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Polyamory und D/S (BDSM) ein Gefühls-Chaos ?

Ich mal ganz natürlich.
****Art Mann
1.587 Beiträge
Themenersteller 
Polyamory und D/S (BDSM) ein Gefühls-Chaos ?
Bin grad sehr im Gefühls-Chaos und mir geht grad viel durch den Kopf.
Irgendwie kann ich D/S nicht ganz mit Polyamory vereinen,
denn bei D/S spricht man von Eigentum, sprich Sub hat nur seinem Herrn zu dienen und zu gehorchen.
Teilt man die Sub in Form von Polyamory mit anderen Partnern,
dann ist sie auch nicht mehr das Eigentum.

Es gibt auch viele Subs die gerne als Eigentum bezeichnet werden wollen,
mit der Aussage: "Ich will dein sein und nur dir dienen und gehorchen."

Dies von einer Sub zu hören würde mir sehr viel bedeuten,
von daher fühl ich mich nicht mehr so richtig als Poly.

Als Mono fühl ich mich aber auch nicht, bin eher in der Mitte zu finden,
weis auch nicht wie ich dies erklären soll. Alles grad irgendwie chaotisch.

Ich will zwar schon eine sexuelle Freiheit in einer Beziehung,
aber ich will eigentlich die liebste immer dabei haben bei Sessions mit mehreren oder frivolen Abenden. Ich denke da kann man eher offene aber exklusive Beziehung dazu sagen. Das heisst gemeinsame Abenteuer mit der Partnerin zusammen und keine Alleingänge.

Ich hab viel darüber nachgedacht, komme zu dem Schluß das ich kein Poly in dem Sinne bin auch wenn ich es mir vorher anders nie denken hätte können.

Gruß: Lord Michael
sowas in der art hatten wir schonmal diskutiert. da ging es um die (un)vereinbarkeit von poly und sm. und wir konnten die kritiker überzeugen, dass beides sehr wohl zusammen geht. leider fällt mir der thread nicht mehr ein (ist aber gar nicht so lange her).

ich denke mal: wenn es keine 24/7-geschichte ist, von der du da redest, deine sub also nicht 24 stunden am tag und 7 tage die woche deine sub ist, sondern nur dann, wenn ihre eure erotik lebt, ist das kein problem.

natürlich ist meine sub in erster linie MEINE sub. aber sobald ich ihr das halsband abnehme ist sie ein freier mensch und kann tun und lassen, was sie will. mono, poly oder sonstwie. mit wem auch immer. genau wie ich. von daher schließe ich poly und d/s nicht aus. das geht für mich sehr gut zusammen.

im übrigen kann es dir doch völlig egal sein, welchen begriff du für das findest, an dem ihr gemeinsam spaß habt. genießt es einfach. *gg*
studie
******Bln Mann
2.686 Beiträge
*******Maxx Mann
11.953 Beiträge
So ähnlich sehe ich das auch
1. Die Beziehung D/S ist doch normaler Weise auf den Bereich Erotik begrenzt (so jedenfalls habe ich das bisher nur erlebt - ok, nur in Ansätzen als interessante Erfahrung mit Wohlfühleffekt für mich in beiden Positionen *g*). Und auch in Polybeziehungen habe ich Sex meist exclusiv und zu zweit. Insofern sehe ich da kein Problem.

2. Polyamory ist nicht nur auf das sexuelle Leben beschränkt - eher im Gegenteil: Für mich bedeutet freie Sexualität viel weniger Verantwortung füreinander als freie Liebe (im Sinne von Poly). Bei Polyamory muss nach meiner Meinung nicht einmal freie Sexualität enthalten sein (ist sie aber meistens). Von daher sehe ich da keine Widersprüche.

3. Ich kann mir auch durchaus vorstellen (die richtigen Personen mit dabei), auch bim erotischen Spiel miteinander über mehr als eine(n) Sub zu herrschen oder ggf. auch von mehreren Doms beherrscht zu werden. Wenn es passt - warum nicht? Da stelle ich mir eine polyamore Struktur zwischen den Akteuren sogar als recht hilfreich vor ... *zwinker*
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
Bei Polyamory muss nach meiner Meinung nicht einmal freie Sexualität enthalten sein (ist sie aber meistens). Von daher sehe ich da keine Widersprüche.

