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Überdruss

*******ias Frau
4.369 Beiträge
@*******o_F Seite 5: Polyamory: Überdruss

Zitat von *******o_F:
Wir reden also über Gefühle und ich möchte mal beschreiben, was in mir vorgeht, wenn ich mich auf einer Plattform wie dieser bewege:

Die allermeisten Frauen-Profile sprechen mich leider aus verschiedenen Gründen nicht an. Das geht mir auf anderen Plattformen auch so. Wenn ich dann eine Frau entdecke, bei der es passen könnte, bin ich innerlich natürlich sehr aufgeregt und mein Herz hüpft erst einmal vor Freude. Ich lese das Profil und immer mehr Punkte sprechen mich an, so dass ich mich richtig darauf freue, ihr einen Brief zu schreiben. Ich trete dann sozusagen in einen Dialog mit einer unbekannten, aber mir sympathischen Person ein und bin ganz gespannt, was passiert. Da gibt es ja bereits einige Punkte, die mich mit der Unbekannten irgendwie verbinden.

Ich klicke auf senden und warte ganz gespannt.

Es passiert nichts.

Dann kommen die Fragen:
Ist es ein Brief von Tausenden?
Hat sie ihn überhaupt gelesen?
Kam der Brief überhaupt an? Wurde er bemerkt?
Habe ich mich doof ausgedrückt?

Es vergeht der nächste Tag, ich schaue nach, ob es eine Nachricht gegeben hat. Nichts.
Es vergeht eine Woche. Nichts.

Natürlich ist niemand verpflichtet, zu antworten, aber es wäre schön, wenn eine kurze Nachricht käme, „sorry Federico_F, das passt leider nicht.“
Dann weiß ich es, mein Kopf ist frei und ich muss nicht hoffen auf etwas, was nicht passiert.

Das alles hat nichts mit den „Hey-Spams“ zu tun, die ein eigenes Thema sind, sondern wäre einfach nett. Mehr nicht. Kein Anspruch. Keine Forderung danach. Wäre einfach schön.

Ja, das ist nachvollziehbar. *g*
Und ich gebe dir auch völlig Recht: Das alles hat nichts mit den "Hey-Spams" zu tun.
Die Anzahl der "lockeren Kontaktversuche" war ja drastisch gesunken als ich unsichtbar online ging.

Doch an deinem letzten Satz deines Beitrags stoße ich mich sehr:

Zitat von *******o_F:
Ich möchte niemals so tough sein, dass ich mich nicht mehr über einen echten, ernstgemeinten Flirtversuch freuen kann.

Das ist ein gutes Beispiel für die Aussage eines Gesinnungsethikers.

Doch ich bin keine Gesinnungsethikerin. Ich bin Verantwortungsethikerin.
Der Weg in die Hölle ist mit lauter guten Absichten gepflastert.
Da will ich i.d.R. aber gar nicht hin.

Deswegen ergibt es für mich mehr Sinn, von mir unbeabsichtigte Nebenwirkungen ebenso gelten zu lassen wie meine gute Absicht. So merke ich wenigstens, wenn ich mich getäuscht habe und mit all meinen "guten Absichten" auf dem Weg in die Hölle bin.

Und wenn mein Gegenüber das nicht bringt, da für ihn die Gesinnung einen höheren Stellenwert hat als seine Eigenverantwortung, dann werden wir auf Dauer nicht gut miteinander auskommen.


Konkret:
Woran erkennt der Mann, ob sein aktueller Flirtversuch echt ist?

Also ich konnte erkennen, wenn bereits im 1. Anschreiben des Mannes die Kommunikation komplett fehl geschlagen war. Wenn er in einen Abschnitt meines Profiltextes, den nahezu alle Menschen zumindest grob richtig einsortierten, irgendetwas - "so völlig an den Haaren herbei Gezogenes" - hinein projizierte.

Wie würdest du dich fühlen, wenn eine Fremde Eigenarten, Einstellungen und Interessen in dich hinein projiziert, die du weder hast noch haben magst noch eines Tages entwickeln magst?
Projektionen, die bei dir Antipathie auslösen.
Und genau damit begründet sie ihr leidenschaftliches Interesse, dich näher kennen zu lernen.

Auf mich hatten solche Anschreiben von Männern folgende Wirkung:
Da fühlte ich mich von seinem Flirtversuch nicht gemeint. Da fühlte ich mich gar nicht gesehen.
Meinem Ego schmeichelte das nicht.
Ich war nicht erfreut oder dankbar, diesem Manne nun als Projektionsfläche dienen zu dürfen.
"Tough" fühlte ich mich in diesen Momenten auch nicht.

Dem Anschreiber waren seine eigenen Projektionen jedoch nicht bewusst.
Für diesen Mann war das ein echter, ernstgemeinter Flirtversuch.
Und die wenigsten dieser Anschreiber akzeptierte meinen Korb.
*******ias Frau
4.369 Beiträge
Zitat von *********oaded:
Es geht mir einfach darum, dass ich, weil ich einem bestimmten Geschlecht angehöre, nicht einem willkürlichen Verbot unterworfen werde. Das möchte ich auch nicht für irgendein Geschlecht und setze mit vehement dafür ein, dass dies niemand widerfährt.

(...)

Ich hoffe, damit nicht noch mehr ein Grundsatzdiskussion auszulösen, sondern verständlich machen zu können, dass es nicht nur von einer Seite, einem Geschlecht, aus eine Lösung gibt oder zu verlangen ist. *my2cents*

@*********oaded Da sind wir ganz einer Meinung.

Ich habe sowohl via "wer ist online" unter den Blindanschreibern vereinzelt tolle Männer kennen gelernt.
Als auch via "Mitgliedersuche" unter den Anschreibern, die sich viel Mühe mit ihrem Anschreiben gaben, habe ich vereinzelt tolle Männer kennen gelernt.

Doch über beide Wege kam ich primär in Kontakt mit Männern, die Männerbashing betrieben.
"Blindanschreiber" versus "Studenten von Frauen-Profilen"
Entwertung der männlichen Konkurrenz statt Flirt.
Und dass viele Männer sowohl im 1:1 als auch in Threadbeiträgen noch Öl ins Feuer gossen, fand ich bedauerlich.

