und damit eine Straftat. Auch im Joy!



Zitat von *******a72:
@***da
Ja das ist die Realität *teufel*?
Erst nett,angenehm miteinander Schreiben.
Interesse ist da und dann wartet Frau, hergerichtet, mit dem Koffer gepackt und der Kerl erscheint nicht.
Keine WhatsApp kein nichts.
Beim Handy geht die Mailbox dran, die Nachricht wurde bis Heute nicht gelesen, Frau wird einfach ignoriert.
(Es gibt auch Ausnahmen, das möchte ich betonen *ggg*).

*******_bw Mann
1.141 Beiträge
So sieht ein inhaltlich produktiver Beitrag aus, Danke.

Zitat von *******ich:


(...)
Der Faktor „online“ wirkt nur oftmals verschärfend.

Ich denke, das ist der wesentliche Punkt. Aber der Faktor wirkt verschärfend. Und wir sind (jetzt doch mal gesamtgesellschaftlich) noch lange nicht fertig mit der Frage, wie wir mit dieser verschärfenden Funktion umgehen lernen. Das macht dann die erlebten Extreme für viele, nun ja, so extrem.

Die „Lösung“, die auf eine Art „immer“ passt… ist besseres Selbstverständnis.

Denn auch wenn die Dynamiken bekannt wirken, auch wenn man geneigt ist zu sehen: diese Gruppe Frauen oder Männer hat dasselbe Problem… im Grunde sind es individuelle Schwierigkeiten, die sich ähneln.
Aber nie exakt gleich sind.

Ja, genau darum geht es. Das heißt aber auch zu erkennen, dass nicht alles im eigenen Bemühen liegt, sondern eben auch an Strukturen liegen kann, die nichts mit einem zu tun haben und die man nicht ändern kann.

Wenn ein Mann beispielsweise erkennt, dass eine Frau ihn nicht deshalb ignoriert, weil sie ihn persönlich herabwürdigen möchte, sondern weil das heute schon die dreihundertste Anfrage ist, dann fällt es diesem Mann leichter, das nicht persönlich zu nehmen. Dafür muss er aber erst einmal das zugrunde liegende strukturelle Problem erkannt haben, was vielen Männern offenbar nicht gelingt.

Umgekehrt ist es aber auch müßig, Männern die Aufgabe aufzudrücken, dieses strukturelle Problem als Individualversagen zu werten, so als seien sie selbst schuld, dass sie ignoriert werden, und sie sollen sich einfach mehr anstrengen.

Die Frage ist ja (für mich in diesem Fall) nicht, wie ein Mann damit umgeht, dass er ständig ignoriert wird und eine Frau, wie sie mit hunderten unerwünschter Anfragen umgeht. Damit nimmt man ein größeres Problem als gegeben hin und richtet sich darin ein.
Die Frage für mich ist eher, wie es gelingt, die Inflation der Anschreiben insgesamt einzudämmen. Und ich glaube eben, je mehr bestimmte Männer abgewiesen werden, desto feindseliger werden sie mit der Zeit und desto aggressiver schreiben sie an.

Und da hilft es dann nicht zu sagen: "Dann müssen sich die (oder alle) Männer eben mehr am Riemen reißen und ein besseres Selbstverständnis entwickeln."

Denn das kann ich individuelle machen, aber ich bin ja niemand, der massenhaft Frauen anschreibt. Also wird das am Problem der Flut unerwünschter Anschreiben (und darum ging es ursprünglich ja) nichts ändern.

Im Joy, Online, in „der“ Gesellschaft gibt es genügend Menschen, die „das Problem“ nicht haben.

Aber die TE hat dieses Problem beschrieben mit dem Begriff "Überfluss", deshalb tauschen wir uns doch darüber aus. Sonst hieße das Thema "Wie gute Kommunikation gelingen kann" oder "Tipps zum Anschreiben" oder so.
*******ias Frau
4.369 Beiträge
Zitat von *******_bw:
Ich weiß jetzt nicht genau, welche Grundannahmen du meinst, wenn ich doch einfach nur beobachtbare Phänomene beschreibe.

