„Hättet ihr etwas anders gemacht...
...eine Frage vor allem an alle mit erlebter Trennung, bevor Polyamorie öffentlich diskutiert wurde bzw. bevor ihr davon erfahren habt, dass es so etwas gibt?
Hat oder hätten euch die Erfahrungen hier in der Gruppe etwas genützt, hättet ihr aus eurer heutigen Sicht etwas anders gemacht?
Mein Lieblingsautor greift die Grundfrage „Was wäre wenn“ in mehreren Büchern auf. U.a. mit der Verwendung des „Fluches“: Mögen all deine Träume wahr werden.
Tja, viele Menschen vergessen, was für Träume wir auch haben.
Und das der Verlauf einer Geschichte von so vielem abhängig ist… es hätte auch deutlich fataler, schrecklicher laufen können.
Was hätte es schon groß geändert, wenn ich ein theoretisches „Backup“ von Gleichgesinnten gehabt hätte? Ich war, wie ich war. Meine Partner waren, wie sie waren.
Und wie das läuft entscheidet sich in unzähligen 1:1 Situationen.
Klar, in gewisser Weise verstehe ich den Wunsch nach Rückendeckung durch Gleichgesinnte. Ich stand unzählige Male in solchen Situationen, wo dir der Partner, Freunde etc mit diesem „aber alle anderen“ kommen.
Mei. Meine Antwort war stets dieselbe. Was ändert das?
Ich steh da und ich bin halt so. Entweder gefällts oder halt nicht, liegt nicht bei mir.
Manchmal ist das sehr schwer zu tragen, aber dafür stärkts einen eben auch.
Meine „Nichtmonogamie“ spielte zwar ne Rolle, aber letztendlich war das auch nur ein Symptom und daran ist nicht gescheitert.
Ich hab mir auch in Freundschaften und vor Liebesbeziehungen schon gesagt: Wenn es passt, findet sich ein Weg.
Und an entsprechenden Stellen ist es eben dann auch die Trennung. Die fühlten sich auch tatsächlich immer „gut“ an, im Sinne von richtig oder eben auch wirklich gut, befreiend.
Die entstandenen Beziehungsdynamiken haben mich an sich eher länger mal beschäftigt. Für mich war das ein Zeichen, dass ich dort noch was lernen sollte, was ich gerade noch übersehe.
Lustigerweise habe ich durch diese Gruppe eigentlich keine „Stärkung“ meiner Nichtmonogamie erlebt, sondern stattdessen zunehmend kritischer bestimmte Erklärungen/Sichtweisen dazu reflektiert.
Die spannendsten Momente waren, wenn ich etwas las hier, was von mir hätte sein können. Und dann gemerkt hab, dass meine Resonanz darauf nicht oder nicht komplett zustimmend war.
Gut, und andererseits gefallen mir Beziehungskonstrukte ohnehin nicht. Ich finde, die Form sollte sich von innen heraus ergeben. Je nachdem mit wem und in welchen Umständen man zusammenkommt.
Naja, nichtmono fiel mir aber auch nie schwer.
Heut kann ich das erste Mal eine wirklich
freie mono“ Beziehung führen und zunehmend mehr genießen. Für mich ein absoluter Zugewinn.
Aber dafür musste ich halt meinen Weg, meine Erfahrungen erst machen. Vorher war mir das so nicht möglich, dafür anderes was anderen lange nicht möglich ist.