Welche Absprachen gibt es in Eurer polyamoren Partnerschaft?

Wir haben die Absprache eines sogenannten Safer-Nets. Gemeint ist, dass alle Liebsten und Metamouren im Polykül nur innerhalb des Polyküls kondomlosen Sex haben, denn (das gehört auch zur Safer-Net-Absprache) wir lassen uns mindestens alle sechs Monate auf HIV und gerne auch auf andere sexuell übertragbare Krankheiten testen. Der Schwerpunkt liegt auf HIV, das läßt sich mit Kondom sicher verhindern und ist nicht heilbar.

Wir haben die Verabredung, transparent zu sein in unserem Fühlen und beziehungsrelevanten Handeln. Also: "Ich flirte gerade mit X, bin aber nicht verliebt." Oder: "Ich sehne mich gerade nach mehr Sex und möchte ihn mir bei X holen." Und so weiter.

Wir haben verabredet, bei Konflikten auf unsere Projektionen zu schauen: Warum triggert gerade mich genau dies?

Habe ich etwas vergessen, liebste @******ore , liebste @*****erz , liebste Metamouren?

Das klingt prima, dann hat sie schon Vorstellungen die eine gute Grundlage sein können.


Ohne ihr Wissen hätte ich an eurer Stelle gar kein Date. Je mehr deine Frau auf dem Laufenden ist, was in dir so vor sich geht, desto mehr Vertrauen kann sie vielleicht grundsätzlich in euch finden. Dazu gehört auch das sie es als erste hört, wenn du verabredet bist. Vielleicht möchte sie sogar vorher gefragt werden, ob es o.k. ist, wenn du nun eine Verabrdeung treffen möchtest. Eine Zeit lang würde ich das sogar mit tragen.
Ich finde dieses immer auf dem Laufenden sein können, darauf auch vertrauen zu können, die größte Sicherheit die ich geben und bekommen kann.

Ich bin schon länger dabei und versuche mich gerade zurück zu versetzen, wie es damals war. Anfangs dachte ich auch mir würden Absprachen gut tun, sie würden mich beruhigen.

Was mir sehr half war so eine Verabredung, das wenn ein Date vorbei ist, das ich dann eine Nachricht bekam mit (bin wieder da" z.B.). Ich hatte stark mit Eifersuchtsthemen zu kämpfen, allerdings lief das bei mir immer nur so lange innerlich ab, wie ein Date stattfand, dannach war wieder Ruhe. Allein der Aspekt das es rum war, ließ mich innerlich immer wieder runter fahren. Das war für mich ein Anker der mir auf Dauer half, diese Ängste fast komplett auslaufen lassen zu lernen.

Ich bin gefühlt immer im Bilde was bei den anderen so läuft, ob sich was anbahnt, ich betrachte das als den freundschaftlichen Aspekt den ich so sehr schätze in Beziehungen. Und auch einen sehr spannenden, ein bisschen wie Kino, nur real.

Da funktioniert seid Jahren wie von alleine, obwohl ich heute ein Liebhaber von keine Regen bin, hält sich das in allen Beziehungen. Ich würde auch echt was vermissen.

Wobei, klare Absprechen und Grenzen braucht es im Hinblick auf übertragbare Krankheiten, also ich will die. Und wir testen uns regelmäßig obendrauf. Schutz nach aussen sozusagen.

SAFE , bzw wenn ohne Kondom, dann durch regelmäßige Gesundheits-überprüfung .

Transparent, unwohl-sein ansprechen, was mal mehr oder minder klappt, manchmal muss sich due Oerson auch erst mal selber be-finden , in ihrem Gefühl....

Und ganz wichtig bei uns, eie sehr möchte ich , meine JunX informativ mit ringebunden sein, wenn ich abwesend bin ....wie schnell wird eine Antwort erwartet....

Da dir deine Frau "gönnt", denke ich, dass sie auf "kaffee&Kuchen" zu dritt , keine Lust hat .....
Das hat für mich eine hohe Bedeutung, um im Kontaktzu bleiben, was das "nicht Alleinstellungsmerkmal" angeht...

