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Konsensverhandlungen - was ist anders bei Polyamorie

Spannend.

Mein Ehemann führt mit mir eine monogame Beziehung.

Meine Partnerin führt eine monogame Beziehung mit mir.

Meine zweite Partnerin führt mit mir eine offene Polyamore Beziehung.

Ich führe zu allen eine polyamore Beziehung, so lange Ich keinen festen Sub habe "offen in Bezug auf Subs".

Meine zweite Partnerin führt 3 Partnerschaften, derzeit eine mit ihr offen und 2 monogam.

Scheint wirklich für uns natürlich entspannt und normal zu sein, aber generell gesehen laut Eurer Erfahrungen eher die Ausnahme?!

Alle in beiden vernetzten Polykülen verstehen sich gut, jeder hat für jeden ein Ohr und jeder redet offen mit jedem oder fragt sich untereinander bei Herauaforderungen wie Eifersuchtphasen.

Und alle dürfen natürlich wie sie wollen zwischen mono/offen/poly/was auch immer wechseln. 🤷🏼‍♀️

Involvierte Partner setzen sich zusammen, wenn zbsp jemand ggf regelmäßiger dazu kommt, man sich verkuckt hat und so, kommuniziert was es mit einem macht und fragt wie es den anderen damit geht bzw gehen würde und ob es Gesprächsbedarf gibt.

Uns ist es wichtig, dass alle an einem Tisch sitzen können - deswegen lernen alle den neuen Herz Menschen kennen.

Bisher gab es nicht einmal Schwierigkeiten - einmal kam jemand in unseren Tribe der alle irgendwie gespiegelt hat. Da gab es viel Gesprächsstoff.😂

Just for Info: meine jüngste Beziehung ist 5 Jahre alt und mein Mann ist seit 18 Jahren an meiner Seite... 🤘🏻😋

Monogam bedeutet nicht gleich exklusiv und polyamor nicht gleich offen.

Meine Spielbeziehung (knapp 2 Jahre) endete, weil er in eine wundervolle exklusiv monogame Beziehung fand.

Und ich freue mich für ihn. Wir alle tun das. 💕
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*******lue Mann
1.395 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ****Jay:
...

Monogam bedeutet nicht gleich exklusiv und polyamor nicht gleich offen.

Meine Spielbeziehung (knapp 2 Jahre) endete, weil er in eine wundervolle exklusiv monogame Beziehung fand.

Und ich freue mich für ihn. Wir alle tun das. 💕

*danke* MissJay! Wunderbarer Beitrag, der Mut macht mehr zu wagen.
****on Mann
16.232 Beiträge
Zitat von ****Jay:
Monogam bedeutet nicht gleich exklusiv

Ich dachte immer, Exklusivität sei die Kernaussage von Monogamie? Wodurch zeichnet sich Monogamie denn sonst aus?
Ich stimme Dir da zu.

Bis vor Kurzem war ich auch der Annahme, Monogamie bedeutet einen Menschen lieben und mit ihm exklusiv intim zu sein.

Mir sind so viele Monos begegnet, die mir erklärt haben, dass dies nicht der Fall sei.

Welche, die offen monogam leben oder Swingen - und es trotzdem monogam definieren.

Da ich mein Leben lang poly (-amor und -gam) unterwegs bin, kann ich definitiv nichts Genaueres dazu sagen.

Bis vor ein paar Jahren, wo ich begann mich Monos über Beziehungsmodelle auszutauschen und zu versuchen sie zu verstehen, dachte ich auch, monogam bedeutet Exklusivität.

Und ja, auch ich bin davon irritiert gewesen - aber ich lerne ja gerne von ihnen über ein Beziehungsmodell, das nicht meines ist *g*

Viele unterscheiden bei mono nicht unter -gam und -amor. Vielleicht liegt es daran?

"Ich liebe nur eine, mit der ich somit monogam lebe - aber wir sind offen für Sexuelles."

