@Serotease
Zwar habe ich mein großes Latinum, das damals auch noch so hieß, aber kein großes Graecum, so dass ich trotz der althumanistischen Teilbildung bei "Polyerophil" so spontan und aus ungefilterter Männerposition vermuten würde, dass dies schlicht bedeutet, dass ich bei mehr als einer Frau einen hochbekommen würde.
Zu Begriffdiskussionen allgemein:
Allgemein bekannt ist: Wer die Tagesordnung vorgibt, beeinflusst massiv das Ergebnis.
Umso mehr: Wer die Sprache vorgibt, beeinflusst massiv den Inhalt der Kommunikation.
Souverän ist: Sich Themen und Sprache nicht vorgeben lassen.
Unsouverän ist: Sich von anderen in eine Schublade pressen zu lassen, oder sich zu allem Überdruss auch noch selbst hineinzulegen.
Tatsache ist: "Polyamory" ist je nach Beziehungsgestaltung sehr verschieden, hat aber die Erkenntnis gemein, dass ein Mensch mehr als einen Menschen lieben kann.
Sprachliches Bedrürfnis: Verständliche (= ohne Megagraecum begreifbare) Begrifflichkeit in allen Wortformen (Nomen, Adjektiv), also deutsche Wortwurzeln. Keine Grundlage rein akademischer Debatten. Boulevardzeitungsfähig.
Ausdruckskern: Fähigkeit, kein Zwang, kein "Lifestyle, vor allem keine Ideologie.
Vorschlag für die deutsche Sprache:
Nomen für die Erscheinung = Mehrfachliebe.
Nomen für den Menschen = Mehrfachliebende(r).
Nomen für nähere Sachverhaltsbeschreibung = Liebe zu mehreren Menschen.
Umschreibung = liebt mehrere Partner(-innen) zugleich.
Beschreibung = "... liebt mehrere Menschen zugleich."
Adjektiv = mehrfachliebende(r)
Adverb = mehrere Menschen liebend
Wie wäre das?
Apropos: Ich habe gerade versucht, ein angemessenes textliches Beispiel zu bilden. Das war Käse. Dann also ein anderes. Auch Mist. Und ein drittes Mal; nee, war's auch nicht gerade. Vielleicht ist das Thema gar nicht deazu geeignet, auf öffentlichen Plätzen durchdiskutiert zu werden - weshalb es dann keine "offizielle Sprache" gibt.