Solange es noch andere gibt, ist alles gut ?

Dann würde ich für den Rest meines Lebens gerne auf Liebe verzichten.

Das, was Du Liebe nennst, ist für mich eine Entscheidung zu einer Beziehung. Beziehung hat für mich aber mit Liebe nichts zu tun.

"Was ist Liebe? "
"Wieviel Liebesbeziehung kann man führen?"
Das sind Fragen, die jeder Mensch für sich selbst beantwortet und es keine pauschal richtige oder falsche Antwort gibt.
Selbst ein und dersselbe Mensch kann die Fragen über eine Lebenspanne hinweg anders beantworten.
Da ergibt sich auch viel durch Lebenserfahrung und weniger durch "interlektuelles" denken. Deshalb ist es auch schwierig anderen da die eigene Erfahrung zu vermitteln, weil man Erfahrung einfach nicht 1:1 übermittelbar ist.
Und die Erfahrungen anderer Menschen sind ja genauso real.

Habe ich damit ja getan!



Darum die Möglichkeitsform / Konjunktiv "würde". In Wirklichkeit muss ich es nicht tun.

@*******erli
Schön finde ich den Satz aus Eurem Link
"Man muss Liebe wollen. Wenn jemand nur immer Hindernisse sieht, will er offensichtlich nicht."
Ich finde das sehr passend zu Thema poly.
Wer nur Hindernisse sieht will nicht und das ist ja auch in Ordnung. Man muss nicht wollen.
Aber deshalb muss man anderen nicht sagen, dass sie auch besser nicht wollen.

Ja finde ich trotzdem schön und passend.
Finde mich total wieder in den Aussagen.
Also auch der Unterschied zwischen Liebe und Verliebtheit empfinde ich genau so.

Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass hier dauernd eine (Be)Wertung mitschwingt, wo sie gar nicht sein muss…
Ihr stellt als Frage, ob es wirklich ein guter Rat ist, sich vor die Tür zu begeben und neues zu erleben, wenn zu Hause doch dringend Beziehungsarbeit von Nöten wäre, um die bestehende (langjährige) Partnerschaft zu pflegen, beziehungsweise zu retten.
Warum ist es nötig, das so gegenüber zu stellen beziehungsweise gegeneinander auszuspielen? Das verstehe ich nicht!

Ja klar, Beziehung ist Arbeit und beide müssen Sie tun, wenn es was zu klären gibt. Und es geht euch offensichtlich um das ausweichen an dieser Stelle…

Aber zunächst mal ist der Tipp, sein eigenes Leben zu leben, sich selbst zu spüren als eigenständiges Wesen, sich nicht nur über die Partnerschaft zu definieren, geschweige denn alle Bedürfnisse vom anderen befriedigt bekommen zu wollen, doch etwas sehr wichtiges und gesundes!
Und manchmal kreist man doch auch um einander, gerade wenn das etwas zu klären gibt, und es tut gut, sich nicht nur darin zu erschöpfen, sondern auch zwischendrin mal den Kopf frei zu bekommen.
Man soll sich nicht „hübsch machen und rausgehen…“? nützt es irgendwem, wenn ich stattdessen erschöpft und blass zu Hause hocken bleiben, bis die Arbeit getan ist? (ich habe es extra ein bisschen überspitzt…)

Und schon gar nicht verstehe ich, warum es nicht gut sein soll, Neues in sein Leben einzuladen? Ich bin ein neugieriger Mensch, und ich hoffe, das hört auch nicht auf, dass das Interesse an anderen neuen Menschen mit sich bringt! Ob sich daraus intensivere Kontakte ergeben oder Verliebtheiten oder Liebe oder….?
NRRRRE ist doch wohl nicht das gleiche wie der geplante ONS zur Abwechslung, oder?

Ich denke das ist ebenso eine grundsätzliche Lebenseinstellung und hat nichts mit neuen Beziehungen an sich zu tun.
Ich denke auch wenn es offensichtlich klar ist, dass ein anderer Mensch "Schuld" an meinen negativen Gefühlen oder schlechten Situation hat (was wirklich extrem selten ist, in 99% der Fälle habe ich selbst einen massiven Anteil an der Situation), aber selbst dann bin ich selbst dafür verantwortlich Wege für mich da raus zu finden.
Sogar in dem (theoretischen) Fall, dass der andere komplett "Schuld" hat, dann ist es doch unwahrscheinlich, dass dieser Mensch mir genau aus dieser Misere raus hilft in die er mich ja selbst rein gebracht hat.
Also daran würde ich in der Situation nicht wirklich glauben können.