Ich würde es für mich anders definieren - aber es ist nicht mein Recht die Beziehungsmodelle anderer zu definieren *g*
****on Mann
16.232 Beiträge
Die Exklusivität der Monogamie ist ja die der Ehe: Du darfst nur 1 Person heiraten. In der Praxis wurde sich dennoch immer schon parallel dazu sexuell vergnügt. Dies wurde toleriert, soweit es offiziell geheimgehalten wurde. Insoweit war die Exklusivität nur dem Schein nach auf die Sexualität bezogen. Die sexuelleTreue sollte sicherstellen, dass nur eigene Kinder zu Erben werden konnten.

Offiziell nach außen galt wohl immer Exklusivität bezüglich des Eheversprechens und der Sexualität. Offen ausgelebte Nicht-Exklusivität widerspricht vermutlich der Monogamie.

Monoamorie bezieht sich dagegen nicht auf die Ehe, sondern auf das Lieben: Ich liebe nur 1 Person (egal mit wie vielenl ich Sexualität lebe).
Stimmt *g* Das ist mir alles bewusst, was Du da schreibst. *g*

Also ich bin verheiratet und nicht exklusiv - auch nicht nach außen. Das scheint mittlerweile übrigens gar nicht mehr so "unnormal" zu sein *g*

Das mit den Erben ist ja heute noch so - wenn die Ehefrau schwanger wird, wird es automatisch dem Ehemann zugeordnet. Da gilt es als Polykül natürlich vorher drüber zu sprechen, wie man das handhabt und wie man die medizinischen aspekte /Entscheidungen während der Schwangerschaft/Geburt handhabt und wie es danach läuft mit Anerkennung oder Feststellung der Vaterschaft.

Jedenfalls nach der mir bekannten Definition wäre Monogamie exklusiv, sonst wäre es ja Polygamie, wobei die ja tatsächlich oft mit Mehreren heiraten in Verbindung gebracht wird.

Monoamorie ist mir allerdings bekannt unter "einen im Leben lieben" und einen zur Zeit lieben wäre Polyamorie in Serie (sprich monogam gelebte Polyamorie).

Wie gesagt, ich kenne viele Monogame die offen ihre Sexualität mit anderen ausleben *g*

Hauptsache sie haben es untereinander kommuniziert und sind glücklich damit *g* ich bleibe bei meinem Beziehungsmodell *zwinker*
***ng Mann
398 Beiträge
Da blick ich langsam nicht mehr durch *nein* *nixweiss*.

Monogame haben Sex mit vielen und lieben auch viele, aber da sie nur einen Partner geheiratet haben sind sie eben monogam. Na OK, dann bin ich ab jetzt halt auch monogam.
Monoamore haben Sex mit vielen, lieben aber nur einen Partner - OK.

Das was ich bisher monoamor oder monogam genannt habe, muss dann (der Klarheit wegen) exklusivliebend und exklusivsexuell genannt werden. Oder?

Und bei den Sexpositiven komme ich auch nicht klar. Ich dachte, das sind Menschen, die dem Sex positiv gegenüberstehen, aber anscheinend sind auch asexuelle Menschen sexpositv.
Na, dann bin ich auch Formel 1-positiv, da mich Formel 1 überhaupt nicht interessiert.
******ago Frau
301 Beiträge
Zitat von ****Jay:

Monoamorie ist mir allerdings bekannt unter "einen im Leben lieben" und einen zur Zeit lieben wäre Polyamorie in Serie (sprich monogam gelebte Polyamorie).

Entschuldige, aber "monogam gelebte Polyamorie" ist doch Quatsch *ggg* Auch einen Menschen zur Zeit lieben ist Mono-amorie, denn es verhindert das Interesse an anderen Lieben. Wenn ich aber gleichzeitige mehrere liebe (n möchte/kann), bin ich nicht mehr monogam/amor unterwegs.
Wenn ich aber IMMER nur einen Menschen lieben kann, egal wie viele hintereinander kommen, ist es doch keine Polyamorie, weil das Gleichzeitige fehlt.

