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Monogamie-Versteher gesucht

*****izu Frau
410 Beiträge
Nur ein kleiner Einwurf, der meiner Meinung nach zwar indirekt aber nicht direkt benannt wurde:

Zeit.

Der Mensch ist ein Gewöhnungstier. Du wirst dich ja schon länger mit den Gedanken, deinen Bedürfnissen und dem was dir fehlt und den möglichen Lösungen dafür beschäftigt haben.

Für sie war bis zu dem Moment mitunter alles im reinen. Keine Baustelle, zufriedenes nebeneinander und miteinander und dann kommt vielleicht sehr unvorbereitet diese Nachricht, dass du unglücklich/unbefriedigt bist.
• das ist nur eine Annahme. Kann natürlich auch sein, dass du das ganz behutsam angegangen bist.
Wenn nicht dann richte ihr auch Zeit ein darüber nachzudenken/das zu verdauen und gebe ihr vielleicht auch ein "ich möchte gerne heute Abend darüber reden" mit, wenn du das Thema neu anschneiden möchtest, damit sie sich innerlich darauf vorbereiten kannst und dadurch vielleicht weniger in Verteidigungshaltung geht.
*****ror Mann
109 Beiträge
Themenersteller 
Uff, erstmal DANKE für die vielen Rückmeldungen! Ich möchte erstmal ein paar der gestellten Fragen beantworten:

Ja, wir sind schon seit 5 Jahren in Paarberatung verschiedener Couleur unterwegs und die Frage Offene Beziehung und Poly steht schon seit 2 Jahren im Raum.

Ja, wir kommunizieren das sehr ehrlich und offen. Meine Frau ist von Beruf systemische Beraterin und ist daher auch gut aufgestellt *g*

Meine Frau hat eine miserable Kindheit / Herkunftsfamilie und viel Entwicklungstrauma, welches bearbeitet werden möchte und auch schon zum Teil wird - aber, bis sich das auf die Sexualität, Nähe und Körperkontakt auswirkt, wird es noch länger dauern (was auch OK ist, denn meine Frau ist ok!)
Ich möchte daher auch nicht an meiner Frau herumpatalogisieren, sondern ich möchte sie besser verstehen. (daher der Titel des Beitrages)

Meine Frau hat Ängste und die von einigen genannten (Verlassensangst, Kontrollverlust, ...) sind natürlich prominent dabei. Dazu kommt noch, dass sie in ihrem Bekanntenkreis negative Erfahrungen mit gescheiterten Beziehungsöffnungen gehört hat. Ich selbst kenne viele positiv Beispiele, aber dass verfängt bei ihr natürlich nicht ...

Ein paar Gedanken von mir zu euren Rückmeldungen:
Ja, ich habe meine Frau in meinem damaligen Wissen monogam geheiratet. Es war damals schon "alles" perfekt, bis auf den Sex und ich habe sie trotz dieses Makels geheiratet in der Erwartung, dass hier noch
Entwicklung statt finden wird. Dass sich anstelle dessen Regression einstellt, hatte ich nicht erwartet. So gesehen habe ich der sexuellen Exklusivität zugestimmt unter der Annahme, dass es auch Sex in annehmbarer "Qualität und Quantität" geben würde.

Das Thema "Machtkampf" und Ohnmacht haben wir reichlich in der Paarberatung bearbeitet und ich denke, dass wir darüber gewachsen sind. Ich glaube auch nicht, dass sie hier bewusst eine Machtdemonotarion zeigen möchte, sondern wirklich von Glaubensätzen und Co. verhindert ist. Ich möchte sich aber nicht in die Therapie drängen, denn dann bin ich der böse Bube und sie das arme kranke Hühnchen ...

Das Buch von Aino Simon kenne ich noch nicht, aber ihre Arbeit zu Poly schon. @****nsu Ist das von dir benannte Buch hilfreich für eine Frau, die eigentlich Angst vor Poly hat und sich wie "Verkauft" fühlt, wenn sie die Ehe öffnet?

.... oh, und während ich hier schreibe füllt sich der Post ...
@*********lerin : Danke für deine vielen "Gründe". Ich denke, da sind ein paar Volltreffer dabei mit denen ich ein weiteres Gespräch mit meiner Frau gestalten kann.
********reau Frau
280 Beiträge
Zitat von ****on:

Zitat von ********reau:
Waffen und Beziehungsverträge *zwinker* – wie gesagt: Willkommen im Machtkampf.

Machtkämpfe gibt es bei mir nicht. Nur Verhandeln und Kooperation, immer unter Berücksichtigung auch der Interessen meiner Partner. Gerade dafür sind Verträge wundervoll. Jede Liebesbeziehung hat eine vertragliche Grundlage, auch wenn sie nicht bewusst und schriftlich niedergelegt ist.

