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Konsensverhandlungen - was ist anders bei Polyamorie

******ago Frau
301 Beiträge
@****on Alles andere ist ja ein immerwährender Kampf. Ich glaube auch, dass mit nur polylebenden Menschen so ein Konsens sehr viel besser gefunden werden kann, weil eben viele "Grundprobleme" wegfallen und andere Voraussetzungen da sind.
Und wenn ich mir vorstelle: Zwei Wings können sich nicht leiden, neiden Zeit/Hobbies/whatever – wie soll denn die Center-Person damit glücklich werden?
Ich muss zugeben, dass meine Vorstellungen einer polyamoren Lebensweise auch anders aussehen.
*****al4 Mann
798 Beiträge
Trigon, nein es geht mir nicht darum, das was weg ist, wenn ich es aufmache. Und ich kenne das Bedürfnis, miteinander teilhaben und teilhaben zu lassen oder sogar den Wunsch, das der andere bittebitte teil hat auch. Aber auch das andere: es sind ganz verschiedene Menschen, ganz andere Räume, ganz andere Sprache, ganz andere Begegnungen, die einfach völlig anders schwingen und garnicht teilbar, oft sogar garnicht mitteilbar sind. Und bitte auch bleiben dürfen: wenn wir uns zugestehen, das wir nicht alles für den anderen sind und achwieschön auch nicht sein müssen, dann können wir auch Räume zugestehen, zu denen man einfach nicht den richtigen Schlüssel hat, ohne sich ausgeschlossen zu fühlen.
Und ja stimmt, Ominotago, meine Vorstellung sähe bestimmt auch anders aus. Wenn ich sie mir denn machen würde – habe ich aber nie. Ich versuche das zu leben und zu gestalten, was ist, und nicht das irgendeiner Vorstellung.
******ago Frau
301 Beiträge
Ich glaube, es hängt auch eben von den Menschen ab. Sie brauchen und geben unterschiedliche Dinge. Dennoch glaube ich, dass monogame Menschen andere Voraussetzungen mitbringen.
***_6 Mann
520 Beiträge
@*****al4 Schön geschrieben
****on Mann
16.232 Beiträge
@*****al4 , wir bei uns legen keinen Wert auf abgeschottete Privatbereiche im Sinne von "das geht die Anderen nichts an". Aber erlaubt sind sie natürlich, na klar.
*****al4 Mann
798 Beiträge
Trigon, lesen hilft manchmal.
****iel Frau
68 Beiträge
Also unsere Mono-Poly-Konstellation funktioniert vor allem durch gegenseitige Achtsamkeit.
Wenn etwas neues im entstehen ist, wird das offen kommuniziert und auch viel über "was wäre, wenn..." geredet. Wie sich gerade der Mono-Part dann fühlt, wenn eine Situation tatsächlich eintritt kann natürlich auch noch immer davon abweichen, aber alle beteiligten haben zumindest eine Grundidee..

Auf der anderen Seite ist die Euphorie einer neuen Verbindung auch für einen nicht beteiligten poly-part schwer zu handhaben, weil es leicht passieren kann, dass man sich ein bisschen in einer neuen Verliebtheit verliert und dieser dann verstärkt Zeit und Aufmerksamkeit widmen möchte und sich bestehende Partnerschaften (kurzfristig) gefühlt unterordnen, obwohl sie eigentlich übergeordnet sind/wären...

In allen Fällen hilft es, offen über die eigenen Gefühle zu reden und immer wieder die Herzmenschen nach ihrem Empfinden zu fragen... Wenn man achtsam und zugewandt bleibt, lösen sixh viele Grenzen mit etwas Zeit auf
****mes Mann
233 Beiträge
Zitat von *****ite:
Beziehungen "verhandel" ich nicht. Das sind Begriffe aus der Wirtschaft und muten ein wenig nach Krämerseele an.
Empathie, Wertschätzung und Kompromisbereitschaft habe ich als "Anforderung" jeder Beziehung, aber ohne dass ich sowas verklausulieren muss.
Ob es hinhaut oder nicht ist den betreffenden Partnern geschuldet. Wer auf Rechte pocht wäre bei mir sofort draussen. Rein aus Prinzip.
Eine Beziehung ist immer eine Art Geschenk, und so behandelt ich denj-/diejenigen auch.

*top* treffendere Worte hätte ich ach nicht finden können.
******ane Frau
758 Beiträge
Definitionen sind wichtig, um die Vielzahl an möglichen Missverständnisen zu reduzieren. Und trotzdem ist die Kommunikation manchmal so schwierig. Denn ob sich Jemand als achtsam empfindet und ob Jemand Anders das genauso spürt, da können Welten dazwischen liegen. Polyamorie bedarf nach meiner Ansicht eines hohen Levels an Selbstreflexion, an Achtsamkeit und an dem Wunsch, auch leiseren Gesprächspartnern zuzuhören. Und auch im poly Umfeld fällt es Manchen manchmal schwer zu reflektieren, ob sie wirklich alle Stimmen gehört und ausreichend mitgedacht haben.

Beziehungen beinhalten Projektionen, Zuschreibungen, Erwartungen und später Enttäuschungen. Im polyamoren Kontext noch viel mehr als in der Monogamie braucht es dafür viel Dialog, Kommunikation, wie schon geschrieben. Aber die kann kein Selbstzweck sein, um es in der Liste abzuhaken. Und es ist die Königsklasse, in dieser Kommunikation offen zu bleiben, Andere zu hören und ihre Bedürfnisse mit einzubinden. Denn wenn ich das nicht tu, Bedenken nicht hören will und meine Bedürfnisse durchsetze, ist das für mich weniger wahres "Sehen" aller Partner und es tendiert zur egozentrischen Selbstbefriedigung
****on Mann
16.232 Beiträge
Zitat von ******ane:
Beziehungen beinhalten Projektionen, Zuschreibungen, Erwartungen und später Enttäuschungen.

Das trifft so oft zu! Doch sind Projizieren, Zuschreiben und Erwarten nicht naturgegeben. Ich konnte erleben, dass ich all das bleiben lassen kann, sobald ich mich dabei bewusst beobachte.

Ich denke, meine Liebste ist taff und nicht so leicht zu schocken? Wenn ich mich frage: Wie komme ich zu dieser Zuschreibung?... dann merke ich, dass ich lediglich interpretiere und ungeprüft projiziere. Damit kann ich mich resetten und erst einmal einen Reality Check durchführen. Und ich kann feststellen, dass ich viel öfter projiziere, als ich glaube.

Ich erwarte, dass meine Liebste mir einen Kaffee mitbringt, wenn sie sich selbst einen macht... und bin dann enttäuscht, wenn dies gar nicht zutrifft? Wenn ich mich frage: Warum zur Hölle erwarte ich sowas? ... dann stelle ich fest, dass es nur mit mir selbst etwas zu tun hat: Ich wurde als Kind vielleicht etwas vernachlässigt und trage diese Verletzung weiter in mir, und meine Erwartungen sind eigentlich eine große Sehnsucht nach Fürsorglichkeit.

Eins wird bei dieser Selbstprüfung glasklar: Alle Projektionen, Zuschreibungen und Erwartungen entspringen nur in mir selbst. Mein Gegenüber hat damit nichts zu tun. Es kann mich nicht enttäuschen, denn das schaffe ich schon ganz allein. Mit diesem Erkennen wird Beziehung, Polyamorie um den Faktor 100 leichter (so mein Erleben). Jeder kann diese zutreffende Perspektive einnehmen, er muss es nur tatsächlich wollen.
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