Wenn ich monogam lebe, aber außerhalb Sex habe, lebe ich offen monogam.
Wenn ich mich in dieser monogamen Beziehung verliebe, fühle ich vielleicht doch poly. Aber die Entscheidung, es zu leben oder bei einer monogamen Beziehung zu bleiben, macht den Unterschied. Nicht alle Menschen sind glücklich darüber, wenn sie Gefühle für jemand anderen als den Exklusivpartnermensch entdecken.
Oder hab ich da einen Knoten im Hirn?
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*******lue Mann
1.395 Beiträge
Themenersteller 
Ich habe mir abgewöhnt über Definitionen zu diskutieren. Mir ist nur wichtig zu verstehen wie man mit Menswchen bzw. Beziehungen umgeht und was dabei funktioniert.
****on Mann
16.232 Beiträge
Es gibt ja den Begriff der seriellen Monogamie: Nacheinander jeweils einen exklusiven Partner lieben.

Zitat von ****Jay:
einen zur Zeit lieben wäre Polyamorie in Serie (sprich monogam gelebte Polyamorie).

Polyamorie in Serie wäre das Auswechseln des ganzen Polyküls, von Zeit zu Zeit. Soll es sogar geben, hab ich mir sagen lassen.

Aber auch Menschen, die polyamor fühlen und eine polyamore Haltung haben, lieben nicht selten nur einen Menschen (oder auch gerade gar keinen), einfach weil sich weitere Kandidaten noch nicht gezeigt haben. Die leben nicht monamor oder monogam, sondern sind Polys ohne aktuelle Möglichkeit des Auslebens.
****on Mann
16.232 Beiträge
Zitat von *******lue:
Ich habe mir abgewöhnt über Definitionen zu diskutieren.

Ich werde mir das nie abgewöhnen. So oft wird gesagt, wichtig sei bei Krisen "reden, reden, reden". Kommunikation scheitert aber, wenn wir die dabei verwendeten Wörter an den entscheidenden Stellen unterschiedlich verstehen. Dann nämlich kannste "reden, reden, reden" knicken.

Austausch über Definitionen = Kommunikation synchronisieren
***ge Mann
205 Beiträge
Es kann doch auch monogam und polyamor oder andere Beziehungsmodelle gemischt geben. Es kommt doch immer darauf an, welche Person man gerade in den Fokus stellt?

Beispiel: MissJay von oben: Ihr Partner führt mit Ihr eine monogame Beziehung. Für ihn ist sie exklusiv. Stellt man sie in den Fokus sieht die Welt wieder anders aus. Keine Exklusivität und polyamor.
Das eine solche Konstellation funktioniert ist schön zu lesen.
Ich habe das in ähnlicher Weise. Meine Frau ist zu mir monogam. (auch wenn es ein kleines Abenteuer mit dem Partner meiner Beziehung gab).

Dann habe ich eine weitere Beziehung, die zu mir größtenteils mongam ist. Größtenteils??? Ja, ich würde das so beschreiben. Sie hat einen Freund, den sie schon lange kennt und sie treffen sich ein oder zweimal im Jahr für einen Tag. Also eher Fernfreundschaft+.

Und dann habe ich noch eine Beziehung zu einer polyamor lebenden Frau, die eine Hauptbeziehung mit Familie hat und bei der sich gerade (evtl.) noch eine Beziehung anbahnt. Ihr Nestpartner ist wiederum monogam zu ihr (bis auf das Abenteuer mit meiner Frau).

Alle kennen sich, aber es ist keine homogene Großgemeinschaft. Meine beiden Beziehungen pflegen keinen direkten Kontakt. Man hat sich mal kennengelernt und das genügt.

Alle respektieren sich und wenn es Gesprächsbedarf gibt dann reden wir. Ausführlich und immer sehr empathisch und respektvoll.

Ich würde auch sagen, das der Schlüssel zum Erfolg in der Kommunikation liegt. Und die ist immer NICHT konfrontativ (Weil DU x gemacht hast ist y eingetreten) sondern immer sehr emotional lösungsorientiert. (Ich fühle mich nicht gut mit x und brauche Hilfe)
Menschen versuchen ja häufig, aus Angst vor Verletzung, Ihr Befinden und ihre Emotion nicht ins Licht zu stellen.
Gerade das machen wir in unserer Kommunikation häufig. Darüber zu reden wie man sich fühlt, gerade wenn Traurigkeit oder Angst im Spiel ist, löst aber Hilfsbereitschaft der anderen aus. Niemand würde, in unserem Polykül, das Gehörte verwenden um das gegen einen zu verwenden.