Umso besser finde ich, dass du @*******o_F geschrieben hast, dass es nichts mit den "Hey-Spams" zu tun hat.
Wobei nicht alle kurzweiligen Anschreiben der Blindanschreiber Spam sind. Das möchte ich hier erwähnen.
Ich kann mich noch nicht mal mit anderen Frauen darauf einigen, welche Art Blindanschreiben Spam ist und welche nicht. Da hat jede Frau ihre eigenen Maßstäbe bzw. Vorlieben und Abneigungen. Es ist eben eine andere Art der Kontaktaufnahme.

Worin ich mir mit anderen Frauen deutlich häufiger einig bin sind 2. oder 3. CMs des Blindanschreibers, die wir "unter aller Sau finden". Oder das urplötzliche Kippen eines anfänglich guten Kontaktes hin zu: "I-Bäh. Die Frau ist doch Scheiße! Und wie Scheiße ich sie finde, reibe ich ihr nun in aller Deutlichkeit unter die Nase!" Und das kann bei den "Studenten von Frauen-Profilen", die sich viel Mühe mit dem Anschreiben gaben weitaus krassere Züge annehmen als bei den Blindanschreibern.
*******er66 Mann
3.041 Beiträge
@*********oaded

Sorry dann hatte ich das falsch verstanden. Wenn man richtig liest

"Was mir aber mit aufstieß ..."

ist alles folgende ...

" ...neben dem generellen Schreibverbot für Männer als Lösungsansatz, war der oft vorgebrachte Lösungsansatz: Auch für diejenigen (m/w/d), die diesen Aufwand und Einsatz nicht wollen, muss es eine Lösung geben. Und die kann bei Frauen nur sein, dass sich die Männer ändern müssen. Und zwar nur diese allein. Und meiner Meinung nach, war das auch die ursprüngliche Absicht von @*******_bw , dies aufzuzeigen. Dass es nicht nur an einer Seite liegt, die Verhältnisse zu verbessern."

also auch das von Falke, etwas was dir Aufstößt und nicht was du gut findest. Dann warst du der falsche Adressat.
*******ich Frau
417 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von *******ias:

Doch an deinem letzten Satz deines Beitrags stoße ich mich sehr:

Zitat von *******o_F:
Ich möchte niemals so tough sein, dass ich mich nicht mehr über einen echten, ernstgemeinten Flirtversuch freuen kann.

Das ist ein gutes Beispiel für die Aussage eines Gesinnungsethikers.

*nachdenk* Wieso? Ich les da ne simple Ich-Aussage. Und dass Federico sich schwer damit tut etwas nachzuvollziehen.
Und du dich vielleicht auch? Seine Position?

@*******o_F

Da gehts nicht um „tough“, es ist simpel Gewöhnung.
Stell dir vor, du erlebst Jahr ein Jahr aus viele Anflirtversuche. Sowohl von Menschen, die dir selbst gefallen als auch von denen, die dir nicht gefallen.
Anflirtversuche in passenden Situationen und auch viele, die in Situationen kommen wos für dich/bei dir gerade einfach unpassend ist. Und auch Flirtversuche, die für einen unangenehm, zu plump, zu forsch sind oder in Situationen kommen, in denen man sich einfach schlechter wehren kann.
Und dann gibts noch Belästigung, auch das erlebt so ziemlich jede Frau immer wieder.
Solche Flirtversuche etc. hinterlassen einen faden Beigeschmack und machen Frau auch vorsichtiger.
Das dämpft die Freude eben auch.

Würdest du dich immer noch wie ein Schnitzel freuen?
Gute Flirtversuche sind gar nicht so selten und genau deshalb dann halt aber auch wieder „normaler“.

Man gewöhnt sich ans Nein sagen, auch ans Ignorieren zum Teil. Man gewöhnt sich daran, dass man etwas Skepsis immer braucht, dass man sich auch mal deutlicher wehren muss und ein simples Nein nicht reicht.
Frau wird da „tough“, wenn sie diese Eigenschaft braucht.


Als Mann erlebt man das andersrum vorwiegend nicht so. Männer werden von Frauen weniger und subtiler angeflirtet.
Und nochmal seltener „übergriffig“.


Deshalb freuen sich so einige Männer auch über Flirtversuche von Frauen, die ihnen eigentlich gar nicht so gefallen. Einfach weils seltener ist und ihnen schmeichelt, mal gut tut.

Da gibts genug Frauen, die das wiederum nicht verstehen und falsch deuten. Weil sie eben von ihrer Erfahrung, ihrem Erleben ausgehen und sich nicht in die Lage des anderen reinversetzen.

Aber auch Männer freuen sich nicht alle über Flirtversuche, vor allem wenn sie die Erfahrung gemacht haben, dass doch dann oft nicht viel dahintersteckt. Dass sie gerade zB nur zur Egopolitur der Frau benutzt werden. Das gibts oft genug, absichtlich und gezielt von einigen Frauen.

Ein Flirtversuch kann ja im Grunde gar nicht so ernstgemeint sein, oder?
Man kennt einander noch nicht.
Wirklich echtes Interesse kommt erst auf, wenn man sich kennenlernt. Oder eben nicht.

Alles davor ist Flirt und das macht am meisten Spaß, wenns als lockeres Spiel anfängt.
Find ich.
*******o_F Mann
3.168 Beiträge
Leider drücke ich mich manchmal nicht präzise genug aus, so dass meine Aussage unterschiedlich verstanden werden kann.
Mit „tough“ meinte ich folgendes:

Ich bin ja nun nicht mehr 22 und im Laufe der Jahrzehnte sind neben den positiven Erfahrungen auch ein paar negative dazu gekommen. Jeder baut eine mehr oder weniger starke, selbstlernende Firewall um sich herum auf, um sich vor Verletzungen oder Angriffen zu schützen. Eine Art von individueller Firewall hat beispielsweise die Aufgabe, Frauen auf diesem Portal gegen vulgäre Anfeindungen - die Thema dieses Theras sind - zu schützen.

Auch ich habe meine eigene Firewall, die mich vor Verletzungen schützt, unabhängig davon, ob mir diese von außen zugefügt werden oder ich ein Ereignis individuell als Verletzung empfinde, ohne das es als solche gemeint ist. Klassisches Beispiel ist der berühmte Korb, den sich jeder beim Flirten abholen kann. Meine Firewall schützt mich davor, den Korb nicht als Verletzung zu betrachten, sondern ihn als das zu sehen, was er ist: passt halt nicht.