Das war nicht auf dich bezogen *g*

Ich wollte verdeutlichen, dass Diskussionen à la »Monogamie versus Polyamorie« meist wenig zur Lösungsfindung beitragen. Die Frage dahinter ist nämlich: Wer hat Recht? Da jeder gerne Recht hat, resultiert daraus ein Machtkampf mit der allseits bekannten negativen Abwärtsspirale. Lösung weiterhin Fehlanzeige.

Wichtigere Fragen (in meinen Augen): Was ist mir/dir/uns wichtig? Wo liegen Ängste? Wo liegen Chancen? Welche Sicherheits- und Freiheitsbedürfnisse sind derzeit nicht berücksichtigt? Usw.
*******a108 Mann
1.127 Beiträge
@*****ror
Dein Profil, lässt mich vermuten Du hast Dich schon entschieden....
Es sieht für mich auch so aus als ob ihr 2 Euch vor 20 Jahren bereits zur Monogamie entschieden habt.
Für mich sieht es so aus als ob Du nur noch auf der Suche nach guten Argumenten bist um es zu rechtfertigen.
*********lerin Frau
2.290 Beiträge
Zitat von *****ror:
Ich möchte sie aber nicht in die Therapie drängen, denn dann bin ich der böse Bube und sie das arme kranke Hühnchen ...
Glaubenssatz: Für meine Bedürfnisse einstehen ist böse?
Oder: Ich muss zugunsten anderer zurückstecken?

Aber es stimmt, zu einer Therapie oder Veränderung bei ihr kannst du sie nicht drängen.
Du kannst nur konsequent zu dir und deinen eigenen Bedürfnissen stehen. Das kann auch beinhalten, nach einer angemessenen Zeit des Wartens und Verhandelns ohne jegliche Fortschritte eben das zu tun, was dich glücklich macht.
Wenn sie sich also gar nicht entscheiden, verändern, verhandeln möchte, dann musst du nun auf deiner Seite für dich selbst und alleine entscheiden, ob du für immer verzichten oder mit Ansage fremdgehen oder dich vorher trennen möchtest. Was davon würde dich am glücklichsten bzw. am unglücklichsten machen?
Nach deiner Entscheidung wird sie wiederum eine Entscheidung treffen. Dann muss sie entscheiden, ob sie eine Trennung, eine Duldung, eine weitere Verhandlung, eine Wiederaufnahme eures Sexlebens bevorzugt.

Ein Knackpunkt könnte sein, dass du gerade keine Entscheidung treffen kannst oder willst, obwohl du eigentlich damit an der Reihe wärst.

Diese Dynamik wird sehr gut beschrieben in David Schnarchs "Die Psychologie sexueller Leidenschaft". Das ist eines dieser Bücher, die ihr gut zusammen lesen und besprechen könntet.
*****ite Frau
9.569 Beiträge
Zitat von ****on:
Das ist doch auch nur ein Klischee. Wenn ich keine Lust auf Sex habe, dann sage ich: "Ich habe keine Lust auf Sex, und ich bin dazu auch nicht verpflichtet. Auch nicht zu irgendeiner Form von Rechenschaft." Warum sollte ich sagen, es läge an Kopfschmerzen, Trauma oder oder oder? Damit ist mensch keinen Schritt weiter. Im Gegenteil, die Probleme fangen damit erst an.

Du vielleicht.
Das Klischee ist oftmals eine überzeichnete Realität. Ich kenne einige, die Beziehungsprobleme dahin "auslagern", wo sie vor einer Konfrontation geschützt sind.
Ich finde es interessant dass niemand scheint das Thema Religion angesprochen zu haben (oder vielleicht habe ich es verpasst).

Die meisten Religionen verteufeln Sex und fördern die Enthaltsamkeit. Für Christen und Juden ist Sex nur dann gesegnet, wenn das Ziel die Fortpflanzung ist. In östlichen Religionen wie dem Hinduismus ist Enthaltsamkeit ein Weg zum Nirwana, weil man sich von irdischen Freuden lossagt. Auch wenn du in einem säkularen Umfeld lebst, ist unsere Gesellschaft und vor allem unsere Moral stark auf Jahrtausende alte religiöse Lehren gegründet. Sexuelle Ausschließlichkeit ist moralisch korrekt und wenn einer beschlossen hat, keinen Sex zu haben, wird der andere eher folgen, als in Sünde zu fallen.

Ich sage nicht, dass das unbedingt auf dich zutrifft, aber es ist Teil der unterbewussten Erzählung.
*******_bw Mann
1.141 Beiträge
Ich hatte eine ähnliche Situation in einer Ehe, die 17 Jahre lang so "funktioniert" hat.

Eine Paartherapie war bei uns nicht zielführend, sie hätte sich bereit erklären müssen, eine Traumatherapie zu machen, vielleicht hätte das etwas geholfen.

Letztlich ist SIE dann gegangen, weil sie sich nicht genug geliebt gefühlt habe, was bedeutet, dass ihr mangelndes Interesse an Sexualität letztlich für uns beide beziehungsschädlich war.