Zum Beispiel folgende Grundannahme:
***ke:
Leider scheint diese Freiheit nur damit erkauft werden zu können, dann eben unflätige und unerwünschte Kontaktversuche ertragen zu müssen und massenhaft Leute blockieren und ignorieren zu müssen.

Mein Gegenargument:
Zitat von *******ias:
Ich zahle für die Nutzung dieser Plattform (Premium-Account) mit Geld.
Und ich verwies auf meinen ersten Beitrag.
Polyamory: Überdruss

In dem Beispiel am Ende meines ersten Beitrags legte ich dar, dass ich mich gegen das massenhafte Empfangen von Anschreiben via "Wer ist online" entschieden habe.
Der Unsichtbarkeits-Modus senkt das Empfangen von Anschreiben rapide.
Die Unsichtbarkeits-Funktion ist Bestandteil des Premium-Account. - Diese Dienstleistung habe ich eingekauft.

Ich glaube, damals lag der Premium-Account für Frauen bei 5 Euro pro Monat. Heute in etwa bei 6 Euro pro Monat (je nach Vertragszeitraum). Ein Betrag, welcher für nahezu alle Frauen erschwinglich sein sollte.

Aus meiner Nutzung des Unsichtbarkeits-Modus folgt...

Es kommt selten vor, dass ich User (m,w,d) via "Unterhaltung beenden" blockiere.
Das letzte Mal war pi Mal Daumen vor einem Jahr.
Auch die Ignorieren-Funktion nutze ich selten.
Ich habe gerade mal nachgeschaut: Derzeit steht kein einziger User (m,w,d) auf meiner Ignorier-Liste.

-->

Daraus folgt: Deine oben stehende Grundannahme
***ke:
Leider scheint diese Freiheit nur damit erkauft werden zu können, dann eben unflätige und unerwünschte Kontaktversuche ertragen zu müssen und massenhaft Leute blockieren und ignorieren zu müssen.
ist falsch.
Frauen können sich Freiheit des Onlinedatings nicht ausschließlich durch das Empfangen massenhafter Anschreiben erkaufen. Sondern auch durch die Dienstleistung Premium-Account.

Stimmst du mir da zu? Ja oder Nein? *peitsche*


Das Thema: "Hach, ich bekomme viel mehr Anschreiben als mir lieb ist. Irgendwie bin ich dessen überdrüssig.", ist ein Dauerbrenner. Dieses Thread-Thema kommt in diversen Gruppen des Joy immer wieder.
Einer der Gründe dafür ist, dass viele Userinnen noch nichts von der Möglichkeit, in solchen Phasen den Unsichtbarkeits-Modus zu nutzen, wissen.

Andere Userinnen oder ich schreiben in solche threads dann hinein, dass wir die Unsichtbarkeits-Funktion des Premium-Accounts nutzen.
• Einige Userinnen entscheiden sich dann für den Unsichtbarkeits-Modus. D.h. sie probieren es wenigstens mal zeitweise aus. Manche bleiben langfristig dabei. Andere nur phasenweise.
• Manche Userinnen schrieben mir sinngemäß: "Nö, ich zahl doch nicht für einen Premium-Account. Dann arrangiere ich mich lieber mit den massenhaften Anschreiben. Ich konzentriere mich nun einfach mehr auf die Anschreiben, die mir schmecken. Und mit den Männern, die mir allzu blöd kommen, mache ich kurzen Prozess ("Unterhaltung beenden" oder "Ignorieren"). Ich lasse mir von denen doch nicht die Freude an den Anschreiben nehmen, die nach meinem Geschmack sind."

So oder so: Die überwiegende Mehrheit der Userinnen bekommen ihren "Überdruss" zeitnah auf ihre Art gelöst. Ein wenig Feedback: "Ja, damit bist du nicht allein" und die ein oder andere Inspiration, wie andere Frauen damit umgehen und die Sache ist durch.


Leider schaut das bei einigen der männlichen Joy-User anders aus.
Diese hängen immernoch in der patriarchalen Denke fest.
Die wollen gar nicht wissen, was ein Mann unabhängig von einer Frau tun könnte.
Die wollen darüber diskutieren, was Frauen tun könnten oder wie man Frauen motivieren & in die Lage versetzen könnte, sich mehr um die bedürftigen Männer zu kümmern.