Die erste Frage finde ich wirklich sinnvoll und das sollte man sich wirklich fragen.
Von außen sieht das ja oft so "leicht" aus. Aber mehr als auf Dauer eine Frau mehr im Bett bedeutet auch mit mehr als einer Frau Diskussionen führen, mit mehr als einer Frau Zeit im Alltag einplanen, auf mehr als auf eine Frau Rücksicht nehmen, einfach mit mehr als einer Frau Beziehungsarbeit leisten.
Den Teil sehen ja die meisten nicht.
Die sehen nur : Oh cool, Du hast ja ein super Leben mit so viel Freiheiten.
Natürlich ist es auch ein schönes Leben, aber im Alltag eben auch mit ganz viel Verbindlichkeiten verbunden , was sich nach einer Weile nicht viel anders anfühlt als noch zu monogamen Zeiten.
Also wer eine Beziehung nicht gut hin bekommt, wird es mit zweien oder mehr nicht besser hin bekommen.

Verstehe ich nicht, Du hast von Mensch x gesprochen.

Ja natürlich gilt das für alle Geschlechter, auch die die nicht eindeutig einem Geschlecht zuordnen.
Besser formuliert : Eine Mensch mehr.

Da sehe ich aber viele Situationen, wo schon ein Mensch die Sachlage ändern kann.
Aber sicher müssen immer die 2 Menschen in der Beziehung eine Lösung für sich finden.
Aber niemand ist eine Insel. Und auch so ein einzelnes Paar lebt in verschiedenen Umständen und kann nicht einfach "alles" machen. Wir leben alle in bestimmten sozialen Kontexten.

Aber abgesehen davon verstehe ich nicht den Zusammenhang der Aussage mit Polyamorie. Da ist es ja genauso.

Also wenn ich das mal nochmal lese denke ich es geht um die Motivation an sich, warum jemand eine Beziehung neben einer bestehenden Beziehung haben will?

Das ist sicher sehe individuell, aber ich denke einfach dauerhafte Beziehung steht immer für sich und sollte nicht dafür da sein etwas anderes zu retten.
Außerdem muss die eine Beziehung überhaupt nicht irgendwie schlecht funktionieren, sie kann sogar wunderbar funktionieren.
Kann das sein, dass Du nicht nachvollziehen kannst, warum jemand eine guten Beziehung hat und trotzdem einen weitere eingeht?

„Der Verursacher“ /Mensch X der negative Gefühle verursacht… unschuldige dritte, die mit hineingezogen werden….“

ehrlich gesagt, ich kann euch nicht mehr folgen! Erscheint mir alles ziemlich schwarz-weiß und auf jeden Fall mit eindeutiger Anklage in eine Richtung.
Meiner Ansicht nach wenig hilfreich, um überhaupt irgendetwas klären zu können.

Und ich weiß auch nicht, warum ihr euch so dermaßen aufreibt an Ratschlägen, die von außen kommen. Wenn sie für euch nicht passen, müsst ihr ja nicht drauf eingehen.
Das darf doch ruhig für andere Menschen anders sein, oder?

Das Gefühl habe ich hier beim Lesen auch stellenweise.

Das sehe ich anders.
In Eigenverantwortung für Bedürfnisse kann man ganz allein den Partner von eigenen Forderungen entlasten.
Ja, man hat manchmal den Wunsch etwas bestimmtes mit einer bestimmten Person machen zu wollen. Aber wenn man Mal genau auf die dahinter liegenden Bedürfnisse schaut lässt sich auch vieles entkoppeln.
Dann sucht man für das Bestimmte jemanden, dem dies auch gefällt und teilt mit der bestimmten Person etwas gemeinsames, dass auch zu einer guten Zeit und einem Gefühl von Verbundenheit führt.

Davon ab ist auch vieles eine Frage der Einstellung und Sichtweise auf eine vorliegende Situation. Fazit: Eine Person kann allein schon viel ändern.