@*******o_F Seite 5: Polyamory: Überdruss
Ja, das ist nachvollziehbar.
Und ich gebe dir auch völlig Recht: Das alles hat nichts mit den "Hey-Spams" zu tun.
Die Anzahl der "lockeren Kontaktversuche" war ja drastisch gesunken als ich unsichtbar online ging.
Doch an deinem letzten Satz deines Beitrags stoße ich mich sehr:
Das ist ein gutes Beispiel für die Aussage eines Gesinnungsethikers.
Doch ich bin keine Gesinnungsethikerin. Ich bin Verantwortungsethikerin.
Der Weg in die Hölle ist mit lauter guten Absichten gepflastert.
Da will ich i.d.R. aber gar nicht hin.
Deswegen ergibt es für mich mehr Sinn, von mir unbeabsichtigte Nebenwirkungen ebenso gelten zu lassen wie meine gute Absicht. So merke ich wenigstens, wenn ich mich getäuscht habe und mit all meinen "guten Absichten" auf dem Weg in die Hölle bin.
Und wenn mein Gegenüber das nicht bringt, da für ihn die Gesinnung einen höheren Stellenwert hat als seine Eigenverantwortung, dann werden wir auf Dauer nicht gut miteinander auskommen.
Konkret:
Woran erkennt der Mann, ob sein aktueller Flirtversuch echt ist?
Also ich konnte erkennen, wenn bereits im 1. Anschreiben des Mannes die Kommunikation komplett fehl geschlagen war. Wenn er in einen Abschnitt meines Profiltextes, den nahezu alle Menschen zumindest grob richtig einsortierten, irgendetwas - "so völlig an den Haaren herbei Gezogenes" - hinein projizierte.
Wie würdest du dich fühlen, wenn eine Fremde Eigenarten, Einstellungen und Interessen in dich hinein projiziert, die du weder hast noch haben magst noch eines Tages entwickeln magst?
Projektionen, die bei dir Antipathie auslösen.
Und genau damit begründet sie ihr leidenschaftliches Interesse, dich näher kennen zu lernen.
Auf mich hatten solche Anschreiben von Männern folgende Wirkung:
Da fühlte ich mich von seinem Flirtversuch nicht gemeint. Da fühlte ich mich gar nicht gesehen.
Meinem Ego schmeichelte das nicht.
Ich war nicht erfreut oder dankbar, diesem Manne nun als Projektionsfläche dienen zu dürfen.
"Tough" fühlte ich mich in diesen Momenten auch nicht.
Dem Anschreiber waren seine eigenen Projektionen jedoch nicht bewusst.
Für diesen Mann war das ein echter, ernstgemeinter Flirtversuch.
Und die wenigsten dieser Anschreiber akzeptierte meinen Korb.
Zitat von *******o_F:
„Wir reden also über Gefühle und ich möchte mal beschreiben, was in mir vorgeht, wenn ich mich auf einer Plattform wie dieser bewege:
Die allermeisten Frauen-Profile sprechen mich leider aus verschiedenen Gründen nicht an. Das geht mir auf anderen Plattformen auch so. Wenn ich dann eine Frau entdecke, bei der es passen könnte, bin ich innerlich natürlich sehr aufgeregt und mein Herz hüpft erst einmal vor Freude. Ich lese das Profil und immer mehr Punkte sprechen mich an, so dass ich mich richtig darauf freue, ihr einen Brief zu schreiben. Ich trete dann sozusagen in einen Dialog mit einer unbekannten, aber mir sympathischen Person ein und bin ganz gespannt, was passiert. Da gibt es ja bereits einige Punkte, die mich mit der Unbekannten irgendwie verbinden.
Ich klicke auf senden und warte ganz gespannt.
Es passiert nichts.
Dann kommen die Fragen:
Ist es ein Brief von Tausenden?
Hat sie ihn überhaupt gelesen?
Kam der Brief überhaupt an? Wurde er bemerkt?
Habe ich mich doof ausgedrückt?
Es vergeht der nächste Tag, ich schaue nach, ob es eine Nachricht gegeben hat. Nichts.
Es vergeht eine Woche. Nichts.
Natürlich ist niemand verpflichtet, zu antworten, aber es wäre schön, wenn eine kurze Nachricht käme, „sorry Federico_F, das passt leider nicht.“
Dann weiß ich es, mein Kopf ist frei und ich muss nicht hoffen auf etwas, was nicht passiert.
Das alles hat nichts mit den „Hey-Spams“ zu tun, die ein eigenes Thema sind, sondern wäre einfach nett. Mehr nicht. Kein Anspruch. Keine Forderung danach. Wäre einfach schön.
