„
Meine Mutter war liebevoll und präsent, aber in der Rückschau würde ich sagen emotional verhindert.
Hm. Liebevoll und präsent steht für mich im Widerspruch zu emotional verhindert.
Da möchte ich dich bitten, das genauer zu beschreiben.
War sie in deiner kindlichen Wahrnehmung liebevoll und präsent? Und in der erwachsenen Rückschau erkennst du gewisse suboptimale Verhaltensweisen?
Oder war ihr Verhalten wechselhaft? Schwankend zwischen liebevoll und emotional verhindert, abwesend?
Wie würdest du dein Männerbild aus der Kindheit beschreiben?
Möglichst simpel, zB Vater = nicht anwesend, Ersatzväter =
Quasi die bedeutensten Adjektive
(bei mir in etwa: Vater = flieht, zieht sich zurück, in deutlicher Überforderung cholerisch, grundsätzlich sehr sensibel und sozial unbeholfen, friedlich, humorvoll, unreflektiert obwohl intelligent/durchaus scharfsinnig, starre, unflexible Verhaltensmuster)
Ich bin Autist, welches mir aber erst seit ca. 5 Jahren bekannt ist. Jeder Autist ist anders
Nein, du
bist kein Autist.
Du wurdest von anderen Menschen auf Grund deines Verhaltens und deiner Selbstaussagen in das autistische Spektrum eingeordnet.
Hier möchte ich dich dazu einladen, diese Diagnose wie folgt zu hinterfragen:
Was ist für dich hilfreich an dieser Diagnose?
Auf welche Art genau wurde diese Diagnose gestellt?
In meinen Augen geben solche Diagnosen den Dingen einen Namen, für die man noch keine bessere Erklärung hat.
Erklärt sich für dich dadurch, wieso du so tickst?
Gibt dir das einen Ausblick auf deine Zukunft und wenn ja, welchen?
Wenn du in die Rückschau über dein Leben gehst… gab es Zeiten, in denen du körperlich mehr gefühlt hast und andere, in denen es deutlich weniger war? Wieviel Veränderung hast du da erlebt bzw wahrgenommen?
Ich fühle zwar alle Gefühle, aber eine körperliche Repräsentation dieser findet so gut wie nicht statt.
Das bedeutet konkret, du nimmst die körperlichen Veränderungen nicht bewusst wahr. Oder?
Wo oder wie fühlst du diese Gefühle?
Innerlich? Oder denkst du diese mehr?
Ein klassisch kindlich-autistischer Ausspruch: "Mama, warum regnet es manchmal bei Menschen im Gesicht?" zeigt, dass ein Gefühl z.B. Trauer nicht mit Weinen verbunden sein muss.
Hier ist es hilfreich zwischen Emotionen (körperlich, diese bewegen uns, dazu gehören ua auch Botenstoffe wie ZB Hormone) und Gefühlen (Mischmasch zwischen körperlicher und kognitiver Wahrnehmung) zu unterscheiden. Der Übergang ist mitunter fließend, allerdings sind Gefühle „leichter“, willentlich deutlich beeinflussbarer, hauptsächlich von unserer kognitiven Wahrnehmung ausgelöst. Gefühle sind vielschichtig und differenzierter und enthalten oftmals mehrere Grundemotionen.
Dein Beispiel zeigt, dass Menschen diese Zuordnungen erst lernen müssen!
Wir Menschen lernen durch die Zuordnung anderer die Begriffe und Bedeutungen. „Spiegeln“.
Wenn der Körper eines Säuglings, Kleinkindes Traurigkeit empfindet oder Angst, die Bezugsperson diese aber nicht korrekt spiegelt…
was passiert dann?