Nehmen wir zum Beispiel diesen von dir gebrachten Schwenk:

*******ias:
Ich zahle für die Nutzung dieser Plattform (Premium-Account) mit Geld.

Zitat von *******_bw:
Interessieren würde mich, was du damit meinst. Was genau meinst du dir dafür einkaufen zu können?Das "Recht", jedem gegenüber unhöflich zu sein? Oder worum genau geht es?

Der Clou beim bereits in mehreren meiner Threadbeiträge ausgeführten und von dir mehrfach ignorierten Benutzung des Unsichtbarkeits-Modus ist:
Die ach so bedürftigen Männer, die (vor allem in den Abendstunden) alle möglichen Frauen in ihrem Umkreis antexten, hauptsache, er bekommt Kontakt zu irgendeiner Frau, die bekommen mich gar nicht angezeigt. Dementsprechend schreiben sie mich auch nicht an.

Die Männer "bei Hofe" werden sich wohl nie darüber Gedanken gemacht haben, ob es höflich oder unhöflich wäre, wenn sich Frauen unsichtbar machen. Denn das konnten Frauen "bei Hofe" nicht.

Dementsprechend sinnbefreit sind deine Fragen an mich:

Zitat von *******_bw:
Was genau meinst du dir dafür einkaufen zu können?Das "Recht", jedem gegenüber unhöflich zu sein? Oder worum genau geht es?

Die werten Leser dieses threads können sich nun selbst eine Meinung bilden, ob meine bisherigen Ausführungen (threadbeiträge) deine Fragen bereits hinlänglich beantwortet hatten und falls ja:
Ob es dir @*******_bw wahlweise am Intellekt fehlte, meinen Ausführungen zu folgen oder ob du sie mutwillig ignoriert hast.

Das macht den Reiz an Gruppen-Konversationen aus. *teufel*

Innerhalb einer 1:1 Konversation würdest du mich langweilen.
*******_bw Mann
1.141 Beiträge
Zitat von ****on:

Kann natürlich sein! Aber woher, ganz tief in mir drin, kommt die Aufregung? Ich könnte sagen: Klar, die sind unhöflich, aber was soll's? Unhöflichkeit gab und gibt es, seit es Menschen gibt. Ermüdend, das immer wieder für mich selbst feststellen zu müssen. Warum bin ich emotional derart involviert, dass ich Energie da reinstecke? Ich für mich kann sagen: Dann hat es mit mir zu tun.

Alles richtig, aber hat es dann auch mit der Frau zu tun, wenn sie sich aufregt, ungefragt Schwanzbilder zu bekommen oder Unmengen an unerwünschten Anfragen? Dann müsste der Rat ganz allgemein für alle Menschen gelten: "Regt euch nicht auf, die Welt ist nun mal, wie sie ist."

Meine Frage geht eher in die Richtung, was generell beiden Geschlechtern auf einer Plattform wie dieser hilft, dass der Umgang freundlicher wird?
Ich denke mal, wenn sich jeder der hier Mitdiskutierenden, nachdem er ganz in sich gegangen ist, sich selbst verpflichtet, immer nur ganz gelassen zu daten, wird das überhaupt nichts am Problem des Überflusses an unerwünschten Mails ändern.

Ich finde ganz richtig und wichtig, was @*******ich geschrieben hat:
Ich kenne das von vielen meiner männlichen Bekannten und Freunden. Und oft wünsch ich mir, dass mehr Frauen begreifen, wie oft Männer schlicht und einfach unsicher Frauen gegenüber sind.
(...)
Bei @*******ias Worten zum „Fawning“ musste ich genau daran denken.
Wieviele Männer oft unbemerkt und unbewusst Frauen gegenüber beschwichtigen.
Wie sehr sie durch diese internen Regeln und Erwartungskataloge, die oft ja auch noch widersprüchlich sind, an einem innerlich freien Leben gehindert sind.

Und natürlich darf man niemandem auferlegen, andere Menschen zu therapieren. Aber ein freundlicher und höflicher Umgang kann einen Menschen verändern.

Wäre ich eine Frau (und im schwulen Milieu verhalte ich mich als Mann so), dann würde ich, soweit es mir möglich wäre, auf jede Nachricht zumindest einmal antworten, auch wenn es eine freundliche Absage ist. Erst, wenn das jemand nicht versteht, würde ich denjenigen blockieren.

