Wie sähe denn dein Lösungsweg aus?
Die Lösung wäre eine Abkehr von unserem patriarchalen Gesellschaftsmodell und eine Rückkehr zum MATRIFOKAL, also einer matristischen/mütterzentrierten/matrilinearen Sozialordnung, die nach Meinung ihrer Verfechter unserem menschlichen Naturell entspricht und für die es viele historische und aktuelle Beispiele gibt (z.B. Mosuo in China).
In ihr ist nicht die Kernfamilie die "Keimzelle der Gesellschaft", sondern die lebenslange, generationenübergreifende Verwandtschaftssippe über die Mutterlinie. Vaterschaft ist unbekannt oder unwichtig. Die Kinder haben meist mehrere "Mütter" und "Väter" in der konsanguinen Großgruppe. Romantische und sexuelle Beziehungen finden außerhalb des Clans statt. Niemand muss Angst haben, nach einer Trennung ins soziale, finanzielle oder pflegerische Nichts zu stürzen oder keine Unterstützung bei der Kindererziehung mehr zu haben.
Erst in so einer Organisationsform kann man wirklich frei sein Beziehungsleben gestalten, also asexuell, monogam, polygam, homo, hetero, bi oder wie auch immer. Genau wie es sich die Monogamie-In-Schutz-Nehmer hier wünschen.
Da wir im Westen aber nicht mehr als Jäger und Sammler oder in Subsistenzwirtschaft gemeinschaftlich an einem Ort leben, sondern im modernen Industriezeitalter mit Hang zur Vereinzelung, bin ich skeptisch, dass wir mittelfristig zu diesem Modell zurückkehren. Aber man kann sich einiges abschauen.