Auf einem Datingportal - auch wenn JC keines ist - gibt es mehr Körbe, als Liebeserklärungen, abzuholen. Diese ganzen negativ empfundenen Erfahrungen können einen frustrieren und die Freude am Flirten nehmen.

Ich meinte, dass ich nicht möchte, dass meine Firewall über das Ziel hinausschießt und über mein Leben bestimmt. Wenn ich auf eine Frau treffe und sich ein Flirt entwickelt, möchte ich mich einfach über die Gelegenheit freuen können und mich mit „kindlicher Neugierde“ darauf einlassen. Selbst wenn sie mir dann doch so einen blöden Korb unter die Nase hält…
*******ias Frau
4.369 Beiträge
@*******o_F

Ah. OK. Wenn du ein besonderes Frauen-Profil entdeckt hast, führst du einen Dialog im Geiste weiter... willst träumen... und hoffen.
Und da wäre es gut, wenn es sich nicht Ewigkeiten in die Länge zieht sondern früher oder später mal eine Antwort kommt: Der erhoffte Flirt oder der Korb, der dem Dialog im Geiste ein Ende setzt.
Habe ich dich da richtig verstanden?
*******o_F Mann
3.168 Beiträge
Zitat von *******ias:
@*******o_F

Ah. OK. Wenn du ein besonderes Frauen-Profil entdeckt hast, führst du einen Dialog im Geiste weiter... willst träumen... und hoffen.
Und da wäre es gut, wenn es sich nicht Ewigkeiten in die Länge zieht sondern früher oder später mal eine Antwort kommt: Der erhoffte Flirt oder der Korb, der dem Dialog im Geiste ein Ende setzt.
Habe ich dich da richtig verstanden?

Im Prinzip, ja.
Es ist ja nicht so, dass MANN nur Körbe erhält.
Wir verteilen ja auch welche und in meinem Fall sind es auch nicht wenige - was mich genauso enttäuscht, wie Körbe zu erhalten. Auch dann platzt ein Traum. Die „Firewall“ schützt meine Seele auch in diesem Fall.

Es geht mir um die Enttäuschung.
Natürlich freue ich mich sehr, wenn ich ein Profil entdecke, dass mich anspricht.

Wenn dann keine Antwort kommt, ist das auch eine Antwort. Sie lässt einen etwas länger im Zustand des Träumens und Hoffens, als ein schnell gereichter Korb. Das ist alles.

Umgekehrt genauso.
Wenn ich dann im Dialog feststelle, dass es von meiner Seite nicht passt, so liegt es an mir, mein Gegenüber, die ja auch träumt und hofft, so zeitnah wie möglich auf eine emphatische Art auf die Erde zurückzuholen.
*******er66 Mann
3.041 Beiträge
Zitat von *******o_F:
Zitat von *******ias:
@*******o_F

Ah. OK. Wenn du ein besonderes Frauen-Profil entdeckt hast, führst du einen Dialog im Geiste weiter... willst träumen... und hoffen.
Und da wäre es gut, wenn es sich nicht Ewigkeiten in die Länge zieht sondern früher oder später mal eine Antwort kommt: Der erhoffte Flirt oder der Korb, der dem Dialog im Geiste ein Ende setzt.
Habe ich dich da richtig verstanden?

Im Prinzip, ja.
Es ist ja nicht so, dass MANN nur Körbe erhält.
Wir verteilen ja auch welche und in meinem Fall sind es auch nicht wenige - was mich genauso enttäuscht, wie Körbe zu erhalten. Auch dann platzt ein Traum. Die „Firewall“ schützt meine Seele auch in diesem Fall.

Es geht mir um die Enttäuschung.
Natürlich freue ich mich sehr, wenn ich ein Profil entdecke, dass mich anspricht.

Wenn dann keine Antwort kommt, ist das auch eine Antwort. Sie lässt einen etwas länger im Zustand des Träumens und Hoffens, als ein schnell gereichter Korb. Das ist alles.

Umgekehrt genauso.
Wenn ich dann im Dialog feststelle, dass es von meiner Seite nicht passt, so liegt es an mir, mein Gegenüber, die ja auch träumt und hofft, so zeitnah wie möglich auf eine emphatische Art auf die Erde zurückzuholen.

Das ist ein interessanter Punkt den du ansprichst. Mir geht es auch so dass für mich Körbe geben emotional schlimmer ist als ein Korb zu bekommen. Man sieht dann die Enttäuschung beim Gegenüber und wenns einfach nicht passt aber das Gegenüber jetzt nicht grade ein Ars... ist dann tut das schon weh.
******Fox Mann
2.318 Beiträge
Es erinnert an die eigenen Enttäuschungen und Verletzungen, so wird unser Mitgefühl geweckt. Ich finde es auch schwer einen Korb zu geben oder etwas zurück zu nehmen, und ähnliches. Genau das hilft aber auch wieder empfangene Körbe leichter zu nehmen und die Offenheit des Gegenübers schätzen zu lernen.
*******ich Frau
417 Beiträge
Gruppen-Mod 
@******Fox
Nicht zwangsläufig. Mich haben oftmals die offenen, ehrlichen Worte von anderen dazu gebracht, meinen bisherigen Modus-Operandi zu verändern.

Denn ich bin in einigen Bereichen robuster, wo andere sehr viel sensibler sind. Mitfühlen geht dann auch, wenn mein Gegenüber mich mitfühlen lässt… indem es sich selber fühlt und sich mitteilt.
Wenn ich stattdessen nur die Firewall des anderen spüren kann, hab ich diese Möglichkeit nicht.

Und andersrum gilt das gleiche.
******Fox Mann
2.318 Beiträge
Zitat von *******ich:
Wenn ich stattdessen nur die Firewall des anderen spüren kann, hab ich diese Möglichkeit nicht.
In so einer Situation ist mein Bedürfnis nach Mitgefühl ehe begrenzter.

In obigem Beitrag dachte ich an Post im JC, auf die ich mit einem Korb reagiere. Mir unbekannte Menschen, da besteht mein Mitgefühl aus Spekulationen, weil ich zum Gegenüber noch keinen realen Bezug habe. Da versetze ich mich eigentlich nur mittels meiner "Erfahrungen" in's fremde Gegenüber.