Ich kann mir aber sehr gut vorstellen, dass ich nach kurzer Zeit mein Verhalten ändern würde oder müsste, weil es nicht mehr praktikabel wäre. Und ich bin mir sicher, dass es vielen Frauen so geht, wodurch sich auch der Ärger über die vermeintliche Forderung, doch bitte freundlich zu sein, erklären lässt.

Das heißt aber doch, dass in diesem Fall eine Frau gar nicht durch ihr individuelles Verhalten ein strukurelles Grundproblem (zu viele Anfragen) lösen kann, nur sich darin irgendwie einrichten.

Umgekehrt heißt das aber auch, dass ein individueller Mann ebenso wenig durch sein Verhalten etwas an diesem Grundproblem ändern kann.

Und wie gesagt: Ich versuche hier nur ein bestimmtes Phänomen zu verstehen, das mich persönlich gar nicht betrifft. Also kann ich auch durch ein verändertes persönliches Verhalten dieses Phänomen auch nicht besser verstehen oder ändern.
*******_bw Mann
1.141 Beiträge
Zitat von *******ias:

Stimmst du mir da zu? Ja oder Nein?
Ja, absolut. Deshalb die Nachfrage. Danke für die Klärung.

Das Thema: "Hach, ich bekomme viel mehr Anschreiben als mir lieb ist. Irgendwie bin ich dessen überdrüssig.", ist ein Dauerbrenner. Dieses Thread-Thema kommt in diversen Gruppen des Joy immer wieder.

Liegt daran, dass manche hier schon Jahre unterwegs sind und andere ganz neu, oder?
Und ich find's super, wenn du und andere Userinnen dann helft, besser mit dieser Flut umzugehen.
Auch wenn dann noch mehr Spam bei den Userinnen landet, die nicht diese Funktion kennen, aber das nur am Rande.

Mich interessiert dieses Thema auch, weil ich über die Jahre auch privat immer wieder Klagen von Freundinnen - auch von meiner Frau - gehört habe über das Kommunikationsverhalten so vieler Männer. Wenn man dann gesehen hat, wie viele Anschreiben die da am Tag bearbeiten oder bekommen, das artet regelrecht in Arbeit aus. Und da find ich's dann irgendwie unfair, wenn man sagt: "Das muss jeder selber wissen", ohne das zugrunde liegende strukturelle Problem zu erkennen.

Die werten Leser dieses threads können sich nun selbst eine Meinung bilden, ob meine bisherigen Ausführungen (threadbeiträge) deine Fragen bereits hinlänglich beantwortet hatten und falls ja:
Ob es dir @*******_bw wahlweise am Intellekt fehlte, meinen Ausführungen zu folgen oder ob du sie mutwillig ignoriert hast.

Dir kommt gar nicht in den Sinn, dass (auch wenn meine ausführlicheren Antworten etwas anderes suggerieren mögen) vielleicht jemand gar nicht jeden Tag die Zeit hat, stundenlang jeden einzelnen Beitrag zu studieren, und dass deshalb jemand ehrlich nachfragt, um etwas zu erfahren, wenn er nicht vorher nochmals sämtliche Äußerungen von dir nachlesen kann? Ist das deinerseits nicht auch ein wenig überheblich jemanden als dumm oder mutwillig böse zu bezeichnen?

Ich habe mich in den letzten Beiträgen dir gegenüber höflich geäußert und mich für Klärungen und Antworten bedankt. Deine eher beleidigenden Kommentare in meine Richtung halte ich daher für unangebracht unhöflich.

Innerhalb einer 1:1 Konversation würdest du mich langweilen.

Wie kommst du auf die Idee, ich würde mich mit dir 1:1 unterhalten wollen und wieso hältst du es für notwendig, diese Spitze nachzuliefern? Nur mal so aus Interesse.