Sich im Problemfalls so zu öffnen ist nicht einfach. Aber wir haben jetzt schon häufiger die Erfahrung gemacht, das es nicht nur das Problem einfacher lösen lässt, sondern das sich auch das Zusammenhörigkeitsgefühl der ganzen Gemeinschaft stärkt.

Das alles ist jetzt natürlich MEINE Sichtweise. Vielleicht würde jemand anders im Polykül das anders beschreiben. *g*
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*******lue Mann
1.395 Beiträge
Themenersteller 
Da dieser Thread etwas in Richtung des Definitionismus entgleist ist, möchte ich gerne noch einmal auf die grundsätzliche Frage des Eröffnungspostings zurück kommen. Ist Euch der Umstand vertraut, dass bei Konsensbildung zwischen poly und mono Personen besonderes Augenmerk auf die soften Faktoren wie Emotion, Intention und Intimitätslevels zu legen ist? Damit meine ich, dass man nicht einfach Limits diskutiert wie im BDSM oder bei Affairen und Swingen sondern die Gesamtheit der Absichten, Gefühle und intimen Inhalte in völliger Offenheit zwischen allen Beteiligten diskutiert. Es gibt dann zum Zeitpunkt der Konsensfindung keinerlei Privatbereich über den nicht gesprochen werden würde. Und diese totale emotionale Entprivatisierung der Einzelbeziehungen würde dann auch weiter forgesetzt mit dem Fortbestand des Polyküls. Ich denke, das ist ein sehr radikales Umdenken, aber es ist für uns nötig geworden. Wie seht ihr das?
********brav Frau
2.870 Beiträge
Ich rede, wie mir der Schnabel gewachsen ist, manchmal vorsichtig...Manchmal, eie die Axt im Walde....und das hat nix mit der Beziehungsform/-Führung zu tun....

Die Themen, das Feld ist größer, weil ein Trialog und kein Dialog...

Es ist natürlich etwas anderes, ob ich mit meinem Mann rede, der mich und das Thema schon anders durchdringt, als mein Freund, für den alles Neuland ist....

Bei ihm, verweise ich öfter mal darauf, dass es da noch jemanden gibt, weil er noch in Zweisamkeit denkt und plant....wurmt mich manchmal, aber es gibt keinerlei Ablehnung, wenn ich treffen zu dritt vorschlagen....

Wobei sich die Männer, selbst wenn ich nicht zugegen bin, eher über "oberflächliche" Themen austauschen und ich denke, "hmm, Austausch über uns, wäre auch mal gut" , das scheint dann mein Part , als Binde-Mensch zu sein....

Manchmal auch recht anstrengend...
Aber ich bin-meines Glückes Schmied
********reau Frau
279 Beiträge
Es gibt dann zum Zeitpunkt der Konsensfindung keinerlei Privatbereich über den nicht gesprochen werden würde. Und diese totale emotionale Entprivatisierung der Einzelbeziehungen würde dann auch weiter forgesetzt mit dem Fortbestand des Polyküls. Ich denke, das ist ein sehr radikales Umdenken, aber es ist für uns nötig geworden. Wie seht ihr das?

Jetzt hat die Frage (für mich) nochmal eine andere Konnotation bekommen als zu Beginn. Um es kurz zu machen: Den persönlichen Mehrwert von einer emotionalen Entprivatisierung der Einzelbeziehungen erkenne ich für mein eigenes Konstrukt nicht. Im mag die jeweils intime Ebene der Einzelbeziehungen und die (kommunikativen) Grenzen zu anderen Beziehungen, die damit verbunden sind. Da entsteht für mich dann die Intimität, die ich brauche. Meiner Erfahrung nach reduziert es auch die Komplexität und den Aufwand für Kommunikation, wenn intime Themen nicht mit einer Handvoll Menschen besprochen werden (müssen). Es erfordert gleichzeitig eine bestimmte Art von Frustrationstoleranz à la: »Okay, das ist nun so. Ich kenne nicht alle Details. Das haben die miteinander geklärt und ich vertraue darauf, dass die Lösung für alle gut ist.« Also: Sich sicher und geborgen fühlen können, obwohl ich nicht weiß, was in allen Köpfen des Polyküls vor sich geht.
*********nchen Frau
5.062 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von *******lue:
Es gibt dann zum Zeitpunkt der Konsensfindung keinerlei Privatbereich über den nicht gesprochen werden würde. Und diese totale emotionale Entprivatisierung der Einzelbeziehungen würde dann auch weiter forgesetzt mit dem Fortbestand des Polyküls.