Bei vertrauteren Menschen hat mein Mitgefühl viel mehr tatsachlich mit dem Gegenüber zu tun, und wie es sich zeigt.
******Fox Mann
2.318 Beiträge
Zitat von *******ich:
Wenn ich stattdessen nur die Firewall des anderen spüren kann, hab ich diese Möglichkeit nicht.
Manchmal, z.b. unter solchen Variablen wie im Zitat, kann einen Korb zu geben auch befreiend sein. Mit ner Firewall als Gegenüber geht für mich das Leben nicht zu feiern. Dann mach ich lieber was schönes.
*******ias Frau
4.369 Beiträge
Zitat von *******ich:
Mich haben oftmals die offenen, ehrlichen Worte von anderen dazu gebracht, meinen bisherigen Modus-Operandi zu verändern.

Danke. Mit dem Begriff "Modus-Operandi" kann ich viel mehr anfangen als mit "Firewall".
Und mir ging es da genauso.
U.a. machte es "Klick" bei dem Gespräch mit dem Mann der diese Annekdote brachte:

Zitat von *******ias:
D.h.: Er ist mit der enttäuschten Hoffnung bereits durch.
Was soll er da mit einer Absage anfangen? - 30 Minuten nach seinem Anschreiben. Irgendwo im Joy schaut er gerade ein geiles Video und wichst sich einen... *kopfkino* Da macht es "Ping", eine neue CM, freudig öffnet er sie: Ein Korb. Voll der Stimmungskiller. Das war's dann mit seinem Entspannungsprogramm.

Soweit die Annekdote eines Joy-Mannes zum Thema:
"Absagen sind doof. Die kommen immer zu den unpassensten Zeitpunkten."

Nein, natürlich läge es nicht in seiner Hand, einen Korb zu erhalten oder nicht, meinte er.
Das sei die Entscheidung der Frauen.
In seiner Hand läge, ob er eine schöne Tätigkeit unterbricht, nur um zu schauen, was für eine CM gerade im Postfach gelandet ist: Es könnte auch ein Korb sein.

Ja, er war einer dieser Blindanschreiber, die schon Mal am Abend via Copy & Paste eine Nachricht sogleich an ein halbes Dutzend Frauen aus der Region verschickte. Als Gesprächsinitiative brachte er ein nicht-sexuelles Thema, welches ihn gerade beschäftige. Bei seiner abendlichen Themenwahl ging er nach seiner eigenen Lust & Laune. Und dann schaute er, ob sich womöglich die ein oder andere Plauderei darüber ergab... im weiteren Verlauf der Plauderei schaute er auch mal auf's Profil der Frau und bezog das ggf. ins Gespräch mit ein. Aber vorher? Nö.

Er verglich das mit Tanzen. Auf der Tanzfläche im Club tanze er doch auch mal mehr in Richtung der einen oder anderen Frau... und da wäre es doch auch asozial, nur mit den Frauen zu interagieren, die er sexuell attraktiv fände, oder? An manchen Tagen habe er Glück und gleich mehrere attraktive Frauen springen auf ihn an... dann müsse er früher oder später die Entscheidung treffen, welcher der Damen er seine volle Aufmerksamkeit schenken wolle... An manchen Tagen habe er kein Glück, da fühle sich keine der anwesenden Frauen von ihm sexuell angezogen. Da suche keine seine Nähe. Und dann bliebe auch er auf Abstand.

Ein schönes Bild, das mich zum Lachen brachte. *lach* Jepp. Kenn ich! *top*

Im Joy-Forum geisterte damals eine andere Analogie zu den Blindschreibern herum:
Ein notgeiler Kerl, der in Kneipe, Café oder Club wahllos eine Frau nach der anderen anbaggert/ bedrängt. Wäre doch klar, dass der bei keiner landen könne.
Bei etlichen Blindanschreibern fand ich diese Analogie überaus passend. "Hallo Dreilochstute. Bist du auch schön laut beim Arsch-Fick?", wäre auch im Swinger-Club kein erfolgversprechender Kontaktversuch. *nene*

Doch unser Online-Kontaktaufbau war anders gelaufen. Trotz seines Blindanschreibens.
Dazu passte das Bild vom Antanzen auf der Tanzfläche.
Selbst wenn mich das angesprochene Thema nicht neugierig gemacht hätte, so hätte mich die Art seiner Gesprächsinitiative auch nicht genervt. Das war so unverfänglich wie ein Smalltalk an einer Bushaltestelle oder im Supermarkt.

Jedenfalls: Beim Tanzen gäbe es doch auch keine Körbe. Warum sich so manche Frau im Joy nun dazu berufen fühle, Körbe zu verteilen?
- Ähm ja. Da fühlte ich mich ertappt. Hätte mir seine Gesprächsinitiative nicht gefallen, hätte ich ihm auch einen Korb geschickt. Die Körbe verteilte ich, weil a) so viele Männer 10 oder 20 Minuten nach dem Anschreiben herum gemoppert hatten, dass ich ihn ignorieren würde. Und b) weil das im Forum in immer wiederkehrenden Threads als unhöflich & unmenschlich verurteilt wurde, die armen anschreibenden Männer ohne Korb darstehen zu lassen.

Ich fand ich seine Annekdote, ja dieses ganze Treffen sehr erhellend.
Er hatte Taktgefühl und konnte gut über sich selbst lachen. *pieks* Reagierte gutmütig & locker.

Charakterlich wäre so einer übrigens auch ein guter Kandidat für einen One Night Stand gewesen. Beim One Night Stand gibt's ja keine persönliche Bindung, die den Mann hemmen könnte, irgendwie auszuticken. Nur den Hormonrausch in Bezug auf eine Fremde. Da liegt meine Messlatte für "reagiert gutmütig & locker" sehr hoch.

Leider passte die Chemie nicht. D.h. seine Pheromone wirkten auf mich nicht sexuell erregend. Somit waren alle sexuellen Beziehungsformen ausgeschlossen. Aber das konnte ich selbstverständlich erst in Riechweite - also beim ersten Treffen - feststellen. Gibt ja kein Geruchsinternet.

Hätte die Chemie gepasst, hätte ich offline anders auf ihn reagiert und unsere Gespräche wären in eine andere Richtung gelaufen. Doch auch so war es ein amüsanter Abend.
Einfach mal ein nettes Treffen und Erfahrungsaustausch zweier Joyler auf Augenhöhe.