Oh, warte, ich bin sicher, ich finde einen Forenbeitrag von dir aus dem letzten Monat, wo du das irgendwo in einem Nebensatz bereits beantwortet hast. Ich bin nur zu doof dafür, den zu finden. *ggg*
*******_bw Mann
1.141 Beiträge
Ich klink mich mal an dieser Stelle aus der Diskussion aus. Euch noch viel Spaß mit dem Thema. *g*
*******ich Frau
417 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von *******_bw:

Und wir sind (jetzt doch mal gesamtgesellschaftlich) noch lange nicht fertig mit der Frage, wie wir mit dieser verschärfenden Funktion umgehen lernen.
Ich finde dieses „wir“ ehrlich gesagt unpassend. Welches „wir“ denn? Ich persönlich hab null Problem mit diesen „Onlineeffekten“, weil ich die Angewohnheit hab abzuschalten. Raus aus Online, hui, echtes Leben. Das erdet ungemein. Tief durchatmen und wahrnehmen, dass ich im Moment gerade überhaupt kein reales Problem habe, alles soweit gut ist und sich gerade eben nur was schräg anfühlt. 2-3 min später ist der Spuk vorbei.

Und mit dieser Eigenart bin ich nicht alleine *zwinker*

Das heißt aber auch zu erkennen, dass nicht alles im eigenen Bemühen liegt, sondern eben auch an Strukturen liegen kann, die nichts mit einem zu tun haben und die man nicht ändern kann.
Genau. Erkennen, dass es eben Sachen gibt, die nicht in meinem Wirkbereich liegen. Annehmen, wie sich das anfühlt. Und auch immer mal wieder ins Bewusstsein rufen, wenn man gerade versucht Dinge zu ändern, die man gar nicht ändern kann *gg* *puh*


Wenn ein Mann beispielsweise erkennt, dass eine Frau ihn nicht deshalb ignoriert, weil sie ihn persönlich herabwürdigen möchte, sondern weil das heute schon die dreihundertste Anfrage ist, dann fällt es diesem Mann leichter, das nicht persönlich zu nehmen.
Diesem Mann würde es vermutlich auch helfen zu erkennen, dass er ziemlich destruktive Gedankengänge hat!
Und die entstehen in seinem Gehirn. Eigene Gedanken zu beobachten ist eine Möglichkeit derlei „Hirnquark“ aufzuspüren und keine weitere Energie reinzustecken.
Nur weils im Hirn auftaucht, hat man sichs nochlange nicht selbstbestimmt ausgedacht. Also kein Grund sich dafür zu verurteilen. Aber man ist schon selbst dafür zuständig, welchen Gedankengängen man nachhängt und sie durch Aufmerksamkeit belohnt und verstärkt.

Umgekehrt ist es aber auch müßig, Männern die Aufgabe aufzudrücken, dieses strukturelle Problem als Individualversagen zu werten, so als seien sie selbst schuld, dass sie ignoriert werden, und sie sollen sich einfach mehr anstrengen.
*nachdenk*
Mir ist jetzt unklar, welcher Mensch die Macht hat Männern das aufzudrücken.


Und da hilft es dann nicht zu sagen: "Dann müssen sich die (oder alle) Männer eben mehr am Riemen reißen und ein besseres Selbstverständnis entwickeln."
Von am Riemen reißen war nicht die Rede.
Aber ein besseres Selbstverständnis und mehr Eigenverantwortung tut jedem Menschen gut - oder siehst du das anders?
Denn es ermöglicht jedem Menschen individuell für sich geeignete Lösungen zu finden, sich selbstwirksamer zu fühlen, was zu einer höheren Zufriedenheit führt.
Und zufriedene Menschen haben viel seltener Anlass ihren Frust an anderen abzulassen.


Aber die TE hat dieses Problem beschrieben mit dem Begriff "Überfluss", deshalb tauschen wir uns doch darüber aus.

Wenn ich mich recht entsinne, ging es der TE weniger um eine Mailflut, sondern viel mehr um ihre negativen Erfahrungen mit so einigen Kontakten.

Im eigenen Profil kann man ja auch hübsch viele Einstellungen treffen, wie @*******ias zB beschrieben hat.

Es gibt produktive Lösungen dafür, wieviele Anschreiben das Profil erreichen, ohne dass irgendjemand von Männern fordern braucht, dass die sich halt zurückhalten sollen.
****on Mann
16.221 Beiträge
Zitat von *******_bw:
Wenn ein Mann beispielsweise erkennt, dass eine Frau ihn nicht deshalb ignoriert, weil sie ihn persönlich herabwürdigen möchte, sondern weil das heute schon die dreihundertste Anfrage ist, dann fällt es diesem Mann leichter, das nicht persönlich zu nehmen.