Das Thema Polyamorie wäre in dieser Hinsicht meiner festen Überzeugung nach übrigens auch keine Lösung, da eine polyamore Konstellation so nicht funktioniert, wenn die "Kernbeziehung" nicht funktioniert.

Ich würde sagen (natürlich nur aus meiner Erfahrung), dass auch eine Beziehungsöffnung nicht unbedingt funktioniert, selbst wenn sich die Partnerin darauf einlässt. Man(n) denkt, es sei "nur" der fehlende Sex, alles andere sei ja in Ordnung, aber in Wirklichkeit fehlt wahrscheinlich sehr viel mehr.
*****ror Mann
109 Beiträge
Themenersteller 
Und eine weitere Runde zu den Rückmeldungen:

@****Alf Ja, meine Frau sagt sogar, dass sie unter dem Druck ihres selbst gemachten Paradoxons leidet, denn sie sieht ja klar die Einschränkung auf mich. Es müsste ja für sie befreiend sein, wenn sie in ihrer Wahrnehmung keine Zuständigkeit für meine sexuelle Erfüllung hätte (die hat sie m.E. auch nicht!)

@*********tten : Ja, ich habe schon viele Formulierungen versucht (Umkehrung, Perspektivwechsel, ...) und das nicht als Forderung in den Raum gestellt, sondern als Lösungsvorschlag.

@******y22 Danke für den Reframingansatz aus "meinen" Problem ein gemeinsames zu machen. Ich glaube es würde vielleicht etwas Beweglichkeit schaffen, wenn sie es auch als ihr Problem wahrnimmt und spürt. Kognitiv hat sie das schon auf dem Zettel, aber es kommt bei ihr nicht auf der emotionalen Ebene an. Frage: Wie kriege ich es hin, dass sie es auf der emotionalen Ebene als auch ihr Problem spürt?

@****on :Pacta sunt servanda. Verlässlichkeit ist das höhere Gut als Glück Genau so sehe ich es auch. Wir haben schon absprachen, weil ich z.B. beim Tanzen sehr oft mit anderen Menschen deutlich dichter und verbundener bin, als das andere Tänzer machen. Wir haben dazu gute und vor allem klare Absprachen gemacht, die uns beide helfen: bei ihr Sicherheit das da nicht "passiert" und bei mir Gewissheit nicht aus versehen Grenzen zu übertreten.

@******_77 Danke für die Einblicke in dein Leben aus der von mir angefragten Perspektive. Ja, die Dinge, die du auf deiner Wunschliste hast, erfüllen wir schon. Mich würde interessieren ob du noch mehr über den Gedanken der Exklusivität und die Bedeutung für dich preis geben magst, damit ich das besser verstehen kann. (Ich selbst bin mit Polyamoren Eltern aufgewachsen in einer Zeit wo das noch sehr unbekannt war)

@*********lerin (zweiter Beitrag) Dein Buchtipp ist gut ich habe es auch schon "durchgearbeitet". Es liegt seit einem Jahr auf dem Nachttisch meiner Frau und das Lesezeichen steckt bewegungslos recht weit vorne fest ... Ich denke sie möchte da nicht weiterlesen weil sie schon ahnt, das sie an sich arbeiten müsste ...

@*******_78 : Meine Frau und ich sind nicht religiös ... das haben wohl alle geahnt (lach)
******y22 Paar
368 Beiträge
Zitat von *****ror:
@******y22 Danke für den Reframingansatz aus "meinen" Problem ein gemeinsames zu machen. Ich glaube es würde vielleicht etwas Beweglichkeit schaffen, wenn sie es auch als ihr Problem wahrnimmt und spürt. Kognitiv hat sie das schon auf dem Zettel, aber es kommt bei ihr nicht auf der emotionalen Ebene an. Frage: Wie kriege ich es hin, dass sie es auf der emotionalen Ebene als auch ihr Problem spürt?
Wenn du die Antwort auf die Frage gefunden hast, wäre ich Dankbar für einen Wink *zwinker*

Ich weiß es auch nicht...
Sehr wahrscheinlich kannst du da auch nichts dran ändern, denn diese Einsicht wirklich wirken zu lassen ist ja ihre Baustelle.
*******o_F Mann
3.298 Beiträge
@*****ror
Ich glaube, dass es durchaus eine Lösung geben kann, die nicht in einer Trennung endet. Grundsätzlich würde ich deiner Frau auch nicht reflexartig einen Machtkampf unterstellen, sondern ihr zugestehen, dass sie mit der Öffnung tatsächlich ein Problem hat. Das monogame Beziehungsmodell ist nun mal der allgemeine Standard und diesen zu verlassen ist schon eine Aufgabe für sich. Die Gruppe hier ist eine Ausnahme.