Das wars! *juhu*
So unverkrampft lief das früher - VOR meinen ersten Erfahrungen mit dem Online-Dating.

Danach änderte ich mein Profil (das alte lud zum Träumen ein, das aktuelle tut das nicht mehr) und mehrere meiner Modi-Operandi.

Also: Wenn ich mich schon zwischen unterschiedlichen Umgangsformen entscheiden muss, dann will ich doch lieber dem Typus Mann angenehm sein welcher mir angenehm ist als den moppernden Männern, an denen ich kein Interesse habe.
*******ich Frau
417 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von ******Fox:
Mir unbekannte Menschen, da besteht mein Mitgefühl aus Spekulationen, weil ich zum Gegenüber noch keinen realen Bezug habe. Da versetze ich mich eigentlich nur mittels meiner "Erfahrungen" in's fremde Gegenüber.
Ja. Für mich ist es inzwischen am stimmigsten, wenn ich mich nur nach meinem Gefühl dann richte. (Absagen, Ignorieren, in Dialog gehen). Seitdem erhalte ich fast ausschließlich gute/passende Reaktionen darauf.

Zitat von *******o_F:

Wir verteilen ja auch welche und in meinem Fall sind es auch nicht wenige - was mich genauso enttäuscht, wie Körbe zu erhalten. Auch dann platzt ein Traum. Die „Firewall“ schützt meine Seele auch in diesem Fall.

Umgekehrt genauso.
Wenn ich dann im Dialog feststelle, dass es von meiner Seite nicht passt, so liegt es an mir, mein Gegenüber, die ja auch träumt und hofft, so zeitnah wie möglich auf eine emphatische Art auf die Erde zurückzuholen.

Das ist bei mir der Grund in etwa, weshalb ich bevorzugt schnell Nein sag. Wenn der Bauch nicht direkt ja, interessant, will ich mehr erfahren sagt, dann steig ich gar nicht mehr in den Dialog.
Denn hauptsächlich kommt dann doch das Nein, auch wenn es durchaus oft gar nicht am Gegenüber liegt. Ich muss ja auch noch Zeit und Gelegenheit für ein Treffen schaffen - und daran scheiterts eben auch oft. Weil meine persönliche Situation dann doch dagegen spricht und ich nicht in die Zukunft sehen kann (wann und wie es sich ändert).

Ein frühes Nein beendet den Traum und es ist unpersönlicher, wird unpersönlicher genommen.
Je mehr Kontakt, desto persönlicher wirkt sich ein Korb aus (und sei es nur unser Hirn, welches das Investment bedauert).

Ein Ja zu revidieren ist mitunter nötig, aber „schön“ ist es nicht.


Empathisch auf die Erde zurückholen… schwierig, im Netz. Ich favorisiere nach wie vor die klare Ansage, auch wenn sich diese momentan härter, schmerzhafter anfühlt. Denn dann zerplatzt der Traum ganz eindeutig.
Und das verschafft mehr Freiheit als „schonende“ Worte.

Persönlich schätze ich das auch. Wenn der andere klar signalisiert, dass er nicht will.

Ich träum da selbst auch wenig, bzw erinner mich dran aufzuhören, wenn ichs merk.
Weniger wegen der Möglichkeit der Enttäuschung.

Vielmehr, weil ich auch nicht im Kopf, im Traum über die Grenzen des anderen latschen möchte.
Wenn ich nicht träume, merk ich auch die subtilen Zeichen des anderen schneller.

Und dann reagier ich mehr auf das, was der Mensch selbst mir zeigt und nicht auf das, was mein Traumzentrum ausmalt.
*******ias Frau
4.369 Beiträge
Online träume ich nicht mehr.
Mit dem Flirten und Träumen beginne ich lieber offline - falls die Chemie passt und der Mann in einer akzeptablen Verfassung ist.

Der Grund: Im Liebeskummer träumen die Menschen auch. Selbst-Wiederfindungsphase. Doch da ist noch viel unverarbeiteter Seelenschrott. Wandelnde Pulverfässer.
Und die Mitmenschen wittern das. Bei voller Sinnesbandbreite (Offline) können Menschen solche Pulverfässer leicht wittern.
Jeder Fremde, der halbwegs bei Sinnen ist, macht einen weiten Bogen um die wandelnden Pulverfässer. Und wenn es sich nicht vermeiden lässt, halten Fremde den Kontakt oberflächlich distanziert.

Einem platonischen Freund kann ich in diesen Phasen des Liebekummers emotionalen Halt geben.
Da wirkt die persönliche Bindung, die wir über all die Jahre aufgebaut haben.
Darüber erreiche ich ihn.
Auch in der Öffentlichkeit kann ich ihn davon abhalten, Streit zu suchen und Kämpfe zu provozieren. Dementsprechend mache ich mir auch keine Sorgen um meine/ unsere Sicherheit. Also wenn ich auf ihn aufpasse wie ein guter Wachhund. Sagen wir besser: Um platonische Freunde machte ich mir sehr wohl Sorgen. Doch ich fühlte mich ihrer seelischen Verfassung nicht machtlos ausgesetzt. Da kann ich Halt geben. Wir haben eine Bindung.

Und ich bin später auch nicht enttäuscht, wenn ein Kumpel von all den Träumen, was er so gerne machen würde und was "wir" mal machen könnten, am Ende nur einen Bruchteil umsetzen will. 1. Weiß ich ja, dass er sich gerade im Liebeskummer befindet und diesen Raum zum Träumen bloß braucht, um sich selbst wiederzufinden. 2. Spiele ich bei diesem Träume-Spinnen nicht die Rollen seiner...
*herz2* zukünftigen Traumfrau *herz2* oder *heul* vergangenen Traumfrau (Ex) *gr2*.
Ich? Ich bin beim Träume-Spinnen bloß die Kumpeline an seiner Seite. Und das ist gut so.


Doch im Joy? Hier wollen diese Pulverfässer (Männer in Liebeskummer) mit potentiellen Sexualpartnerinnen träumen... die eingeschränkte Sinnesbreite und zeitversetzte Kommunikation machen es ihnen möglich, trotzdem mit Fremden in Kontakt zu kommen.

Und dann träumen diese Männer... und wie sie träumen!

