Ich sehe es ähnlich wie
@*****al4
Ihr habt (
@*******vat ) immer noch einiges, was zwischen euch gut läuft und was auch erhaltenswert sein könnte.
2019 -> ich bin immer mehr unglücklich, weiß aber nicht was mir fehlt da ich meine Frau immer noch liebe und der Sex auch wirklich nach all den Jahren immer noch der Hammer ist. Sie ist liebevoll zu mir, opfert sich für die Kinder auf und wir sorgen gegenseitig dafür das wir sorgenfrei leben können.
Wenn zwei sich nur noch streiten und dennoch "der Kinder wegen" zusammenbleiben wollen, dann wäre ich die Erste, die eine Trennung befürwortet. Aber zwischen euch beiden gibt es noch Liebe, noch Sex, noch Teamwork in vielen Bereichen.
Und in anderen habt ihr euch auseinandergelebt:
2017 -> unser zweites Kind kommt zur Welt - jeder geht mehr und mehr "seinen" Dingen nach im privaten Leben. Meine Frau liebt das Campen, ich bin der Spa Typ... ich liebe Thermenbesuche und Sie den Tierpark .... irgendwie wurde wohl auch irgendwann ohne darüber zu sprechen beschlossen das wir monogam sind - denn während ich bei Szenen im Fernsehen teilweise übers "fremdgehen" lache findet sie das gar nicht mehr witzig.
An solchen vermeintlichen Kleinigkeiten wie unterschiedlichen Unternehmungswünschen zeigt sich meist gut die Qualität einer Beziehung.
Ziehen beide alleine los, ohne Interesse am Hobby des anderen?
Ziehen beide alleine los, aber erzählen sich hinterher freudestrahlend alles und lassen den Partner so teilhaben?
Ziehen beide zusammen los und machen mal die Vorlieben des einen, mal die des anderen, und erweitern so jeweils ihren Horizont?
Ziehen beide zusammen los, aber suchen dabei so lange nach einem echten gemeinsamen Hobby, bis sie eins finden?
Oder findet alles das im Laufe der Zeit mal statt und wechselt sich ab?
Ich verstehe auch absolut, warum sie auf dem heutigen Stand euerer Beziehung die Idee des Fremdgehens oder auch einer offenen Beziehung nicht mehr witzig findet.
Über solche Dinge kann man gut reden oder sie ausleben, wenn man in der Beziehung eine gute und glückliche Basis hat. Dann kann man gleichzeitig die Beziehung erhalten und sich ebenso neuen Einflüssen von außen öffnen. Deshalb funktionierte das auch früher gut bei euch.
Wenn aber die Basis nicht mehr da ist (und sie ist bei euch gerade nicht stabil), dann verbessert eine Öffnung die Beziehung nicht, sondern sie fördert das Ausschleichen der Beziehung.
Ich bin dran geblieben und wir haben heute Abend eine ausgiebige Unterhaltung, auch mit langen Phasen des Schweigens und Denkens zusammen erlebt. Letztlich haben wir einige Gemeinsamkeiten gefunden beim Rückblick auf die letzten Monate und Jahre. Letztlich mussten wir feststellen das "wir als Team" nicht mehr glücklich sind. Meine Frau war unendlich traurig da Sie immer noch gerne das romantische Bild von und beiden im Schaukelstuhl vor Augen hat - meinte jedoch gleichzeitig das die Erkenntnis der Trennung "ihr gar nicht arg weh tun würde". Bereits seit langem vermisste Sie wohl einen Teil von mir (sie nennt ihn ihren besten Freund) - und musste heute Abend eingestehen das "er" wohl nicht wieder kommt.
Ich glaube, solche offenen Gespräche sollte es (nicht nur in eurer Beziehung) viel öfter geben. Ich glaube, auf diesem Weg könntet ihr auch eure Basis und Intimität wiederfinden. Oder gemeinsam in etwas Neues umwandeln.
Ich finde es schade, dass du denkst, dir erst selber eine abschließende Meinung über dein gewüschtes Beziehungmodell bilden und deine Gedanken vollkommen sortieren zu müssen, bevor du mit ihr redest. So stellst du sie vor vollendete Tatsachen.
Ich denke schon, dass ihr immer noch einen gemeinsamen Weg finden könntet. Aber an erster Stelle stünde das wieder zusammenfinden und erst danach die gemeinsame Weiterentwicklung. Das kann von einer wieder glücklichen Zweisamkeit über eine offene Beziehung bis zu einem platonischen Zusammenleben mit jeweils neuen zusätzlichen Beziehungen sehr vieles sein, was am Ende dabei herauskommt. Selbst eine einvernehmliche Trennung in echter Freundschaft wäre etwas anderes, wenn dies durch gemeinsame Entwicklung geschieht und ihr nicht jetzt im Hau-Ruck-Verfahren alles wegwerft.
Ich würde dir gerne ans Herz legen, dich mal in verschiedene Dialogtechniken einzulesen. Natürliche wäre ein Beziehungscoaching durch Dritte auch eine Option, aber in einige Sachen kann man sich auch gut selbst einarbeiten, wenn man das möchte. Du lernst dabei in jedem Fall sehr viel, was dir auch in künftigen Beziehungen nutzen wird.