*ja*
Es heißt nunmal Viel-LIEBE, ob man das sexuell auslebt und wie, ist erstmal eine andere Sache. Und ob Deine Sub sich damit arrangiert, daß sie vielleicht neben dem Sub-sein auch nicht-Sub mit einem Mann zusammen sein mag oder wirklich nur SUB ist, in jeder Hinsicht, auch beziehungstechnisch - da ist vieles offen. Natürlich ist Poly als Empfindung UND Sexualität nicht lebbar in Beiderseitigkeit, wenn Exklusivitätsansprüche gestellt werden. Fühlbar vielleicht schon. Sind immernoch zwei Dinge.
Grade im US-Raum sind so viele Polys im BDSM-Bereich unterwegs ... Gott. Die Frage ist eben, wie weit Dein Exklusivitätsanspruch geht und ob ein Sub damit leben möchte, wie Du das dann nennst, ist nebensächlich, oder?
*********hriss Paar
99 Beiträge
Definitionssache
Hallo Lord,
was mir in deinem Beitrag auffällt: Du definierst viel, bzw. übernimmst Definitionen, die du irgendwo aufgeschnappt hast.
Damit machst du dir selbst das Leben schwerer als nötig.
Beispiel:"denn bei D/S spricht man von Eigentum".
Wer auch immer dir das beigebracht hat...diese Aussagen sind nie allgemeingültig. Ich kenne vielleicht 1000 Paare, die DS leben, von denen schätze ich finden 200 dieses "Herrn/Sub/Eigentum" Zeugs prima, andere bevorzugen "Schatzi", wieder andere benutzen ganz andere Begriffe, Regeln, Eigenheiten. Jede Beziehung ist einzigartig und das macht jede Beziehung wertvoll. Wichtig ist also nur was du und deine Partnerin wollen, bzw. wenn es eine Polybeziehung ist, was alle Beteiligten wollen. Lass alles was du von anderen gehört hast, wie man eine DS-Beziehung oder auch eine Polybeziehung gestaltet hinter dir, bzw. nehm es nur als Vorschlag für eine individuelle Gestaltung. Nur du und deine Partnerin können entscheiden wie ihr leben wollt, wie genau ihr eure Beziehung gestaltet möchtet, was eure Wünsche und eure Bedürfnisse sind. Ich würd mir das nicht von Definitionen kaputt machen lassen.
liebe Grüße von Chris (dem männlichen Teil von Barde und Chriss)
Besitzen und Besitz sein
Hallo ,

ich kenne akut und aktuelle auch die Gedanken und das aufkommenden Dilemma mit "Besitzen" und "jemandem gehören"/Poly.

Ich habe gemerkt, dass durch die DS/Besitz-Schiene eben auch Exklusivitätsansprüche aufkommen, die sonst so nicht da sind/waren.
Mir fällt z.B. der Gedanke sehr schwer, dass meinem Top noch jemand anderem "gehören" könnte - denn ich für mich könnte nicht noch jemandem "gehören".... Völlig ok ist, dass es da noch andere Menschen gibt - das ist eine andere Ebene.
Die Gedanken haben dann aber doch nicht so den Raum eingenommen, dass wir es doch nicht wirklich als Widerspruch wahrnehmen...


Was muss bei dir erfüllt sein, dass du das Gefühl hast, "jemand gehört dir"? Wie weit geht da dein Kontrollwunsch? Wie ist dein Bedürfnis nach Ausgeglichenheit (was ich darf , darf sie auch) ?

Solange die Rollen für jeden stimmig sind, kann es ja auch z.B. sein, dass eine SUB "dir gehört" , du aber tun kannst was du magst (jaja, hier höre ich im Hintergrund andere Stimmen - bin da aber der Ansicht, wenn sich die Beteiligten in der jeweiligen "Rolle" wohlfühlen, kann alles sein)

Auf welche Bereiche willst du den "Besitz" beziehen? Nur dann wann du deinen "Besitz" siehst? Oder darüberhinaus? Welche Aspekte genau sind dir wichtig, der Sub wichtig?

Ich habe vor kurzem die Erfahrung gemacht, dass es zwar Regeln geben darf und kann, auch gerne ,die über die konkrete Begegnung TOP-SUB hinausgehen, doch dass mir nicht weitere Beziehungen und das was diese berührt eingeschränkt werden können, damit ich DS und Poly vereinen kann.