Mit dem Mann in der Rolle des Traumprinzen der jeweiligen Frau. Einfach Mal unterschiedliche Traumprinzen-Rollen austesten. Womöglich findet er auf diesem Wege heraus, was er eigentlich will.
Und mit der Frau abwechselnd in der Rolle der Traumfrau, mit der er gemeinsame Zukunftsträume spinnt oder der Stellvertreter-Rolle der "bösen" Ex, der er noch so einiges an den Kopf zu schmeißen hat. Frustabbau & Übungen in Selbstbehauptung.

"Nett" ist in diesem Zusammenhang relativ. Die "Netten" benutzen die Frau bloß zum Ausloten möglicher Traumprinzen-Rollen und einer möglichen Zukunfts-Perspektive in Punkto Beziehungsgestaltung. Dass die Enttäuschung am Ende groß ist, da der Mann in etlichen Punkten falsche Hoffnungen schürt und seine Begeisterung bald darauf wieder erloschen ist, finde ich jedoch auch mies. Ein fairer Umgang würde anders ausschauen.

Ich habe nicht das Bedürfnis mit mir fremden wandelnden Pulverfässern Träume zu spinnen.


Mir machte es jedenfalls keine Freude.
Deswegen läd mein aktuelles Profil die Männer auch nicht mehr zum Träumen ein.
Das brauche ich nicht.

Die Männer, die mit ihrem Liebeskummer so halbwegs durch sind, die trauen sich auch so an so gemeingefährliche Orte wie ein öffentliches Café in der Innenstadt.
Die trauen sich auch ohne großen Vorlauf einer fremden Frau aus dem Joy zu begegnen.
Ohne die vorher herbei gesponnene Sicherheit als Mensch oder Mann auch gewollt zu sein.
Dieses Sicherheitsbedürfnis haben Menschen, die halbwegs mit sich selbst im Reinen sind nicht mehr.

Ich habe das Bedürfnis, Männern zu begegnen, die wenigstens so halbwegs mit sich selbst im Reinen sind.

Sollte der Mann in diesem Zustand sein, können wir uns unterhalten. Bei voller Sinnesbandbreite.
Ergebnisoffen.
******Fox Mann
2.318 Beiträge
Zitat von *******ias:
Die trauen sich auch ohne großen Vorlauf einer fremden Frau aus dem Joy zu begegnen.
Ohne die vorher herbei gesponnene Sicherheit als Mensch oder Mann auch gewollt zu sein.
Dieses Sicherheitsbedürfnis haben Menschen, die halbwegs mit sich selbst im Reinen sind nicht mehr.
Ich finde diesen Beitrag ganz schön voll mit sehr detailierten Interpretationen über die armen Schlucker.

An einer Stelle möchte ich dir meine andere Sicht zeigen, die Stelle hab ich oben fett markiert. Das sich schnelle Treffen ohne Kilometerlanges hin- und her schreiben (also gar keins), seid Tinder ist das zum Mainstream geworden.

Meins ist das überhaupt nicht, ich habe mir gerade die Tage wieder mal auf's Neue geschworen, das nie wieder zu machen.

Deine abwertende Formulierung dazu "Ohne die vorher herbei gesponnene Sicherheit ": ich möchte dir zeigen das es auch anders sein kann und ohne Abwertung geht:

Warum soll ich mich mit einer fremden Frau treffen, von der ich nichts weiß, und zu der ich keinen Bezug habe. Die ich nie sah.

Die wenigsten zeigen Gesicht oder tatsächlich etwas ihrer Persönlichkeit im Text.

(...diese Kaltaquise hab ich beim zum Bäcker gehen mehrfach ohne erfolgloses Onlinevorgeplänkel, ABER mit real Gesicht und Ausstrahlung; ich muss hier nur zum Auto gehen, wirklichen Augenkontakt hab ich draussen täglich...)

Ich hatte noch nie so ein schnell/früh Treffen und es gab ein zweites Treffen/Date. Kein Wunder, ich stehe nicht drauf.

Für mich wird es definitiv erst spannend, reizvoll und halt auch sinnvoll eine fremde Frau analog zu treffen, wenn der Kontakt was mit mir gemacht hat, wenn ich Anhaltspunkte habe warum ich sie treffen will, wenn auch was von der Dynamik zwischen uns zu spüren war. Ohne sowas verlasse ich nicht mehr das Haus für Dates, ich weiß schlicht nicht wofür. Ausser ich entwickel masochistisches und stehe dann drauf links weg gewischt zu werden..

Dazu kommt bestümmt mein Erleben das keine dieser Schnellkandidatinnen irgendwas von sich preis gegeben hat. Für mich fängt dann erst Kontakt an, dann werde ich erst warm und kreativ, und möchte balzen. Mich macht Austausch über tiefe Themen sehr an, Sapio halt.

Aber einfach nur schnell irgend eine Frau draussen angucken gehen weil sie mich sinngemäß nach rechts wischte, nee echtnichmehr
*********nchen Frau
5.062 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von ******Fox:
Für mich wird es definitiv erst spannend, reizvoll und halt auch sinnvoll eine fremde Frau analog zu treffen, wenn der Kontakt was mit mir gemacht hat, wenn ich Anhaltspunkte habe warum ich sie treffen will, wenn auch was von der Dynamik zwischen uns zu spüren war.

+1
Geht mir auch so.
*******o_F Mann
3.168 Beiträge
Ich bitte Euch, Worte nicht zu sehr auf die Goldwaage zu legen und sich auf eine einzige Interpretation in einem großen Spektrum festzulegen.
Zwischen schwarz und weiß liegen unendlich viele Grautöne. Wasser kann ein Nieselregen, aber auch der wilde Atlantik sein.
(Ambiguitätstoleranz)

Ihr habt ja alle grundsätzlich recht und ich sehe es prinzipiell nicht anders.

Emphatisch heisst für mich nicht, um den heißen Brei herumzureden, sondern eine klare Message zu senden, ohne den anderen UNNÖTIG zu verletzen, sobald sich zeigt, dass es nicht geht. Der/ die eine formuliert es so, der/ die andere so. Wie jeder halt so ist. Ich finde aber, trotz Plattform und einer gewissen Anonymität immer mit Anstand.