Ich empfehle euch bei der Fragestellung einen Perspektivenwechsel vorzunehmen, also positiv auf die Lösung zu schauen in dem Sinne, was bringt eine wie auch immer aussehende Öffnung für euch BEIDE.
Wenn deine Frau dich liebt, sollte es ihr Wunsch sein, dass du glücklich bist und ein erfülltes Leben führen kannst. Umgekehrt verstehe ich dich so, dass du das bezogen auf deine Frau möchtest. Zu deinem Glück gehört die Sexualität, zu ihrem bedauerlicherweise nicht. Ich kann mir auch vorstellen, dass deine Frau ein schlechtes Gewissen hat und es sie bedrückt, dir den Sex nicht schenken zu können.

Eine Öffnung würde euch beide von einer großen Last befreien, ihr müsst es nur behutsam und achtsam umsetzen, euch die Ängste nehmen. Es führt kein Weg daran vorbei, wenn eure Liebe noch vorhanden ist.

Über dieses Thema kann ich dir einiges erzählen, das dann aber bitte per CM.
*****900 Mann
10 Beiträge
Hallo in die Runde, wenn ihr 20 Jahre verheiratet seid und Kinder habt, sollte auf jeden Fall auch das Hormongleichgewicht gechekt werden, ich kenne einige Frauen, die mit 45 - 55 einfach keine Lust mehr hatten. Auch meine Frau ist eine ganz andere, wenn sie das Hormonpräparat nicht regelmäßig nimmt. Man / frau denkt, dass die innere Einstellung und Überzeugung unverrückbar ist und ist dann doch eine Geisel der Hormone.
Das ist sicher nur ein Randgedanke und vermutlich nicht das wirkliche Problem, aber abchecken schadet nicht.
Profilbild
*********hmidt
1.683 Beiträge
Hey, lieber @*****ror...!

Dies vorweg: Ich finde genau diesen Thread erstens in genau dieser Gruppe absolut treffend und zweitens in seiner Thematik von ganzem Herzen feiernswert...

Weil du fragst, bevor du handelst...

Weil du erst die verschiedensten Perspektiven sehen willst, bevor du dich entscheidest, wie du mit dieser emotional vermutlich gleichermaßen bedeutsamen wie belastenden Situation ganz konkret umgehen willst...

Ja, das finde ich wirklich achtenswert... Nicht wenige Männer wie Frauen* schaffen in einer Situation wie der deinen zuerst Tatsachen, um dann nach Hilfe dafür zu suchen, mit diesen selbsterschaffenen Tatsachen umzugehen...

(*Fußnote: Und zwar vollkommen unabhängig davon, ob sie sich selbst oder ihr Beziehungsleben nun als "mono" oder als "poly" bezeichnen...)

Du suchst und fragst uns mit offenem Herzen: "Gibt es weitere moralisch tragbare Lösungsansätze?"

Und ja...

Ich glaube, es gibt da einen...

Allerdings weiß ich nicht, ob der etwas für euch ist...

Dieser Lösungsansatz könnte es nämlich mit sich bringen, dass ihr beide durch ein paar wirklich heiße Feuer geht und ein paar alten Wunden begegnet, denen ihr eigentlich nie wieder begegnen wolltet...

Ich greife an dieser Stelle mal auf, was dir schon @*********n_75, @********brav, @********reau, @*****olf, @*********tten, @****nor, @******y22, @****on, @***3n, @*****ite, @*********nchen, @*********lerin wahlweise ganz direkt oder teils durch die Blume geantwortet haben:

Ich formuliere es mal in meinen Worten:

Nach allem, was ich lese, steht ihr aktuell vor dem, was David Schnarch "Die Feuerprobe"nennt... Aus der gibt es nur zwei Auswege... (Das ist immerhin übersichtlich...) Der eine führt in radikal größere Distanz... (Was immer das im Einzelfall genau bedeutet...) Der andere führt auf eine neue Ebene, bislang unerfahrene, von Tiefe und Verbundenheit... In meinen Worten steht ihr zwei miteinander aktuell stumpf vor der Wahl zwischen a) "Heilung durch- und aneinander" oder b) "gegenseitiger Retraumatisierung"...

Wie wäre es, wenn ihr zwei euch dies vor Augen dazu entscheiden würdet, euch voreinander (und euch selbst...!) jetzt mal wirklich bis auf die Knochen nackt zu machen und wirklich und wahrhaftig ganz zu zeigen...? Würdet ihr es ertragen, wenn ihr beide wirklich bis in die alten Wunden hinein ineinander einblicken könntet...? Und was würde das mit euch (oder mit eurer Beziehung) machen...?

Wollt ihr euch wirklich, so wie ihr seid...? Oder wollt ihr lieber ein 24/7-Laienschauspiel...?

Ich glaube nicht, dass zwischen euch beiden diese Entscheidung bereits getroffen ist... Aber ich glaube, eine Entscheidung wie diese steht euch beiden kurz bevor...