Die allermeisten Frauen-Profile sprechen mich leider aus verschiedenen Gründen nicht an. Das geht mir auf anderen Plattformen auch so. Wenn ich dann eine Frau entdecke, bei der es passen könnte, bin ich innerlich natürlich sehr aufgeregt und mein Herz hüpft erst einmal vor Freude. Ich lese das Profil und immer mehr Punkte sprechen mich an, so dass ich mich richtig darauf freue, ihr einen Brief zu schreiben. Ich trete dann sozusagen in einen Dialog mit einer unbekannten, aber mir sympathischen Person ein und bin ganz gespannt, was passiert. Da gibt es ja bereits einige Punkte, die mich mit der Unbekannten irgendwie verbinden.
Ich klicke auf senden und warte ganz gespannt.
Es passiert nichts.
Dann kommen die Fragen:
Ist es ein Brief von Tausenden?
Hat sie ihn überhaupt gelesen?
Kam der Brief überhaupt an? Wurde er bemerkt?
Habe ich mich doof ausgedrückt?
Es vergeht der nächste Tag, ich schaue nach, ob es eine Nachricht gegeben hat. Nichts.
Es vergeht eine Woche. Nichts.
Natürlich ist niemand verpflichtet, zu antworten, aber es wäre schön, wenn eine kurze Nachricht käme, „sorry Federico_F, das passt leider nicht.“
Dann weiß ich es, mein Kopf ist frei und ich muss nicht hoffen auf etwas, was nicht passiert.
Das alles hat nichts mit den „Hey-Spams“ zu tun, die ein eigenes Thema sind, sondern wäre einfach nett. Mehr nicht. Kein Anspruch. Keine Forderung danach. Wäre einfach schön.
Ja, das ist nachvollziehbar.
Und ich gebe dir auch völlig Recht: Das alles hat nichts mit den "Hey-Spams" zu tun.
Die Anzahl der "lockeren Kontaktversuche" war ja drastisch gesunken als ich unsichtbar online ging.
Doch an deinem letzten Satz deines Beitrags stoße ich mich sehr:
Zitat von *******o_F:
„Ich möchte niemals so tough sein, dass ich mich nicht mehr über einen echten, ernstgemeinten Flirtversuch freuen kann.
Das ist ein gutes Beispiel für die Aussage eines Gesinnungsethikers.
Doch ich bin keine Gesinnungsethikerin. Ich bin Verantwortungsethikerin.
Der Weg in die Hölle ist mit lauter guten Absichten gepflastert.
Da will ich i.d.R. aber gar nicht hin.
Deswegen ergibt es für mich mehr Sinn, von mir unbeabsichtigte Nebenwirkungen ebenso gelten zu lassen wie meine gute Absicht. So merke ich wenigstens, wenn ich mich getäuscht habe und mit all meinen "guten Absichten" auf dem Weg in die Hölle bin.
Und wenn mein Gegenüber das nicht bringt, da für ihn die Gesinnung einen höheren Stellenwert hat als seine Eigenverantwortung, dann werden wir auf Dauer nicht gut miteinander auskommen.
Konkret:
Woran erkennt der Mann, ob sein aktueller Flirtversuch echt ist?
Also ich konnte erkennen, wenn bereits im 1. Anschreiben des Mannes die Kommunikation komplett fehl geschlagen war. Wenn er in einen Abschnitt meines Profiltextes, den nahezu alle Menschen zumindest grob richtig einsortierten, irgendetwas - "so völlig an den Haaren herbei Gezogenes" - hinein projizierte.
Wie würdest du dich fühlen, wenn eine Fremde Eigenarten, Einstellungen und Interessen in dich hinein projiziert, die du weder hast noch haben magst noch eines Tages entwickeln magst?
Projektionen, die bei dir Antipathie auslösen.
Und genau damit begründet sie ihr leidenschaftliches Interesse, dich näher kennen zu lernen.
Auf mich hatten solche Anschreiben von Männern folgende Wirkung:
Da fühlte ich mich von seinem Flirtversuch nicht gemeint. Da fühlte ich mich gar nicht gesehen.
Meinem Ego schmeichelte das nicht.
Ich war nicht erfreut oder dankbar, diesem Manne nun als Projektionsfläche dienen zu dürfen.
"Tough" fühlte ich mich in diesen Momenten auch nicht.
Dem Anschreiber waren seine eigenen Projektionen jedoch nicht bewusst.
Für diesen Mann war das ein echter, ernstgemeinter Flirtversuch.
Und die wenigsten dieser Anschreiber akzeptierte meinen Korb.