Das kann mitunter extrem verzerrt sein, wenn das Kind zB Angst zeigt, die Bezugsperson darauf aber stets fröhlich reagiert und dem Kind spiegelt, sagt: „Ah, du freust dich!“
Genauso gibt es Säuglinge, die im Zusammenspiel von genetischer Veranlagung, Erfahrungen im Mutterleib (zB wird eine ängstlich/nervöse Stimmung der Mutter durch ihre Hormone im Blut auf das Kind übertragen), Erfahrungen während der Geburt (! schau mal nach was zur Zeit deiner Geburt so alles gängige Praxis war) und in der Zeit danach, schlichtweg sehr „verhalten“ reagieren. Säuglinge, die sehr wenig nach außen zeigen und die eine besonders feinfühlige Spiegelung benötigen.
Leider dachten Menschen hierzulande lange Zeit und teils heute noch, dass alles aus dieser Zeit vergessen wird und somit „nicht zählt“.
Das Gegenteil ist der Fall, in dieser Zeit entwickelt sich das Gehirn, unser Nervensystem und Bewusstsein enorm schnell.
Und die Erfahrungen werden implizit, also quasi im „Körpergedächtnis“ gespeichert.
Bildliche Erinnerungen liegen meist gar nicht vor, was bewusste Erinnerung schwierig macht. Zumal das durch elterliches Verhalten auch nicht gefördert wird (weil die Annahme eben eine andere ist).
Das ist auch die Zeit, in die die Entwicklungs/Bindungstraumen vorwiegend gehören. Was später alles passiert spielt ebenfalls eine Rolle und kann Hinweise liefern. Diese erste Lebenszeit ist dennoch die prägendste und die verletzlichste. Weil wir schutzlos sind, angewiesen und wir auch die Macht des Verstandes noch nicht haben.
Ein Säugling der „heutigen“ Zeit empfindet und verarbeitet genauso wie vor 10 tausend Jahren. Eher sind wir Menschen inzwischen noch vulnerabler in der Gehirnentwicklung, weil eben auch leistungsfähiger.
Ich habe gehört, dass Gefühle zu bestimmten Körperregionen gehören, wie Freude im unteren Brustbereich und Angst im oberen Rücken ("Die Angst im Nacken").
Siehe Gefühle vs Basisemotionen.
Tatsächlich hat jeder Mensch seine eigene Entwicklung in diesem Bereich und das kann zB auch dazu führen, dass Menschen Angst auf ihrem Oberarm „empfinden“.
Die körperliche Wahrnehmung kann überaus verzerrt sein, verwirrend und geradezu verrückt, absurd oder eben nicht existent anmuten.
Bei mir ist das meist nicht so, denn es braucht einen enormen Impuls, damit sich soetwas bei mir mal einstellt.
Oder: Die Intensität muss sehr hoch sein, damit du dass körperlich spüren kannst.
Instinktiv wird dem Nachgesagt, ich sei Gefühlskalt und ich solle meine Gefühle nicht unterdrücken, aber das ist falsch.
Wenn unbewusste Mechanismen deine Körperempfindungen nicht in deine bewusste Wahrnehmung lassen, dann findet Verdrängung/Dissoziation statt.
Ich sehe das so: Andere nehmen das absolut korrekt instinktiv war, allerdings ist die kognitive Übersetzung dessen „falsch“. Du unterdrückst absolut nicht bewusst und insofern auch nicht aktiv.
Aber das automatische Lesen meiner Gefühle, was der neurotypische (= nicht autistische) Gegenüber macht, greift bei mir ins Leere.
Hmmm, würde ich so nicht sagen. An dieser Stelle bedauere ich wirklich, dass uns nur diese schriftliche Kommunikation bleibt.
Ich halte es für korrekter, dass vielen Menschen die nötige Sensibilität fehlt um „kalte“ Menschen lesen zu können bzw richtig übersetzen zu können. „Kalte“ zeigen nach außen viel weniger, viel subtiler.
Bei mir hat es 36 Jahre gedauert, bis ich einen Menschen getroffen habe, der das halbwegs korrekt wahrnehmen und auch verbalisieren konnte - so dass ich mit dieser Spiegelung etwas anfangen konnte.