Erfahrenermaßen kann es sehr hilfreich sein, sich in einem Verhandlungsprozess wie dem eurem (Verhandlungsfrage beispielsweise: "Wie gehen wir von nun an mit dem Thema 'Sexuelle Fülle und Entwicklung' in unserem Miteinander und ggf. auch darüber hinaus um...?") einen Menschen zur Seite zu holen, der erfahren ist in solchen Themen und Konflikten...

Jemand wie ich könnte dich beispielsweise ganz arglos und offenherzig fragen: "Hast du wirklich den Wunsch, diesen wichtigen Teil deines Lebens vor der Frau geheimzuhalten, die du "die Frau an meiner Seite" nennst...?"

Oder könnte sie fragen: "Hast du wirklich den Wunsch, dass dieser Mann, den du "den Mann an meiner Seite" nennst, diesen wichtigen Teil seines Lebens für den Rest seines Lebens unterdrückt, damit du dich nicht mit deinen alten Wunden konfrontieren musst...?"

So ein Prozess kann natürlich auch dazu führen, dass zwei Menschen erkennen (müssen), dass ihre Vorstellungen vom Umgang mit dem Thema "Sexualität" dummerweise schlicht und einfach nicht kompatibel sind... Falls das jedoch wirklich der Fall sein sollte, würde ich sagen, es wäre vielleicht besser, wenn das in drei Wochen rauskommt als in drei Tagen...

In jedem Fall halte ich vor dem Hintergrund meiner Kenntnisse und Erfahrungen das "Fremdgehen" für die denkbar schlechteste Wahl... Weil der Preis dafür darin besteht, dass du erstens permanent angespannt sein wirst und zweitens schleichend damit beginnen wirst, dem Augenkontakt deines Spiegelbildes auszuweichen...

Ich kenne dich bislang nicht persönlich, aber ich glaube doch: So, wie du dich hier zeigst, wäre es das wahrscheinlich echt nicht wert...

Eine potenziell eventuell konstruktive Idee für euch zwei:

Vielleicht wäre dies hier ja mal eine interessante oder gar inspirierende Abend-Unterhaltung für euch zwei:

*pfeil* https://www.ardmediathek.de/video/die-paartherapie/folge-1-fehlendes-vertrauen-s01-e01/ndr/Y3JpZDovL25kci5kZS9wcm9wbGFuXzE5NjMzNTE5Ml9nYW56ZVNlbmR1bmc

*zwinker*

💜💙💚💛🧡❤️
*****ror Mann
109 Beiträge
Themenersteller 
Lieber @*********hmidt

danke für deinen Beitrag, der mir sehr hilfreich ist. Durch unsere Paarberatungsprozesse und auch durch die Beraterintätigkeit meiner Frau haben wir uns schon recht klar für den Weg "Heilung durch und aneinander" entschieden. Leider hat dieser Weg aber auch Elemente des zweiten Weges, denn die Heilung an sich sorgt schon für (re-)Traumatisierung. Ein zweites echtes Problem ist, dass ich eine x-Fach bessere Kindheit und Aufwachsen mit sicheren Bindungserfahrungen habe, als meine Frau. Wir starten also in diese "Feuertaufe" wie du sie nennst mit sehr ungleichen Voraussetzungen und leider auch mit ungerecht verteilten Päckchen zur individuellen Aufarbeitung. Zusätzlich zu dem Themen meiner Frau kommt dann auch noch ihre Trauer über die Ungerechtigkeit der jeweiligen Startbedingungen.
Wir haben gerade den Blog von Dami Charf für uns entdeckt, den gerade meine Frau sehr hilfreich findet. Hier nehme ich gerne auch immer wieder Impulse für unsere "Heilung aneinander" her. (Aber den Mediatheklink schaue ich mir natürlich noch an)