Für mich klingt das weniger nach einer Frage von mono und/oder poly, als vielmehr nach einer Frage von Kontrolle und Angst.
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*******lue Mann
1.395 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *********nchen:
Zitat von *******lue:
Es gibt dann zum Zeitpunkt der Konsensfindung keinerlei Privatbereich über den nicht gesprochen werden würde. Und diese totale emotionale Entprivatisierung der Einzelbeziehungen würde dann auch weiter forgesetzt mit dem Fortbestand des Polyküls.

Für mich klingt das weniger nach einer Frage von mono und/oder poly, als vielmehr nach einer Frage von Kontrolle und Angst.

Es ist mehr eine Frage der Eifersucht, die auf andere Art offenbar bei der monogamen Person nicht beherrschbar ist. Aber Eifersucht besteht natürlich zu großen Teilen aus diffusen Ängsten und aus Besitzvorstellungen.
******ago Frau
301 Beiträge
Genau das, was ja schon angesprochen wurde. Monogame Menschen fühlen die Dinge, die bei polyamoren Menschen in ganz anderen Voraussetzungen vorhanden sein sollten. Also natürlich ist das noch einmal eine andere Hausnummer. Deshalb verstehe ich die Frage auch nicht so richtig.
Wundert dich das denn?
****on Mann
16.232 Beiträge
Zitat von *******lue:
Damit meine ich, dass man nicht einfach Limits diskutiert wie im BDSM oder bei Affairen und Swingen sondern die Gesamtheit der Absichten, Gefühle und intimen Inhalte in völliger Offenheit zwischen allen Beteiligten diskutiert. Es gibt dann zum Zeitpunkt der Konsensfindung keinerlei Privatbereich über den nicht gesprochen werden würde. Und diese totale emotionale Entprivatisierung der Einzelbeziehungen würde dann auch weiter forgesetzt mit dem Fortbestand des Polyküls.

Ich sehe das auch so. Einfach Limits diskutieren würde mir aber in gar keinem Sex- und Liebeskontext genügen. Ich selbst entprivatisiere mich gern, weshalb Polyamorie für mich exakt richtig ist. Privatheit brauche ich nur, was Räume angeht, da ich als HSP viel Abstand von Lärm, Unruhe und Gerede brauche. Aber ich zeige gerne jedes private Thema offen.

Zitat von ********brav:
Wobei sich die Männer, selbst wenn ich nicht zugegen bin, eher über "oberflächliche" Themen austauschen

Genau, davor muss ich mich zurückziehen können.

Zitat von *******lue:
Es ist mehr eine Frage der Eifersucht, die auf andere Art offenbar bei der monogamen Person nicht beherrschbar ist. Aber Eifersucht besteht natürlich zu großen Teilen aus diffusen Ängsten und aus Besitzvorstellungen.

Das ist für mich kein Thema. Die Transparenz der Polyamorie ist insgesamt hilfreich. So haben wir die Kalender aller Mitglieder des Polyküls zu einem einzigen online (Nextcloud) verschmolzen. Jeder sieht, wer wann wo ist. Das reduziert die Mühen von Planungen um vieles.
Zitat von *******lue:
[
Es ist mehr eine Frage der Eifersucht, die auf andere Art offenbar bei der monogamen Person nicht beherrschbar ist. Aber Eifersucht besteht natürlich zu großen Teilen aus diffusen Ängsten und aus Besitzvorstellungen.