Neugierig darauf, wie konkret deine Erfahrungen da sind,

Felidae
Ich sehe das ähnlich wie Barde und Chris- du machst dir das Leben mit der Definiererei (die ohnehin Poly und BDSM-Kreisen sehr verbreitet ist) unnötig schwer.
Du stehst wie viele Mitglieder hier (wie wir) auf BDSM und kannst mehr als einen Menschen lieben PUNKT
Ich glaube vielmehr, dass du für dich das Thema Vertrauen momentan eine wichtige Rolle spielt- die, um beides genussvoll leben zu können, Vorraussetzung ist.
*******Maxx Mann
11.953 Beiträge
Herrlich :-)
Mir wird beim Lesen dieser Antworten gerade wieder bewusst: Poly zu sein befreit.

Es befreit von Denkschemas, "allgemeingültigen" Regeln und Normen, von allgemeinen Besitzansprüchen, von äußeren Zwängen.

Also Poly sagen wir eben nicht: Du musst so oder so leben und lieben, dass du glücklich wirst und bleibst! Nein - l(i)ebe, wie du meinst, dass es gut für dich ist, fühle dich frei in deinen Entscheidungen. Die einzige äußere Regel ist: Respektiere die Vorstellungen der Anderen und sei offen und ehrlich (auch zu dir selbst). Alles andere ergibt sich letztlich daraus und den Absprachen, die man im Zusammenleben mit seinen Partner(inne)n trifft.

Erlaubt ist, was gefällt - und auch das kann sich jederzeit ändern.

Oft ergibt sich aus dieser Einstellung ganz automatisch, dass man es für unlogisch und evtl. sogar schmerzhaft fühlt, eine irgendwann aufkommende Liebe zu weiteren potentiellen Partnern zu unterdrücken. Also wird man diesem Gefühl der Liebe Gelegenheit geben, sich auszubreiten und landet letztlich in einem polyamoren Leben. Welche Spielarten der Erotik dahinter stehen, ist - so glaube ich zumindest - erst einmal völlig egal.
...
Bin grad sehr im Gefühls-Chaos und mir geht grad viel durch den Kopf.
Irgendwie kann ich D/S nicht ganz mit Polyamory vereinen,
denn bei D/S spricht man von Eigentum, sprich Sub hat nur seinem Herrn zu dienen und zu gehorchen.
Teilt man die Sub in Form von Polyamory mit anderen Partnern,
dann ist sie auch nicht mehr das Eigentum.


Nun, man kann bei einem Menschen – Sub hin, Sub her – nicht von Eigentum sprechen. Sorry.

Ein Mensch ist ein Mensch, dann Mann / Frau und dann Sub / Dom.



Es gibt auch viele Subs die gerne als Eigentum bezeichnet werden wollen,
mit der Aussage: "Ich will dein sein und nur dir dienen und gehorchen."

Dies von einer Sub zu hören würde mir sehr viel bedeuten,
von daher fühl ich mich nicht mehr so richtig als Poly.

Viele sagen das – aber die wenigsten meinen es auch ernst, leider.




Ich will zwar schon eine sexuelle Freiheit in einer Beziehung,
aber ich will eigentlich die liebste immer dabei haben bei Sessions mit mehreren oder frivolen Abenden. Ich denke da kann man eher offene aber exklusive Beziehung dazu sagen. Das heisst gemeinsame Abenteuer mit der Partnerin zusammen und keine Alleingänge.

Ich hab viel darüber nachgedacht, komme zu dem Schluß das ich kein Poly in dem Sinne bin auch wenn ich es mir vorher anders nie denken hätte können.

Du bist wohl eher „sexuell offen“ als Polyamourös.
Ich mal ganz natürlich.
****Art Mann
1.587 Beiträge
Themenersteller 
Ja stimmt.

Hat zwar einige Zeit gedauert um es herauszufinden,
aber es stimmt, ich bin nicht polyamorös.

Ich liebe zwar meine Freunde auch,
meine besten FReunde ganz besonders,
aber dies ist eine andere Art von Liebe.
Zwar schon von Herzen aber man kann nicht von Poly in diesem Fall reden.

Viel eher sind es Seelenverbindungen.

Ich werde mich aus dieser Gruppe verabschieden,
da ich kein Poly bin, brauch ich auch nicht mehr hier zu sein.

Aber danke für den Aufenthalt hier.

Michael
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