Entschuldige bitte, ich bin normalerweise niemand, der eine "doofe" Frage zurückstellt, aber in dem Fall drängt sie sich mir allzu sehr auf:
Wenn deine Frau sich Absprachen und Regeln wünscht, warum fragst du dann nicht sie, welche genau sie sich wünscht?

Ansonsten gibt es bei manchen Leuten Absprachen zu:
• Safer Sex; neben Kondomen können auch STI-Tests ein Thema sein (wäre bei euch auch dann ein Thema, falls du deine Frau z.B. noch küsst, ihr gemeinsame Handtücher verwendet etc.)
• Terminabsprachen; sind bestimmte Tage generell frei oder reserviert für euch; werden Dates nur mitgeteilt oder vorher zeitlich abgestimmt
• Informationsfluss; wie viel genau möchte sie wissen oder nicht wissen; Holschuld oder Bringschuld; was darf umgekehrt die neue Person über deine Frau wissen
• Exklusivitäten; was möchtest du ausschließlich mit deiner Frau teilen; sind bestimmte Hobbys exklusiv; sind gemeinsame Urlaube ok; ist Zusammenziehen denkbar; ist Übernachten ok, falls ja, wie oft
• hierarchische oder egalitäre Polyamorie; bleibt deine Frau an erster Stelle oder dürfen alle PartnerInnen gleich wichtig sein
• was geschieht bei Konflikten; habt ihr bereits eine funktionierende Streitkultur; muss die dritte Person im Zweifelsfall gehen oder zurückstehen; hat deine Frau ein Vetorecht in Bezug auf die neue Person
• sollen sich die PartnerInnen kennenlernen oder nicht; was geschieht bei unterschiedlichen Wünschen und Bedürfnissen diesbezüglich
• Quality time; was darf zwischen dir und deiner Frau auf keinen Fall zu kurz kommen durch die neue Beziehung
• Rituale und Kommunikation; telefoniert ihr täglich; auch während des Dates; dürfen Telefonate ausfallen; darfst du umgekehrt in Anwesenheit deiner Frau mit der anderen telefonieren oder schreiben
• darf die andere Person euer Haus oder eure Wohnung betreten; alle Räume oder nicht; für bestimmte Zeiten oder umbegrenzt; was geschieht, wenn deine Frau zu Hause mal ihre Ruhe braucht
• wie verhältst du dich nach einem Date; braucht deine Frau ein vorsichtiges Annähern oder eine innige Begrüßung; sollst du frisch geduscht nach Hause kommen

Ich bin aber nicht sicher, ob es eine gute Idee ist, alles das jetzt schon im Detail im Vorfeld zu besprechen, es könnte auch überfordernd für sie sein. Und manchmal ergibt sich im Fluss vieles von selbst besser, als man es vorher hätte durchdenken können.
Daher würde ich mit der von mir zu Beginn gestellten Frage anfangen und erstmal abwarten, welche dieser Bereiche für deine Frau wichtig sind und welche nicht.

Ich glaube, dass der Begriff "im Vorfeld" hier nicht so ganz passend ist. Die Hauptpartner haben seit 2 Jahrzehnten keinen Sex mehr miteinander. Das ist in meinen Augen eine ausreichend lange Zeit um sich darüber klar zu werden, wie der jeweils andere Partner seine Außenbeziehungen gestalten soll... Ich persönlich verstehe das Lebensmodell zwar nicht, aber wenn 2 erwachsene Menschen beschließen, dass sie auch ohne Sex zusammen bleiben und leben und vor allem so tun wollen, als wären sie noch ein Ehepaar (obwohl ein wesentlicher Aspekt des Ehelebens fehlt), wer bin ich, diesen Willen in Frage zu stellen?

@*******enig ...
Heute wieder den kritischen Kaffee gegriffen....

Partnerschaft ist weit mehr Verbundenheit, als es Sex ausdrücken könnte und kann....