Mir ist das (seit 5 Jahren) bewusst und ich steuere Aktiv dagegen, in dem ich meine Gefühle verbalisiere, was auch nicht immer Einfach ist, weil das Gegenüber was anderes "sieht" (nämlich nichts) als es hört. Meine Frau nimmt das aber dankbar an.
Das Phänomen kenn ich zu Genüge, weshalb ich mir über sehr viele Jahre das Verbalisieren gespart habe. Allerdings wäre ich diagnostisch in ein anderes Spektrum gefallen und mein Körper sendete wahrscheinlich sehr viel deutlicher als deiner, nur eben nicht dasselbe wie meine Worte.
Also, als Sender von Gefühlskörpersprache tauge ich nicht viel, beim Lesen von Körpersprache sieht es anders aus.
Oder die Leser deiner Körpersprache sind nicht empfänglich genug
Das Senden kann sehr viel besser werden, dazu später noch mehr.
Ich habe mir sagen lassen, dass bei neurptypischen Menschen, das Lesen der Körpersprache ganz und intuitiv, blitzschnell geht, aber dafür etwas oberflächlich bleibt. Bei mir geht das Ganze durch den Neokortex, was deutlich länger dauert, aber dafür ein präziseres und gut zu verbalisierendes Bild abgibt. Ich habe eine sehr feine und genaue Auffassungsgabe, welche für gute treffsichere Analysen sorgt. (Klingt unromatisch mechanisch, ich weiß ...)
Ich kann das so bestätigen, dass die meisten Menschen in dieser Hinsicht im Verhältnis oberflächig bleiben. Mich hat das zeitlebens vor ein großes Rätsel gestellt. Wieso sehen die das nicht?
Du ergänzt deine Wahrnehmung mit kognitiver Empathie, so würde ich das formulieren.
Dass das eher langsam geht, kann daran liegen dass du keine körperlichen Angriffe erlebt hast, keine schnelle Bedrohung durch andere. Somit bestand keine Notwendigkeit dass schneller zu erfassen.
In diesem Punkt unterscheiden wir uns, dass läuft bei mir sehr schnell. Hochtrainiert quasi.
Die Gemeinsamkeit: Der automatische Fokus liegt in der Erfassung anderer Menschen.
Und ich würde klar sagen: Übermäßig.
Wenn der Fokus auf anderen liegt, dein Gehirn da mit Analyse beschäftigt ist, fehlt diese Kapazität für die Eigenwahrnehmung.
Ein Gegenüber kann dich dann mitunter deshalb schlecht lesen, weil du quasi selbst nicht ganz bei dir bist.
Merkst du einen Unterschied, wenn du unter Menschen bist im Vergleich zu alleine? Fühlt sich das körperlich anders an?
Merkst du evtl eine gewisse Erschöpfung, wenn du länger unter Menschen bist?
Oder wenn du länger alleine bist?
Sind mehr Menschen, nähere Bezugspersonen anstrengender oder weniger anstrengend?
Somit funktioniert das in Zitat beschriebene bei mir nur sehr bedingt.
Das hab ich vermutet, weshalb ich das so explizit ausgeführt habe.
(Der Vollständigkeit halber möchte ich erwähnen, dass der "Mangel" an körperlicher Repräsentation von Gefühlen, den Nebeneffekt hat, quasi nie "von den Gefühlen übernannt" und somit stets steuerfähig zu sein. Etwas worum mich meine Frau sehr beneidet.)
Hier würde eventuell die große Chance zum gegenseitigem Austausch, zur Co-Regulation bestehen. Du könntest sie ausgleichen, weil du ruhig bleiben kannst… und sie dich ausgleichen, in dem sie dich aus der körperlichen Starre bringt.
Dann sagt meine Frau über die Körpersprache, oder auch direkt, dass es ihr schlecht gehen wird in der Zeit. Ich fühle mich elend, weil mein Wunsch ihr schlechte Gefühle verschafft.
Okay. Hier sind wir unterschiedlich, das ist wichtig zu bemerken.
