Was man sich nicht alles einreden kann, erstaunlich!
Hallo liebe Gruppe,Ich probiere mal historisch abzubilden was ich fühle und wo ich mich befinden:
• 2003 - 2011 -> Absolute Traumfrau kennengelernt und wirklich mega tolle Dinge zusammen erlebt unter anderem auch intensive Swingerclub-Zeiten. Aus heutiger Sicht würde ich uns daher "damals" nicht als mono-Paar definieren
• 2011 -> unser erstes Kind kommt zur Welt und während sich für mich dadurch "im Kopf" nichts ändert vollführt meine Frau eine 360° Drehung und wird zur Sexy-Super-Mama. Vertritt aber auch immer mehr Ansichten welche ich zwar akzeptieren, jedoch nicht unbedingt teile möchte. Swingerclub-Besuche oder anderweitige gemeinsame Kontakte zu "Dritten" gibt es nicht mehr.
• 2014 -> es läuft eigentlich gut, ein Haus wird zusammen ausgesucht und man geht eine hohe finanzielle Verpflichtung für einen langen Zeitraum ein
• 2017 -> unser zweites Kind kommt zur Welt - jeder geht mehr und mehr "seinen" Dingen nach im privaten Leben. Meine Frau liebt das Campen, ich bin der Spa Typ... ich liebe Thermenbesuche und Sie den Tierpark .... irgendwie wurde wohl auch irgendwann ohne darüber zu sprechen beschlossen das wir monogam sind - denn während ich bei Szenen im Fernsehen teilweise übers "fremdgehen" lache findet sie das gar nicht mehr witzig.
• 2019 -> ich bin immer mehr unglücklich, weiß aber nicht was mir fehlt da ich meine Frau immer noch liebe und der Sex auch wirklich nach all den Jahren immer noch der Hammer ist. Sie ist liebevoll zu mir, opfert sich für die Kinder auf und wir sorgen gegenseitig dafür das wir sorgenfrei leben können. Ich verdränge es das ich mich immer öfter dabei erwische das ich "froh bin" wenn "Sie mit den Kids" im Camper alleine unterwegs ist und ich "meine Ruhe" habe.
• 2022 -> Ich lerne jemanden kennen, Sie sucht keine feste Beziehung, es funkt sofort und wir haben tolle Treffen auf Augenhöhe. Dann die klaren Worte von gegenüber - Sie möchte zwar keine Beziehung, aber auch keine "Geheimnis" sein, der hat gesessen. Zu diesem Zeitpunkt weiß ich noch nichts über die Grautöne im Beziehungs-Dschungel und nachdem es nur Schwarz/Weiß gibt, ich aber nicht bereit bin meine Ehe aufzugeben, beende ich die Sache schweren Herzens (wir haben auch heute noch losen Kontakt und es knistert auch immer noch, aber wir sind eben aus Rücksicht beider Bedürfnisse "vernünftig").
• 2023 -> Ich lerne ein tolles Paar kennen, diese sind gerade am Beginn ihrer Polyamory-Reise und berichten mir darüber - ich bin sofort gefesselt. Genau das ist es! Ohne Eifersucht, ohne Reibereien, ohne Druck und ohne Einengungen ... für mich das absolut perfekte Lebensmodell. Könnte ich denn überhaupt damit umgehen das meine Frau jemand anderen zusätzlich an ihrer Seite hat und mit ihm teilt was Sie bisher ausschließlich mit mir geteilt hat? Ja, absolut und zu 100%!
Und wir gehe ich nun damit um? Wie bringe ich das meiner Frau bei? Riskiere ich unsere Ehe damit und falls ja, wäre ich da nicht doch lieber unglücklich monogam?
Ich bin mir sehr sicher das ich nicht der erste bin der genau an diesem Punkt steht - aber von außen sieht es immer arg einfach aus, die Ich-Perspektive ist dann doch nochmal eine andere Hausnummer (finde ich).
Was will ich nun von euch?
Im besten Fall schreiben hier Menschen denen es ebenso ergangen ist wie mir, die aber dann den nächsten Schritt (das Gespräch mit dem Partner) gewagt haben und mir Hilfestellung bei möglichen ersten Schritten hierzu geben können. Natürlich interessiert mich dann schon auch ob "es geklappt" hat oder nicht
Wisst ihr - es ist wirklich "jammern auf hohem Niveau" - denn eigentlich habe ich wirklich alles was man sich nur wünschen kann. Aber ein wirklich wichtiges Bedürfnis wird eben nicht erfüllt und ich merke immer stärker das ich es nicht "ewig unterdrücken MÖCHTE"....
Wer bis hierher gelesen hat, Respekt, eigentlich wollte ich ja nur eine kurze Chronologische Auflistung machen - nun ist doch einiges aus mir herausgebrochen, Danke für's lesen!
Viele Grüße und Danke für eure Antworten,
Matthias