Ich käme gar nicht auf den Gedanken, dass mich eine Frau persönlich herabwürdigen könnte. Wozu sollte sie das tun *nixweiss* ? Wenn sie mich nicht kennt, kann sie mich damit nicht persönlich meinen. Wenn sie mich kennt, dann erst recht nicht. (Ausnahmen gibt es immer mal, wenn eine Frau aus irgendwelchen Gründen ein Thema mit mir hat, aber auch das hat mit mir wenig zu tun.)

Es ist NIE persönlich gemeint, wenn jemand nicht antwortet oder den Kontakt ablehnt. Es immer die Geschichte derjenigen, die es tun, und die ist meist nachvollziehbar.

Zitat von *******_bw:
Alles richtig, aber hat es dann auch mit der Frau zu tun, wenn sie sich aufregt, ungefragt Schwanzbilder zu bekommen oder Unmengen an unerwünschten Anfragen?

Ja natürlich, hat es auch! Ich beispielsweise störe mich nicht an zugesandten Schwanz- und Mösenbildern. Weil ich nicht die kollektive Geschichte teile, die auf Frauen zutrifft. Frauen kennen die patriarchale Gutsherrrenart, für Männerlust ganz grundsätzlich zur Verfügung stehen zu sollen. Das Schwanzbild als solches stört die wenigsten - was stört, ist die Aussage dahinter: "Du Frau, ich bin geil, und du sollst mir dafür zur Verfügung stehen, ob du willst oder nicht." Diese Haltung habe ich mir gegenüber weder von Männern noch von Frauen erlebt. Frauen hingehen haben nachvollziebarerweise ein kollektives Thema damit, seit Jahrtausenden.
*******_bw Mann
1.141 Beiträge
Zitat von *******ich:

Ich finde dieses „wir“ ehrlich gesagt unpassend. Welches „wir“ denn? Ich persönlich hab null Problem mit diesen „Onlineeffekten“, weil ich die Angewohnheit hab abzuschalten. Raus aus Online, hui, echtes Leben. Das erdet ungemein. Tief durchatmen und wahrnehmen, dass ich im Moment gerade überhaupt kein reales Problem habe, alles soweit gut ist und sich gerade eben nur was schräg anfühlt. 2-3 min später ist der Spuk vorbei.

Trotzdem ist es doch so, dass wir dem Digitalisierungsstress nicht wirklich entkommen können.
Ich seh doch, wie sehr viele Jugendliche inzwischen schon darunter leiden, immer und überall erreichbar sein zu müssen und ständig unerwünschte Nachrichten verarbeiten zu müssen.

Noch vor 5 Jahren hat es in meinem Beruf gereicht, einmal pro Woche den Mailspeicher zu checken und war dennoch auch anderweitig erreichbar.
Heute muss ich im selben Beruf jeden Tag ca. 100 Mails checken, von denen 99% unnötig sind und mich gar nicht betreffen, muss über mein Smartphone mindestens zwei Online-Plattformen täglich aus beruflichen Gründen bedienen UND brauche jetzt ein I-pad, mit dem ich arbeiten muss. Das sind strukturelle Veränderungen, die ich dann vielleicht meditativ kompensieren kann, die aber trotzdem unweigerlich das Kommunikationsverhalten aller massiv verändern.


Aber ein besseres Selbstverständnis und mehr Eigenverantwortung tut jedem Menschen gut - oder siehst du das anders?
Denn es ermöglicht jedem Menschen individuell für sich geeignete Lösungen zu finden, sich selbstwirksamer zu fühlen, was zu einer höheren Zufriedenheit führt.
Und zufriedene Menschen haben viel seltener Anlass ihren Frust an anderen abzulassen.

Nein, sehe ich genauso. Das heißt aber nicht, dass es nicht auch strukturelle Lösungen geben kann, die die Zufriedenheit aller verbessert. Und es heißt auch nicht, dass es nicht strukturelle Umstände gibt, die es Menschen erschweren oder erleichtern, selbstwirksam zu handeln. Es wurde ja als Beispiel die Möglichkeit genannt, unerwünschte Anfragen durch Profileinstellungen zu verringern.