Guten Morgen 😊☕️🥐
In erster Line hab ich sie gefragt welche Regelungen sie MÖCHTE. ( bin auch 28 Jahre verheiratet) dazu hab ich draufgepackt, das sie nie das Gefühl bekommt, das ihre gewachsenen Positionen in Gefahr ist. Möchte sie etwas am gleichen Tag, wird sie Priorisiert. Möglichen Partnerinnen habe ich das von Anfang an kommuniziert. Hier kam es in den letzten 8 Jahren 2 x zu Überschneidungen ( aber nur einmal kurzfristig wg einer Krankheit)
Du wirst in beide Beziehungen viel Energie stecken müssen. Da meine Freuen freundschaftlichen Kontakt haben, sind Absprachen mit der Zeit aber entspannter geworden.
In jedem fall lass dir Zeit damit auch die Frauen sich kennenlernen können und kommunizieren viel.

Lieber TE, bist Du denn schon klar darüber, ob Du "nur" den Sex außerhalb haben möchtest, oder ob Du damit auch emotionale Verbindung mit anderen Menschen eingehen möchtest?

Das macht für mich einen Unterschied.

Ich hacke hier, rein informativ, kurz ein:
Hepatitis C ist um ein vielfaches ansteckemder, und, im Gegensatz zu A, B und einigen Untergruppen nicht impf- und heilbar.
Für Syphilis gibt es weltweit noch 2-3 wirksame Antibiotika. Die Resistenz gilt zwischenzeitlich als "besorgniserregend".
Dazu kommen immer mehr fehlende Medikamente, aufgrund "Lieferkettenprobleme".

Bitte verabschiedet euch von dem Gedanken, dass viele Regeln das alles automatisch zu einem unkomplizierten, schmerzfrei Ding werden lassen.

Erste Regel: Achtsamkeit.

Achtet einander und aufeinander, sprecht regelmäßig miteinander, auch ohne Anlass.

Der Rest ist learning by doing.

Wir haben uns bei der Öffnung Beratung bei einem Paartherapeuten geholt, der mit offenen Beziehungen Erfahrung hat aus seiner Beratungspraxis. Wir hatten den Wunsch nach vielen und detaillierten Regeln und er hat uns geraten, nicht zuviele aufzustellen. Wir haben die für uns Wichtigsten dann festgelegt, sie wurden hier alle schon genannt (Safe, nicht in unseren vier Wänden, niemanden aus dem gemeinsamen Umfeld, Transparenz von beiden, Vetorecht). Im Laufe der Jahre wurden die Regeln unwichtiger und es etablierte sich eine Umgangskultur damit. Die Transparenz und die Achtsamkeit für die anderen und sich selbst sind als Kern geblieben. Grenzwandlerin hat detailliert aufgeschrieben, was mir in dem Kontext auch begegnet ist und ich auch wiedererkenne bei uns zum Teil.

Ich verstehe diesen Thread so, dass der TE dabei ist, mit seiner Frau "Regeln" zu vereinbaren. Die beiden fragen sich aber offensichtlich, ob sie eine wichtige Regelungsmöglichkeit übersehen haben und bitten darum, die in der Praxis bei uns tatsächlich umgesetzten, konkreten Regeln vor ihnen auszubreiten.

Daher verstehe ich diese Bitte und respektiere sie:

Ach ja,die JunX 🤣 !!! ??? etc.... kek7fj29rkg

@*******enig He, ich hab den tollsten Ehemann von der Welt und wir haben seit acht Jahren keinen Sex. 🧐

@*******yus Dieses nur schwer reden können, das kenne ich so gut! Wenn ich mit meinem Mann reden will, lähmt mich manchmal unsere gemeinsame 25 jährige Vergangenheit. Wir müssen so viele überholte Bilder einreißen, die wir über uns aufgebaut haben, dass manchmal mein Gehirn auf Blockade schaltet. Es ist körperlich anstrengend über Wünsche und Regeln zu reden, wenn man dabei Täuschungen aufgeben muss.

Danke für deine Frage! Wir haben schon einige von den hier genannten Regeln und auch ich lasse mich hier gerne noch anregen, welche wir noch gar nicht kennen!

Unsere Beziehung ist nur auf meiner Seite geöffnet, wobei wir durchaus Sex miteinander haben. Wir haben folgende Regeln:

Nicht in unserer Wohnung, auch nicht wenn mein Partner nicht da ist

Mein Partner möchte nicht persönlich andere Männer kennenlernen

Ich sage, wann ich Dates habe, auch erste Kennenlerndates gehören dazu oder Telefonate.