Zitat von ******ago:
Genau das, was ja schon angesprochen wurde. Monogame Menschen fühlen die Dinge, die bei polyamoren Menschen in ganz anderen Voraussetzungen vorhanden sein sollten. Also natürlich ist das noch einmal eine andere Hausnummer. Deshalb verstehe ich die Frage auch nicht so richtig.
Wundert dich das denn?

Hmmmm, wie ich in meinem ersten Beitrag hier schon geschrieben habe finde ich es nicht toll das alle Monogamen oder Poly lebenden über einen Kamm geschert werden.

Ich lebe mit meinem Partner Monogam - ich liebe nur ihn.
Er ist mit seiner 2. Partnerin bereits 11 Jahre zusammen (also bereits vor mir) und auch sie hat einen zweiten festen Partner.

Mein Partner und ich gehen zusammen in Swingerclubs. Was er mit seiner 2. Partnerin nie machen würde.
Aber auch dort ficken wir nicht alles was nicht bei 3 auf den Bäumen ist. - Was so oder so nicht mein Ding ist.

Wir gehen in Swingerclubs weil man da entspannter Party machen kann. Man kommt definitiv leichter ins Gespräch und ist ungezwungener. Gerade wenn man auch selbst Lust hat sich mal viel inniger zu küssen als es in einer "Normalen" Bar oder so noch "Schick" ist.

Ich hab, bis ich ihn kennengelernt habe, NUR Monogame Beziehungen geführt. Kein "Fremdgehen" dazwischen und auch keine Swingerclub besuche in / während / mit meinen früheren Beziehungen. Wenn ich in Clubs gegangen bin dann nur wenn ich Solo war. Und auch da nicht für Sex sondern für Party machen. - Was nicht heißt das wenn es jetzt mit meinem Partner oder wenn ich solo war gepasst hat (also jemand sehr sympathisch war - egal ob Frau, Mann oder Paar) das wir dann auch machen auf was wir Lust haben. - entweder "nur" miteinander oder eben mit einer zweiten Frau oder nem Paar.

Er wohnt mit seiner 2. Freundin zusammen und ich hab kein Problem damit das er zu ihr nach Hause fährt usw. Ich bin ihr gegenüber nicht eifersüchtig. Und sie hat diese Gefühle auch mir gegenüber nicht.
Was nicht heißt das er und ich komplett eifersuchtsfrei sind. Aber ich denke es gibt sehr selten Menschen die komplett eifersuchtsfrei sind. - Oder es sich zumindest immer einreden können.

Daher: Nur weil jemand mit einer Person Monogam lebt diese Person aber Poly lebt heißt es NICHT das die Monogam lebende Person IMMER und STÄNDIG Eifersüchtig ist oder Eifersüchtiger als eine Poly lebende Person.
********brav Frau
2.870 Beiträge
@*******eart

Ich denke , Mensch nimmt die Umstände an, die gegeben sind, wenn Zuneigung ins Spiel kommt, so wie Kinder,Fernbeziehung oder Schichtdienst....denn auch das will kompatibel, lebbar sein, Akzeptanz mot sich bringen.

Mein Freund hat mich "mit" meinem Mann kennengelernt, so dass hier unser Status quo bestand hatte und haben wird....

Die Kunst ist "machen" ist krasser, als es nur zu wollen
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1.395 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******eart:

Daher: Nur weil jemand mit einer Person Monogam lebt diese Person aber Poly lebt heißt es NICHT das die Monogam lebende Person IMMER und STÄNDIG Eifersüchtig ist oder Eifersüchtiger als eine Poly lebende Person.