Das spricht für mich dafür, dass du zur Verbindung und nicht zur Abgrenzung neigst. In dem Moment findet Gefühlsübertragung statt - du nimmst ihr Elend war und fühlst dich direkt elend. Oder, ebenfalls möglich: du fühlst dich elend und siehst das aber zunächst in ihr.
Das lässt sich nur im Moment klären: Ich habe den Eindruck, dass du dich so-und-so fühlst. Stimmt das?
(Sei dir da nicht sicher, wenn du das nicht schon mehrfach aktiv getestet hast.)
Bzw korrekter: Deine Wahrnehmung sagt: du fühlst dich so, sie fühlt sich so.
Hier wäre es wirkungsvoller und hilfreicher für dich innezuhalten und dich daran zu erinnern: Das ist ihr Gefühl (stimmt mein Eindruck?). Was fühle ich selbst?
Also aktiv in die Abgrenzung, die Unterscheidung zwischen ihrem und deinem zu gehen.
Mir ist klar, dass ich nichts dafür kann und sie selbst verantwortlich für ihre Gefühle ist, aber ich fühle mich trotzdem schuldig. Dazu fühle ich mich minderwertig, weil sich mein Bedürfnis gegen ihre schlechten Gefühle ausspielt.
Das ist sehr verstrickt.
Erinnert dich das an Interaktionen mit deiner Mutter?
Mir kommt hier der Verdacht, dass deine Mutter dich schlecht/kaum wahrnehmen konnte und stattdessen ihre Gefühle „in dich“ projeziert hat.
Versuch mal Schuld und Scham zu differenzieren. Schuld ist kognitiv und betrifft das eigene Handeln, ein Gefühl das sich leicht auflösen lässt.
Es betrifft nur unser Verantwortungsbewusstsein.
Der schwere Brocken ist meist Scham, eine soziale Emotion die den Körper in eine entsprechende Haltung innerlich wie äußerlich bringt. Scham lässt einen kleiner werden und diese nimmt man persönlich eben weil sie körperlich ist und somit uns als Mensch betrifft. Scham benötigt Würdigung.
Im Grunde schämst du dich an dieser Stelle, da dein Wunsch dazu beiträgt, dass deine Frau unangenehme Gefühle hat.
Ich denke, dass es wichtig ist hier wirklich den eigenen Anteil zu sehen.
Es trägt dazu bei. Dein Wunsch hat hier eine Wirkung. Genauso wie sie selbst, ihre Einstellung, Haltung, Persönlichkeit, Wahrnehmung einen Anteil hat.
Sowohl alle Verantwortung bei dir zu sehen, als auch keine Verantwortung bei dir zu sehen, geht an der Realität vorbei.
Du hast Anteil am Geschehen, sie auch.
Dann fühle ich Ärger, weil ein Teil ihrer schlechten Gefühle aus ihren unbegründeten Misstrauen samt schrägem Kopfkino stammen und dies echt vermeidbar wäre.
Oke
Hier wechselst du zur Abwertung
Ich denke, dass ist im Grunde ein Versuch deine eigene Grenze wiederherzustellen, zu schützen.
Der Ärger ist aber
für dich, nicht gegen sie.
Bei dir spult sich da ja quasi auch „schräges Kopfkino“ ab
Wenn du ihr Gefühl als ihres erkennst und du dein eigenes gleichzeitig auch fühlst, verschwindet der Ärger an dieser Stelle.
Ich folge dann dem was mir in der Paarberatung gesagt wurde und lasse sie in ihrem Gefühl und mache mein Ding, was das Gefühl von Unverbundenheit hervorholt.
Logisch. Ist ja auch unverbunden.
Nach einer gewissen Zeit kommen weitere Gefühle.
Spricht dafür, dass bei dir in der akuten Situation Gefühlsvermeidung/Unterdrückung stattfindet. Möglicherweise tauchen jetzt erst deine eigenen Gefühle auf.