Bei Treffen sage ich, wann ich wieder zu Hause bin (aber nicht auf die Stunde genau, das haben wir nach ein paar "Vorfällen" verworfen) und ob das Treffen sexuell oder nicht sexuell ist.

Ich erzähle Schlüsselpunkte über neue Bekanntschaften: wie heißt der Mann (nur Vorname), was macht er beruflich, was sind seine Interessen, oder unsere gemeinsamen. manchmal ein bisschen über sein Aussehen. Etwas über seine Familie, aber keine sehr persönlichen Details, wenn ich annehme, dass es dem Mann unangenehm wäre, wenn ich das meinem Partner erzählen würde. Gar keine Details darüber, was wir sexuell miteinander machen.

Ich habe am Anfang außerdem gefragt, ob es meinem Partner was ausmachen würde, wenn mich jemand aus dem Bekannten- oder Kollegenkreis mit einem anderen Mann "erwischt" (z.B. beim Küssen, Händchen halten oder in einem Hotel), und es dann Gerede gibt. Er meinte, dass es das letzte ist, was ihn beschäftigt. Deswegen muss ich meine Zuneigung nicht verstecken, wenn ich mit jemanden unterwegs bin, und kann Hotels in unserer Stadt nehmen, wenn ich en Zimmer brauche.

Die wichtigste Absprache ist, dass wir Zwiegespräche nach Michael Lukas Moeller führen. Das hat uns gut gepasst, weil die Gespräche eine bestimmte Struktur haben, und es macht es uns einfacher, miteinander zu reden. Am Anfang habe wir das einmal die Woche gemacht, mittlerweile machen wir das nach Bedarf.

Die Problematik des Miteinaderredens hatten wir auch. Da ich diejenige war, die die Beziehung öffnen wollte, habe ich es auf mich genommen, an meinen Blockaden zu arbeiten. Das hat nach anfänglichen Schwierigkeiten und Ängsten gut geklappt, ich habe aber mehrere Monate und externe Hilfe dazu gebraucht.

Ja, genau dieses Buch von Moeller habe ich gelesen, aber außerdem habe ich drei Regale voll mit anderen Büchern von allen möglichen Autoren zum Thema Sex und Beziehungen. Die meisten davon habe ich tatsächlich gelesen.

Moeller sagt zum Beispiel nichts speziell dazu, wie man über Sex reden könnte, oder über nicht-monogame Kontexte. Deswegen war ich (ohne meinen Partner) auf mehreren Workshops, wo es speziell um erotische Kommunikation ging, und auch ums erotische Erleben, um Polyamorie. Auch Tantra-Workshops haben für die Kommunikation mit meinem Partner geholfen.

@*******ady
„Unsere Beziehung ist nur auf meiner Seite geöffnet, wobei wir durchaus Sex miteinander haben. Wir haben folgende Regeln:“

Für mich wäre das unvorstellbar.
Das die Menschen in die ich verliebt bin sich nicht kennen, wäre ein no Go für mich. Deine Beschreibung klingt ein bischen nach offener Beziehung, bei dem ein Partner das komplett ablehnt und es nur öffnet um Dich nicht zu verlieren.
Kommunikation kann ja auch dazu führen etwas nicht zu tun. In einer solchen Konstellation würde ich mich nicht wohlfühlen, weil ich ja indirekt weiss das mein Partner dafür kein Sinn hat.
Ich hoffe ich habe Dir damit nicht auf die Füsse getreten aber es hat nicht viel mit Poly zu tun🙈

Was hat der obige Beitrag bitte mit dem Thema zu tun?

In diesem Thread, obwohl die Frage sehr konkret und überlegt gestellt war, fanden schon zwei Belehrungen statt. @*******enig hat uns erklärt, was ein Ehepaar ausmacht und was nicht, und @*******n_M hat uns erklärt, was poly ist und was nicht. Das empfinde ich als völlig unangebracht.

Wenn ihr diese Themen besprechen wollt, macht bitte ein Thema daraus.

Hier schreiben Menschen mit viel Lebenserfahrung, die sich durchaus überlegt haben, wie sie leben wollen und können.