Nein, so sollte es auch nicht verstanden werden. Aber ein V-Polykül mit drei Poly Menschen ist m.E. leichter in Konsens zu bringen als wenn eine Metamour mono ist und die andere Single. Diese Kombination war etwas heikel und wurde bezüglich der Notwendigkeit der Entprivatisierung unterschätzt.
******ago Frau
301 Beiträge
Das habe ich auch nie geschrieben, dass ich das so meine. Ich schrieb nur, dass die Voraussetzungen meistens andere sind. Wie DeliteBlue eigentlich auch ausgeführt hat.
*****al4 Mann
798 Beiträge
Zitat von *******lue:
Da dieser Thread etwas in Richtung des Definitionismus entgleist ist, möchte ich gerne noch einmal auf die grundsätzliche Frage des Eröffnungspostings zurück kommen. Ist Euch der Umstand vertraut, dass bei Konsensbildung zwischen poly und mono Personen besonderes Augenmerk auf die soften Faktoren wie Emotion, Intention und Intimitätslevels zu legen ist? Damit meine ich, dass man nicht einfach Limits diskutiert wie im BDSM oder bei Affairen und Swingen sondern die Gesamtheit der Absichten, Gefühle und intimen Inhalte in völliger Offenheit zwischen allen Beteiligten diskutiert. Es gibt dann zum Zeitpunkt der Konsensfindung keinerlei Privatbereich über den nicht gesprochen werden würde. Und diese totale emotionale Entprivatisierung der Einzelbeziehungen würde dann auch weiter forgesetzt mit dem Fortbestand des Polyküls. Ich denke, das ist ein sehr radikales Umdenken, aber es ist für uns nötig geworden. Wie seht ihr das?

Also, ich habe noch nie erlebt, das Eifersucht eines Menschen durch Gespräche oder Verhandlungen oder sonstwas mit den antriggernden Beteiligten beruhigt oder beseitigt werden. Das ginge doch nur, wenn die Verhandlungen dahingehend liefen, das sich alle Beteiligten entsprechend so zu verhalten hätten, das es Eifersucht nicht auslöst. Also ziemlich sehr unsinnig. Wasch mich, aber mach mich nicht nass.

Für mich auch eine schlicht unerträgliche Vorstellung, meine verschiedenen Beziehungen entprivatisieren zu müssen. Es darf kein individueller intimer Raum entstehen? Da gebe ich Tinchen Recht: da geht es doch um Kontrolle und Macht.
****on Mann
16.232 Beiträge
Zitat von *******eart:
Daher: Nur weil jemand mit einer Person Monogam lebt diese Person aber Poly lebt heißt es NICHT das die Monogam lebende Person IMMER und STÄNDIG Eifersüchtig ist oder Eifersüchtiger als eine Poly lebende Person.

Stimmt. Doch haben monogam Fühlende einen insgesamt geringeren Zufriedenheitslevel mit und in einer polyamoren Beziehung, als in einer monogamen, so mein Erleben bisher. Es geht dabei nicht unbedingt um Eifersucht, als vielmehr um das geringere Maß an Exklusivität, das viele monogam Fühlende mit Wertschätzung in Verbindung bringen.

Zitat von *****al4:
Für mich auch eine schlicht unerträgliche Vorstellung, meine verschiedenen Beziehungen entprivatisieren zu müssen. Es darf kein individueller intimer Raum entstehen? Da gebe ich Tinchen Recht: da geht es doch um Kontrolle und Macht.

Also ich entprivatisiere sehr, meine Liebsten auch. Damit ist gemeint, dass wir uns als Team ohne verschlossene Ecken verstehen. Dass wir unsere Gefühle und unser Miteinander füreinander offen darlegen. Auch die individuellen, intimen Räume, die es eben sehr wohl gibt. Diese gehen ja nicht deshalb verloren, weil sie für die anderen Liebsten gut einsehbar sind.

Zitat von *******lue:
Aber ein V-Polykül mit drei Poly Menschen ist m.E. leichter in Konsens zu bringen als wenn eine Metamour mono ist und die andere Single.

Ich habe den dringenden Wunsch, dass meine Freunde auch untereinander Freunde sind oder werden. So ist es auch im Polykül - am liebsten ist mir, dass meine Liebsten auch einander sehr, sehr mögen und eine eigene Beziehung zueinander aufbauen. Also kein V mit Center und zwei Wings, sondern ein Dreieck, ein Trigon, in dem jede Ecke mit jeder verbunden ist. So lebe ich es in dieser Zeit. Aber natürlich geht es nicht mit Monos, da diese nur die Beziehung zu einer Person wünschen. Ich weiß gar nicht, wie da ein Konsens überhaupt geschehen könnte, mit dem ich mich wohlfühlen würde.
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