Ärger weil sie ihre Ambivalenz auf mich abdrückt. Sie ist ja sehr unehrlich, wenn sie kognitiv sagt ich könne Tanzen gehen und emotional das Gegenteil spricht. Warum sagt sie denn, dass ich gehen darf? - weil sie es für unethisch hält mir einen solchen Wunsch abzuschlagen. Sie bekommt aber ihre Ethik nicht vereint und ich soll ihre Ambivalenz mit ausbaden. Das erzeugt ein Gefühl von Hilflosigkeit, Unverständnis und letztlich Ärger.
Auch hier wieder verstrickt UND Abwertung. Eventuell projezierst du hier auch deines auf sie.
Deine eigene Ambivalenz, dass du selbst gerne etwas möchtest, gleichzeitig aber nicht erträgst dir auch ihre Gefühle anzusehen.
Ist das so mit deiner Ethik vereinbar?
„Lügst“ du im Grunde nicht auch auf diese Art? Kognitiv willst du nicht verantwortlich sein, dich da nicht beeinflussen lassen, emotional suchst du Verbindung und bedauerst. Wie gut steht da bei dir Emotion und Aussage in einer Linie?
Weil ihr Misstrauen (welches tief und fest in ihrer Kindheit gesät wurde) hier diese hohe Macht hat und es so große Wirkung auf mein Leben und meine Bedürfnisse hat, nehme ich das so persönlich - ganz einfach weil es mich massiv betrifft.
Persönlich nehmen = ganzkörperlich also emotional?
Diese Wirkung auf dein Leben… das ist nunmal deine große Baustelle. Denn deine Frau kann auch nichts dafür, was mit dir passiert ist.
Diese hohe Macht liegt zur Hälfte daran, dass du genau dafür so durchlässig bist. Das macht dich quasi zu einem emotional stark manipulierbaren Menschen - vielleicht ist dein Autismus eine Abschottungsstrategie? Um dich zu schützen, damit du nicht alle Gefühle von außen ungehindert durchlässt?
Das ist die Schattenseite.
Die Sonnenseite ist, dass du sehr gefühlssensibel für andere bist und verbindend bist.
Beim Tanzen dann nähre ich meine Seele, ich fühle mich lebendig und zentriert, prickelnd und vergnügt, verstanden und verbunden, nah, voller Zuneigung und frei.
Zurück zu Hause fühle ich die Trauer meiner Frau, weil sie diese Ebene nicht bedienen kann und ich zum Nähren meiner Seele ab und zu auch (!) andere Menschen brauche. Ich spüre ihre Eifersucht und das unangebrachte sexualisieren vom Tanzen, welches ihr Kopfkino erneut unrealistisch füllt. Ein einziges mal habe ich eine Andeutung von Mitfreude bei ihr gesehen.
Und wieder Abwertung.
Nimm das bitte nicht als Vorwurf, sondern als neutrale Bemerkung. Abwertung ist eine Selbstschutzmaßnahme.
Es klingt so, als ob du sie schlecht machst, weil du dich in dem Moment nicht anders wehren kannst.
Mein Ärger entsteht, weil ich denke dass ihre Vertrauensproblematik nicht in Stein gemeißelt ist, sondern änderbar.
Das ist deine momentane kognitive Übersetzung zu deinem Ärger.
Alle Emotionen sind FÜR dich da. Um dich zu bewegen.
Was könnte dir dein Ärger denn noch sagen wollen?
Das deine Schwierigkeiten nicht in Stein gemeißelt sind, sondern änderbar?
Das du selbst sichtbarer, fühlbarer für sie werden willst, damit sich diese Dynamik endlich ändern kann?
Das haben wir auflösen können, aber es zeigt mir wieviel Unsicherheit da blockierend im Wege steht. Das macht ein Gefühl von Resignation, weil nur sie selbst ihr Gefühl von Sicherheit positiv verändern kann.
Glückwunsch zu diesem Schritt! Damit machst du dich für sie sichtbarer und für dich selbst auch.
Ich denke allerdings, dass du da auch wieder zum Teil projezierst.