Träumen heißt für mich keineswegs, sich eine Beziehung vorzustellen oder auszumalen, die es überhaupt (noch) nicht gibt. Das kann ja nur schief gehen. Im Gegenteil finde ich es wichtig, im MOMENT zu bleiben und eine Entwicklung in alle Richtungen zuzulassen.

(Oh je, wie erkläre ich das Träumen..?)

Ich denke mal, ich würde es so beschreiben: zuzulassen, dass eine Änderung der Lebenssituation entstehen könnte, die Freude fühlen, einen Menschen getroffen zu haben, mit dem man sich grundsätzlich eine Form von Beziehung wie auch immer vorstellen kann und die sich ja erst in der Kombination definieren würde. Sich die Freude des Moments nicht nehmen zu lassen, weil es 100 mal nicht geklappt hat und beim 101. mal wieder nicht passen wird.
*******ias Frau
4.369 Beiträge
@******Fox Tinder und Wischen ist also deine Assoziation mit meinem Text? Verstehe ich das richtig?

Tja... das hat aber auch nix mit meiner Art des Kontaktaufbaus zu tun. *nein*


Joylern, die aus eigenem Antrieb dieselben Interessen verfolgen wie ich, begegne ich auch mehrfach. Immer mal wieder in Gruppen (offline oder online).
Hin und wieder ergeben sich kleine Gespräche am Rande.
Ich halte jedoch nix davon, krampfhaft nach weiteren Gesprächsthemen zu suchen, um das Gespräch irgendwie am Laufen zu halten.

Sollte es passen, werden wir uns abermals in einer Gruppe (offline oder online) über den Weg stolpern.
Bei so manchem Joyler entsteht im Laufe der Zeit und ganz nebenbei ein Sammelsurium aus sympathischen Eindrücken. Auch bei Joylern, die ich über die Jahre hinweg nur sporadisch in Joy-Gruppen gelesen habe.

Manchmal - eher selten - ergibt sich bei einem kleinen Gespräch am Rande ein so guter Flow, dass man gerne noch X andere Themen miteinander besprechen würde. --> Dann ergibt es für mich Sinn, dieses Gespräch zeitnah in einem Café in der Innenstadt weiter zu führen.

Mir geht es um diesen Impuls!
Um diesen Moment, in dem sich X Abzweigungen auftun, die man verdammt gerne miteinander besprechen würde!

Oder wie @*******o_F es beschrieb...
Zitat von *******o_F:
Wenn ich dann eine Frau entdecke, bei der es passen könnte, bin ich innerlich natürlich sehr aufgeregt und mein Herz hüpft erst einmal vor Freude. (...) immer mehr Punkte sprechen mich an, so dass ich mich richtig darauf freue, ihr einen Brief zu schreiben. Ich trete dann sozusagen in einen Dialog mit einer unbekannten, aber mir sympathischen Person ein und bin ganz gespannt, was passiert. Da gibt es ja bereits einige Punkte, die mich mit der Unbekannten irgendwie verbinden.

Es geht mir um genau diesen Impuls!
Für dessen Entstehung braucht es aber kein Profil.
Kann. Braucht es aber nicht.
*******ias Frau
4.369 Beiträge
Aber gut. Nehmen wir doch einfach das Beispiel von @*******o_F .
Sagen wir, er und ich würden nah beieinander wohnen.
Sagen wir, mein altes Profil hätte den Wow-Effekt auf @*******o_F gehabt, den er in seinem Beitrag beschrieb.
Sagen wir, er hätte mir einen Brief geschrieben und mir darin aufgezeigt, welche möglichen Verbindungen er da sieht und dass er Lust hätte, mich mal kennen zu lernen.

Dann hätte ich @*******o_F in meiner Antwort-CM vorgeschlagen, uns mal in einem Café in der Stadtmitte zu treffen.

Für die Berufs-Pendler, die eh jeden Tag mit dem PKW an meiner Stadt vorbei pendeln...
Ein kleiner Abstecher von der Autobahn auf dem abendlichen nach Hause Weg.
10 Minuten inklusive Partkplatzsuche, um von der Autobahnabfahrt in das vorgeschlagene Café oder Kneipe zu kommen.
Das Parken ist die erste Stunde kostenlos.
Meinen Kaffee kann ich selbst zahlen.
Wir treffen uns einfach in unserer stinknormalen Alltagskleidung.
Kein großer Aufwand - für beide Seiten.

Oder: Ich begebe mich mittels ÖPNV in ein Café in eine der Nachbarstädte.
Da gibt es so einige Orte, an denen ich sowieso regelmäßig mit ÖPNV vorbeipendel.
Da wäre es für mich auch nur ein kleiner Abstecher aus dem Alltag, bevor ich meine Fahrt wieder aufnehme.
Meinen Kaffee kann ich selbst zahlen.
Wir treffen uns einfach in unserer stinknormalen Alltagskleidung.
Kein großer Aufwand - für beide Seiten.

Und diese HP auf der beide Varianten stehen, die hätte ich @*******o_F freigeschaltet.
Direkt mit meiner ersten Antwort-CM auf seinen Brief.


Jedenfalls war das mein Modus-Operandi bei meinem alten Profil, welches die Männer zum Träumen einlud.
Also wenn entsprechende "Briefe" kamen.
Bis auf wenige Ausnahmen kam es auf diesem Wege nie zu einer Verabredung.
Kam es auf diesem Wege zu einer Verabredung, kam es auch immer zum Treffen. Und diese Treffen waren erfreulich - selbst wenn die Chemie nicht passte. Ein schöner Abend.

Und es war und ist immernoch mein Modus-Operandi bei vertauschten Rollen.
Also wenn ein Männer-Profil ausnahmsweise diesen Wow-Effekt auf mich hat, dass ich allein aufgrund des Joy-Profils einem Mann einen "Brief" schreibe.
Bis auf eine Ausnahme kam es auf diesem Wege immer zu einer Verabredung.
Kam es auf diesem Wege zu einer Verabredung, kam es auch immer zum Treffen. Und diese Treffen waren erfreulich - selbst wenn die Chemie nicht passte. Ein schöner Abend.

Zwischen Tinder-Wischem und Briefe-Schreiben liegen Welten.
*******ias Frau
4.369 Beiträge
Was all die Briefe-Schreiber auf meinen alten Profil anbelangte, so nannte ich diesen Modus-Operandi auch "den Kein-Korb."