Das mit dem Nackt machen haben wir schon in vielen Bereichen gemacht, aber bei der Sexualität noch nicht wirklich (obwohl wir auch u.a. bei einer Sexologin bei ProFamlia zur Beratung waren). Zum einen, weil ich nicht so sehr drängen möchte, zum anderen weil ich kein falsches Kopfkino der Erwartungen produzieren möchte. In der Zeit bevor ich meine Frau kennen gelernt habe, habe ich schon viel "wildes" erleben dürfen (MMF, MFF, MM, BDSM fast alle Rollen, ..) was ich noch nicht auf den Tisch gelegt habe, weil ich glaube, dass es eher verschreckt als hilft. Es ist für meine Frau ja schon schwer nachvollziehbar (aber toleriert) warum ich lieber an den FKK Strand gehe. (Glaubenssatz Nackt=Sex)
*****_73 Frau
335 Beiträge
Wie schon mehrfach geschrieben, ich denke es gebt um Verlustangst. Dass eine andere Frau besser ist.. usw.
Mich würde interessieren, ob du nach neuen Reizen suchst oder generell endlich mehr Sex hättest?
Dann könntet ihr vllt versuchen, gemeinsam das Trauma aufzuarbeiten und nach neuen Wegen suchen? Es muss nicht immer jenseits des Zaunes alles grüner sein .. man muss einfach seinen eigenen Rasen mehr pflegen und gießen. 😉😌
Eine solche Konstellation wie derzeit ist gänzlich ungeeignet um sie zu öffnen. Das endet meist in Schmerz, Enttäuschung und Trennung.
*****ite Frau
9.569 Beiträge
Ich hab mich auch einmal in der Position der lustlos Ehefrau befunden. Und das, obwohl ich Sex, Intimität und Körperkontakt sehr schätze und mich jetzt in einer Beziehung befinde, wo ich nicht genug davon bekommen kann.
Mein Mann und ich sind den Weg des "Auslagerns" gegangen, wir lieben und schätzen uns, wohnen zusammen und ziehen unsere Kinder auf, aber sowohl er als auch ich haben andere Intimpartner.
Die Stabilität der Nestbeziehung hat es gut getan.
Wir können wieder über alles sprechen, und damit meine ich tatsächlich alles.
Warum die Intimität mit meinem Mann nicht mehr gehen würde: Er ist "zu" vertraut. Für meine Sexualität und mein Begehren brauche ich eine gewisse Distanz.
Das zweite Ding: Unterdrückte Frustrationen, die sich an der "weichesten" Stelle der Beziehung den Weg bahnt.
*******enig Mann
10.110 Beiträge
Hallo großer Bruder,

Nachdem du schon erwachsen bist, muss ich dir keine Ratschläge geben. Du hast deine Situation so treffend beschrieben, dass sich die Lösung ganz von selbst ergibt. Ihr seid schon seit Jahrzehnten zusammen und kennt euch gut genug. Sie will keinen Sex mehr und erlaubt dir aber auch keinen. Das ist nicht partnerschaftlich und nicht fair, sondern einfach nur unfair und eigentlich unverschämt. Und das weißt du auch, aber weil du sie liebst, darf sie das. Also ist es an dir eine ENTSCHEIDUNG zu treffen. Diese Arbeit kann dir niemand abnehmen. Ich vermute (oder habe den Hinweis dazu im Text übersehen), dass ihr euch schon seit Jahren nicht mehr erkannt habt, wie es in der Bibel so schön heißt. Mit anderen Worten: deine Frau macht das Spiel schon lange und ist damit bisher immer gut durchgekommen. Und sie wird auch weiter damit durchkommen, wenn du ihr nicht zügig sagst, was Phase ist. Du kannst dich natürlich auch entscheiden weiter abzuwarten und einfach eine gepflegte Depression entwickeln.

Und nein, ihr braucht keine Paartherapie, du musst dich einfach nur entscheiden. Auch das weißt du bereits, denn du bist ja schon groß. Wenn die sonstigen Parameter eurer Partnerschaft superduper sind, wie du schreibst, bleibt alles beim alten und du wirst eben unglücklich. Macht ja nix, der Rest ist schließlich spitzenmäßig. Falls du allerdings auch in Zukunft Sex haben willst, wirst du um entsprechende Verhandlungen nicht herum kommen. Sollte das nicht möglich sein, ist die Konsequenz sehr einfach: Trennung. Nicht, weil du es willst, sondern weil SIE es will.
*****olf Mann
3.042 Beiträge
Zitat von *****ror:

Ja, ich habe meine Frau in meinem damaligen Wissen monogam geheiratet. Es war damals schon "alles" perfekt, bis auf den Sex und ich habe sie trotz dieses Makels geheiratet in der Erwartung, dass hier noch
Entwicklung statt finden wird. Dass sich anstelle dessen Regression einstellt, hatte ich nicht erwartet. So gesehen habe ich der sexuellen Exklusivität zugestimmt unter der Annahme, dass es auch Sex in annehmbarer "Qualität und Quantität" geben würde.

Du bist die Beziehung in dem Wissen eingegangen, dass Sex zwischen euch ein Makel ist. Deine Annahme war falsch. Warum glauben Menschen, dass der Partner sich in einer Beziehung schon ändern wird?
****nor Frau
588 Beiträge
"Es war damals schon "alles" perfekt, bis auf den Sex und ich habe sie trotz dieses Makels geheiratet in der Erwartung, dass hier noch
Entwicklung statt finden wird. Dass sich anstelle dessen Regression einstellt, hatte ich nicht erwartet."

"Ja, wir sind schon seit 5 Jahren in Paarberatung verschiedener Couleur unterwegs (...)"

"In der Zeit bevor ich meine Frau kennen gelernt habe, habe ich schon viel "wildes" erleben dürfen (MMF, MFF, MM, BDSM fast alle Rollen, ..) was ich noch nicht auf den Tisch gelegt habe (...)"