Nehmen wir jetzt einfach mal an, dass statistisch die Zahl unerwünschter Anschreiben STEIGE, je mehr Männer in ihrem Anschreiben schlicht ignoriert werden. Wieso sollte man das dann wollen?
Und nehmen wir mal an - rein hypothetisch - die Zahl unerwünschter Anschreiben würde insgesamt SINKEN, wenn mehr Frauen höflich antworten? Wäre das dann nicht eine Investition, die sich auf Dauer lohnen würde, um ein generelles Gesprächsklima zu verbessern?

Und ich weiß nicht, ob das so ist. Müsste man statistisch auswerten. Ich glaube nur, dass es insgesamt nicht gut ist - egal von wem - auf einer Online-Plattform wie dieser zu einem feindlicheren, unfreundlicheren und unhöflicheren Klima beizutragen.

Höflich zu sein ist immer ein Wert an sich.

Und nein, das heißt nicht, dass man(n) Frauen zu etwas verpflichtet. Der "Beißreflex" vieler ist schon enorm hier, die so etwas vermuten.

Im eigenen Profil kann man ja auch hübsch viele Einstellungen treffen, wie @*******ias zB beschrieben hat.

Es gibt produktive Lösungen dafür, wieviele Anschreiben das Profil erreichen, ohne dass irgendjemand von Männern fordern braucht, dass die sich halt zurückhalten sollen.

Ja, fand ich nen guten Hinweis. *top*
Ich hatte die Möglichkeiten nicht so wirklich auf dem Schirm.

Eigentlich wollte ich mich ja nicht mehr äußern, aber ich hätte es unhöflich gefunden, auf den interessanten Beitrag nicht mehr zu antworten.

So, jetzt aber. Tschüssi (hoffentlich) *wink*
*******er66 Mann
3.041 Beiträge
Zitat von *******_bw:

Nehmen wir jetzt einfach mal an, dass statistisch die Zahl unerwünschter Anschreiben STEIGE, je mehr Männer in ihrem Anschreiben schlicht ignoriert werden. Wieso sollte man das dann wollen?
Und nehmen wir mal an - rein hypothetisch - die Zahl unerwünschter Anschreiben würde insgesamt SINKEN, wenn mehr Frauen höflich antworten? Wäre das dann nicht eine Investition, die sich auf Dauer lohnen würde, um ein generelles Gesprächsklima zu verbessern?

Und ich weiß nicht, ob das so ist. Müsste man statistisch auswerten.

Was für einen Sinn soll es machen etwas statistisch auszuwerten wo kein kausaler Zusammenhang besteht?

Das wäre so als wenn man die Geburtenrate in einer Region mit der Anzahl der Störche dort statistisch auswertet. Da wird man vielleicht eine Korrelation raus bekommen. Aber daraus eine Kausalität zu folgern wäre recht kühn *zwinker*
*******o_F Mann
3.165 Beiträge
Auch wenn ich glaube, dass die große Hauptdiskussion sich nicht auf die ursprüngliche Themenstellung bezieht, finde ich grundsätzlich sowohl das erste, als auch das zweite Thema sehr spannend.

Ein Problem dieser Diskussion ist meiner Meinung nach, dass eine Frau zunächst ein großes Thema eröffnet hat, das hier verständlicher viele bewegt und die Atmosphäre auf diesem Portal offensichtlich sehr vergiftet, nämlich „wie geht es den Frauen mit diesen niveaulosen Spams“. Anstatt auf dieses Thema einzugehen wurde es von Männern okkupiert und ersetzt durch „aber wir haben auch einen Grund uns zu beklagen“. Somit ist die Grundstimmung schon sehr spannungsgeladen.
Es wäre wohl sinnvoller gewesen, das zweite als neues Thema zu eröffnen und Frauen den Raum für das erste zu lassen, denn nun ist ein „wie Du mir, so ich Dir“ mit gegenseitigen Schuldzuweisungen entstanden, was in eine an manchen Stellen nicht schöne Eskalationsspirale mit Rechtfertigungsdruck führte: „Spam - keine Antwort, selbst Schuld, keine Antwort - Spam“.