Denn aus welchem Grund hast du dich bisher nicht sichtbarer gemacht?
Da wird Unsicherheit, Angst irgendwo schlummern.
Bei beiden von euch. Es wird nur Zeit, dass du deine auch entdeckst.
Und Nein, es stimmt so nicht, dass Mensch nur selbst Sicherheit erlangen kann. Denn um sich sicher MIT anderen zu fühlen, muss jeder lernen wie das geht, was er dazu beiträgt und was andere dazu beitragen.
Die Tatsache, dass du für sie schwer sichtbar bist mit deinem Innenleben beeinflusst entscheiden, wie sicher sie sich mit dir überhaupt fühlen kann.
Auch hier übersiehst du dich selbst. In dem du dich sichtbar machst, vermittelst du anderen auch mehr Sicherheit. Ansonsten bist du so greifbar wie Nebel.
Ich glaube ich werde noch öfter meinen Schmerz und meine Anliegen hervor holen - das wird sicherlich auch den Nebeneffekt haben, dass sie sich selbst nicht mehr als das einzige kranke Huhn bezeichnet, sondern ihr bewusst wird, dass auch ich Raum für meine Themen brauche.
Vor allem wird das dazu beitragen, dass sie dich als fühlendes und ebenso verletzliches Wesen wahrnimmt. Und du wirst ihr dadurch hoffentlich auch Chancen geben, dass sie sich einmal deiner Gefühle annimmt.
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@****bor
Nachdem was du zum Tanzen und Tantra geschrieben hast, vermute ich dass sich auf die Art dein Wunsch nach mehr Verbundenheit zu deinem Körper ausdrückt. Die Sehnsucht, das Bedürfnis mit dir selbst gut in Verbindung zu sein.
Du hast auch in einem anderen Beitrag geschrieben, dass du das mit einer Frau ausüben möchtest, die zur Hingabe „fähig“ ist. Deine Frau ist das deiner Meinung nach nicht.
Auch hier lade ich dich ein, dich selbst zu hinterfragen. Es klingt stark nach Projektion.
Wenn du selbst im Kontakt deinen Körper so wenig spürst…. dann bist das du, der zur Hingabe in diesem Moment nicht fähig ist.
Die gute Nachricht ist: das ist veränderbar.
Und innerlich suchst du den Weg ohnehin schon über die körperliche Ebene.
Ich kann dich nur ermutigen, da weiterzugehen.
Nur weil du dich selbst nicht aktiv daran erinnern kannst, Gefühle je wirklich körperlich gespürt zu haben…. hin und wieder ists ja doch so.
Unser Gehirn ist neuroplastisch. Lernfähig. Änderbar.
Vielleicht wäre der Podcast von Verena König etwas für dich?
Ich kann natürlich nicht wissen, ob ich da richtig liege oder was genau bei dir im Grunde schlummert.
Allerdings traue ich mir da, selbst über dieses Forum.
Für mich klingt das, was du erzählst, sehr viel mehr nach einer sehr früh begonnenen Entfremdung von deinem eigenen Körper. Das ist nicht so statisch wie es klingt. Es ist eine Strategie, die einige Menschen sehr „extrem“ können und die auch sehr viel positives und nützliches hat.
Vor allem, sobald man wählen kann.
Denn gut und stimmig ist es ja noch nicht für dich. Du suchst überall nach Gründen, aber die Lösung liegt in dir.
Und deine Frau könnte dich hier womöglich besser als jeder andere Mensch begleiten.
Weil da Bindung ist, und sie mit ihrer Thematik definitiv sehr viel Verständnis haben wird. Denn sie weiß aus ihrer Erfahrung wie sich das anfühlt, wenn die körperliche Empfindung einen „übermannt“. Und sie wird dich dafür sicher nicht verurteilen, ganz im Gegenteil.
Wäre übrigens dann Hingabe
Wenn man das zulassen kann und lernt dabei nicht völlig aus der Balance zu geraten.