Warum "Kein-Korb"?
Die überwiegende Mehrheit der Briefeschreiber gab zwar vor, meine Art Treffen im Café zu wollen, begonn aber mehrfach weitere Träume zu spinnen... was wir denn machen könnten... auf diese Träume ging ich aufgrund meiner Erfahrungen mit dieser Klientel jedoch nicht (mehr) ein. Während er nicht auf meine Fragen bezüglich Datum und Uhrzeit einging.
Wir taten uns nichts.
Er ging nicht auf meine Gesprächsinitiative ein. Ich ging nicht auf seine Gesprächsinitiave ein.
So ging das zwei, drei Mal hin- und her.
Dann schlief der Kontakt ein, ohne dass eine von beiden Seiten einen Korb ausgesprochen hätte.

Der Kein-Korb ersetzte obendrein meinen vorangegangenen Modus-Operandi, bei den Briefeschreibern, die mein Interesse nicht zu wecken vermochten:

Brief des Mannes --> Mein Standartabsagetext --> Diskussionsversuch des Mannes --> Ich: Unterhaltung beenden --> nach Ablauf der Sperrfrist erneuter Kontaktversuch des Mannes --> Ich: User auf Ignorier-Liste setzen. --> Mann beklagt im Forum, dass ihm die Frauen keine Chance geben und die "guten Männer" doch verpassen würden. *roll*

Nicht alle durchliefen alle Stationen.
Die Verteilung entsprach der Gaußschen Glockenfunktion.
Am häufigsten endete es bei: "Unterhaltung beenden" und "Ignorier-Liste"
Die Extreme: "Mann akzeptiert den Korb" und "Mann beklagt im Forum, dass ihm die Frauen keine Chance geben und die "guten Männer" doch verpassen würden." traten in etwa gleich häufig auf, waren aber seltener.

Der Kein-Korb ersetzte bei den Männern das:
• Korb bekommen.
• Durch "Unterhaltung beenden" blockiert werden.
• Auf die "Ignorier-Liste" gesetzt werden.
• Sich im Forum über eine nicht erhaltene Chance auszukotzen.

Das fand ich gut. *g*

Aber ohne das alte Profil, brauche ich mich gar nicht mehr um diese Art Anschreiber zu kümmern. Das finde ich nun besser.
***ng Mann
398 Beiträge
OK @*******ias, schon klar, so kann das bei dir klappen.
Ich habe hier auch 4 Großstädte um mich herum: Nürnberg, Würzburg, Stuttgart und Ulm. Jede so etwa 100 km entfernt und innerhalb dieses Kreises nur sehr wenige JOYler. Da überlege ich mir's schon genau, ob ich da 'ne Frau treffe von der ich nicht viel weiß.
*******ias Frau
4.369 Beiträge
Zitat von ***ng:
OK @*******ias, schon klar, so kann das bei dir klappen.
Ich habe hier auch 4 Großstädte um mich herum: Nürnberg, Würzburg, Stuttgart und Ulm. Jede so etwa 100 km entfernt und innerhalb dieses Kreises nur sehr wenige JOYler. Da überlege ich mir's schon genau, ob ich da 'ne Frau treffe von der ich nicht viel weiß.

Jepp. Wenn ich so wohnen würde wie du, dann hätte ich dafür auch Verständnis.

Aber hier?
Hier bedeutet es im Worst-Case, dass der Mann früher oder später seinen Frauen-Hass an mir abreagiert oder mich wie aus heiterem Himmerl ghostet.
Und im Best-Case bedeutet es, dass der Mann so ungünstig wohnt, dass ihm regelmäßige Fahrten zu mir eh zu anstregend wären. Oder umgekehrt. Dann passt es einfach nicht. Besser, wir stellen das frühzeitig fest.
*******o_F Mann
3.168 Beiträge
Ich bin nicht nur ein mal 500 km zu einem Treffpunkt mit dem Zug gefahren. Wenn mich die Frau interessiert hat, mache ich das gerne. Ich hatte auf diesem Wege schon ganz tolle Menschen getroffen, auch wenn sonst nichts weiter daraus entstanden ist. Vielleicht noch kurz die Info, dass ich nicht notgeil bin, sondern es liebe, mich auf diesem Globus zu bewegen.

Ein mal waren wir auf dem Bahnhofsvorplatz in XY verabredet und ich sah schon von weitem, dass es nicht passt. Schade, aber so isses halt. Ich habe sie trotz der inneren Enttäuschung zum Mittagessen eingeladen, wir führten ein sehr tiefgründiges, sehr berührendes Gespräch und bestätigten uns beide gegenseitig, kein Knistern zu spüren. Wir trennten uns mit Zuneigung, aber ohne erotische Gefühle voneinander. Ich fuhr zurück nach Berlin und auch sie war enttäuscht, dass es nicht hat sollen sein.

Aber beide aufrecht und anständig.

Mittlerweile erkenne und akzeptiere ich viel früher die Zeichen, die sagen, dass es nicht passt. (Das nennt sich Lernen) Entweder läuft ein Dialog ohne Abschied und Korb einfach aus, eine Seite sieht, dass Wünsche, Bedürfnisse und Vorstellungen nicht kompatibel sind oder es entstehen zwar Sympathien, aber keine Erotik.

Es ist nun mal wie‘s ist.

Wenn ich aber das Gefühl habe, es stimmt zunächst alles, freue ich mich, buche gerne ein Zugticket und rechne durchaus mit „außer Speden nix gewesen“.
*********nchen Frau
5.062 Beiträge
Gruppen-Mod 
Das hängt ja auch sehr von den Lebensumständen ab, zB.
Ich könnte gar nicht mal eben 500km wohin auch immer fahren.
Mein Radius ist mittlerweile seeeehr eingeschränkt, weil ich eben auch gar keine Lust (von Zeit mal abgesehen) auf größere Fahrten habe. Das passt gar nicht in mein Leben.
Natürlich könnte da voll der traumhaft passende Mensch 200km weiter weg sein, aber das nützt mir ja dann nix und deshalb teste ich das gar nicht erst.

Allerdings bin ich insgesamt auch sehr date-faul geworden.
Es gab eine Zeit, da war das ganz anders und ich selbst auch deutlich flexibler und risikobereiter.

Aber ich habe eben keiiiine Lust, das wieder und wieder zu diskutieren.
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