Obwohl die Diskussionen auf 2 Themen aufgeteilt bestimmt anders verlaufen wären, sind hier ein paar ausgesprochen spannende Gedanken formuliert worden. Ganz besonders berührt hat mich der Kommentar von @*******ich von 09.05 Uhr am 20.01.2023. Ich weiß noch nicht, was ich hier für mich mitnehmen kann, aber hier sind einige grundsätzliche Gedanken formuliert, die mir bisher noch nie bewusst waren. Ein ganz großes DANKE hierfür.

Einen Gedanken zu Thema 2 („warum antwortest Du nicht?) möchte ich auch noch kurz loswerden:
Jemandem einen Korb zu geben, ist auch nicht so einfach und verlangt mitunter durchaus das Nehmen von Hürden. „NEIN“ zu sagen ist nicht unbedingt leicht, denn immerhin fügt man möglicherweise jemandem eine Verletzung zu. „Ich möchte mit Dir nichts zu tun haben“ ist und bleibt die Message, egal wie emphatisch sie auch immer formuliert sein mag. Es ist immerhin ein aktiver Vorgang mit der Absicht jemandem von sich zu weisen.

Ich war auf einem Datingportal mal als Frau angemeldet, da ich wissen wollte, was Männer zur Anbahnung eines Kontaktes so schreiben, was Frauen dort erleben und ob das Verhältnis von Frauen und Männern wirklich so ungleich ist, wie vermutet. Man konnte einen Absage-Text als Vorlage vorbereiten, so dass ein einziger Klick ausreichte, um höflich darauf hinzuweisen, dass weitere Versuche der Kontaktanbahnung nicht von Erfolg gekrönt sein würden. Da ich als Mann mit falschem Profil niemandem Hoffnung machen wollte, habe ich immer sofort jedem meine Absage geschickt, kaum hatte er mich angeschrieben. Ich muss zugeben, dass es nicht leicht war, obwohl ich ja in der absoluten Anonymität verborgen war. Es stresste mich immer mehr und ich fühlte mich ständig beobachtet. Dieses Portal hatte eine Chatfunktion und sobald mein Name grün leuchtete, stürzte sich das Wolfsrudel auf mich kleines Kaninchen. Ich habe mein Profil ziemlich schnell deaktiviert.

Diese Portale sind für Männer und Frauen wirklich extrem unterschiedlich.

Will sagen, ich wünschte, es wäre anders, verstehe aber, dass Frauen irgendwann das Antworten einstellen.
******lia Frau
8.283 Beiträge
Ein sehr differenzierter und guter Beitrag!
*******_bw Mann
1.141 Beiträge
Zitat von *******o_F:

Einen Gedanken zu Thema 2 („warum antwortest Du nicht?) möchte ich auch noch kurz loswerden.

Interessant, denn ich beispielsweise habe das "zweite Thema" nie als "warum antwortest du nicht?" oder Klage von Männern verstanden, dass ihnen nicht geantwortet werde.

Ich meinerseits habe nur versucht, eine Antwort auf die Frage zu finden, wie man besser mit der so unterschiedlich erlebten Kommunikation hier umgeht, so dass es sowohl Männern als auch Frauen besser damit geht.

Diese Portale sind für Männer und Frauen wirklich extrem unterschiedlich.

Will sagen, ich wünschte, es wäre anders, verstehe aber, dass Frauen irgendwann das Antworten einstellen.

Genau das habe ich (meinerseits) ebenso häufig betont, was, so glaube ich, viele schlicht überlesen haben oder wollten; entweder aus einem bestimmten Schubladendenken heraus, um sich selbst auf eine bestimmte Weise darzustellen oder weil einem bestimmte Motive unterstellt wurden.

Nur noch zum Abschluss: Ich finde bereits die Formulierung problematisch, dass irgendwelche Männer einen Frauenthread "übernommen" hätten. Nur mal so am Rande.

Ja, ich finde es auch schlimm, wenn Frauen heute noch unter patriarchalen Strukturen leiden. Das heißt aber nicht, dass ich Teil einer patriarchalen Struktur bin, nur weil ich ein Mann bin.

Nur so als Nachtrag.
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