Uff.
Mich beschleicht das Gefühl, dass du dich arg verstellen musst, um deine Wahrnehmung einer "fast" perfekten Beziehung (für dich selbst) aufrecht zu erhalten.

Denn ich lese da schon sehr viel Belastung für dich heraus und das auch nicht erst seit kurzem. Du bist sehr leidensfähig, ebenso klug und reflektiert. Ich hoffe dein Plan geht auf, dass sich die ganzen Investitionen doch noch auszahlen.
****ou Paar
50 Beiträge
Eine recht junge Sicht von uns:
Ich (er) war ursprünglich im "Ultra-Lager" Monogamie, was irgendwann mein Weltbild um 180° gedreht hat waren folgendes Video und ein Buch, das ich im Anschluss daran las:



https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1031651392 (Opening Up von Tristan Taormino)


Meine vorherige Monogamie-Einstellung beruhte u.a. auf religiösen Gründen, jedoch eher, weil unsere Gesellschaft nun mal durch christliche Werte geprägt ist, weniger wegen meines eigenen Glaubens.
Das musste ich mir auch erstmal bewusst machen:
Vieles von dem, was ich als gegeben und wie ein physikalisches Gesetz angesehen hatte beruhte lediglich auf uralten Vorstellungen, die ich einfach übernommen hatte, anstatt durch Selbstreflexion mein eigenes Wertesystem zu kreieren.

Es ist auch abartig und erstaunlich, wie man im Heranwachsen gesellschaftliche Normen sich selbst zu erklären versucht und dabei wirklich abartige Rechtfertigungen konstruiert.
Bei sexueller Exklusvität war mein Rechtfertigungsversuch:
Jemand, der bereits mit anderen Sex hatte sei sexuell verbraucht und es sei widerlich, seinen Penis in der gleichen Vagina zu haben, wo bereits ein anderer drin war.
Entsprechend war für mich jemand, der bereits mit anderen Sex hatte (geschweige denn während einer Beziehung hätte) unberührbar/beschmutzt.

Zum Glück hab ich diese Sichtweise schon lange abgelegt und schäme mich für mein vergangenes Ich.
In abgeschwächter Weise könnte auch Deine Frau ein ähnliches Rechtfertigungs-Konstrukt in sich verankert haben, das dann zwar nicht die lebenslange Exklusivität von Sex, aber die Exklusivität von Sex während Beziehungen begründet.

(An sich ist es ja bereits ein wenig paradox, dass manche an DIE eine Person glauben, aber dann nur für Lebensabschnitte mit ihren Partnern monogam leben, im Irrglauben, das sei nun DIE Person, anstatt eine lebenslange monogame Beziehung mit der tatsächlichen EINEN Person zu führen.)


Von anderen verfasste Gründe wie Verlustangst und dergleichen spielen sicherlich auch mit, aber im Unterbewusstsein kann sich solch ein Rechtferitgungs-Konstrukt verstecken.

Eins noch zum Schluss: Man kann andere nicht glücklich machen, wenn man nicht selbst glücklich ist.
*******ias Frau
4.423 Beiträge
Zitat von *****ror:
Meine Frau hat Ängste und die von einigen genannten (Verlassensangst, Kontrollverlust, ...) sind natürlich prominent dabei. Dazu kommt noch, dass sie in ihrem Bekanntenkreis negative Erfahrungen mit gescheiterten Beziehungsöffnungen gehört hat. Ich selbst kenne viele positiv Beispiele, aber dass verfängt bei ihr natürlich nicht ...

Und wie steht deine Frau zu professionellen Angeboten?
Domina-Studio, Tantra-Massage oder stink normale Prostitution? (Je nachdem welche Vorlieben du hast.)

Da ginge es ja bloß um eine Geschäftsbeziehung. Sex für Geld.

Könnte deine Frau damit leben? Oder fällt das auch unter ihr Exklusivitätsverständnis?
*****206 Frau
481 Beiträge
Kaum jemand ist hier bisher auf das Trauma Deiner Frau eingegangen.
Da ihr schon so lange zusammen seid, nehme ich an, dass sie im Laufe der Jahre so viel Vertrauen entwickelt hat, dass sie mit ihrer Vergangenheit leben konnte, ohne sie wirklich zu verarbeiten.

Auch ich bin der Ansicht, dass ihr ohne eine gemeinsame und parallel auch eine Einzeltherapie Deiner Frau nicht weiterkommen werdet.

Lasst euch bitte helfen.
*********lerin Frau
2.290 Beiträge
(zweiter Beitrag) Dein Buchtipp ist gut ich habe es auch schon "durchgearbeitet". Es liegt seit einem Jahr auf dem Nachttisch meiner Frau und das Lesezeichen steckt bewegungslos recht weit vorne fest ... Ich denke sie möchte da nicht weiterlesen weil sie schon ahnt, das sie an sich arbeiten müsste ...

Dass du auf die anderen Aussagen meines Beitrages mit keinem Wort eingehst, spricht ebenso Bände wie das feststeckende Lesezeichen. *lach*
*****ror Mann
109 Beiträge
Themenersteller 
oh, da möchte ich nicht wie das Lesezeichen sein...

Zitat von *********lerin:
Du kannst nur konsequent zu dir und deinen eigenen Bedürfnissen stehen. Das kann auch beinhalten, nach einer angemessenen Zeit des Wartens und Verhandelns ohne jegliche Fortschritte eben das zu tun, was dich glücklich macht.
Wenn sie sich also gar nicht entscheiden, verändern, verhandeln möchte, dann musst du nun auf deiner Seite für dich selbst und alleine entscheiden, ob du für immer verzichten oder mit Ansage fremdgehen oder dich vorher trennen möchtest. Was davon würde dich am glücklichsten bzw. am unglücklichsten machen?

Also, ja ich glaube ich bin einigermaßen konsequent und deutlich an dem Thema dran und spreche meine Bedürfnisse klar aus. Allerdings (klar meine Entscheidung) bin ich gerade etwas zurückhaltender mit dem "nun muß aber endlich eine Lösung her" weil ich gerade in den letzten dreiviertel Jahr viel Veränderung bei meiner Frau sehen kann. Ihr Selbstwert steigt stetig und sie fängt (auch aus beruflichen Gründen) an sich ihrer Herkunft erneut zu stellen. Dazu kommt gerade noch viel Ressourceneinsatz, den sie in ihre berufliche Weiterentwicklung steckt, so dass ihre Kapazitäten hier beschränkt sind. Das ist eine Klare Schwerpunktsetzung von ihr, die ich aber eigentlich ganz gut finde, denn es steigert ihr Selbstbild und ihre (emotionale) Erkenntnis ein autonomes Wesen zu sein. Nach David Schnarch würde ich sagen, dass sie emotional Verschmolzen ist/war und ich daher diese Loslösung für sehr gut und gesund halte. Daher kommt bei mir auch ein wenig die Scheu hier noch deutlicher "auf den Tisch" zu hauen, weil ich befürchte damit ihren Prozess versehentlich lahm zu legen.

Es ist also klar meine Entscheidung wieviel Zeit ich hier noch warte um einen geeigneten Zeitpunkt zu finden, oder ob ich sage, dass es sowieso keinen "richtigen" Zeitpunkt gibt und ich gleich morgen zu einem Konfliktklärungsgespräch einlade. (Allerdings würde ich bevorzugen dies mit Moderation zu machen, obgleich wir beide schon ganz gut darin sind, schwieriges ohne Externe anzusprechen.)

Daraus kommt ja auch mein Impuls für das Thema, denn ich möchte meine Frau verstehen, um voran zu kommen. Das ihr Veto auch eine Art von Killerphrase ist um das Thema mit "wegschauen" aus dem akutem Gespräch zu nehmen, ist mir klar. Damit habe ich sie auch schon Konfrontiert, was dann mit der nächsten Killerphrase bedacht wurde: "Wenn du Monogamie nicht versteht, dann frage doch andere Menschen - ich kann dir das nicht begreiflich machen". Ich denke, wie es auch hier schon von einigen gesagt wurde, dass da ein Glaubenssatz "im Wege steht", der einer Auflösung harrt.

Ich bleibe dran! Danke für die vielen Beiträge, von denen einige für mich wirklich hilfreich sind und ich sowohl Hoffnung wie auch Ideen für den weiteren Weg ziehen konnte.
(Danke auch an die PMs die mich erreichten - auch sehr hilfreich)
*****ror Mann
109 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ****nor:
Mich beschleicht das Gefühl, dass du dich arg verstellen musst, um deine Wahrnehmung einer "fast" perfekten Beziehung (für dich selbst) aufrecht zu erhalten.

Naja, es hat halt mein Leben sehr verändert. Durch feste Partnerschaft, Hauskauf und -umbau, Kinder, etc. sind auf Schlag viele alte Dinge aus meinem Leben verschwunden. Neben vielen verschiedenen zeitspieligen Hobbys eben auch der "freie Sex". Das allerdings nicht nur das "freie" sondern gleich der gesamte Sex verschwindet, hatte ich nicht in meiner Vorstellung.
Auch wenn es merkwürdig klingen mag finde ich unsere Beziehung hervorragend, weil wir eben nicht wie andere langjährige Paare in die die Sprachlosigkeit verfallen, sondern täglich im Austausch sind (statt vor der Glotze zu hängen). Ich habe von meiner Frau so viel gelernt (ohne sie könnte ich z.B. gar nicht so achtsam und wertschätzend hier schreiben) und wir werden sicherlich noch weiter an einander wachsen. Die Liebe und Achtung untereinander steht nicht in Frage, aber dennoch steht hier dieses Paradoxon im Raum, welches um Auflösung bittet.
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